Der Schützsteuerung deutlich überlegen

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In der Praxis
Elektrische Antriebstechnik
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03/2005
Sanftstarter
Sanftstarter bis zu
250 kW waren bisher
nicht im Niederspannungs-Schalttechnik-Programm Sirius
verfügbar. Diese
Lücke ist nun geschlossen worden.
Der Schützsteuerung
deutlich überlegen
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Neue Sanftstarter-Serie
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Kompromisslösungen bei der
Steuerung von Elektromotoren
sind keine Seltenheit. Häufig werden leistungsstarke Antriebe über
einfache Schütztechnik eingeschaltet – mit den bekannten
Nachteilen. Siemens serviert nun
ein Sanftstarter-Menü, das für Maschinen- und Anlagenbauer selbst
bei Standard-Anwendungen attraktiv ist. von T. Hund u. A. Händler
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Die Überlegung, Standard-Motorstarterlösungen oder Sanftstarter einzusetzen, kann künftig ohne weiteres zur Geschmacksfrage werden. Bisher ist das noch
anders. Denn ein Sanftstarter oder alternativ ein Frequenzumrichter für den schonenden An- oder Auslauf von Elektromotoren drückt in hohem Maße auf den vorgegebenen Budgetrahmen. Deshalb fällt
nach eingehendem Studium der „Menüvorschläge“ meistens die Entscheidung für
die einfache Schützsteuerung.
Mit der neuen Sanftstarter-Serie
3RW40 will Siemens viel mehr Anwender
in den Genuss einer hervorragenden Technik bringen. Vor allem bei den schweren
Antrieben ab 75 kW Anschlussleistung machen sich die Vorteile von Sanftstartern
gegenüber den sonst üblichen Schützsteuerungen deutlich bemerkbar.
Bisher bestand die einfachste Methode
einen Drehstrom-Asynchronmotor zu starten darin, dass man eine schaltende Komponente und eine absichernde Komponente miteinander kombinierte. Häufig entscheiden sich die Konstrukteure für die
Stern-Dreieck-Schaltung.
Aber nicht nur der Strom steigt bei einem solchen Anlassverfahren sprungartig an, sondern auch das Drehmoment.
Dieses Verhalten kann den daran angeschlossenen Prozess stören und im
In der Praxis
Elektrische Antriebstechnik
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03/2005
Sanftstarter
„Der Sirius
3RW40 bietet
vielfältige
Diagnosemöglichkeiten.“
Thomas Hund, Produktmanager Sanftstarter
bei Siemens A&D
„Sanftstarter
müssen hohen
Qualitätsansprüchen
genügen.“
Axel Händler, Produktmanager Sanftstarter
bei Siemens A&D
schlimmsten Fall Schäden an der Maschine verursachen.
Ein sanfter An- und Auslauf von
Elektromotoren wirkt sich dagegen positiv
auf die Lebensdauer des Motors aus, auf
die Belastung der Kupplung sowie auf die
gesamte Prozessregelung. Mit dem Sanftstarter 3RW40 zum Beispiel lassen sich
Standardapplikationen wie Pumpen,
Kompressoren, Pressen, Förderbänder,
Lüfter, Rolltreppen, Mühlen, Kühlanlagen, Werkzeugmaschinen und vieles mehr
besser und effektiver ausrüsten.
Was ist nun anders geworden? Zwei wesentliche Merkmale, die einzigartig am
Markt sind, machen die Sanftstarter
3RW40 zur Paradelösung für Elektroantriebe im Bereich von 75 bis 250 kW: Das
eine ist die automatische Umschaltung von
Thyristorsteuerung auf Überbrückungskontakte beim Erreichen der Motornenndrehzahl. Das zweite Attribut ist ein neues
Verfahren für die störungsfreie, zweiphasige Ansteuerung.
Diese beiden Innovationen positionieren die neuen Sanftstarter 3RW40, (aber
auch die höherwertigen 3RW44) genau so,
wie sie Elektrokonstrukteure haben wollen: Individuell steuerbare Ein- und Ausschalt-Rampen, während des Betriebs kei-
sondern auch der hohe Verdrahtungsaufwand. In der Praxis macht sich dieser
Mehrwert vor allem bei Leistungen ab 75
kW bei 400V deutlich bemerkbar. In diesem Segment gibt es meist keine fertig
verdrahteten Lösungen.
Variabler Phasenanschnitt
Und so funktionieren die neuen Niederspannungs-Schaltgeräte: Sirius-Sanftstarter reduzieren die Motorspannung durch
variablen Phasenanschnitt und heben sie
rampenförmig von einer einstellbaren
Startspannung bis auf Netzspannung an.
Dabei begrenzen die Sanftstarter im
Hochlauf den Strom und damit auch das
Drehmoment. Ähnliches leisten die Geräte beim Sanftauslauf.
Die Gerätesoftware überwacht kontinuierlich
die Konstanz des Signalpegels
ne zusätzlichen Energieverluste durch
Halbleiterelemente, preislich vergleichbar
mit normalen Schützsteuerungen und
trotzdem keine negative Beeinflussung der
Drehmomentkennlinie durch die zweiphasige Ansteuerung.
Dabei beträgt der Platzbedarf eines Sirius-Sanftstarters etwa ein Drittel einer
typischen Stern-Dreieck-Kombination
vergleichbarer Leistung. Erheblich verringert wird aber nicht nur der Platz im
Schaltschrank und auf der Hutschiene,
Wie bereits erwähnt sorgen dafür Thyristoren in den beiden gesteuerten Phasen.
