Macromedia Hochschule für Medien und

Werbung
Macromedia Hochschule für Medien und
Kommunikation
Digitale Medienproduktion
Fachrichtung Mediendesign
Prof. Dr. Christof Breidenich
Seminarsbereich: wissenschaftliches Arbeiten
Wintersemester 2008/2009
Projektarbeitsthema:
„Verwendung des Punktes als kleinstes
Gestaltungselement in Technik und Kunst“
Eingereicht von:
Stefan Borchert
1. Semester Mediendesign
Erftstadt, den 20.12.2008
-1-
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2
2. Funktionsweise des Auges
4
2.1. Aufbau des Auges
4
2.2. Funktionsweise und Bildentstehung
5
2.3. Fehlsichtigkeit
6
2.3.1. Kurzsichtigkeit
6
2.3.2. Weitsichtigkeit
7
2.4. Auflösung des Auges / Wieso verschwimmen Punkte zu einem Bild?
3. Pointillismus
8
9
3.1.Definition Pointillismus
9
3.2. Pointillismus als Kunstrichtung, Motiverzeugungstechnik
9
3.3. Historische Einordnung
10
3.4. Bekannte Künstler und Werke des Pointillismus
11
4. Verwendung des Punktes als Einheit in der Technik
4.1. Druck
14
14
4.1.1. DPI im Druck
14
4.1.2. Rasterberechnungen und Bilderzeugung
15
4.2. Bildschirme
15
4.2.1. Pixel als kleinstes Element
15
4.2.2. Bilderzeugung in Röhrenmonitoren
16
4.2.3. Bilderzeugung in Plasmabildschirmen
17
4.2.4. Bilderzeugung in Flüssigkristall-Bildschirmen
19
4.2.5. Bilderzeugung in Bildschirmen in der Zukunft
20
4.2.6. Additive Farbmischung macht Kalibrierung nötig
21
5. Schlusswort
22
6. Eigenständigkeitserklärung
23
7. Quellenverzeichnis
24
8. Bildverzeichnis
26
-2-
1. Einleitung
Auf Grund der Unterrichtsthematik „Punkt als Grundelement“ habe ich mir die Frage
gestellt, weshalb Punkte zu einem Gesamtbild verschmelzen können, weshalb
Monitore aus Punkten bestehen und aus welchem Grund Objekte bei stetiger
Verkleinerung wie ein Punkt wirken. Diese Phänomene lassen sich durch die
Auflösung des menschlichen Auges erklären. Im Folgenden werde ich die
Bilderzeugung in der künstlerischen Stilrichtung des Pointillismus, welche auf Grund
eines sehr theoretischen Ansatzes in einigen Quellen auch als technisch betitelt wird,
mit der Bilderzeugung im Druck und Monitoren vergleichen. Zuvor werde ich auf die
Funktionsweise des Auges eingehen, da Erkenntnisse bezüglich der
Auflösungsfähigkeit des menschlichen Auges einen wichtigen Bestandteil der
Bildkompositionen im Pointillismus und der Darstellungsgenauigkeit von Monitoren
darstellen. Anschließend möchte ich über eine Definition und historische Einordnung
den Pointillismus sowie drei sehr bekannte Vertreter dieser Stilrichtung vorstellen.
Druckraster sowie verschiedene Bildschirmtypen der Neuzeit, welche mit einer
ähnlichen Technik arbeiten wie die Künstler des Pointillismus, werden im zweiten
Teil dieser Arbeit in ihrer Funktion und Bilderzeugung geschildert und führen somit
zu einem direkten Vergleich.
-3-
2. Funktionsweise des Auges
2.1. Aufbau des Auges
Ein Lichtstrahl, welcher in ein Auge trifft, muss, bevor er die Netzhaut mit den
entsprechenden Sinneszellen erreicht, den optischen Apparat - bestehend aus der
Hornhaut, vorderer Augenkammer, der Linse, dem Glaskörper und der Iris durchqueren. Weitere wichtige Bestandteile des Auges sind die Lederhaut, welche
dem Auge eine Form gibt, der Sehnerv, der Reize an das Gehirn weiterleitet, die
Ciliarmuskeln, die in Zusammenarbeit mit den Zonulafasern die Linse des Auges
verformen können.1
Abbildung: Das menschliche Auge 2
1
Vgl. Grüne Reihe – Neurobiologie, herausgegeben und bearbeitet von Andrea Erdmann, Bad Sachsa,
Ulf Erdmann, Prof. Dr. Andreas Martens, Dr. Ole Müller, Dr. Amdreas Paul, Redaktion Sylvia Feil,
Verlag Schrödelverlag, Druck A²/Jahr 2005, Seite 42 & 43
2
Bildquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Eye_scheme.svg, eingesehen am 24.11.2008 15:49 Uhr
-4-
Nachdem ein Lichtstrahl die Hornhaut und die vordere Augenkammer passiert hat,
gelangt dieser durch die Iris in die hintere Augenkammer. Die Iris, auch
Regenbogenhaut genannt, regelt durch Weiten und Verengen der Ringmuskeln die
Lichtmenge, welche den Weg in das Auge findet. In dunklen Umgebungen weitet
sich die Pupille, damit möglichst viel Licht in das Innere des Auges treffen kann und
somit ein möglichst gutes Bild der Umgebung geschaffen werden kann. In hellen
Umgebungen verengt sich die Pupille. An die hintere Augenkammer schließt sich die
Linse an, welche durch die Ciliarmuskeln und die Zonulafasern verformt werden
kann. Diese Eigenschaft ist wichtig, damit scharfes Sehen ermöglicht wird
(Akkommodation). So ist die Linsenform im Nahsichtbereich mit „stark gewölbt“
beschreibbar, wohingegen bei einer Fernsicht die Linsenform als „flach“ zu
beschreiben ist. Elastizitätsverluste der Linse führen zu Weitsichtigkeit, da die starke
Wölbung nicht mehr hergestellt werden kann (vgl. Kapitel: 2.4.). Nach der
Durchquerung der Linse trifft der Lichtstrahl am Ende des Auges auf die Netzhaut
(auch Retina genannt), die aus mehreren Schichten besteht. Die äußerste Schicht
bilden die Pigmentzellen, die durch ihre dunkle Färbung das Auge vor Reflexionen
schützen. Es folgen die Sehzellen, bestehend aus Stäbchen und Zapfen, sowie
bipolare Schaltzellen, welche in Ganglienzellen münden. Diese Ganglienzellen
vereinen sich am „blinden Fleck“ des Auges zum Sehnerv.3
2.2. Funktionsweise und Bildentstehung
Der Punkt des schärfsten Sehens befindet sich in der Verlängerung der Linse und der
Iris – in der Mitte der Netzhaut. Dieser Punkt wird „gelber Fleck“ genannt. Grund für
das besonders gute Sehen an dieser Stelle ist die hohe Anzahl an Zapfen, welche bei
einer hellen Beleuchtung das Sehen von Farben und von Einzelheiten ermöglichen.
