Herzlich willkommen zum Grünlandseminar 2009 Univ. Doz. Dr. Erich M. Pötsch Elisabeth Schwab, Abteilung Grünland des LFZ Raumberg-Gumpenstein Beurteilung von Grünlandbeständen • Erkennungsmerkmale von Grünlandpflanzen • Ansprache und Beurteilung von Beständen • Bestandesaufnahme • Ertragsbeurteilung Grünlandseminar 2009, LFZ Raumberg-Gumpenstein Bedeutung des Grünland(futter)s in Österreich Grünland als vorherrschende Kulturart Grünland als unverzichtbarer Teil der Kulturlandschaft Wirtschaftseigenes Futter von Wiesen und Weiden + hofeigener Dünger sind zentrale Elemente der traditionellen Grünland- und Milchviehwirtschaft in Österreich Hoher Anteil an Grünlandfutter in den Milchviehrationen aller Leistungsbereiche 1 Anteil des Grünlandfutters an der Gesamtaufnahme in % Grünlandfutteranteil in unterschiedlichen Milchleistungsklassen bei bedarfsgerechter Fütterung 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 3.000 Trockenmasse Energie Rohprotein 4.000 5.000 6.000 7.000 8.000 9.000 10.000 Milchleistung in kg Kuh -1 Jahr-1 Trockenmasse: 97- 57% Energie: 96 - 51% Rohprotein: 80 - 53% Quelle: GRUBER & PÖTSCH, 2005 Einflussfaktoren auf Ertrag und Qualität von Grünlandfutter Nutzung Zeitpunkt - Häufigkeit - Art Düngung Niveau Zeitpunkt Form Rohnährstoffe Mengenelemente Spurenelemente und Vitamine Verdaulichkeit Energiegehalt Hygienestatus Sekundäre Pflanzenstoffe Standort Klima Boden Lage Pflanzenbestand Gräser – Leguminosen - Kräuter Bestandesführung Pflege, Über/Ansaat, Regulierung Pflanzenbestand als Basis für Leistungs- und Qualitätspotential von Grünland Gräser, Leguminosen und Kräuter als Bestandesbildner Auftreten ist abhängig vom Artenpool auf biographischregionaler Ebene, von den Konkurrenzverhältnissen entlang von Nährstoff- und Störungsgradienten Konkurrenz um die zentralen Wachstumsfaktoren (Wasser, Nährstoffe, Licht, Standraum) Unterschiede in Morphologie, Physiologie und Futterwert 2 Idealer Pflanzenbestand im Dauergrünland - Grundbedingungen: • geschlossene dichte Pflanzendecke mit geringem Anteil an offenem Boden und somit geringer Anteil an Bestandeslücken, • ein der der Bewirtschaftungsintensität entsprechender Gräseranteil mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Unter-, Mittel- und Obergräsern • ein entsprechender Leguminosenanteil zur Stickstoffversorgung der Bestandespartner und Sicherstellung eines guten Proteingehaltes • ein möglichst geringer Anteil an unerwünschten sowie zur Bestandesdominanz neigenden Arten • kein Stumpfblättriger Ampfer, wenig Gemeine Rispe und möglichst keine Giftpflanzen Konkurrenzverhältnisse und Konkurrenzverhalten von (Grünland)pflanzen • • • • • • • • • • • Keimschnelligkeit Vermehrung (Samen/Ausläufer) Lebensdauer (einjährig/mehrjährig) Entwicklungsrhythmus (rasch/langsam) Wuchsform (horstförmig/rasenbildend) Wuchshöhe (hoch/niedrig) Wuchsleistung (Nährstoffaufnahme, -verwertung) Nutzungstoleranz (Schnitt, Tritt - Intensität) Regenerationsfähigkeit (Krankheiten, Schädlinge, Stress) Reservestoffhaushalt (Nährstoffaufnahmetyp/ -speichertyp) Wurzelmorphologie- und anatomie Die Konkurrenzkraft einer Art ist nie konstant, sie ändert sich mit dem Standort und den Bewirtschaftungsverhältnissen! Grünlandvegetation - Gliederung in “Artengruppen” • Gräser (Echte Gräser - Poaceae) horstbildende und rasenbildende Gräser Obergräser, Mittelgräser und Untergräser Sauergräser (Cyperaceae) und Simsengewächse (Juncaceae - Juncus sp. und Luzula sp.) • Leguminosen • Kräuter Futterkräuter Un/Beikräuter Unkräuter auf Wiesen und Weiden sind Arten, die gesundheitsschädlich für Nutztiere sind, einen geringen Futterwert besitzen und den wertvollen Futterpflanzen Standraum und Nährstoffe wegnehmen - mit steigendem Bestandesanteil kann (fast) jede Art zum Unkraut werden! 3 Spezifische Eigenschaften der einzelnen Artengruppen im Grünland Ö Ö Gräser + + + + + Ertragsfähigkeit Ertragssicherheit Fruchtfolgestabilität Narbendichte Konservierbarkeit + Mineralstoffgehalt + Anpassungsfähigkeit + diätetische Wirkung - - Mineralstoffgehalt Ö Kräuter Ertragsfähigkeit Konservierbarkeit Narbendichte Futterqualität Leguminosen + N-Bindung + Eiweißgehalt + Qualität - Fruchtfolgelabilität - Ausdauer, Winterhärte - Konservierbarkeit Ansaatwürdige Gräser- und Kleearten für Dauergrünland und Feldfutterbau Feldfutter Ansaatwürdige Arten Wechselwiese mittelfristig kurzfristig EZ RE RR KM KR IM langfristig LR LG IR WM WR Dauerwiese A B C Dauerweide Nach saat D VO OG G H Na Ni Gräserarten (14) Italienisches Raygras x Westerwold. Raygras x Bastardraygras x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Englisches Raygras Knaulgras Wiesenschwingel Timothe x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Wiesenrispe Glatthafer x x x Goldhafer x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Wiesenfuchsschwanz Rotschwingel x x x x Rotstraußgras x x x Kammgras x Kleearten (7) Rotklee x Weißklee x x x x x x x x x x x x x x x Hornklee Schwedenklee x x x x x x x x x Luzerne x x Persischer Klee x Alexandrinerklee x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Quelle: ÖAG-Handbuch, ÖAG-Mischungsrahmen 2005/2006/2007 (KRAUTZER et al. 2005) Wichtige Merkmale zum Erkennen der Gräser: Blatt (glatt oder mit Riefen, Doppelrille, glänzend, behaart, breit, schmal oder borstenförmig) Blatthäutchen (kurz, lang, spitz, gezähnt) Blattöhrchen (groß, sichelförmig, nicht vorhanden) Blattscheide (am Triebgrund rötlich gefärbt, behaart) Junges Blatt bzw. Blattanlage: ein wichtiges Merkmal zur Bestimmung der Gräser im nicht blühenden Zustand. Das jüngste Blatt ist gefaltet oder gerollt: gefaltet z. B. Knaulgras, Englisches Raygras, Wiesenrispe, Gemeine Rispe gerollt z. B. Glatthafer, Goldhafer, Italienisches Raygras, Wiesenschwingel 4 Wichtige Merkmale zum Erkennen der Gräser Blütenstand: aus Ährchen zusammengesetzt Ähre: Englisches und Italienisches