6. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

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6. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
194 / 260
6.1 Grundlagen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
195 / 260
6.1 Grundlagen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
Durchführung der VGR
Wer ist an der Erstellung der VGR beteiligt?
Statistisches Bundesamt (Wiesbaden),
Statistische Landesämter,
Bundesagentur für Arbeit (Nürnberg), IAB,
Landesarbeitsagenturen,
Deutsche Bundesbank (Frankfurt/Main).
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Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
196 / 260
6.1 Grundlagen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
Teilrechnungen der VGR
Kern der VGR:
Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP):
nominales BIP,
reales BIP,
preisbereinigtes BIP.
Nebenrechnungen der VGR:
Input-Output-Rechnung,
Vermögensrechnung,
Finanzierungsrechnung,
Arbeitsvolumenrechnung,
Einkommensberechnung für private Haushalte nach sozioökonomischer
Gliederung,
Außenwirtschaftsrechnung.
Zusätzliche Rechenwerke:
Arbeitsmarktrechnung,
Preis- und Inflationsrechnung.
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Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
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6.2 Arbeitsmarktrechnung
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Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
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198 / 260
6.2 Arbeitsmarktrechnung
Grundlagen: Verantwortlichkeit und Ziele
Wer ist an der Erstellung der Arbeitsmarktrechnung beteiligt?
Statistisches Bundesamt (Arbeitsmarktstatistik):
Beruht auf dem Mikrozensus, einer jährlichen Haushaltsstichprobe (ca. 1% der
deutschen Haushalte),
Befragung zu sozidemographischen Aspekten sowie dem Erwerbsstatus,
Amtliche Statistik beruht auf Hochrechnungen des Mikrozensus.
Bundesagentur für Arbeit (Arbeitsmarktgesamtrechnung):
Auswertung der Daten der Arbeitsagenturen.
Ziele dieser Statistiken:
Messung der Beschäftigungsentwicklung und der Arbeitslosigkeit.
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199 / 260
6.2 Arbeitsmarktrechnung
Wichtige Begriffe
Erwerbstätige (ET)
+
=
Erwerbslose (EL)
Erwerbspersonen (EP)
+
Nichterwerbspersonen (NEP)
=
Bevölkerung (BEV)
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Personen mit einem Arbeitsverhältnis,
Soldaten, mithelfende Familienangehörige,
Selbständige, Landwirte,
Personen mit freiem Beruf
Erwerbspersonen ohne entlohne Tätigkeit
alle Personen mit Arbeitsverhältnis
+ Arbeit suchende Personen
sonstige Personen mit dauerhaftem
Wohnsitz in Deutschland, insbes. Kinder
und Jugendliche unter 15 Jahren,
Rentner und Pensionäre
Personen mit dauerhaftem Wohnsitz
in Deutschland
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HT 2009
200 / 260
6.2 Arbeitsmarktrechnung
Erwerbstätige und Erwerbslose in Deutschland, 1991-2007
10,0
42
9,0
39,0 39,2 39,0
38,7
38,3
Erwerbstättige in Mio.
38,1
37,5 37,5 37,5 37,4 37,4
38
39,7
8,0
39,0
38,6 38,8 38,8
7,0
37,8
6,0
46
4,6
36
3,1
34
2,2
3,3
3,2
3,5
3,8
3,7
3,4
3,1
3,2
3,5
3,9
4,2
50
5,0
4,3
3,6 4,0
Erwerbslo
ose in Mio.
40
3,0
2,5
2,0
32
1,0
30
1991
0,0
1993
1995
1997
Erwerbstätige in Mio. (linke Achse)
1999
2001
2003
2005
2007
Erwerbslose in Mio. (rechte Achse)
Quelle: Bundesagentur für Arbeit (2009)
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6.2 Arbeitsmarktrechnung
Berechnung der Erwerbsquote
Als Erwerbsquote bezeichnet man den Quotienten aus Erwerbspersonen und
Bevölkerung:
EQ =
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EP
BEV
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202 / 260
6.2 Arbeitsmarktrechnung
Erwerbsquote in Deutschland, 1991-2007
53
52,5 52,5
52,6
52,5
52,1
52
51,5 51,5
Erwerbsquotte in %
51,5
51,6
51,3
51
50,9
51
50 7
50,7
50,4
50,5
50
50
50,2
50,1
49,9
50
49,5
49
48,5
1991
1993
1995
1997
1999
2001
2003
2005
2007
Quelle: Bundesagentur für Arbeit (2009)
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203 / 260
6.2 Arbeitsmarktrechnung
Arbeitsmarktgesamtrechnung:Wichtige Begriffe
Erwerbstätige (ET)
+
Arbeitslose (AL)
+
Stille Reserve (SR)
=
Erwerbspersonenpotential (EPP)
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Personen mit einem Arbeitsverhältnis,
Soldaten, mithelfende Familienangehörige,
Selbständige, Landwirte,
Personen mit freiem Beruf
( = Mikrozensus)
nur registrierte Arbeitslose
(6= Erwerbslose im Mikrozensus)
eine Beschäftigung suchende Personen,
die nicht als arbeitslos registriert sind
Potenzielle Erwerbspersonen mit
dauerhaftem Wohnsitz in Deutschland