Außerhalb des gelben Flecks dominieren die Stäbchen, welche durch ihre hohe
Lichtempfindlichkeit ein Sehen in der Dunkelheit und am Rand des Blickfeldes
ermöglichen.4
3
Vgl. Grüne Reihe – Neurobiologie, herausgegeben und bearbeitet von Andrea Erdmann, Bad Sachsa,
Ulf Erdmann, Prof. Dr. Andreas Martens, Dr. Ole Müller, Dr. Amdreas Paul, Redaktion Sylvia Feil,
Verlag Schrödelverlag, Druck A²/Jahr 2005, Seite 42 & 43
4
Vgl. Grüne Reihe – Neurobiologie, herausgegeben und bearbeitet von Andrea Erdmann, Bad Sachsa,
Ulf Erdmann, Prof. Dr. Andreas Martens, Dr. Ole Müller, Dr. Amdreas Paul, Redaktion Sylvia Feil,
Verlag Schrödelverlag, Druck A²/Jahr 2005, Seite 42/43
-5-
2.3. Fehlsichtigkeit
2.3.1. Kurzsichtigkeit
Kurzsichtigkeit entsteht, wenn die Linse nicht elastisch ist und somit das Bild nicht
auf der Netzhaut sondern bereits vor der Netzhaut abgebildet wird. Das Bild, welches
im Auge entsteht, ist dadurch unscharf und kann durch eine Streulinse korrigiert
werden, sodass das Bild auf die Netzhaut verschoben wird.
Der Grund für eine Kurzsichtigkeit ist meistens auf einen zu langen Glaskörper oder
eine Fehlfunktion der Linse, bei welcher die Lichtstrahlen zu stark gebrochen werden,
zurückzuführen. 5 Die Fehlfunktion der Linse kann in den meisten Fällen durch eine
Laserbehandlung oder einen mikrooperativen Eingriff (z.B.: Linsenchirurgie)
behoben werden. Bei einer Laserbehandlung wird die Brechkraft der Hornhaut
korrigiert, indem diese weniger gewölbt oder abgetragen wird.6
Abbildung: Kurzsichtiges Auge, Korrektur durch eine Streulinse 7
5
Vgl. Grüne Reihe – Neurobiologie, herausgegeben und bearbeitet von Andrea Erdmann, Bad Sachsa,
Ulf Erdmann, Prof. Dr. Andreas Martens, Dr. Ole Müller, Dr. Amdreas Paul, Redaktion Sylvia Feil,
Verlag Schrödelverlag, Druck A²/Jahr 2005, Seite 42, 43 und Vgl. Wikipedia.org - Kurzsichtigkeit
http://de.wikipedia.org/wiki/Kurzsichtigkeit, eingesehen am 26.11.2008 um 17:34 Uhr
6
Vgl. Kohnen, Thomas; Strenger, Anja; Klaproth, Oliver K. - „Basiswissen refraktive Chirurgie:
Korrektur von Refraktionsfehlern mit modernen chirurgischen Verfahren“, Deutsches Ärztblatt, 2008,
Onlineartikel: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&id=59160, eingesehen am
26.11.2008 20:17 Uhr
7
Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/30/Myopia.svg, eingesehen am
26.11.2008 17:25 Uhr
-6-
2.3.2. Weitsichtigkeit
Weitsichtigkeit entsteht ebenfalls bei einer Abweichung der Augenform, sodass das
projizierte Bild nicht scharf auf der Netzhaut abgebildet werden kann. Bei dieser
Form der Fehlsichtigkeit liegt das projizierte Bild hinter der Netzhaut. Aus diesem
Grund werden zur Korrektur Sammellinsen verwendet, da diese das Licht/das Bild
bündeln und somit den Brechungswinkel so verändern, dass das Bild auf die Netzhaut
projiziert werden kann. Gründe für Weitsichtigkeit sind neben dem altersbedingten
Elastizitätsverlust der Linse eine Verkürzung des Augapfels oder eine verstärkte
Brechkraft der Hornhaut und der Linse.8 Korrekturmaßnahmen gegen Weitsichtigkeit
stellen ebenfalls Laserbehandlungen und Linsenchirurgie dar. Abweichend zur
Kurzsichtigkeitsbehandlung wird bei dieser Laserbehandlung im Rahmen der
Weitsichtigkeit die Hornhautkrümmung verstärkt.9
Abbildung: Weitsichtiges Auge, Korrektur durch eine Sammellinse 10
8
Vgl. Grüne Reihe – Neurobiologie, herausgegeben und bearbeitet von Andrea Erdmann, Bad Sachsa,
Ulf Erdmann, Prof. Dr. Andreas Martens, Dr. Ole Müller, Dr. Amdreas Paul, Redaktion Sylvia Feil,
Verlag Schrödelverlag, Druck A²/Jahr 2005, Seite 42 & 43 und vgl. Wikipedia: Weitsichtigkeit
http://de.wikipedia.org/wiki/Weitsichtigkeit, eingesehen am 26.11.2008 um 17:33 Uhr.
