Wo ist eigentlich das Netz zu Hause

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VON MATTHIAS PFANDER
Blick online | 30.07.2007 | 10:52:30
Wo ist eigentlich das Netz zu Hause?
BERN – Wir schalten unseren PC ein – kurz darauf sind wir mit der ganzen Welt online.
BLICK sagt, warum das funktioniert.
Er ist so was wie ein heimlicher Verkehrsminister der Schweiz. Bei Dienstbeginn schafft sich
Swisscom-Ingenieur Egon Perathoner zuerst einmal einen Überblick über die Störungsmeldungen
der letzten Nacht. Und greift ein, wo es nötig ist.
Perathoner sorgt dafür, dass die von uns verschickten Mails auch tatsächlich ankommen. Zur
richtigen Zeit und am richtigen Ort. Mit seinem Team überwacht er den wichtigsten Teil des
elektronischen Datenverkehrs in der Schweiz. Perathoner ist bei der Swisscom für das Internet
verantwortlich.
In der Schweiz geht etwa ein Drittel des Datenverkehrs über das Netz der Swisscom. Wer fragt, wo
das Netz daheim ist, dem könnte man antworten: In den Kabeln der Swisscom. Doch es gibt in der
Schweiz noch zwei andere wichtige Netze: Sie gehören Cablecom und Sunrise.
Damit Daten nicht in diesen einzelnen Netzen gefangen bleiben, müssen die verschiedenen
Netzabschnitte miteinander verbunden sein. Das passiert bei den Knoten, man nennt sie auch
Internet Exchange (Austausch). Sie sind wie grosse Strassenkreuzungen. Tausende von
Verbindungen laufen hier zusammen.
Die beiden grössten Knoten in der Schweiz liegen in Genf in der Nähe des Rhone-Ufers und in
Zürich beim Escher-Wyss-Platz. Sie heissen TIX und SwissIX. Über sie laufen 63 Prozent des
Datenverkehrs. Der Rest saust über kleinere Knoten wie den CIXP des Teilchenforschungszentrums
Cern in Genf.
Wenn die Daten die Schweiz verlassen, werden sie in internationalen Knoten sortiert. Zum Beispiel
in Amsterdam. Dort ist der wichtigste europäische Knoten. Eine ganze Heerschar von
«Perathoners» mit ihren Teams sorgen dafür, dass der Datenverkehr flüssig läuft.
Die Daten können hundert Wege nehmen, um im weltweiten Netz ans Ziel zu kommen. Fällt eine
Zwischenstation auf dem Weg einmal aus, nimmt der Datenverkehr automatisch eine andere
Route. In Sekundenbruchteilen.
In die USA und von dort zu uns flitzen die Daten durch eines der Tiefseekabel im Atlantik. Es gibt
über ein Dutzend solcher Glasfaserkabel.
Und selbst wenn alle diese Leitungen ausfallen würden, wäre das Netz nicht zerstört. Schliesslich
gibt es noch die Satelliten.
Das Netz hat sich in alle Winkel und sogar ins All ausgedehnt. Die Welt müsste untergehen, damit
das Netz zerstört wird.
JOHNNY WALKER GAB DAS HUHN ZUM ABSCHUSS FREI
Es wurde millionenfach heruntergeladen, verfolgt und abgeknallt: Das
Moorhuhn, 1999 der Renner unter den Computerspielen. Entwickelt wurde das
Ballerspiel für den Whisky-Hersteller Johnnie Walker, der die Marke in der
Gastronomie bekannter machen wollte und das Spiel ab Oktober 1998 auf
zwei Laptops in ausgesuchten Pubs präsentierte. Zum durchschlagenden
Erfolg wurde die Moorhuhnjagd aber erst, nachdem Johnnie Walker das Spiel
zum freien Download im Internet angeboten hatte. In der Blütezeit
untersagten etliche Firmen ihren Mitarbeitern, sich während der Arbeitszeit
der Moorhuhnjagd zu widmen. Mittlerweile ist aus dem Moorhuhn eine 20teilige Spielreihe geworden. Das Unternehmen, welches das Moorhuhn
programmiert hatte, ist inzwischen insolvent
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