Weltbilder im Umbruch

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Weltbilder
im Laufe der Zeit
Max Camenzind - Bad Kissingen - 2017
Der Mensch ist Teil des Universums das Universum ist Teil des Menschen
• 16.2.2017: Weltbilder im Laufe der Zeit –
vom mythologischen Weltbild zur
Kopernikanischen Wende
• 20.2.2017: Wie die Milchstraße entziffert
wurde  die Milchstraße ist eine normale
Spiralgalaxie  sie ist unsere Heimat
• 23.2.2017: Unser Universum expandiert –
das moderne Weltbild der Astronomie
Das, was die meisten Menschen „Universum“
nennen, ist nur der von der Erde aus mit bloßen
Augen sichtbare Teil …
Das mit Bloßen
Augen sichtbare
Universum täuscht
Teleskope erweitern den Horizont
Bild: Potsdam
Modernste Observatorium der Welt
Bild: ESO
Doku
150 S. s/w
A4 Format
gebunden
Inhalt Teil I
• Himmelsbeobachtungen in der Steinzeit
 Stonehenge – der erste Mondkalender?
• Das Weltbild der Griechen – geozentrisches
Weltbild, Almagest – der erste Sternkatalog
• Stagnation im Mittelalter  Entsäkularisierung.
• Die Kopernikanische Wende  Durchbruch
und Neuanfang, Gravitation  Universum
• Das 18. Jahrhundert: Das Universum der
Nebel und Kometen  Messier Katalog
• Das 19. Jahrhundert: Beobachtung mit ersten
Teleskopen, Vorstellungen zur Milchstraße.
Himmelsbeobachtungen sind
tief verwurzelt in der Menschheit
Nicht jeder Steinhaufen
deutet auf ein „altes
Observatorium“ hin
Astronomische Deutung einer 17.000 Jahre alten Jagdszene in der
Höhle von Lascaux als Plejaden? [Grafik: Wikipedia]
Der Jäger Orion verfolgt Plejaden
Diese Kombination in vielen Kulturen
Töchter des Atlas und der Plejone
Plejaden: Offener Sternhaufen 100 Mio. Jahre alt
Töchter des Atlas und der Plejone
Dichter Hesiod 800 BC:
Wenn das Gestirn der
Plejaden, der Atlastöchter,
heraufsteigt, fanget die
Ernte an, die Saat dann,
wenn sie hinabgehen.
Sonnenobservatorium Goseck
sog. Kreisgrabenanlage 4800 BC
Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt
Kreisstadt Naumburg mit Dom
Das Sonnenobservatorium Goseck
• Die Kreisgrabenanlage liegt auf einem Plateau
oberhalb des Saaletals und besteht aus einem
deutlich erkennbaren, annähernd kreisrunden
Ringgraben von etwa 71 m Durchmesser. Es
konnte ein flacher Erdwall rund um den Graben
nachgewiesen werden. Die Anlage hat drei
grabengesäumte Zugangswege, die nach
Norden, Südwesten und Südosten ausgerichtet
sind. Im Inneren befinden sich Spuren zweier
konzentrischer Palisaden (ca. 56 und 49 m
Durchmesser) mit gleich ausgerichteten, zum
Zentrum hin schmaler werdenden Toren.
Sonnenobservatorium
Goseck –
Ringgraben an SW Seite
Sonnenobservatorium
Goseck – SW Seite
Sonnenobservatorium
Goseck - Interpretation
Meridian @
4800 v.Chr.
Sonnenaufgang und -untergang
zur Wintersonnenwende
ca. 4800 v.Chr. Winkel ~ 120°
Die Interpretation zu Goseck
• Nach Untersuchungen des Astroarchäologen
Wolfhard Schlosser vom Astronomischen Institut
der Ruhr-Universität Bochum, der früher schon
die Himmelsscheibe von Nebra interpretiert hatte,
sind die beiden südlichen Tore und Zugangswege
vom Mittelpunkt der Anlage aus gesehen mit einer
Genauigkeit von drei bis vier Tagen auf den
Sonnenaufgang und -untergang zur
Wintersonnenwende um 4800 v. Chr.
ausgerichtet, das nördliche Tor weist annähernd
genau auf den astronomischen Meridian, also
nach Norden. Dass es sich um ein Observatorium
zur Bestimmung der Wintersonnenwende handelt,
gilt daher als wahrscheinlich.