9
Kohnen, Thomas; Strenger, Anja; Klaproth, Oliver K. - „Basiswissen refraktive Chirurgie: Korrektur
von Refraktionsfehlern mit modernen chirurgischen Verfahren“, Deutsches Ärztblatt, 2008,
Onlineartikel: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&id=59160, eingesehen am
26.11.2008 20:17 Uhr
10
Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f3/Hypermetropia.svg, eingesehen am
26.11.2008 um 17:18 Uhr
-7-
2.4. Auflösung des Auges / Wieso verschwimmen Punkte zu einem
Bild?
Das Auflösungsvermögen des menschlichen Auges beträgt ungefähr 0,5’ bis 1’
Bogenminuten.11 Dies bedeutet, dass ein 1 mm großer Gegenstand bei einer
Entfernung von 3 bis 6 Metern nicht mehr wahrzunehmen ist.12 Ist ein Gegenstand
kleiner, sinkt die Entfernung, bei der wir diesen wahrnehmen können. Größere
Gegenstände können wir entsprechend länger wahrnehmen.
Dies ist in einem einfachen Experiment nachzustellen, indem man einen 1 mm²
großen Punkt auf ein weißes Blatt Papier zeichnet, dieses an eine Wand hängt und
sich von diesem entfernt. Bei einer Distanz zwischen 3 und 6 Metern ist der
gezeichnete Punkt nicht mehr wahrnehmbar und verschwindet. Das gekennzeichnete
Blatt wirkt weiß.
Diese Erklärung ist ebenfalls auf Objektdetails anzuwenden, die eine hohe Distanz zu
uns aufweisen. Durch die Entfernung wirkt das ganze Objekt klein und durch die
mangelnde Auflösungsmöglichkeit des Auges können wir keine Details dieses
erkennen. Das entfernte Objekt wird an dieser Stelle auf einen Punkt reduziert.
Einige Tierarten haben ein deutlich höheres Auflösungsvermögen und können somit
kleine Objekte auch bei einer größeren räumlichen Distanz wahrnehmen. So sind
Wissenschaftliche beispielsweise der Meinung, dass das Auflösungsvermögen des
Bussards ungefähr das siebenfache des menschlichen Auges erreichen kann.
Übertragen auf das obenstehende Experiment bedeutet dies, dass ein Bussard den
Punkt aus der siebenfachen Entfernung ( bis hin zu 42m) erkennen könnte.13
11
Bogenminute = Winkelmaßeinheit
Bilderzeugung, http://www.otterstedt.de/wiki/index.php/Auge_(Sehen), eingesehen am 07.12.2008
um 18:27 Uhr
13
Raumsehen: Leistungsvergleich: Komplexauge und Linsenauge, http://www.sinnesphysiologie.de/
komplex/eyesize.htm, , eingesehen am 17.12.2008 um 18:58 Uhr
12
-8-
3. Pointillismus
3.1. Definition Pointillismus
Das Wort Pointillismus kommt wie die Unterströmung der Kunstrichtung
Impressionismus auch aus dem Französischen und leitet sich von „point“ - übersetzt
„Punkt“ ab.14
Der Malstil Pointillismus beschreibt eine Kunstrichtung, bei welcher eine hohe
Anzahl farbiger Punkte oder Striche, bei ausreichender Distanz des Betrachters zum
Kunstwerk, durch die mangelnde Auflösungsmöglichkeit des Auges und durch
optische Mischung von Farben zu einem Bild verschwimmen.15
3.2 Pointillismus als Kunstrichung, Motiverzeugungstechnik
Der Pointillismus entstand durch Experimente mit Farben. So entwickelte Georges
Seurat nach Studien bekannter Gemälde anderer Künstler und Beobachtungen zur
additiven Farbwahrnehmung eine neue Maltechnik - den Pointillismus. 16
Die Farbwahrnehmung beruht auf der Grundlage des Simultankontrasts. In unserer
Wahrnehmung beeinflussen die benachbarten Punkte sich gegenseitig und wirken
entsprechend ihrer Umgebung. Aus diesem Grund werden im Pointillismus oft reine
Farben verwendet, welche sich durch die mangelnde Auflösungsmöglichkeit des
Auges bei größerer Entfernung zum Bild beeinflussen, mischen und zum Teil ganz
anders wahrgenommen werden als die ursprünglichen Farben.17 Durch die Mischung
14
Vgl. Wissen.de - Pointillismus, Wissen Media Verlag, http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/
ressorts/unterhaltung/buecher/index,page=1214930,topic=213352.html, eingesehen am 26.11.2008 um
18:23 Uhr
15
Vgl. Mediendesign für Studium und Beruf: Grundlagenwissen und Entwurfssystematik in Layout,
Typografie und Farbgestaltung, herausgegeben von Norbert Hammer, Springer Verlag 2008, Kapitel 7,
Seite 172
16
Vgl. Wikipedia.de – Pointillismus, http://de.wikipedia.org/wiki/Pointillismus, eingesehen am
6.12.2008 um 13:14 Uhr
17
Vgl. SWR-Pointillismus, http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/erlebte-geschichte/glossar//id=161
0156/vv=print/pv=print/nid=1610156/did=1727802/1x2hxqi/index.html, eingesehen am 6.12.2008 um
13:57 Uhr
-9-
der Farben im visuellen System des Menschen wirken die Bilder der Pointillisten
meisten leuchtender, da das Licht nur eine Farbschicht durchdringen muss, bis es
refelektiert wird. Bei Techniken, bei welchen Farben aktiv gemischt werden, muss
das Licht zuerst die verschiedenen Farbschichten durchdringen, bevor es reflektiert
