GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN

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GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
MAGNECLO STEROP 10mEq/10ml
Injektionslösung
MAGNECLO STEROP 30mEq/10ml
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Magnesiumchlorid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
- Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie
bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1.
Was ist MAGNECLO STEROP und wofür wird es angewendet?
2.
Was müssen Sie vor der Anwendung von MAGNECLO STEROP beachten?
3.
Wie ist MAGNECLO STEROP anzuwenden ?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist MAGNECLO STEROP aufzubewahren?
6.
Weitere Informationen
1. WAS IST MAGNECLO STEROP UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Arzneimittelgruppe : Lösung zur Magnesiumzufuhr.
Therapeutisch Indikation :
- Behandlung von Magnesiummangel und insbesondere der dadurch verursachten Krämpfe.
- Behandlung von Torsades de Pointes und anderer Herzrhythmusstörungen.
- Behandlung von Anfällen und Anfallszeichen im Rahmen einer Schwangerschaft (Eklampsie
und Präeklampsie).
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON MAGNECLO STEROP BEACHTEN ?
MAGNECLO STEROP darf nicht angewendet werden,
- Wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Magnesiumchlorid.
- Im Falle Magnesiumüberschuss im Blut.
- Im Falle lebensgefährliche Einschränkungen der Nierenfunktion.
- Im Falle Störungen der Erregungsleitung am Herzen (Adams-Stokes-Krankheit, LenègreKrankheit).
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Besondere Vorsicht bei der Anwendung von MAGNECLO STEROP ist erforderlich,
- Da die MAGNECLO STEROP 30mEq/10ml - Lösungen hypertonisch sind, dürfen sie nicht unverdünnt verabreicht werden; sie sind zuvor z.B. in einer 5%igen Glukose- oder einer 0,9%igen
Kochsalzlösung zu verdünnen (siehe Kapitel 3. „WIE IST MAGNECLO STEROP ANZUWENDEN“). Dagegen ist die MAGNECLO STEROP 10mEq/10ml - Lösung isotonisch und
kann demzufolge unter strenger Überwachung des arteriellen Drucks direkt injiziert werden.
- Bei Kindern darf Magnesiumchlorid nur im Krankenhaus unter strenger Beobachtung injiziert
werden.
- Bei Kindern mit Verdauungsbeschwerden im Zusammenhang mit Parasitenbefall ist
Magnesiumchlorid nur unter Vorsicht anzuwenden.
- Um einer möglicherweise tödlichen Hypermagnesiämie vorzubeugen, dürfen pro Minute nicht
mehr als 0,6 Millimol Magnesium-Kationen verabreicht werden, was beim Erwachsenen
124 mg Magnesiumchlorid pro Minute entspricht.
Eine weitere Verabreichung darf erst nach einer Kontrolle des Magnesiumspiegels im Blut
(=Magnesiämie) erfolgen. Nach der Normalisierung des Magnesiumspiegels ist die Verabreichung einzustellen.
Bei einer intravenösen Verabreichung von Magnesiumchlorid muss stets auch ein intravenöses
Kalziumpräparat zur unmittelbaren Verfügung stehen.
Im Fall einer Überdosierung muss bis zur IV-Verabreichung der Kalziumsalz-Zubereitung auf
eine Beatmungshilfe zurückgegriffen werden.
- Bei wiederholter Verabreichung muss vor jeder Gabe der Patellarsehnenreflex überprüft
werden. Dieser Reflex ist ein sehr hilfreicher klinischer Indikator; sein Fehlen deutet auf eine
Magnesiumintoxikation hin.
Des weiteren sind Vorkehrungen zur Vermeidung einer Hypokalzämie und Hypophosphatämie
zu treffen.
- Da es bei der Behandlung zu einer Atemdepression kommen kann, ist die Überwachung der
Atmung indiziert. Vor jeder Verabreichung muss die Atemfrequenz mindestens 16 Atemzüge
pro Minute betragen.