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
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204 / 260
6.2 Arbeitsmarktrechnung
Arbeitsmarktgesamtrechnung: Arbeitslosenquote
Es gibt zwei gängige Varianten der Berechnung der Arbeitslosenquote:
Quotient aus der registrierten Zahl Arbeitsloser (AL) und der Zahl aller
abhängig beschäftigten zivilen Erwerbspersonen (ABEP):
ALQ =
AL
ABEP
Quotient aus der registrierten Zahl Arbeitsloser (AL) und der Zahl aller zivilen
Erwerbspersonen (EP):
ALQ =
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AL
EP
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205 / 260
6.2 Arbeitsmarktrechnung
Arbeitslosenquote in Deutschland, 1992-2008
14
12,7
11,7
11,5
12
10,6 10,4
11,4
8,5
9,6
8,9
10,4
10,8
11,7
11,1
10,5
10,4
8
12
11,6 11,7
10,7
9,8
10
Arbeitslosen
nquote in %
13
12,3
10,5 10,5
9,6
9,4
9,4
10,1
10,8
8,7
9,8
9
7,8
,8
77
7,7
6
Arbeitslosenquote aller zivilen
Erwerbspersonen (StatBA)
4
Arbeitslosenquote der abhängigen zivilen
Erwerbspersonen (BA)
2
0
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
2006
2008
Quelle: Bundesagentur für Arbeit (2009)
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Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
206 / 260
6.2 Arbeitsmarktrechnung
Arbeitslosenquoten in West- und Ostdeutschland, 1948-2008
6
4,86
Arbeitslo
ose in Mio.
5
4
3
2
1
0,14
0
1948
1953
1958
1963
1968
1973
Ostdeutschland
1978
1983
1988
1993
1998
2003
2008
Westdeutschland
Quelle: Bundesagentur für Arbeit (2009)
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Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
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207 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
208 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Messung des Preisniveaus: Durchschnitt aller Einzelpreise
Nt
P
Pt :=
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
ptn
n=1
Nt
.
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
209 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Übungsaufgabe 7-1: Preisniveaus als Durchschnitt aller Einzelpreise
Rechenbeispiel für 3 Güter:
Gut 1
Gut 2
Gut 3
Preis in t
10
20
60
Bestimmen Sie das Preisniveau!
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210 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Messung des Preisniveaus: umsatzgewichteter Durchschnitt aller Einzelpreise
Nt
P
Pt :=
ptn
n=1
Nt
P
· xtn
xtn
n=1
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
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HT 2009
211 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Übungsaufgabe 7-2: Preisniveau als umsatzgewichteter Durchschnitt aller Einzelpreise
Rechenbeispiel für 3 Güter:
Gut 1
Gut 2
Gut 3
Preis in t
10
20
60
Menge in t
5
10
5
Bestimmen Sie das Preisniveau!
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
212 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Definition Preisindex
Frage: Wie lassen sich Veränderungen des Preisniveaus (bzw. der Kaufkraft)
über die Zeit messen?
Verwendung von Preisindizes.
Als Preisindex bezeichnet man den Quotienten der Preisniveaus zu zwei
unterschiedlichen Zeitpunkten:
t0 : Basisperiode,
t: Berichtsperiode.
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Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
213 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Definition Preisindex
Der Preisindex für eine Basisperiode t0 und eine Berichtsperiode t lässt sich
dann berechnen als:
Nt
P
ptn ·xtn
n=1
Nt
P
PI t :=
n=1
· 100 =
Nt
P0
ptn0 ·xtn0
n=1
Nt
P0
n=1
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Nt
P
xtn
n=1
Nt0
P
n=1
Nt0
ptn · xtn
P
·
ptn0
·
xtn0
n=1
Nt
P
xtn0
· 100.
xtn
n=1
xtn0
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HT 2009
214 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Berechnung der Inflationsrate
Die Inflationsrate π zwischen einer beliebigen Berichtsperiode t und der
Basisperiode t0 lässt sich dann berechnen als:
πt0 ,t := PI t − 100.
Allgemein lässt sich die Inflationsrate zwischen zwei beliebigen Perioden t1
und t2 berechnen als Wachstumsrate der Preisindizes zwischen den
beiden Perioden.
PI t2 − PI t1
PI t2
πt2 ,t1 :=
· 100 =
− 1 · 100
PI t1
PI t1
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215 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Übungsaufgabe 7-3: Preisindex und Inflationsrate
Rechenbeispiel für 3 Güter und 3 Zeitpunkte:
Preis Menge Preis Menge
in t0
in t0
in t1
in t1
Gut 1
10
5
15
10
Gut 2
20
10
20
10
Gut 3
60
5
80
10
Preis
in t2
20
20
100
Menge
in t2
10
10
10
Zu berechnen sind:
die Preisindizes für t1 und t2 ,
die Inflationsrate zwischen t1 und t2 .