werden kann. 18
Unterschiede des Impressionismus und des Pointillismus sind in der Art der
Herangehensweise der Künstler aufzufinden. Der Impressionist versucht das Licht
wiederzugeben, während die Künstler im Pointillimus dies theoretisiert haben und
wissenschaftlicher arbeiten. Diese nutzen größtenteils Spektral- und Grundfarben,
sodass sie andere Farben in diese zerlegten. Die Farbwirkung, die auf den Bildern erst
bei einem entsprechenden Abstand des Betrachters zum Bild entstehen, wird durch
das optisch verschmelzen der Farbpunkt erzeugt.19
3.3. Historische Einordnung
Der Pointillimus erlebte in den Jahren 1885 bis 1910 seine Blütezeit, da in dieser Zeit
die Mitbegründer und bekanntesten Künstler, wie zum Beispiel Paul Signac und
Georges Seurat Werke in den strikten Grenzen des pointillistischen Malstils
schufen.20
Eine weiterführende Beeinflussung der Kunst des 20. Jahrhunderts lässt sich in vielen
Arbeiten nachfolgender Künstler, vor allem Künstlern, welche kubistisch gearbeitet
haben (z.B.: Van Gogh, Gauguin), wiederfinden, da einige die Techniken des
Pointillimus in ihren Werken aufgegriffen haben, um Farbbeeinflussung und
Farbmischung zu untersuchen.21
18
Vgl. Der fliegende Zirkus der Physik, herausgegeben von Jearl Walker, Oldenbourg
Wissenschaftsverlag, Auflage 9, erschienen Dezember 2007, Kapitel: 7.11. Pointillismus, Seite
321/322
19
Kunstmarkt.com http://www.kunstmarkt.com/pageswis/kunst/_id7133-/stilrichtung_bericht.html,
eingsehen am 6.12.2008 um 22.59 Uhr
20
Vgl. SWR-Pointillismus, http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/erlebte-geschichte/glossar//id=161
0156/vv=print/pv=print/nid=1610156/did=1727802/1x2hxqi/index.html, eingesehen am 6.12.2008 um
13:57 Uhr
21
Vgl. Wikipedia.de – Pointillismus, http://de.wikipedia.org/wiki/Pointillismus, eingesehen am
6.12.2008 um 13:14 Uhr
- 10 -
3.4. Bekannte Künstler und Werke des Pointillismus
Zu den bedeutensten Künstlern des Pointillismus zählen neben Georges Seurat, der
als einer der Mitbegründer der Stilrichtung gehandelt wird,22 Paul Signac und Camille
Pissarro.
Georges Seurat (*2.12.1859, Paris) stammte aus wohlhabenden bürgerlichen
Verhältnissen, studierte an der École des Beaux-Arts in Paris. Dort erlernte die
Theorie der Farbenlehre von Michel Eugène Chevreul, welche später als Leitmotiv in
seinen Arbeiten wiederzufinden ist. 1882 begann er nach der Vollendung seines
Wehrdienstes seine Kariere als Maler und wollte im Jahr 1884 sein erstes großes
Gemälde „Badestelle in Asnières“ ausstellen, was ihm auf Grund einer JuryEntscheidung jedoch verwehrt blieb. Kurz darauf gründete er mit anderen Künstlern,
zu welchen auch Paul Signac gehörte, die Société des Artistes Indépendants. 1886
stellte Georges Seurat zusammen mit Paul Signac und Camille Pissaro im 8. Salon
der Unabhängigen aus, sodass die drei bedeutendsten Künstler des Pointillismus
bereits wenige Jahre nach der Entdeckung der neuen Maltechnik eine gemeinsame
Ausstellung realisiert haben. Am 29. März 1891 verstarb Georges Seurat im Alter von
31 Jahren an einer Diphtherie.23
Zu seinen bekanntesten Gemälden zählt u.a. „Ein Sonntag auf der Insel La Grande
Jatte (französischer Titel: Un dimanche après-midi à l'Île de la Grande Jatte), welches
er in den den Jahren 1984-198624 schuf. Sein Gemälde zeigt, wie der Name des
Gemäldes sagt, eine Szene des Flussufers der Seine während eines Sommer-Sonntags.
22
Vgl. Wikipedia.de – Pointillismus, http://de.wikipedia.org/wiki/Pointillismus, eingesehen am
6.12.2008 um 13:14 Uhr
23
Vgl. Wikipedia.de – Georges Seurat, http://de.wikipedia.org/wiki/Georges_Seurat, eingesehen am
7.12.2008 um 13:01 Uhr
24
Vgl. Wikipedia.org – Bild: Georges Seurat – Un dimanche après-midi à l'Île de la Grande Jatte
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bild:Georges_Seurat_-_Un_dimanche_apr%C3%A8smidi_%C3%A0
_l%27%C3%8Ele_de_la_Grande_Jatte.jpg&filetimestamp=20050203181746, eingesehen am
07.12.2008 um 12:43 Uhr
- 11 -
Abbildung: Georges Seurat - Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte
(französischer Titel: Un dimanche après-midi à l'Île de la Grande Jatte)25
Paul Signac wurde am 11.11.1863 in Paris geboren. Das Vorhaben eines
Architekturstudiums verwirft er auf Grund der Faszination, die die Gemälde des
Impressionismus auf ihn ausüben. Im Jahr 1884 trifft Paul Signac Georges Seurat und
widmet sich fortan dem Pointillismus. Nach dem Tode Seurats im Jahr 1891 wird
Signac zum wichtigsten Vertreter dieser Stilrichtung. Unterstützung erhält dieser
durch Naturwissenschaftler, die die Farbtheorien des Kuststils untermauern. Paul
Signac verstirbt am 15. August 1935 in Paris26.
