Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG m Laufe der Jahrhunderte trägt die heutige Hauptstadt von Bulgarien die Namen Serdika, Triaditsa, Sredets und Sofia. I Mit ihrem gegenwärtigen Namen ist sie die einzige Stadt der Welt, die nach der göttlichen Weisheit benannt ist. Als permanent bedeutendes Verwaltungs- und Kulturzentrum verändert sie in jeder Epoche ihr Antlitz. Der wandelhaften Historie der Stadt sind drei Ausgaben gewidmet, die die altertümliche, mittelalterliche und moderne Geschichte von Sofia erzählen. Jedes einzelne Büchlein in den Händen haltend, werden Sie über die Kultur der Serden und Römer erfahren, den Abglanz der Größe unserer mittelalterlichen Geschichte erahnen oder sich möglicherweise auf einen Spaziergang durch die mit europäischem Geist erfüllten Straßen der modernen Sofioter Innenstadt begeben. Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG Û Adlerbrücke, 20. Jahrhundert E in Jahr nach dem Russisch-Türkischen Befreiungskrieg wird im neuentstehenden Staat eine Gründungsversammlung einberufen. Ihre Hauptziele sind die Verabschiedung einer Verfassung sowie die Wahl der Hauptstadt des Fürstentums Bulgarien. Am 3. April 1879 wählt die Versammlung in Veliko Tarnovo Sofia zur Hauptstadt des neuen bulgarischen Staates. Die Stadt schickt sich an, ihren würdigen Platz in Europa einzunehmen. Mit weit geöffneten Toren für neue europäische Trends plant die Sofioter Stadtverwaltung das neue Antlitz der Metropole. Im architektonischen Bild Sofias setzten sich zwei Stile durch - Nationalromantik und die modernste europäische Sezession. Eingangs 20. Jh. wird die Stadt elektrifiziert. Die Straßen in der Innenstadt werden begradigt und mit gelbem Keramikpflaster ausgelegt. Der Pferdeomnibus weicht der „amerikanischen Eisenbahn“ – der Straßenbahn, die ersten Telefone klingeln. Die Sofioter richten ihre Häuser nach europäischem Vorbild ein und setzen auf “moderne“ Kleidung. Anlässlich ihrer Teilnahme an der Weltausstellung in Paris gibt die Hauptstadtgemeinde Anfang 1900 die Erstellung eines eigenen Wappens in Auftrag, das vom Maler Haralampi Tachev entworfen wird. BEGLEITEN SIE UNS DURCH DAS MODERNE SOFIA... 01 Erstes Wappen von Sofia, Autor Haralampi Tachev Û IE ADLERBRÜCKE (ORLOV MOST) wird 1891 nach den Plänen von Vaclav Prosek (in Zusammenarbeit mit Jiri/Georg Prosek und Josef Prosek) über dem Perlovo-Fluss errichtet. Die Adler und Leuchtkörper werden in der Fabrik von Rudolph Philipp Waagner in Wien gefertigt. Geweiht ist die Brücke den bulgarischen „Adlern“ – Verbannten, Gefangenen, Märtyrern, die nach dem Russisch-Türkischen Krieg (1877-1878) aus den türkischen Kerkern befreit- und im März 1878 an dieser Stelle von den Einwohnern der Stadt feierlich empfangen wurden. Nach Westen nimmt hier der bekannteste Hauptstadtboulevard seinen Anfang. Nach Osten bildet die Brücke die natürliche Pforte zu einer der beliebtesten Parkanlagen der Sofioter. D Û Adlerbrücke, 21. Jahrhundert Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG er Stadtpark BORISOVA GRADINA (BORIS-GARTEN) entsteht in den Jahren 1882-1884. Den Grundstein für die professionelle Parkgestaltung legt der