Neue Werbemöglichkeiten durch flexible Digitaldrucktechnologien Hochsicherheitsdruck Im November 2012 hat der Dialogmarketing-Generalist Trendcommerce sein neues Hochsicherheits- und Digitaldruckcenter in Betrieb genommen. Inzwischen werden dort unter anderem sämtliche Outputs der Raiffeisenbanken verarbeitet. Mitinhaber Oliver P. Künzler schwärmt von den neuen Möglichkeiten, die sich durch die Digitaldrucktechnologie ergeben. VON SIMON WOLANIN Das neue Hochsicherheits- und Digitaldruckzentrum von Trendcommerce in Gossau bietet einen imposanten Eindruck. Es ist mit modernster, umweltschonender Technik und diversen Hochsicherheitsinstallationen ausgerüstet. Besonders auffällig sind die beiden Hochleistungsdrucksysteme HP T230 Inkjet Web Press, die wie gigantische, schwarze Jukeboxen aussehen. Sie ermöglichen Farb- und Monochrom-Duplexdruck in hohen Geschwindigkeiten von bis zu 122 Metern pro Minute. So lassen sich Druckerzeugnisse jeglicher Art in der Grössenordnung von 200 Millionen A4-Dokumenten pro Jahr vollfarbig, doppelseitig und individualisiert drucken. Sicherheit wird grossgeschrieben Seit November 2012 werden in dem Digitaldruckcenter sämtliche Outputs der 316 Raiffeisenbanken und Niederlassungen von Raiffeisen Schweiz abgewickelt. Dazu gehören alle Bankbelege, aber auch ein grosser Teil der Poster, Plakate, Werbebanden, Rollup-Displays, Geschäftsberichte und vieles mehr. Frü- Cumulus-Versand der Migros mit Digitaldruck Für Trendcommerce steht in Kürze das nächste grosse Projekt an. Ab Herbst 2013 wird der Dialogmarketing-Generalist im Rahmen eines Tests das Mailing des Migros-Bonusprogramms Cumulus produzieren. Da das Mailing bei Trendcommerce mit Digitaldruck erstellt wird, ergeben sich neue Möglichkeiten der Personalisierung und Individualisierung. So können beispielsweise die Coupons variabel anhand der mit der Cumulus-Karte erfassten Konsumpräferenzen gestaltet werden. Damit kann das Bonusprogramm in Zukunft noch gezielter auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Marketing & Kommunikation 9/13 Steven Stüdli, Leiter Marketing & Sales (links), und Mitinhaber Oliver P. Künzler vor dem Digitaldrucksystem HP T230 Inkjet Web Press. her hatte die Bankengruppe ein eigenes Druck- und Versandcenter in St.Gallen. Schliesslich hat sich die Raiffeisen Schweiz letztes Jahr für eine Auslagerung entschieden. Den Zuschlag bekam Trendcommerce. Durch die moderne Farbdigitaldrucktechnologie bietet das KMU Raiffeisen mehr Flexibilität und eine umweltschonende Technik. Trendcommerce besitzt zudem bereits Erfahrungen im Hochsicherheitsdruck mit ihrem Standort in Liechtenstein. Bei so sensiblen Daten wie Bankbe­ legen wird die Sicherheit grossgeschrieben. Jeder Schritt des Produktions­ prozesses wird mit mehreren Kameralesesystemen der neusten Generation überwacht. Zudem wurden für den bankenkonformen Sicherheitsstandard diverse Hochsicherheitsinstallationen angebracht. Diverse redundante HightechServeranlagen, die in speziell gesicherten Räumen installiert sind, verarbeiten die Kundendaten. Flexibel, schnell und Möglichkeiten zur Individualisierung Eine grosse Stärke des Digitaldrucks sind die Möglichkeiten der Individualisierung. Trendcommerce-Mitinhaber Oliver P. Künzler ist davon überzeugt, dass dieser Aspekt in Zukunft wichtiger wird: «Wir haben viele Anfragen zu diesem Thema. Bei einer Individualisierung ist der Werbeeffekt viel grösser, man fühlt sich direkt angesprochen. Auch der Faktor Zeit spielt eine wichtige Rolle: So kann beispielsweise eine Spendenorganisation direkt nach einer Katastrophe ein Mailing mit aktuellem Bildmaterial drucken lassen.» Künzler nennt als weiteres Beispiel einen Weinhändler, der seine Kunden gezielt ansprechen möchte. Dazu muss er einfach seine Kunden- und Bilddatenbank so codieren, dass das frühere Kaufverhalten berücksichtigt wird. Die Codes werden mit verschiedenen Bildern von Weinen verknüpft, sodass der Kunde gezielt Werbung für seine Lieblingsweine erhält. «Brauchbares Adress- und Bildmaterial ist Grundvoraussetzung» Eine Form der Individualisierung ist «White Space Advertising». Dabei werden leere Flächen auf Dokumenten dazu benutzt, Werbung zu platzieren. So könnte eine Bank beispielsweise in ihre Abrechnungen Eigen- oder Fremdwerbung integrieren. «Diese kann auch regional ausgerichtet sein, sodass beispielsweise Kunden mit einem bestimmten Wohnsitz Werbung von einem Reisebüro in der Nähe erhalten», erklärt Künzler. «Ein häufiges Problem bei der Individualisierung sind unsaubere Datenbestände. «Brauchbares Adress- und Bildmaterial ist eine Grundvoraussetzung», so der Trendcommerce-Mitinhaber. «Der Output ist nur so gut wie das Datenmaterial eines Unternehmens.» Zudem ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Daten noch ausbaufähig. Trotzdem ist Künzler davon überzeugt, dass individualisierte Printwerbung eine grosse Zukunft vor sich hat: «Gerade im Hinblick auf die aktuelle Datenschutzproblematik und die Unsicherheit, in welche Hände elektronische Dokumente gelangen, könnte Print eine Renaissance erleben.» n Dossier 31