- Bei leichter bis moderater Niereninsuffizienz ist die Dosierung herabzusetzen und die
Nierenfunktion sowie die Magnesiämie zu überwachen.
Um eine angemessene Ausscheidung von Magnesium zu gewährleisten, muss die Diurese in den
4 Stunden vor der Verabreichung mindestens 100 ml betragen.
- Bei Patienten, die mit Digitalispräparaten behandelt werden, sowie bei Patienten mit
Herzrhythmusstörungen oder anderen Störungen der Herzfunktion darf Magnesiumchlorid nur
mit Vorsicht und unter strenger Beobachtung verabreicht werden.
- Nur trübungsfreie Lösungen verwenden.
- Im Fall einer zu raschen oder länger andauernden Infusion besteht im Allgemeinen das Risiko
einer Reizung, einer Nekrose (= Zerstörung von Zellen oder Gewebe) oder einer
Thrombophlebitis (=Venenentzündung) an der Einstichstelle. Um das Risiko einer
Thrombophlebitis zu verringern, wird empfohlen, die Einstichstelle alle 24 Stunden zu
wechseln.
- Bei der Gabe beträchtlicher Mengen muss das Ionengleichgewicht regelmäßig überwacht werden (d.h. das Gleichgewicht der verschiedenen Mineralstoffe im Blut). Vor allem bei Patienten
mit Nieren- oder Herzinsuffizienz sind Kreislaufüberbelastungen strikt zu vermeiden.
- MAGNECLO STEROP enthält kein mikrobenhemmendes Konservierungsmittel. Demzufolge
besteht nach dem Öffnen der Ampulle das Risiko einer Kontamination mit Mikroorganismen.
MAGNECLO STEROP und jegliche dieses Produkt enthaltende Spritzen dürfen nur einmal und
nur an einer Person verwendet werden.
- Beim Vermischen dieser Substanz mit anderen injizierbaren Mitteln muss aseptisch gearbeitet
werden.
- Die Infusionslösung ist aseptisch vorzubereiten. Alle nicht verwendeten Produktreste sind
unverzüglich zu entsorgen. Die Medikamentenlösung sowie das Infusionsmaterial müssen für
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die gesamte Dauer der Infusion, die 24 Stunden nicht überschreiten darf, aseptisch gehalten
werden.
Nach dem Abschluss der Infusion sind alle Lösungsreste sowie das gesamte Infusionsmaterial
gemäß den geltenden Vorschriften zu entsorgen.
Bei Anwendung von MAGNECLO STEROP mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor
kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Vor jedem Mischen ist die Verträglichkeit der Medikamente untereinander zu prüfen. Dabei ist auf
Präzipitate und/oder Farbveränderungen zu achten.
Ferner ist die Packungsbeilage der zuzugebenden Medikamente zu lesen.
Unverträglichkeiten von Magnesiumchloridlösungen bestehen insbesondere mit folgenden Medikamenten:
- Natrium-Jodid-Lösungen,
- Phosphatlösungen.
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Eine gleichzeitige Verabreichung von Magnesiumchlorid und Aminoglykosiden kann zu einer
neuromuskulären Schwächung und sogar Lähmung führen. Bei gleichzeitiger Verabreichung
muss die Atemfunktion überwacht werden; im Fall einer neuromuskulären Blockade muss die
Verabreichung von Aminoglykosiden ausgesetzt und auf ein anderes Antibiotikum gewechselt
werden. Es ist zu beachten, dass diese Wechselwirkung bei Neugeborenen von Müttern mit
Anzeichen von Anfallsleiden (Präeklampsie) häufiger aufzutreten scheint.
Magnesiumsalze können den neuromuskulären Blockadeeffekt von Cisatracurium verstärken.
Bei einer gleichzeitigen Verabreichung ist somit eine Dosisanpassung erforderlich. Diese
Wechselwirkung wurde auch bei anderen blockierenden Wirkstoffen wie Tubocurarin,
Suxamethonium etc. berichtet.