Raygras, Quecke, Bürstling Ährenrispe (Scheinähre): Fuchsschwanz, Kammgras, Ruchgras Rispe: Wiesenrispe, Straußgras, Glatthafer, Knaulgras, Goldhafer Ährchen: Ein- oder mehrblütig Ährchen haben am Grund Hüllspelzen, darüber eine bis mehrere Deckspelzen Hüllspelze und Deckspelze können begrannt sein (Grannenlänge) oder eine Grannenspitze haben Unterteilung in Horstgräser und Rasengräser Horstgräser Rasengräser • besitzen keine bewurzelten Kriechtriebe, höchstens kurze Rhizome • bilden Kriechtriebe oder unterirdische Ausläufer und können sich daher auch ohne Aussamen vermehren • bilden durch Bestocken Horste, deren Lebenszeit begrenzt ist, daher müssen sie aussamen können, um einen entsprechenden Anteil im Bestand zu halten • schließen kleinere Lücken im Bestand und bilden dichte Grasnarben Knaulgras, Timothe, Glatthafer, Goldhafer, Italienisches Raygras Wiesenrispe, Wiesenfuchsschwanz, Rotstraußgras Glatthafer Arrhenatherum elatius Merkmale im nicht blühenden Zustand: Das jüngste Blatt ist gerollt, unterste Blattscheide kahl, jedoch ist die Blattoberseite oft schwach behaart, vorm Rispenschieben Fahnenblatt 45° weg stehend, nicht ganz regelmäßig gezähntes, gefranstes, weißliches Blatthäutchen, Blattgrund auffallend hell. Merkmale im blühenden Zustand: Große Rispe, Ährchen 8 bis 10 mm lang, Deckspelzen haben eine 12 bis 15 mm lange geknickte Granne. Gibt auch Züchtungen ohne Grannen (Arone). Der Glatthafer ist ein sehr hochwüchsiges Obergras, bildet große lockere Horste, für die Heugewinnung 2 bis 3 Schnitte sehr ertragreich, für die Beweidung aber nicht geeignet. Als Grünfutter wird es vom Vieh durch den bitteren Geschmack des Stängels nicht gerne gefressen. Kommt auf trockenen und warmen Standorten sehr gut zurecht, ist daher bis zu einer Seehöhe von ca. 800 m ein unentbehrliches Obergras. Zuchtsorten vom Glatthafer vertragen durchaus auch 4 Schnitte/Jahr. Verhalten in der Mischung: rasche Anfangsentwicklung und konkurrenzstark ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Arone (D) – grannenlos, Median Futterwert: 7 5 Goldhafer Trisetum flavescens Merkmale im nicht blühenden Zustand: Das jüngste Blatt ist gerollt, ganze Pflanze dicht behaart, die unterste Blattscheide ist immer behaart, die Haare sind an der Blattscheide abwärts gerichtet, feinhalmig, Halmknoten kahl, Blatthäutchen (1 bis 2 mm lang) milchigweiß, regelmäßig gezähnt. Merkmale im blühenden Zustand: Rispe ist vor der Blüte grünlich-gelb, nach der Blüte goldig-braun verfärbt. 4 bis 7 mm lange Ährchen, welche im Gegensatz zum Glatthafer meist drei Grannen haben und 5 bis 7 mm lang sind. Ausdauerndes Horstgras, vorwiegend im frischen bis wechselfeuchten Grünland der Berglagen bei mittelintensiver Düngung (Goldhaferwiesen). Ist auch weidefest. Goldhafer enthält dem Vitamin D3ähnliche Substanzen, (25 OH D3 und 1,25 (OH)2 D3) die vermehrte Aufnahme dieser Stoffe kann zur Enzootischen Kalzinose führen. Verhalten in der Mischung: nach der Ansaat rasche Entwicklung, im Laufe der Bestandesentwicklung wird er zum Hauptbestandesbildner in Dauerwiesenmischungen Futterwert: 7 ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Gunther A, Gusto, (Trisett 51) Knaulgras Dactylis glomerata Merkmale im nicht blühenden Zustand: Der Triebgrund ist plattgedrückt, Blätter matt, meist blaugrün, Blattunterseite mit Kiel, weißliches Blatthäutchen ist von außen sichtbar - 3 bis 4 mm lang. Die Rispe ist sowohl vor als auch nach der Blütezeit schmal. Merkmale im blühenden Zustand: Rispe mit knäuelförmigen Ährchen, während der Blüte breit ausgefächert. Das Knaulgras ist vom Tiefland bis ins Gebirge ein wertvolles Futtergras, gut anpassungsfähig, bildet starke Horste, ist widerstandsfähig, ertragreich und nährstoffreich, gedeiht auf mittelfeuchten Wiesen, stickstoffliebend, zeigt deswegen gute Düngung an. Verhalten in der Mischung: besonders frühreife Sorten sind sehr konkurrenzstark, daher sollen in Dauergrünlandmischungen mittel- bis spätreife Sorten eingesetzt werden ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: für Dauerwiesen und –weiden sowie Wechselwiesen, Feldfutter und Nachsaat: Tandem (A), Lidaglo (D), Baraula (NL), Lidacta (D) Futterwert: 7 Timothe (Wiesenlieschgras) Phleum pratense Merkmale im nicht blühenden Zustand: Merkmale im blühenden Zustand: Das jüngste Blatt ist gerollt, matte, hellgrüne gedrehte Blätter, mit welligem Rand, weißliches Blatthäutchen - vorne mit eckzahnartiger Spitze - hinten hochgezogen, Triebgrund zwiebelartig verdickt. walzenförmiger Blütenstand, unbegrannte Ährchen, Hüllspelzen an den Seiten mit 1 – 2 mm langen Grannenspitzen. Ährchen in Blüte Ährchen nach der Blüte Ausdauerndes, lockerhorstiges Gras, äußerst winterhart, kann deshalb bei Ansaaten in höheren Lagen verwendet werden. In älterem Dauergrünland nimmt es eher geringe Bestandsanteile ein. Liebt nährstoffreiche, mäßig feuchte, mittelschwere bis schwere Böden. Aufgrund seiner langsamen Entwicklung kommt es im ersten Aufwuchs nicht zur Blüte (spätblühend - blüht oft erst beim 2. Aufwuchs). Das Lieschgras hat, wie der Fuchsschwanz, eine Scheinähre, blüht jedoch viel später als dieser. Es ist farblich im Bestand leicht zu verwechseln mit Knaulgras (hellgrünlich). Blatt und Stängel sind stets kahl. Verhalten in der Mischung: in der Anfangsentwicklung gut, mit Knaulgras als Mischungspartner oft konkurrenzschwach ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Tiller (NL), Lischka, (Liglory), (Rasant), Comer, (Kampe II) Futterwert: 8 6 Wiesenfuchsschwanz Alopecurus pratensis Merkmale im nicht blühenden Zustand: Merkmale im blühenden Zustand: Das jüngste Blatt ist gerollt, Blatthäutchen kurz, grünlich, Blattohr fehlt, Blattspreite offen, mit deutlich mittelfeinen Riefen, in der Blattmitte ein etwa 3 Riefen breiter Streifen nicht gerieft. Blätter unbehaart, an der Unterseite matt mit flach glänzendem Kiel, gleich breit bis kurz unter