Erfahrungsbericht zum Auslandssemester in Schweden

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Erfahrungsbericht zum Auslandssemester in Schweden
Im Wintersemester 2013/2014 habe ich an der Högskolan I Halmstad in Schweden das dritte
Semester meines Masterstudiums International Human Resource Management absolviert.
Ich entschied mich für ein Auslandssemester, da ich bereits mehrere Praktika absolvierte
und das Leben und Studieren im Ausland eine neue Erfahrung und Herausforderung für
mich darstellte. Das Land Schweden war hierfür meine erste Wahl, da ich schon immer von
der Natur und der Architektur des Landes begeistert war.
Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
Die ersten Vorbereitungen starteten im Wintersemester 2012/2013. Zunächst wurde für
meinen Studiengang eine Informationsveranstaltung zum Thema Auslandssemester und
Praktika
angeboten.
Hierdurch
erhielt
ich
alle
grundlegenden
Informationen,
wie
beispielsweise die Anmeldefristen, welche Formulare auszufüllen sind und an welche
Ansprechpartner ich mich an meiner Heimathochschule wenden kann. Gegen Ende des
Semesters füllte ich dann meine Bewerbung aus. Hierzu musste ich mich auf der OnlinePlattform der Hochschule Ludwigshafen registrieren und das Online-Formular ausfüllen.
Dieses Formular musst ich in ausgedruckter Version zusammen mit meinem Lebenslauf,
einem Motivationsschreiben, einem aktuellen Notenauszug sowie einem Ranking meiner
Wunschuniversitäten im International Office meiner Hochschule einreichen. Da ich bereits
meinen Bachelorabschluss an der Hochschule Ludwigshafen absolvierte, war hierdurch mein
Englischnachweis bereits erbracht. Bezüglich der Gasthochschule erhielt ich alle
Informationen im Internet auf deren Homepage. So konnte ich mich vorab auch über die
Kurse informieren, die für Erasmus Studenten zur Auswahl standen. Auch die
veröffentlichten Erfahrungsberichte der anderen Erasmus Studenten haben mir zur
Vorbereitung geholfen. Nach einigen Wochen erhielt ich dann von meiner Heimathochschule
die Zusage für die Högskolan I Halmstad. Kurze Zeit später traf dann auch der „Welcome
Letter“ von meiner Gasthochschule in Schweden ein.
Unterkunft
Kurz nachdem ich den „Welcome Letter“ erhalten habe, wurde mir von der Organisation
Karen der Hochschule in Schweden eine Email mit Informationen bezüglich der Unterkunft
zugeschickt. Um sich für eine Unterkunft zu bewerben musste ich ein Profil auf der
Homepage von Karen anlegen und konnte dann meine Präferenzen hinsichtlich der
verschiedenen
Wohnmöglichkeiten
auswählen.
Bereits
während
meinem
Bewerbungsprozess habe ich mich aufgrund der positiven Erfahrungen der Berichte der
anderen Erasmus Studenten für eine Unterkunft in Strandparken entschieden. Strandparken
konnte auf der Homepage von Karen allerdings nicht ausgewählt werden, da diese
Unterkunft nicht über die Hochschule vermittelt wird.
Von Karen habe ich aber die
Kontaktdaten der Managerin von Strandparken übermittelt bekommen und konnte dann via
Email sehr unkompliziert meine Unterkunft bei der Managerin direkt buchen.
Bei Strandparken handelt es sich um ein Wohngebiet, das auf den ersten Blick einem
Campingplatz ähnelt. Auf einer großen Rasenfläche befinden sich reihenweise kleine bunte
Holzhäuschen, wie sie für Schweden typisch sind. Ich habe in einem der kleineren Häuschen
gelebt. In diesen sind insgesamt vier Studenten untergebracht. Alle haben ihr eigenes
Zimmer. Das Bad, Küche und Wohnzimmer werden gemeinsam genutzt. Die Umgebung ist
sehr ruhig und bis zum Strand sind es zu Fuß nur wenige Meter. Die Hochschule ist zu Fuß
allerdings etwas weiter entfernt (15-20 Minuten). Da es allerdings üblich ist, dass alle
Studenten mit dem Fahrrad unterwegs sind, stellt das auch kein Problem dar. Auch die Stadt
oder
Einkaufsmöglichkeiten
sind
mit
dem
Fahrrad
sehr
gut
zu
erreichen.
Studentenwohnheime die Hertig Knut oder Krusbäret sind wesentlich näher an der
Hochschule gelegen. Dennoch bin ich sehr froh in Strandparken gewohnt zu haben. Gerade
in den Sommermonaten, in denen alle draußen zusammen sitzen oder zum Strand gehen,
ist der Austausch mit den anderen Studenten meiner Meinung nach viel stärker und die
Atmosphäre zum leben wesentlich schöner.
