5. ÜBER ARCHAISCHE VULKANISCHE GESTEINE IN SAARIJ ÄRVI IM MITTLEREN FIN~LA~D. Von W. W. \VILK:.\ IAN. Während ich im Jahre 1928 mit der geologischen Kartierung (Skala 1 : 100000) des Kirchspieles Saarijärvi beschäftigt war, traf ich im westlichen Teile dieses KirchEpiels an der Grenze gegen Pylkönmäki archäische vulkanische Gesteine an, welche eine et·wa 24 km lange und 3-5 km breite Zone bildeten. In den Jahren 1932 und 1933 besuchte ich wieder die selben Gegenden und nahm nun eine genauere Karte des Gebietes im Masstabe 1 : 20 000 auf, von welcher hier eine verkleinerte Reproduktion beigefügt ist. Die Zone der genannten Effusivgesteine beginnt im Dorf Mahlu und erstreckt sich in NNE-licher Richtung längs der Ostseite des Sees Kalmarinjärvi zur Grenze des Kirchspiels Kivijärvi und von da weiter in die Nähe des Hofes Sapra-aho in Kivijärvi. Die Gesteine dieser Zone sind zum grössten Teil Qua I' z pol' P h YI' e. In geringerem Umfang trifft man na t I' 0 nr e ich e Qua I' z pOl' P h YI' e und basischere, oligoklas- und biotitreiche Gesteine an : GI' an 0 d i 0 I' i tporphyrite und Quarzporphyrite, 'welche ihrer Zusammensetzung nach den granodioritischen und dioritischen Tiefengesteinen der KalkalkaIireihe entsprechen. Mit Hinsicht auf das hohe Alter und die Metamorphose der Gesteine habe ich die selbe Nomenklatur angewandt wie F. v. Wolff in seinem Werke »Der Vulkanismus» (1). Die entsprechenden jungvulkanischen Gesteine würden sein: Liparit, Dazit und Andesit. Ihrer Struktur nach sind diese vulkanischen Gesteine ein wenig verschiefert und meistenteils deutlich fluidal struiert. Sie sind leptitartig, jedoch nicht streifig gebändert, sondern ihre Struktur erinnert an die einer verhältnismässigt homogenen, langsam fliessenden Lava. Die Einsprenginge sind im allgemeinen klein , durchschnittlich 1-3 mm lang, die Grundmasse ist sehr feinkörnig. Die Gesteine J8IG,- 3 G 1(j 122 Bulletin dc la Commission gcologiquc de Finlandc ~:o 11 i). schliessen ich nahe der Reihe der postbottnischen Tiefengesteine der Umgebung an, zu deren Effusivfazies sie gehören, besonders wenn man in Betracht zieht, dass die obersten, an die Oberfläche gelangten Lavateile sowie die daselbst möglicherweise abgelagerten Tuffite und sedimentogenen Gesteine durch Denudation zerstört ·w orden sind. Die vulkanischen Gesteine der Gegend bilden eine ziemlich hohe Hügellandsc haft , deren hauptsächlichste StreichungsricLtung SSWNN E verläuft und deren höchste Erhebungen fast 200 m Höhe ü. d. M. erreichen. Die Felsen zeichnen sich im allgemeinen durch stark zerrissene Oberflächen aus. Der Qua I' z p 0 I' P h Y r. Der Haupttypus ist ein graues Getein mit einer Grundmasse, deren Korngrösse 0.01 - 0.1 mm beträgt und deren Struktur autallotriomorf oder mikrogranitisch ist. Die Gemengteile sind Plagioklas , Mikroklin, Quarz und Biotit: als Zersetzungsprodukte des Plagioklases treten Zoisit und Serizit auf; Nebengemengteile sind in geringer Menge Magnetit, Ilmenit, Titanit und Apatit (vergl. Tab. I). Die porphyrischen Einsprenglinge sind durchschnittlich 0.5- 3 