Der Weg zum Himmelsgebirge – Uraufführung Über den Weg der Fotografie finden sich zwei Menschen, die sich persönlich nie begegneten. Als Annemarie Schwarzenbach zum ersten Mal die Fotografien von Lorenz Saladin sieht, ist sie begeistert – so begeistert, dass sie nach Moskau reist, um mehr über diesen Bergsteiger zu erfahren. Lorenz Saladin lebte zu dieser Zeit bereits nicht mehr, er starb auf einer Expedition zum Siebentausender Khan Tengri im Tien Shan. Es ist wohl nicht falsch, ihn als Vorgänger von Reinhold Messner und Co. zu betiteln – unerschrocken und wagemutig. Genau diese Eigenschaften faszinierten Annemarie Schwarzenbach so sehr, dass sie ein Buch über den Mann schrieb, «der keine Furcht kannte». Über ihr Buch sagt sie: „Übrigens waren seine Fotografien, die ich aus Moskau zurück brachte, sehr viel wichtiger als alles, was ich dazu schreiben konnte.“ Die Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach verstarb vor 70 Jahren an den Folgen eines Fahrradunfalls im Engadin. Heute gilt Annemarie Schwarzenbach als „Kultfigur“ – früher war sie das schwarze Schaf ihrer Familie. Kaum eine andere junge Frau hat so stark polarisiert und ist so angeeckt wie sie. Ihr Leben war ein stetiges Auf und Ab zwischen Drogenkonsum und Abenteuerreisen. Die wahre Liebe hat sie nie gefunden und von ihrer Familie wurde sie nie so geliebt, wie sie es gebraucht hätte. Und trotzdem kann Schwarzenbach als eine der begabtesten Reisejournalistinnen und Literatinnen ihrer Zeit bezeichnet werden. Ihr Können wurde in den 80er Jahren wiederentdeckt, ihr Werk wissenschaftlich untersucht; Schwarzenbach entwickelt sich vom „hässlichen Entlein der Familie“ zum „literarisch begabten weissen Schwan“. Annemarie Schwarzenbach liebte das Abenteuer, ging selbst immer wieder auf weite Reisen bis nach Afghanistan. Sie fotografierte und interessierte sich für die Vermittlung von fremden Kulturen. Ein Abenteurer hatte es ihr besonders angetan: Lorenz Saladin. Der kommunistische Bergsteiger war einer der mutigsten seiner Zeit. Per Zufall liessen Schwarzenbach und Saladin ihre Fotos von derselben Agentur vertreten. Annemarie sah eines Tages seine Bilder und wurde ihre Faszination für diese nie wieder los. Sie kam in Kontakt mit Freunden und Angehörigen Saladins, recherchierte ausführlich und schrieb ein Buch über das Leben und den Tod dieses aussergewöhnlichen Menschen. Lorenz Saladin wurde am 28. Oktober 1896 in Nuglar-St.Pantaleon geboren. Er stammte aus einfachsten Verhältnissen, arbeitete in verschiedensten Berufen, unter anderem als Sanitärmonteur, und leistet Grenzdienst im ersten Weltkrieg. Schon früh Ihr literarisches Kleintheater in Zürich Josefstrasse 106 | 8005 Zürich | 044 271 50 81 | 076 371 50 72 | www.sogar.ch entdeckte er seine Passion fürs Bergsteigen und Klettern. Er engagierte sich in der Kommunistischen Partei der Schweiz und bei den Naturfreunden. Auf abenteuerlichen Reisen zwischen 1920 und 1932 durch Europa, Südamerika und die USA begann er zu fotografieren und entwickelte sich autodidaktisch zum hervorragenden Fotografen. Er nahm an Expeditionen in den Kaukasus und das Pamirgebirge teil. Im September 1936 brach er mit den besten russischen Bergsteigern jener Zeit auf, um den 7010 Meter hohen Khan Tengri besteigen, doch wegen bürokratischer Hürden war die Expedition zu spät im Jahr am Berg. Der Abstieg im Schneesturm wurde zum Drama, ein Expeditionskollege stürzte ab, verletzte sich schwer, Material ging verloren, sie