Sie sind hier: www.gms-illertal.de / Unsere Schule / Geschichte . Geschichte der Schule Aus der Beschreibung des Oberamts Laupheim von 1856 kann man folgende Informationen über Dietenheim entnehmen. Gemeinde III. Kl. mit 1281 Einw., worunter 18 evang. und 6 Juden. a. Dietenheim, Pfarrdorf mit Marktrecht, 1274 Einw. b. Gerthof, Hof, 2 Einw. c. Neuhauserhof, Hof, 5 Einw. – Kathol. Pfarrei. Die evang. Einwohner sind nach Unter-Balzheim eingepfarrt. Ein Gemeindebackhaus wurde im Jahr 1841 erbaut und ein Armenhaus ist schon länger vorhanden. Die Einwohner sind im Allgemeinen fleißig, friedliebend und halten viel auf Zucht und gute Sitten; ihre Haupterwerbsmittel bestehen in Gewerben, Feldbau und Viehzucht, so daß die meisten Bürger neben der Landwirtschaft noch irgend ein Gewerbe treiben. Die öconomischen Verhältnisse sind mit Ausnahme Einzelner mittelmäßig, und der größte Güterbesitz in Einer Hand beträgt 75 Morgen. Im Ort wohnen ein prakticirender Arzt und ein Geburtshelfer; eine Post besteht seit 1847. Das an der Hauptstraße, gegenüber der Kirche gelegene Rathhaus, das mit seiner Vorderseite aus rundbogigen Arcaden steht und auf der Mitte des Firstes ein Thürmchen trägt, wurde im Jahr 1824 neu erbaut, und enthält außer den Gelassen für den Gemeinderath noch zwei Schulen und die Fruchtschranne; die an der Schule angestellten Lehrer (ein Schulmeister und ein Lehrgehilfe) wohnen in einem abgesonderten, der Gemeinde gehörigen Gebäude. Außer zwei Volksschulen mit einem Schulmeister und einem Lehrgehilfen ist auch eine Industrieschule vorhanden, in welcher unbemittelte Mädchen unentgeltich Unterricht erhalten. Quelle: Beschreibung des Oberamts Laupheim, Königlich statistisch-topographisches Bureau (Hrsg), Stuttgart 1856 In "Dietenheim und Regglisweiler", geschrieben und zusammengesucht von Harald Kächler, werden Dietenheimer Schulkinder erstmals im Zusammenhang mit der Fesenmaierschen Stiftung erwähnt. Die Hinterlassenschaft von Bernhard Fesenmaier(gestorben 1823) sollte u.a. den armen Schulkindern beim Schulgeld und der Anschaffung von Schulbedarf helfen. "Von einer Schule in Dietenheim und Regglisweiler vor 1800 gibt es nur ganz dürftige Informationen. Pfarrer Ludwig Albrecht(1796-1802) hat während seiner Amtszeit die Schule erst eingerichtet und selbst unterrichtet." Offenbar waren die Dietenheim Bürger mit ihren Schulmeistern nicht zufrieden, denn 7 Kinder wurden 1780 von einem Zugereisten in den Räumen des Rosenwirts unterrichtet. "Der zur Rede gestellte Rosenwirt gab an, er habe seine Kinder vier bzw. sechs Winter in die Schule geschickt und sie hätten nichts gelernt. Von dem fremden Schulmeister hätten die Kinder in wenigen Wochen mehr gelernt als den ganzen Winter in der Dietenheimer Schule, 'und verspreche dieser Mann, daß er die Kind in sechs, längstens acht Wochen also instruieren werde, daß sye lesen und schreiben können'. Als Instruktionsgeld erhielt der fahrende Lehrer wöchentlich für jedes Kind -es waren mittlerweile noch mehr geworden- acht Kreuzer.(1Pfund Rindfleisch= 7 Kreuzer, 6 Eier=4 Kreuzer, eine nasser Wecken= 1 Kreuzer)." Über die ersten Schulzimmer ist zu lesen: "Auslöser für den Bau des neuen Ratshauses 1824 war wohl der Mangel geeigneter Schulräume in Dietenheim. 1816 forderte das königliche Schulinspektorat zwei Schulzimmer, aber Dietenheims Schultheiß Neuer bedauerte, diese nicht stellen zu können." Nach dem Bau des Rathauses mit zwei Schulzimmern gab es Probleme mit dem Schulgeld. Viele Dietenheimer Bürger wollten oder konnten es nicht bezahlen. 1823 beschloß der Gemeinderat, die Hälfte des Schulgelds künftig nach dem Steueraufkommen, die andere Hälfte nach "dem Kopf der schulpflichtigen Kinder" zu erheben. Für die ganz unvermögenden Familien zahlte die Almosenpflege das Schulgeld, was auf 31 Kinder zutraf. Rohbau der alten Schule 1895 (Jetzt Teil der Grundschule) Der Schulmeister wurde damals von der Gemeinde bezahlt und erhielt 1865 jährlich 430 Gulden zum Teil als Geld zum anderen Teil in Naturalien ausgezahlt. Auch damals schon versuchte man im Bereich der Bildung zu sparen. Bei durchschnittlich 150 bis 180 Schülern wurde eine zweite benötigte Lehrerstelle zunächst abgelehnt und ein billigerer Lehrgehilfe eingestellt. Die Unterrichtszeiten waren im Sommer von halb 6 bis 8 und von 8 bis 11 Uhr, im Winter von 8 bis 11 und von 13 bis 16 Uhr (Ausnahme Mittwoch und Samstag). 1866 musste die Lehrgehilfenstelle auf Geheiß von oben zunächst mit einem Unterlehrergehalt besoldet werden und später zur zweten Lehrstelle aufgewertet. Alte Schule fertiggestellt 1878 bedeuteten die Schulvisitatoren der Gemeinde, sie müsse auf kurz oder lang ein neues Schulhaus bauen. Die Gemeinde konnte das immer wieder hinauszögern bis es endlich 1895 so weit war. Das neue Schulhaus mit Lehrerwohnung wurde auf dem Pfarracker erstellt. Autor: root -- 10.09.2014; 22:50:19 Uhr Dieser Artikel wurde bereits 6656 mal angesehen.