Eine Exazerbation des Hypotonieeffekts und des neuromuskulären Blockiereffekts von
Nifedipin wurde bei einer gleichzeitigen Verabreichung von Magnesium berichtet. Obwohl dies
nicht bei anderen Dihydropyridinen der Fall war, sind ähnliche Wechselwirkungen zu erwarten.
Bei der Infusion einer Magnesiumsalzlösung bei einer Patientin mit Präeklampsie, die zuvor
bereits mit Labetolol gegen Bluthochdruck behandelt wurde, wurde eine starke Bradykardie
beobachtet.
Eine gleichzeitige IV-Verabreichung von Magnesiumchlorid und Ritodrin wurde mit einem
erheblichen Anstieg der kardiovaskulären Toxizität in Verbindung gebracht, die höher liegt als
bei der Verabreichung von Ritodrin allein. Am häufigsten kommt es dabei zu Thoraxschmerzen
in Verbindung mit Veränderungen des EKG, die auf eine Sauerstoffminderversorgung des
Herzens hinweisen. Diese unerwünschten Nebenwirkungen können nach sechs oder mehr
Stunden nach Beginn der Behandlung mit Magnesiumchlorid auftreten.
Aufgrund der Steigerung der kardiovaskulären Toxizität sowie angesichts des mangelnden
erkennbaren Nutzens dieser Kombination ist von ihr abzuraten.
Eine gleichzeitige intravenöse Verabreichung von Kalziumsalzen kann die Wirkung des
parenteral
verabreichten
Magnesiumchlorids
aufheben.
Kalziumglukonat
und
Kalziumglukoheptonat werden insbesondere gegen die toxischen Wirkungen der
Hypermagnesiämie eingesetzt.
Bei Patienten, die mit Digitalispräparaten behandelt werden, darf Magnesiumchlorid nur sehr
vorsichtig angewandt werden; dies gilt insbesondere bei einer gleichzeitigen IV-Verabreichung
von Kalziumsalzen, da Veränderungen der Erregungsleitung am Herzen sowie Herzstillstand
eintreten können.
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Die Wirkung von Muskelrelaxanzien (Baclofen, Chlormezanon, Dantrolen, Mephenesin) wird
durch Magnesiumchlorid verstärkt.
Die gleichzeitige Verabreichung von Magnesiumchlorid und Medikamenten, die das zentrale
Nervensystem deprimieren, kann zu einer Verstärkung der Depressionswirkung führen.
Eine Kombination von Magnesiumchlorid mit hohen Dosen von Barbituraten, Opioiden und
Hypnotika ist aufgrund des Risikos einer Atemdepression zu vermeiden.
Die gleichzeitige Verabreichung von Magnesiumchlorid und Quinidin kann zu Erhöhung der
Quinidinkonzentration im Plasma und zur Überdosierung führen (verminderte Ausscheidung
von Quinidin über die Nieren aufgrund einer Alkalisierung des Urins).
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Wird Schwangeren Magnesiumchlorid zur Behandlung von Anfällen und Anfallszeichen
(=Eklampsie und Präeklampsie) parenteral verabreicht, überwindet es leicht die Plazentaschranke
und bildet fetale Serumwerte, die mit denen der Mutter vergleichbar sind.
Die Wirkungen auf das Neugeborene gleichen den Wirkungen bei der Mutter und umfassen u.a.:
Reduzierter Muskeltonus, Somnolenz und Atemdepression.
Zusätzlich zur intravenösen Verabreichung von Kalzium kann die Betreuung eines Neugeborenen
mit Anzeichen für Hypermagnesiämie Wiederbelebungs- und atmungsunterstützende Maßnahmen
erfordern.
Eine längere Verabreichung von Magnesium im zweiten Schwangerschaftsdrittel kann beim Neugeborenen zu Rachitis führen.