Sonnenlauf im Laufe eines Jahres
Meridian
Zenith
Horizont
Sonnenlauf
Sommersonnenwende
Sonnenlauf
Äquinoktium
Sonnenlauf
Wintersonnenwende
Erdbahn – die Erde ist ein träger Kreisel
Der Sonnenstand
Horizont
ca. 115 Grad
Stonehenge
Mondkalender der Steinzeit
3000 – 1800 v. Chr.
Stonehenge
Stonehenge in der Nähe von Amesbury
Stonehenge – Megalithe 3000 v.Chr.
s. diverse Videos auf YouTube zu „Stonehenge“
Stonehenge – Megalithe
 bis zu 50 t schwer, 4,6 – 5 m hoch
Stonehenge – Sarsen- & Blausteine
5 Trilithe & 1 Altarstein
• Erbaut wurde Stonehenge, diese weltberühmte Anordnung
von Megalithen, ab etwa 3000 v.Chr.  2000 v.Chr.
Wahrscheinlich existierte an gleicher Stelle schon vorher
ein Heiligtum der Megalithkultur. Über die genaue
Bedeutung, die Riten und Feste denen es diente, weiß man
nur wenig.
Seit dem frühen 18. Jahrhundert weiß man, dass die Achse
des Kreises aus Sarsensteinen etwa auf einen Punkt weist,
von dem aus ein Beobachter im Zentrum von Stonehenge
den Sonnenaufgang am längsten Tag des Jahres in seiner
am Horizont am weitesten nördlich liegenden Stellung
sehen konnte. Der Eingang wurde ebenfalls während der
Zeit der Benutzung von Stonehenge geringfügig neu
ausgerichtet, um astronomische Veränderungen des
Sonnenaufgangs zur Zeit der Sommersonnenwende über
Jahrhunderte hin zu kompensieren.
Stonehenge – Fersensteine
 Richtung Sommersonnenwende
Stonehenge – 30 Sarsensteine
 Kreisteilung des Horizonts ?
Stonehenge Sarsensteine waren weiß
Beobachtung des Sonnenlaufs Horizont
„Manhattenhenge“ im Juni
eine Methode der Jahreszählung
Sonnenlauf im Laufe eines Jahres
Meridian
Zenith
Horizont
Sonnenlauf
Sommersolstitien
Sonnenlauf
Äquinoktium
Sonnenlauf
Wintersolstitien
Der Sonnenstand
in unseren Breiten
Horizont
180 Grad
Aufgang
Sommersonnenwende
Untergang
Wintersonnenwende
Stonehenge
Sonnenaufgang
Sommersonnenwende
Grabanlage & Observatorium
Aubrey Löcher
D: 70 m
Sarsensteine
D: 30 m
Blausteine
D: 27 m
5 Trilithe
Hufeisen
Sonnenuntergang
Wintersonnenwende
Südlicher
Hügel
Stonehenge - Winter- und
Sommersonnenwende
Orientierung am Sonnenlauf
Die Achse wird nach Sonnenwenden festgelegt
Die Sarsen- und die
Blausteine repräsentieren vor allem auch
jeweils ein reines
Sonnenjahr
(12×30 = 360 + 5)
und ein Mondjahr
(6×59 = 354 Tage).
6 Steine
= 1/5 x 30
= 72 Grad
Himmelsscheibe von
Nebra ~ 2000 v. Chr.
Himmelsscheibe von Nebra
Hier ein Bild aus der Wikipedia,
wo Sie viel über Fundgeschichte,
Alter und Interpretation finden:
Material: Bronze und Gold
Herstellungszeit ca. 2100 bis
1700 v. Chr.
Vergraben ca. 1600 v. Chr.
