ZU GAST BEIM IBS Sari Barabas- Franz Klarwein - Horst Thubmann Albert Lortzing hat einmal geäußert,man müssebedenken,,,daß es in Opern die Sängersind, welche als eigentliche Glückmacher der Komoonisten zu betrachten sind." Drei solche Glückmacher waren am 28. Anril Gäste beim IBS: das SängerehepaarSari Barabas/Franz Klarwein und Horst Thubmann. Der beglückte Opernkomponist war in diesem Fall Richard Strauss, denn es war Helga Schmidt gelungen, gleich zwei Tenöre der Well uraufführung von ,,Ca- E priccio" zu uns zu holen. Und da bei den diesjähri( gen Münchner Opernsämtliche "festspielen aufgeStrauss-Opern führt werden, war das von besonderer Aktualität. Die Dame in diesemTerzelt haI ebenfalls eine hohe, ja eine besonders hohe Stimme. Der Koloratursopran von Sari Barabasreichtebis zum dreigestrichenen A, und mit welcher Leichtigkeit und Schönheit er sich in s c h w i n d e l n d eHr ö h e b e w e g t e .b e wies uns eine Aufnahme aus dem Jahre 1948, der Life-Mitschnitt einer Einlage für die Rosina im ,,Barbier von Sevilla". Daß Frau Barabas diese Aufnahme selbst zum f : r s t e nM a l h ö r t e .e r g a be i n eb e s o n v d e r e P o i n t e .S i e i s t i n B u d a p e sgt e boren und aufsewachsen und erhielt neben ihrer musikalischen Ausbildung eine als Tänzerin, was sewiß nicht unwesentlich zu ihrer Anmut und Vielseitigkeit beigetras e n h a l . d e n n s i e q u a l i l i z i e r t es i c h ichließlich - ein seitenerFall - für Oper und Operette. Nach den Erfahrunsen der Flucht und den Entbehrungen der ersten Nachkriegsjahre waren dieVereinigten Staaten ihr Tiaumziel, und sie konnte sie schließlich auch als Star einer Show kreuz und quer bereisen. (Ein Vertrae mit Hollvwoodwinkte - sie wai ia bildhü6sch . aber sie verzichtete, um ihren Manager nicht zu ruinieren.) Gastspielein Glyndebourne und Edinbursh führten sie nach Eurooa zurück. und 1951 holte Rudolf Hartmann sie ans Gärtnerplatz- und Prinzregententheater, wie sich zeigen sollte, für weil er seiner Stimme recht früh viel abverlangte. Schon mit 24 Jahren sang er den Lohengrin, bald auch den Parsifal- also dasleichtere Der Heldentenorfach. eroße Sänschlanke.sehr sut aussehendö ser war ein idöaler Apollo in der i"Daphne" von R. Strauis (undTäubmann konnte uns ein dankbar arrerkennendes Schreiben des Komnonisten vorlesen). Daß ein so ichöner Tenor beim weiblichen O p e r n p u b l i k u mv i e l V e r e h r u n gg e noß, wurde von älteren Zuhörerinnen gern bestätigt. Ein Musikbeispiel zeigte, wie überzeugend ein deutscher Tenor eine Puccini-Arie in deutscher Sprache singen konnte (wobei darauf hinzuweisen war, unter welch schwierigen Bedingungen beim damaligen Stand der Technik solche Aufnahmen zustande kamen. Die Sängermußten eine Arie oft acht- bis zehnmal vortragen,bis der geFoto: IBS wünschte Standard halboaßt.Völlis uneitel und äußersthu- wegs erreicht war.) inorvoll erZählte R Klarwein mehr Im-Sängerlebenunserer drei Gäste von den Pannen als den Erfolgen hat dasWerkvon R. Strausseinebeseiner Sängerlaufbahn, und als er sondereRolle gespielt.S. Barabas sich mit der wunderschön gesurr- konnte sich noch in Budapest als genen Arie des Sängers aus dem Zerbinetta für die Oper profilieren, ..Rosenkavalier" hörte. meinte er: Täubmann und Klarwein sangen ,,Daswar ich gar nicht." Er ist nach den Flamandund den italienischen e i g e n e mB e k u n d e n e i n . . G e b i r g s - Tenor in der Uraufführung von bauernbua" aus Garmisch. Die El- ,,Capriccio" 1942in München unter t e r n h a t t e nd o r t e i n e n G a s t h o f ,i n der Stabführung des von ihnen dem es besondersgute Würste gab, hochverehrten Clemens Krauss, und für die hatte Richard Strauss. u n d i n . . D a p h n e "s t a n d e ns i e e i n d a m a l ss c h o ni n G a r m i : c ha n s ä s s i g . mal alle drei gemeinsam auf der eine besondereVorliebe. Pauline Bühne. Den Matteo aus ,,AraStraussholte dieseWürste für ihren bella" hat Taubmannbesondersoft ,,Richardl" und hörte auch den jun- und an vielen Plätzen gesungen. gen Sänger in der Kirche. Sie ver- Nach der Zerstörung des Nationalmittelte ein Vorsingen bei Strauss, theatersim Oktober 1943sollte die der den Franzl nach Berlin mit- ,,Liebeder Danae" in August 1944 nahm. Daß sog. Gesangspädago- in SalzburgmitTaubmann als Midas sen eine Stimme auch ruinieren uraufgeführt werden. Es kam nur können, hätte Klarwein beinahe mehr zur Generalprobe,dann wura m e i-derVolksooer s e n e nL e i b e r f a h r e nD . i e P r a - den alle Theater geschlossen.Die Berlin half ihm Uraufführung 1952 war anders bexis in s c h l i e ß l i c ha u f d e n r i c h t i g e nW e g . setzt. Als däs anregende TiipelSeit 7942 ist er an der Bayerischen Interview zu Ende ging, wollte Sari StaatsoDer.1956wurde er Kammer- Barabas ihrerseits eine Frage stellen: ,,Wiekommt es, Frau Schmidt, sänser. Die- Sängerkarriere Horst Thub- daß Sie soo viel wissen?" Ingeborg Giessler manns wär verhältnismäßig kurz, immer. Die knaoo vier Jahzehnte in München und 33 Ehejahre an der Seite eines sestandenenBavern haD e n I nr e m u n g a n s c n e nl e m p e r a ment nichts anhaben können. Den Csärdäs aus der ,,Fledermaus" hab e n w i r k a u m j e a u t h e n t i s c h egre hört als von ihr. Kein Wunder. daß diese Rosalinde das Herz des Gabriel Eisenstein alias Franz Klarwein zum Schmelzen brachte, verständlich auch, daß ein verliebter Tenor einmal einen Einsatz ver- 5