WEISS Illertissen / Kettenspanner in 2K-Technologie MK/RG 27.01.2015| 4.646 Zeichen inkl. LZ (ohne U-Factbox) Führungsschiene für Steuerkette mit schwingungs- und geräuschdämpfender Wirkung Kunststofftechnik im Motorenbau: Detailarbeit beim Downsizing „Die Tücke liegt im Detail“: Konstrukteure von KfzMotoren können das sicherlich bestätigen. Selbst bei der Lösung von vermeintlich einfachen Aufgaben wie der optimalen Schwingungsdämpfung von Steuerketten ist ein hohes Maß an Werkstoff- und Prozess-Know-how erforderlich. Ein „Werkstattbericht“ der Weiss Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG zeigt, welche Herausforderungen zu lösen sind und wie sie gemeinsam mit dem Kettenhersteller bei einem Dreizylindermotor gemeistert wurden. Das „Downsizing“ ist ein wichtiger Trend in der Motorentechnik. Wo bei früheren Generationen eines Automodells – um nur ein Beispiel zu nennen, ein Sechszylinder mit 2,5 Litern Hubraum zum Einsatz kam, reicht dem neuesten Modell ein hochaufgeladener 1,8 Liter-Vierzylinder. In der Kompaktklasse kommen sogar zunehmend Dreizylindermotoren zum Einsatz. Und die Autotester sind sich einig: Das ist kein Verlust. Die neuen Motoren sind sparsamer und keineswegs leistungsärmer. Detailarbeit beim Downsizing Für die Konstrukteure der Motoren bedeutet diese Entwicklung allerdings nicht nur Grundlagenentwicklung, sondern auch sehr viel Detailarbeit. Ein solches Detail betrifft die Kette des Nockenwellentriebs. Sie wird durch Schienen aus hochbelastbarem Polyamid (PA 66) geführt, die unter Öl laufen und hohen mechanischen 1 Pressekontakt: Renate Gratwohl • MARK•KOM Consulting | Marketing und Kommunikation A-6911 Lochau • Bahnhofstraße 46 • T +43 5574 537 37 | [email protected] www.markkom.com Beanspruchungen ausgesetzt sind. Diese Schienen führen die Kette und halten sie unter Spannung. Zugleich haben sie die Aufgabe, Schwingungen zu dämpfen bzw. zu verlagern und das Geräuschniveau zu mindern. Ziel: 2K-Führungsschiene mit Zusatzeigenschaften Die Weiss Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG ist seit Jahrzehnten Spezialist für die Fertigung dieser anspruchsvollen Kunststoffkomponenten und hat gemeinsam mit einem Motoren- und einem Kettenhersteller eine Lösung erarbeitet, die an die Anforderungen von kompakten Motoren mit hoher Leistungsdichte angepasst ist. Ziel der Entwicklung war es, zusätzliche schwingungsdämpfende Eigenschaften in die Führungsschiene einzubringen. Auf der theoretischen Ebene ist das einfach zu lösen: Zwischen den Seitenrippen der Schienen ist genug Platz, um mit Hilfe des Zweikomponenten-Spritzgießens (2K) ein thermoplastisches Elastomer (TPE) anzuspritzen. Das sind weiche Kunststoffe mit schwingungs- und geräuschdämpfender Wirkung. Werkstoff schwer zu verarbeiten In der Praxis ist diese Aufgabenstellung aber keineswegs trivial, obwohl Weiss umfangreiche Erfahrung mit der Werkstoff-Kombination PA und TPE im 2K-Spritzguss hat. Projektingenieur Stefan Martini: „Wir mussten hier ein spezielles TPE auf Polyesterbasis verwenden, das gummiartige Eigenschaften hat und öl- sowie temperaturbeständig ist. Dieser Spezialwerkstoff ist in der Schmelze zäh und klebrig und daher schwer zu verarbeiten. Außerdem geht er keine Verbindung mit Polyamid ein.“ Diese Herausforderungen konnten aber gemeistert werden. Die Haftung des TPEs, das mit einer Wandstärke von jeweils 7 mm an beiden Seiten der Schiene angespritzt wird, ist auf mechanische Weise gewährleistet: Durchbrüche im Mittelsteg der Schiene gewährleisten ein Überströmen des Werkstoffs beim Spritzprozess auf beide Seiten und schaffen somit eine zuverlässige Verbindung. Exakte „Taktung“ von 1K- und 2K-Prozesschritt 2 Pressekontakt: Renate Gratwohl • MARK•KOM Consulting | Marketing und Kommunikation A-6911 Lochau • Bahnhofstraße 46 • T +43 5574 537 37 | [email protected] www.markkom.com Da das PA mit sehr hoher und das TPE mit deutlich niedrigerer Temperatur verarbeitet wird, mussten bei der Gestaltung