Gefunden bei Raubgrabung 1999
Am 9.10.2008:
Münze und Briefmarke mit dem
Abbild erschienen…
Scheibendurchmesser: 32 cm, maximale Dicke: 4,5 mm
Dauerhafter Ausstellungsort im Landesmuseum für
Vorgeschichte in Halle
Himmelsscheibe von Nebra
Wiki: Die annähernd kreisrunde, geschmiedete Bronzeplatte
hat einen Durchmesser von etwa 32 Zentimetern und eine
Stärke von 4,5 Millimetern in der Mitte bzw. 1,7 Millimetern
am Rand, sie wiegt ca. 2,3 Kilogramm. Das Kupfer der
Legierung stammt vom Mitterberg bei Mühlbach am
Hochkönig in den Ostalpen. Das Verhältnis der im Kupfer
enthaltenen radiogenen Blei-Isotope ermöglicht diese Ortsbestimmung. Neben einem geringen Zinnanteil von 2,5 Prozent
weist sie einen für die Bronzezeit typisch hohen Gehalt von 0,2
Prozent Arsen auf. Sie wurde offenbar aus einem gegossenen
Bronzerohling getrieben und dabei wiederholt erhitzt, um
Spannungsrisse zu vermeiden bzw. zu beseitigen. Dabei
verfärbte sie sich tiefbraun bis schwarz. Die heutige, von einer
Korrosionsschicht aus Malachit verursachte Grünfärbung ist
erst durch die lange Lagerung in der Erde entstanden.
N1
Ungewöhnlich für ein archäologisches Artefakt ist die Tatsache, dass an der
Scheibe in der Zeit ihrer Nutzung mehrfach Änderungen vorgenommen
wurden, was anhand der Überlagerungen von Bearbeitungen rekonstruiert:
 Anfänglich bestanden die Goldapplikationen aus 32 runden Plättchen,
einer größeren, runden sowie einer sichelförmigen Platte. Sieben der kleinen
Plättchen sind etwas oberhalb zwischen der runden und der sichelförmigen
Platte eng gruppiert.
 Später wurden am linken und rechten Rand die so genannten
Horizontbögen angebracht, die aus Gold anderer Herkunft bestehen, wie
dessen chemische Verunreinigungen zeigen. Um Platz für die Horizontbögen
zu schaffen, wurde ein Goldplättchen auf der linken Seite etwas zur Mitte
versetzt, zwei auf der rechten Seite wurden überdeckt, so dass jetzt noch 30
Plättchen zu sehen sind.
 Die zweite Ergänzung ist ein weiterer Bogen am unteren Rand,
wiederum aus Gold anderer Herkunft. Diese so genannte Sonnenbarke ist
durch zwei annähernd parallele Linien strukturiert, an ihren Außenkanten
wurden feine Schraffuren in die Bronzeplatte gekerbt.
 Als die Scheibe vergraben wurde, war sie ein drittes Mal modifiziert
worden: Es fehlte bereits der linke Horizontbogen und die Scheibe war am
Rand mit 40 sehr regelmäßig ausgestanzten, etwa 3 Millimeter großen
N2
Löchern versehen.
1. Zustand mit Plejaden
2. Zustand: + Horizontbögen
3. Zustand: + Sonnenbarke
Beschädigungen
/ Wikipedia
Astronomische Interpretation
Auf den ersten Blick kann man die beiden Großobjekte als
Sonne und Mond definieren, jedoch ist es wahrscheinlicher,
dass die Objekte den Voll- und den Sichelmond darstellen.
Dies ergibt sich aus einem astronomischen Zusammenhang
mit den Plejaden.
 Befanden sich diese morgens am Westhimmel, so wurden
sie innerhalb von zwei bis drei Tagen in der Dämmerung
unsichtbar. Dies trat jeweils, nach heutigem Kalender, um den
10. März und den 17. Oktober ein. Diese Daten bezeichnen
noch heute den Anfang und das Ende des bäuerlichen Jahres.
 Im Frühjahr war dabei meistens der Sichelmond in
Plejadennähe sichtbar, während im Herbst der Vollmond bei
den Plejaden stand.
Die Plejaden im Fernglas
Eigennamen der
hellsten Sterne:
1 - Asterope
2 - Taygete
3 - Celaino
4 - Elektra
5 - Maia
6 - Merope
7 - Alkyone
8 - Pleione
9 - Atlas
Bedeckung der Plejaden durch Mond
13.11.2008
7.1.2009
Die Position des Mondes am 12.3.2008 von rechts
unten nach links oben 19:00, 20:00 und 21:00 Uhr
Der Sonnenstand
Horizont
82 Grad am
Mittelberg
Jahreslauf mit Scheibe von Nebra
Sommersonnenwende:
Durch Ausrichtung vom
Mittelberg zum Brocken
wird die Scheibe justiert.
Dargestellt ist der
Sonnenuntergang.