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HT 2009
216 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Laspeyres-Preisindex
Vergleich der Preisniveaus zu den beiden Zeitpunkten auf Basis der
Verbrauchsmengen des Basisjahrs t0 .
Berechnungsformel:
Nt0
P
PI Lt0 ,t
=
n=1
Nt0
P
n=1
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ptn · xtn0
· 100.
ptn0
·
xtn0
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217 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Paasche-Preisindex
Vergleich der Preisniveaus zu den beiden Zeitpunkten auf Basis der
Verbrauchsmengen des Berichtsjahrs t
Berechnungsformel:
Nt
P
PI Pt0 ,t
=
n=1
Nt
P
n=1
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ptn · xtn
· 100
ptn0
·
xtn
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HT 2009
218 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Übungsaufgabe 7-4: Umbasierung
Jahr
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Indexwert
Basisjahr 2000
100,0
102,5
103,0
105,0
101,5
102,0
104,0
110,0
112,0
115,0
Indexwert
Basisjahr 2003
95,2
97,6
98,1
100,0
96,7
97,1
99,0
104,8
106,7
109,5
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
219 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Verkettungstechnik
Zwei Zeitreihen von Laspeyres-Indizes mit unterschiedlichen Basisperioden
sollen miteinander verkettet werden
Laspeyres-Index mit Basisperiode t0 für Berichtsperiode ti :
Nt0
P
PI Lt0 ,ti
=
n=1
Nt0
P
n=1
ptni · xtn0
· 100
ptn0
·
xtn0
Laspeyres-Index mit Basisperiode ti für Berichtsperiode tj :
Nti
P
PI Lti ,tj
=
n=1
Nti
P
i=1
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
ptnj · xtni
· 100.
ptni · xtni
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HT 2009
220 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Verkettungstechnik
Zur Verkettung von Zeitreihen werden die Indexwerte miteinander
multipliziert und dann durch 100 geteilt
Nt0
P
PI Lt0 ,tj
=
n=1
Nt0
P
n=1
Nt0
P
=
n=1
Nt0
P
n=1
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Nti
P
ptni · xtn0
· 100 ·
ptn0 · xtn0
n=1
Nti
P
i=1
Nti
P
ptni · xtn0
·
ptn0
·
xtn0
n=1
Nti
P
i=1
ptnj · xtni
· 100 ·
ptni · xtni
1
100
ptnj · xtni
· 100
ptni
·
xtni
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
221 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Inflationsentwicklung in Deutschland: Warenkorb und Wägungsschema, 2005
Nahrungsmittel und alkoholfreie
Getränke
10%
Beherbergungs- und
Gaststättendienstleistungen
4%
Andere Waren und
Dienstleistungen
7%
Bildungswesen
1%
Alkoholische
Getränke, Tabakwaren
4%
Bekleidung und Schuhe
5%
Freizeit, Unterhaltung
und Kultur
12%
Nachrichtenübermittlung
3%
Verkehr
13%
Gesundheitspflege
4%
Wohnung, Wasser, Strom, Gas
und andere Brennstoffe
31%
Einrichtungsgegenstände
(Möbel), Apparate, Geräte und
Ausrüstungen für den Haushalt
sowie deren Instandhaltung
6%
Quelle: Bundesagentur für Arbeit (2008)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
222 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Entwicklung des deutschen Verbraucherpreisindex, 1966-2008
120
Verbraucherpreisin
ndex (2000=100)
100
80
60
40
20
0
1966/1
1972/1
1978/1
1984/1
1990/1
1996/1
2002/1
2008/1
Quelle: Statistisches Bundesamt (2009)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
223 / 260
6.3 Preis- und Inflationsrechnung
Entwicklung der deutschen Inflationsrate, 1968-2008
9
8
7
Inflationsraate in %
6
5
4
3
2
1
0
-1
-2
1968/1
1972/1
1976/1
1980/1
1984/1
1988/1
1992/1
1996/1
2000/1
2004/1
2008/1
Quelle: Statistisches Bundesamt (2009)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
224 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
225 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Definition
Das nominale BIP kann prinzipiell über verschiedene Methoden berechnet
werden:
1
2
3
Verwendungsrechnung,
Verteilungsrechnung,
Entstehungsrechnung.
