1 Wie kommt es zur Allergie? Heuschnupfen ist eine allergische Erkrankung, die durch pflanzliche Pollen verursacht wird. Der menschliche Körper besitzt die Fähigkeit, fremde Substanzen zu vernichten, die in den Körper eintreten. Diese Funktion nennt man Immunität. Wenn es zur Überfunktion der Immunität kommt, entsteht eine Allergiereaktion. Unter Heuschnupfen leidet der Teil der Bevölkerung mit allergischen Konstitutionen. Jedoch spielen nicht nur genetische, sondern auch Umweltfaktoren und Ernaehrung eine große Rolle. Der menschliche Körper besitzt die Abwehrfunktion, fremde Substanzen, die nicht mit denen des eigenen Körpers identisch sind, auszuschließen. Die eintretende fremde Substanz nennt man Antigen, die dagegen wirkende Abwehrsubstanz Antikörper. Wenn die Menge an Antikörpern eine bestimmte Summe erreicht, und dabei das zugehörige Antigen eintritt, schließen sich Antigen und Antikörper wie ein Schlüssel und Schlüsselloch zusammen, und es kommt zu einer bisher nicht vorhandenen Reaktion. Dies nennt man Antigen-Antikörper-Reaktion. Wenn diese Antigen-Antikörper-Reaktion positiv abläuft, nennt man sie Immunität, und dies ist ein unentbehrliches System, das den Körper vor Erkrankungen schützt. Wenn es aber überfunktioniert, kommt es zu einer Allergiereaktion. Bei der Allergie handelt es sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion des Organismus auf ein Antigen bei einem erneuten Kontakt mit diesem. Der bereits sensibilisierte Organismus reagiert dabei überschießend auf das Antigen, so dass es zu einer Schädigung von Zellen und Gewebe kommt. Diese Schädigung kann entweder in Form einer Entzündung lokal begrenzt bleiben oder in Form eines sogenannten Schocks den gesamten Organismus erfassen. In Abhängigkeit davon, ob die Überempfindlichkeitsreaktion vom T- oder B-Zellsystem ausgeht, werden vier Reaktionstypen unterschieden. 2 Ursache und immunologische Elemente der Typ-1-Reaktion Die Ursache der Typ-I-Reaktion, auch anaphylaktische Reaktion genannt, besteht in einer überschießenden Bildung von IgE, das sind spezifische Antikörper, und deren Wirkung auf bestimmte Zellen des Immunsystems. Im heutigen Sprachgebrauch wird sie häufig mit dem Begriff Allergie gleichgesetzt. Es werden 5 Klassen von Antikörpern bzw. Immunglobulinen (Ig) unterschieden. Sie wären IgA, IgD, IgE, IgG und IgM. Man nennt sie auch Allergene. Jede dieser Klassen hat ihre Aufgabe und wird den Erfordernissen entsprechend verstärkt gebildet. Mit der Bildung von IgE reagiert der menschliche Körper im Allgemeinen auf einen Befall mit Wurmparasiten. Da immerhin ca. ein Drittel der Weltbevölkerung unter parasitären Wurminfektionen leidet, wäre es durchaus denkbar, dass die Entwicklung der Typ-I-Reaktion der Allergie ein unglückliches Nebenprodukt in der Evolution der IgE-Klasse ist. Bei der Typ-I-Reaktion wird durch bestimmte Allergene eine IgE-Bildung hervorgerufen. Allergene können dabei Pflanzenpollen, Nahrungsmittelbestandteile, Insektengifte, Kosmetika oder Medikamente sein. In diese Liste ließe sich noch eine sehr große Zahl weiterer Substanzen aufnehmen. Dabei verläuft der erste Kontakt des Patienten mit seinem Allergen für ihn unbemerkt. Sein Immunsystem reagiert mit der Bildung einer geringen Menge von IgE, und es wird sensibilisiert. 