mm gross und ziemlich dicht in der Grundmasse angeordnet. Sie bestehn aus Plagioklas An 15- An 25 , Quarz und Milu'oklin oder Mikroklinmikroperthit, beide mit feiner Gitterstruktur. Die EinRprenglinge sind deutlich idiomorf, aber etwas abgerundet und zerbrochen (infolge der Bewegung der Lava während der Erstarrung, Fig. I). Die Quarzkörner sind deutlich gerundet. AusseI' ihnen treten in der Grundmasse als Ein prenglinge auch kleine schwarze Biotitflecken auf (Biotitaggregate). Tab . 1. Quarzpor]Jhyr von Santunmäki, Sa(l,?·ijärvi. Anal. L. Lokka (2). 0 ~ O )lol. (.3) SiO. 72.01 1. IH2 Ti0 2 AI 20 3 .Fe 203 .FpO :\[11.0 :'I [g O CaO )\a 2O O.H 13. 33 0. 9 3 2. 1:3 0.0 3 O. ., 4 1. .18 3.14 3. :36 0.14 0. ;, i 0.0 8 0. 0 0 51 0.1 3 0 ~ 0.00;; B 0. 0 29 6 0.000 -I 0. 0 1:3 ~ 0.026-1 0.0 ;; 0 6 0.0 3 69 0.0010 0.0 3 16 0.00 ,14 1(2° .P 2O j H 20 T H 2O - 100.15 ~igglis Werte )lodus 0 u ( Ab 26. ( 1) 31. 6 0 ~ An 4.99{ a1 41 Plagioklas An l 5 fm 17 )Iikroklin . . . . . . . . . . . . . . . 30 . 9 ~ Quarz . . ... .. ......... . . 29.4 8 Biotit . . ... . . .... . .. . . . . 4. :3 0 :'IIagn etit .... . .... . .... . . 1. :34 Zoisit ... . .... . ..... . . . . . O. i .' Ti tani t . . . . . . . . . . . . . . . . . 0. 33 :'IIuskovit .. . . ........... 0.45 Ilmenit .... . . ........... 0. 3(; Apa tit ... . .............. 0. 3 1 H 2O- . . ...... . ... . ..... O. O ~ c alk :; 1 ti p 8. ;; 33. 5 376 1.6 O. :3 k 0. " 3 lUg 0. 2 4 O. ;; 0 c/fm Schnitt 4 qz -t- 142 l\Iagmel1.ty p: yo.,:;emititi ·ch . 100.1 8 Suornen Oeologinen Seura . K:o 9. GeoJogiska Süllskapet i Einlanrl. 123 ° ° Die;'Iinc.ralzusammensctzung wurde au d en Zahl en der Analyse bcI'eclme t.. D a.be.i wurden dlC kl einen ;,Ien bO'en yon TiO 2' li'e 2 3 '1 d ~, '~a2 . \.-TI welche 1m BIO';lt und ;,Iuskovit enthalten sind, nicht mit in Betracht gezogen. ,;onde l'n diE' .1' c 2 0,-;'Iengo wurde vollständig zum ;,Iagne tit O'esehlao'en und e b enso die X a 2 0-;,Ienge zum A lbitmoleki.il dE's Plagioklases. Die CaO-;,renO'e , -e rte ilte sich zwischen d en Apatit. Titanit. Plagioklas Imd Zoi it. und flic KlO· :\[Ange zwischen d en 'l\[iluoklill. Biotit und Muskovit. Fig . 1. Quarzporphyl.' von Santunmäki, Saarij ärvi. Gekreuzte ::\ikole. 20 ma l \-ergrösseI't. Yon diesem. Haupttypus unterscheidet sich nur sehr wenig der gröber körnige und massigere g ra n i t pOl' P h Y I' i sc h e Qua I' zpo r p h Y 1' , den man z. B. im Iso- und Pienimäki, nördlich von Pitkäaho (Tab. IJ) und nordwestlich von Horonalainen an der Grenze zum Porphyrit, am Heinämäki, in Saunaniemi, am Siid,yestabhang des Keromäki owie im Norden SW und W von Sapra-aho antrifft. Die Grundmasse des Gesteines ist etwas heller, gelblich oder rötlich grau. Als porphyrische Eimprenglinge treten ausser Plagioklas, der entweder einfach oder nach dem Albitgesetz zwillingslamelliert ist, Qualz und mikroperthitischen Milrroklin auch Mikroklin auf, der mit Plagioklas antiperthitisch verwachsen ist. Ferner kommen Mikroklineinsprenglinge vor, in denen Plagioklas (Anlo- An 20) in der Mitte des Kristalles idiom orfe Körner