Modernes

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SOFIA
STADT DER WEISHEIT,
DES GLAUBENS UND
DER HOFFNUNG
m Laufe der Jahrhunderte trägt die heutige Hauptstadt von Bulgarien die Namen Serdika, Triaditsa, Sredets und Sofia.
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Mit ihrem gegenwärtigen Namen ist sie die einzige Stadt der Welt, die nach der göttlichen Weisheit benannt ist. Als
permanent bedeutendes Verwaltungs- und Kulturzentrum verändert sie in jeder Epoche ihr Antlitz. Der wandelhaften
Historie der Stadt sind drei Ausgaben gewidmet, die die altertümliche, mittelalterliche und moderne Geschichte von
Sofia erzählen. Jedes einzelne Büchlein in den Händen haltend, werden Sie über die Kultur der Serden und Römer
erfahren, den Abglanz der Größe unserer mittelalterlichen Geschichte erahnen oder sich möglicherweise auf einen
Spaziergang durch die mit europäischem Geist erfüllten Straßen der modernen Sofioter Innenstadt begeben.
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STADT DER WEISHEIT, DES GLAUBENS UND DER HOFFNUNG
Û Adlerbrücke, 20. Jahrhundert
E
in Jahr nach dem Russisch-Türkischen Befreiungskrieg wird im neuentstehenden Staat eine Gründungsversammlung einberufen. Ihre Hauptziele sind
die Verabschiedung einer Verfassung sowie die Wahl der Hauptstadt des Fürstentums Bulgarien. Am 3. April 1879 wählt die Versammlung in Veliko Tarnovo
Sofia zur Hauptstadt des neuen bulgarischen Staates. Die Stadt schickt sich an,
ihren würdigen Platz in Europa einzunehmen. Mit weit geöffneten Toren für neue
europäische Trends plant die Sofioter Stadtverwaltung das neue Antlitz der Metropole. Im architektonischen Bild Sofias setzten sich zwei Stile durch - Nationalromantik und die modernste europäische Sezession. Eingangs 20. Jh. wird die
Stadt elektrifiziert. Die Straßen in der Innenstadt werden begradigt und mit gelbem Keramikpflaster ausgelegt. Der Pferdeomnibus weicht der „amerikanischen
Eisenbahn“ – der Straßenbahn, die ersten Telefone klingeln. Die Sofioter richten
ihre Häuser nach europäischem Vorbild ein und setzen auf “moderne“ Kleidung.
Anlässlich ihrer Teilnahme an der Weltausstellung in Paris gibt die Hauptstadtgemeinde Anfang 1900 die Erstellung eines eigenen Wappens in Auftrag, das vom
Maler Haralampi Tachev entworfen wird.
BEGLEITEN SIE UNS DURCH DAS MODERNE SOFIA...
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Erstes Wappen von Sofia, Autor Haralampi Tachev Û
IE ADLERBRÜCKE (ORLOV MOST) wird 1891 nach den
Plänen von Vaclav Prosek (in Zusammenarbeit mit Jiri/Georg Prosek und Josef Prosek) über dem Perlovo-Fluss errichtet.
Die Adler und Leuchtkörper werden in der Fabrik von Rudolph
Philipp Waagner in Wien gefertigt. Geweiht ist die Brücke den
bulgarischen „Adlern“ – Verbannten, Gefangenen, Märtyrern, die
nach dem Russisch-Türkischen Krieg (1877-1878) aus den türkischen Kerkern befreit- und im März 1878 an dieser Stelle von den
Einwohnern der Stadt feierlich empfangen wurden. Nach Westen
nimmt hier der bekannteste Hauptstadtboulevard seinen Anfang.
Nach Osten bildet die Brücke die natürliche Pforte zu einer der
beliebtesten Parkanlagen der Sofioter.