Schweizer Landschaftsgärtner Daniel Neff. Auch trägt die Anlage über die Jahre hinweg unterschiedliche Namen – Razsadnika (Baumschule), Pipiniera (Pépinière), Fürst-Boris-Garten und Park der Freiheit. Heute beherbergt der Boris-Garten das Wasil-Levski-Nationalstadion und den Ariana-See, der im Sommer zu feuchten Vergnügen- und im Winter zum Eislaufen einlädt. Û Stadtpark Borisova Gradina, Liliensee D Im ersten Stadtbauplan von 1880 projektiert, führt der legendäre Tsar-Osvoboditel-Boulevard von der Adler-Brücke zum Fürst-Alexander-Battenberg-Platz. Den unter den Sofiotern beliebten „KastanienBoulevard“ säumen einige der wertvollsten Architektur- und Geschichtsdenkmäler – Symbol des Aufstiegs und der entstehenden Staatlichkeit im kurz zuvor befreiten bulgarischen Staat. Bekannt ist der Tsar-Osvoboditel-Boulevard mit seinem gelben Keramikpflaster, das seit nunmehr über 100 Jahren die Sofioter Innenstadt ziert. 1905 empfiehlt der Bürgermeister der Hauptstadt Martin Teodorov dem Stadtrat die neue Pflasterdecke. Die Firma Izida importiert die Pflastersteine aus einer Mine bei Budapest in Österreich-Ungarn und verlegt sie nach Zuschlagerteilung im Vergabeverfahren. Die gelben Pflastersteine werden zu einem Emblem der Hauptstadt. D AS HAUS VON DR. HARALAMPI SARMADZHIEV – einem bekannten hauptstädtischen Anwalt, ist bis heute eine Perle im architektonischen Panorama von Sofia. Das 1903 erbaute Gebäude ist das Werk des aus Österreich-Ungarn stammenden Architekten Friedrich Grünanger. Seit Jahrzehnten wird das Gebäude als Residenz des Botschafters der Republik Türkei in Bulgarien genutzt. 05 Haus von Dr. Haralampi Sarmadzhiev, heute Residenz des Botschafters der Republik Türkei in Bulgarien Þ A Û Detail der Plastik-Verzierung des Hauses von D. Yablanski 06 UCH DAS HAUS DES SOFIOTER BÜRGERMEISTERS DIMITAR YABLANSKI (1897–1899), als Residenz des chinesischen Botschafters bekannt, wurde von 1896-1897 nach den Plänen von Friedrich Grünanger gebaut. Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG Û Sofioter Universität „Hl. Kliment von Ohrid“ D IE SOFIOTER UNIVERSITÄT „HL. KLIMENT VON OHRID“ ist die erste Hochschule Bulgariens. Die ersten Entwürfe stammen vom französischen Architekten Henri Breasson (1906). Jedoch beauftragt der Vorstand „Evlogi und Hristo Georgiev“ 1921 den Architekten Yordan Milanov mit der Überarbeitung der alten Pläne. Vor dem Haupteingang der Universität erinnern zwei Sitzfiguren aus Bronze, Werke des Bildhauers Kiril Shivarov, an die Stifter Evlogi und Hristo Georgiev. Für die künstlerische Ausgestaltung werden zudem Mihaylo Paraschuk, Lyubomir Dalchev und Lyubomir Dimitrov hinzugezogen. Die Glasmalereien nach Plänen der Maler Ivan Penkov, Franz Mayer, Dechko Uzunov, Haralampi Tachev u.a. werden in München ausgeführt. Der Nord- und der Südflügel werden später angebaut. Endgültig fertiggestellt wird das Universitätsgebäude in den 80-er Jahren des 20. Jh. Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG nweit der Universität befindet sich am Vasil-Levski-Blvd. die GRUFT VON FÜRST ALEXANDER I. BATTENBERG – dem ersten bulgarischen Monarchen des Dritten Bulgarischen Reiches, der 1898 hier beigesetzt wurde. Der Innenraum der nach den Plänen des Schweizer Architekten Heinrich Meier in einem kleinen Park errichteten Ruhestätte wurde von Haralampi Tachev ausgestaltet. U D AS DENKMAL DES HEILIGEN KLIMENT VON OHRID, Anhänger des Schaffens der heiligen Kyrill und Method und Schutzherr der Sofioter Universität, wurde 1978 in der Parkanlage gegenüber der Sofioter Universität errichtet. Es ist das Werk des Bildhauers Lyubomir Dalchev. 09 Wappen an der Fassade der Gruft von Fürst Alexander I. Battenberg Þ D D IE NATIONALE KUNSTAKADEMIE wird 1896 als Staatliche Kunstschule gegründet und 1921 in Kunstakademie umbenannt. Das Gebäude wurde 1906-1907 nach den Plänen des russischen Architekten Alexander Smirnov gebaut. Û Gruft von Fürst Alexander I. Battenberg Û Bibliothek „Hl. hl. Kyrill und Method“ IE BIBLIOTHEK „HL. HL. KYRILL UND METHOD“ wird 1878 als Öffentliche Bibliothek gegründet und 1879 in Volksbibliothek umbenannt. Der Bau des Gebäudes beginnt bereits 1941, jedoch wird bei den Bombenangriffen auf Sofia in den 40-er Jahren alles zerstört. 1953 werden die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Das Konzept im Stil des Neoklassizismus mit monumentalem Erscheinungsbild und strengen Formen stammt von den Architekten Ivan Wasilyov und Dimitar Tsolov. Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG D D AS ÄRZTE-DENKMAL (DOKTORSKI PAMETNIK) wurde in der gleichnamigen Parkanlage zu Ehren der russischen Ärzte errichtet, die im Russisch-Türkischen Krieg (1877-1878) ihr Leben ließen. Das Denkmal nach den Plänen des tschechischen Architekten A. Tomisko wurde 1883 aus russischen Mitteln errichtet. D AS VASIL-LEVSKI-DENKMAL ist das bulgarienweit erste dem Freiheitsapostel gewidmete Denkmal nach der Befreiung. Entworfen wird es vom Oberarchitekten von Sofia, dem Tschechen Adolf Vaclav Kolar. Das Hautrelief mit dem Bildnis von Vasil Levski stammt vom Wiener Bildhauer Rudolf Weyr. Die Metallplastik wird in der berühmten Fabrik von Rudolf Philipp Waagner in Wien gefertigt. Das Denkmal wird am 22. Oktober 1895 feierlich eingeweiht. D IE NATIONALGALERIE FÜR AUSLÄNDISCHE KUNST im östlichen Teil des Hl.-Alexandar-Nevski-Platzes ist die in ein Museum umgestaltete Staatsdruckerei. Die Druckerei wurde in den Jahren 1883 bis 1887 nach den Plänen des deutschen Architekten Friedrich Schwanberg gebaut und 1984 von einem Team unter Leitung von Architekt Nikola Nikolov restauriert. Der Skulpturenschmuck ist das Werk von Lyubomir Dimitrov. Die Galerie beherbergt umfangreiche Sammlungen von Werken ausländischer Schöpfer. Û Nationalgalerie für ausländische Kunst Û Vasil-Levski-Denkmal Û Ärzte-Denkmal AS DENKMAL DER HL. HL. KYRILL UND METHOD vor der Nationalbibliothek ist ein Werk des Bildhauers Vladimir Ginovski aus dem Jahr 1975. Am 24. Mai, dem Tag der bulgarischen Aufklärung und Kultur und des slawischen Schrifttums, finden hier bewegende Feierlichkeiten statt. Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG AS DENKMAL DES BEFREIER-ZAREN (TSAR OSVOBODITEL) wird zu Ehren des russischen Zaren Alexander II. errichtet. Schöpfer ist der italienische Bildhauer Arnoldo Zocchi. Der Grundstein wird am 23. April 1901 (Georgstag) gelegt. Das Denkmal wird am 15. September 1903 fertiggestellt und am 30. August 1907 feierlich eingeweiht. Û Denkmal des Befreier-Zaren D AS GEBÄUDE DER VOLKSVERSAMMLUNG (NARODNO SABRANIE) – ein Symbol der bulgarischen Staatlichkeit, wurde innerhalb eines Jahres errichtet. Im Februar 1884 wird der Architekt Konstantin Jovanovic von der Regierung unter Petko Karavelov mit dem Plänen beauftragt. Der Neorenaissance-Charakter der Architektur wird auch beim folgenden zweifachen Ausbau des Nordtraktes beibehalten. Das Parlamentsgebäude ist ein prägendes Element in der Gestaltung des gleichnamigen Platzes. Û Volksversammlung D Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG Û Bulgarische Akademie der Wissenschaften (BAN) D IE BULGARISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN (BAN) wird 1869 in Braila als Bulgarische Literaturgesellschaft gegründet. Nach der Befreiung zieht sie nach Sofia um und wird 1911 in Bulgarische Akademie der Wissenschaften umbenannt. Das Gebäude entsteht nach den Plänen des Architekten Heinrich Meier. 1921 wird es um- und ausgebaut. E ine der architektonischen Perlen am Tsar-Osvoboditel-Blvd. ist der MILITÄRKLUB im Stiel des Wiener Barocks. Der stilvoll dekorierte Saal des Militärklubs ist unter Sofiotern mit seinen zahlreichen Bällen und Konzerten bekannt, die hier seit vielen Jahren gegeben werden. Die Baupläne stammen vom talentierten tschechischen Architekten Adolf Vaclav Kolar. Vollendet wird das Gebäude bis 1903 von den Architekten Nikola Lazarov und Friedrich Grünanger. 17 Û Militärklub Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG F ÜRSTENPALAST (HEUTE NATIONALE KUNSTGALERIE) – Von 1879 bis 1883 wird der frühere türkische Konak (Amtssitz eines türkischen Verwalters) nach den Plänen des Wiener Architekten Viktor Rumpelmayer zu einem Palast – Amtssitz des bulgarischen Staatsoberhaupts – umgestaltet und ausgebaut. In der Folgezeit wird unter Fürst Ferdinand die zweite Bauphase nach dem Konzept des Architekten Friedrich Grünanger verwirklicht. Heute sind im einstigen Palast zwei Kulturinstitutionen mit umfangreichen und wertvollen Sammlungen mit Werken aus der Bildenden Kunst und Folklore Bulgariens ansässig – die Nationale Kunstgalerie sowie das Nationale Ethnografische Institut mit Museum. Û Fürstenpalast D AS STEFAN-STAMBOLOV-DENKMAL lässt die Erinnerung an den berühmten Revolutionär, Politiker und Staatsmann aufleben. Das Denkmal ist in der Parkanlage vor dem Militärklub situiert, unweit der Stelle, an der er am 3. Juli 1895 ermordet wurde. Schöpfer des Projekts sind Ivan Slavov und Aleksandar Stefanov, Architekt – Ivan Avramov. Das Denkmal wird 1995 anlässlich des 100. Todestages von Stefan Stambolov eingeweiht. 19 Stefan-Stambolov-Denkmal Þ D EN STADTPARK säumen die stattlichen Gebäude des Verteidigungsministeriums, des Bulgaria-Konzertsaals, der Bulgarischen Landesbank, des Grand Hotels Sofia mit der bis ins zweite Stockwerk erhaltenen Fassade der abgebrannten Stadtbibliothek sowie der Städtischen Kunstgalerie von Sofia. D ie zu jener Zeit in Europa berühmten Theaterbauer, der deutsche Architekt Hermann Helmer und sein österreichischer Partner Ferdinand Fellner entwerfen das Gebäude des Volkstheaters, welches 1906 fertiggestellt wird. Das massive Giebeldreieick über dem Eingang des Theaters ziert eine reichhaltige plastische Komposition, die Gott Apollon im Kreis der Musen der Künste darstellt. Die metallenen Streitwagen auf dem Dach verstärken die festliche Silhouette des VOLKSTHEATERS „IVAN VAZOV“. 