Forschungskolloquium Medienkultur WS 2010/11 Prof. Dr. Jeffrey

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Forschungskolloquium Medienkultur
WS 2010/11
Prof. Dr. Jeffrey Wimmer (TU Ilmenau)
Abstract – Die Mediatisierung zivilgesellschaftlichen Engagements: Fallbeispiel
Computerspielwelten
Wenn wir außerhalb der virtuellen Welt mit irgendetwas nicht einverstanden sind,
unterzeichnen wir Petitionen oder organisieren Demonstrationen. Wie schaut es aber
in Computerspielwelten aus? Interessanterweise wird in der aktuellen Diskussion um
zivilgeseschaftliches Engagement und politischer Partizipation wenig Bezug auf
interaktive Medienangebote wie z.B. Computerspiele genommen. Das erstaunt umso
mehr, da Computerspielen mittlerweile ein allgegenwärtiges, gar globales Phänomen
von großer sozialer kultureller, technologischer und wirtschaftlicher Bedeutung
darstellen. Mehr noch: Aktuelle Forschungsergebnisse zur konvergenten Medienwelt
gerade von Jugendlichen zeigen eindrücklich, dass Computerspiele für die Prozesse
interpersonaler und gesellschaftlicher Kommunikation immer relevanter werden. Das
Spielen von Computerspielen erscheint damit nicht nur als ein reiner Akt der
Unterhaltung, sondern im Gegenteil als ein Ausdruck der Orientierung und
identitätsstiftenden Sinnsuche. Der Vortrag gibt einen Überblick über die
verschiedenen Formen zivilgesellschaftlichen Engagements und politischer
Partizipation in Computerspielwelten und entwirft eine Forschungsagenda.
Abschließend wird darauf Bezug genommen, inwieweit die
Diskussion des
Potentials virtueller (Spiel-)Welten für gesellschaftspolitisch orientierte Partizipationsund Engagementprozesse einen (notwendigen) Perspektivwechsel in den
öffentlichen Diskurs um Computerspiele einbringen kann.
Lebenslauf
Prof.
Dr.
Jeffrey
Wimmer
ist
seit
2009
Juniorprofessor
für
Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Virtuelle Welten/Digitale Spiele an
der TU Ilmenau. Er absolvierte von 1994-2000 ein Studium der Sozialwissenschaften
an der FAU Erlangen-Nürnberg, mit DAAD-Forschungsaufenthalten in Bangalore und
Buenos Aires. 2000-2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent an der
LMU München, FU Berlin und Universität Bremen. 2005 bis 2009 war Wimmer
Mitglied
im
DFG-Netzwerk
"Integrative
Theoriekonzepte
in
der
Kommunikationswissenschaft." Er promovierte 2006 zum Thema Gegenöffentlichkeit
in der Mediengesellschaft. Er ist Sprecher der ECREA_Fachgruppe „Communication
and Democracy“ sowie stellvertretender Sprecher der DGPuK-Fachgruppe
„Soziologie der Medienkommunikation“. Seine Forschungs- und Lehrschwerpunkte
liegen im Bereich Soziologie der Medienkommunikation, Digitale Spiele,
Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit sowie internationale und globale
Kommunikation. Buchveröffentlichungen u.a.: (Gegen-)Öffentlichkeit in der
Mediengesellschaft. Analyse eines medialen Spannungsfelds (Wiesbaden 2007), Die
Computerspieler: Studien zur Nutzung von Computergames (hrsg. mit. T. Quandt
und J. Wolling, Wiesbaden 2009), Medienkultur im Wandel (hrsg. mit A. Hepp und M.
Höhn, Konstanz 2010).
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