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
226 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Verwendungsrechnung (Angaben in Mrd. Euro) Bundesrepublik Deutschland 2008
+
+
+
+
+
=
Konsumausgaben der privaten Haushalte
Konsumausgaben des Staates
Brutto(anlage)investitionen
Außenbeitrag (Exporte ? Importe)
Vorratsveränderungen und Nettozugang an Wertsachen
Bruttoinlandsprodukt
1.409,71
451,77
474,71
155,69
3,92
2.495,80
Quelle: Statistisches Bundesamt (2009)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
227 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Verteilungsrechnung (Angaben in Mrd. Euro) Bundesrepublik Deutschland 2008
+ Arbeitnehmerentgelt
+ Unternehmens- und Vermögenseinkommen
+ Produktions- und Importabgaben an den Staat
abzüglich Subventionen vom Staat
+ Abschreibungen
- Saldo der Primäreinkommen aus der übrigen Welt
= Bruttoinlandsprodukt
1.225,59
660,98
285,76
363,85
40,38
2.495,80
Quelle: Statistisches Bundesamt (2009)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
228 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Entstehungsrechnung: Wirtschaftszweiggliederung Statistisches Bundesamt, WZ 2008
Kennziffer
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
Wirtschaftszweig
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
Verarbeitendes Gewerbe
Energieversorgung
Wasserversorgung;Abwasser-/Abfallentsorgung,Bes. v.Umweltverschmutzungen
Baugewerbe
Handel, Instandhaltung u. Reparatur von Kraftfahrzeugen
Verkehr und Lagerei
Gastgewerbe
Information und Kommunikation
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
Grundstücks- und Wohnungswesen
Erbringung von freiberufl.,wissenschaftl. und technischen Dienstleistungen
Erbringung von sonstigen wirtschaftl. Dienstleistungen
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung
Erziehung und Unterricht
Gesundheits- und Sozialwesen
Quelle: Statistisches Bundesamt (2006)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
229 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Entstehungsrechnung: Produktionskonto eines Unternehmens
Input
Output
Verbrauch an Vorleistungen
Bestandszunahme an Vorleistungen
Abschreibungen
Löhne und Gehälter
Zinsen, Mieten, Pachten
Unternehmensgewinn (Saldo)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Verkäufe von Vorleistungen an Unternehmen
Verkäufe an Haushalte
Verkäufe von Kapitalgütern
Mehrbestand an fert. und unfert. Erzeugnissen
Selbsterstellte Anlagen
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
230 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Entstehungsrechung: Bruttoproduktionswert eines Unternehmens
Als Bruttoproduktionswert bezeichnet man den gesamten Output eines
Unternehmens.
Input
Output
Verbrauch an Vorleistungen
Bestandszunahme an Vorleistungen
Abschreibungen
Löhne und Gehälter
Zinsen, Mieten, Pachten
Unternehmensgewinn (Saldo)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Verkäufe von Vorleistungen an Unternehmen
Verkäufe an Haushalte
Verkäufe von Kapitalgütern
Mehrbestand an fert. und unfert. Erzeugnissen
Selbsterstellte Anlagen
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
231 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Entstehungsrechnung: Bruttowertschöpfung eines Unternehmens
Als Bruttowertschöpfung bezeichnet man den gesamten Output eines
Unternehmens, vermindert um den Verbrauch an Vorleistungen und
Bestandsveränderungen an Vorleistungen.
Input
Output
Verbrauch an Vorleistungen
Bestandszunahme an Vorleistungen
Abschreibungen
Löhne und Gehälter
Zinsen, Mieten, Pachten
Unternehmensgewinn (Saldo)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Verkäufe von Vorleistungen an Unternehmen
Verkäufe an Haushalte
Verkäufe von Kapitalgütern
Mehrbestand an fert. und unfert. Erzeugnissen
Selbsterstellte Anlagen
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
232 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Entstehungsseitige Berechnung des nominalen BIP
Zur entstehungsseitigen Berechnung des BIP wird nun die
Bruttowertschöpfungen aller Wirtschaftsbereiche aggregiert.
Um die insgesamt geschaffenen Werte zu ermitteln, müssen noch diejenigen
Leistungen hinzugerechnet werden, die der Staat im Zuge der Besteuerung
aus dem Wirtschaftskreislauf abgezogen hat.
Dagegen müssen Leistungen, die auf Subventionen des Staates zurückgehen,
abgezogen werden.
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
233 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Entstehungsrechnung (Angaben in Mrd. Euro) Bundesrepublik Deutschland 2005
+ BWS Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei
+ BWS Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe
+ BWS Baugewerbe
+ BWS Handel, Gastgewerbe und Verkehr
+ BWS Finanzierung, Vermietung und unternehmensnahe Dienstleistungen
+ BWS Öffentliche und private Dienstleistungen
Bruttowertschöpfung insgesamt
+ (Gütersteuern ? Gütersubventionen)
Bruttoinlandsprodukt
20,25
572,72
95,23
397,43
659,16
494,45
2.239,24
256,56
2.495,80
Quelle: Statistisches Bundesamt (2006)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
234 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Übungsaufgabe 7-5: Entstehungsrechnung
Annahmen:
Es werde eine Volkswirtschaft mit zwei Produktionssektoren betrachtet, die
Äpfel und Birnen herstellen.
Die an die Konsumenten abgesetzten Mengen und die Marktpreise sind für 6
Perioden gegeben (vgl. Tabelle).
Es gibt keinerlei Vorleistungsverkäufe, keine Verkäufe von Kapitalgütern, keine
Mehrbestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und keine
selbsterstellten Anlagen.
Vereinfachend unterstellen wir zudem, dass keinerlei Vorleistungen verbraucht
werden und es auch keinen Mehrbestand an Vorleistungen gibt.
