Steckbriefe zu den Insekten von offenen Binnendünen

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Steckbriefe zu den Insekten von offenen Binnendünen, Sandtrockenrasen
und angrenzenden Saumbereichen
Bienenwolf (Philanthus triangulum) Ε
Töpferwespe (Eumenes pedunculatus) Ε
Der Bienenwolf gehört zur Familie der Grabwespen.
Zur Versorgung seiner Nachkommen erbeutet er
Honigbienen die beim Blütenbesuch überwältigt und
durch einen Stich im Vorderkörper gelähmt werden.
Fliegend wird die Beute zum Nest transportiert,
dessen Brutzellen sich bis zu einem Meter tief im
Sandboden befinden. > (solitär lebende Art!).
Bienenwolf-Goldwespe (Hedychrum rutilans) Ε
Die Töpferwespe ist eine von etwa 70 der in
Deutschland lebenden solitären Faltenwespen. Sie
baut aus Lehm und Speichel kleine amphorenähnliche Brutzellen, in die sie für ihre Brut durch
Stiche gelähmte Raupen von Spanner-Schmetterlingen einträgt. Nicht selten in Mooren und Heiden.
> (solitär lebende Art!).
Hornisse (Vespa crabro) ∆
Diese buntmetallische Goldwespe ist eine von etwa
100 Arten in Mitteleuropa und fliegt von Juli bis
September.Wie der Name schon verrät, parasitiert
sie speziell beim Bienenwolf und ist somit sein natürlicher Gegenspieler. Die Weibchen der Goldwespen
schmuggeln ihre Eier in die Brutzellen ihres Wirtes.
> (solitär lebende Art!).
Trugameise (Methocha articulata) Ε
Hornissen sind die größten heimischen sozialen
Faltenwespe. Sie nisten gern in Baumhöhlen und
anderen dunklen oberirdischen Hohlräumen. Durch
Aufklärung und Schutzmaßnahmen sind Vorkommen
dieser nützlichen Insekten erfreulicherweise wieder
häufiger zu beobachten.
> (sozial lebende Art!)
Deutsche Wespe (Vespa germanica) ∆
Wie der Name verrät, ist diese Stechimme nicht
wirklich eine Ameise, sondern ein Vertreter aus der
weiten Verwandtschaft der Dolchwespenartigen. Die
Larve dieser Art entwickelt sich an einer Larve des
Sandlaufkäfers, die zuvor durch Stiche des
Trugameisenweibchens gelähmt wurde.
> (solitär lebende Art!).
Kahlrückige Waldameise (Formica polyctena) ∆
Diese Faltenwespe nistet entweder unterirdisch in
alten Mäusenestern oder auch oberirdisch in dunklen
Hohlräumen (z. B. auf Dachböden). Wie die Hornisse
und die Rote Wespe, erbeutet sie für die Fütterung
ihrer eigenen Larven große Mengen Fliegen und
andere Insekten.
> (sozial lebende Art!)
Rote Wespe (Vespa rufa) ∆
Diese weit verbreitete Ameise besiedelt Laub- und
Nadelwälder, kommt aber teilweise in Siedlungsrandbereichen vor. Die Nester der Kahlrückigen
Waldameise sind je nach Standort von der Form her
sehr variabel und werden aus Pflanzenmaterialien
aufgebaut. Die Ernährung besteht überwiegend aus
Honigtau und erbeuteten Insekten. > (soziale Art!)
Gastameise (Formicoxenus nitidulus) ∆
Die Rote Wespe gehört mit den beiden vorigen Arten
zu den Staaten bildenden (sozialen) Faltenwespen.
Diese Art nistet ausschließlich in unterirdischen
Höhlungen, vorwiegend in offenen Lebensräumen.
Die Rote Wespe ist deutlich seltener als ihre
nächsten Verwandten.
> (sozial lebende Art!)
