Erfahrungsbericht – Auslandssemester an der Hochschule Skövde Vorbereitung Das Entscheidende bei der Vorbereitung auf ein Auslandssemester, ist die Wahl des Ziellandes. Nachdem die Wahl für mich auf Schweden gefallen ist, habe ich mich auf die den möglichen Partneruniversitäten in Schweden beworben. Die Bewerbung war an Frau Maren Hartstock zu adressieren. Sie stand während der gesamten Vorbereitungszeit, während des Auslandsaufenthaltes und auch danach als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Sie hat bei wichtigen Fragen geholfen und stand immer unterstützend zur Seite. Bei der Wahl der entsprechenden Partnerhochschule sollte man ein Ranking machen, welche der man präferiert. Hier sind die angebotenen Kurse, Sprache und Umfeld entscheidende Auswahlkriterien. Die endgültige Wahl der Kurse kann jedoch noch im entsprechenden Zielland getroffen werden. Den genauen Ablauf der Bewerbung und die entsprechenden Fristen können auf der Homepage der Universität Bremen eingesehen werden (http://www.uni-bremen.de/international/wege-ins-ausland/studieren-imausland/erasmus.html). Häufig wird eine Vorbereitungszeit von einem halben oder ganzen Jahr angegeben. Letztendlich ist es jedoch lediglich notwendig sich über das Zielland im Klaren zu sein. Sollte der Entschluss stehen, reicht eine Vorbereitungszeit von ein bis zwei Monaten vor Ende der Bewerbungsfristen (bei mir der 15. Februar). In dieser Zeit muss ein Sprachnachweis (in meinem Fall ein Englischnachweis auf dem Niveau B2) erbracht und das Motivationsschreiben auf Englisch verfasst werden. Darüber hinaus muss ein Lebenslauf eingereicht werden. Allgemeine Information zur Partnerhochschule Skövde Sowohl die Hochschule als auch der Campus sind sehr modern. In fast jedem Gebäude der Hochschule stehen Computer mit Internetzugang und der Möglichkeit zum Drucken zur Verfügung. Während meines Auslandsaufenthaltes war das Drucken kostenlos, in Zukunft wird dafür allerdings eine Druckerkarte benötigt. Die Hörsäle sind verglichen mit den Hörsälen der Bremen relativ klein, jedoch ähnlich ausgestattet. Der Campus ist sehr schön, allerdings sieht man nicht sehr viele Studenten die sich dort aufhalten. Auch die Bibliothek ist ziemlich klein und geöffnet ist sie lediglich montags bis samstags von morgens bis in den späten Nachmittag. Die für die Vorlesungen verlangte Lektüre ist vorhanden, durfte allerdings nicht ausgeliehen, sondern ausschließlich in der Bibliothek konsumiert werden. Die Hochschule liegt nahe dem Bahnhof und dem Zentrum der Stadt. Zu Fuß ist es innerhalb von 5-10 Minuten zu erreichen. Für 150SEK (ca. 17€) konnte man das Sportangebot der Uni für ein Semester nutzen. Hier wurden z.B. Fußball, Badminton, Basketball oder Hockey angeboten. Die Sportarten fanden 1-2- mal die Woche von 21-23 Uhr in einer Halle nahe der Hochschule statt. Man hat sich dort getroffen und immer sofort angefangen zu spielen. Die Sportveranstaltungen waren auf relativ hohem Niveau allerdings meistens leicht überfüllt. Akademisches Leben Kurz vor Beginn der Vorlesungen gab es eine Einführungsveranstaltung. In dieser wurden nochmals die verschiedenen Kurse für Erasmusstudenten präsentiert. Jeder Student erhielt man schwedische SIM Karte fürs Handy und viele weitere nützliche Informationen bezüglich Universität und Leben in Skövde. Zum Ende des Auslandssemesters wurden in einer weiteren Veranstaltung die vor der Abreise zu erledigenden Dinge besprochen. Während des gesamten Semesters standen Ansprechpartner zur Verfügung die einem bei Problemen behilflich waren. Von der Studentenvereinigung IC wurden das Semester über verschiedene Fahrten und Veranstaltungen angeboten. Unbedingt empfehlenswerte Highlights sind jedes Jahr das „Sea Battle“ (Schiffausflug nach Talin. Auf dem Hinweg sind Essen & Getränke inklusive, zudem kann steuerfrei im kleinen Supermarkt auf dem Schiff eingekauft werden. Kosten ca. 100€) und der Ausflug nach Kiruna, in den Norden Schwedens. Hier besteht die Möglichkeit Hundeschlitten zu fahren, Polarlichter zu sehen oder andere winterliche Aktivitäten zu machen. Die Kosten hierfür sind relativ hoch (400-600€) aber es lohnt sich. Einige Gruppen haben einen Kiruna Trip selbstständig organisiert, da sich der vom IC organisierte Ausflug mit einer Marketingklausur überschnitt. Das Kurs Angebot für Erasmus Studierende hat sich im Endeffekt als beschaulich dargestellt. Einige der im Voraus angebotenen Kurse wurden gestrichen, wodurch am Ende kaum Wahlmöglichkeiten blieben. Ich habe die Kurse International Marketing (15CP), Services Marketing (7,5CP), Corporate Finance Management (7,5CP) und Swedish for foreign students (10,5CP) belegt. Die Lehrveranstaltungen wurden alle auf Englisch abgehalten und es war leicht ihnen zu folgen. Der Lernaufwand für die Klausuren hielt sich bei allen Fächern in Grenzen. Da