bildet und auch an den 124 Bulletin de la Comll1is~joll geologiquo de Finland e X:o 113. Rändern des Miluoklinkristalles mit diesem mikroperthitisch verwachsen ist (Pitkäaho). Der Plagioklas ist gewöhnlich serizitisiert und zoisitisiert, und diese letzteren beiden Mineralien trifft man auch in der Grundmasse an, wo sie neben Titanit mit Biotitaggregaten verwachsen sind. Der Quarz erscheint stellenweise in fast 3- 4 mm grossen Individuen, welche Fetzen der Grundmasse als Einschlüsse enthalten (Keromäki). Der Biotit ist stark pleochroitisch , gelblichgrünlich dunkelbraun. In der Grundmasse sieht man hier und da , oft an den Rändern der Mikroklineimprenglinge, Flecken von granophyrisch mit einander verwachsenem Quarz und Kalifeldspat (Pitkäaho , Tab. H). Tab. H. Qua1"Zporphyr, granitporphY1·isch. 1 km N von Pitkäaho, N~ahlu, Saarijärvi. Anal. L. Lokka (2). 0 ,0 Si0 2 ~I o l. ); igglis \\" erte Modus ( Ab Plag ioklas An 2· < An 11 ,0 28.14) 73. 38 1.2169 al 44 0.0024 11 13.7 9 0. 134 9 11 ~likroklin 26.01 0.6 5 0.0041 1. 32 0.01 8 4 ~lnO 0.02 Mg O QaO Na 20 K 20 P205 H 20 H 2O - 0.32 0.000 3 0.0079 fm e alk SI ti P 8.45J - l Quarz . . ........... . .... 36. 0.19 1. 9 3 0.0 344 k 3. 3 4 4.7 3 0.0 539 Ti0 2 Al 20 3 F e 20 3 F eO + 34 3D7 0.7 8 0.29 0.48 0 .13 0.4 :; 0.0009 0.0 250 mg 0 . 23 e/fm 1. 00 Selmitt 5 161 qz 0.09 0.00 50 ~lagment yp: 100. 3 4 0.0 s 0 2 ............... Biotit . . . . . . . . . . . . . . . . . . ~fagnet it ................ Titanit ....... . ......... . Apatit .. . ............... H 2O . ... . . . . . . . . . . . . . se 31. 7:; 4. ;,~ 0. 81 0. 2B 0. 2B 0.09 100. 35 + cngadinitiseh B ei d er B erechnung d er ~lineralzusammense tzlill g allS d en Analysen we rt en wurde a ngen o lnme ll. dass di e Zusammensetzun g des Biotites der mittler en ZuSalmnpl1sctz ung (4) des Biotites d er Granitpegmatite entspricht, " '0 b e i kl eine ~fengen von Ti0 2, F e 2 0 3 und Xa 2 0 zum Biotit gehen. Xach diesel" .ß 3rcc lltlun~ h:tt d er ßiotit folg ,)Il.dc ~fo leklllarverhältni si;C: (Xa 2 0, K 20 ) : H 2 0 = 4: 2.3 R 20: RO : R 20 3 : R0 2 = 29: 23: .3 : 28 Am Nordende der Zone trifft man stärker metamorphosierten Quarz-Feldspatporphyr an. Die Einsprenglinge sind 1-4 mm gross. Kalifeldspat und Quarz sind zusammengenommen in ebenso grosser oder etwas grösserer Menge ,-orhanden als Oligoklas, der zu den ;:;;uomcn Ocologjncn Seul'a . ~:o 9. Gcologiska Süllskapet i Finland. 125 An-reicheren gehört (bis zu An 30 ) . Der Quarz bildet zerbrochene Individuen oder Kornaggregate. Die Grundrnasse enthält reichlich Umwandlungsprodukte: Serizit, Chlorit, Epidot und auch Kalzit. Der Kalifeldspat ist oft voll von Albitausscheidungen. Das Gestein geht weiter nördlich in einen rötlichgrauen Oligoklas-MikroklinGranitpcrphyr über. Die h tel', sc h i e fr i ger Qua I' z p 0 r p h Y r. Der Quarzporphyr geht stellenweise in dichte schiefrige Varietäten über. Diese sind auf der Karte mit km zen parallelen Strichen bezeichnet. Das Gestein ist deutlich druckschiefrig, kristalloblastisch; di~ Korngrösse beträgt 0 . 