Das EU-Projekt “Transformation” Römische Bauweise

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Das EU-Projekt “Transformation”
Römische Bauweise außerhalb des Römerreiches
Bezeugen römische Importe in den Gräbern und Siedlungen außerhalb des römischen Reiches vor allem die engen Handelsbeziehungen zwischen den Reichsbewohnern und der Bevölkerung jenseits der Reichsrenze, so geben eine Reihe von Ansiedlungen mit
römischen Häusern Hinweise auf die Anwesenheit der Römer
selbst.
Dazu gehört die ca. 50 ha große Anlage auf dem Hradisko bei
Mušov (CZ). Zahlreiche militärische Ausrüstungsstücke belegen
hier die Anwesenheit römischer Soldaten in den Jahren zwischen
172 und 180 n. Chr. während der Markomannenkriege. Auch die
Der Hradisko bei Mušov
Die bisher ausgegrabenen römischen Reste auf
dem Hradisko. Schwarz umrandet: nur durch Prospektion untersuchtes Gebiet
Wohl schon um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. entstand in
Stupava bei Bratislava (SK) ein rechteckiges Fachwerkgebäude auf
einem Fundament aus Trockenmauerwerk, an das sich ein ummauerter Hof anschloss. Das Stück eines Kettenpanzers unter den
Trümmern des Hauses legt eine militärische Nutzung des Gebäudes nahe. In der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts errichtete
man an gleicher Stelle zwei neue Gebäude, die durch eine Mauer
Rekonstruktion des römischen Gebäudes in Stupava aus der Mitte
des 2. Jahrhunderts
Grundrisse vom Bad und Gebäude 4
Grundriss vom Gebäude 5
zu einem Komplex in Art einer einfachen Villa rustica verbunden
wurden. Die außen verputzten Fachwerkwände standen auf gemauerten Steinsockeln. An der Wende vom 2. zum 3. Jahrhundert
erweiterte man den Hof und gestaltete ihn zu einer echten Villa
rustica mit abgetrennten Bereichen um. Die teilweise mit Fußbodenheizung versehenen Räume und farbiger Innenputz sprechen
für die romanisierte Lebensweise des Besitzers.
Rekonstruktion des römischen Gebäudes in Stupava aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts
Eine Besonderheit stellt die Anlage von Bratislava-Dúbravka (SK)
dar. Hier baute man neben einem mit römischen Ziegeln gedeckten hallenartigen Pfostenhaus eine kleine Badeanlage aus gemauerten Bruchsteinen, wie sie im Römischen Reich häufig bei Villae
rusticae vorkommen. Sie hatte wie alle römischen Bädern einen
Umkleideraum (Apodyterium) und Becken für Heisswasser
(Caldarium), Warmwasser (Tepidarium) und Kaltwasser
(Frigidarium). Allerdings fehlt die Fußbodenheizung unter dem
Caldarium und Tepidarium, so dass die Anlage nicht in römischer
Weise funktionieren konnte. Offenbar wurde hier eine römische
Bauform imitiert – allerdings ohne Beherrschung der dazugehörigen Technik.
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Umwehrung aus Lehmziegelmauer und vorgelagertem Graben (1)
mit Türmen (3) und einem Tor aus Holz (2) kennt man von römischen Militärlagern. Außergewöhnlich für ein römisches Lager aus
dieser Zeit sind allerdings neben der Form der Anlage die Gebäude im Innern, deren beste Parallelen in römischen Zivilsiedlungen
zu finden sind. Dazu gehören ein 21 m langes auf Ziegelfundamenten stehendes Fachwerkhaus mit vier teilweise heizbaren
Räumen in der Nähe einer Badeanlage (4) sowie ein auf hölzernen
Schwellbalken errichtetes Haus mit Apsis und Säulenhof (5).
Rekonstruktion des römischen Gebäudes in Stupava von der
Wende des 2. zum 3. Jahrhundert
Das Badegebäude von Bratislava-Dúbravka
Das Mauerwerk des Badegebäudes von
Bratislava-Dúbravka
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