Wirtschaft in der Region 26 NUMMER 34 Mehr als die Hälfte will mittelfristig investieren Regionalmarketing Günzburg Welche Ergebnisse eine Umfrage unter Unternehmen im Landkreis brachte. 146 Fragebögen ausgewertet Photovoltaik auf dem Bürgerhaus Bubesheim: Mathias Mader von der Firma Actensys (links) und Bürgermeister Walter Sauter freuten sich Ende November über das abgeschlossene Projekt. Archivfoto: Kraus Zusammenarbeit im Bereich der Photovoltaik Vertrag Vento Ludens (Jettingen) und Actensys (Waldstetten) vereinbaren Kooperation Jettingen/Waldstetten l zg l Die Vento Ludens GmbH & Co. KG (Jettingen) und die Actensys GmbH (Waldstetten) haben einen Kooperationsvertrag zur gemeinsamen Errichtung von Photovoltaikanlagen unterschrieben. Durch diese Zusammenarbeit sollen die Erfahrungen der beiden Firmen im Bereich der Solarenergie gebündelt werden. Beide Geschäftsführer – Horst Walz, Geschäftsführer der Vento Ludens, und Mathias Mader, Geschäftsführer von Actensys – hoben die gute Zusammenarbeit hervor, die sich in 2008 bereits beim Bau der ersten gemeinsamen Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 290 kWp auf den Dächern der Firma Ludofact in Jettingen-Scheppach bot. kWp ist die Abkürzung von Kilowatt-Peak (Spitzenleistung). Die Kooperation verfolgt ambitionierte Ziele: In diesem Jahr sollen Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von fünf Megawatt und nächstes Jahr 15 Megawatt realisiert werden. Dies entspricht einem Investitionsvolumen von 18 Millionen Euro in 2009 und 50 Millionen Euro in 2010. Geplant sind neben größeren Dachanlagen auch Photovoltaik-Freiflächenanlagen, die durch die regenerative Energieproduktion einen Teil zum Klimaschutz beitragen sollen. Die Vento Ludens GmbH & Co. KG ist Teil einer international tätigen Firmengruppe mit mehr als 300 Beschäftigten, deren alleiniger Gesellschafter der Jettinger Unternehmer Horst Walz ist. Seit 2000 ist sie als Planer, Investor und Betreiber für Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energien tätig. Neben dem Hauptsitz in Jettingen-Scheppach ergänzen Büros in Norddeutschland, Schottland und der Schweiz das Firmennetzwerk. Neben dem wichtigsten Standbein Windkraft soll die Photovoltaik ein weiterer Geschäftsbereich auch international werden. Junges Unternehmen erzielte 2008 bereits Millionen-Umsatz Die Actensys GmbH entstand 2008 aus einem Zusammenschluss erfahrener Ingenieure aus dem Bereich erneuerbare Energien und wird von Mathias Mader als Geschäftsführer vertreten. Das Team war bisher schon für die Projektentwicklung und -realisierung von über zwölf Megawatt photovoltaischer Kraftwerke verantwortlich. Diese erfolgreiche Arbeit wurde auch bei der Firma Actensys fortgeführt. So konnten im Jahr der Gründung 2008 – außergewöhnlich für ein junges Unternehmen – schon Umsätze in Höhe von mehr als vier Millionen Euro erzielt werden, heißt es in einer Mitteilung. Günzburg l AZ l Ökoprofit, DialogWirtschaftsportal oder Standortbroschüre sind nur einige Projekte, die die Regionalmarketing Günzburg für Betriebe im Landkreis anbietet. Um diese und weitere Projekte bestmöglich durchführen zu können, wird eine ständig aktualisierte und komplette Datenbank benötigt. Vor diesem Hintergrund hat sich die Regionalmarketing – Wirtschaft und Tourismus – im September 2008 dazu entschlossen, eine flächendeckende Unternehmensumfrage bei allen Branchen außer dem Gastgewerbe im Landkreis zu starten. Neben den Unternehmensdaten wurden Wünsche, Bedarfe und Probleme der Betriebe abgefragt, um weitere Projektideen im Bereich Wirtschaftsförderung und Standortmarketing zu entwickeln. Der siebenseitige Fragebogen wurde an etwa 1500 E-Mail-Adressen versandt und zum Download im Internet hinterlegt. Zur Teilnahme an der Umfrage wurde auch öffentlich aufgerufen. Von September bis Dezember wurden 146 Fragebögen zurückgeschickt, was eine Teilnahmequote von zehn Prozent bedeutet. Die meisten ausgefüllten Fragebögen kamen aus Günzburg (29 Stück), Burgau (22) und Krumbach (17). Einige Ergebnisse: 69 Prozent der Befragten kennen die Regionalmarketing Günzburg. Die Wirtschaftsförderstelle, die zu diesem Zeitpunkt noch dem Landratsamt angeschlossen war, ist nur bei 13 Prozent der Teilnehmer bekannt. Gute Verkehrsanbindung Was finden die Befragten an ihrem