Signac publizierte im Jahr 1899 ein Buch mit dem Titel „D'Eugène Delacroix au NéoImpressionnisme“, welches zu einem der Standartwerke des Neoimpressionismus
wurde. Durch seine praktischen und theoretischen Arbeiten beeinflusst er Künstler
der nachfolgenden Generationen. Künstlerisch beschränkte er sehr stark auf die
Grundidee des Pointillismus und setzte die Farbtheorie strikt um. Südländische
Landschaften, das Meer und ab und zu Personen bildete er meistens in seinen Werken
ab.
25
Bildquelle:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4d/Georges_Seurat__Un_dimanche_apr%C3
%A8s-midi_%C3%A0_l%27%C3%8Ele_de_la_Grande_Jatte.jpg, eingesehen am 07.12.2008 um
12:43 Uhr
26
Vgl. Paul Signac Biografie http://www.paul-signac.de, eingesehen am 07.12.2008 um 13:30 Uhr
- 12 -
Abbildung: Paul Signac - La calanque 27
Ein dritter sehr bedeutender Künstler des Pointillismus ist Camille Pissarro, welcher
am 10.07.1830 auf der Antilleninsel St. Thomas geboren wurde. Pissarro stammte aus
einer Kaufmannsfamilie und verbrachte Teile seiner Jugend im Großraum Paris, wo
er nach einer Rückkehr in seine Heimat St. Thomas und einer Reise mit dem Künstler
Frederik Siegfried Georg Melbye nach Venezuela 1855 die École des Beaux-Arts
besuchte. Von 1856 bis 1861 besuchte er die Académie Suisse, eine freie
Malerschule, auf welcher er Claude Monet und Paul Cèzanne begegnete. Zu diesen
Impressionisten sollte ihn später eine enge Freundschaft verbinden. Mitte der 1880er
Jahre lernte Pissarro Paul Signac und Georges Seurat, welche ihm die Farbtheorie und
die Maltechnik des Pointillimus lehrten. Er arbeitete eine Zeit in der strikten
Reglementierung, sodass er zusammen mit Signac und Seurat im Jahr 1886 auf einer
Ausstellung seine Werke präsentierte. Ab 1890 wendet sich Pissarro erneut dem
freien Impressionismus durch und erlangte mit seinen folgenden Werken schließlich
27
Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/32/Signac_-_La_Calanque.jpg,
eingesehen am 7.12.2008 um 16:16 Uhr
- 13 -
den Durchbruch in der Bekanntheit und die Gunst der Käufer. Am 12. November
verstarb Camille Pissarro im Alter von 73 Jahren in Paris.28
Camille Pissarro hinterließ nach seinem Tod eine Vielzahl von Werken, sowohl
Werke des impressionistischen Malstils als auch den pointillistischen Malstils.29 Trotz
seiner Abkehr von der Striktheit des Pointillismus’ wird Pissarro heute zu den
wichtigsten Künstlern dieses Malstils gezählt, da er in einer Vielzahl seiner Werke,
die in dieser Phase geschaffen wurden die Grundsätze und die Farbtheorie detailliert
umsetzte.
4. Verwendung des Punktes als Einheit in der Technik
4.1. Druck
4.1.1. DPI im Druck
Die Genauigkeit eines Drucks/eines Druckers ergibt sich aus dem kleinst möglichen
Abstand zwischen zwei Bildpunkten bzw. der Anzahl an Bildpunkten in einem
definierten Bereich. Diese Druckauflösung wird in „Dots per Inch“ gemessen, kurz
„dpi“.30
28
Vgl. Who is Who: Camille Pissarro - Biografie
http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=848&RID=1, eingesehen am 07.12.2008 um 17:03
Uhr und Vgl. Wikipedia.org – Camille Pissarro http://de.wikipedia.org/wiki/Camille_Pissarro,
eingesehen am 07.12.2008 um 17:31 Uhr
29
Vgl. Wikipedia.org – Camille Pissarro http://de.wikipedia.org/wiki/Camille_Pissarro, eingesehen am
07.12.2008 um 17:31 Uhr
30
Vgl. Uni-Kiel: Auflösung, dpi, Halbton, lpi, Pixel, ppi, Rasterweite, http://www.rz.unikiel.de/ausgabe/lpi, eingesehem am 10.12.2008 um 17:19 Uhr
- 14 -
4.1.2. Rasterberechnungen und Bilderzeugung
Das Druckraste beschreibt die Anzahl an Punkten pro Zentimeter. Bei normalen
Drucken wird meistens in einem 60er Raste gedruckt, was folgende Bedeutung hat:
60 Druckrasterlinien werden auf einem Zentimeter angeordnet. Umgerechnet in das
englische Maß „Inch“/Zoll ergibt die ein Druckraster von 150 Linien pro Zoll.