Sobald die Nenndrehzahl des Motors erreicht ist, werden die integrierten Überbrückungskontakte geschlossen. Damit
diese während der Bypassphase geschützt
sind, hat Siemens ein elektronisches Lichtbogen-Löschsystem entwickelt. Die Gerätesoftware überwacht kontinuierlich die
Konstanz des Signalpegels. Öffnet ein Bypasskontakt unbeabsichtigt, wird über die
sich aufbauende Sperrspannung am Thy-
Technik im Detail
Sparpotenzial von Sanftstartern
Der Sanftstarter Sirius 3RW40 weist für einen
Motor mit der Bemessungsleistung von 250
kW bei 400 V eine Baubreite von nur 160 mm
und eine Bauhöhe von 230 mm auf. Lediglich
bei der Bautiefe verlangen diese ,Hybridstarter’ ein geringes Maß an Zugeständnissen. Eine vergleichbare Stern-Dreieck-Lösung besteht aus drei großen Schützen, von denen jeder einzelne fast so breit und hoch ist wie der
Sirius 3RW40 alleine.
Zusätzlich wird ein Zeitrelais und ein elektronisches Überlastrelais benötigt. Verdrahtet
nimmt eine solche Stern-Dreieck-Lösung sicherlich mehr als den dreifachen Platz im
Schaltschrank ein – verglichen mit dem Sirius
3RW40.
Wichtig: Dreiphasig gesteuerte Sanftstart-Lösungen können in Bezug auf Platzersparnis
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Mit der Software Win-Sikostart lässt sich
ermitteln, ob und welche Anwendungen mit
Hochlaufzeiten größer 20 Sekunden sich mit
dem 3RW40 starten lassen und welche nicht.
mit den kompakten Sirius-Sanftstartern nicht
mithalten. Gleichzeitig reduziert sich die Anzahl
der Leitungen vom Starter zum Motor von sechs
auf drei. Also insgesamt betrachtet ein stattliches Sparpotenzial.
Konstrukteure und Entwickler werden
gleichermaßen davon profitieren: Mit dem
neuen zweiphasig gesteuerten Sanftstartertyp 3RW40 können Antriebe bis zu einem
Leistungsvermögen von 250 Kilowatt gestartet werden.
Bild: Siemens
Elektrische Antriebstechnik
rius 3RW40 vielfältige Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung. Unterstützt durch
integrierte Funktionen wie Motorüberlastund Geräteeigenschutz sind diese Niederspannungs-Schaltgeräte für eine Vielzahl
von Anwendungen die richtige Wahl.
Resümee: Am Beispiel der neuen Sirius-Sanftstarter wird deutlich, wie sich
die Steuerungstechnik auf die Anforderungen der Maschinen- und Anlagenhersteller einstellt. Schließlich ist der Kunde
König. Und warum soll er sich mit einfachen Schützsteuerungen oder gar mit
03/2005
überzogenen Umrichterlösungen zufrieden geben, wenn er eine günstige Hightech-Lösung einsetzen kann, die genau
dazwischen liegt?
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Siemens A&D
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ristor eine Signalflanke generiert. Bei einem Stromnulldurchgang werden die Thyristoren sofort angesteuert und übernehmen den Stromfluss. Der sich aufbauende
Lichtbogen an den Bypasskontakten wird
damit frühzeitig gelöscht.
Und noch ein interessanter Aspekt:
Über ein Drehpotentiometer kann am
Sanftstarter sogar eine Strombegrenzung
bis zum fünffachen des definierten Betriebsbemessungsstroms eingestellt werden. Erreicht der Strom beim Hochlaufen
die eingestellten Grenzen, wird über die
Phasenanschnittsteuerung die Zunahme der Spannung verringert.
Der Sanftstarter begrenzt damit
den Strom auf den maximalen Wert
und hält ihn konstant.
Für die Praxis bedeutet dies,
dass eine Startphase selbst über die
am Potentiometer maximal einstellbare Zeit von 20 Sekunden hinausgehen kann. Die Umschaltung
auf die Bypass-Kontakte erfolgt in
solchen Fällen ebenfalls erst dann,
wenn die Nenndrehzahl erreicht
ist. Die physikalisch bedingte Unsymmetrie aufgrund der eingangs
angesprochenen, zweiphasigen
Ansteuerung gleicht der Softstarter durch ein bei Siemens entwikkeltes, patentiertes Verfahren aus.
,Polarity Balancing’ kompensiert
die Entstehung von Gleichspannungskomponenten während des
Hochlaufs durch den intelligenten
Abgleich der unterschiedlich gepolten Stromhalbwellen.
Der wesentliche Unterschied zu
bisherigen Verfahren besteht im
Steuerprinzip. Während andere
Verfahren die Strangspannungen
steuern, orientiert sich Polarity Balancing an den Thyristorsperrspannungen. Nun ist bekannt, dass
die ohne Kompensation auftretenden Gleichstromanteile nicht nur
Bremsmomente im DrehstromAsynchronmotor erzeugen, sondern auch akustisch wahrnehmbare Geräusche verursachen. All das
ist für die Praxis nicht akzeptabel,
weshalb Sanftstarter hohen Qualitätsansprüchen genügen müssen.
Dank integrierter Zustands- und
Fehlerüberwachung stellt der Si-
In der Praxis
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