20 ÛVolkstheater „Ivan Vazov“ IE STÄDTISCHE KUNSTGALERIE VON SOFIA ist in einem Gebäude von 1907 untergebracht. Ende der 20-er Jahre des 20. Jh. wird das frühere Kasino vollständig umgebaut und verwandelt sich zu einem beliebten Ort der Sofioter für Zusammenkünfte, Bälle, Abend- und Wohltätigkeitsveranstaltungen. Seit 1952 wird das Gebäude als Galerie genutzt. D Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG ER BUCHMARKT AM SLAVEYKOV-PLATZ, der bis zur Befreiung als „Kafene Bashi“ bekannt war, ist ganz spontan entstanden. In unmittelbarer Nähe wohnte der große Wiedergeburtsschriftsteller und Funktionär Petko Slaveykov, nachdem der Platz später benannt wurde. Die Anfänge des Buchmarktes gehen in das Jahr 1989 zurück, als die freie Presse und das freie Buch zu neuem Leben erwecken. Am Ende des Buchmarktes gönnen sich Petko und Pencho Slaveykov, vom Bildhauer Georgi Chapkanov in Bronze gegossen, auf einer Bank eine „Verschnaufpause“. D 22 Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG D IE RAKOVSKI-STRASSE ist für ihre zahlreichen Theater zwischen dem TsarOsvoboditel-Blvd. und dem Slaveykov-Platz berühmt. Allabendlich finden sich Sofioter und Gäste der Hauptstadt in der Theater-Straße ein, um Aufführungen im Theater der Bulgarischen Armee, im dramatischen Theater „Träne und Lachen“ (Salza i Smyah), im Theater 199, im Zentralen Puppentheater, im Lehrtheater der Theaterakademie und im Staatlichen Satiretheater „Aleko Konstantinov“ zu besuchen. Z u Lebzeiten äußerte der Patriarch der bulgarischen Literatur IVAN VAZOV den Wunsch, sein Grab solle Teil der Natur sein. Deshalb wurde nach seinem Ableben eine Moräne aus dem Vitosha-Gebirge herbeigeschafft und auf sein Grab gestellt. Die Grabstätte befindet sich in der Moskovska-Straße, östlich des Altarteils der Basilika „Hl. Sofia“. 23 Û Synodalpalast ER SYNODALPALAST (AMTSSITZ DER HEILIGEN SYNODE DER BULGARISCHEN ORTHODOXEN KIRCHE) wurde nach dem Entwurf der Architekten Petko Momchilov und Yodan Milanov im Geiste des s.g. Stils der Nationalromantik gebaut. Die mehrfarbige Keramik-Verzierung ist das Werk von Haralampi Tachev und Stefan Dimitrov. Über dem Eingang des Gebäudes sind die drei Erzbischöfe mit historischem Beitrag im Kampf um eine unabhängige bulgarische Kirche dargestellt – Ilarion von Makariopol, Avksentiy von Veleshka und Paisiy von Plovdiv. Sie sind das Werk der Maler Anton Mitov und Haralampi Tachev. Errichtet wird das Gebäude in den Jahren 1909 bis 1910. D AS DENKMAL DES UNBEKANNTEN SOLDATEN ist in Nachbarschaft der Basilika der hl. Sofia situiert. Errichtet wurde es nach dem Entwurf von Architekt Nikola Nikolov und Bildhauer Lyubomir Dimitrov. Der 1933 vom Bildhauer Andrey Nikolov gestaltete Löwe vor dem Denkmal symbolisiert den bulgarischen