Übertragen auf die Monitoreinheit „Pixel per Inch“, kurz „ppi“, welche die Auflösung
des digitalen Bildes beschreibt, ergäbe ein 10cm breites Bild bei einer Auflösung von
150ppi ein gedrucktes Bild in der Breite von 10cm. Da Pixel jedoch eckig und das
Druckraster aus runden Punkten besteht multipliziert man den ppi-Wert mit dem
Faktor zwei und bereitet Bilder somit in einer Auflösung von 300 ppi für den Druck
digital vor, damit diese beim Druck keine Qualitätsverluste aufweisen (Druck
300dpi). Je nach Papiersorte und Qualität des Druckes muss das Druckraster
angepasst werden (z.B.: Zeitungen drucken bei einer niedrigeren Auflösung, da das
Papier die Farbe sehr stark einzieht und somit durchdrucken würde. Kunstdrucke
hingegen werden zum Teil in einer höheren Auflösung gedruckt, dickeres Papier ist
von Nöten.).31
4.2. Bildschirme
4.2.1. Pixel als kleinstes Element
Pixel ist die Abkürzung für die englischen Worte „picture“ und „element“.
Weiterführend ist das Pixel die kleinst mögliche Einheit, welche an einem Bildschirm
angezeigt werden kann.32 Es stellt einen Bildpunkt dar. Je nach Bildschirmtyp
(Röhrenmonitor oder Flüssigkristall-Bildschirm) wird dieses Pixel auf verschiedene
Art und Weise erzeugt, besteht jedoch immer aus den 3 RGB-Farben33 (Rot, Grün,
31
Vgl. Video2Brain – Videotraining Photoshop & Druck, Sprecher Thomas Bredenfeld, Datum der
Veröffentlichungsdatum: unbekannt
32
Vgl. Geni-Design, http://www.geni-design.de/glossar.htm#P, eingesehen am 10.12.2008 um 19:22
Uhr
33
Vgl. HDM Stuttgart – Flüssigkristallbildschirm (LCD), http://www.hdmstuttgart.de/~rk020/Files/EventMedia/Bildschirmtechnik(LCD,Plasma).doc, eingesehen am 10.12.2008
um 19:16 Uhr
- 15 -
Blau), welche nach dem Prinzip der additiven Farbmischung zu allen Farben
kombiniert werden können.
Die Monitorauflösung wird in „Pixel per Inch“ gemessen, kurz ppi. Die
Standartauflösung von Monitoren beträgt 72 ppi, was laut Ulrike Häßler dazuführt,
dass Techniken zum Glätten von Grafiken und Schriften benötigt werden, um
Schriften und Grafiken ohne sichtbare Treppeneffekte in den Diagonalen anzuzeigen.
Antialiasing stellt beispielsweise solch eine Technik dar.34
4.2.2. Bilderzeugung in Röhrenmonitoren
Röhrenmonitore bestehen, wie der Name schon sagt, aus einer Bildröhre, die auch
Braun’sche Röhre genannt wird. Diese Braun’sche Röhre besteht aus einem
geschlossenen Glaskörper, welcher eine Trichterform besitzt. Der vordere Teil des
Glaskörpers ist mit einer Phosphorschicht beschichtet und bildet den Leuchtschirm.
Diese Beschichtung besteht pro Bildpunkt/Pixel aus drei verschiedenen
Phosphorelementen, jeweils ein rotes, ein grünes und ein blaues.35 Am hinteren Ende
des Glaskörpers befindet sich eine Elektronenkanone, welche einen Elektronenstrahl
aussendet und die Phosphorelemente auf der Phosphorschicht zum Leuchten bringt.
Die Elektronenkanone besteht aus einem Heizdraht, einer Isolation des Heizdrahtes,
dem Wehneltzylinder sowie einer Lochblende und einer Anode. Durch das Erhitzen
des Heizdrahtes werden Elektronen in Bewegung versetzt und treten aus der Kathode
aus. Angezogen durch die Anode beschleunigen diese durch die Lochblende hindurch
und bilden einen feinen Elektronenstrahl. Durch ein Ablenkungssystem, bestehend
aus Elektroden, kann der Elektronenstrahl, wenn Spannungen an diesen angelegt
wird, abgelenkt werden und zu jedem Punkt des Leuchtschirms gelangen.36
Um ein Bild auf dem Monitor zu erzeugen muss der Elektronenstrahl nun über den
Monitor gelenkt werden und entsprechende Phosphorelemente zum Leuchten
anregen. Diese Frequenz der Ansteuerung wird Herzzahl genannt.
34
Vgl. „Vom Pixel zum Druckraster“, Kapitel „Wieviel dpi/ppi braucht der Mensch?“ verfasst 2007
von Ulrike Häßler, Dozentin an der Fachhochschule Köln,
http://farbe.wisotop.de/vonCMYzumDruck.shtml, eingesehen am 10.12.2008 um 17:57 Uhr
35
Vgl. Tomshardware.com Technologie: Funktionsweise von Röhrenmonitoren (CRT),
http://www.tomshardware.com/de/roehrenmonitore-grundlagen-und-kaufkriterien,testberichte-433.html, eingesehen am 14.12.2008 um 13:07 Uhr
36
Vgl. Die Braun’sche Röhre, http://www.laurentianum.de/physikmuseum/braunroehre.htm,
eingesehen am 14.12.2008 um 13:24 Uhr
- 16 -
Abbildung: Aufbau der Braun’schen Röhre37
Die Bilderzeugung entsteht am Röhrenmonitor wie beim Poinitllismus auch im Auge,
da dieses die feinen Pixel bei einem entsprechenden Abstand nicht mehr einzeln
auflösen kann und die verschiedenen Pixel zu einem Bild verschwimmen. In den
vergangenen Jahren wurden die Röhrenmonitore immer stärker von den
Flüssigkristall-Bildschirmen verdrängt. Röhrenmonitore haben im Vergleich zu Ihren
Konkurrenten das Problem, dass diese sich durch Magnetfelder verzerren (z.B.: wenn
2 Monitore unmittelbar nebeneinander stehen), dass sie flimmern, wenn der
Elektronenstrahl nicht ausreichend schnell über die Bildfläche springt und weiterhin
verbrauchen diese Modelle deutlich mehr Energie und nehmen auf Grund Ihrer
Bauart mehr Platz in Anspruch.
