kuopio | finland - Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd

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Erfahrungsbericht
KUOPIO | FINLAND
Name
Annika Breidenbach
[email protected]
Auslandsaufenthalt
August 2013 - Dezember 2013
Heimathochschule
Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd
Marie-Curie-Straße 19
73529 Schwäbisch Gmünd
Gasthochschule
Kuopio Academy of Design
Savonia University of Applied Sciences
Piispankatu 8
70101 Kuopio, Finland
6. Semester
Produktgestaltung
3. Year
Industrial Design
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Erfahrungsbericht - Kuopio Academy of Design 2013
Vorbereitungen des Aufenthaltes
Die Bewerbung an der Kuopio Academy of Design (Kuopion Muotoiluakatemia) erfolgt online, wobei man verschiedene Phasen durchläuft, das ist alles sehr einfach und
selbsterklärend. Nachdem die Zusage kam, habe ich mich
für ein Zimmer in einem der vielen Studentenwohnheime
beworben. Die Studentenwohnheime werden von einer
Firma namens KUOPAS verwaltet und betreut. Auch dort
kann man sich ganz einfach online bewerben.
Wer noch keine Kreditkarte hat, sollte sich eine zulegen.
Die Kreditkarte ist ein gängiges Zahlungsmittel, selbst das
Essen in der Mensa (2,60€) kann damit bezahlt werden.
Außerdem fallen mit der Kreditkarte keine Abhebegebühren an und ist sie sehr nützlich, wenn man während des
Aufenthaltes noch einige Reisen unternimmt.
Studium im Gastland
Hochschule
In Kuopio gibt es eine Universität und eine Fachhochschule. Die Fachhochschule heißt SAVONIA, und hat
verschieden Fakultäten und Campusse u.a. auch die
Kuopio Academy of Design. Der Campus der Kuopion Muotoiluakatemia (Kuopio Academy of Design) ist zentral in
der Innenstadt gelegen und hat auch eine eigene Mensa.
Die Kuopio Academy of Design bietet folgende Fächer an:
Interior Architecture and Furniture Design, Jewellery and
Precious Metalwork Design, Industrial Design sowie Fashion und Clothing Design. Die Studienprogramme Glas- und
Keramikdesign sowie Textildesign werden oder sind schon
geschlossen worden.
Kurse
Das Semester unterteilt sich in zwei Periods, die jeweils
ca. acht Wochen lang sind. Für jede Period wählt man ein
Schwerpunktfach. Um dieses Thema drehen sich dann
alle anderen Seminare. Als Produktgestaltungsstudentin
wurde ich zu Industriedesign zugeteilt. Zusammen mit dem
Studiengangleiter habe ich dann meine Kurse ausgewählt.
Im ersten Abschnitt hatte ich zum Beispiel das Thema
Future & Electrical vehicles und in der zweiten Period Gaming&Health. Die einzelnen Kurse, die man in der Woche
besucht, beschäftigen sich dann alle mit dem Thema. Diese Methode hatte Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite
konnte man sich intensiv mit einem Thema beschäftigen,
auf der anderen Seite hat es sich ständig wiederholt,
jedem Dozenten einzeln seine Konzepte und Ideen erneut
zu erklären. In den Vorlesungen wird viel Wert auf Theorie
gelegt, so dass in den ersten Vorlesungen Bücher genannt
werden, die man zu dem Thema lesen kann. Insgesamt ist
der Output mehr konzeptionell als gegenständlich, d.h. wir
haben mehr Konzepte erarbeitet, jedoch keine Modelle
etc. gebaut. Es gibt auch keine Semesterausstellung an
der Kuopio Academy of Design. Studenten sowie Professo-
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Erfahrungsbericht - Kuopio Academy of Design 2013
ren arbeiten dort ausschließlich mit Word und PowerPoint
arbeiteten – nicht wie an der HfG mit InDesign.
Während meines Aufenthaltes wollte ich gerne an einem
Sprachkurs („Finnisch für Anfänger“) teilnehmen. Jedoch
gab es Koordinationsprobleme zwischen dem meinem internationalen Tutor und dem von einem anderen Campus,
so dass ich leider nicht den Sprachkurs besuchen konnte.
Vorlesungen
Die meisten Vorlesungen wurden auf Finnisch gehalten,
was für mich eine große Herausforderung war, da sich
mein Finnisch auf kleine Alltagsfloskeln beschränkt. Aber
die meisten Professoren gaben sich Mühe und übersetzten
die wichtigsten Aussagen. Und zum Glück hatte ich nette
Kommilitonen, die mir auch viel zwischendurch übersetzt
haben. Das Verhältnis zwischen Dozenten und Studenten
ist freundschaftlicher als in Deutschland, so spricht man
z.B. alle Dozenten mit Vornamen an.