Standort besonders attraktiv? Der Landkreis Günzburg zeichnet sich laut Umfrage nicht nur durch seine gute Verkehrsanbindung (51 Prozent) aus, sondern hauptsächlich auch durch die Nähe zu den Kunden Bissinger erweitert Mitarbeiterstab Systemhaus Sicherung der Arbeitsplätze steht in diesem Jahr im Vordergrund Gundelfingen/Günzburg l E-U l Das Systemhaus Bissinger (SHB) hat in Übereinstimmung mit der Expansionsplanung für das Jahr 2008 seinen Mitarbeiterstab abermals erweitert. Im Vordergrund steht nach den Worten von Firmenchef Siegfried Bissinger im laufenden Jahr die Sicherung der Arbeitsplätze. Da das Unternehmen, struktu- Siegfried Bissinriert in die Berei- ger Foto: Pawlu che SHB Objektdesign, Bissinger DKL, Document Solutions und Shop, zusammen mit der Niederlassung in Stuttgart von der globalen Finanzkrise gegenwärtig noch nicht betroffen ist, ergeben sich für die Geschäftsleitung gute Chancen, auch dieses Ziel zu erreichen. „Wir haben“, so erklärt Siegfried Bissinger, „noch nie einen Mitarbeiter wegen zu geringer Auslastung entlassen.“ Bernard Pallas, Spezialist für ITLösungen, übernahm die Aufgaben des Stuttgarter SHB-Geschäftsführers. Zum neuen Mitarbeiterteam gehören außerdem Andrea Braun, Markus Braun, Corina Iskat, Christian Daemel, Andreas Fischer, Dennis Hattler, Marlene Hillenbrand, Paul Huber, Fabian Konle, Kathrin Mendle, Andreas Schweinstetter, Julian Stein, Pierre Teichmann, Sabine Weishaupt und Robert Weiß. Günzburg l kek l Bei der Rubens GmbH in Günzburg, Reindlstraße 5, hat es einen Geschäftsführerwechsel gegeben. Nachdem sich Ruben Müller wirtschaftlich neu orientiert hat, hat der Ichenhauser Malermeister Thomas Berkmüller den Maler- und Stuckateurbetrieb mit Sitz in Günzburg übernommen und mit seinem eigenen Unternehmen zusammengeführt. Mit dem Zusammenschluss konnte das Leistungsspektrum der Rubens GmbH rund um Farbe und Putz erweitert werden. Beispielsweise hat sich Thomas Berkmüller auf Pulverbeschichtungen spezialisiert. Cancom Sysdat ist „Bester General Business Partner“ 52 Prozent der befragten Unternehmen im Landkreis gaben an, dass sie in den nächsten fünf Jahren investieren wollen. Das ergab eine Umfrage der Regionalmarketing. (48). Daneben spielt die geografische Lage (32) eine wichtige Rolle. In einem Umkreis von 400 Kilometer Entfernung leben 25 Prozent der gesamten europäischen Bevölkerung, so die Regionalmarketing. Trotz der insgesamt angespannten wirtschaftlichen Lage zeigen die Betriebe im Landkreis eine optimistische Tendenz. Rund 52 Prozent planen in den nächsten fünf Jahren eine Neuinvestition im Landkreis. Weitere zwölf Prozent planen eine Erweiterung ihres Betriebs außerhalb der Region. Das Thema Kooperation und Zusammenarbeit mit Unternehmen ergab folgendes Ergebnis: Rund 30 Prozent der Teilnehmer arbeiten bereits mit Betrieben innerhalb des Landkreises zusammen, etwa genauso viele mit Betrieben außerhalb der Region und weitere 30 Prozent wollen die Zusammenarbeit im Landkreis intensivieren. Die meistgenannten „Wünsche“ für Koope- Modekette Adessa In Günzburg wird normal weitergearbeitet. Auch Shop in Krumbach Horst Walz, Chef der Jettinger Firma Ludofact, ist alleiniger Gesellschafter der Vento Ludens GmbH, einer Firmengruppe mit rund 300 Beschäftigten. Archivfoto: bwz Neuer Geschäftsführer bei der Rubens GmbH AUSZEICHNUNG Regionale Filialen von Insolvenz betroffen Landkreis l alk/dpa l Von der Insolvenz der Adessa Moden GmbH, einem Bekleidungsunternehmen aus Nordrhein-Westfalen, sind auch mehrere regionale Filialen betroffen. Adessa ist unter anderem in der Dillinger Straße in Günzburg und in der Bahnhofstraße in Krumbach vertreten. „Für uns ändert sich gar nichts“, sagte eine Günzburger Mitarbeiterin gestern. Die Filiale mit einer Verkaufsfläche von mehr als 400 Quadratmetern hat fünf Beschäftigte. Dort wird ganz normal weitergearbeitet. Von der Insolvenz betroffen sind 900 Beschäftigte in Deutschland. Dem Unternehmen in Würselen bei Aachen drohe die Zahlungsunfähigkeit nach einem starken Umsatzrückgang „durch die allgemeine schlechte Wirtschaftslage“, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning am Montag in Aachen mit. Nach einer ersten Einschätzung gebe es Chancen für eine MITTWOCH, 11. FEBRUAR 2009 Sanierung. „Das Unternehmen ist gut aufgestellt“, erklärte