Wildnis Deutschland: Immer mehr Waldtiere streifen durch unsere Städte und Vorgärten. Sie durchstöbern Mülltonnen und Beete. Die Jäger sind alarmiert. Allein bei Wildschweinen stieg die Abschuss-Zahl in einem Jahr von 287 000 auf knapp 480 000! Was suchen Wildschweine in der Stadt? Im Wald ernähren sie sich überwiegend pflanzlich, von Eicheln und Bucheckern. Zum Ausgleich fehlen ihnen tierische Eiweiße. Diese sind etwa in Fleisch, Wurst, Fisch, Milch, Käse, Mayonnaise, Kuchen, Gummibärchen und Puddings enthalten. All das finden sie in der Nähe von Menschen. Wie gefährlich sind sie? Mit ihren beiden unteren Hauern (bis zu 20 cm lang) können sie lebenswichtige Blutgefäße verletzen. Wildschweine werden bis zu 150 Kilo schwer und bis zu einem Meter hoch (Schulterhöhe). Außerdem beschleunigen sie auf 50 km/h. Generell gilt: Sind sie verletzt oder sind Jungtiere in der Nähe, können die Schweine aggressiv werden. Was muss ich beachten, wenn die Wildsau kommt? Bleiben Sie ruhig und entfernen Sie sich langsam. Verschrecken Sie das Tier nicht. Wenn sich Wildschweine eingeengt oder bedrängt fühlen, werden sie gefährlich. Wichtig: Lassen Sie dem Wildschwein einen Fluchtweg, öffnen sie etwa das Gartentor! Wie kann ich meinen Garten schützen? Kein Essen im Garten liegen lassen, keine Abfälle auf den Kompost – das lockt nur. Tipp: Einen stabilen Zaun mit Beton-Fundament knacken selbst Wildschweine nicht. Ein normaler Maschendrahtzaun sollte mindestens 30 Zentimeter unter die Erde reichen. Soll ich meinen Hund von Wildschweinen fernhalten? Unbedingt. Denn auch, wenn Wildschweine im ersten Moment vor dem Hund fliehen – üblicherweise attackieren sie nach kurzer Fluchtstrecke aus dem Nichts heraus Bei welchen anderen Wildtieren muss ich noch aufpassen? • Füchse: Die nachtaktiven Tiere plündern gerne Abfallkörbe und Mülltonnen. Auf keinen Fall zu nahe kommen. Niemals ihr Fell streicheln! Denn der Fuchs trägt in seinem Fell Eier des Fuchsbandwurms: Dieser kann bei Menschen sogar zum Tod führen, weil er Leber, Lunge und Gehirn befällt. • Wölfe: In Deutschland leben rund 60 Wölfe, vor allem in der sächsischen Lausitz und in Südbrandenburg. Generell sind Wölfe sehr schreckhaft. Rufen Sie laut und schrill, um den Wolf zu verjagen. Zur Wehr setzen die Tiere sich nur, wenn sie in die Enge getrieben oder verwundet werden. • Kreuzottern: Halten sich vorzugsweise an Waldrändern auf. Kreuzottern bemerken selbst leichte Erschütterungen. Sie beißen nur zu, wenn man sie bedroht oder auf sie tritt. Das Gift (kann zu Lähmungen führen) ist wegen seiner geringen Dosierung nur für Kinder und alte Menschen gefährlich. Kräftiges Auftreten verscheucht die Schlangen • Waschbären: Freilebende Waschbären gibt es bei uns erst seit 1934. Die Nahrungssuche treibt sie oft in die Nähe von Wohngebieten. Vermeiden Sie offene Keller- und Katzentüren, Fenster. Und: Über Äste, die zu nahe ans Haus wachsen, hangelt sich der Waschbär gerne in einen warmen Unterschlupf. Leeren Sie regelmäßig Ihre Mülltonnen, der Geruch lockt die Tiere an. Um sie zu verscheuchen, machen Sie Lärm (z. B. Bellgeräusche), klatschen Sie laut in die Hände. • Steinmarder: Einige Hunderttausend Tiere sind in Deutschland heimisch. Auf der Suche nach Wärme klettert der Steinmarder gerne unter die Motorhaube von Autos, nagt sich durch die Kabel. Zum Schutz: Legen Sie Maschendraht unter ihren Wagen. Sie können die Tiere aber auch mit Sprays, Mottenkugeln oder Hundehaaren fernhalten Quelle: http://www.bild.de/ratgeber/ratgeber/garten/was-tun-wenn-die-wildsau-kommt-7700934.bild.html