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Û Adlerbrücke, 21. Jahrhundert
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er Stadtpark BORISOVA GRADINA (BORIS-GARTEN) entsteht in den Jahren 1882-1884. Den
Grundstein für die professionelle Parkgestaltung legt der Schweizer Landschaftsgärtner Daniel
Neff. Auch trägt die Anlage über die Jahre hinweg unterschiedliche Namen – Razsadnika (Baumschule), Pipiniera (Pépinière), Fürst-Boris-Garten und Park der Freiheit. Heute beherbergt der Boris-Garten
das Wasil-Levski-Nationalstadion und den Ariana-See, der im Sommer zu feuchten Vergnügen- und im
Winter zum Eislaufen einlädt.
Û Stadtpark Borisova Gradina, Liliensee
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Im ersten Stadtbauplan von 1880 projektiert, führt der legendäre Tsar-Osvoboditel-Boulevard von der
Adler-Brücke zum Fürst-Alexander-Battenberg-Platz. Den unter den Sofiotern beliebten „KastanienBoulevard“ säumen einige der wertvollsten Architektur- und Geschichtsdenkmäler – Symbol des Aufstiegs und der entstehenden Staatlichkeit im kurz zuvor befreiten bulgarischen Staat. Bekannt ist der
Tsar-Osvoboditel-Boulevard mit seinem gelben Keramikpflaster, das seit nunmehr über 100 Jahren die
Sofioter Innenstadt ziert. 1905 empfiehlt der Bürgermeister der Hauptstadt Martin Teodorov dem Stadtrat die neue Pflasterdecke. Die Firma Izida importiert die Pflastersteine aus einer Mine bei Budapest in
Österreich-Ungarn und verlegt sie nach Zuschlagerteilung im Vergabeverfahren. Die gelben Pflastersteine werden zu einem Emblem der Hauptstadt.
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AS HAUS VON DR. HARALAMPI SARMADZHIEV – einem bekannten hauptstädtischen Anwalt, ist
bis heute eine Perle im architektonischen Panorama von Sofia. Das 1903 erbaute Gebäude ist das
Werk des aus Österreich-Ungarn stammenden Architekten Friedrich Grünanger. Seit Jahrzehnten wird
das Gebäude als Residenz des Botschafters der Republik Türkei in Bulgarien genutzt.
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Haus von Dr. Haralampi Sarmadzhiev, heute Residenz des Botschafters der Republik Türkei in Bulgarien Þ
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Û Detail der Plastik-Verzierung des Hauses von D. Yablanski
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UCH DAS HAUS DES SOFIOTER BÜRGERMEISTERS
DIMITAR YABLANSKI (1897–1899), als Residenz des chinesischen Botschafters bekannt, wurde von 1896-1897 nach den Plänen
von Friedrich Grünanger gebaut.
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Û Sofioter Universität „Hl. Kliment von Ohrid“
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IE SOFIOTER UNIVERSITÄT „HL. KLIMENT VON
OHRID“ ist die erste Hochschule
Bulgariens. Die ersten Entwürfe
stammen vom französischen Architekten Henri Breasson (1906).
Jedoch beauftragt der Vorstand
„Evlogi und Hristo Georgiev“ 1921
den Architekten Yordan Milanov
mit der Überarbeitung der alten
Pläne. Vor dem Haupteingang
der Universität erinnern zwei Sitzfiguren aus Bronze, Werke des
Bildhauers Kiril Shivarov, an die
Stifter Evlogi und Hristo Georgiev.
Für die künstlerische Ausgestaltung werden zudem Mihaylo Paraschuk, Lyubomir Dalchev und
Lyubomir Dimitrov hinzugezogen.
Die Glasmalereien nach Plänen
der Maler Ivan Penkov, Franz
Mayer, Dechko Uzunov, Haralampi Tachev u.a. werden in München
ausgeführt. Der Nord- und der
Südflügel werden später angebaut. Endgültig fertiggestellt wird
das Universitätsgebäude in den
80-er Jahren des 20. Jh.
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nweit der Universität befindet
sich am Vasil-Levski-Blvd. die
GRUFT VON FÜRST ALEXANDER I. BATTENBERG – dem ersten bulgarischen Monarchen des
Dritten Bulgarischen Reiches, der
1898 hier beigesetzt wurde. Der Innenraum der nach den Plänen des
Schweizer Architekten Heinrich Meier in einem kleinen Park errichteten
Ruhestätte wurde von Haralampi Tachev ausgestaltet.