Grafik: Wikipedia
Herbst- und
Frühlingsanfang: Blick auf
den Sonnenuntergang zur
Tagundnachtgleiche. Die
Sonne geht zu dieser Zeit
41° weiter südlich unter –
die Ausrichtung der
Scheibe ist unverändert.
Wintersonnenwende:
Der Sonnenuntergang hat
seinen südlichsten Punkt
erreicht und befindet sich
nun 82° links seines
nördlichsten Punkts – die
Ausrichtung auf den
Brocken ist unverändert.
 Nach der Interpretation von Meller und Schlosser stellen
die Plättchen Sterne dar, die Gruppe der sieben kleinen
Plättchen vermutlich den Sternhaufen der Plejaden, die zum
Sternbild Stier gehören. Die anderen 25 sind astronomisch
nicht zuzuordnen und werden als Verzierung gewertet. Die
große Scheibe wurde zunächst als Sonne, mittlerweile auch als
Vollmond interpretiert und die Sichel als zunehmender Mond.
 Mond und Plejaden stehen nach Meller und Schlosser für
zwei Termine der Sichtbarkeit der Plejaden am Westhorizont.
Die Plejaden hatten gemäß Schlosser um 1600 v. Chr. ihren
Untergang am 10. März greg. sowie ihren heliakischen
Untergang am 17. Oktober greg. Schlossers chronologischen
Ansetzungen der Plejadenuntergänge wird in der
Fachliteratur mehrfach widersprochen, da aufgrund der
Witterungs- und Sichtbedingungen die jeweiligen Untergänge
an verschiedenen Tagen beobachtet wurden. Die
Schwankungsbreite liegt bei etwa sechs Tagen.
N3
Astronomie =
Überleben
Aufgehen des Sirius
Kündigt Nilschwemmen
im Alten Ägypten an
Weltbild der Griechen
Aristoteles
Alles fällt
zum
Zentrum
der Erde

Also ist die
Erde das
Zentrum
des Kosmos !
• Doch warum fallen Steine zur Erde, während
eine Flamme in die Höhe lodert? Warum stehen
der Mond und die Sonne am Himmel und stürzen
nicht auf die Erde herab? Diese Fragen beantworte
Aristoteles mit seiner Lehre von den vier (oder
fünf, unter Hinzurechnung des Äther)
Elementen: Ihre gesonderten Eigenschaften
bestehen vor allem in ihrem unterschiedlichen
gravitativen Verhalten. Zwei davon, Wasser und
Erde, sind schwer, sie fallen herab. Die beiden
anderen, Luft und Feuer, sind leicht, sie steigen
auf, bewegen sich vom Weltmittelpunkt weg.
Zuletzt geht es dabei also um die Gravitation.
C. Flammarion
1842-1925
Sicht des 15. Jh.
Das Erbe der Griechen

Scheinbare Magnitude
Im alten Griechenland wurden die Sterne in sechs
Klassen aufgeteilt; die hellsten in Klasse 1, die
schwächsten noch von Auge sichtbaren Sterne
gehörten in Klasse 6 (Almagest von Ptolemäus).
Aus der Biologie: fast jede Sinnesempfindung des
Menschen ist dem Logarithmus des Reizes
proportional (Weber-Fechner-Gesetz)
 f1 
m1  m2  2,5log10 
f 2 
Für Stern 2 einen
Standard wählen
f: Energiefluss der Sterne 1 und 2
m: scheinbare Helligkeit auf der Erde der Sterne 1 & 2
Hellere Sterne haben einen kleineren
scheinbaren Magnitudenwert.
Das Erbe der Griechen
Absolute Magnitude - Distanzmodul
Scheinbare Magnitude m gibt an, wie hell
ein Stern dem Beobachter auf der Erde
erscheint.
Energiefluss f, der auf der Erde ankommt, hängt von der
intrinsischen Helligkeit und der Entfernung des Sterns ab.
D 2
f    F
d 
Absolute Magnitude M ist die scheinbare Magnitude m bei
einer vorgegeben Entfernung von 10 pc

f 
 d 
m  M  2,5log10  5log

10 pc 
F 
Griechen:
Alle Körper
bewegen sich
auf
Kreisbahnen
um die Erde
Das geozentrische
Weltbild in einer
Darstellung von 1661
Geozentrisches Weltbild – Kristallsphären
Geozentrisches
 Die Erde
steht still undWeltbild
das Universum rotiert
Claudius Ptolemäus, 100 - 170 AD  6 Planeten
Mond Erde Venus Sonne Mars Jupiter Saturn
FixsternSphäre
ist noch
heute in
Gebrauch
…“das ist die natürliche Bewegung der Erde ….ist in Richtung des
Zentrums des Universums; deshalb muss die Erde das Zentrum sein.”