die Blattspitze. begrannte Ährchen, pro Ähre eine 4 bis 8 mm lange Granne, die eine fuchsschwanzähnliche Ährenrispe bildet, welche normalerweise nur im Frühjahr geschoben wird. Ährchen in Blüte Unterirdische Ausläufer - rasenbildend, beginnt im Frühjahr sehr früh mit dem Ährenschieben, der erste halmreiche Aufwuchs liefert daher ein rohfaserreiches Futter, die folgenden Aufwüchse sind blattreich. Der Wiesenfuchsschwanz reicht vom Tiefland bis in die Alpen (1600 m), bevorzugt feuchte Standorte, liebt nährstoffreiche schwere Böden. Verhalten in der Mischung: erreicht im Ansaatjahr nur geringe Anteile im Bestand, danach nimmt seine Konkurrenzkraft zu, insbesondere auf feuchten Standorten wird er zum bestandesbildenden Gras. Futterwert: 7 ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Gufi A, Alko (D), Vulpera, (Gulda) Wiesenschwingel Festuca pratensis Merkmale im nicht blühenden Zustand: Merkmale im blühenden Zustand: lange, lockere Rispe, Ährchen unbegrannt oder mit kurzer Grannenspitze Das jüngste Blatt ist deutlich gerollt, Blätter unterseits speckig glänzend, oberseits deutlich gerieft, sie stehen gewöhnlich in einem 45°Winkel zum Trieb, stark ausgeprägte sichelförmige Blattöhrchen, sehr kurzes (angedeutetes) Blatthäutchen, Triebgrund rotviolett Der Wiesenschwingel ist ein mehrjähriges und ausdauerndes Obergras, welcher lockere Horste mit kurzen Rhizomen bildet und kaum zu geschlossener Rasenbildung neigt, erreicht auf frisch-feuchten Standorten höhere Bestandesanteile. Ein wertvolles Futtergras, weidefest und wird von allen Tieren gerne gefressen. Wiesenschwingel benötigt keine hohen Temperaturen für aktives Wachstum und ist sehr winterhart, hat ein zeitiges Frühjahrswachstum mit einem Nachwuchs, der hauptsächlich aus Blattkeimen besteht, was sowohl für Schnittnutzung als auch für Weidenutzung von Vorteil ist. Verhalten in der Mischung: in der Anfangsentwicklung gut, in der Bestandesentwicklung oft konkurrenzschwach, nur auf zusagenden Standorten bestandesbildend Futterwert: 8 ÖAG-Sortenliste 2008/ 09/ 10: Cosmolit (D), Darimo (NL), Laura, Leopard (DK), Pradel, (Lifara) Italienisches Raygras Lolium multiflorum Merkmale im nicht blühenden Zustand: Das jüngste Blatt ist gerollt; Blätter sind oberseits stark gerillt, unterseits glatt und glänzend und breiter als 5 mm; spitzes Blatthäutchen ist etwa 2 mm lang, durchsichtig und fällt zusammen, wenn man das Blatt vom Halm wegzieht; kräftige sichelförmige Blattöhrchen Merkmale im blühenden Zustand: Die meist aufrechte Ähre sitzt wechselständig angeordnet, einzeln stehende Ährchen mit 3 bis 8 mm langer Granne. Die Ährchen sind zur Blütezeit fast waagrecht abstehend. Merke: Ital. Raygras: spitzes grünliches Blatthäutchen Wiesenschwingel: sehr kurzes Blatthäutchen – eher nur als Saum sichtbar Das Italienische Raygras ist ein- bis mehrjährig und bildet hellgrüne, aufrechte Horste, ein ertragreiches, schnellwüchsiges, anspruchvolles wärmeliebendes Futtergras, mit geringer Ausdauer, gern auf mäßig feuchten, schweren (Kalk-) Böden. Wird im einjährigen Feldfutterbau verwendet. Ist Stickstoff liebend, empfindlich gegen raue Lagen und lang dauernde Schneebedeckung. Verhalten in der Mischung: rasch auflaufend, schnelle Anfangsentwicklung, kurzlebig, ausdauernd nur an günstigen Standorten ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Axis (CH), Cervus (CH), Lipo 4N, (Danergo 4N), (Podium), Ellire 4N 4N = tetraploid Futterwert: 7 7 Englisches Raygras Lolium perenne Merkmale im nicht blühenden Zustand: Jüngstes Blatt gefaltet, Blattoberseite gleichmäßig gerieft mit tiefer Mittelrille, typischer Blattquerschitt, Blattunterseite stark glänzend, ist sattgrün, spitzes grünliches Blatthäutchen, deutliche Blattöhrchen. Merkmale im blühenden Zustand: Die Blütenstände des Engl. Raygrases sind ohne Grannen, Ährchen sitzen wechselständig mit der Schmalseite längs zur Spindel (bei Quecke quer). Typischer Blattquerschnitt Das Engl. Raygras ist ein wichtiges Untergras des Dauergrünlandes in milden Lagen, ein wertvolles Futtergras mit hohem Futterwert, vielschnittverträglich und weidefest, Beweidung fördert die Bildung von Seitentrieben, das führt zur flächigen Ausbreitung mit dem typischen rasenförmigen Wuchs. Gedeiht in den Gunstlagen, liebt nährstoffreiche, stickstoffbeeinflusste, schwere Böden im mittelfeuchten Klima, ohne strenge Winter. Wirkt rasenartig und weist nur in seltenen Fällen einzelne Horste auf. Verhalten in der Mischung: sehr rasch in der Anfangsentwicklung und konkurrenzstark, jedoch nur auf raygrasfähigen Standorten ausdauernd ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Feldfutterbau: Cavia, Pimpernel (DK), Prana (4N) (NL), Aubisque (4N), Alligator Dauergrünland: Guru (A), Barnauta, Ivana, Litempo, Tivoli (4N), Trani 4N = tetraploid Futterwert: 8 Wiesenrispe Poa pratensis Merkmale im nicht blühenden Zustand: Jüngstes Blatt gefaltet, Blätter: etwas steif, intensiv grün, parallelrandig mit breiter Kahnspitze, die beim Glattstreichen zwischen den Fingern aufplatzt. Spreite ungerieft, jedoch mit deutlicher Doppelrille (Skispur), kurzes Blatthäutchen. Merkmale im blühenden Zustand: typische wohlgeformte Rispe, unbegrannt Merke: Wiesenrispe: hat keine Blattöhrchen Engl. Raygras: hat Blattöhrchen Die Wiesenrispe ist ein ausgezeichnetes Futtergras, mit gutem Futterwert, weidefest und trockenheitsverträglich, rasenbildend durch lange unterirdische Kriechtriebe. Meist auf mäßig trockenen, lockeren, stickstoffbeeinflussten Böden, vom Tiefland bis in die Berglagen. Verhalten in der Mischung: in der Anfangsentwicklung langsam und somit konkurrenzschwach, braucht sehr lange einige Jahre, bis sie sich im Bestand etabliert. Sehr stark in den Nachsaatmischungen vertreten, da in den Wiesen und Weiden diesbezüglich ein großer Bedarf besteht, die Bestände brauchen mehr Wiesenrispe. ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Wiesentypen (weniger Ausläufer, mehr Ertrag): Balin (DK), Compact, Lato, Narbentypen (starke Ausläuferbildung): Limagie, Oxford (DK), Monopoly (NL) Futterwert: 8 Wiesenrispe Poa pratensis zu Vegetationsbeginn auf einer Kulturweide (Abbildung: GERL) Die Wiesenrispe bildet unterirdische Kriechtriebe und sorgt damit für einen dichten rasigen Wuchs. 8 Gemeine Rispe Poa trivialis Merkmale im nicht blühenden Zustand: Merkmale im blühenden Zustand: typische wohlgeformte Rispe, meist 5 ungleiche Äste pro Ansatz, Ährchen klein und unbegrannt Jüngstes Blatt gefaltet, Blätter: weich, hellgrün, mit undeutlich sichtbarer Doppelrille, Unterseite der Blattspreite glänzend. Blatt in langer Spitze auslaufend, oft auch stumpf, nie kahnförmig. Blatthäutchen weiß, bei jungen Pflanzen noch kurz , bei ausgewachsenen Pflanzen sehr lang und spitz zulaufend. Die Gemeine Rispe ist ein ausdauerndes Untergras mit oberirdischen Kriechtrieben, die einen dichten, stark muffig riechenden Rasenfilz bildet. Ist leicht mit den Wurzeln auszureißen. Tritt bei lockerer Grasnarbe auf, durch Trittschäden in Weiden und Mähweiden, sie ist ein Lückenfüller. Wird von den Tieren wegen des muffigen Geschmacks nicht gerne gefressen. Kommt auf frischen bis feuchten, nährstoffreichen Grünlandflächen vor, ist nur im ersten Aufwuchs halmbildend, bringt auch nur hier einen annehmbaren Ertragsschnitt, in den Folgeaufwüchsen nur ein filziges Untergras, Blätter sind weich und hadrig . Die lückigen Grasnarben werden gerade bei intensiver Nutzungsfrequenz und erhöhter Gülledüngung mit Gemeiner Rispe besetzt, da braucht es eine Sanierung. Futterwert: 4 (7) Wichtige Unterscheidungsmerkmale zwischen Wiesenrispe und Gemeiner Rispe Wiesenrispe Gemeine Rispe 1 bis 2 mm kurzes Blatthäutchen 4 bis 8 mm langes spitzes Blatthäutchen Poa pratensis Poa trivialis dunkelgrüne, steife Blätter hellgrüne, weiche Blätter Blatt parallelrandig mit deutlicher Kahnspitze (Kapuze), durch Ausstreifen teilt sie sich in zwei Spitzen spitz zulaufendes Blatt unterirdische Kriechtriebe - rasenbildend lässt sich leicht ausreißen - flachwurzelnd wertvolles Futtergras und Hauptkomponente auf nährstoffreichen Böden für eine dichtere Grasnarbe Halm gegen die Rispe hin rau oberirdische Ausläufer bilden Grasfilz mit glänzenden Blättern futterbaulicher Wert geringer, v. a. nur beim ersten Aufwuchs ertragsbildend, bei den Folgeaufwüchsen nur geringer Ertrag, da vorwiegend oberirdische Ausläufer (typischer Grasfilz) gebildet werden Rotschwingel Festuca rubra ssp. rubra Merkmale im nicht blühenden Zustand: Das jüngste Blatt ist gefaltet, dunkelgrüne Blätter sind sehr schmal (fast borstenartig) und steif und haben an der Oberseite 5 bis 7 deutlich scharfe ausgeprägte Riefen, oft ganz fein behaart, Blattunterseite bis in die Spitze deutlich gekielt. Blatthäutchen sehr kurz (nur ein Saum), bei den Stängeltrieben oft seitlich ohrläppchenartig hochgezogen. Geschlossene Blattscheide kahl bis behaart. Merkmale im blühenden Zustand: Rispe, Ährchen sind vielblütig, 8 bis 12 mm lang mit 3 bis 4 mm langen Grannen Merke: Rotschwingel Blattscheide geschlossen Schafschwingel Blattscheide geöffnet, Triebgrund mit strohfarbenen, abgestorbenen Blattscheidenresten umgeben Ausdauerndes, sehr formenreiches Untergras, stark verbreitet von der Küste bis in die Hochalpen. Stellt keine besonderen Ansprüche an den Kalk- und Nährstoffhaushalt. Der ausläufertreibende Rotschwingel (mit langen unterirdischen Ausläufern) kommt mehr auf frischen bis feuchten, sogar nassen Standorten vor, während der horstbildende Rotschwingel (mit nur sehr kurzen Ausläufern) mehr in den Magerrasen wächst und in den höheren Berglagen oft dichte Rotschwingelbestände bildet – Rasenbildend durch die kurzen unterirdischen Ausläufer. Verhalten in der Mischung: langsame Anfangsentwicklung, dadurch bei mittelintensiver Bewirtschaftung konkurrenzschwach Futterwert: 5 ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Condor (D), Echo (DK), Gondolin (DK) 9 Rotstraußgras Agrostis capillaris Merkmale im nicht blühenden Zustand: Junge Blätter sind gerollt, mattgrüne Blätter, Pflanze kahl, Blattspreite mit deutlichen, rundlichen Riefen. Blattoberseite zur Pflanze zu rau, Unterseite der Spreite nur am Grunde gekielt, sonst ungekielt. Kurzes Blatthäutchen ist 0,5 bis 1 mm lang. Merkmale im blühenden Zustand: Feinhalmiges Gras mit zarter Rispe; Ährchen rötlichbraun. Ausdauerndes, lockerrasiges Untergras bildet unterirdische Kriechtriebe, es wird in Dauergrünlandmischungen für raue und feuchte Lagen eingesetzt, in den unternutzten und mageren Rotschwingel-Straußgraswiesen ist es bestandesbildend, regelmäßig kommt es auch in montanen Goldhaferwiesen vor. Verhalten in der Mischung: nicht sehr konkurrenzkräftig, unterliegt den kampfkräftigen Arten in der Bestandesentwicklung ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Gudrun, (Highland) Futterwert: 5 Kammgras Cynosurus cristatus Merkmale im blühenden Merkmale im nicht blühenden Zustand: Zustand: Das jüngste Blatt ist gefaltet; Blätter sind kahl, hell- bis blaugrün, oberseits deutlich gerieft, 5 bis 10 cm lange Ährenrispe; Ährchen stehen in Unterseite gekielt, schwach glänzend. dichten Büscheln an kurzen Rispenästen. Blatthäutchen ziemlich kurz, seitlich etwas hochgewölbt; bleibt beim Abziehen vom Stängel in seiner alten Form erhalten. Blattgrund ohne deutliche Öhrchen. Junge Triebe stehen steif aufrecht. Blatthäutchen hochgewölbt Das Kammgras ist empfindlich gegen Schnittnutzung, daher ist es vor allem in extensiven Tal- und Bergweiden, Engl. Raygras-Weißklee-Weiden bzw. Rotschwingel-Weißklee-Weiden verbreitet. Wächst besonders auf Weiden mit mehr trockenen bis frischen Standorten. Es bildet kleine Horste, die mehr Stängel und weniger Blattmasse entwickeln. Verhalten in der Mischung: geringe Konkurrenzkraft, ansaatwürdig in extensiven Dauerweiden in höheren Lagen ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Crystal, (Southland) Futterwert: 6 Ruchgras Anthoxanthum odoratum Merkmale im nicht blühenden Zustand: Das jüngste Blatt ist gerollt; Blätter sind kahl, oder abstehend behaart, die oberen Stängelblätter sehr kurz, meist nicht länger als 5 cm. Blattoberseite schwach gerieft, matt, kahl bis schwach bewimpert. Blattunterseite kahl, durchgehend schwach gekielt, manchmal etwas behaart, Blattgrund kurze, stumpfe Öhrchen mit langen Haaren (Bart). Blatthäutchen stumpf, mittellang, gezähnt, oft rötlich violett. Merkmale im blühenden Zustand: 2 bis 3 cm lange Scheinähre, Blütenstand fast immer in Blüte Kumaringeruch beim Zerreiben der Blätter! Das Ruchgras ist ein ausdauerndes Gras, entwickelt sich in kleinen, stängelreichen Horsten, ist sehr früh blühend, besonders in mageren, mäßig trockenen bis feuchten Wiesen und Weiden stärker vertreten, tritt erst bei stärkerem Rohhumusanteil zurück. Wird auch in allen wüchsigen Grünlandbeständen zurückgedrängt. Magerkeitszeiger Futterwert: 3 10 Gemeine Quecke Elymus repens Merkmale im nicht blühenden Zustand: Das jüngste Blatt ist gerollt; Behaarung sehr unterschiedlich, ganze Pflanze kahl bis stark behaart. Blatt meist gedreht und schwach gerieft. Blatthäutchen sehr kurz und weiß, nur als Saum sichtbar. Öhrchen sehr lang und dünn, meist stängelumfassend und übereinandergreifend, bei älteren Pflanzen manchmal fehlend. Merkmale im blühenden Zustand: 8 bis 12 cm lange Ähren; Ähre aufrecht, dicht, mit zweizeilig gestellten, breitseits sitzenden Ährchen (im Unterschied zu den schmalseitig sitzenden Ährchen beim Engl. Raygras). Ausdauernd, lockeren Rasen bildend, durch die unterirdische Ausläuferbildung oft sehr lästig auf Äckern, auf dem Grünland meist übersehen, da sie in der Grasnarbe nur selten in dichten Beständen auftritt. Wächst auf sämtlichen Bodenarten, auf Äckern, Grünland, an Wegrändern, Hecken, auf Schuttplätzen und wird so zu einem stark verbreiteten Ungras. Futterwert: 6 Weiche Trespe Bromus hordeaceus Merkmale im nicht blühenden Zustand: Das jüngste Blatt ist gerollt; Blattscheide fast bis oben geschlossen. Scheide und Spreite dicht samthaarig, Spreite undeutlich gerieft, Knoten breiter als lang, auffallend dicht und kurz behaart. Mittellanges, gezähntes weißliches Blatthäutchen unter 1 mm lang. Merkmale im blühenden Zustand: Rispe steif aufrecht, wenig verzweigt, mit weichhaarigen Ästen. Ährchen 10 bis 20 mm lang, weichhaarig, mit bis zu 1 cm langer Granne. Sehr häufig vom Tiefland bis in die Bergregionen. Einjährig überwinterndes Ungras mit geringem Futterwert, das wegen seiner starken Behaarung weniger gern gefressen wird. Wächst vorwiegend auf trockeneren, aber auch auf frischen bis feuchten Böden, stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden. In spät gemähten Mähwiesen oft stark verbreitet, auf der Weide nur in den überständigen Geilstellen. Schwer auszurotten, weil es vor dem ersten Schnitt schon aussamt, Bekämpfung durch frühes Mähen. Futterwert: 3 Rotklee Trifolium pratense Merkmale im nicht blühenden Zustand: Überwinternde Horstpflanze, Wurzeltiefe bis zu 100 cm (Tiefwurzler). Dreiteilige, fein bewimperte Blätter; Nebenblätter haben eine kurze Spitze mit 3 Grannen, Stängel verzweigen sich Merkmale im blühenden Zustand: Blütenköpfe sind hell- bis dunkelrot Vorkommen im mäßig trockenen bis feuchten Dauergrünland, bei guter Phosphor- und Kaliversorgung sowie bei 2 bis 3 Nutzungen, vor allem in Wiesen. Innerhalb der Art Trifolium pratense kann zwischen dem langlebigen Wiesenrotklee und dem eher kurzlebigen Ackerrotklee unterschieden werden. In alten zweischnittigen Dauerwiesenbeständen kann der Wiesenrotklee durchaus hohe Anteile im Bestand erreichen. Der Ackerrotklee im Feldfutterbau ist eine wichtige Komponente bei der Fütterung und für den Rohproteingehalt. Verhalten in der Mischung: rasche Anfangsentwicklung, der Ackerrotklee ist jedoch kurzlebig, sein Anteil im Bestand geht im Laufe von 2 bis 4 Jahren zurück ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Gumpensteiner (A), Reichersberger Neu (A), Amos, Astur, Larus 4N Renova, Temara 4N (CH), Tempus 4N (CZ), Merula, Milvus, (Titus 4N), (Vulkan 4N), Futterwert: 7 4N = tetraploid 11 Schwedenklee Trifolium hybridum Merkmale im nicht blühenden Zustand: Der Schwedenklee hat eine Pfahlwurzel, Stängel aufrecht, vom Grund an verzweigt. Dreiteilige, schmale, kahle Blätter. Teilblättchen haben keine Dreieckszeichnung und sind im unteren Teil gezähnt; Nebenblätter haben eine lange Spitze Merkmale im blühenden Zustand: Blütenköpfchen sind weiß-rosa Schwedenklee ist eine kurzlebige Kleeart und wird in Mischungen für feuchte und raue Lagen eingesetzt, im Dauergrünland ist Schwedenklee auf entsprechend feuchten Standorten durch Selbstaussaat ausdauernd. ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Dawn, Aurora Futterwert: 6 Weißklee Trifolium repens Merkmale im nicht blühenden Zustand: Der Weißklee hat oberirdische Ausläufer, kahle dreiteilige Blätter; jedes Blatt und jede Blüte steigt einzeln mit langem Stiel vom Ausläufer auf; Teilblättchen haben eine helle Dreieckzeichnung. Merkmale im blühenden Zustand: Langgestielte, weiße Blütenköpfe Weißklee kommt hauptsächlich in Vielschnittwiesen und Weiden vor, er ist auch eine wertvolle Futterpflanze, sehr trittresistent, daher auch oft an Wegrändern und in Sportanlagen zu finden. Weist einen hohen Rohproteingehalt auf und ist hoch verdaulich. Verhalten in der Mischung: rasche Anfangsentwicklung, ausdauernd, wichtiger Bestandespartner im intensiv genutzten Grünland ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Bei der Verwendung von Weißklee in den Mischungen wird zwischen zwei Sortentypen unterschieden: Mittel- bis kleinblättrige Sorten: SW Hebe 4N, Klondike 4N, Sonja (S), Riesling (NL) Großblättrige Sorten (Ladinotyp): Alice (NL), (Riesling) Futterwert: 8 