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AS DENKMAL DES HEILIGEN
KLIMENT VON OHRID, Anhänger des Schaffens der heiligen Kyrill
und Method und Schutzherr der Sofioter Universität, wurde 1978 in der
Parkanlage gegenüber der Sofioter
Universität errichtet. Es ist das Werk
des Bildhauers Lyubomir Dalchev.
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Wappen an der Fassade der Gruft von Fürst Alexander I. Battenberg Þ
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IE NATIONALE KUNSTAKADEMIE wird 1896 als Staatliche
Kunstschule gegründet und 1921
in Kunstakademie umbenannt. Das
Gebäude wurde 1906-1907 nach
den Plänen des russischen Architekten Alexander Smirnov gebaut.
Û Gruft von Fürst Alexander I. Battenberg
Û Bibliothek „Hl. hl. Kyrill und Method“
IE BIBLIOTHEK „HL. HL. KYRILL UND METHOD“ wird 1878
als Öffentliche Bibliothek gegründet
und 1879 in Volksbibliothek umbenannt. Der Bau des Gebäudes
beginnt bereits 1941, jedoch wird
bei den Bombenangriffen auf Sofia
in den 40-er Jahren alles zerstört.
1953 werden die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Das Konzept im
Stil des Neoklassizismus mit monumentalem Erscheinungsbild und
strengen Formen stammt von den
Architekten Ivan Wasilyov und Dimitar Tsolov.
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AS ÄRZTE-DENKMAL (DOKTORSKI PAMETNIK) wurde in der
gleichnamigen Parkanlage zu Ehren der russischen Ärzte errichtet,
die im Russisch-Türkischen Krieg (1877-1878) ihr Leben ließen. Das
Denkmal nach den Plänen des tschechischen Architekten A. Tomisko
wurde 1883 aus russischen Mitteln errichtet.
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AS VASIL-LEVSKI-DENKMAL ist das bulgarienweit erste dem Freiheitsapostel gewidmete Denkmal nach der Befreiung. Entworfen wird
es vom Oberarchitekten von Sofia, dem Tschechen Adolf Vaclav Kolar.
Das Hautrelief mit dem Bildnis von Vasil Levski stammt vom Wiener Bildhauer Rudolf Weyr. Die Metallplastik wird in der berühmten Fabrik von Rudolf Philipp Waagner in Wien gefertigt. Das Denkmal wird am 22. Oktober
1895 feierlich eingeweiht.
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IE NATIONALGALERIE FÜR AUSLÄNDISCHE KUNST im östlichen
Teil des Hl.-Alexandar-Nevski-Platzes ist die in ein Museum umgestaltete Staatsdruckerei. Die Druckerei wurde in den Jahren 1883 bis 1887
nach den Plänen des deutschen Architekten Friedrich Schwanberg gebaut und 1984 von einem Team unter Leitung von Architekt Nikola Nikolov
restauriert. Der Skulpturenschmuck ist das Werk von Lyubomir Dimitrov.
Die Galerie beherbergt umfangreiche Sammlungen von Werken ausländischer Schöpfer.
Û Nationalgalerie für ausländische Kunst
Û Vasil-Levski-Denkmal
Û Ärzte-Denkmal
AS DENKMAL DER HL. HL. KYRILL UND METHOD vor der Nationalbibliothek ist ein Werk des Bildhauers Vladimir Ginovski aus dem
Jahr 1975. Am 24. Mai, dem Tag der bulgarischen Aufklärung und Kultur
und des slawischen Schrifttums, finden hier bewegende Feierlichkeiten
statt.
