Der Universums-Stulp

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Kunststiftung NRW
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Presseunterlagen zum Pressegespräch am 30.1.2014
„Der Universums-Stulp“
Kunststiftung NRW ermöglicht außergewöhnliche UA an den
Wuppertaler Bühnen mit dem Ensemble musikFabrik NRW
1989 hat Johannes Rau, damals Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, mit
großem kulturpolitischen Weitblick die Kunststiftung NRW – sie hieß zunächst noch
„Stiftung Kunst und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen“ – gegründet. Ihr
Stiftungsauftrag ist klar umrissen: das Besondere in allen Sparten der Kunst und Kultur
stärken, für mehr Qualität in der Kunst eintreten, herausragende künstlerische Positionen
und Projekte unterstützen, den künstlerischen Nachwuchs fördern. Seit ihrer Gründung ist
die Kunststiftung NRW mit diesen Prinzipien der Förderung wichtige Partnerin für
herausragende Projekte und Experiment in Literatur, Musik, Tanz, Theater und Visueller
Kunst.
2014 feiert die Kunststiftung NRW ihr 25jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass hat die
Stiftung mit Künstlern und Institutionen im Lande Projekte entwickelt, in denen sich die
Förderphilosophie beispielhaft manifestiert.
Eine herausragende Stellung in der Reihe Initiativprojekte nimmt die
Uraufführung der musikalischen Bildgeschichte „Der Universums-Stulp“ von
Stephan Winkler nach dem gleichnamigen Roman von Eugen Egner in der Regie
von Thierry Bruehl mit dem Ensemble musikFabrik NRW unter der
musikalischen Leitung von Peter Rundel an den Wuppertaler Bühnen ein.
Im Rahmen ihres kontinuierlichen Engagements für das zeitgenössische Musiktheater –
Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang der „Fonds experimentelles Musiktheater“,
den die Stiftung in Kooperation mit dem NRWKULTURsekretariat unterhält – setzt die
Kunststiftung NRW im Jubiläumsjahr so einen besonderen Akzent.
Mit der Realisierung der Uraufführung konnten Synergien erzielt werden, die als
zukunftweisend für Produktionen aller Sparten gelten können: ein freischaffendes
Produktionsteam verbindet sich mit einem Spezialisten-Ensemble der neuen Musik, das
international zu den führenden seiner Art zählt, und ein kommunales Haus bringt sich mit
seinen Künstlerinnen und Künstlern ein, um gemeinsam mit dem externen Team und dem
Ensemble eine künstlerische Idee Wirklichkeit werden zu lassen.
Die Kunststiftung NRW hat das Projekt in einem Umfang gefördert, der innerhalb der
Gesamtförderaktivitäten außergewöhnlich hoch ist. Für die Entwicklungsphase in 2012 hat
die Stiftung € 37.500,- zur Verfügung gestellt, für die musikalische und szenische
Realisierung am Opernhaus Wuppertal € 200.000,-.
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„Der Universums-Stulp“
Uraufführung
Eine musikalische Bildgeschichte in drei Heften
nach dem gleichnamigen Roman von Eugen Egner
Musik: Stephan Winkler
Libretto: Eugen Egner, Stephan Winkler, Thierry Bruehl
2/7
Premiere, Freitag 7. Februar 2014, 19:30 Uhr im Opernhaus Wuppertal
Matinee, Sonntag, 2. Februar 2014, 11.00 Uhr im Kronleuchterfoyer
Weitere Vorstellungen: 9., 13., 15. Februar, 7. und 30. März 2014
Pressekarten reservieren wir Ihnen gerne unter: 0202 – 563 7643
Oder schicken Sie eine Mail an: [email protected]
Mit einer Novelle und einer Gedichtsammlung hat er erste Achtungserfolge erzielt, nun
wartet die literarische Welt – und insbesondere sein Zürcher Verleger Bramm – auf den
ersten Roman des vierzigjährigen, leicht übergewichtigen Junggesellen Traugott Neimann.