Hornklee Lotus corniculatus Merkmale im nicht blühenden Zustand: ganzrandige Blätter, mit 2 gleichgeformten Dreiteilige, Nebenblättern, welche direkt am Blattstiel sitzen. Der Stängel ist mit Mark gefüllt, keine unterirdischen Ausläufer. Merkmale im blühenden Zustand: Blüten sind gelb Merke: Sumpfschotenklee: auf Nassweiden, hat einen hohlröhrigen Stängel und unterirdische Ausläufer Hornklee finden wir im trockenen bis wechselfeuchten, und meist etwas wärmerem ein- bis zweischnittigen Dauergrünland, er ist bis zu einer Seehöhe von etwa 2300 m anzufinden. Wird in Dauergrünlandmischungen eingesetzt. Im Dauergrünland ist Hornklee eher ein Magerkeitszeiger. Verhalten in der Mischung: auf nicht zusagenden Standorten auf Dauer konkurrenzschwach, in der Anfangsentwicklung jedoch eine wertvolle Leguminose ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Oberhaunstädter (D), Rocco Futterwert: 7 12 Luzerne Medicago sativa Merkmale im nicht blühenden Zustand: Dreiteiliges Kleeblatt, mit einem deutlich längsgestielten Endblatt, Teilblättchen sind erst im oberen Drittel meist deutlich gezähnt. Am Blattende häufig eine schmale und langgezogene Spitze als Fortsetzung des Mittelnervs. Auf der Blattunterseite öfters stärker behaart. Merkmale im blühenden Zustand: Blüten sind blau bis violett Die Luzerne ist eine ausgesprochene Ackergrünlandpflanze für leichtere, kalkhältige Böden (pH-Wert über 6,5). Wir finden sie aber auch verwildert in trockenen, aus Ansaaten hervorgegangenen Wiesen. Die Pflanze besitzt ein tiefreichendes Wurzelsystem, und daher auch Trockenheitsperioden gut überstehen lässt. Die Königin der Futterpflanzen bringt hohe Erträge und zeichnet für hohe Rohproteinwerte. Die Blätter sind allerdings schwer als Trockenfutter zu konservieren. ÖAG-Sortenliste 2008/09/10: Franken Neu, Europe, Derby, Alpha, Palava, Vlasta, Sanditi Weideluzerne: Luzelle Futterwert: 7 Bärenklau Heracleum sphondylium Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel kantig gefurcht, steifhaarig, Blätter dreibis vierfach fiederschnittig. Merkmale im blühenden Zustand: Blüten in Dolden, mit 15 – 30 Strahlen Dolden zusammengesetzt. Blüten oft leicht grünlich oder hellrosa überlaufen. Doldenblütler, ausdauernd, mit kräftigem Wurzelstock, vor allem in einseitig mit Jauche oder Gülle gedüngten Wiesen, Massenbildung beim 2. Schnitt. Laub- und Mischwälder, Auwälder, Gebüsche, Wiesen, in Unkrautbeständen, auf lockeren, feuchten Böden, stickstoffliebend. Bärenklau ist nutzungsempfindlich (ab 4 Nutzungen) und weideempfindlich (Vor- und Nachweide) Futterwert: 5 Wiesenkerbel Anthriscus silvestris Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel kantig, unten rauhaarig, Blätter zwei- bis dreifach fiederteilig Merkmale im blühenden Zustand: Blüten in Dolden, 8 – 16 Strahlen, Dolden zusammengesetzt, Blütenblätter rund oder nur ganz schwach ausgerandet Doldenblütler, ausdauernd, mit kräftiger Pfahlwurzel, vor allem in einseitig mit Jauche oder Gülle gedüngten Wiesen, Massenbildung beim 1. Schnitt. Laubwälder, Mischwälder, Auwälder, Bergwälder, Bergwiesen, liebt kalkhaltigen, lockeren Lehmboden, Kalkzeiger Futterwert: 4 13 Wiesenkümmel Carum carvi Merkmale im nicht blühenden Zustand: Blätter zwei- bis dreifach fiederteilig, riechen beim Zerreiben aromatisch Kümmelkreuz Merkmale im blühenden Zustand: Blüten in Dolden, mit 8 – 16 Strahlen, Dolden zusammengesetzt Doldenblütler, zweijährig, mit Pfahlwurzel, erhält sich durch Selbstaussaat, in frischen bis trockenen Wiesen und Weiden, vor allem im Mittelgebirge und im Gebirge, Wegrainen, liebt nährstoffreiche, etwas feuchte und lockere Böden, stickstoffliebend, Wurzel essbar, Früchte werden als Gewürz verwendet Futterwert: 5 Pastinak Pastinaca sativa Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel aufrecht, oben verästelt, gerillt und behaart, Blätter ein- bis zweifach fiederteilig, Pflanze riecht beim Zerreiben der Blätter nach Möhren. Merkmale im blühenden Zustand: Blüten in Dolden, goldgelb, mit 5 – 15 Strahlen, Dolde zusammengesetzt Doldenblütler, zweijährig, tief wurzelnd, in frischen bis trockenen Glatthaferwiesen, auf guten Böden in warmer Lage, sowie an Schuttplätzen und Getreideäckern, liebt tiefgründige lehmige Böden, stickstoffliebend Futterwert: 4 Große Bibernelle Pimpinella major Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel kahl, scharfkantig, gefurcht, Blätter einfach gefiedert, dunkelgrün, etwas glänzend, riechen beim Zerreiben unangenehm Merkmale im blühenden Zustand: Blüten in Dolden, mit 9 – 15 dünnen, vor dem Aufblühen schlaffen Strahlen, Dolde zusammengesetzt Doldenblütler, ausdauernd, mit kräftigem Wurzelstock, in frischen, guten Wirtschaftswiesen, wird, wie die meisten Kräuter durch Beweidung verdrängt, auf lehmigen etwas feuchten Böden, stickstoffliebend Futterwert: 5 14 Kohlkratzdistel Cirsium oleraceum Merkmale im nicht blühenden Zustand: Blätter kahl, etwas dornig, obere oft ungeteilt, stängelumfassend, untere fiederspaltig mit gezähnten Zipfeln Merkmale im blühenden Zustand: Körbchen endständig, von bleichen weichstacheligen Hochblättern umgeben, gelbweißliche Röhrenblüten Korbblütler, mit kräftigem Wurzelstock, ausdauernd, Wiesenpflanze auf kalkhaltigen Böden in feuchter bis nasser Lage, Massenwuchs und Blüte beim 2. Schnitt, auf nährstoffreichen grundwasserfeuchten Lehmböden Nässezeiger Futterwert: 4 Kuhblume (Gemeiner Löwenzahn) Taraxacum officinale Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel blattlos, hohl, mit weißem Milchsaft, der auf der Haut braune Flecken gibt. Blätter grundständig, rosettig, schrotsägeförmig, keine Behaarung am Kiel auf der Blattunterseite. Merkmale im blühenden Zustand: Blüten in einem großen einzelnen Körbchen, Zungenblüten, Fruchtknoten mit Haarkrone – Pusteblume. Im Frühjahr sind die Wiesen gelb von Kuhblumen. Korbblütler, mit Pfahlwurzel, ausdauernd, verbreitet durch