Aristoteles, “De Caelo”
Das Problem mit der Marsbahn
Weltbild von Ptolemäus (145 n. Chr)
Epizyklen bewegen sich entlang eines grossen
Kreises (Deferent)
 Video: Ptolemäisches Modell des Universums
Weltbilder wurden entsäkularisiert
Spätmittelalterliche Astronomen unter der Anleitung der Muse Astronomia
Die Kopernikanische Revolution
Kometen gehören zum Sonnensystem
Protagonisten der Kopernikanischen
Revolution 1543 - 1687
Das
heliozentrische
Weltbild
Kopernikus:
De Revolutionibus
Das heliozentrische Weltbild
Grafik: Wikimedia
… löst das Problem der Marsbahn
Tycho Brahe auf Insel Ven 1546 - 1601
Observatorium Stjerneborg
unweit von Uraniborg
Tycho de Brahe
der Beobachter
ohne Fernrohr
1546-1601
Stjerneborg heute
König Friedrich II. von Dänemark und Norwegen finanzierte die
Sternwarten Uraniborg und Stjerneborg auf der damals noch dänischen
Öresundinsel Ven vor Landskrona, an denen Brahe 21 Jahre lang
forschte. Brahe baute nicht nur alle benötigten Instrumente selbst,
sondern druckte auch seine eigenen Bücher.
Tycho Brahes Mauerquadrant
Tycho Brahe in Hamburg Wandsbek
Tychos Supernova von 1572
430 Jahre später (Calar Alto)
Tycho Brahe und Kepler in Prag
• Nach dem Tode von Frederick II. zankte
sich Tycho Brahe mit dem dänischen Hof.
• 1597 verließ er die Insel Ven  Wandsbek
• 1599 wurde er Hofmathematiker in Prag
• 1600 kam Kepler dorthin als sein Assistent
• Brahe starb am 22. Oktober 1601
• Zwei Tage später wurde Kepler zu seinem
Nachfolger ernannt.
Zwei Welt-Systeme werden „abgewagt“
Die heliozentrische Theorie von Kopernikus wird für zu leicht befunden gegenüber
Ricciolis Modell, in dem der Mond, die Sonne, Jupiter und Saturn die Erde umkreisen
und Merkur, Venus und Mars die Sonne. [Almagestum novum von Giovanni Riccioli 1651]
Prag 1600
Kepler publiziert 1627 Tychos Daten
Johannes
Kepler,
1571-1630:
Platonist,
Mathematiker,
Astronom
s. Sterne & Weltraum
März 2016, S. 82
* Weil der Stadt
Keplers Wohnhaus in Linz
Das Kepler Museum
in Weil der Stadt
Die Ellipse
Großer Durchmesser
Entfernung zum
Brennpunkt = R2
Entfernung zum
Brennpunkt = R1
R1 + R2 = Großer Durchmesser 2a
2. Flächensatz
Die von der Sonne zum Planeten gezogene
Verbindungslinie überstreicht in gleichen
Zeiten gleiche Flächen.
Aus dem Energieerhaltungssatz folgt:
Je näher der Planet der Sonne ist, desto geringer
ist seine potenzielle Energie – also desto höher
ist seine kinetische Energie und damit seine
Geschwindigkeit.
Der Flächensatz
langsam
schnell
Die von der Sonne zum Planeten gezogene
Verbindungslinie überstreicht in gleichen
Zeiten gleiche Flächen.
Beweis: Bahn des Kometen Halley
 Lang gestreckte Ellipse: P = 76 Jahre
Komet Halley
3. Gesetz der Umlaufzeiten
Das Verhältnis aus den 3. Potenzen der
großen Halbachsen und den Quadraten der
Umlaufzeiten ist für alle Planeten konstant.