Seine Dichter-Karriere gründet Neimann auf der konsequenten Einnahme stimulierender
Mittel, und als er nachts während einer Feier singend aus dem Fenster stürzt, ist es allein der
Ausnahmequalität seines Rausches zu verdanken, dass er den Sturz unbeschadet überlebt.
Doch die Konsequenzen sind dramatisch: Er darf nie wieder Drogen konsumieren. In seiner
Not begibt Neimann sich ins Universalhilfe-Institut der vielgesichtigen Thalia Fresluder und
damit geradewegs in ein transdimensionales Abenteuer: mit Mona Zwanzig, dem ExKinderstar, Vesica Güterbock, der geschassten Agentin des Innenministeriums, mit Papst
Probstenloch, dem Erfinder des Prälatengummis, mit gestörten Ganghofer-Wesen und
dubiosen Doppelgänger-Puppen. Bei seinen Reisen durch Zeit und Raum setzt Neimann
seine zunehmend fragwürdigere Existenz ernstlich aufs Spiel und riskiert am Ende gar den
gefürchteten Universums-Stulp...
Mit dieser rasanten Handlung fesselte der Wuppertaler Autor und Zeichner Eugen Egner
bereits 1993 die Leser seines Romans „Der Universums-Stulp“. Gemeinsam mit dem Berliner
Komponisten Stephan Winkler adaptiert er diesen nun im Auftrag der Wuppertaler Bühnen
zu einer „musikalischen Bildgeschichte in drei Heften“. Mit einer neuartigen Integration von
Comic, Zeichentrick, Theater und Gesang läuten Egner und Winkler das Zeitalter der
„graphic novel“ auf der Musiktheaterbühne ein. Die Verschränkung unterschiedlicher
Medien und Bildebenen findet auch in Winklers Musik ihre Fortsetzung, in der Sänger und
die Musiker des Ensemble musikFabrik NRW auf vielfache Weise mit live gespieltem und
voraufgenommenem Material in Dialog treten.
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„Der Universums-Stulp“
Team | Besetzung
3/7
Musikalische Leitung: Peter Rundel
Inszenierung: Thierry Bruehl
Raum: Bart Wigger
Raumausstattung: Tal Shacham
Kostüme: Wiebke Schlüter
Filme: Philippe Bruehl
Klangregie: Paul Jeukendrup
Dramaturgie: Johannes Blum
Mit: Olaf Haye, Andreas Jankowitsch, Uta Christina Georg, Michaela Mehring , Hendrik
Vogt, Dorothea Brandt, Annika Boos, Joslyn Rechter, Christian Sturm, Martin Ohu,
Katharina Greiß
Statisterie der Wuppertaler Bühnen
Es spielt: Ensemble musikFabrik NRW
Über Musik, Bild und Geschichte in der musikalischen Bildergeschichte
„Der Universums-Stulp“
Von Stephan Winkler
Bei unserem Vorhaben handelt es sich um ein durchkomponiertes musikalisches
Bühnenwerk, welches ein dramatisches Geschehen schildert und dessen wörtliche Rede in
gesungener Form dargeboten wird. Dass wir dennoch der naheliegenden
Gattungsbezeichnung „Oper“ den im Untertitel genannten Begriff „musikalische
Bildgeschichte“ vorziehen, erklärt sich aus grundsätzlichen Besonderheiten, welche das hier
vorgestellte Werk auszeichnen.
Als „graphic novel“, auf die der gewählte Begriff anspielt, bezeichnet man im anglophonen
Raum Comicbücher größeren Umfangs und gehobeneren formalen und künstlerischen
Anspruchs. Im Hinblick auf einige visuelle Aspekte unseres Vorhabens sind die
Bezugnahmen auf die Welt der Comics unverkennbar. Dazu gehört zum Beispiel die
Entscheidung, den Bühnenraum durch eine Wand in zwei ungleich große „panels“ zu
unterteilen (auf denen zum Teil überlappend agiert wird), aber auch die Einspielung von
kurzen, mit Mitteln des Zeichentricks hergestellten Videosequenzen sowie ein Bühnenbild,
dessen Kulissen zum Teil aus Projektionen gezeichneter Hintergründe bestehen.