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AS DENKMAL DES BEFREIER-ZAREN (TSAR
OSVOBODITEL) wird zu Ehren des russischen
Zaren Alexander II. errichtet. Schöpfer ist der italienische Bildhauer Arnoldo Zocchi. Der Grundstein wird
am 23. April 1901 (Georgstag) gelegt. Das Denkmal
wird am 15. September 1903 fertiggestellt und am
30. August 1907 feierlich eingeweiht.
Û Denkmal des Befreier-Zaren
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AS GEBÄUDE DER VOLKSVERSAMMLUNG
(NARODNO SABRANIE) – ein Symbol der
bulgarischen Staatlichkeit, wurde innerhalb eines
Jahres errichtet. Im Februar 1884 wird der Architekt
Konstantin Jovanovic von der Regierung unter Petko Karavelov mit dem Plänen beauftragt. Der Neorenaissance-Charakter der Architektur wird auch beim
folgenden zweifachen Ausbau des Nordtraktes beibehalten. Das Parlamentsgebäude ist ein prägendes Element in der Gestaltung des gleichnamigen
Platzes.
Û Volksversammlung
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Û Bulgarische Akademie der Wissenschaften (BAN)
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IE BULGARISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN (BAN) wird 1869 in Braila als Bulgarische Literaturgesellschaft gegründet. Nach der
Befreiung zieht sie nach Sofia um und wird 1911 in
Bulgarische Akademie der Wissenschaften umbenannt. Das Gebäude entsteht nach den Plänen des
Architekten Heinrich Meier. 1921 wird es um- und ausgebaut.
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ine der architektonischen Perlen am Tsar-Osvoboditel-Blvd. ist der MILITÄRKLUB im Stiel des
Wiener Barocks. Der stilvoll dekorierte Saal des Militärklubs ist unter Sofiotern mit seinen zahlreichen Bällen und Konzerten bekannt, die hier seit vielen Jahren
gegeben werden. Die Baupläne stammen vom talentierten tschechischen Architekten Adolf Vaclav Kolar.
Vollendet wird das Gebäude bis 1903 von den Architekten Nikola Lazarov und Friedrich Grünanger.
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Û Militärklub
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ÜRSTENPALAST (HEUTE NATIONALE KUNSTGALERIE) – Von 1879 bis 1883 wird der frühere türkische Konak (Amtssitz eines türkischen Verwalters) nach den Plänen
des Wiener Architekten Viktor Rumpelmayer zu einem Palast
– Amtssitz des bulgarischen Staatsoberhaupts – umgestaltet
und ausgebaut. In der Folgezeit wird unter Fürst Ferdinand
die zweite Bauphase nach dem Konzept des Architekten
Friedrich Grünanger verwirklicht. Heute sind im einstigen Palast zwei Kulturinstitutionen mit umfangreichen und wertvollen Sammlungen mit Werken aus der Bildenden Kunst und
Folklore Bulgariens ansässig – die Nationale Kunstgalerie
sowie das Nationale Ethnografische Institut mit Museum.
Û Fürstenpalast
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AS STEFAN-STAMBOLOV-DENKMAL lässt die Erinnerung an den berühmten Revolutionär, Politiker und
Staatsmann aufleben. Das Denkmal ist in der Parkanlage
vor dem Militärklub situiert, unweit der Stelle, an der er am
3. Juli 1895 ermordet wurde. Schöpfer des Projekts sind
Ivan Slavov und Aleksandar Stefanov, Architekt – Ivan Avramov. Das Denkmal wird 1995 anlässlich des 100. Todestages von Stefan Stambolov eingeweiht.
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Stefan-Stambolov-Denkmal Þ
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EN STADTPARK säumen die stattlichen Gebäude des Verteidigungsministeriums, des Bulgaria-Konzertsaals, der Bulgarischen
Landesbank, des Grand Hotels Sofia mit der bis ins zweite Stockwerk erhaltenen Fassade der abgebrannten Stadtbibliothek
sowie der Städtischen Kunstgalerie von Sofia.
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ie zu jener Zeit in Europa berühmten Theaterbauer, der deutsche Architekt Hermann Helmer und sein österreichischer Partner
Ferdinand Fellner entwerfen das Gebäude des Volkstheaters, welches 1906 fertiggestellt wird. Das massive Giebeldreieick über
dem Eingang des Theaters ziert eine reichhaltige plastische Komposition, die Gott Apollon im Kreis der Musen der Künste darstellt.