Da Magnesium nach einer parenteralen Verabreichung von Magnesiumchlorid in die Muttermilch
gelangt, darf es bei stillenden Müttern nur mit Vorsicht angewandt werden. Wird die Verabreichung
abgesetzt, bleibt die Magnesiumkonzentration in der Muttermilch für 24 Stunden erhöht. Danach ist
die Magnesiummenge, die der Säugling aufnehmen kann, wahrscheinlich zu gering, um klinisch signifikante Wirkungen zu zeitigen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Die Verabreichung von Magnesiumchlorid kann zu Nebenwirkungen führen, die vor allem das ZNS
und die Augen betreffen. Dadurch kann die Fähigkeit der Bedienung von Fahrzeugen und
Maschinen beeinträchtigt werden.
3. WIE IST MAGNECLO STEROP ANZUWENDEN
Injektionslösung oder Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Bei normaler Nierenfunktion:
Schwerer Magnesiummangel
Erwachsene: Langsame intravenöse Infusion über 3 Stunden mit einer 20%igen oder dünneren Lösung: 4,1 g MgCl2.6H2O oder 40 mEq oder 20 mmol Mg2+ in einem Liter Glukose 5%
oder NaCl 0,9%.
Neugeborene: 20 bis 41 mg MgCl2.6H2O pro Kilogramm Körpergewicht pro Dosis (0,2 bis
0,4 mEq Mg2+/kg/Dosis) alle 8 bis 12 Stunden.
Kinder: 81 bis 163 mg MgCl2.6H 2O pro Kilogramm Körpergewicht pro Dosis (oder 0,8 bis
1,6 mEq Mg2+/kg/Dosis) 4 Mal täglich.
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Parenterale Ernährung
Erwachsene: bei intravenös Anwendung 0,81 bis 2,4 g MgCl2.6H2O oder 8 bis 24 mEq Mg2+ oder 4
bis 12 mmol/Tag mit einer 20%igen Lösung in Glukose- oder Salzlösung.
Krampfanfälle während der Schwangerschaft
Langsame intravenöse Injektion mit einer 10% oder 20%igen Lösung: 3,3 bis 4,1 g MgCl2.6H2O
oder 32 bis 40 mEq Mg2+ oder 16 bis 20 mmol in 250 ml Glukose 5% oder in Kochsalzlösung; die
Injektion erfolgt alle 20 bis 30 Minuten. Danach kann zu Infusionen von 0,81 g MgCl2.6H2O bzw.
8 mEq oder 4 mmol Mg2+ pro Stunde übergegangen werden.
Alternativ: intramuskuläre Injektion von bis zu 8,1 g MgCl2.6H2O bzw. 80 mEq oder 40 mmol
Mg2+ in Form einer 50%igen Lösung.
Die schmerzhafte intramuskuläre Verabreichung wird nur eingesetzt, wenn der Zugang über die Venen nicht möglich ist, oder zusätzlich zur IV-Verabreichung bei schwerer Eklampsie.
Torsades de Pointes
Langsame intravenöse Injektion: 0,81 bis 1,63 g MgCl2.6H2O bzw. 8 bis 16 mEq oder 4 bis 8 mmol
Mg2+ in 50 bis 100 ml 5%iger Glukoselösung.
Hinweise:
- Die ersten intravenöse Anwendungen sollten vorzugsweise im Krankenhaus erfolgen.
- Bei chronischem und moderatem Mangel ist die orale Zufuhr ausreichend. Ist eine dringliche Zufuhr durch eine Magnesiuminjektion gesichert, muss die Behandlung durch orale Verabreichung fortgesetzt werden.
- Die Behandlung von Krampfanfällen während der Schwangerschaft (=Eklampsie) mit
MAGNECLO STEROP muss im Krankenhaus erfolgen.
- Für die IV-Injektion wird eine Lösung mit einer Konzentration von höchstens 20%
verwendet. Bei einer Dauerinfusion dürfen 124 mg/Minute nur im Fall einer schweren
Eklampsie überschritten werden.
- In jedem Fall ist eine regelmäßige Kontrolle der Magnesiumkonzentration im Plasma
erforderlich.
Bei Niereninsuffizienz:
Da Magnesium ausschließlich über die Nieren ausgeschieden wird, muss es bei Patienten mit Niereninsuffizienz mit äußerster Vorsicht verwendet werden.