Überhaupt wird angestrebt, die visuelle Umsetzung stark an der sehr persönlichen Stil
Egnerscher Bildgeschichten anzulehnen, weshalb der Anteil Eugen Egners an dem Projekt
mit dem Begriff des Librettisten mit Sicherheit nicht ausreichend beschrieben ist.
Neben diesen sichtbaren Comic-Verwandschaften sind es aber vor allem Grundzüge der
Dramaturgie und Erzählweise, welche die musiktheatralische Adaption des „UniversumsStulps“ (wenigsten auf den ersten Blick) wenig opernhaft erscheinen lassen.
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Anstelle der Ausbreitung und psychologischen Ausleuchtung einer mehr oder weniger
tragischen Figurenkonstellation wird das Publikum in einen wilden Strudel sich
überstürzender Ereignisse gezogen – einer immer abenteuerlicher und alptraumhafter
werdende Folge überraschender Wendungen, die über den Zuschauer auf ähnlich kafkaeske
Weise hereinbricht wie über den Protagonisten Traugott Neimann selbst.
Eine weitere Besonderheit stellt die Art und Weise dar, in der das Libretto vertont wird. Auch
wenn der Begriff der „Alltagssprache“ angesichts des im „Universums-Stulp“ geschilderten
fulminant-grotesken Geschehens völlig unangemessen wäre, so enthält das Libretto dennoch
ausschließlich wörtliche Rede in metrisch ungebundener, prosaischer Sprache. In einem
mehrstufigen Prozess wird das Libretto in eine erste akustische, gewissermaßen protomusikalische Grundform verwandelt. Dazu werden zunächst mehrere Sprachaufnahmen des
in verteilten Rollen gelesenen Librettos hergestellt, welche dann auf vielfältige Weise zur
Grundlage des kompositorischen Arbeitens werden.
Obwohl jeder stimmlichen Äußerung in diesem Bühnenwerk eine exakte Transkription der
genannten Sprachaufnahmen zugrunde liegt, wird diese auf die unterschiedlichste Weise für
deren Vortrag transformiert. In fein abgestuften Nuancen wird so jeder Figur eine spezifische
Art und Weise der Deklamation und stimmlichen Manipulation zugeordnet.
Der von einem Schauspieler dargestellte Valerian etwa ist die einzige Figur, die man
ausschließlich sprechen hört – allerdings aus dem Off, wozu dessen Darsteller lediglich
synchron die Lippen bewegt. Papst Probstenloch hingegen singt durchweg nur Vokalisen –
nämlich die Vokale seines Textes –, während die dazugehörten Konsonanten über das
Zuspiel eingespielt werden. Sicherlich die schillerndste Figur dieses musikdramatischen
Abenteuers, die Verkörperung der Unbekannten Frau in Gestalt der Thalia Fresluder, ändert
nicht nur fortwährend ihr Aussehen, auch ihre Stimme ist unaufhörlichen Metamorphosen
unterworfen. Sie lässt sich grundsätzlich mehrstimmig vernehmen – im Chor mit sich selbst
–, wobei die nicht live gesungenen Stimmen im Vorfeld aufgenommen wurden und bei der
Aufführung des Zuspiels erklingen. Die Verwischung der Grenzen zwischen „natürlich“ und
„synthetisch“ und die dadurch entstehenden Verwirrungen in der Wahrnehmung sind ein
Thema, das den Komponisten schon seit vielen Jahren beschäftigt und das ihm für das
gewählte Sujet ausgesprochen adäquat erscheint.