Die metallenen Streitwagen auf dem Dach verstärken die festliche Silhouette des VOLKSTHEATERS „IVAN VAZOV“.
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ÛVolkstheater „Ivan Vazov“
IE STÄDTISCHE KUNSTGALERIE VON SOFIA ist in einem Gebäude von 1907 untergebracht. Ende der 20-er Jahre des 20.
Jh. wird das frühere Kasino vollständig umgebaut und verwandelt sich zu einem beliebten Ort der Sofioter für Zusammenkünfte,
Bälle, Abend- und Wohltätigkeitsveranstaltungen. Seit 1952 wird das Gebäude als Galerie genutzt.
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ER BUCHMARKT AM SLAVEYKOV-PLATZ, der bis zur Befreiung als „Kafene Bashi“ bekannt war, ist ganz spontan entstanden.
In unmittelbarer Nähe wohnte der große Wiedergeburtsschriftsteller und Funktionär Petko Slaveykov, nachdem der Platz später
benannt wurde. Die Anfänge des Buchmarktes gehen in das Jahr 1989 zurück, als die freie Presse und das freie Buch zu neuem
Leben erwecken. Am Ende des Buchmarktes gönnen sich Petko und Pencho Slaveykov, vom Bildhauer Georgi Chapkanov in Bronze
gegossen, auf einer Bank eine „Verschnaufpause“.
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IE RAKOVSKI-STRASSE ist für ihre
zahlreichen Theater zwischen dem TsarOsvoboditel-Blvd. und dem Slaveykov-Platz
berühmt. Allabendlich finden sich Sofioter und
Gäste der Hauptstadt in der Theater-Straße
ein, um Aufführungen im Theater der Bulgarischen Armee, im dramatischen Theater „Träne
und Lachen“ (Salza i Smyah), im Theater 199,
im Zentralen Puppentheater, im Lehrtheater der
Theaterakademie und im Staatlichen Satiretheater „Aleko Konstantinov“ zu besuchen.
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u Lebzeiten äußerte der Patriarch der bulgarischen Literatur IVAN VAZOV den Wunsch,
sein Grab solle Teil der Natur sein. Deshalb
wurde nach seinem Ableben eine Moräne aus
dem Vitosha-Gebirge herbeigeschafft und auf
sein Grab gestellt. Die Grabstätte befindet sich
in der Moskovska-Straße, östlich des Altarteils
der Basilika „Hl. Sofia“.
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Û Synodalpalast
ER SYNODALPALAST (AMTSSITZ DER HEILIGEN SYNODE DER
BULGARISCHEN ORTHODOXEN KIRCHE) wurde nach dem Entwurf der Architekten Petko Momchilov und Yodan Milanov im Geiste des
s.g. Stils der Nationalromantik gebaut. Die mehrfarbige Keramik-Verzierung ist das Werk von Haralampi Tachev und Stefan Dimitrov. Über dem
Eingang des Gebäudes sind die drei Erzbischöfe mit historischem Beitrag im Kampf um eine unabhängige bulgarische Kirche dargestellt – Ilarion von Makariopol, Avksentiy von Veleshka und Paisiy von Plovdiv. Sie
sind das Werk der Maler Anton Mitov und Haralampi Tachev. Errichtet
wird das Gebäude in den Jahren 1909 bis 1910.
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AS DENKMAL DES UNBEKANNTEN SOLDATEN ist in Nachbarschaft der Basilika der hl. Sofia situiert. Errichtet wurde es nach dem
Entwurf von Architekt Nikola Nikolov und Bildhauer Lyubomir Dimitrov.
Der 1933 vom Bildhauer Andrey Nikolov gestaltete Löwe vor dem Denkmal symbolisiert den bulgarischen Staat und seine tapferen Soldaten.
