Fortsetzung: Rund einhundert Jahre lang wurde hier in dem

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Fortsetzung:
Rund einhundert Jahre lang wurde hier in dem Herrlinger Steinbruch, der
im sogenannten Weiherbachtal liegt, gebaggert, gesprengt und gegraben.
Zurück blieb eine ehemalige Abbaufläche in der Natur, für die sich die
Firma auch nach dem Ende des Abbaus verantwortlich zeigt. Deshalb
wurde das Planungsbüro AGLN, Dr. Tränkle, bereits 1998 mit der Planung
eines Renaturierungskonzepts betraut.
Der Steinbruch liegt direkt am Werk in Herrlingen. Rund zwanzig Meter
hoch stehen hier die Felswände. Mit viel Arbeit wurde hier ein einmaliges
Reservat für gefährdete Tierarten geschaffen. Ein Teil des Hangs wurde
aufgefüllt, anschließend aufwändig modelliert und entsprechend gestaltet.
Dazu wurden besondere Magerrasenflächen geschaffen. Der stark besonnte
Hang wurde als prädestiniert für den Apollofalter beschrieben, weswegen
die Märker-Gruppe ihre Bemühungen intensivierte und weitere Maßnahmen vornahm.
Im Jahr 2010 wurde deshalb die Fläche weiter veredelt. Auch hier kam
Märker für die Kosten auf. So wurde unter anderem die Weiße Fetthenne
angesät. Diese niedrigwüchsige Pflanze mit kleinen fleischigen Blättchen
dient der Raupe des Apollo-Falters als Futterpflanze und wird für dessen
Ansiedlung zwingend benötigt.
Das Weibchen legt jedes der rund einhundert Eier einzeln an diesen
Pflanzen ab. Die Raupen überwintern in den Eiern, schlüpfen aus diesem Ei
ab Märzbeginn und ernähren sich ausschließlich von der Weißen
Fetthenne. Je nach Witterungsverlauf verpuppt sich die Raupe gegen Juni,
um nach etwa zwei bis drei Wochen als fertiger Falter zu entschlüpfen.
Die Apollofalter dagegen ernähren sich während ihres kurzen Lebens vor
allem von Disteln, Flockenblumen und Wildem Majoran. Hauptflugzeit des
Falters ist Juli bis Anfang August.. Die Eier werden ab Juni abgelegt, oft
unter überhängenden Steinen, dh. Steinbrüche werden bevorzugt zur
Eiablage genutzt.
Für die Verantwortlichen von Märker ist es sehr wichtig,
dass sich der Apollofalter selbst willkommen und heimisch fühlt.
Bisherige Umsiedlungen waren meistens erfolglos geblieben.
Nachdem 2015 erste Meldungen erschienen waren, dass der Apollofalter
auf den Hängen über dem Herrlinger Kalkwerk gesichtet wurden.
berichtete Anfang Juli 2016 Robert Sammer, ehrenamtlicher
Naturschutzwart beim Landratsamt Alb-Donau-Kreis, von Beobachtungen
mehrerer Exemplare des seltenen Schmetterlings an den Hängen des
renaturierten Geländes. Mit der Ansiedlung des Apollofalter im
Weiherbachtal ist nun ein weiterer Trittstein für diesen Schmetterling im
Alb-Donau-Kreis geschaffen worden, um die verstreut lebenden
Populationen zu verbinden und so auch die genetische Vielfalt der Tiere zu
erhalten. Ein Sprecher der Firma Märker kommentiert dies mit den Worten:
„Wir haben der Natur etwas genommen und wollen nun etwas
zurückgeben.“
Das ist hier in Herrlingen gut gelungen. Es ist ein einzigartiges Biotop
entstanden, in dem auch andere Tiere und Pflanzen, darunter einige
gefährdete Arten, eine neue Heimat gefunden haben. So nistet in den
Steilwänden des ehemaligen Steinbruchs auch der Uhu.
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