Staat und seine tapferen Soldaten. Û Sofioter Volksoper S OFIOTER VOLKSOPER – Die Geschichte des Gebäudebaus nimmt mit dem Amtsantritt der Agrar-Regierung unter Aleksandar Stamboliyski (1920) ihren Anfang. Architekt Lazar Parashkevanov entwirft dieses imposante Gebäude für die Regierungspartei. Die Bauarbeiten beginnen jedoch erst 1946. Architekt Parashkevanov erhält den Auftrag, das Haus um ein Denkmal von Aleksandar Stamboliyski und einen Saal für die Volksoper zu erweitern und bessert den Entwurf nach. Der Bau wird 1954 fertiggestellt. Vor dem Eingang des Hauses erhebt sich eine Bronzefigur von Aleksandar Stamboliyski, die von den Bildhauern Marko Markov und Stefan Stanimirov gestaltet wurde. Û Denkmal des unbekannten Soldaten D Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG AS SOFIOTER MINERALBAD wird im Zeitraum 19081913 nach einem Entwurf der Architekten Petko Momchilov und Yordan Milanov gebaut. Das Gebäude ist im s.g. Stil der Nationalromantik gehalten, beeinflusst durch den Geist der europäischen Sezession. Die Fassade wird nach den Plänen des Malers Haralampi Tachev mit Majolika gestaltet. Heute soll das Sofioter Mineralbad nach Abschluss der Restaurationsarbeiten einem neuen Zweck dienen – als Balneotherapie-Zentrum sowie als Ausstellungsraum des Geschichtsmuseums von Sofia. D Û Sofioter Mineralbad D IE LÖWENBRÜCKE ist dem Heldentot von vier Sofioter Buchhändlern gewidmet, die am Vorabend der Befreiung von Sofia (November 1877) gehängt wurden. Stoyan Vardev – Tabaka, Georgi Stoitsev – Abadzhiata, Nikola Krushkin und Kiro Gyoshev – Kafedzhi wurde die Einschüchterung der Bevölkerung vorgeworfen. Genannt wird sie „die bunte Brücke“. Erbaut wurde sie nach dem Entwurf von Vaclav Prosek in den Jahren 1889-1891. Die Löwen und Leuchtkörper wurden in der Fabrik von Rudolph Philipp Waagner in Wien gefertigt. 27 Löwenbrücke, Detail Þ ENTRALE STADTHALLEN – Das Gebäude entsteht nach den Plänen von Architekt Naum Torbov auf einer Fläche von 3.200 m2 am Knyaginya-Maria-Luisa-Blvd. Gebaut wurde es von 1909 bis 1911. Die Metallkonstruktion lehnt an die zu jener Zeit moderne Pavillon-Architektur der Pariser Weltausstellung 1900 an. Am Eingang der Stadthallen ist das Wappen von Sofia angebracht, auf dem Dach erhebt sich ein Uhrturm. Im Erdgeschoss sind Altertümer aus dem antiken Serdika und dem mittelalterlichen Sredets exponiert. ER JUSTIZPALAST – der Tempel des bulgarischen Rechtswesens. Die Baugeschichte ist langwierig, führt über zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe und zieht sich 49 Jahre in die Länge: der erste Entwurf von Friedrich Grünanger (1884-1885) durchläuft die Pläne von Nikola Lazarov und wird mit dem Entwurf von Pencho Koychev abgeschlossen. 