Û Sofioter Volksoper
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OFIOTER VOLKSOPER – Die Geschichte des Gebäudebaus nimmt
mit dem Amtsantritt der Agrar-Regierung unter Aleksandar Stamboliyski (1920) ihren Anfang. Architekt Lazar Parashkevanov entwirft dieses
imposante Gebäude für die Regierungspartei. Die Bauarbeiten beginnen
jedoch erst 1946. Architekt Parashkevanov erhält den Auftrag, das Haus
um ein Denkmal von Aleksandar Stamboliyski und einen Saal für die
Volksoper zu erweitern und bessert den Entwurf nach. Der Bau wird
1954 fertiggestellt. Vor dem Eingang des Hauses erhebt sich eine Bronzefigur von Aleksandar Stamboliyski, die von den Bildhauern Marko Markov und Stefan Stanimirov gestaltet wurde.
Û Denkmal des unbekannten Soldaten
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AS SOFIOTER MINERALBAD wird im Zeitraum 19081913 nach einem Entwurf der Architekten Petko Momchilov und Yordan Milanov gebaut. Das Gebäude ist im s.g.
Stil der Nationalromantik gehalten, beeinflusst durch den
Geist der europäischen Sezession. Die Fassade wird nach
den Plänen des Malers Haralampi Tachev mit Majolika gestaltet. Heute soll das Sofioter Mineralbad nach Abschluss
der Restaurationsarbeiten einem neuen Zweck dienen – als
Balneotherapie-Zentrum sowie als Ausstellungsraum des
Geschichtsmuseums von Sofia.
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Û Sofioter Mineralbad
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IE LÖWENBRÜCKE ist dem Heldentot von vier Sofioter Buchhändlern gewidmet, die am Vorabend der
Befreiung von Sofia (November 1877) gehängt wurden.
Stoyan Vardev – Tabaka, Georgi Stoitsev – Abadzhiata, Nikola Krushkin und Kiro Gyoshev – Kafedzhi wurde die Einschüchterung der Bevölkerung vorgeworfen. Genannt wird
sie „die bunte Brücke“. Erbaut wurde sie nach dem Entwurf
von Vaclav Prosek in den Jahren 1889-1891. Die Löwen
und Leuchtkörper wurden in der Fabrik von Rudolph Philipp
Waagner in Wien gefertigt.
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Löwenbrücke, Detail Þ
ENTRALE STADTHALLEN – Das Gebäude entsteht nach den Plänen von Architekt Naum Torbov auf einer Fläche von 3.200 m2 am
Knyaginya-Maria-Luisa-Blvd. Gebaut wurde es von 1909 bis 1911. Die
Metallkonstruktion lehnt an die zu jener Zeit moderne Pavillon-Architektur
der Pariser Weltausstellung 1900 an. Am Eingang der Stadthallen ist das
Wappen von Sofia angebracht, auf dem Dach erhebt sich ein Uhrturm. Im
Erdgeschoss sind Altertümer aus dem antiken Serdika und dem mittelalterlichen Sredets exponiert.
ER JUSTIZPALAST – der Tempel des bulgarischen Rechtswesens.
Die Baugeschichte ist langwierig, führt über zahlreiche nationale und
internationale Wettbewerbe und zieht sich 49 Jahre in die Länge: der erste
Entwurf von Friedrich Grünanger (1884-1885) durchläuft die Pläne von Nikola Lazarov und wird mit dem Entwurf von Pencho Koychev abgeschlossen. 1940 wird der Justizpalast endgültig fertiggestellt. Das Gebäude ist
eine Synthese aus Monumentalarchitektur und Skulptur, aus Glasmalerei
und Mosaik. Am Interieur arbeiten renommierte bulgarische Bildhauer und
Maler – Lyubomir Dalchev, Dechko Uzunov, Ivan Penkov. Die Löwen beiderseits des Eingangs sind das Werk von Velichko Minekov.