es in Schweden pro Semester zwei Prüfungsphasen gibt ist der Lernstress nicht so hoch wie in Deutschland. Besonders bei den Prüfungen ist der wegfallende Zeitdruck. So ist es in Schweden normal für eine Prüfung zwischen 4 und 8 Stunden Zeit zu haben. Für International Marketing mussten jedoch drei Assignments und in Services Marketing zwei Assignments zu jeweils 5, 10 oder 15 Seiten, in Fünfer Gruppen angefertigt werden. Dies war Arbeitsintensiv. Erschwert wurde die Aufgabe auch dadurch, dass die Gruppen aus Mitgliedern aus 5 verschiedenen Nationen bestehen sollten und das Sprachniveau dementsprechend sehr unterschiedlich war. Es ist jedoch eine wertvolle Erfahrung in diesen Gruppen zu arbeiten. Unterkunft Fast alle Austauschstudenten haben in den Studentenwohnheimen Norra (http://www.his.se/PageFiles/37287/Facts%20about%20Norra%20Tr%C3%A4ngall%C3%A9n.pdf) oder Xenia (http://www.his.se/PageFiles/37287/Facts%20about%20Xenia%2020110915.pdf) gewohnt. Die Bewerbung für die Wohnheime lief über die Hochschule Skövde und nahezu jeder Student hat seine erst Wahl bekommen. Die Kosten sind mit knapp 400€ pro Monat relativ hoch. Beide Wohnheime sind von der Uni aus zu Fuß innerhalb von ca. 10 Minuten zu erreichen. Das Xenia verteilt sich über sechs Stockwerke und in jedem wohnen ca. 15 Studenten. Man hat sein eigenes kleines Zimmer inklusive Badezimmer (Dusche und WC). In jedem Zimmer befinden sich ein kleiner Kühlschrank sowie Bett, 2 bequeme Stühle, ein Regal, ein Wandschrank und ein Schreibtisch. Die Küche, Waschmaschine und das Wohnzimmer teilt man sich mit allen anderen auf seinem Stockwerk. Im Norra hat man zusätzlich noch eine Kochnische in seinem Zimmer. Zimmer und Badezimmer im Norra sind größer und auch die Internetverbindung ist dort schneller. Das einzige Manko ist hier eine fehlende Geschirrspülmaschine. Ich war wie die Mehrheit der Austauschstudenten im Xenia und es war eine gute Entscheidung. Dort waren immer andere Leute mit denen man kochen, spielen oder einfach nur reden kann. Also wenn man nicht allzu viel Ruhe braucht ist das Xenia sicherlich die richtige Wahl. Darüber hinaus finden nahezu alle Pre- und Afterparties im Xenia statt. Im Keller befindet sich eine kleine Anlage. Es besteht dort die Möglichkeit zu tanzen und zu trinken. Öffentliche Verkehrsmittel Direkt in Skövde sind öffentliche Verkehrsmittel nicht notwendig, da nahezu alles zu Fuß erreichbar ist. Vom Xenia aus beträgt der Fußweg zum Bahnhof ca. 10 min. Studenten oder Personen unter 21 Jahren erhalten beim SJ (Zug in Schweden) Ermäßigungen. Mit dem Zug lassen sich die beliebten Reiseziele Göteborg und Stockholm bequem erreichen. Am günstigsten ist die Buchung von Tickets schon ca. einen Monat vor Reiseantritt. Aber auch Last Minute Tickets sind preiswert und in den meisten Fällen auch noch erhältlich. Eine Fahrt von Skövde nach Stockholm kostet ca. 30€ und dauert ungefähr drei Stunden, eine Fahrt nach Göteborg kostet ca. 15€ und dauert ungefähr 1,5 Stunden. Formalitäten Alle Unterlagen, die man normalerweise in Deutschland benötigt, sollte man auch in Schweden parat haben (Perso, Versichertenkarte [vorher mit Versicherung auf Auslandsgültigkeit prüfen], Immatrikulationsbescheinigung, Führerschein, TANs zur Anmeldungen von eventuell anfallenden Prüfungen zurück in Bremen]. In Sachen Bankkonto habe ich vor dem Auslandsaufenthalt ein Konto bei der DKB eröffnet. Hier erhält man eine kostenlose VISA-Karte mit der man Europaweit kostenlos Bargeld abheben kann. Dies hat sich als äußerst praktisch erwiesen. Zudem kann man in Schweden nahezu überall mit VISA-Karte bezahlen. Studentenjobs Es ist sicherlich möglich in Skövde Studentenjobs zu bekommen (z.B. Mc Donalds oder Volvo). Die Löhne sind dort etwas höher als in Deutschland. Bei einer Aufenthaltsdauer von lediglich einem Semester ist es meiner Meinung nach jedoch nicht sinnvoll einen solchen Job anzunehmen, da die Zeit einfach viel zu kurz ist. Nach der Rückkehr Nach der Rückkehr muss man sich um die Anerkennung der Studienleistungen kümmern, sowie einen Erfahrungsbericht schreiben. Die Anerkennung der Studienleistungen ist bei mir noch nicht erfolgt. Sollte aber kein Problem darstellen, da ich ein unterzeichnetes Learning Agreement vorweisen kann. Fazit Das Auslandssemester war definitiv eine wertvolle Erfahrung für mich. Ich habe einiges über die kulturellen Unterschiede verschiedener Länder gelernt und zudem einige Freundschaften (hoffentlich fürs Leben) geknüpft. Darüber hinaus konnte ich mein Englisch verbessern und habe eine sehr schöne Zeit verbracht. Ich kann es jedem empfehlen denselben Schritt zu machen und mindestens ein Semester im Ausland zu verbringen. Für mich persönlich war ein Semester allerdings ein wenig zu kurz. Ich hätte gerne noch längere Zeit in Schweden verbracht um die Zeit dort zu genießen.