4.2.3. Bilderzeugung in Plasma-Bildschirmen
Der Plasmabildschirm besteht im Wesentlichen aus Glasplatten zwischen denen ein
Vakuum herrscht, sowie einer Vielzahl von Kammern zwischen diesen. Je der
Kammern leuchtet in einer der drei RGB-Grundfarben und ist mit einem Edelgas
37
Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cathode_ray_tube_de.svg, eingesehen am
14.12.2008 um 13:34 Uhr
- 17 -
gefüllt (z.B.: Neon). Anliegende Transistoren können diese Kammern ionisieren und
das Plasma zum emittieren von VUV-Strahlung anregen. Diese VUV-Strahlung ist
für den Menschen nicht sichtbar, trifft sie jedoch auf das ebenfalls in der Kammer
vorhandene Phosphor bringt es diesen zum Leuten und erzeugt je nach Phosphorart
die entsprechende Leutfarbe. Um Helligkeitsstufen zu erzeugen können diese Zellen
entweder durchgängig lange gezündet werden (= hell) oder für Abstufungen zu
dunkleren Farben können diese Kammern zwischenzeitlich kurz ausgeschaltet werden
(=Dunkelabstufungen je nach Länge des Abschaltens). Die Ansteuerung der
Transistoren geschieht über die elektrischen Schichten, welche ein Gitter aus Adressund Line-Elektroden enthalten. Adress-Elektroden verlaufen vertikal, wohingegen
Line-Elektroden horizontal verlaufen. Durch dieses Kreuzungsverfahren der
Elektrodenbahnen ist jede Kammer ansteuerbar, während bei einer Elektrodenschicht
nur eine komplette Reihe ansteuerbar wäre.38
Abbildung: Schematischer Aufbau eines Plasmabildschirms39
Der Hauptvorteil von Plasmabildschirmen findet sich in der Größenrelation des
Bildschirms zu seiner Gerätetiefe. Ebenso wie Flüssigkristall-Bildschirme sind
Plasmabildschirme flimmerfrei und unempfindlich gegen Störstrahlung, sodass Sie
38
Vgl. HDM-Stuttgart – Flüssigkristallbildschirme (LCD) & Plasmabildschirm , http://www.hdmstuttgart.de/~rk020/Files/EventMedia/Bildschirmtechnik(LCD,Plasma).doc, eingesehen am 14.12.2008
um 14:48 Uhr
39
Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aufbau_Plasmabildschirm.svg, eingesehen am
15.12.2008 um 15:01 Uhr
- 18 -
sich für Produktpräsentationen vor allem in Schaufenstern gut eignen. Nachteilig an
ihnen ist die begrenzte Lebensdauer, da sich die Farben mit der Zeit verändern und
somit das Bild nicht mehr korrekt dargestellt wird, der hohe Energieverbrauch der
Geräte, sowie die Tatsache, dass Plasmabildschirme im Vergleich zu ihren
Konkurrenten den Flüssigkristall-Bildschirmen nicht solch ein brillantes Bild, in
Bezug auf die Auflösung dieses liefern können.40
4.2.4. Bilderzeugung in Flüssigkristall-Bildschirmen (LCD)
Flüssigkristallbildschirme, im Englischen „liquid crystal display“ (kurz LCD),
bestehen zum größten Teil aus einer Vielzahl von Schadt-Helfrich-Zellen. In diesen
Zellen sind die namensgebenden Flüssigkristalle verbaut. Ein LCD-Bildschirm
besteht im Aufbau aus mehreren Schichten. Als hinterste Schicht ist eine Art Spiegel
verbaut, welche Licht reflektiert, das von der vorstehenden Lichtquelle nach hinten
abgestrahlt wird. Somit wird einem Helligkeitsverlust entgegengewirkt. Die
Lichtstrahlen durchlaufen einen Polarisationsfilter, werden durch die darauffolgende
Schicht der Flüssigkristalle um 90° gedreht und durchlaufen erneut einen
Polarisationsfilter. Bei diesem Zustand wäre der Bildpunkt sichtbar. Wird nun mit
Hilfe von Spannung der Flüssigkristall verändert löst sich die 90° Drehung dieser auf
und das Licht kann den 2. Polarisationsfilter nicht durchlaufen, da es nicht gedreht
werden kann. Der Bildschirm ist an dieser Stelle schwarz. Die Spannungssteuerung
geschieht durch „thin-film-transistoren“, weshalb man auch von LCD-TFT spricht.
Die Schadt-Helfrich-Zelle wird auf Grund ihrer Funktion auch spannungsgesteuertes
Lichtventil genannt. Im beschriebenen Fall handelt es sich um einen Monitor im
„Normaly-White-Mode“, welcher meistens verwendet wird. Gegensätzlich zum
„Normaly-White-Mode“ gibt es den „Normaly-Black-Mode“, welcher auf Grund des
schlechteren Kontrasts jedoch selten verwendet wird und im Aufbau umgekehrt
funktioniert.41
40
Vgl. HDM-Stuttgart – Flüssigkristallbildschirme (LCD) & Plasmabildschirm , http://www.hdmstuttgart.de/~rk020/Files/EventMedia/Bildschirmtechnik(LCD,Plasma).doc, eingesehen am 14.12.2008
um 14:48 Uhr
41
Vgl. HDM-Stuttgart – Flüssigkristallbildschirme (LCD) & Plasmabildschirm , http://www.hdmstuttgart.de/~rk020/Files/EventMedia/Bildschirmtechnik(LCD,Plasma).doc, eingesehen am 14.12.2008
um 14:48 Uhr
- 19 -
Drei Schadt-Helfrich-Zellen stellen jeweils ein Pixel am Monitor dar. Somit ist jede
Schadt-Helfrich-Zelle innerhalb eines Bildpunktes für eine Farbe der RGB-Farben
zuständig, sodass aus den Kombinationen die entsprechenden Farben gemischt
werden können. Die Farbmischung geschieht wie auch an den anderen Geräten,
welche bisher analysiert wurden optisch, durch die mangelnde Auflösung des Auges.