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AS PARTEIHAUS wird nach den Plänen eines Kollektivs unter Leitung
von Architekt Petso Zlatev errichtet. Die Bauzeit beträgt sechs Jahre –
von 1948 bis 1954. Der rote Stern, der sich nach sowjetischem Vorbild auf
dem Gebäude wiederfand, ist heute demontiert. Das Gebäude selbst, einst
Sitz des Zentralkomitees der Bulgarischen Kommunistischen Partei, wird
heute von der Volksversammlung der Republik Bulgarien genutzt.
Ý Zentrale Stadthallen, Detail
Û Parteihaus
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Û Haus der Bauarbeiter, Detail
IE THEOLOGISCHE FAKULTÄT DER SOFIOTER UNIVERSITÄT „HL. KLIMENT VON OHRID“ am Sveta-Nedelya-Platz entstand nach einem Entwurf des Architekten Friedrich Grünanger. Der Bau des Gebäudes beginnt 1908. An der Ausgestaltung
beteiligen sich die Maler Haralampi Tachev, Nikola Ganushev und Stefan Dimitrov. Die üppige Steinverzierung der Kapitelle, des
Eingangsportals, der Baldachine sowie der Interieurs ist das Werk der italienischen Architekten Richard Hardy und Angelo Filoti. 1923
wird das Gebäude feierlich eingeweiht. Es beherbergt das Kirchenhistorische Museum und die Theologische Fakultät.
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AS GEBÄUDE DES LANDWIRTSCHAFTSMINISTERIUMS, auch als Bezirkspalast bekannt, wurde nach den Plänen von
Architekt Nikola Lazarov errichtet. Eine internationale Jury aus französischen, österreichischen, italienischen und bulgarischen Architekten erkennt Nikola Lazarov für seine beiden Entwürfe den ersten und zweiten Preis zu. Infolge des Ausbruchs
des Balkan- und des Ersten Weltkrieges wird der Bau erst 1920 begonnen und 1927 fertiggestellt. Das Gebäude ist im Stil des
Neobarocks gehalten.
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Û Landwirtschaftsministerium
AUS DER BAUARBEITER (DYULGERSKI DOM) – das Gebäude wird vor über 100 Jahren gebaut und verwandelt sich zum Zentrum der Bauarbeiter. Dessen Standort am Hristo-Botev-Boulevard war ganz bewusst gewählt, denn in der Nähe befanden sich
die alten Märkte – der Pferdemarkt, der Kupferwaren-Markt und der Frauenmarkt als auch die Vaysov-Mühle. An diesen Standorten
wurden Arbeiter, Gärtner und Bauarbeiter angeheuert.
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Û Nationaler Kulturpalast
ER VOLKSPALAST DER KULTUR (NDK) entsteht anlässlich des 1.300-jährigen Gründungsjubiläums des bulgarischen Staates. Projektiert wird das Gebäude von einem Architektenteam unter Leitung von Aleksandar Barov. Der 1981 feierlich
eröffnete Bau ist das größte Kongresszentrum auf dem Balkan.
Mit einer Gesamtfläche von 18.300 m2 ist das Gebäude der größte Multifunktionskomplex in ganz Südosteuropa. Gebaut wird es
in weniger als vier Jahren. Die Einbeziehung von Dutzenden
namhaften bulgarischen Kunstschaffenden in die Ausmalung und
Ausgestaltung der zahlreichen Säle und Foyers etabliert den Kulturpalst als originelles Museum der bulgarischen Kunst ausgangs
des 20. Jh.
Autor des Markenzeichens dieser emblematischen Architekturanlage ist Georgi Chapkanov. Dieses ziert als stilisierte Sonne in
Anlehnung an die Traditionen der Holzschnitzerei aus der Wiedergeburtszeit die Fassade. Die Werke des talentierten Bildhauers gehören zum Flair der Hauptstadt. Sein bedeutendstes Werk
ist die Statue von Sofia. Das in 2000 eingeweihte Denkmal ist zu
einem Symbol für die sich dynamisch entwickelnde Hauptstadt
geworden.