005-0.02 mm. POl phyrisc he Einsprenglinge (Quarz, )I:ikroklin, Plagioklas An 10- An 15 ) sind weniger zahlreich und im allgemeinen klein. Die Quarzkörner sind zu schmalen, in der Schieferungsrichtung ausgezogenen Linsen abgeplattet. Die Grundrnasse enthält reichlich Serizit und etwas Chlorit. Aussel'dem trifft man stellenweise, z. B. etwa 1 km N von Muittari, im Gesteine zahlreiche Granate in 0.1 - 1 mm grossen Körnern an, welche mit den Quarzkörnern verwachsen sind. Sie werden von Biotit- und S3rizitaggregaten umgeben, welche in der S .·hieferungsricLtung des Gesteins ausgezogen sind. "Vo die Fluida1streifung durch die Anordnung der im Gestein eingeschlossenen Fragmente sichtbar wird, erkennt man oft, dass diese Streifung von der Schieferung überquert wird (z . B. zwischen dem Nordende des Sees Löytänänjärvi und dem See Alajärvi). Der n a t I' 0 n r eie h e Qua r z p 0 r p h Y r kommt in einer "chmalen Zone NW von LEhtola an der Grenze gegen den Granodioritporphyrit, auf einem kleinen Gebiet zwischen der Landstrasse und Rauskamäki sowie am Westabhang des Taivasmäki vor. Das Gestein ist feinkörnig, porphyrisch und von Farbe gelblich oder rötlich grau. Die Einsprenglinge bestchn hauptsächlich aus saussuritisiertem und albitisiertem Plagioklas (An 5-An l2 ), der reichlich Klinozoisit, Serizit 'owie etwas Biotit und Chlorit enthält. Er bildet fast 5 mm grosse tafelförmige Kristalle. Die Zwischenmasse bestEht aus Quarz, Albit, Kalifeldspat, Biotit, Muskovit und ziemlich eisemeichen Epidot in kristallinen Anhäufungen, in welcl:en einzelne Kristalle fast 0.5 mm Länge erreichen. Als accessorische Gemengteile finden sich Apatit, Titanit und Erzkörner (u. a. Pyrit) vor. Der Quarz ist fast überall, besonders aber in der Umgebung der FeldEpateimprenglinge, granophyrisch sowohl mit dem Kalifeldfpat wie auch mit dem Albit zusammengewachsen. In diesem einigermassen gepressten und metamorphosierten Gestein sind die DruckEpältchen von kristalJinem Klinozoisit erfüllt. l:2G Bulletin de la (;omm ission gcologique de Finlandc :S:o 115. D3m vorigen Gestein in seiner Struktur und Zusammensetzung ganz ähnlich ist ein s ehr fe i n k ö r n i ger röt I ich er F e 1si t, der westlich vom Hofe Kynnäs, südlich von Kalmukoski und südwestlich von Hietaniemi an der Grenze gegen das Granodioritgebiet vorkommt. Die Einsprenglinge sind nur viel kleiner, und das Gesteine ist stark gepresst und zertrümmert. Der G r an 0 cl i 0 r i t pol' P h Y r i t. Dieses Gestein unterscheidet sich dadurch vom Quarzporphyr, dass der Plagioklas Anreicher (An 25- An 35 ) ist und die Grundmasse reichlich Biotit in zerfetzten Aggregaten enthält, in denen dies Mineral mit anderen Bestandteilen verwachsen ist . Die Einsprenglinge bestehn hauptsächlich aus Plagioklas, zu geringerem Teile aus Mikroklin und Quarz. Die Plagioklaskörner sind tafelförmig, zonar struiert und einigermassen stark umge,vandelt . Die Zwischemnasse ist fein- bi kleinkörnig: ihre Bestandteile sind Plagioklas, Quarz, Kalifeldspat, Biotit, Muskovit, Chlorit, Titanit , Ilmenit (mit Leukoxen) und Apatit. Das Gestein