BELARUSSISCHE STAATLICHE UNIVERSITÄT Fakultät für Philologie Fachrichtung Germanistik Geschichte der deutschen Sprache Wintersemester 2010/2011 Kursleiter: Dmitrij Koroljow I. Um welche phonologischen Erscheinungen handelt es sich? In welche Sprachperioden fallen sie? 1) ahd. snîdan – snitum – gisnitan 2) mhd. küssen → nhd. Kissen 3) lat. genu → got. kniu 4) mhd. managî – manigî – mẹnegî 5) altsächs. hёrta → ahd. hёrze 6) mhd. lamp → fnhd. lamm 7) ahd. līdan – leid – lītum – gilītan 8) mhd. sagen → fnhd. sāgen 9) mhd. nît – nîdes 10) ahd. kirihha → mhd. kireche → fnhd. kirche 11) ahd. lang → lẹngiro 12) mhd. breitete → breitte 13) lat. peregrinus → mhd. pilgrim 14) fnhd. helle → hölle 15) mhd. süeze → fnhd. süß 16) mhd. genôz → nhd. Genosse 17) mhd. sumer → nhd. Sommer 18) ahd. scult(i)ra → mhd. schulter 19) mhd. lîchenam → fnhd. leichnam II. “Komplex” ist ein Lehnwort aus dem Lateinischen. Das dazugehörige lateinische Verb heißt „plectere“. Erschließen Sie, mit welchem deutschen Verb es zusammenhängt und erklären Sie die Zusammenhänge sprachgeschichtlich. III. Was für ein Tier ist engl. ape? Erklären Sie sprachgeschichtlich den Zusammenhang mit dem entsprechenden dt. Wort. BELARUSSISCHE STAATLICHE UNIVERSITÄT Fakultät für Philologie Fachrichtung Germanistik Geschichte der deutschen Sprache Wintersemester 2010/2011 Kursleiter: Dmitrij Koroljow I. Um welche phonologischen Erscheinungen handelt es sich? In welche Sprachperioden fallen sie? 1) ahd. ābandzīt → mhd. âbentzît → fnhd. abendzeit 2) mhd. künic → nhd. König 3) mhd. biten → nhd. bitten 4) mhd. leben → fnhd. lēben 5) mhd. snîden / snîde – sneit – sniten – gesniten 6) ahd. trank – trẹnken 7) mhd. jâmer → nhd. Jammer 8) ahd. fiscāri → mhd. vischære → fnhd. fischer 9) altsächs. etan → ahd. ezzan 10) ahd. aphuli – aphili – ẹphili 11) mhd. eröugnen → nhd. ereignen 12) mhd. zimber → fnhd. Zimmer 13) lat. hostis → got. gasts 14) mhd. tiure → nhd. teuer 15) mhd. hof – hoves 16) mhd. murmeln → fnhd. murbeln 17) ahd. ziohan – zōh – zugun – gizogan 18) fnhd. wirde → würde 19) mhd. huon → fnhd. hūn II. Man bittet Sie an einem niederländischen Bahnhof aus dem Zug zu „uittestappen“. Was könnte das bedeuten? Bedenken Sie, dass das nl. ui auf das germ. ū zurückgeht. Berücksichtigen Sie auch eine leichte Bedeutungsverschiebung des Verbs. III. Erklären Sie die orthographischen Unterschiede und / oder die Aussprachedifferenzen zwischen mhd. tac und nhd. Tag; mhd. spil und nhd. Spiel.