In diesem Fall lässt sich die Bruttowertschöpfung der beiden Sektoren direkt
über das Produkt von Mengen und Preisen berechnen.
Treffen wir die zusätzliche Annahme, dass die erhobenen Gütersteuern gerade
den gezahlten Gütersubventionen entsprechen, so entspricht die über alle
Sektoren aggregierte Bruttowertschöpfung gerade dem nominalen
Bruttoinlandsprodukt.
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
235 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Übungsaufgabe 7-5: Entstehungsrechnung
Periode
1
2
3
4
5
6
Äpfel
Menge Preis
100
6,0
102
6,1
104
6,2
106
6,3
108
6,4
110
6,5
Birnen
Menge Preis
50
4,0
55
3,5
60
3,1
65
2,7
70
2,3
75
2,2
Bestimmen Sie das nominale BIP und die zugehörigen Wachstumsraten!
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
236 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Nominales Bruttoinlandsprodukt, 1991-2008, in Millionen Euro
3000
2.428
nom. BIP in M
Mrd. Euro
2500
2000
1.647
1.694
1.781
1.916
1.848 1.876
1.965 2.012
2.063
2.164
2.113 2.143
2.211 2.242
2.496
2.325
1 535
1.535
1500
1000
500
0
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Quelle: Statistisches Bundesamt (2009)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
237 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Nominales BIP in regionaler Gliederung, 2008, in Millionen Euro
600
541,07
nom. B
BIP in Mrd. Euro
500
400
444,81
364,3
300
220,81
,
214 36
214,36
200
100
107,52
89,57
87,52
54,95
27,74
35,87
95,12
31,19
53,79
73,56
49,83
0
Quelle: Statistisches Bundesamt (2009)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
238 / 260
6.4 Nominales Bruttoinlandsprodukt
Nominales BIP pro Erwerbstätigem in regionaler Gliederung, 2008, in Millionen Euro
Nom. BIP pro Errwerbstätigen in Tsd. Euro
120
104,0
96,3
100
80
60
76,9
67,8 70,6
68,5
66,9
59,5
57,9
44,7
64,4
55,9
46,2
49,1 49,4
55,1
45,8
40
20
0
Quelle: Statistisches Bundesamt (2009)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
239 / 260
6.5 Reales Bruttoinlandsprodukt
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
240 / 260
6.5 Reales Bruttoinlandsprodukt
Beispiel
Per.
1
2
3
4
5
6
Äpfel
Menge
Preis
100
6,0
102
6,1
104
6,2
106
6,3
108
6,4
110
6,5
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Birnen
Basisjahr
Menge
Preis
Per. 1
Per. 2
Per. 3
Per. 4
50
4,0
800,0
785,0
775,0
765,0
55
3,5
832,0
814,7
802,9
791,1
60
3,1
864,0
844,4
830,8
817,2
65
2,7
896,0
874,1
858,7
843,3
70
2,3
928,0
903,8
886,6
869,4
75
2,2
960,0
933,5
914,5
895,5
Berechnung der Wachstumsraten
4,0
3,8
3,6
3,4
3,8
3,6
3,5
3,3
3,7
3,5
3,4
3,2
3,6
3,4
3,2
3,1
3,4
3,3
3,1
3,0
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
Per. 5
755,0
779,3
803,6
827,9
852,2
876,5
Per. 6
760,0
784,0
808,0
832,0
856,0
880,0
3,2
3,1
3,0
2,9
2,9
3,2
3,1
3,0
2,9
2,8
HT 2009
241 / 260
6.6 Preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
242 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Berechnungsschritte
1
2
3
4
5
6
Für jedes einzelne Jahr das nominale BIP berechnen (aktuelle Preise und Mengen).
Für jedes einzelne Jahr Berechnung des BIP in Preisen des Vorjahres.
Für jedes einzelne Jahr Berechnung eines Laspeyres-Mengenindex mit dem Vorjahr
als Basisjahr (dabei können die in den Schritten 1 und 2 berechneten Werte
verwendet werden).
Für das Ausgangsjahr ist der Laspeyres-Mengenindex 100.
Für jedes folgende Jahr das BIP in Preisen des Vorjahres durch das nominale
BIP des Vorjahres teilen.
Verkettung der einzelnen Laspeyres-Mengenindizes (wie bei Preisindizes).
Für das Ausgangsjahr den Indexwert auf 100 setzen.
Für jedes Folgejahr den Laspeyres-Mengenindex aus Schritt 3 mit dem
Indexwert des Vorjahres multiplizieren und durch 100 teilen.
Berechnung verketteter Volumenwerte bei Verwendung eines beliebigen Basisjahrs.
Nominales BIP aus dem Basisjahr mit dem Indexwert aus Schritt 4
multiplizieren und durch 100 teilen.
Das Wirtschaftswachstum ergibt sich dann als Wachstumsrate des verketteten
Laspeyres- Mengenindex oder der verketteten Volumenwerte (beides führt zum
gleichen Ergebnis!).