Die meisten Vorlesungen fanden an der Hochschule statt.
In dem Projekt „Game&Health“ hatten wir eine Kooperation mit einem privaten Unternehmen im Bereich Gesundheit und Rehabilitation. Wöchentliche Treffen und Telefonkonferenzen fanden außerhalb unseres Campus statt.
Mit dem Kurs „Future & Electrical Vehicles“ bin ich auf
eine Messe nach Tampere gefahren, um neue Materialien
kennen zu lernen.
Aufenthalt im Gastland
Stadt &Wohnen
Kuopio ist zwar die achtgrößte Stadt in Finnland, jedoch
vergleichbar mit der Größe von Schwäbisch Gmünd. Die
Finnen lieben es, viel Platz zu haben und deshalb ist auch
die Stadt flächenmäßig sehr groß. Mit dem Zug ist man
in vier Stunden in Helsinki. Kuopio liegt auf der finnischen
Seenplatte, was nicht sehr schwer zu übersehen ist - überall wo man hingeht ist ein See.
Ich habe in einem Studentenwohnheim in dem Stadtteil
Särkiniemi gewohnt, natürlich an einem See gelegen. Die
Küche habe ich mir mit ca. 12 Mitbewohnern geteilt, dadurch hat man schnell Kontakt zu anderen internationalen
Studenten. Und in jedem Wohnheim gibt es eine Sauna,
die man einmal die Woche kostenlos benutzen darf.
Das Zentrum von Kuopio ist ca. 4 km weit weg. Im Sommer kann man gut mit dem Fahrrad in die Stadt fahren. Im
Winter fahren die Finnen weiterhin Fahrrad (mit Spikes),
jedoch habe ich mich mit meinem alten Fahrrad nicht mehr
getraut zu fahren und bin deshalb auf den Bus umgestiegen.
Die meisten ERASMUS-Studenten wohnen in den Stadtteilen Neulamäki und Puijonlaakso.
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Erfahrungsbericht - Kuopio Academy of Design 2013
Leben, Land und Leute
Das Leben in Finnland ist teuer, insbesondere Lebensmittel
wie Milchprodukte, Obst, Gemüse und natürlich auch Alkohol... Alkohol kauft man in speziellen Läden genannt Alko.
Die meisten Finnen sind sehr hilfsbereit und sprechen gut
Englisch. Jedoch sind sie eher zurückhaltend und trauen
sich oft nicht viel Englisch zu sprechen – das ändert sich
unter Alkoholeinfluss maßgeblich ;)
In der Innenstadt gibt es zahlreiche Pubs, die immer ganz
gut besucht sind. Jedoch schließen die meisten schon um
2-3 Uhr nachts!!!
Die Natur in Finnland ist unglaublich schön. Im Sommer
kann man super an einem der tausenden Seen Grillen
und im Winter zwischen Schlittschuh, Skifahren oder
Nordlichter beobachten wählen. Oder man kann sich ein
Hockeyspiel der KalPa’s, Hockeymannschaft von Kuopio,
angucken.
Tipps
- Lappland im Winter. Ich bin mit der Studentenorganisation KISA nach Levi gefahren und hatte eine super schöne
Zeit dort: Nordlichter, Schneeschuhwanderung, Rentierund Huskyschlittenfahrt, Baden im Polarmeer in Norwegen, Ski- und Snowboardfahren und vieles mehr…
- Reisepass mitnehmen! Für einen Ausflug ins nahe St.
Petersburg.
-Lidl: Es gibt zwei Lidl Filialen in Kuopio. Dort ist es nicht
ganz so teuer, wie in den finnischen Supermärkten.
-Second-Hand Läden: Falls man doch etwas vergessen hat,
oder günstig etwas braucht, findet man hier vieles.
-Pulla: Finnisches Gebäck - super lecker.
Fazit
Alles in allem komme ich zu dem Schluss, dass die Kuopio
Design Academy nicht mit dem Niveau der Ausbildung
an der HfG mithalten kann. Gestalterisch habe ich nicht
so viel dazugelernt. Nichtsdestotrotz habe ich viele neue
Erfahrungen gesammelt, tolle Menschen kennen gelernt
und hatte eine wunderschöne Zeit in Finnland, die ich
nicht missen möchte.
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