Geographie 4 Std., Herr Bohn Valentin Zimper Exkursion vom 16.07-18.07 Offenburg, den 14.08.14 Die Entstehung der Wutachschlucht und die Wutachanzapfung Nr.1 Schema einer Flussanzapfung Nr.2 Wutachschlucht Geologie, Infotafel in Bad Boll Die Wutachanzapfung Bis in die Würm-Eiszeit entwässerte die Feldberg-Donau, die zu dieser Zeit noch Quellfluss der Donau war und im heutigen Flussbett der Wutach floss, die gesamte östliche Feldbergregion in Richtung Osten. Dieser Fluss, der viel Schmelzwasser aus der Gletscherregion transportierte, ist als ‚braided river‘ zu bezeichnen. Aufgrund des kleinen Gefälles in der Region um Blumberg formte die Feldberg-Donau mithilfe von Schutt- und Geröllmassen ein breites Tal, welches sich durch die Akkumulation immer mehr auffüllte. Vor ca. 18.000 Jahren bahnte sich der Schmelzwasserfluss einen anderen Weg, da das Tal mittlerweile zu einem großen Hindernis geworden war und sich das Wasser immer höher staute. So strömte das Wasser am heutigen Wutachknie in Richtung des Rheins (südliche Richtung) und nutzte fortan das wesentlich steilere Tal der Ur-Wutach (durchschnittl. Gefälle ca. 4-mal so hoch wie das der Feldberg-Donau) zur Entwässerung. Das Tal der Ur-Wutach war durch die ausgeprägte Tiefenerosion, auf Grund von starkem Gefälle, in das vorliegende Gestein eingeschnitten. Durch rückschreitende Erosion fand eine Flussanzapfung (siehe Schema) statt, wodurch schließlich das Tal der ehemaligen Feldberg-Donau (Aitrachtal) austrocknete. Die Feldbergregion wird seither ausschließlich durch den Rhein in Richtung Nordsee entwässert. Die Entstehung der Wutachschlucht Durch erneute rückschreitende Erosion grub sich der Fluss immer tiefer in das Gestein und verlagerte die Schlucht immer weiter in Richtung Quellgebiet. Dieser Vorgang wurde durch hohe Wasser- und Geröllmengen begünstigt. Dadurch dass die Schrägstellung der Gesteinsschichten stärker ist als das Gefälle der Wutach, schnitt und schneidet sich die Wutach noch immer durch die verschiedenen Gesteinsschichten. Bis heute wurden im Wutachtal ca. 2 km3 Gestein und Lockermaterial abgetragen bzw. erodiert. Das entspricht, wenn man von ca. 20.000 Jahren ausgeht, in der Stunde ca. 12m3 (Gewicht eines LKWs). Das Vorliegen verschiedener Gesteine in der Wutachschlucht Durch das Auffalten des Schwarzwaldes bzw. der Vogesen (variskische Faltung) entstand ein Gebirge, von dem nach und nach das Deckgebirge bis auf die Schichten des Buntsandsteins, des Muschelkalks und des Rotliegenden abgetragen wurde. So entstand ein Gesteinswechsel, der zu einer gewissen räumliche Trennung der Wutachschlucht führt. Man kann die Schlucht somit in 3 Teile aufteilen: die Grundgebirgsschlucht, die nur sehr kleine Bundsandsteinschlucht und die Muschelkalkschlucht. Bild Nr.1 Bild Nr.2 http://de.wikipedia.org/wiki/Flussanzapfung#mediaviewer/Datei:Flussanzapfung_Schema_ReiKi.png http://www.wutachschlucht-erleben.de/geologie/ Weitere Quelle: http://www.webgeo.de/eg_005/