Die nie abschließend zu klärende Frage nach der Identität (der eigenen ebenso wie der jedes
Gegenübers) und die Schwierigkeiten der Kommunikation des Ichs mit einer Außenwelt, die
ihm in absonderlichsten und unerwartetsten Formen entgegentritt – dies sind zwei in Egners
Werken immer wieder ausgeführte Motive, die in besonderem Maße auch seinen Roman
„Der Universums-Stulp“ prägen und folgerichtig auch Konsequenzen für dessen
musikdramatische Adaption hatte. Zu diesen gehört, dass die Hauptrolle des Traugott
Neimann von zwei alternierend auftretenden, sich in Stimme und Erscheinung stark
ähnelnden Sängern verkörpert wird, aber auch die Tatsache, dass etliche der handelnden
Figuren (nicht nur Nebenrollen) mit den selben Sängern besetzt werden.
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„Der Universums-Stulp“
Gliederung
Der Idee einer „musikalischen Bildgeschichte“ entsprechend wurde das Geschehen in drei
Hefte gegliedert, welche damit in etwa der strukturellen Ebene der Akte konventioneller
Operngliederung entsprechen. Diese umfassen neben zwei Intermezzi insgesamt sieben
Sequenzen, welche etwa dem herkömmlichen Bild (bzw. der Szene) entsprechen.
5/7
V O R S P I E L 01. Der Fenstersturz.
ERSTES HEFT · Eröffnungen
ERSTE SEQUENZ 02. Eine Ganghofer-Reparatur.
03. Fruchtlose Symbiose-Versuche.
04. Auf der Suche.
05. Im Universalhilfe-Institut.
ZWEITE SEQUENZ 06. Neimanns Leserausch.
07. In der Imbissstube.
08. Zweierlei Lektüre.
09. Auf der Flucht.
DRITTE SEQUENZ 10. Zeitreise in die Kindheit.
11. Mütterliche Macht.
12. Beim sterbenden Valerian.
13. Rückreise und Teleportation.
ZWEITES HEFT · Missionen
VIERTE SEQUENZ 14. Ankunft in China.
15. Der grässliche Plan der Ente am Stadtrand von Peking.
16. Abtransport des Brotaufstrichs.
17. Erster Traum des brotaufstrichförmigen Tandem-Bewusstseins:
Entführung durch das Entenkommando.
———PAUSE———
FÜNFTE SEQUENZ 18. Zweiter Traum des brotaufstrichförmigen Tandem-Bewusstseins:
Vor dem Naturaltar.
19. Im Harem von Probstenlochs Pekinger Papstpalast.
20. Die fehlerhafte Rematerialisation.
21. Wiedergeburt in die Körperlosigkeit.
DRITTES HEFT · Fluchtversuche
SECHSTE SEQUENZ 22. Navigationstanz im Verlagsprogramm.
23. Auf der Suche nach den Mitmach-Bestellnummern.
24. In Dr. Stogoffs „Hilfe in allen Lebenslagen“.
I N T E R M E Z Z O 25. Papst Probstenlochs Prälatengummi?
SIEBENTE SEQUENZ 26. Zum „Hugo-Ball-Dampfraketenbahnhof“!
27. Abfahrt und haarsträubende Lektüre.
28. Aufs Ende zu.
N A C H S P I E L 29. Zwei alte Freunde.
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Der Autor und Zeichner Eugen Egner (*1951) gilt wegen seiner eigenwilligen Geschichten
und Bilder als bedeutendster lebender Vertreter der Groteske im deutschsprachigen Raum.