enthält weniger Kalifeldspat als die QuarzpOl"phyre und es repräsentiert seiner Zusammensetzung nach ein Zwi 'chenglied z,üschen diesen und den Porphyriten. Von diesem Gestein kommen auch dichte Abarten VOl". Ein solcher dunkelgrauer »Leptit» findet sich einige km SE von Kantalainen vor, wo er eine schmale, nach Sa,arinen sich erstreckende Zone bildet. In der Grundmasse lassen sich mikroskopisch kleine, grünlich braune Biotitschuppen, Erzkörnchen und unregelmässig geformte, ovale Serizitanhäufungen sowie stellenweise linsenfönnige Flecke von gröberem Korn, " 'elche reichlicher dunkle Bestandteile samt etwas Epidot und Kalzit enthalten. Am SE-Strand des Sees Saarinen findet sich ein inhomogener. t u f f art i ger G I' a n 0 d i 0 r i t P 0 r p h Y I' i t vor. Das Gestein enthält hier und da recht fein- und gleich körnige dunkle Einschlüsse. Die Plagioklaskörner sind gerundet und stark umge,mndelt. Der Qua r z p 0 I' P h Y r i t. Das Haupt\-erbreitungsgebiet dieses Gesteines befindet sich am Kalmukoski und "'estlich vom See :Mahlunjän-i. Das Gestein ist dunkelgrau und im allgemeinen kräftig metamorphosiert ; seine Korngrösse ist O.Ol - O.O± ml11. Die Gemengteile der Grundmasse sind: Plagioklas, Biotit und Hornblende in wechselnden Mengen sowie Qualz und Kalifeldspat ; Umwandlungsprodukte sind Chlorit, Klinozoisit oder Epidot und Accessorien Titanit, Ilmenit (Leukoxen) und Apatit. Die Einsprenglinge bestehn hauptsächlich aus Plagioklas An 35- A11 5o , der 0.5- 3 mm grosse. gerundete , dicht angeordnete Körner bildet. Diese sind ge"'öhnlich Suomen Geologinen Seura. X:o 9. Geologiska Süllskapet i Finland. 127 zerbrochen und mehr oder weniger umgewandelt. In geringerer Menge trifft man 0.2- 0.4 mm grosse idiom orfe Quarzkörner an. Vom Muittarinkoski nach Südwesten hin herrscht ein Bio ti tQua r z p 0 r p h y r i t vor. Dieser kalireiche Typus nähert sich in seiner Zusammensetzung den Granodioriten. Die Grundrnasse enthält viel mehr Biotit als Horn blende und stellenwei e fehlt diese letztere ganz, wie z. B. im Porphyrit nordwestlich der Landstrasse et'w a 1. 5 km NE von Pitkäaho (Tab. IrI). Die Plagioklaseinsprenglinge sind da elbst oft mehrfach zonar struiert . Tab. IrI. Biotit-Q1tarZporphyrit. Ung. 1 km NE von Pitkäaho, Mahlu , Saa1'ijärvi. Anal. L. Lokka (2). 0 ' 10 )101. Si0 2 62.1 4 1.0 305 Ti0 2 A1 20 3 Fe 20 3 F eO n1nO MgO CaO Ka 20 K 20 P20S H 20 + HzO - 0.74 17.09 1. 8 3 4. H 0.07 2.0 5 4.6 6 3. 03 3. 35 0. 19 0.79 0.12 0.00 92 0.1672 0.011 5 0.0 56 2 0.0010 0.0 508 0.0 83 1 0.04 89 0.0 356 0.001 3 0. 04 38 0 . 0067 100.10 Nigglis Werte al 36 Modus % f Ab 25.2 51 Plagioklas An 4 < <I A n -90 . 6 4 )> 43. 89 Biotit .... . ........ .. ... 21. 0 1 28 Quarz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20.71 18 K a lifeldspat ............ . 10.94 18 Titanit ........ . .. . ... . .. 1. 02 222 Apa tit . ..... ... ......... O. Ja 2 ... . ... .. ........ 0.1 2 0.2 8 .HzO P 0.42 k 100. 09 0. 