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11.01.11 | Musenhof Deidesheim GmbH & Co. KG | GESUNDE ERNäHRUNG, SANFTE MEDIZIN
Zu fett? Selbst schuld?
Infektion möglicherweise Ursache für Übergewicht
Deidesheim (humannews) – Es mehren sich Erkenntnisse, die eine Infektion mit Viren bei
übergewichtigen Menschen nachweisen. Gemeint sind Adenoviren. ;So wurde ein Vertreter
dieser Virengruppe (Ad-36) bei Fettleibigen - und gerade auch fettleibigen Kindern - schon
häufig nachgewiesen. Ob nun eine Infektion mit diesem oder einem anderen Virus ursächlich
für die Fettleibigkeit ist oder erst mit der Fettleibigkeit eine Bereitschaft zur „Besiedelung“
dieser Viren entsteht, ist noch nicht vollends gesichert. Im Tierversuch legten jedoch Hühner
oder auch Mäuse nach einer Infektion mit dem Virus etwa 70% mehr Speck an, sodass eine
Beteiligung an der Entstehung von Übergewicht naheliegt. Auch sind Kinder mit Nachweis
einer abgelaufenen Infektion grundsätzlich dicker, als dicke Kinder ohne einen solchen
Nachweis. ;
Nicht das erste Mal in der Medizingeschichte könnte so eine Krankheit (zum Teil) durch eine
Infektion erklärt werden, die z.B. einem unstetem Lebensstil oder der Psyche angelastet
wurde. Als Beispiel sei hier z.B. das Magengeschwür genannt, bei dem mittlerweile bekannt
ist, dass ein Helicobacter genannter Keim wesentlicher Mitverursacher ist.; Am Menschen ist
eine kausale Kette aber noch nicht gänzlich belegt, für das Virus Ad-36 steht eine
vorwiegende Beteiligung bei einer bestimmten Form der Fettverteilungsstörung im
Vordergrund. Eine Behandlung oder Impfung gegen solche vermeintliche (zumindest)
Mitverursacher von Übergewicht steht demnach in einiger Zeit zwar ggf. in Aussicht, aktuell
existieren aber keine Therapiemöglichkeiten. ;;
Dickmacher aus dem Darm? Gibt es gute und schlechte Verwerter?;
Im Darm leben mehr Bakterien, als der Mensch Zellen hat. Etwa 40.000 unterschiedliche
Spezies existieren und werden unter dem Begriff Darmflora zusammengefasst. ;Neuere
Untersuchungen zeigen, dass es zu einer engen Wechselwirkung zwischen Zellen der
Darmschleimhaut und der Darmflora kommt. So erzeugen so genannte Paneth‘sche
Körnerzellen körpereigene Proteine (Defensine), die ähnlich wie Antibiotika die Darmflora
beeinflussen können. Auch Bakterien können Botenstoffe absondern, die die Darmzellen
ihnen gegenüber wohlgesonnen machen sollen.;
Die in der Darmschleimhaut ablaufenden Prozesse sind sehr komplex und die individuelle
Flora ist sehr unterschiedlich. So existiert schon lange die Vermutung, dass manche Bakterien
Ballaststoffe, die durch ihre Unverdaubarkeit eigentlich keinen Beitrag zur Energiezufuhr
leisten, zersetzen können. Es ist mittlerweile belegt, dass gewisse Bakterienstämme
Ballaststoffe zu Fettsäuren abbauen können, die in der Folge resorbiert werden und damit
zusätzliche Kalorien liefern können. Durch diese Theorie könnten sich beispielsweise gute
und schlechte Verwerter erklären, ein therapeutisch effektiver Ansatz fehlt bislang allerdings
auch hier.;Die Natur meinte es schließlich mit den guten Futterverwerter gut – aus wenig
Nahrung möglichst viel Energie ziehen – eine Grundvoraussetzung des Überlebens in
Mangelzeiten. In Zeiten des Überflusses, wie sie derzeit in Europa besteht, begünstigt dies
jedoch die Ansammlung der ungeliebten Fettpolster… das Erbe der Menschheitsgeschichte
lastet also schwer auf den Knochen von manch einem.;Die oben genannten Faktoren tragen in
der täglichen Energiedifferenz mitunter nur wenige Kalorien bei. Sind diese aber ein stetiger
und vom Körper nicht direkt kompensierbarer Effekt, können sich über das Jahr gesehen
schnell zwei bis fünf Kilo Fett (bei 50 bzw. 100 zusätzlichen Kalorien pro Tag) ansammeln.;
www.humannews.de
Pressekontakt:
Musenhof Deidesheim GmbH & Co. KG
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