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
243 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Beispiel: 1. Schritt - Berechnung des nominalen BIP für jedes Jahr
Äpfel
Per.
1
2
3
4
5
6
Menge
100.0
102.0
104.0
106.0
108.0
110.0
Birnen
Preis
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Menge
50.0
55.0
60.0
65.0
70.0
75.0
BIP in
lfd.
Preisen
BIP in
vj.
Preisen
Laspeyres
Mengenindex
in vj. Preisen
Preis
4,0
800.0
3,5
3,1
2,7
2,3
2,2
Berechnung der Wachstumsraten
Verkett.
Laspeyres
M.-Index
(B.-P. 1)
Verkett.
VolumenAngaben
(B.-P. 1)
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
244 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Beispiel: 1. Schritt - Berechnung des nominalen BIP für jedes Jahr
Äpfel
Per.
1
2
3
4
5
6
Menge
100.0
102.0
104.0
106.0
108.0
110.0
Birnen
Preis
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Menge
50.0
55.0
60.0
65.0
70.0
75.0
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
BIP in
lfd.
Preisen
BIP in
vj.
Preisen
Laspeyres
Mengenindex
in vj. Preisen
Preis
4,0
800.0
3,5
814.7
3,1
830.8
2,7
843.3
2,3
852.2
2,2
880.0
Berechnung der Wachstumsraten
4,0
3,8
3,7
3,6
3,4
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
Verkett.
Laspeyres
M.-Index
(B.-P. 1)
Verkett.
VolumenAngaben
(B.-P. 1)
HT 2009
245 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Beispiel: 2. Schritt - Berechnung des BIP in Vorjahrespreisen
Äpfel
Per.
1
2
3
4
5
6
Menge
100.0
102.0
104.0
106.0
108.0
110.0
Birnen
Preis
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Menge
50.0
55.0
60.0
65.0
70.0
75.0
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
BIP in
lfd.
Preisen
BIP in
vj.
Preisen
Laspeyres
Mengenindex
in vj. Preisen
Preis
4,0
800.0
3,5
814.7
832.0
3,1
830.8
2,7
843.3
2,3
852.2
2,2
880.0
Berechnung der Wachstumsraten
4,0
3,8
3,7
3,6
3,4
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
Verkett.
Laspeyres
M.-Index
(B.-P. 1)
Verkett.
VolumenAngaben
(B.-P. 1)
HT 2009
246 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Beispiel: 2. Schritt - Berechnung des BIP in Vorjahrespreisen
Äpfel
Per.
1
2
3
4
5
6
Menge
100.0
102.0
104.0
106.0
108.0
110.0
Birnen
Preis
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Menge
50.0
55.0
60.0
65.0
70.0
75.0
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
BIP in
lfd.
Preisen
BIP in
vj.
Preisen
Laspeyres
Mengenindex
in vj. Preisen
Preis
4,0
800.0
3,5
814.7
832.0
3,1
830.8
844.4
2,7
843.3
858.7
2,3
852.2
869.4
2,2
880.0
876.5
Berechnung der Wachstumsraten
4,0
3,8
3,7
3,6
3,4
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
Verkett.
Laspeyres
M.-Index
(B.-P. 1)
Verkett.
VolumenAngaben
(B.-P. 1)
HT 2009
247 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Beispiel: 3. Schritt - Berechnung des Laspeyres-Mengenindex auf Vorjahrespreisbasis
Äpfel
Per.
1
2
3
4
5
6
Menge
100.0
102.0
104.0
106.0
108.0
110.0
Birnen
Preis
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Menge
50.0
55.0
60.0
65.0
70.0
75.0
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
BIP in
lfd.
Preisen
BIP in
vj.
Preisen
Laspeyres
Mengenindex
in vj. Preisen
Preis
4,0
800.0
100.0
3,5
814.7
832.0
3,1
830.8
844.4
2,7
843.3
858.7
2,3
852.2
869.4
2,2
880.0
876.5
Berechnung der Wachstumsraten
4,0
3,8
3,7
3,6
3,4
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
Verkett.
Laspeyres
M.-Index
(B.-P. 1)
Verkett.
VolumenAngaben
(B.-P. 1)
HT 2009
248 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Beispiel: 3. Schritt - Berechnung des Laspeyres-Mengenindex auf Vorjahrespreisbasis
Äpfel
Per.
1
2
3
4
5
6
Menge
100.0
102.0
104.0
106.0
108.0
110.0
Birnen
Preis
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Menge
50.0
55.0
60.0
65.0
70.0
75.0
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
BIP in
lfd.
Preisen
BIP in
vj.
Preisen
Laspeyres
Mengenindex
in vj. Preisen
Preis
4,0
800.0
100.0
3,5
814.7
832.0
104.0
3,1
830.8
844.4
2,7
843.3
858.7
2,3
852.2
869.4
2,2
880.0
876.5
Berechnung der Wachstumsraten
4,0
3,8
3,7
3,6
3,4
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
Verkett.