Studium an der Gasthochschule
Die Högskolan I Halmstad ist sehr modern eingerichtet. Die einzelnen Gebäude sind weit auf
dem Campus verstreut, aber von allen Seiten gut zu erreichen. In der Bibliothek, die direkt
am Hauptgebäude der Hochschule liegt, kann man sich kostenlos anmelden und Bücher
ausleihen. Dort gibt es auch Räume, die für Gruppenarbeiten reserviert werden können. Es
stehen Pcs zur freien Internetnutzung zur Verfügung und die Studentenkarte kann nach dem
Aufladen auch zum Kopieren und Drucken verwendet werden. Die Studentenkarte dient
generell auch zusammen mit dem persönlichen Code als Schlüssel, wenn Türen zum
Beispiel spät am Abend oder am Wochenende verschlossen sind. Auf dem Campus befindet
sich auch der Trade Tower, in dem sich Sitzungssäle und Bürogebäude der Hochschule
befinden. Der Turm ist so hoch, dass man ihn fast von allen Seiten der Stadt sehen kann und
dient somit auch als Orientierungspunkt. In der Hochschule befinden sich eine Cafeteria und
eine Mensa. Allerdings sind die Mensapreise wesentlich teurer als in Deutschland, sodass
ich zum Essen zwischen den Vorlesungen nach Hause gefahren bin. Direkt gegenüber von
der Hochschule befindet sich aber auch ein Supermarkt. Sowohl vor und hinter der
Hochschule befindet sich auch ein Parkplatz, falls man mit dem Auto unterwegs ist. Auch ein
Sportstudio ist auf dem Campus vorhanden.
Alltag und Freizeit
In der Freizeit waren die meisten Studenten hauptsächlich am Reisen. Ich selbst war mit
meinem Auto in Schweden unterwegs und konnte so nahe gelegene Naturgebiete und
Städte einfach und spontan besichtigen. Aber auch ohne Auto kann man von Halmstad aus
mit dem Zug viele größere Städte schnell und einfach bereisen. Neben Göteborg waren auch
Malmö, Helsingborg und Kopenhagen beliebte Reiseziele, die nicht weit von Halmstad
entfernt sind. Auch von der Hochschule wurden verschiedene Ausflüge für Erasmus
Studenten organisiert, wie zum Beispiel eine gemeinsame Elch-Safari, Ausflüge zu dem erst
erbauten IKEA oder andere Städtereisen. Halmstad selbst ist ein eher kleines Örtchen. Die
Innenstadt bietet nur geringe Shopping-Möglichkeiten, ein paar Cafés und wenige Clubs. In
der Nähe von Strandparken gibt es einen Volleyballplatz, eine Minigolfanlage und eine GoKart Bahn. Ich habe mich für meine Aufenthaltsdauer im Fitnessstudio der Hochschule
angemeldet. Es muss aber auch gesagt werden, dass in Schweden viele Dinge sehr viel
teurer sind als in Deutschland. Nicht nur Alkohol, sondern auch Lebensmittel, vor allem
Gemüse und Fleisch, sind um einiges teurer.
Fazit (beste und schlechteste Erfahrung)
Insgesamt bin ich mit meinem Aufenthalt in Schweden zufrieden. Ich durfte viele tolle
Menschen kennenlernen und habe auch einige Freundschaft mitgenommen. Neben den
internationalen Erfahrungen, war ich vor allem von der Natur Schwedens, aber auch von den
vielen schönen Städten, wie Stockholm oder Göteborg beeindruckt. Die meisten Menschen
waren sehr viel freundlicher und hilfsbereiter als man es von Deutschland gewohnt ist. Ich
hatte auch das Gefühl, dass sich die Menschen dort für alles mehr Zeit nehmen und etwas
ruhiger und gelassener sind. Es war schön, dass das Studium genug Zeit eingeräumt hat,
um zu reisen und das Land und die Leute ausgiebig genießen zu können.
Allerdings muss auch festgehalten werden, dass ich mit den Vorlesungen nicht ganz
zufrieden war. Für den Kurs Skandinavische Geschichte haben wir kein Skript und nur sehr
wenige Unterlagen zur Verfügung gestellt bekommen, was das Lernen für die Klausur
erheblich erschwerte. Im Fach Business Culture I haben die Dozenten hauptsächlich von
ihren persönlichen Erfahrungen mit anderen Kulturen berichtet. Wissenschaftlicher
Hintergrund war kaum vorhanden. Dementsprechend war die Vorlesung wenig lehrreich. Bei
der Klausur für das Fach Schwedisch I wurden Aufgabenblätter mit denen für die Klausur
Schwedisch II vertauscht. Die Anforderungen der Klausur haben somit nicht mit den
Lerninhalten der Vorlesung übereingestimmt.
Alles in allem war das Auslandssemester aber eine wertvolle Erfahrung. Schweden ist ein
wunderschönes Land und ich bin froh mich dafür entschieden zu haben.
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