1940 wird der Justizpalast endgültig fertiggestellt. Das Gebäude ist eine Synthese aus Monumentalarchitektur und Skulptur, aus Glasmalerei und Mosaik. Am Interieur arbeiten renommierte bulgarische Bildhauer und Maler – Lyubomir Dalchev, Dechko Uzunov, Ivan Penkov. Die Löwen beiderseits des Eingangs sind das Werk von Velichko Minekov. D D AS PARTEIHAUS wird nach den Plänen eines Kollektivs unter Leitung von Architekt Petso Zlatev errichtet. Die Bauzeit beträgt sechs Jahre – von 1948 bis 1954. Der rote Stern, der sich nach sowjetischem Vorbild auf dem Gebäude wiederfand, ist heute demontiert. Das Gebäude selbst, einst Sitz des Zentralkomitees der Bulgarischen Kommunistischen Partei, wird heute von der Volksversammlung der Republik Bulgarien genutzt. Ý Zentrale Stadthallen, Detail Û Parteihaus Z Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG Û Haus der Bauarbeiter, Detail IE THEOLOGISCHE FAKULTÄT DER SOFIOTER UNIVERSITÄT „HL. KLIMENT VON OHRID“ am Sveta-Nedelya-Platz entstand nach einem Entwurf des Architekten Friedrich Grünanger. Der Bau des Gebäudes beginnt 1908. An der Ausgestaltung beteiligen sich die Maler Haralampi Tachev, Nikola Ganushev und Stefan Dimitrov. Die üppige Steinverzierung der Kapitelle, des Eingangsportals, der Baldachine sowie der Interieurs ist das Werk der italienischen Architekten Richard Hardy und Angelo Filoti. 1923 wird das Gebäude feierlich eingeweiht. Es beherbergt das Kirchenhistorische Museum und die Theologische Fakultät. D D AS GEBÄUDE DES LANDWIRTSCHAFTSMINISTERIUMS, auch als Bezirkspalast bekannt, wurde nach den Plänen von Architekt Nikola Lazarov errichtet. Eine internationale Jury aus französischen, österreichischen, italienischen und bulgarischen Architekten erkennt Nikola Lazarov für seine beiden Entwürfe den ersten und zweiten Preis zu. Infolge des Ausbruchs des Balkan- und des Ersten Weltkrieges wird der Bau erst 1920 begonnen und 1927 fertiggestellt. Das Gebäude ist im Stil des Neobarocks gehalten. 30 Û Landwirtschaftsministerium AUS DER BAUARBEITER (DYULGERSKI DOM) – das Gebäude wird vor über 100 Jahren gebaut und verwandelt sich zum Zentrum der Bauarbeiter. Dessen Standort am Hristo-Botev-Boulevard war ganz bewusst gewählt, denn in der Nähe befanden sich die alten Märkte – der Pferdemarkt, der Kupferwaren-Markt und der Frauenmarkt als auch die Vaysov-Mühle. An diesen Standorten wurden Arbeiter, Gärtner und Bauarbeiter angeheuert. H Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG Modernes SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG D Û Nationaler Kulturpalast ER VOLKSPALAST DER KULTUR (NDK) entsteht anlässlich des 1.300-jährigen Gründungsjubiläums des bulgarischen Staates. Projektiert wird das Gebäude von einem Architektenteam unter Leitung von Aleksandar Barov. Der 1981 feierlich eröffnete Bau ist das größte Kongresszentrum auf dem Balkan. Mit einer Gesamtfläche von 18.300 m2 ist das Gebäude der größte Multifunktionskomplex in ganz Südosteuropa. Gebaut wird es in weniger als vier Jahren. Die Einbeziehung von Dutzenden namhaften bulgarischen Kunstschaffenden in die Ausmalung und Ausgestaltung der zahlreichen Säle und Foyers etabliert den Kulturpalst als originelles Museum der bulgarischen Kunst ausgangs des 20. Jh. Autor des Markenzeichens dieser emblematischen Architekturanlage ist Georgi Chapkanov. Dieses ziert als stilisierte Sonne in Anlehnung an die Traditionen der Holzschnitzerei aus der Wiedergeburtszeit die Fassade. Die Werke des talentierten Bildhauers gehören zum Flair der Hauptstadt. Sein bedeutendstes Werk ist die Statue von Sofia. Das in 2000 eingeweihte Denkmal ist zu einem Symbol für die sich dynamisch entwickelnde Hauptstadt geworden. 