T1
T2
a1
a2
(a1 / a2)3 = (T1 / T2)2
 T2/a3 = C = Konstante für jedes Planetensystem
Gesetz der Umlaufzeiten
Die äußeren Planeten laufen langsamer:
Jupiter braucht 11,8 Jahre, Neptun 165 Jahre
Die 6 Bahnelemente der Planeten
Bahnelemente der 8 Planeten
Planet
Halbachse a
Merkur 0,387
Venus 0,723
Erde
1,0 AE
Mars
1,523
Jupiter 5,203
Saturn 9,537
Uranus 19,191
Neptun 30,068
Exzentrizität e
0,205
0,006
0,0167
0,093
0,048
0,054
0,047
0,0085
 Video: Planetenbewegung
BahnPeriode
0,2048
0,6152
1,0 a
1,8808
11,863
29,447
84,02
164,79
Inklination i
7,005 °
3,39 °
0,00005
1,850 °
1,305 °
2,484 °
0,777 °
1,769 °
Mittlere
Geschw
47,8
35,02
29,78
24,13
13,07
9,672
6,835
5,478
Bahnelemente Zwergplaneten
Ein Himmelskörper ist ein Planet, wenn er …
sich auf einer Bahn um die Sonne befindet
 eine ausreichende Masse hat (Eigengravitation)
 die Umgebung seiner Bahn bereinigt hat.
ZwergPlanet
Ceres
Pluto
Humaea
Makemake
Eris
Halbachse a
2,766
39,499
43,342
45,660
68,146
Exzentrizität e
0,078
0,248
0,189
0,156
0,432
BahnPeriode
4,601
248,246
285,3 a
308,54
562,55
Inklination i
10,58 °
17,16 °
28,19 °
28,99 °
43,74 °
Mittlere
Geschw
17,88
4,75
4,52
4,40
3,43
Isaac
Newton
1687
Isaac Newton erklärt Kepler-Gesetze
Isaac Newton 
Gravitation 1687
Alle Körper ziehen sich an
• Das Jahr 2009 war das Internationale
Jahr der Astronomie. Anlass war das 400jährige Jubiläum von zwei Ereignissen, die
die moderne Astronomie begründet
haben:
•  Im Jahr 1609 nutzte Galileo Galilei
zum ersten Mal ein Fernrohr zur
Himmelsbetrachtung
•  Im selben Jahr veröffentlichte
Johannes Kepler sein Buch "Astronomia
Nova", in dem er grundlegende Gesetze der
Planetenbewegung aufzeigte.
Galileo Galilei
* 15. Februar 1564 in Pisa;  1592-1610 Padua;
† 8. Januar 1642 in Arcetri bei Florenz
• Teleskope 
neue Erkenntnisse:
• Struktur der
Mondoberfläche
• Sonne hat Flecken (!)
• Venus zeigt Phasen
• Jupiter hat Monde
• Milchstraße aus Sternen
Die ersten Refraktoren
Kepler Fernrohr
Galilei Fernrohr
Galilei´s
erste Teleskope
Vertreter der Kirche weigerten sich
durchs Teleskop zu schauen
Galileo Galilei –
der erste Experimentalphysiker
Zum Nachdenken:
Was hat Galilei bei
der schiefen Ebene
herausgefunden?
Zum
Nachdenken:
Was hat Galilei
beim
Pendel
herausgefunden?
Sidereus
Nuncius
(Sternenbote)
1610
Autor: Galileo
Galilei
Die erste Publikation
von Daten,
die mit Teleskopen
erfasst worden sind.
Sonnenflecken:
Illustration
von
Attanasius
Kircher
(1664)
Die
Sonne
vom
3.3.2016

Aktivität
klingt
ab
Solarer Fleck
Venus
Phasen
Die Phasen der Venus
von der Erde aus gesehen.
Nur mit dem Fernrohr
erkennt man, dass Venus
Phasen wie der Mond zeigt.
Wir sehen sie als große,
schmale Sichel, wenn sie
zwischen Erde und Sonne
steht, und als kleine, wenn
sie jenseits der Sonne steht.
Venus Phasen (Amateur)
Die Galilei`schen Monde
Die Galileischen Monde
(v. l. n. r.: Io, Europa, Ganymed und Kallisto)
Was unsere Vorfahren nicht wussten
 Das Sonnensystem ist viel größer!
Erde
Sonne
Planetare
Region < 50 AE
Kuiper Gürtel
Oortsche Wolke
10.000 AE
Was unsere Vorfahren nicht wussten
 Millionen kleine Körper im Sonnensystem
Erde
Mars
Nächster Montag: Milchstraße ?
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