In diesem Fall müssen die Dosierung reduziert und sowohl Nierenfunktion als auch Magnesiämie
engmaschig überwacht werden.
Um eine angemessene Ausscheidung von Magnesium zu gewährleisten, muss die Diurese mindestens 100 ml alle 4 Stunden betragen.
Wenden Sie MAGNECLO STEROP immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie
bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Wenn Sie eine größere Menge von MAGNECLO STEROP angewendet haben, als Sie sollten
Wenn Sie sich zu viel MAGNECLO STEROP verabreicht haben, wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt, Ihren Apotheker oder die Giftzentrale (Giftnotruf: 070/245.245).
Bei der Verabreichung hoher Magnesiumdosen kann es insbesondere bei Patienten mit
Niereninsuffizienz zu einer Hypermagnesiämie kommen.
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Anzeichen:
Der Kniesehnenreflex ein sehr nützlicher Hinweis bei der Überwachung des Magnesiumhaushalts;
ein verminderter oder fehlender Reflex deutet auf eine Magnesiumintoxikation hin.
Zu den weiteren Anzeichen einer Hypermagnesiämie gehören Hitzegefühl, Hypotension, Somnolenz, Sprachstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Schwäche und sogar Muskellähmungen mit Atembeschwerden, Sehstörungen (u.a. Diplopie), Niereninsuffizienz und, im schlimmsten Fall, Koma sowie Atem- und Herzstillstand.
Information für den Mediziner
Behandlung:
Die Behandlung der Hypermagnesiämie muss in einer Fachklinik unter Überwachung der
Vitalwerte erfolgen. Häufig ist eine künstliche Beatmung erforderlich.
Diese Behandlung umfasst:
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Rehydratation, forcierte Diurese: Bei normaler Nierenfunktion zielt die Behandlung auf eine beschleunigte Ausscheidung über die Nieren ab (Rehydratation zur verstärkten oder forcierten Diurese).
Intravenöse Injektion von Kalziumglukonat : Die kardiovaskulären oder neuromuskulären Wirkungen der Hypermagnesiämie klingen durch die langsame IV-Verabreichung von 10 bis 20 ml
Kalziumglukonatlösung mit einer Konzentration von 10% rasch ab. Die Applikation muss unter
EKG-Überwachung stattfinden.
Hämodialyse oder Peritonealdialyse: Bei Niereninsuffizienz oder schwerer Hypermagnesiämie
kann eine Hämolyse oder Peritonealdialyse unvermeidbar sein.
Wenn Sie die Anwendung von MAGNECLO STEROP vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann MAGNECLO STEROP Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die mit einer parenteralen Verabreichung von Magnesiumchlorid einhergehenden Nebenwirkungen
rühren von einer Magnesiumvergiftung her, die bereits bei einem Gehalt von 4 mEq/l im Serum
auftreten kann.
Zu den Nebenwirkungen gehören u.a.:
- Nebenwirkungen
im
Blut:
Verlängerte
Blutungszeit
und
Hemmung
der
Thrombozytenaggregation;
- Nebenwirkungen auf Herz und Gefäße: Gefäßerweiterungen, vasomotorische Störungen
(=können zu Veränderungen des Gefäßdurchmessers führen), EKG-Veränderungen,
Verlangsamung des Herzschlags, niedriger Blutdruck, Kreislauf- oder Herzschwäche,
Herzstillstand
- Nebenwirkungen auf das zentrale Nervensystem: Verringerte Freisetzung von
Neurotransmittern und daraus folgend: neuromuskuläre Blockaden, schwere Beeinträchtigung
der Reflexe, schlaffe Lähmung, Verwirrtheit und Depression des zentralen Nervensystems
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Nebenwirkungen auf Hormonhaushalt und Stoffwechsel: Schwitzen, Abfall der
Körpertemperatur, Verringerung der Kalzium- und Phosphatkonzentration im Blut,
Kaliumüberschuss und Eindickung des Blutes
Gastrointestinale Nebenwirkungen: Übelkeit und Erbrechen als Vorzeichen von
Hypermagnesiämie, paralytischer Darmverschluss
Der paralytische Darmverschluss ist eine Komplikation, die vereinzelt eintritt, wenn Magnesiumchlorid als wehenhemmende Substanz verwendet wird. Es wurde ebenfalls über Darmverschlüsse bei Neugeborenen nach Verabreichung von Magnesiumchlorid zur Wehenhemmung
berichtet.