33 Statue von Sofia, Todor-Aleksandrov-Blvd., Autor G. Chapkanov Þ H eute ist Sofia eine sich dynamisch entwickelnde europäische Stadt mit ständig wachsender und sich modernisierender Infrastruktur. Der Charakter ihres Antlitzes kommt in der Suche nach einem ausgewogenen Verhältnis zwischen den sich über die Jahrhunderte angesammelten Zivilisationsschichten mit ihrer reichhaltigen Geschichte und dem kraftvollen Puls der modernen Stadt zum Ausdruck. Die unvergleichliche Synthese aus reicher Vergangenheit und zahlreichen Kulturveranstaltungen – Konzerten, Aufführungen, Festivals und Ausstellungen – verleiht Sofia das berechtigte Selbstbewusstsein, sich als Europäische Kulturhauptstadt 2019 zu bewerben. 32 Û Û Û Û 38 37 36 35 39 N 31 33 27 23 19 20 40 24 25 22 21 13 28 30 17 18 12 29 8 16 14 15 4 10 9 11 7 5 3 26 6 1 2 Û Û Û 34 5 Modernes SOFIA 1 LEGENDE Adlerbrücke 2 Stadtpark Borisova Gradina 3 Haus von Dr. Haralampi Sarmadzhiev 4 5 6 7 8 9 10 Denkmal der hl. hl. Kyrill und Method 11 Ärzte-Denkmal 12 Nationalgalerie für ausländische Kunst Haus von Dimitar Yablanski Sofioter Universität „Hl. Kliment von Ohrid“ Gruft von Fürst Alexander I. Battenberg Denkmal des hl. Kliment von Ohrid Nationale Kunstakademie Nationalbibliothek „Hl. hl. Kyrill und Method” 13 Vasil-Levski- Denkmal 14 Volksversammlung 15 Denkmal des Befreier-Zaren 16 Bulgarische Akademie der Wissenschaften 20 Stadtpark 21 Verteidigungsministerium 22 Bulgaria- Konzertsaal 23 Bulgarische Landesbank 24 Städtische Kunstgalerie von Sofia 25 Volkstheater „Ivan Vazov“ 26 Slaveykov-Platz 17 Militärklub 27 Basilika der hl. Sofia 18 Stefan-Stambolov- 28 Grab von 30 Denkmal des unbekannten Soldaten 31 Theologische Fakultät 32 Haus der Bauarbeiter 33 Landwirtschaftsministerium 34 Nationaler Kulturpalast 35 Volksoper 36 Löwenbrücke 37 Sofioter Mineralbad 38 Zentrale Stadthallen Denkmal Ivan Vazov 39 Parteihaus 19 Fürstenpalast 29 Synodalpalast 40 Justizpalast © 2013, © Autorenkollektiv: Prof. Bozhidar Dimitrov, Porf. Georgi Yankov, Prof. Dr. Svilen Stefanov, Dr. Kalina Hristova, Elinka Boyadzhieva, OAss. Dr. Mario Ivanov, Valentina Nedevska © Künstlerische Gestaltung: Klub 50 ALTERTÜMLICHES SOFIA Geschichtliche Entwicklung Sofias von der Frühgeschichte bis Ende 6. Jahrhundert Altertümliches Stadt der Weisheit, des Glaubens und der Hoffnung 7. – 14. Jahrhundert Mittelalterliches GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG SOFIAS VON DER FRÜHGESCHICHTE BIS ENDE 6. JAHRHUNDERT MODERNES SOFIA SOFIA Modernes PERIODE DES AUFSTIEGS UND VERFALLS 7. – 14. JAHRHUNDERT SOFIA STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG Gratisvertrieb SOFIA MITTELALTERLICHES SOFIA HAUPTSTADTGEMEINDE, GEMEINDEUNTERNEHMEN „TOURISTENSERVICE“ Oborishte-Str. 44, 1505 - Sofia, tel.: +359 2 943 47 28, Fax: +359 2 943 47 68, e-mail: [email protected] TOURISTENINFORMATION – SOFIA Osvoboditel-Blvd. 22 (Unterführung vor der Sofioter Kliment-Ohridski-Universität), Sofia, tel.: +259 2 491 83 44, 491 83 45, e-mail: [email protected], Fb: InformationCentreSofia www.visitsofia.bg