Laspeyres
M.-Index
(B.-P. 1)
Verkett.
VolumenAngaben
(B.-P. 1)
HT 2009
249 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Beispiel: 3. Schritt - Berechnung des Laspeyres-Mengenindex auf Vorjahrespreisbasis
Äpfel
Per.
1
2
3
4
5
6
Menge
100.0
102.0
104.0
106.0
108.0
110.0
Birnen
Preis
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Menge
50.0
55.0
60.0
65.0
70.0
75.0
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
BIP in
lfd.
Preisen
BIP in
vj.
Preisen
Laspeyres
Mengenindex
in vj. Preisen
Preis
4,0
800.0
3,5
814.7
832.0
3,1
830.8
844.4
2,7
843.3
858.7
2,3
852.2
869.4
2,2
880.0
876.5
Berechnung der Wachstumsraten
4,0
3,8
3,7
3,6
3,4
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
Verkett.
Laspeyres
M.-Index
(B.-P. 1)
Verkett.
VolumenAngaben
(B.-P. 1)
100.0
104.0
103.6
103.4
103.1
102.9
HT 2009
250 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Beispiel: 4. Schritt - Verkettung der Laypeyres-Mengenindizes
Äpfel
Per.
1
2
3
4
5
6
Menge
100.0
102.0
104.0
106.0
108.0
110.0
Birnen
Preis
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Menge
50.0
55.0
60.0
65.0
70.0
75.0
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
BIP in
lfd.
Preisen
BIP in
vj.
Preisen
Laspeyres
Mengenindex
in vj. Preisen
Preis
4,0
800.0
3,5
814.7
832.0
3,1
830.8
844.4
2,7
843.3
858.7
2,3
852.2
869.4
2,2
880.0
876.5
Berechnung der Wachstumsraten
4,0
3,8
3,7
3,6
3,4
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
100.0
104.0
103.6
103.4
103.1
102.9
Verkett.
Laspeyres
M.-Index
(B.-P. 1)
100.0
Verkett.
VolumenAngaben
(B.-P. 1)
HT 2009
251 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Beispiel: 4. Schritt - Verkettung der Laypeyres-Mengenindizes
Äpfel
Per.
1
2
3
4
5
6
Menge
100.0
102.0
104.0
106.0
108.0
110.0
Birnen
Preis
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Menge
50.0
55.0
60.0
65.0
70.0
75.0
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
BIP in
lfd.
Preisen
BIP in
vj.
Preisen
Laspeyres
Mengenindex
in vj. Preisen
Preis
4,0
800.0
3,5
814.7
832.0
3,1
830.8
844.4
2,7
843.3
858.7
2,3
852.2
869.4
2,2
880.0
876.5
Berechnung der Wachstumsraten
4,0
3,8
3,7
3,6
3,4
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
100.0
104.0
103.6
103.4
103.1
102.9
Verkett.
Laspeyres
M.-Index
(B.-P. 1)
100.0
104.0
Verkett.
VolumenAngaben
(B.-P. 1)
HT 2009
252 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Beispiel: 4. Schritt - Verkettung der Laypeyres-Mengenindizes
Äpfel
Per.
1
2
3
4
5
6
Menge
100.0
102.0
104.0
106.0
108.0
110.0
Birnen
Preis
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Menge
50.0
55.0
60.0
65.0
70.0
75.0
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
BIP in
lfd.
Preisen
BIP in
vj.
Preisen
Laspeyres
Mengenindex
in vj. Preisen
Preis
4,0
800.0
3,5
814.7
832.0
3,1
830.8
844.4
2,7
843.3
858.7
2,3
852.2
869.4
2,2
880.0
876.5
Berechnung der Wachstumsraten
4,0
3,8
3,7
3,6
3,4
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
100.0
104.0
103.6
103.4
103.1
102.9
Verkett.
Laspeyres
M.-Index
(B.-P. 1)
100.0
104.0
107.8
111.4
114.9
118.1
Verkett.
VolumenAngaben
(B.-P. 1)
HT 2009
253 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Beispiel: 5. Schritt - Berechnung verketteter Volumenwerte
Äpfel
Per.
1
2
3
4
5
6
Menge
100.0
102.0
104.0
106.0
108.0
110.0
Birnen
Preis
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Menge
50.0
55.0
60.0
65.0
70.0
75.0
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
BIP in
lfd.
Preisen
BIP in
vj.
Preisen
Laspeyres
Mengenindex
in vj. Preisen
Preis
4,0
800.0
3,5
814.7
832.0
3,1
830.8
844.4
2,7
843.3
858.7
2,3
852.2
869.4
2,2
880.0
876.5
Berechnung der Wachstumsraten
4,0
3,8
3,7
3,6
3,4
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
100.0
104.0
103.6
103.4
103.1
102.9
Verkett.
Laspeyres
M.-Index
(B.-P. 1)
100.0
104.0
107.8
111.4
114.9
118.1
Verkett.
VolumenAngaben
(B.-P. 1)
800.0
HT 2009
254 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Beispiel: 5. Schritt - Berechnung verketteter Volumenwerte
Äpfel
Per.