des 2K-Prozesses einige prozesstechnische Kniffe integriert werden. Und weil das Abkühlen des Kettenspanners eine Schwindung des Materials zur Folge hat, muss der Robotergreifer beim Ablegen und Wiederaufnehmen ein und desselben Bauteils in der Lage sein, die Maßänderungen zu kompensieren. Zusammenarbeit von Maschine und Roboter Wegen dieser und anderer Besonderheiten im Spritzgießprozess war die Konstruktion einer separaten Produktionszelle für das Bauteil erforderlich – eine Aufgabe, die Weiss traditionell mit eigenen Ressourcen erledigt und dabei auch die Automatisierungstechnik plant. Dipl.-Ing Robert Heller, bei Weiss u.a. verantwortlich für die Konstruktion der Automatisierungs-einrichtungen: „Wir haben das Zusammenspiel von 2K-Maschine und Roboter so strukturiert, dass der Roboter der Master ist und quasi den Takt der Produktion gibt.“ So komplex der Produktionsprozess auch ist: Die Entwickler der drei Unternehmen konnten das Projekt zu einem erfolgreichen Ergebnis führen. Der innovative 2KKettenspanner bewährt sich bereits in der Praxis und trägt zum ruhigen, schwingungsarmen Lauf des ebenso leistungsstarken wie energieeffizienten Dreizylindermotors bei. *** Weitere Infos zum Unternehmen finden Sie unter: http://www.weiss-kunststoff.de/ Bildlegende. Copyrights: alle Weiss Bildunterschriften: Bild 1: Blick in die 2K-Spritzgießmaschine mit robotergestützter Entnahme. Bild 2: Bei der neuesten Generation von Kettenspannern wird ein schwingungsdämpfendes TPE angespritzt. Druckfähiges Bildmaterial steht unter folgendem link zum download bereit: http://www.markkom.com/presse/ 3 Pressekontakt: Renate Gratwohl • MARK•KOM Consulting | Marketing und Kommunikation A-6911 Lochau • Bahnhofstraße 46 • T +43 5574 537 37 | [email protected] www.markkom.com Stand: 20.01.2015 Zentrale WEISS KUNSTSTOFFVERARBEITUNG GMBH & CO. KG D-89257 Illertissen, Rudolf-Diesel-Straße 2-4 Weiss Deutschland Weiss Hungaria KFT, Györ Gründung: 1946 2007 Geschäftsführung: Dietmar Weiß Dipl.-Kfm. Jürgen Weiß Dipl.-Ing. Bruno Weiß János Derdák Dipl.-Kfm. Jürgen Weiß Mitarbeiter: 172, davon 11 Azubi 91 Umsatz 2013 € 34,8 Mio € 6,4 Mio Umsatz 2014 € 35,1 Mio € 7,4 Mio Umsatz 2015 Plan € 37,0 Mio € 8,5 Mio Exportanteil: < 10% Investitionen 2013 Neubau in HU Investitionen 2014 Investitionen 2015 Plan € 1.500.000,-€ 950.000,-€ 2.000.000,-- € 600.000,-€ 900.000,-€ 900.000,-€ 600.000,-- Produktionsfläche: 12.100 m2 7.800 m2 Maschinenpark: 63 Spritzgießmaschinen 22 Spritzgießmaschinen Zuhaltekraft: bis 4.000 kN bis 4.000 kN Spritzgewicht: 0,01 – 1.400 g 0,01 – 1.400 g 2.100 to 610 to Technik: Verarbeitetes RohMaterial p.a. 4 Pressekontakt: Renate Gratwohl • MARK•KOM Consulting | Marketing und Kommunikation A-6911 Lochau • Bahnhofstraße 46 • T +43 5574 537 37 | [email protected] www.markkom.com Geschäftstätigkeit: Entwicklung und Fertigung von hochwertigen Kunststoff-Spritzgussteilen Kernkompetenzen Anspruchsvoller Spritzguss mit modernem Maschinenpark Produktion von Kunststoffkomponenten, an die besondere Anforderungen z.B. im Hinblick auf Verschleißfestigkeit, Temperaturstabilität oder Oberflächenbeschaffenheit gestellt werden. Eigener Formenbau Eigene Entwicklung und Fertigung von automatisierten Teilehandling-Anlagen (robotergestützt und Portalbauweise) Montage von Spritzgussteilen zu einbaufertigen Komponenten Eigene Entwicklung und Fertigung von Prüfanlagen 2K-Technik Märkte: Deutschland, Europa Zielgruppen: PKW- und Nutzfahrzeugbau, Maschinenbau, Befestigungstechnik, Befestigungstechnik, Kommunikationstechnik, Kindersicherheit (Auto-Kindersitze), Heiz- und Energietechnik, Bremssysteme, Elektrotechnik, u.a. Zertifikate/ Qualität ISO 9001 (Qualitätsmanagement) ISO/ TS 16949: 2002 (Qualitätsmanagement Automobilindustrie) ISO 14001: 2004 (Umweltmanagement) 5 Pressekontakt: Renate Gratwohl • MARK•KOM Consulting | Marketing und Kommunikation A-6911 Lochau • Bahnhofstraße 46 • T +43 5574 537 37 | [email protected] www.markkom.com