Die Ernährung der Gastameise erfolgt durch
Einmischung und Betteln bei Futteraustausch zweier
Wirtsameisen aus der Großgruppe der Roten Waldameise. Die weit verbreitete Gastameise wurde
wegen ihrer Kleinheit und der versteckten
Lebensweise nicht häufig nachgewiesen.
> (sozial lebende Art!)
Rasenameise (Tetramorium caespitum) ∆
Diese kleine dunkelbraune Rasenameise baut ihre
Nester überwiegend im Boden warmer Sandflächen.
Ihre Puppen haben wie alle Vertreter aus der
Gruppe der Knotenameisen keinen Kokon. Die
Rasenameisen ernähren sich von Pflanzensamen,
Honigtau (zuckerhaltige Ausscheidungen anderer
Insekten) und Aas. > (sozial lebende Art!)
Frühlings-Wegwespe (Anoplius viaticus)Ε
Steinhummel (Bombus lapidarius) ∆
Wie alle Vertreter aus der Familie der Wegwespen,
versorgt auch diese Art ihre Brut mit erbeuteten
Spinnen. Anders als ihre Verwandten graben die
Weibchen dieser Art bereits vor der Jagd ihre
Brutröhre in den Sandboden, in der die durch Stiche
gelähmten Spinnen mit einem Ei belegt wird.
> (solitär lebende Art!).
Gemeine Sandwespe (Ammophila sabulosa) Ε
Die Steinhummel ist weit verbreitet und fliegt auch
regelmäßig an blühenden Kräutern der Sandmagerrasen. Bei fehlenden oberirdischen Möglichkeiten,
nistet sie auch unterirdisch in verlassenen
Mäusenestern. Die recht friedfertigen Völker
beherbergen zwischen 100 und 300 Individuen.
> (sozial lebende Art!)
Sandbiene (Andrena argentata) Ε
Als Charakterart der Sandgebiete versorgt die
Sandwespe ihre Brut mit erbeuteten Raupen von
Nachtfaltern. Die durch Stiche gelähmten Raupen
werden in eine vorher gegrabene Erdröhre
geschleppt. Nach der Eiablage an der Beute wird
der Nesteingang wieder verschlossen und getarnt.
> (solitär lebende Art!).
Silbermundwespe (Crabro cribrarius) Ε
Andrena argentata ist eine Charakterart der Sandbiotope und gehört zu den gefährdeten Sandbienenarten. Sie legt ihre Nester in schütter bewachsenen
Flächen an. Die Brutzellen liegen etwa 15 cm tief im
Boden. Die Art fliegt jährlich in zwei Generationen:
(IV - V; VII - IX)
> (solitär lebende Art!).
Furchenbiene (Halictus rubicundus) Ε
Diese im Boden nistende Grabwespe fliegt im
Sommer überwiegend an besonnten Gebüsch- und
Wegrändern auf sandigem Untergrund. Als Larvennahrung erbeuten die Weibchen diverse Fliegen.
Dies findet oft auf Doldenblüten statt, von denen sie
zugleich den Nektar als Nahrung für sich nutzen.
> (solitär lebende Art!).
Wanzengrabwespe (Astata boops) Ε
Wie alle ihre Verwandten der Gattung Halictus nistet
diese Furchenbiene im Boden schütter bewachsener
Flächen. In einem Nest sind mehrere Weibchen
aktiv. Die Nestgründerin erzeugt zunächst nur
Arbeiterinnen, im Spätsommer aber ΓΓ und ΕΕ, von
denen nur die begatteten ΕΕ im Nest überwintern.
> (sozial lebende Art!)
Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas)
Diese seltene Charakterart trocken-warmer Sandbiotope trägt als Nahrung für ihre Nachkommen
ausschließlich Schildwanzen ein. Diese Beutetiere
werden durch Stiche gelähmt und zur Eiablage in 5
cm tiefe Brutzellen im Sanboden eingetragen.
