Magnetism_24

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Magnetische Eigenschaften von
Werkstoffen
F  V0 H
dH
dx
F … Kraft in der x Richtung
V … Volumen der Probe
 … Suszeptibilität der Probe
H … magnetische Feldstärke
dH/dx … Gradient der Feldstärke
Die (magnetische) Suszeptibilität 
charakterisiert die magnetischen
Eigenschaften der Werkstoffe
1
Weitere Parameter
F  V0 H
dH
dx
  1 



B  0 H  0 M


M  H



B  1    0 H  H
… die auf das Material wirkende Kraft
… Permeabilität
(ähnlich wie dielektrische Konstante:  = 1 + P/[0E])
… magnetische Induktion
… Magnetisierung
 
  B A
 

  0 H  A  M  0
… magnetischer Strom (B … magnetische
Stromdichte)
  m
M
V
… Magnetisierung und magnetisches Moment
2
Magnetische Eigenschaften von Werkstoffen
… und
Antiferromagnetisch
und
Ferrimagnetisch
3
Wechselwirkung mit externem
magnetischen Feld
Werkstoff
Diamagnetisch
Wechselwirkung
–
Paramagnetisch
Ferromagnetisch
Antiferromagnetisch
Ferrimagnetisch
wird ausgestoßen
werden
unterschiedlich
stark
hineingezogen
4
Diamagnetismus
Änderung des inneren oder des atomaren „elektrischen“ Stroms im externen
magnetischen Feld:
 Änderung der Winkelgeschwindigkeit der stark gebundenen Elektronen
 Rotation (kreisförmige Bewegung) der freien (metallischen) Elektronen
5
Diamagnetismus
Das interne magnetische Feld im Werkstoff (Magnetisierung M)
wirkt gegen das externe magnetische Feld (H), so dass die
magnetische Induktion (B) im Werkstoff klein ist.



 
B  0 H  M



H  M  B  0
Ideal diamagnetisch sind Supraleiter im supraleitenden Zustand
(Meissner Effekt)

M
   0
H
  1
… negativ in diamagnetischen
Materialien
6
Paramagnetismus
Ohne ein externes magnetisches Feld (H = 0) gibt es keine
Magnetisierung des Werkstoffs (M = 0), weil magnetische Momente
einzelner Atome (Elektronen) zufällig orientiert sind.
Im externen magnetischen Feld (H > 0) werden magnetische
Momente einzelner Atome (Elektronen) in einer Richtung orientiert 
M > 0.
Temperaturschwingungen der Atome wirken gegen die Orientierung
der magnetischen Momente  die Suszeptibilität ist
temperaturabhängig.
H  0  M  0
H  0  M  0
7
Paramagnetismus

M
   0
H
M
(a) … Curie Gesetz
H

C
T
… Curie

C
T 
… Curie-Weiss
(b), (c) … Curie-Weiss Gesetz für
Paramagnetisches Material
(d) … diamagnetisches Material
8
Paramagnetismus
Bedeutung der Konstanten C und  im Curie und Curie-Weiss Gesetz
Magnetismus der atomaren
Elektronen (Orbitalelektronen)
n m2  0 H
M
3k BT
2
n

 C
M
orbit
 para

 m 0 
H
3k BT
T
n m2  0
C
3k B
n … Anzahl der magnetischen
Momente (Atome)
Theorie des molekularen
Feldes
H total  H ext  H mol
H mol  M
 total 
C
M
M


H total H ext  M T
H ext C
T  C
C
C
M



H ext T  C T  
M
 ext
  C
9
Spin Paramagnetismus
Zusätzlicher Effekt zum Orbitalmagnetismus
Elemente mit 3d Elektronen (Besetzung der Elektronenzustände laut Hund):
Fe: 3s2, 3p6, 3d6
Spin-magnetisch
Co: 3s2, 3p6, 3d7
Spin-magnetisch
Ni: 3s2, 3p6, 3d8
Spin-magnetisch
Cu: 3s2, 3p6, 3d10
Spin-nichtmagnetisch
Zn: 3s2, 3p6, 3d10
Spin-nichtmagnetisch
10
Elemente mit 3d Elektronen
11
Ferromagnetismus
Die wichtigsten Merkmale der
ferromagnetischen Werkstoffe
• Anordnung der magnetischen
Momente unterhalb von Tc
• Sättigung der Magnetisierung
• Übergang ferromagnetisch 
paramagnetisch bei Tc
• Temperaturabhängigkeit von Ms
12
Magnetische Eigenschaften von
ferromagnetischen Werkstoffen – Beispiele
770°C
1131°
C
358°C
15,8°
C
13
Einfluss der Eigenspannung
(Realstruktur)
Auf magnetische Eigenschaften von
ferromagnetischen Werkstoffen
Nickel (fcc)
Eisen (bcc)
14
Einfluss der Orientierung der
Kristallite (Realstruktur)
Auf magnetische Eigenschaften von
ferromagnetischen Werkstoffen
Beispiel: Eisen,
Einkristall
Kristallanisotropie der magnetischen Eigenschaften (der Magnetisierung)
Gemessen wird der Mittelwert der physikalischen Eigenschaft
15
Permanente Magnete
Breite Hysteresekurve
16
Werkstoffe für permanente Magnete
17
Magnetoelastische Effekte
Magnetostriktion
Änderung der Länge (der Gitterparameter) des magnetischen Kristalls im
magnetischen Feld
Spontane Magnetostriktion
Änderung der Länge (der Gitterparameter) des magnetischen Kristalls im
eigenen magnetischen Feld
Beobachtet in manchen Materialien unter Tc – bei der Anordnung der
magnetischen Momente
18
Spontane Magnetostriktion
b
ErCo2
RT: Fd-3m
LT: R-3m
 = 90°   
90°
a
o
c
19
Spontane Magnetostriktion
Spaltung von kristallographisch (nicht) äquivalenten Linien
im Röntgenbeugungsexperiment
20
Magnetostriktion
Koeffizienten der Magnetostriktion in Er(Co,Ge)2 und Er(Co,Si)2
21
Er(Co1-xSix)2
Anstieg des Gitterparameters
(des Volumens der
Elementarzelle) bei tiefen
Temperaturen
Anordnung der magnetischen
Momente  magnetische
Wechselwirkung zwischen
einzelnen Atomen 
Änderungen in der
Kristallstruktur
22
Antiferromagnetismus
Anordnung der magnetischen Momente unterhalb von Tc (TN … Néel Temperatur)
Beispiele: MnO, UN (fcc,
Fm3m, NaCl Struktur),
MnF2
Antiparallele Anordnung
der magnetischen
Momente
Negative kritische Temperatur:

