Lo 2016 (stark vereinfachtes*) Modell zur Rolle der Revolutionen in der Geschichte nach Marx Metapher: Revolutionen als Lokomotiven der Geschichte Basis: Geschichte ist eine Geschichte der Klassenkämpfe + Primat des Ökonomischen (Kernfrage: Privatbesitz oder gesellschaftlicher Besitz an Produktionsmitteln) Grundstruktur jeder Gesellschaft: stets unversöhnlicher Gegensatz (antagonistischer Widerspruch) der zwei jeweils relevanten Klassen (daneben können auch andere Klassen existieren) Unterdrücker besitzende Klasse Besitzer der Produktionsmittel Abschöpfer der Mehrwerts (legitimiert durch Besitz der PM) politische Klasse/Elite Sklavenhalter Feudalherren Bourgeoisie/Kapitalisten (Finanz- u/o Prod.-Kapital) Unterdrückte arbeitende Klasse „nicht als ihre Arbeitskraft“ Schöpfer des Mehrwerts (Mehrheit des) Volk(es) Sklaven (zumeist leibeigene) Bauern Proletarier (Arbeiterklasse) Ausnahme sind also Ur- und Frühgeschichte und Kommunismus, da klassenlose Gesellschaften, da keine Privatbesitz an PM (UFG daher auch oft „Urkommunismus“ genannt) Heranreifung unauflösbarer Widersprüche (jeweilige ökon. Verhältnisse stoßen an Wachstums/Innovationsgrenzen) im Schoße jeder Gesellschaft (neue ökonomische Strukturen entwickeln sich innerhalb der alten, z.B. frühkap. Wirtschaftsweise im feudalistischen SpätMA) Entstehung einer neuen (ökonomisch innovativen, also in dieser Zeit progressiven) Klasse (aus der unterdrückten Klasse heraus: „Erster Stand des Dritten Standes“), die die Besitzverhältnisse und damit „alles“ umstürzen will allg. Krise das ancien regime: zunehmende Verzweiflung der Massen + zunehmender Mut der „neuen“, noch ohn-mächtigen (= ohne politische Gestaltungsmacht) Elite (z.B. des Bürgertums an der Schwelle von Feudalismus zum Kapitalismus) -> vorrevolutionäre Situation (unvermeidlicher) Ausbruch einer Revolution: neue Elite (unterstützt vom Volk) stürzt alte Elite (evt. Integration der neuen Elite in die alte) -> neue ökonomische Verhältnisse -> neue politische Verhältnisse -> neue soziale Verhältnisse (Klassen!) neue, innovative Elite wird konservativ (eigene Macht erhalten) in dem Moment, da sie die Macht hat -> mittels Innovation, die dem neuen System innewohnt, Aufbau neuer Herrschaftsstrukturen, gleichsam automatisch aber eben auch Aufbau eines neuen Klassengegensatzes (s.o.) Proletariat durchbricht diesen Teufelskreis insofern, als dass es die erkämpfte Macht nicht nutzt, um nun seinerseits auf Kosten einer unterdrückten Masse zu existieren, vielmehr strebt es klassenlose, damit wahrhaft demokratische Gesellschaft an Voraussetzung dafür ist Vergesellschaftung der PM (kein Privateigentum an PM), allerdings: wg. erbitterten Widerstands der alten Eliten (Bourgeoisie) Phase der Diktatur des Proletariats notwendig, wegen des allg. niedrigen politischen Bewusstseinsstandes der unterdrückten Massen (Prägung/Manipulierung durch Jahrtausende der Klassenherrschaft/an Privateigentum an PM fixierten Gesellschaften) Führung des Proletariats nötig: Kommunistische Partei (hier steckt m.E: der Teufelskreis des Modells, da die kommunistischen Parteien immer riesenhafte Apparate wurden [neue herrschende „Klasse“], die undemokratisch von oben nach unten regierten, die PM quasi als Parteieigentum betrachteten („Staatskapitalismus“) und selbst vom „Virus der Macht“ befallen wurden und so deshalb dauerhafte Diktaturen entstanden, kein Trend Richtung (kommunistisch-klassenloser) Demokratie zu erkennen war *Überzeichnungen/Pauschalisierungen durch mich (im Sinne einer Vereinfachung) -> also nicht Marx dafür verantwortlich machen!