Bericht März 2016 Auf Grund der gestiegenen Kosten, wurde in

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Bericht März 2016
Auf Grund der gestiegenen Kosten, wurde in Absprache mit dem RDI Health Center Komitee
und dem Dorf Entwicklung Komitee (VDC) beschlossen, ab April 2016 die Medikamente für
unsere Patienten zum Einkaufspreis abzugeben. Ebenso wurde der tägliche Preis für
„Tickets“ von 5 Dalasi auf 10 Dalasi angehoben. Für jede Wundbehandlung zahlen die
Patienten künftig 15 Dalasi zusätzlich.
In den 10 Dalasi bzw. 15 Dalasi sind folgende Leistungen enthalten: Konsultation,
Untersuchung, Verbandsmaterialien incl. eventueller Salben etc., Abgabe von diversen Tees
z. B. zur Auffüllung des körperlichen Flüssigkeitshaushaltes, Nasentropfen für Kleinkinder
und natürlich Lactogen und Cerelac für unsere untergewichtigen Säuglinge. Ebenfalls sind
die Malzeiten der wöchentlichen Kochkurse darin enthalten.
Um dieses Vorhaben umzusetzen bedurfte es einiger Vorbereitungen und Organisationen.
Unsere Apotheke befindet sich jetzt im Lagerraum, an der Tür zur Wartehalle. In die Tür
wurde eine „Klappe“ zur Medikamentenabgabe und zur Entgegennahme des Geldes
eingebaut.
Tische und Regale mussten gebaut werden und der Organisationsablauf vorweg geregelt
werden.
Durch den Anbau und Umbau des Health Centers, einschließlich des Einbaus einiger
Luftschächte, ist trotzdem in der Wartehalle kaum Luftzirkulation und die Wärme staut sich,
dass man es oft kaum aushalten kann. Um dem entgegen zu wirken, wird das neue Dach
der Wartehalle um 20cm angehoben. Das bedeutet leider Mehrkosten für den Verein.
Bedingt auch durch den zurzeit niedrigen Wechselkurs, wird das Dach der Wartehalle daher
um ca. 700 € teurer.
Inzwischen haben wir alle Materialien für das neue Dach eingekauft. Janosch, aus Bremen,
unser derzeitiger Freiwilliger, hat schon alle Eisenteile für das neue Dachgerüst
zurechtgesägt. Leider ist ihm dabei die Flex auseinander geflogen und eine neue musste
angeschafft werden.
Im März konnten wir 1334 Behandlungen im Health Center registrieren.
So viele Behandlungen wie noch nie.
Für einige von Euch mögen diese Zahlen Eurer Engagement für RDI bestätigen und so ist es
ja auch … ohne Eure Unterstützung wären diese Zahlen nicht möglich.
Doch möchte ich auch an dieser Stelle erwähnen, dass es für mich kaum möglich war diese
ganzen Behandlungen alleine durchzuführen. Oft hatte ich ein schlechtes Gewissen, den
Patienten nicht gerecht zu werden. Nicht nur mit unseren „Sorgenkindern“ hatte ich meine
Mühe … 2 davon vertrugen weder Muttermilch noch Lactogen und brachten alles wieder
raus … beide wurden ganz langsam, ml-weise mit der Spritze, ernährt.
Auch ein Kind mit vermutlich einer Herzerkrankung und eine junge Frau mit ebenfalls
vermutlich einer Herzerkrankung sind dazu gekommen.
Ein 6-jähriges Mädchen, nach Verkehrsunfall, mit einer stark infizierten Wunde am rechten
Fuß …. wurde Wochen vorher in 2 Kliniken behandelt.
Außerdem ist eine junge, stillende Mutter bei uns in Behandlung, mit einer sehr
ausgeprägten Brustentzündung. Auch sie war wochenlang zur Behandlung in einer anderen
Klink. Ihre kleine Tochter ist gerade 4 Monate alt. Der Mutter habe ich, auf Grund der
starken, offenen Brustentzündung, zum sofortigen Abstillen geraten. Die Ernährung des
kleinen Mädchens übernimmt zunächst RDI. Die junge Frau kommt jeden Tag zum
Verbandswechsel. Jeder Verbandswechsel ist sehr aufwendig und neben mir, sind noch 2
Mitarbeiter daran beteiligt. Das Abstillen ist recht problematisch, da die junge Frau eine
außergewöhnlich starke Milchproduktion hat und wir zwischendurch auf die manuelle
Milchpumpe zurückgreifen müssen. Doch auch hier sind erste Erfolge zu verzeichnen.
Adama und Hawa Conteh geb. am 07.01. 2016 brachten wir Mitte Februar mit dem RTW zur
nächsten regionalen Klink. Beide waren in einem lebensgefährlich untergewichtigem und
total ausgetrocknetem Zustand …ich hätte niemals gedacht, dass beide Kinder am Leben
bleiben würden. Doch ihr Leben haben die beiden nicht zuletzt der Spende des RTW zu
verdanken. Mitte März waren die beiden dann wieder bei uns ….immer noch stark
untergewichtig … die Mutter hat kaum Milch. Adama machte uns zunächst große Sorgen,
weil sie kaum Nahrung bei sich behielt. Mit viel Mühe wurde sie ganz langsam, über eine
Spritze mit ml-weise Lactogen, ernährt. Die Mühe hat sich gelohnt, seit ein paar Tagen trinkt
auch Adama aus der Flasche und es geht bergauf.
Auch konnten wir im März 2 Kinder aus dem Programm der untergewichtigen Kinder
entlassen. Eine davon ist Teneng Njie, die Ihr ja inzwischen gut kennen gelernt habt.
Teneng am 11.11. 2015
Teneng kurz vor ihrer Entlassung
Inzwischen geben wir jede Woche mindestens 18 Dosen Lactogen aus und ca. 6 Dosen
Cerelac. Cerelac ist die erste Breinahrung an die wir unsere Kleinen gewöhnen.
Zu den Behandlungen:
Im März wurden an 22 Tagen Behandlungen durchgeführt….wir haben leider zu spät von
den Osterfeiertagen erfahren, ansonsten hätten uns 2 Feiertage auch recht gut getan.
Insgesamt wurden 1334 Behandlungen durchgeführt.
Davon 531 Behandlungen bei Patienten unter 5 Jahren, 173 Behandlungen bei Patienten
zwischen 5 und 14 Jahren und 630 Behandlungen bei Patienten über 14 Jahre.
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