Selbstaussaat, auf frischen bis trockenen Wiesen und Weiden, sehr reich an Mineralstoffen. Fehlt kaum auf einem Standort, wächst besonders auf mit Wirtschaftdünger gedüngten Wiesen und Weiden. Ist der klassische Lückenfüller in aufgelockerten Grasnarben – wichtiger Hinweis, je gelber im ersten Aufwuchs, desto mehr Lücken und desto Futterwert: 5 geringer der Grasanteil. Wiesenpippau Crepis biennis Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel beblättert, unten oft rot, obere Blätter ungeteilt, untere fiederlappig bis fiederteilig, Vförmige Behaarung am Kiel auf der Blattunterseite Merkmale im blühenden Zustand: Blütenkörbchen doldenblütig angeordnet, Körbchen 3 – 4,5 cm im Durchmesser, Zungenblüten, Fruchtknoten mit Haarkrone, Haare weiß, biegsam Korbblütler, zweijährig, mit Pfahlwurzel, erhält sich durch Selbstaussaat, Hauptvorkommen in frischen, nährstoffreichen Glatthaferwiesen Merke: Wiesenpippau: Behaarung am Kiel auf der Blattunterseite Kuhblume: keine Behaarung am Kiel auf der Blattunterseite Futterwert: 4 15 Wiesenlöwenzahn Leontodon hispidus Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel blattlos, nicht hohl, Blätter behaart bis fast völlig kahl, ganzrandig bis fiederspaltig, am Triebgrund rosettig Merkmale im blühenden Zustand: Blüten in Körbchen, Körbe vor dem Aufblühen nickend, Zungenblüten, Fruchtknoten mit Haarkrone, blüht vorwiegend im Herbst Korbblütler, erhält sich durch Selbstaussaat, auf Halbtrockenrasen, Wiesen und Weiden, wächst eher auf nährstoffärmeren und verdichteten Böden, Merke: Wiesenlöwenzahn hat keinen hohlen Stängel Kuhblume hat einen hohlen Stängel mit Milchsaft Futterwert: 5 Wiesenbocksbart Tragopogon pratensis Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel beblättert, oben angeschwollen, Blätter ungestielt, schmal-lineal, stängelumfassend Merkmale im blühenden Zustand: Blütenkörbchen 4 – 6 cm im Durchmesser, Zungenblüten, Fruchtknoten mit Haarkrone Korbblütler, zweijährig, mit Pfahlwurzel, in frischen bis trockenen Glatthaferwiesen, vorzugsweise auf warmen, lehmigen, kalkhältigen Böden Futterwert: 4 Schafgarbe Achillea millefolium Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel aufrecht, Blätter doppelt fiederteilig, Teilblättchen zwei- bis fünfspaltig Merkmale im blühenden Zustand: Blüten in trugdoldig angeordneten kleinen Körbchen, außen weiße oder rosarote Zungenblüten, innen gelbweiße Röhrenblüten, meist nur 4 – 5 Zungenblüten Korbblütler, mit unterirdischen Ausläufern, ausdauernd, in frischen bis trockenen Wiesen und Weiden, die stark aromatische Pflanze kann bei Massenauftreten die Fresslust mindern Auf trockenen südexponierten Standorten stark im Kommen Futterwert: 5 16 Scharfer Hahnenfuß Ranunculuc acris Merkmale im nicht blühenden Zustand: Pflanze kahl oder anliegend behaart, Grundblätter tief drei- bis fünfspaltig, obere Blätter sitzend, Blattstiele werden nach oben hin immer kürzer. Teilblättchen gespalten. Jüngere Blätter sind oft nicht so tief zerschlitzt. Merkmale im blühenden Zustand: Blüte goldgelb, Blütenstiel rund, nicht gefurcht, Blüten in lockeren Rispen. Kelchblätter gelblich, anliegend, behaart. Der Scharfe Hahnenfuß bestimmt Mitte Mai mit seinen Blüten das Bild der feuchten Wiesen. Hahnenfußgewächs, auf Wiesen und Weiden, liebt etwas feuchte, stickstoffhältige Lehmböden, auf der Weide wird die frische Pflanze von den Rindern, wegen des scharf schmeckenden Giftes Protoanemonin, nicht gerne gefressen. Durch die Trocknung verliert der Scharfe Hahnenfuß seine Giftigkeit. Nährstoffzeiger Futterwert: 1 Kriechender Hahnenfuß Ranunculus repens Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel mit oberirdischen kriechenden Ausläufern, an den Knoten wurzelnd. Dreiteiliges, zerschlitztes Blatt, wobei das Endblättchen deutlich länger gestielt ist als die beiden Seitenblättchen. Blattrand grob gezähnt, Blattstiel häufig locker abstehend behaart. Merkmale im blühenden Zustand: Blüten einzeln aus den Blattachseln, goldgelb glänzend Hahnenfußgewächs, auf frischen bis nassen, etwas verdichteten, nährstoffreichen sowie lückigen Wiesen und Weiden. Lehm- und Bodenverdichtungszeiger Futterwert: 2 Wiesen-Sauerampfer Rumex acetosa Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel aufrecht, beblättert, meist kahl, die unteren Blätter elliptisch-länglich mit abwärts gerichteten lanzettlichen Blattgrundzipfeln, lang gestielt, die oberen sitzend mit stängelumfassenden spitzen Zipfeln Merkmale im blühenden Zustand: Blütenrispe schlank, quirlartig, meist unverzweigt, Blütenhüllblätter grünlich, am Rand rot, zweihäusig, also eingeschlechtlich männlich oder weiblich, blüht vom Frühjahr bis frühen Sommer Knöterichgewächs, auf mäßig trockenen bis feuchten, nährstoff- und stickstoffreichen Wiesen und Weiden, vom Tiefland bis in höhere Lagen. Der Sauerampfer schmeckt säuerlich, hat einen hohen Gehalt an Vitamin C, ist reich an Phosphor und Magnesium, allerdings auch an Kaliumoxalat, Oxalsäure und Gerbstoffe, die bei größeren Mengen die Gesundheit der Tiere belasten können. Futterwert: 4 17 Stumpfblättriger Ampfer Rumex obtusifolius Blattvorderseite Blatthinterseite Ampfersamen Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel aufrecht, oft rötlich überlaufen, Zweige aufwärts strebend, Grund- und untere Stängelblätter oval bis breit-elliptisch, vorne rund oder stumpf-spitzig, am Grund herzförmig oder abgerundet Merkmale im blühenden Zustand: Scheintrauben aus dichten Blütenquirlen, Blütenstand nur bis zur Mitte mit Hochblättern, eine Pflanze kann mehrere 1000 Samen bilden, die bald nach dem Blühen keimfähig sind, keimen auf der Bodenoberfläche (Lichtkeimer), bleiben im Boden über 60 Jahre keimfähig Knöterichgewächs, mehrköpfiger Erdspross mit Pfahlwurzel, verbreitet vom Tiefland bis in höhere Lagen, auf mäßig trockenen bis feuchten, nährstoffreichen, schweren tonig-lehmigen, verdichteten Böden, vor allem