2003 erhielt er den renommierten Kasseler Literaturpreis für Grotesken Humor. Er hat bis
heute zwei Romane und mehrere Bände mit größtenteils zur Phantastischen Literatur
gehörenden Erzählungen sowie vorwiegend seltsam-komischer Kurzprosa veröffentlicht. Für
den WDR schrieb er bis jetzt acht Hörspiele, die sich einiger Beliebtheit erfreuen. Seit über
zehn Jahren ist Egner außerdem Kolumnist zweier großer Tageszeitungen. Seine Cartoons
und Comics erscheinen hauptsächlich in der Satirezeitschrift „Titanic“ (seit 1989) und der
Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. 2011 wurde ihm der hochangesehene „BerndPfarr-Sonderpreis für komische Kunst“ verliehen. Manchmal spielt er auch Elektrische
Gitarre. Den Titel für seinen ersten Roman „Der Universums-Stulp“ sowie viele darin
enthaltene Namen und Motive entnahm der Autor der berühmten „Prinzhorn-Sammlung“.
Der Komponist Stephan Winkler (*1967) schrieb bislang vier Werke für großes Orchester,
etliche Kammermusiken in meist ungewöhnlichen Besetzungen und elektronische Musik.
1998 veröffentlichte er mit Max Goldt eine CD mit seltsamen Liedern. Viele seiner Werke
beziehen elektroakustische und visuelle Medien mit ein. In Vorbereitung auf die
musikalische Bildergeschichte „Der Universums-Stulp“ entstanden bereits vier weitere
Kompositionen zu Egnerschen Arbeiten. Das musikalisch Besondere an diesem
Musiktheaterwerk besteht vor allem darin, dass alles Gesungene auf der präzisen
Transkription gesprochener Sprache beruht, was in einer besonderen Form des Singens
resultiert, die nur wenig an klassischen Operngesang erinnert. Die instrumentalen Partien
werden durch das herausragende Solistenensemble musikFabrik NRW dargeboten, welche
nicht nur exzellente Spezialisten auf konventionellen Instrumenten sind, sondern auch mit
einzigartigen Sonderinstrumenten zu hören sein werden.
Der Regisseur Thierry Bruehl (*1968) inszenierte unter anderen in Berlin, Stuttgart,
Frankfurt, Wien und Salzburg; seit 2005 Gastprofessor für Dramaturgie und Schauspiel an
der Universität Mozarteum Salzburg. Thierry Bruehl arbeitete als Regieassistent an der
Freien Volksbühne Berlin, am Hamburger Schauspielhaus und am Wiener Burgtheater u.a.
bei Ruth Berghaus, Ariane Mnouchkine und als enger Mitarbeiter von Hans Neuenfels.
Eigene Inszenierungen realisierte Bruehl ab 1992: klassische Stoffe (Egmont, Richard III)
und Uraufführungen zeitgenössischer Autoren (Dea Loher, Oliver Bukowski, Andreas
Laudert). Uraufführung des Musiktheaterstücks brangg! nach Celine (Musik Michael Beil)
für das Eclat Festival in Stuttgart (2005). Seither zahlreiche Uraufführungen von
zeitgenössischen Opern, darunter Emily Dickinson’s Uhr mit Friederike Kammer
(Illes/Muck, UA Eclat Stuttgart 2007), Ligeia und Fleischverwandtschaft (Hüseyin Evirgen,
2007/2009), Gespensterhaus von Reinhard Febel (2007), begehren von Beat Furrer (2010)
und das Musiktheaterwerk blinded für fünf Komponisten bei der Biennale di Venezia 2011.
Zusammenarbeit mit renommierten Klangkörpern der zeitgenössischen Musik: Quatour
Diotima, Österreichisches Ensemble für Neue Musik und Ensemble Modern. Thierry Bruehl
ist Mitinitiator und Mitglied der künstlerischen Leitung von „Klang 21 - Verein zur
Förderung zeitgenössischer Musik und darstellender Kunst“, der unter anderen das
Taschenopernfestival in Salzburg ins Leben gerufen hat.