C
C

T     T  
Suszeptibilität im paramagnetischen
Bereich
23
Experimentelle Methode zur
Untersuchung der Orientierung der
magnetischen Momente
Neutronenbeugung
Wechselwirkung Neutronen – Atome (Neutronen und Protonen) 
Information über die Kristallstruktur (ähnlich wie bei der
Röntgenbeugung, nur die Auflösung ist schlechter)
Wechselwirkung Neutronen (magnetische Momente der Neutronen)
– magnetische Momente der untersuchten Atome  Information über
die magnetische Struktur
24
Magnetische Eigenschaften von
antiferromagnetischen Werkstoffen –
Beispiele
UN
TN = 53K - = 247 K
25
Einfluss der Realstruktur
Auf magnetische Eigenschaften von
antiferromagnetischen Werkstoffen
Dünne Schichten von UN
 (10-8 m3/mol)
12
o
10
Ts = 200 C
8
400 C
o
6
4
UN s.c.
2
0
0
50
100 150 200 250 300
T (K)
Unterschiedliche
Beschichtungstemperatur 
unterschiedliche Eigenspannung,
Kristallitgröße, Dichte der
Strukturdefekte
Entwicklung einer scheinbaren
ferromagnetischen Komponente
bei tiefen Temperaturen 
unausgewogene magnetische
Momente
26
Ferrimagnetismus
Spontane Anordnung der magnetischen Momente und Hysterese unterhalb
der Curie-Temperatur wie in ferromagnetischen Werkstoffen
Ferrimagnetikum ist ein keramischer Werkstoff (Ferrite – FeO.Fe2O3,
NiO.Fe2O3, CuO.Fe2O3, …) mit Spinell-Struktur
b
o
a
c
27
Suszeptibilität und Magnetisierung
ferrimagnetischer Werkstoffe
NiO.Fe2O3
28
GMR Effekt
Riesiger Magnetowiderstand in Multilagenschichten
Diamagnetische Werkstoffe: Cu, Ag, Au
Ferromagnetische Werkstoffe: Fe, Co, Ni
dia
dia
ferro
ferro
I
I
dia
dia
ferro
ferro
H=0
H>0
29
Physikalisches Prinzip von GMR
Unterschiedlich starke Streuung der Elektronen mit unterschiedlichem Spin
Antiferromagnetische Kopplung zweier ferromagnetischer
Schichten über eine diamagnetische Schicht
30
Änderung des elektrischen Widerstandes im
äußeren magnetischen Feld
Definition von GMR:
R



 H    H  0
 H  0
31
G M R (% )
Änderung des elektrischen Widerstandes im
äußeren magnetischen Feld
25
25
20
20
15
15
10
10
5
5
0
-100
0
-50
0
B (mT )
50
100
-100
System: Co/Cu
-50
0
B (mT )
50
100
32
Wichtige Parameter magnetischer
Multilagenschichten
• Wahl der Werkstoffe
(diamagnetisch,
ferromagetisch)
• Dicke der einzelnen Schichten
• Grenzflächenqualität
(Grenzflächenrauhigkeit) und
Grenzflächenmorphologie
Untersuchungsmethoden
• Widerstandsmessung im
variablen magnetischen Feld
• XRD, Neutronenbeugung
• TEM
Anwendungen
• Sensoren fürs magnetische
Feld (Leseköpfe für
Festplatten)
• Magnetische Ventile (SpinVentile)
33
Einfluss der Dicke des „Spacers“
Auf die magnetischen Eigenschaften
der Multilagenschichten
Co
Cu
.
.
.
.
.
Co
Cu
50x
34
Lesekopf in der Festplatte
Vorteile:
Sehr kleine Dimensionen
[(Co 11Å/ Cu 22 Å) x 50] =
= 1650 Å = 165 nm = 0.165 m
35
Dichte der gespeicherten Information
Areal Density
100000
GMR Read Head
MB/in
2
10000
MR Read Head
1000
100
Inductive Read Head
10
1980
1985
1990
1995
2000
2005
Date of General Availability
36
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