internationaler artenschutz - Regierungspräsidium Gießen

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Im Mittelpunkt steht die Überwachung des Handels mit
geschützten Arten. Die Information und Aufklärung in diesem komplexen Rechtsgebiet ist ein weiterer wesentlicher
Schwerpunkt der Arbeit. Für alle Fragen rund um den Artenschutz steht Ihnen das Artenschutzteam des Regierungspräsidiums Gießen als kompetenter Ansprechpartner jederzeit gern zur Verfügung.
Eine weitere Aufgabe des Regierungspräsidiums Gießen
ist u. a. die Erteilung von EU-Bescheinigungen zur Vermarktung oder zur Vorlage beim Bundesamt für Naturschutz.
Durch einen regelmäßigen Austausch mit dem Bundesamt
für Naturschutz und allen Artenschutz- und Zollbehörden
soll der Artenschutz in diesem Bereich so effektiv und
nachhaltig wie möglich gestaltet werden. Vorortkontrollen
von Zoogeschäften, Tierbörsen sowie privaten Tierhaltern
und Züchtern runden die Bemühungen zum Schutz der Arten ab.
Auch wenn die überwiegende Mehrzahl der Menschen,
die geschützte Tiere oder Pflanzen handeln oder besitzen,
sich gesetzestreu verhalten, kann die zuständige Behörde
bei Verstößen gegen diese Vorschriften Verwarnungs- und
Bußgelder verhängen. In besonders schweren Fällen, in denen eine Straftat vorliegt, wird das Verfahren zur weiteren
Verfolgung an die Staatsanwaltschaft abgegeben. Illegal
erworbene Tiere und Pflanzen sowie Teile und Erzeugnisse
geschützter Arten können beschlagnahmt und eingezogen
werden. Dies gilt auch für tote Exemplare, z. B. Tierpräparate.
Ansprechpartner
Zuständig für den Landkreis Gießen:
Gerhard Schulze-Velmede
Tel.: 0641 303-5550
E-Mail: [email protected]
Zuständig für die Landkreise Limburg-Weilburg und
den Lahn-Dill-Kreis:
Martin Schab
Tel.: 0641 303-5561
E-Mail: [email protected]
Zuständig für den Vogelsbergkreis und Landkreis
Marburg-Biedenkopf:
Corinna Vahrenkamp
Tel.: 0641 303-5555
E-Mail: [email protected]
Das Meldewesen wird betreut von:
Sylke Lemp
Tel.: 0641 303-5563
E-Mail: [email protected]
und Melanie Schmidt
Tel.: 0641 303-5559
E-Mail: [email protected]
Weitere ausführliche und interessante Informationen
rund um das Thema Artenschutz und das Regierungspräsidium Gießen finden Sie auch auf unserer Internetseite unter
Amazonen (Amazona ssp.)
Internationaler
Artenschutz
www.rp-giessen.de
Impressum: RP Gießen, August 2015 Fotos: RP GIeßen/Vahrenkamp, Titelbild Blaustirnamazone
Klaus Wagner/Neustadt, Amazonen/Madagaskarboa Dr. Ute Grimm/Bundesamt für Naturschutz
Aufgaben
Regierungspräsidium
Gießen
Artenschutz in der Praxis
Regierungspräsidium Gießen
Dezernat 53.2
Georg-Friedrich-Händel-Str. 3
35578 Wetzlar
Telefon: 0641 303-5555
Fax: 0641 303-5505
E-Mail: [email protected]
Internet: www.rp-giessen.de
www.facebook.com/rp.giessen
Internationaler Artenschutz
Viele Tier- und Pflanzenarten sind weltweit in ihren natürlichen Vorkommen gefährdet. Die Lebensraumzerstörung
und ein stetig wachsender internationaler Handel haben
dazu geführt, dass viele Arten stark bedroht sind.
