Zusammenfassung Abstracte - Katholische Stiftungsfachhochschule

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Neues PflegeWISSEN nutzen - Aus der Hochschule für die Praxis, Donnerstag 20. Februar 2014
Vortrag 1: „Rangordnung statt Hackordnung. Die Pflege stellt sich (neu) auf.“
Die Pflege differenziert sich aus. Neue Qualifikationen und Abschlüsse spiegeln die Komplexität pflegerischer
Arbeit in unterschiedlichsten Feldern. Was weitgehend fehlt sind klare Aufgabenbeschreibungen, definierte Verantwortungsbereiche und entsprechende Bezahlung für die übernommenen Aufgaben. Die Hierarchisierung der
Pflege, die daraus entsteht, wird häufig gescheut und vermieden. Dabei schafft diese Klarheit für die Aufgabenverteilung Anreize, sich weiter zu entwickeln und belohnt für die Übernahme von Verantwortung und für Engagement. Die daraus entstehende Rangordnung löst die bestehende Hackordnung ab. Transparenz von Aufgaben, Leistungen und Verantwortungsbereichen entlastet und setzt Ressourcen frei. Wenn sie klug durchdacht
und vom Management getragen wird, kommt die Hierarchie letztlich allen zugute: den Pflegefachkräften und den
Menschen, die Pflege in Anspruch nehmen (müssen).
Prof. Dr. Ursula Immenschuh, Kath. Freiburg
Vortrag 2: „Bis 80 gibt’s noch was zu tun. Lebensphasenorientierte Arbeitsorganisation als Zauberformel für Vitalität und mentale Fitness im Pflegeberuf.“
Das Erfahrungswissen von MitarbeiterInnen ist das Langzeitgedächtnis jedes Unternehmens und damit eine
wertvolle Ressource für die aktive Mitgestaltung zukünftiger betrieblicher Veränderungen. Angesichts der demografischen Entwicklung gilt es diesen Schatz zu nutzen und zu pflegen, Lernfähigkeit, Neugier und Entwicklungslust wahrzunehmen und zu fördern.
Das erfordert zunächst den Dreh von gängigen negativen Stereotypien übers Älterwerden zu der ermutigenden
Sichtweise eines Kompetenzmodells- bei den Führungskräften und bei den MitarbeiterInnen. Maßnahmen, wie
sie heute unter dem Motto „50 plus“ gängig sind, puffern allerdings häufig nur die Probleme ab, wenn das Kind
aufgrund langjähriger Fehlbelastungen bereits in den Brunnen gefallen ist. Die arbeitspsychologische Zauberformel beinhaltet daher die gesamte Lebensspanne und weitet den Blick über das bisherige berufliche Lebensstrukturmodell hinaus. Unternehmen, die Generationenloyalität wollen, sind sensibel für die Herausforderungen
unterschiedlicher Lebensphasen. Sie bieten Mitarbeitern Gestaltungsspielräume, um sich im beruflichen Lebenszyklus ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechend zu entwickeln. Dann wird Älterwerden und Reifen
von MitarbeiterInnen zum gewinnbringenden Faktor für das Unternehmen.
Dipl. Psych. Kurt Wirsing, Fitness für die Seele, Waging am See
Forum 1: „In den Schuhen des Anderen laufen?" Praxisanleitung ist mehr als Vermittlung von Handwerkszeug!
Der/ die Praxisanleiter/in lebt immer auch ein Verständnis des Pflegeberufes vor, in einer bestimmten Einrichtung, an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit. Damit ist er/sie Anleitung und Vorbild zugleich, gelernt
werden nicht nur Fähigkeiten und Fertigkeiten sondern auch Problemlösungsverhalten und Interpretationen von
dem, was (gute) Pflege ausmacht. Das Forum bietet neben Input auch Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch
und zur Reflexion und Weiterentwicklung der eigenen Praxis.
Prof. Dr. Constanze Giese, Kath. Stiftungsfachhochschule, München
Forum 2: „Nicht alles auf einmal!“ – Erfahrungsgeleitete Einarbeitung als Prozess
Die Einarbeitung in ein neues berufliches Umfeld ist nicht nur eine fachliche, sondern auch eine berufsbiografische Aufgabe. Neue Fertigkeiten, Fähigkeiten und Haltungen bilden sich in einem längeren Prozess heraus.
Dabei lassen sich verschiedene Phasen unterscheiden. Einarbeitung gelingt umso besser, je mehr sie an den
Vorerfahrungen anknüpft, die die neuen Kolleg/innen mitbringen, und je mehr sie erfahrungsgeleitet und lernfreundlich gestaltet wird. Im Forum werden Beispiele aus der Einarbeitungspraxis verschiedenen Tätigkeitsfeldern vorgestellt. Gemeinsam diskutieren wir, welche Impulse diese Beispiele für die Pflegepraxis geben können.
Claudia Munz & Anna Maurus, Gesellschaft für Ausbildungsforschung und Berufsentwicklung, München
Vortrag 3: „Marketing für die Pflege: ein blinder Fleck?“
„Während das Marketing von Ärzten und Kliniken in den letzten zehn Jahren eine ausgeprägte Phase der Professionalisierung durchlaufen hat, scheint es, dass dieser Trend die berufliche Pflege nur bedingt erreicht hat. Im
Gegenteil scheinen in der Pflege immer noch die Tugenden der Verschwiegenheit und Bescheidenheit vorzuherrschen, wenn es um Kommunikation geht.
Der Vortrag fragt, ob dies noch als zeitgemäß betrachtet werden kann. Er beleuchtet, inwiefern modernes Marketing sowohl den Beruf der Pflegenden attraktiver machen als auch den Erfolg von Pflegeeinrichtungen positiv
beeinflussen kann.“
Angela Lehnert, we care communication, Hamburg
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