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Peter Rundel (* 1958 in Friedrichshafen) ist ein deutscher Geiger und Dirigent. Er
studierte bei Igor Ozim und Ramy Shevelor Violine, bei Jack Brimberg Komposition, bei
Michael Gielen und Péter Eötvös Dirigieren. In den Jahren 1984 bis 1996 war Rundel Geiger
beim Ensemble Modern. Als Geiger führte er Stücke von Luigi Nono, Morton Feldman und
John Cage auf. Seit 1987 ist Peter Rundel international als Dirigent tätig. Schwerpunkt seiner
Arbeit ist zeitgenössische Musik. Es verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit mit dem
Ensemble Modern, dem ensemble recherche und dem Klangforum Wien. Neben seiner
Tätigkeit als Gastdirigent leitete Rundel das Königlich-Philharmonische Orchester von
Flandern, das Ensemble Oriol, die Kammerakademie Potsdam und die Wiener Taschenoper.
Rundel dirigierte Musiktheaterproduktionen der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen
Staatsoper, der Wiener Festwochen, der Bregenzer Festspiele, der Wiener Volksoper, sowie
bei der RuhrTriennale. Er arbeitete dabei mit den Regisseuren Peter Konwitschny, Philippe
Arlaud, Joachim Schlömer und Willy Decker zusammen. Bei der szenischen Uraufführung
von Karlheinz Stockhausens Sonntag aus Licht aus dem Opernzyklus Licht im Staatenhaus
Köln hatte er zusammen mit Kathinka Pasveer die musikalische Leitung. 1999 erhielt Rundel
Schneider-Schott-Musikpreis Mainz gemeinsam mit Manfred Reichert als Vertreter des
Ensemble 13.
Seit seiner Gründung 1990 zählt das Ensemble musikFabrik NRW zu den führenden
Klangkörpern der zeitgenössischen Musik. Es ist in besonderem Maße der künstlerischen
Innovation verpflichtet. Die Ergebnisse dieser häufig in enger Kooperation mit den
Komponisten geleisteten Arbeit präsentiert das in Köln beheimatete internationale
Solistenensemble in jährlich etwa einhundert Konzerten im In-und Ausland, auf Festivals, in
der eigenen Abonnementreihe „musikFabrik im WDR“ und in regelmäßigen
Audioproduktionen für den Rundfunk und den CD-Markt. Interdisziplinäre Projekte unter
Einbeziehung von Live-Elektronik, Tanz, Theater, Film, Literatur und bildender Kunst
erweitern die herkömmliche Form des dirigierten Ensemblekonzerts ebenso wie
Kammermusik und die immer wieder gesuchte Konfrontation mit formal offenen Werken
und Improvisationen. Die Gästeliste des Ensembles ist so lang wie prominent besetzt: Sie
reicht von Mark Andre, Louis Andriessen und Stefan Asbury über Sir Harrison Birtwistle,
Péter Eötvös, Heiner Goebbels, Toshio Hosokawa, Rupert Huber, Michael Jarrell, Mauricio
Kagel, Helmut Lachenmann, Olga Neuwirth und Emmanuel Nunes bis zu Carlus Padrissa (La
Fura dels Baus), Emilio Pomàrico, Enno Poppe, Henri Pousseur, Wolfgang Rihm, Peter
Rundel, Rebecca Saunders, Karlheinz Stockhausen, Sasha Waltz und Hans Zender.
Podiumsteilnehmer neben dem künstlerischen Leitungsteam:
Johannes Weigand, Intendant Opernhaus Wuppertal
Enno Schaarwächter, Geschäftsführer Wuppertaler Bühnen GmbH
Thomas Oesterdiekhoff, Geschäftsführung Ensemble musikFabrik NRW
Dr. Christian Esch, Direktor NRWKULTURsekretariat
Dr. Fritz Behrens, Präsident Kunststiftung NRW
Dr. Ursula Sinnreich, Generalsekretärin Kunststiftung NRW
Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner, Fachbereichsleiter Musik|Tanz|Theater Kunststiftung NRW
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