Nebenwirkungen auf die Niere: Niereninsuffizienz
Die Hypermagnesiämie kann die Entwicklung von Nierenfunktionsstörungen bei Patienten ohne
frühere Nierenbeschwerden begünstigen. Darüber hinaus sind Patienten mit bereits existenten
Nierenstörungen für die Ausbildung einer Hypermagnesiämie aufgrund einer verminderten
Ausscheidung über die Nieren prädisponiert.
Nebenwirkungen auf die Augen: Sehstörungen, Lichtempfindlichkeit, Doppeltsehen,
Beeinträchtigung der Sehkraft und rhythmisches Augenzucken
Nebenwirkungen auf die Atmung: Kurzatmigkeit, Atemdepression und Lungenödem darüber
hinaus kann es zu potentiell letalen Atemlähmungen kommen
Nebenwirkungen auf die Haut: flüchtige Hautausschläge (Rash)
Nebenwirkungen auf Muskeln und Skelett: ausgedehnte Muskelschwäche
Bei Patienten mit Myasthenia gravis (=schwere Muskelschwäche und Ermüdbarkeit der willkürlichen Muskulatur) besteht also eine relative Gegenindikation gegen die Verwendung von Magnesiumchlorid.
Zu den typischen Anzeichen einer Muskelschwäche gehören Ptosis (=abnormes Herabhängen
des Oberlids), Diplopie, Sehstörungen und in manchen Fällen Schluck-, Sprech- oder Atembeschwerden.
Die Grundbehandlung besteht in der Verabreichung von Anticholinesterase-Medikamenten.
Weitere Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Dysarthrie (= Sprechstörung)
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie
erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
5. WIE IST MAGNECLO STEROP AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren, in der Originalverpackung und bei Raumtemperatur aufbewahren.
Sie dürfen MAGNECLO STEROP nach dem auf der Packung nach EX” angegebenen Verfalldatum
nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren
Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.
6.
WEITERE INFORMATIONEN
Was MAGNECLO STEROP enthält
Der Wirkstoff ist Magnesiumchlorid hexahydrat.
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MAGNECLO STEROP 10mEq/10ml : Magnesiumchlorid hexahydrat 1g/10ml.
MAGNECLO STEROP 30mEq/10ml : Magnesiumchlorid hexahydrat 3g/10ml.
Ionen-Zusammensetzung:
Pro Milliliter
MAGNECLO STEROP 10mEq/10ml
MAGNECLO STEROP 30mEq/10ml
mg
11,96
35,87
Mg2+
mEq
0,984
2,952
Clmmol
0,492
1,476
mEq
0,984
2,952
mmol
0,984
2,952
Der sonstige Bestandteil ist Wasser für Injektion.
Wie MAGNECLO STEROP aussieht und Inhalt der Packung
MAGNECLO STEROP 10mEq/10ml : Injektionslösung für langsame intravenöse Anwendung.
MAGNECLO STEROP 30mEq/10ml : Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung für
langsame intravenöse Anwendung.
Glasampullen Typ I mit 10 ml, Packung zu 10 Ampullen und 100 Ampullen (Klinickpackung).
Abgabe : Verschreibungspflichtig
Registrierungsnummers :
MAGNECLO STEROP 10mEq/10ml : BE259971
MAGNECLO STEROP 30mEq/10ml : BE259962
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
LABORATORIA STEROP NV, Scheutlaan 46-50, 1070 Brüssel.
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im 04/2010.
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