39 mg 0.64 c /fm Schnitt 4 50 qz -r :Uagmentyp: q ua rzmonzonitisch fm c alk si ti B e i <ler B erechnung d e r :Jlineralzusarnmcnse tzung aus d en AnalysC'nwer ten werde n F e 20 3 gänzlich \.md kl eine :Jl"C'n gC'n ,-on TiO z wld X a zO f ür d en Biotit b erechne t. D er R est vom TiO z sO" 'ie e in T eil ,"on Ca O geh t zum Titanit. der r C' ichlich in kleinen. Körnern im Biotit vorkommt. Di e B pl"echn\.mg. b pi w elcher ,-on d er mittler en. Zusammen se tZ\.Ulg d es Biotit es (4 ) d er Di orit e \.md Tona lite ansgpgangen wurd C' . ergab für d en .13i otit di " :\Iolcknl a ry erh ältnis C: C~\a20. K 20): H 20 = 2 : 5 R 20 : RO : R 20 3 : R0 2 = 5 : 9 : 3 : 11 und Znsammen sc tztmg: Si0 2 36. 8, Ti0 2 1. 5, Al 20 3 12. 5, F e 20 3 8. 7, F eO 19.2, :JlnO 0 .3, 2\IgO 9. 8, Ka 20 0. 3,1(2° 7. 2, HzO 3.7 = 100 ~~ . Ein anderer gewöhnlicher Typ ist ein h 0 r n b I end e r e ich e r Qua r z po r p h Y r i t , dessen Grundmasse neben grünbraunen Biotitschuppen auch reichlich mit diesen verwachsene grüne Hornblende- 128 Bulletin dc Ja 'ommission geoJogique d c FinJande 1'\:0 115. nädelchen und vereinzelte "Gralitkörner enthält, welche jedoch meist in Hornblende- und Biotitar;häufungen zerfallen sind. (Fig. 2 und Tab. IY). Die Plagioklaseinsprenglinge sind oft stark saussuritisiert, indem sie Zoisit, Epidot, Hornblendenädel chen und Chlorit enthalten. Epidot trifft man sowohl in den Plagioklaskörnern als auch in der Zwischenmasse in deutlichen Kristallaggregaten an. Qualz und K alifeldspat sind stellemveise an den Rändern der Plagioklase mit einander granophyrisch venmchsen. Fig. 2. H ornhlC'ndepOI'phyrit . ., nsel im :Hah lunjän' i See, Saarijärvi. Gekreuzte Xikole. 20 mal yerg rö"sC'rt. Die Grenz e n zwi sc hen den Porphyriten und den Qua I' z p 0 r p h y I' e n sind im allgemeinen nicht ganz scharf, sondern an den Kontakten trifft man oft ))l1ebulitische)) Migmatite an, in welchen d er POl phyrit als dunklere , undeutlich begrellzte, in der Richtung der Fluidalstruktur angeordnete Fragmente im dichten QuarzpOlphyr auftritt, so z. B. X yon Pitkäi.: ho und E von Kalalampi. Allerdings durchsetzt an diesen Stellen der Quarzporphyr auch in deutli< hen Gängen den Porphyrit . Diese Gänge sind ihrer Beschaffenheit nach felsitisch oder aplitisch. ~lI o m e ll Ueologinen Soma. :1\ :09. U oo log is k a S,illskapet i Finlano. 129 Tab. 1\'. HomblendeporphY1·it. I nsel im 1I:Iahlunjärvi-See, Saarijärvi. Anal. L. Lokka (2). ?lJo!. 0 ' ,0 Si0 2 0. 8982 al 30. ;, 11 0,01 39 im :37. :) 1 8 . 19 0.1 8 09 0 22 O. R3 0.00 j 2 7. :1 ~ 0.10 22 54.16 TiO z A1 2 0 3 F e 20 3 .Fe ° :MnO :'IIgO UaO X a 20 1(2° P 20 5 H 20 + H 2O - Nigglis \\'('rto J. 7. :JO 0.130 1 a lk si ti P k 2.GO O. O~ 0:3 )ng 1. 7:1 0.01 84 0. 31 0.00 22 0 ,09 0.001 :1 -/.. :1 2 0.107 1. ~ 1 O. 2 l \.l!J. 80 I % ( Ab 18.99) An. 20. 1 3} t 39.1 2 0. 37 J>l ag iokl as An jQ H ornbl ende .. ...... . .... 26.98 Bi oUt .................. 23. 56 Quarz . ........ . .. .. .. . . 7. 56 Tita nit ..... . ... . .... .. . . 1. 67 Apatit ...... . .. ... . . .... 0.6 8 H 2 O - ................ . 0. 2 1 0. 31 99.78 10 15L 2. 