Deutschland gehört mit den USA und Japan zu den Hauptabnehmerländern von lebenden Tieren aus aller Welt. Damit dies nicht dazu führt, dass Arten in ihrem Bestand bedroht werden oder gar aussterben, haben sich viele Staaten
im Jahr 1973 darauf verständigt, den Handel mit bestimmten Arten zu verbieten oder nur noch unter bestimmten Voraussetzungen zuzulassen. Dies geschah im „Washingtoner
Artenschutzübereinkommen“ oder auch „CITES“-Übereinkommen genannt.
Tier- und Pflanzenarten
Welche Tier- und Pflanzenarten unterliegen im Wesentlichen dem Artenschutz?
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alle europäischen Vögel, Reptilien und Amphibien
alle Papageien und Sittiche (mit Ausnahme von Wellen-, Nymphen- und Kleiner Alexandersittich sowie Rosenköpfchen)
eine Vielzahl von exotischen Reptilien (z. B. alle Riesenschlangen und Landschildkröten)
einige exotische Amphibien (z. B. Blattsteigerfrösche)
eine Vielzahl von heimischen und exotischen Säugetieren
Störe, Seepferdchen, Vogelspinnen der Gattung Brachypelma und
Kaiserskorpione
viele heimische und
exotische Pflanzen
(z. B. alle Orchideenund Kakteenarten)
Grüner Leguan, (Iguana iguana),
besonders geschützt,
nicht meldepflichtig
Welche Bestimmungen sind beim Erwerb und der Haltung von Tieren
geschützter Arten zu beachten?
Bei der Haltung, dem Besitz und der Vermarktung von
geschützten Arten sind eine ganze Reihe von Schutzbestimmungen zu berücksichtigen. Die Einhaltung dieser
Vorschriften wird vom Artenschutzteam des RP Gießen
überwacht:
Spezielle Kennzeichnungsringe für Vögel oder Mikrochips,
die in Deutschland nur von zwei autorisierten Verbänden ausgegeben werden dürfen, sollen Manipulationen erschweren.
Bei einigen Reptilienarten kann der Mikrochip durch eine Fotodokumentation ersetzt werden.
Nachweispflicht:
Der legale Besitz muss anhand eines Herkunftsbeleges
nachweisbar sein. Dies gilt auch für Produkte und Erzeugnisse geschützter Arten. In bestimmten Fällen muss die
Herkunft mit einer EU-Bescheinigung nachgewiesen werden.
Meldepflicht:
Jeder Zu- und Abgang einer geschützten Wirbeltierart (Ausnahmen siehe Anlage 5 der Bundesartenschutzverordnung)
ist schriftlich bei der zuständigen Naturschutzbehörde anzuzeigen. Für Mittelhessen ist dies das Regierungspräsidium Gießen.
Sternschildkröte (Geochelone elegans),
Buchführungspflicht:
Alle gewerblichen Betriebe, die mit geschützten Arten handeln, unterliegen einer gesetzlichen Buchführungspflicht. Für
private Halter, die regelmäßige Zuchterfolge haben und diese Tiere weitergeben, empfiehlt sich ebenfalls die Führung
eines Zuchtbuches.
rechtsvorschriften
Madagaskarboa (Sanzinia madagascariensis)
Kennzeichnungspflicht:
Viele geschützte Tierarten sind zu kennzeichnen. Für welche Arten dies gilt und wie die Kennzeichnung erfolgen
muss, regelt die Bundeartenschutzverordnung.
Das „Washingtoner Artenschutzübereinkommen“ wurde in
verschiedenen EU-Verordnungen, im Bundesnaturschutzgesetz sowie in der Bundesartenschutzverordnung in europäisches und nationales Recht umgesetzt. Dort werden die
Pflichten der Importeure, Händler, Züchter und auch der
privaten Halter geschützter Tiere und Pflanzen geregelt. In
Hessen sind die oberen Naturschutzbehörden bei den Regierungspräsidien in Darmstadt, Gießen und Kassel für den
Vollzug dieser Bestimmungen zuständig.
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