1
2
3
4
5
6
Menge
100.0
102.0
104.0
106.0
108.0
110.0
Birnen
Preis
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Menge
50.0
55.0
60.0
65.0
70.0
75.0
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
BIP in
lfd.
Preisen
BIP in
vj.
Preisen
Laspeyres
Mengenindex
in vj. Preisen
Preis
4,0
800.0
3,5
814.7
832.0
3,1
830.8
844.4
2,7
843.3
858.7
2,3
852.2
869.4
2,2
880.0
876.5
Berechnung der Wachstumsraten
4,0
3,8
3,7
3,6
3,4
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
100.0
104.0
103.6
103.4
103.1
102.9
Verkett.
Laspeyres
M.-Index
(B.-P. 1)
100.0
104.0
107.8
111.4
114.9
118.1
Verkett.
VolumenAngaben
(B.-P. 1)
800.0
832.0
862.3
891.3
918.9
945.1
HT 2009
255 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Beispiel: Berechnung der Wachstumsraten
Äpfel
Per.
1
2
3
4
5
6
Menge
100.0
102.0
104.0
106.0
108.0
110.0
Birnen
Preis
6,0
6,1
6,2
6,3
6,4
6,5
Menge
50.0
55.0
60.0
65.0
70.0
75.0
2
3
4
5
6
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
BIP in
lfd.
Preisen
BIP in
vj.
Preisen
Laspeyres
Mengenindex
in vj. Preisen
Preis
4,0
800.0
3,5
814.7
832.0
3,1
830.8
844.4
2,7
843.3
858.7
2,3
852.2
869.4
2,2
880.0
876.5
Berechnung der Wachstumsraten
4,0
3,8
3,7
3,6
3,4
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
100.0
104.0
103.6
103.4
103.1
102.9
Verkett.
Laspeyres
M.-Index
(B.-P. 1)
100.0
104.0
107.8
111.4
114.9
118.1
Verkett.
VolumenAngaben
(B.-P. 1)
800.0
832.0
862.3
891.3
918.9
945.1
4,0
3,6
3,4
3,1
2,9
4,0
3,6
3,4
3,1
2,9
HT 2009
256 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt 1992-2008
120
108,9
Preisbereinigtes BIIP (2000=100)
110
110,3
106,3
100,0
100
101,2 101,2 101,0
102,2 103,0
96,9
95,0
90
87,3
88,9
90 5
90,5
91,4
93,1
86,6
80
70
60
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Quelle: Statistisches Bundesamt (2009)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
257 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Wachstumsraten des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts 1992-2008
3,5
3,2
3,2
3,0
2,7
2,5
2,5
2,2
Wachstumsratee in %
2,0
1,9
2,0
2,0
1,8
1,5
1,2
1,3
,
12
1,2
1,0
1,0
0,8
0,5
0,0
0,0
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
-0,5
-1,0
2003
-0,2
2004
2005
2006
2007
2008
-0,8
-1,5
Quelle: Statistisches Bundesamt (2009)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
258 / 260
6.6 Preisbereinigtes BIP
Wachstumsraten des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts 2008 in regionaler Gliederung
2,5
2,1
Wachsstumsrate in %
2
1,5
1,5
1,8
1,7
1,7
1,6
1,3
1,6
1,4
1,2
1
1,3
1,2
1
1,1
09
0,9
1
0,6
0,5
0
Quelle: Statistisches Bundesamt (2009)
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
259 / 260
Literaturhinweise für Kapitel 6
Brümmerhoff, D. (2007): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, 8. Auflage,
Oldenbourg Verlag, München.
Frenkel, M. und K.-D. John (2006): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, 6.
Auflage, Verlag Vahlen, München.
Nierhaus, W. (2004): Wirtschaftswachstum in den VGR: Zur Einführung der
Vorjahrespreisbasis in der deutschen Statistik, in: ifo Schnelldienst, 57, Heft
5, S. 28-34.
Nierhaus, W. (2004): Zur Einführung der Vorjahrespreisbasis in der deutschen
Statistik: Besonderheiten der Quartalsrechnung, in: ifo Schnelldienst, 57, Heft
15, S. 14-21.
Nierhaus, W. (2005): Zur Einführung der Vorjahrespreisbasis in der deutschen
Statistik: Konsequenzen für die Konjunkturanalyse, in: ifo Schnelldienst, 58,
Heft 5, S. 19-27.
Nierhaus, W. (2005): Vorjahrespreisbasis und Chain-Linking in den VGR: Das
Wichtigste der neuen Volumenrechnung, in: ifo Schnelldienst, 58, Heft 15, S.
29-35.
Nierhaus, W. (2007): Vorjahrespreisbasis : Aggregation und
Verkettungsdifferenz, in: ifo Schnelldienst, 60, Heft 6, S. 29-33.
Prof. Dr. Michael Berlemann (HSU)
Vorlesung: Einführung in die Volkswirtschaftslehre
HT 2009
260 / 260
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