mit stark durch Wirtschaftsdünger gedüngten Mähwiesen und intensiv genutzten Weiden, bilden ein starkes Wurzelsystem mit großen Nährstoffspeicher in der Hauptwurzel aus. Ampferkäfer (Eier auf der Blattunterseite) und seine Larven können bei permanenten Auftreten den Ampfer dezimieren. Futterwert: 1 Spitzwegerich Plantago lanceolata Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel gefurcht, Blätter rosettig, lanzettlich Merkmale im blühenden Zustand: Ähre kopfartig kurz, Blüten unscheinbar, Staubfäden weißlich, später braun werdend Ausdauerndes Wegerichgewächs, Verbreitung durch Samen, auf trockenen bis feuchten Wiesen und Weiden, wird sehr gerne gefressen. In den ungedüngten und extensiven Wiesen und Weiden oft über 40 FL%, kann zu Problemen bei der Futteraufnahme und bei der Konservierung geben. Futterwert: 6 Frauenmantel Alchemilla vulgaris Merkmale im nicht blühenden Zustand: Blätter im Umriss rundlich-nierenförmig, sieben- bis elflappig, gezähnt. Es gibt zahlreiche äußerst schwer unterscheidbare Unterarten. Merkmale im blühenden Zustand: Blüten in endständiger, oben kahler Rispe, klein, bestehend nur aus den Kelchblättern Rosengewächs, mit kräftigem Wurzelstock, ausdauernd, in frischen bis trockenen Wiesen, vor allem in mittleren und höheren Berglagen, dort auch auf Weiden, in lehmigen, tiefgründigen und etwas feuchten Böden. Futterwert: 5 18 Großer Wiesenknopf Sanguisorba officinalis Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel aufrecht, Blätter unpaarig gefiedert, Teilblättchen herzförmiglänglich Merkmale im blühenden Zustand: Blütenköpfchen braun oder schwarzpurpurn Rosengewächs, ausdauernd, mit kräftigem, mehrköpfigem Wurzelstock, in wechselfeuchten Wirtschaftswiesen, verträgt keine Dauerbeweidung. Auf Flachmoore, feuchte, torfige oder lehmige Böden. Futterwert: 5 Teufelskralle Phyteuma nigrum Merkmale im nicht blühenden Zustand: Stängel aufrecht, zerstreut beblättert, Blätter gekerbt-gesägt, untere langgestielt, herz-eiförmig oder eiförmig-länglich, obere lineal Merkmale im blühenden Zustand: Blütenknospen krallenartig gebogen Glockenblumengewächs, mit rübenförmiger Wurzel, ausdauernd, erhält sich durch Selbstaussaat, in frischen bis feuchten Bergwiesen (Goldhaferwiesen). Auf lockeren, etwas steinigen, kalkhaltigen Böden, etwas wärmeliebend, kommt auch gelegentlich auf Moorböden vor. Blatt Blattspitze Blattrand Blattrand Blattnerv Blattspreite Blattstiel ganzrandig Blattgrund gesägt gekerbt schrotsägeförmig gezähnt gebuchte t doppelt gesägt Blattstellung wechselständig gegenständig quirlig sitzend Stängel umfassend geöhrt verwachse n herablaufend einfach paarig gefiedert Blattformen leierförmig kamm förmig handförmig (fingerförmig ) gelappt pfeilförmi g spatelförmig spießförmig herzförmig elliptischeiförmig 19 Vergleich von drei häufigen Methoden zur Erfassung des Pflanzenbestandes auf Wiesen und Weiden Ertragsanteilschätzung nach KLAPP Flächenprozentschätzung nach SCHECHTNER Vegetationsaufnahme nach BRAUN-BLANQUET Schätzung der projektiven Deckung (= jene Schätzung der Ertragsanteile (= Anteil an der Fläche, welche den Boden bedeckt, wenn die aberntbaren Pflanzenmasse) in % der oberirdische Pflanzenmasse auf den Boden einzelnen Arten projeziert wird) in Fl% der einzelnen Arten + schnelle Erstellung der Artenliste und Schätzung der Ertragsanteile möglich Schätzung der Artmächtigkeit in siebenteiliger Skala + relativ schnell durchführbar, geringe Ansprüche an die Arbeitzeit + direkte Beziehung zum Ertrag + Kontrolle, ob in Summe zu hoch oder zu niedrig geschätzt wurde einfach möglich + Kontrolle ob in Summe zu hoch oder zu niedrig geschätzt wurde einfach möglich + Darstellung der Ergebnisse und Vergleich mehrerer Aufnahmen einfach möglich + Nachprüfung der Schätzergebnisse mit der Gewichtsprozentanalyse möglich - keine Kontrolle ob in Summe zu hoch oder zu niedrig geschätzt wurde - Klassenbreite oft sehr groß (z. B.: 5 bis 25 %), daher geringe Aussagekraft über Artenanteil und dessen Veränderung im zeitlichen Verlauf - keine Nachprüfung der Schätzergebnisse möglich - keine Nachprüfung der Schätzergebnisse möglich Die Wahl der Methode richtet sich nach der Fragestellung. Artenvielfalt – floristische Diversität α - Diversität: Artenzahl pro Flächeneinheit β - Diversität: Zahl von Pflanzengesellschaften pro Flächeneinheit Grundbegriffe zum Thema “β – Diversität“ Klimaxgesellschaft ⇒ klimatisch bedingte Vegetationsentwicklung (zonale Vegetation) Schlußgesellschaft der Ersatzgesellschaft ⇒ durch Bewirtschaftung entstandene Pflanzengesellschaft (Wiese, Weide) Assoziation ⇒ Pflanzengesellschaft von bestimmter floristischer Zusammensetzung, einheitlichen Standortsbedingungen und einheitlicher Physiognomie (lokal-territorial) Subassoziation: feine Unterschiede im Wasserhaushalt Variante: feine Unterschiede im Nährstoffhaushalt Ausbildung: floristische und ökologische Besonderheiten Kennarten ⇒ Arten, die eine enge Bindung an eine bestimmte Pflanzengesellschaft aufweisen; sie kommen in einer bestimmten Assoziation schwerpunktmäßig vor und haben eine enge Standortsamplitude (lokal-territorial) 20 Ausgewählte Pflanzengesellschaften im österreichischen Grünland Angesäte Bestände, vorwiegend zur Silagebereitung genutzte Flächen sowie intensiv genutzte Weiden: Ackerrotklee-Raygras-Bestand Weißklee-Raygras-Bestand Raygras-Luzerne-Bestand Frauenmantel-Weißklee-Weide Weißklee-Gemeine Rispe-Gesellschaft Fuchsschwanzwiese Frauenmantel-Glatthafer-Wiese Waldstorchschnabel-Goldhafer-Wiese Kriechschaumkresse-Goldhafer-Wiese Ausgewählte Pflanzengesellschaften im österreichischen Grünland Heuwiesen, extensive Weiden: Wiesensalbei-Glatthafer-Wiese Rotschwingel-Straußgras-Wiese Kohldistel-Schlangenknöterich-Wiese Fadenbinsenwiese Rohrglanzgrasröhricht Schlankseggenried Pfeifengraswiesen Iriswiesen Mittelwegerich-Wiesenkammschmielen-Gesellschaft Rotschwingel-Kammgras-Weide 21