3~ 0.4 8 0 .59 o/fm Sohnitt 4 0.07 83 qz + 11 j\[agm enty p: 0.0117 nOI'maJd ioritisoh Di e :'Ifine l'alzn.,ammensetzlmg \\'urde al lS d en Analysenw erten b er echn e t. Di e K 2 0 ·:'I[en ge wurd e a ls yölJig ZlUn Bioiit gehöri g a ngenomnwn. Kl ein(' :'I[(· nge n \'on TiO z, F e 2 0 3 lmd X a 2 0 ge he n n eben Al z0 3 zum Biotit lind zur Hornbl end '. ('aO " erte ilt sich a uf P! agiokl aH. Hornblenck und Tita nit. Als A.usgang."pIUlkt nahm man di e mittl er e Zu;;amm em;ctzun g (4) d es Bioti( cs und d er Hornt! n(] e der Diorite an. Di e B er ec hnun g ergab folgende JHol ekularyerhü,ltni;;se: Im Bi otit in H o rnbl ende (N'a. 20. 1( 20 ) : H zO = 5: 11 R zO: HO: R 2 0 3 : R0 2 6: ;) : 6: Ka 2 0: H 2 0 = 2: R 2 0: RO : H 2 0 3 : 15 57 I ~02 7:42:2:51 Ein eigentümlicher kiesreicher Quarzporphyr mit qua I' z m 0 nz 0 ni t i s c her Zusammensetzung wurde an der Grenze gegen den Porphyrit, etwa 1 km von Vuorimäki angetroffen. Die Grundmasse des Gestein s ist autallotriomorf, die Korngrösse 0.0 5-0.3 mm. Die Gemengteile sind Quarz, einfacher l\1ikroldin, Plagioklas, l\Iuskoyit. Biotit, P yrit , Magn etit und Apatit. Der Plagioklas ist t eils stark umgewandelt und Ab-reich , teils An-reich (65 <Jo ) und dann frisch. In den Biotitschuppen befinden sich Rutilnädelchen und in den Hohlräumen zwischen den Quarzkörnern feine farblose Nädelchen , die an SiUimanit erinnern. Die Ein sprenglinge bestehn ausschliesslich aus Quarz und sind fast 2.5 mm gross. An ihren Rändern ist teils Mikroklin und tei ls Plagioklas granophyrisch mit dem Quarz verwachsen. Apatit N'" 1 Hlli,-:.H i 17 130 Bulletin de la Commission g6010gique de Finlande N:o 115. findet sich stellenweise reichlich vor und bildet bis zu 1- 2 mm' lange Körner. Was die Be z i e h u n gen z w i sc he n den Po I' P h yI' e nun d den T i e fe n g e s t ein e n betrifft, so scheint der Quarzporphyr sehr nahe mit Mikroklingranitaplit verwandt zu sein. Er geht nämlich in der SE von Kelkkamäki befindlichen Talschlucht an der Grenze gegen das letztere Gestein in einen rötlichen, kleine porphyrische Feldspatkörner enthaltenden Aplit über. An der Grenze gegen den Grano diorit , NW von Lauttalampi, beobachtet man, dass der graue Quarzporphyr zahlreiche Bruchstücke von klein- bis mittelkörnigem Granodiorit enthält. Diese Tatsachen bestätigen die Auffassung, dass die Porphyre die Effusivfazies der Tiefengesteine darstellen, und dass die Eruption und die Erstarrung der sauren Qual'zporphyre später als die der basischen Porphyrite stattgefunden hat. Die Met a m 0 r p h 0 s e scheint in höherem Grade die basischen Porphyrite und keratophyrartigen Porphyre betroffen zu haben als die sauren Quarzporphyre. Dieselbe scheint ihrer Beschaffenheit nach zum grossen Teil endogen gewesen und in der Schlussphase der Erstarrung vorsichgegangen zu sein, als die wasserhaitigen Minerale stabil waren. Dadurch erklärt sich am besten die Bildung von Serizit und Zoisit in den Plagioklaseinsprenglingen sowie der Umstand, dass bei Albitisierung in ihnen auch Epidot, Chlorit, Biotit und Hornblende ausluistallisiert sind. 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