Mönning. Der Geschäftsbetrieb an den Standorten gehe unverändert weiter. Das 1986 gegründete Einzelhandelsunternehmen hat etwa 200 Filialen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Slowenien. In Deutschland gibt es rund 130 Filialen mit durchschnittlich fünf Beschäftigten, darunter in Günzburg, Krumbach und Dillingen. Am Standort Würselen arbeiten 120 Menschen. rationen betreffen Firmen innerhalb derselben Branche, wie beispielsweise innerhalb der Metallindustrie, Elektroindustrie, Ingenieurbüros, IT-Bereich, Baugewerbe, Nahrungsmittelgewerbe usw. Die ausreichende Verfügbarkeit von Fachkräften entwickelt sich immer mehr zum wichtigen Standortfaktor. Knapp jeder Zweite der Befragten gab an, dass es in der Region nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte gibt. Als Grund werden vor allem die wenigen Freizeitangebote für junge Erwachsene im Landkreis genannt. Ebenfalls wird der Umstand allerdings auf die niedrige Arbeitslosenquote in der Region zurückgeführt. O Die komplette Umfrage und weitere Informationen gibt es bei der Regionalmarketing Günzburg, An der Kapuzinermauer 1, Telefon (08221) 95-140, [email protected], www.regionalmarketing-guenzburg.de INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER Der Weg durch Dschungel des Arbeitsrechts Unter der Marke „fit for working“ greift die IHK Schwaben in Informationsveranstaltungen aktuelle Probleme des Arbeitsrechts auf. Eine Veranstaltung hierzu findet am 3. März von 14 bis 18 Uhr im Forum am Hofgarten in Günzburg statt. Anmeldungen bei Nelly Bachmann, Telefon (0821) 3162-293, E-Mail: [email protected] Beim sogenannten „IBM Channel Kick-off“ in Ludwigsburg wurde der „IBM BestSeller Award“ an ausgewählte Geschäftspartner verliehen. Die Cancom Sysdat GmbH (Jettingen-Scheppach) wurde in der Kategorie „Bester General Business Partner“ mit dem stärksten Wachstum im Mittelstandsumfeld ausgezeichnet. Doris Albiez, Vice President Business Partner Organisation, überreichte den Preis an Bernd Schüchter, Geschäftsführer von Cancom Sysdat. (pm) Seit 30 bzw. zehn Jahren tätig Im Rahmen einer Fahrt nach Stuttgart hat die Steuerberatungsgesellschaft Alex Müller und Partner (Burgau) ihre langjährigen Mitarbeiterinnen Barbara Beurer (Zweite von links) und Josefine Wagner (Zweite von rechts) geehrt. Beurer arbeitet seit 30 Jahren in der Kanzlei, Wagner seit zehn Jahren. Barbara Beurer hat bereits ihre Ausbildung zur Steuerfachangestellten in der Steuerkanzlei Müller absolviert. Lieselotte Schnaubelt, Steuerberaterin und Geschäftsführerin (links), sowie Martin Purkart, Steuerberater und Geschäftsführer, gratulierten. Text/Foto: vp Nur für den deutschen Teil Der Insolvenzantrag gelte nur für den deutschen Teil des Unternehmens. Die anderen Bereiche seien aber enger Teil der Restrukturierungspläne, sagte ein Sprecher. Der Umsatz betrug europaweit rund 80 Millionen Euro. Adessa ist das einzige Einzelhandelsunternehmen der weltweit operierenden Sahinler Group. In der Adessa-Filiale in Günzburg läuft der Verkauf normal weiter. Foto: Weizenegger Bei der Übergabe der Urkunde (v. l.): der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes, Siegfried Gallus, Balthasar Zahler und Wirtschaftsminister Zell. Repro: em Wirtschaftsminister gratuliert Auszeichnung Gasthaus Zahler zertifiziert Landkreis l em l Bis November 2011 gilt die Zertifizierung, die der Gasthof Zahler („Traube“) in Röfingen erhalten hat. Er darf nun die Bezeichnung „Zwei Sterne Standard mit Superior“ führen. Eine Kommission hatte die Räumlichkeiten überprüft, Zimmer besichtigt, nach Service, Sauberkeit, Größe und Ausstattung geschaut, den Spielplatz sowie die Kinderfreundlichkeit unter die Lupe genommen. Alle drei Jahre folgt eine neue Überprüfung, um die Sterne zu behalten. Im festlichen Rahmen der Fach- messe für Hotelier-Gastronomie (Hoga) in Nürnberg wurde die Zertifizierung vom Bayerischen Hotelund Gaststättenverband übergeben. Insgesamt wurden 62 bayerische Häuser ausgezeichnet. Der dritte Stern wurde nicht genehmigt, weil die Rezeption im Gasthaus Zahler nicht den Ansprüchen der Prüfer entsprach. Die Besitzer Balthasar und Marlene Zahler waren sehr glücklich mit der Zertifizierung, denn die Vergabe der Zimmer über Legoland-Besucher entscheidet die Einstufung und Bewertung mit.