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Statue von Sofia, Todor-Aleksandrov-Blvd., Autor G. Chapkanov Þ
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eute ist Sofia eine sich dynamisch entwickelnde europäische Stadt mit ständig wachsender und sich modernisierender Infrastruktur. Der Charakter ihres Antlitzes kommt in der Suche nach einem ausgewogenen Verhältnis zwischen
den sich über die Jahrhunderte angesammelten Zivilisationsschichten mit ihrer reichhaltigen Geschichte und dem kraftvollen Puls der modernen Stadt zum Ausdruck. Die unvergleichliche Synthese aus reicher Vergangenheit und zahlreichen
Kulturveranstaltungen – Konzerten, Aufführungen, Festivals und Ausstellungen – verleiht Sofia das berechtigte Selbstbewusstsein, sich als Europäische Kulturhauptstadt 2019 zu bewerben.
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1
LEGENDE
Adlerbrücke
2
Stadtpark Borisova Gradina
3
Haus von Dr. Haralampi
Sarmadzhiev
4
5
6
7
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9
10 Denkmal der hl. hl. Kyrill
und Method
11 Ärzte-Denkmal
12 Nationalgalerie für
ausländische Kunst
Haus von Dimitar
Yablanski
Sofioter Universität
„Hl. Kliment von Ohrid“
Gruft von Fürst Alexander I.
Battenberg
Denkmal des hl. Kliment
von Ohrid
Nationale
Kunstakademie
Nationalbibliothek
„Hl. hl. Kyrill und Method”
13 Vasil-Levski-
Denkmal
14 Volksversammlung
15 Denkmal des
Befreier-Zaren
16 Bulgarische Akademie
der Wissenschaften
20 Stadtpark
21 Verteidigungsministerium
22 Bulgaria-
Konzertsaal
23 Bulgarische
Landesbank
24 Städtische Kunstgalerie
von Sofia
25 Volkstheater
„Ivan Vazov“
26 Slaveykov-Platz
17 Militärklub
27 Basilika der hl. Sofia
18 Stefan-Stambolov-
28 Grab von
30 Denkmal des unbekannten
Soldaten
31 Theologische Fakultät
32 Haus der Bauarbeiter
33 Landwirtschaftsministerium
34 Nationaler
Kulturpalast
35 Volksoper
36 Löwenbrücke
37 Sofioter
Mineralbad
38 Zentrale
Stadthallen
Denkmal
Ivan Vazov
39 Parteihaus
19 Fürstenpalast
29 Synodalpalast
40 Justizpalast
© 2013, © Autorenkollektiv: Prof. Bozhidar Dimitrov, Porf. Georgi Yankov, Prof. Dr. Svilen Stefanov, Dr. Kalina Hristova, Elinka Boyadzhieva, OAss. Dr. Mario Ivanov, Valentina
Nedevska © Künstlerische Gestaltung: Klub 50
ALTERTÜMLICHES SOFIA
Geschichtliche Entwicklung
Sofias von der Frühgeschichte
bis Ende 6. Jahrhundert
Altertümliches
Stadt der Weisheit,
des Glaubens und
der Hoffnung
7. – 14. Jahrhundert
Mittelalterliches
GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG
SOFIAS VON DER FRÜHGESCHICHTE
BIS ENDE 6. JAHRHUNDERT
MODERNES SOFIA
SOFIA
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PERIODE DES AUFSTIEGS
UND VERFALLS
7. – 14. JAHRHUNDERT
SOFIA
STADT DER WEISHEIT,
DES GLAUBENS UND
DER HOFFNUNG
Gratisvertrieb
SOFIA
MITTELALTERLICHES
SOFIA
HAUPTSTADTGEMEINDE, GEMEINDEUNTERNEHMEN „TOURISTENSERVICE“
Oborishte-Str. 44, 1505 - Sofia, tel.: +359 2 943 47 28, Fax: +359 2 943 47 68, e-mail: [email protected]
TOURISTENINFORMATION – SOFIA
Osvoboditel-Blvd. 22 (Unterführung vor der Sofioter Kliment-Ohridski-Universität), Sofia,
tel.: +259 2 491 83 44, 491 83 45, e-mail: [email protected], Fb: InformationCentreSofia
www.visitsofia.bg
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