3 Was geschiet bei der IgE-vermittelten Immunantwort? Bei einem erneuten Kontakt mit demselben Allergen "erinnert" sich das Immunsystem an den ersten Kontakt und produziert sofort IgE in unverhältnismäßig großen Mengen. Die Symptome dieser allergischen Reaktion werden durch die Wechselwirkung des IgE mit bestimmten Zellen des Immunsystems, den Mastzellen, ausgelöst. Mastzellen sind dadurch charakterisiert, dass sie große Mengen Histamin enthalten. Wenn das IgE sich an eine Mastzelle bindet, setzt diese Zelle sogenannte Entzündungsmediatoren frei. Dabei handelt es sich um Stoffe, die zur Ausbildung von Entzündungen im Gewebe führen. Bei der Typ-I-Reaktion kommt dem Entzündungsmediator Histamin eine besondere Bedeutung zu. Histamin bewirkt eine Erweiterung der Gefäße, eine erhöhte Durchlässigkeit der Kapillaren, eine Verengung der Bronchien und "lockt" weitere Abwehrzellen in das Entzündungsgebiet. Bei dem Patienten führen diese histaminvermittelten Wirkungen zu einer Schwellung, Rötung und verstärkten Sekretion der entsprechenden Schleimhäute und sogar zu Atemnot. Mit dem Blut kann sowohl das Allergen, als auch das Histamin im Körper verteilt werden und so auch an anderen Orten als der Eintrittspforte des Allergens zu entzündlichen Reaktionen führen. 4 Statistische Informationen zu Typ-Ⅰ-Reaktion der Allergie Die Entwicklung einer Typ-I-Reaktion der Allergie unterliegt einer genetischen Steuerung. Bereits zu Beginn dieses Jahrhunderts bemerkte man, dass allergische Kinder häufig allergische Eltern haben. Später durchgeführte Studien zeigten, dass die Wahrscheinlichkeit, eine Allergie zu entwickeln, für Kinder, bei denen beide Elternteile Allergiker sind, 50% beträgt. Ist nur ein Elternteil Allergiker, beträgt die Wahrscheinlichkeit immerhin noch 30 %. Außerdem wurde festgestellt, dass die Neigung zu Über- bzw. Fehlreaktionen des Immunsystems, wie z.B. Allergien oder Autoimmunerkrankungen, an bestimmte Haupthistokompatibilitätskomplexe gebunden ist. Diese Haupthistokompatibilitätskomplexe sind Eiweißstrukturen, die auf der Oberfläche aller Zellen des Organismus vorkommen und für die Steuerung der Immunabwehr ausschlaggebend sind. Sie müssen daher unter anderem vor jeder Organtransplantation getestet werden. Die am meisten gefürchtete Komplikation im Rahmen allergischer Typ-I-Reaktionen ist die Ausbildung eines anaphylaktischen Schocks. Daneben kann es während eines mehrjährigen Krankheitsverlaufes zu chronischen Entzündungen an den betroffenen Organen kommen, wie z.B. chronischen Mittelohrentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündungen, oder Asthma bronchiale, die unabhängig von der Anwesenheit eines Allergens ablaufen. Die Typ-I-Reaktionen können sogar tödlich verlaufen, wenn es zu einer massiven Schwellung der Atemwege, insbesondere im Kehlkopf, kommt oder sich ein anaphylaktischer Schock entwickelt. Verlässliche Zahlenangaben existieren nicht. Hier kann nur durch sofortige gezielte Therapie das Leben des Patienten gerettet werden. 5 Was ist Eiter? Eiter ist durch belebte oder unbelebte Fremdkörper hervorgerufenes entzündliches Exsudat, z.B. in infizierten Wunden, bei Phlegmonen, in Abszessen, Furunkeln, bei Infektionen von Körperhöhlen bzw. Hohlorganen, bestehend aus zahlreichen polymorphkernigen Leukozyten, den Eiterkörperchen, nekrotischen Gewebezellen und wenig Serum. Die Farbe und Viskosität sind abhängig von den beteiligten Erregern. Die neutrophilen Granulozyten sind phagozytierende Zellen und gehören zur unspezifischen Abwehr. Damit ist gemeint, dass neutrophile Granulozyten immer hungrig sind, und alles fressen, was markiert ist. Manchmal auch körpereigenes Gewebe. Die neutrophilen Granulozyten sind im Abwehrgeschehen quasi die Soldaten an vorderster Front; sie sind reine Kampfmaschinen und leben auch nicht allzu lange. Zerfallende neutrophile Granulozyten bilden den Eiter. Deshalb kann man formulieren, dass bei einer eitrigen Entzündung immer auch körpereigenes Gewebe angegriffen wird, und dass deshalb eine eitrige Entzündung unter Narbenbildung abheilt. Allergien werden in den letzten Jahren immer häufiger beobachtet und treten zunehmend bereits im Kindesalter auf. Eine mögliche Ursache dafür ist die ständig steigende Belastung durch Fremdstoffe in der Umwelt, aber auch veränderte Lebensund Ernährungsgewohnheiten, die z.B. auch mit einem gesteigerten Konsum von Genussmitteln oder Medikamenten einhergehen.