mussten in Schneehöhlen biwakieren. Alle litten an Höhenkrankheit, Dehydration und Erfrierungen. An den Folgen einer Infektion durch Manipulation seiner Erfrierungen mit einem Messer starb Saladin am 17. September auf dem Rückmarsch auf dem Rücken eines Pferdes. Diese Geschichte, die Annemarie Schwarzenbach so wundervoll zu Papier gebracht hat, bringen wir als szenische Lesung, nach einer Textfassung von Emil Zopfi, ins sogar theater. Die Textfassung führt Stellen aus Annemarie Schwarzenbachs Buch und Tagebucheinträge von Lorenz Saladin zusammen und lässt dadurch beide Seiten von ihren Erfahrungen und Gedanken berichten. Es geht dabei nicht nur ums Bergsteigen, sondern auch um Abenteuer, Träume und die Verarbeitung der eigenen Lebensgeschichte. Im sogar theater treten Mona Petri und Gian Rupf in den Rollen von Annemarie Schwarzenbach und Lorenz Saladin auf. Obwohl sich Schwarzenbach und Saladin nie gekannt hatten, stehen sie zusammen auf der Bühne und treten miteinander in einen Dialog. Begleitet wird das Schauspiel durch die faszinierenden Fotografien von Saladin. Die Bilder dienen als Subtext. Sie lassen die Zuschauerinnen und Zuschauer in die raue und ergreifende Bergwelt eintauchen. Neben den Bildern wird die Produktion mit den Klängen der Bergwelt ergänzt. Auf diesem Weg entsteht eine intermediale Performanz, welche verschiedene Sinnebenen der Zuschauer anspricht. Mit Lorenz Saladin und Annemarie Schwarzenbach bringen wir zwei bedeutende Figuren der Schweizer Geschichte auf die Bühne, welche bis heute ihre Relevanz nicht verloren haben. Saladin als Wegbereiter des Expeditionsbergsteigens und der Bergfotografie, Schwarzenbach als Literatin, Vermittlerin fremder Kulturen und Sinnbild der „modernen“ Frau. Ihr literarisches Kleintheater in Zürich Josefstrasse 106 | 8005 Zürich | 044 271 50 81 | 076 371 50 72 | www.sogar.ch Der Weg zum Himmelsgebirge – Uraufführung Lorenz Saladin und Annemarie Schwarzenbach. Spiel: Mona Petri und Gian Rupf Regie: Klaus Henner Russius Textfassung: Emil Zopfi Produktion: sogar theater Rechte: Lenos Verlag, AS Verlag, Schweizerisches Literaturarchiv SLA Vorstellungen: Donnerstag, 25. Oktober, 20.30 h – Premiere Freitag, 26. Oktober, 20.30 h Samstag, 27. Oktober, 20.30 h Sonntag, 28. Oktober, 17.00 h Dienstag, 30. Oktober, 20.30 h Kontakt und weitere Informationen: Peter Brunner Tel. Theaterleitung +44 271 50 81 Tel. Mobil +76 371 50 72 Web: http://www.sogar.ch/medienservice.html E-Mail: [email protected] Klaus Henner Russius E-Mail: [email protected] Ihr literarisches Kleintheater in Zürich Josefstrasse 106 | 8005 Zürich | 044 271 50 81 | 076 371 50 72 | www.sogar.ch Bestellformular Bitte reservieren Sie mir Freikarten für: Der Weg zum Himmelsgebirge Premiere: 25. Oktober 2012, 20.30 h Weitere Vorstellungen: 26. bis 30. Oktober 2012, 20:30 Uhr (Sonntag 17:00 Uhr) ❏ Donnerstag, 25. Oktober, 20.30 h – Premiere ❏ Freitag, 26. Oktober, 20.30 h ❏ Samstag, 27. Oktober, 20.30 h ❏ Sonntag, 28. Oktober, 17.00 h ❏ Dienstag, 30. Oktober, 20.30 h ❏ Anzahl ………… Name…………………………………………………………………………………………. Redaktion…………………………………………………………………………………….. Tel. …………………………………… M………………………………………………....…………………… E-Mail………………………………………………………………………… Bitte senden Sie ihre Reservationswünsche entweder per Post Telefon E-Mail Josefstr. 106, 8005 Zürich 044 271 50 81 [email protected] Ihr literarisches Kleintheater in Zürich Josefstrasse 106 | 8005 Zürich | 044 271 50 81 | 076 371 50 72 | www.sogar.ch