Der kleine Feuerfalter fliegt von April bis Oktober am
häufigsten im Bereich offener Sandbiotope, wo seine
Raupen an Apferarten, mit Vorliebe am kleinen
Sauerampfer Rumex acetosella fressen. Alljährlich
fliegt er in mindestens drei bis vier Generationen, in
günstigen Jahren möglicherweise sogar in fünf bis
sechs Generationen.
Blauflügelige Ödlandschrecke
(Oedipoda caerulea)
Diese gefährdete Heuschrecke lebt nur auf warmen,
sehr trockenen und schütter bewachsenen Dünen
und Sandflächen. In Ruhestellung ist die Blauflügelige Ödlandschrecke durch ihre Färbung bestens
getarnt. Auf Grund verloren gegangener Biotope ist
diese Art vor allem in Norddeutschland rückläufig.
> (solitär lebende Art!).
Zikadengrabwespe (Dryudella stigma) Ε
Die Zikadenwespen ist ebenfalls eine Charakterart
trocken-warmer Sandbiotope. Diese Grabwespe
trägt zur Versorgung ihrer Brut Zikadenlarven ein.
Sie tritt nur an wenigen geeigneten BinnendünenStandorten auf, wie z.B. in der Farger Heide.
> (solitär lebende Art!).
Hosenbiene (Dasypoda hirtipes) Ε
Die durch ihre mächtigen Sammelbürsten (Hosen)
auffällige Wildbiene nistet oft in großen Kolonien in
geeigneten Sandbiotopen. Zur Versorgung ihrer
Nachkommen trägt sie ausschließlich Pollen und
Nektar von Korbblütlern in die 40-60 cm tief liegenden Brutzellen ein.
> (solitär lebende Art!).
Dünen-Blattschneiderbiene
(Megachile maritima) Γ
Die Hauptverbreitungsgebiete dieser Art sind Dünen,
Flugsandfelder und Sandheiden. Ihre Nester legen
die Weibchen dieser Art flach im Boden zwischen
Graswurzeln an. Die darin enthalten 5-12 Brutzellen
werden mit Blättern verschiedenster Pflanzen ausgekleidet. > (solitär lebende Art!).
Gemeine Filzbiene (Epeolus variegatus) Ε
Diese Kuckucksbiene parasitiert bei einigen
Seidenbienen-Arten (Colletes). Man trifft sie häufig
beim Blütenbesuch auf Rainfarn, Jakobs-Greiskraut
und Habichtskraut, vor allem in trockenen Biotopen
(Magerrasen, Sandgruben) an.
> (solitär lebende Art!).
Wespenbiene (Nomada rufipes) Ε
Diese Kuckucksbiene lebt als Nahrungsparasit bei
der Heide-Sandbiene (Andrena fuscipes) und ist mit
ihr auch nur in entsprechenden Sandbiotopen
verbreitet. Ihr Bestand ist durch Biotopzerstörung
rückläufig.
> (solitär lebende Art!).
Raubfliegen-Art (Familie: ASILIDAE)
Aus der Familie der Raubfliegen sind in Mitteleuropa
ungefähr 100 Arten bekannt. Sie sind meist kräftige,
stark beborstete Fliegen und ernähren sich von
anderen Insekten, die sie im Flug oder aus dem Flug
heraus am Boden erbeuten. Die Beutetiere werden
mit dem kräftigen Rüssel getötet und ausgesaugt.
Dünen-Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida) Ε
Die Larven dieser für Sandgebiete charakteristischen Käfer leben in bis zu 3o cm tiefen, selbst
gegrabenen Erdröhren. Dabei verdeckelt der flache
Kopf der Larve mit seinen großen Beißwerkzeugen
den Röhreneingang. Kommt ein Beutetier in
reichweite vorbei, schnellt die Käferlarve hervor und
zieht es zum Verzehr in die Brutröhre
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