Abbildung: Funktionsweise der Schadt-Helfrich-Zelle42
Flüssigkristall-Bildschirme haben in den vergangenen Jahren Röhrenmonitore von
ihrer Vorherrschaft verdrängt und haben sich auf dem Markt behauptet. Dies liegt vor
allem daran, dass sie auf Grund ihrer Bauform sehr flach sind. Des Weiteren sind
LCD-TFT-Bildschirme energieeffizienter als Röhrenmonitore und haben nicht wie
Plasmabildschirme das Problem, der Begrenzten Haltbarkeit. Nachteilig waren lange
Zeit die Reaktionszeiten der Flüssigkristall-Bildschirme, was sich in den letzen
Jahren jedoch mit dem technischen Fortschritt geändert hat, sodass diese inzwischen
auch für Spiele tauglich sind.
4.2.5. Bilderzeugung in Bildschirmen der Zukunft?
In der Zukunft wollen einige Hersteller der LCD-TFT-Technologie den Rücken
zuwenden, da bereits in Form von OLED-Bilschirmen an der Nachfolgetechnologie
42
Bildqelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schadt-Helfrich-Zelle, eingesehen am 14.12.2008 um 14:39
Uhr
- 20 -
gearbeitet wird. So haben Epson43 und Sony44 bereits erste Modelle angekündigt und
bieten diese zum Teil bereits an. Vorteile dieser neuen Technologie liegen im
Stromverbrauch, welcher auf Grund der fehlenden Hintergrundbeleuchtung (im
Vergleich zu allen anderen Bildschirmtypen, welche oben beschrieben wurden),
zustande kommt. Weiterhin sind OLED-Bildschirme sehr dünn (Plastikfoliendicke)
und haben des Weiteren die Eigenschaft, dass diese biegsam sind. Somit ist ein
Einsatz in der Textilindustrie denkbar. Nachteilig ist derzeit die vergleichsweise sehr
kurze Lebensdauer dieser Zellen, welche nur ca. 5000 Stunden beträgt.
Farbverzerrungen sind nach diesem Zeitraum sehr Häufig, da die Zellen des OLEDBildschrims unterschiedlich schnell altern.45
Doch trotz dieser Neuerungen wird sich an der Bilderzeugung im Wesentlichen
wenig verändern. Monitore werden auch in der kommenden Bildschirmgeneration aus
verschiedenen Kammern bestehen, welche jeweils in einer der drei RGB-Farben
leuchtet.46 Somit bleibt die additive Farbmischung im Bezug auf Monitore die
wichtigste Entdeckung.
4.2.6. Additive Farbmischung macht Kalibrierung nötig
Ob heute, in der Vergangenheit oder wahrscheinlich auch in der nahen Zukunft –
jeder Monitor stellt ein Bild in einer etwas veränderten Farbintensität dar. Diese
Abweichungen in der Farbdarstellung kommen durch unterschiedliche
Monitorhersteller, Monitoreinstellungen und unterschiedliche Blickwinkel auf einen
Monitor zustande. Dies bedeutet, dass Farben auf jedem Monitor etwas anders
aussehen, als auf einem anderen Gerät oder im Druck. Im Bereich der
Bildbearbeitung und Bildvorbereitung für den Druck stellt dies eine immense
Problematik dar, da zum Beispiel beim Remote-Proofing, oder auch Softproofing
genannt, was heutzutage neben digital Proofs die wichtigste Farbkorrekturmethode
43
Pressemitteilung der Firma Epson zu einem OLED-Display: http://www.epson.co.jp/e/newsroom/
2007/news_20071015.htm, eingesehen am 15.12.2008 um 17:59 Uhr
44
Video des Sony OLED-Bildschirms: http://www.glaubdes.net/2008/10/29/sonys-03-mm-duenneroled-tv, eingesehen am 15.12.2008 um 18:01 Uhr
45
Vgl. HDM-Stuttgart – Flüssigkristallbildschirme (LCD) & Plasmabildschirm , http://www.hdmstuttgart.de/~rk020/Files/EventMedia/Bildschirmtechnik(LCD,Plasma).doc, eingesehen am 14.12.2008
um 14:48 Uhr
46
Vgl. OLED - Das Display der Zukunft,
http://www.cnet.de/praxis/specials/39158203/page/3/flach_+hell_+
biegsam+oled+ist+das+display+der+zukunft.htm, eingesehen am 15.12.2008 um 18:18 Uhr
- 21 -
darstellt, die Farben nicht exakt dargestellt werden könnten. Um diesen
Farbabweichungen entgegenzuwirken ist es möglich Monitore zu kalibrieren. Der
Kalibrierungsvorgang geschieht in der Regel automatisch, durch ein
Kalibrierungsgerät, das an den Computer und den Monitor angeschlossen wird. Somit
kann die Farbabweichung möglichst gering gehalten werden und sollte bei Geräten,
deren exakte Farbwiedergabe wichtig ist, regelmäßig durchgeführt werden.47
5. Schlusswort
Resümierend kann festgehalten werden, dass die Auflösungsmöglichkeiten unseres
Auges für die moderne Technik und den Druck ausreichend sind sowie früher in der
Kunst ausreichend waren. Große Ähnlichkeit in der Technik und der Kunst belegen,
dass die Künstler, welche der Stilrichtung des Pointillismus folgten, sehr viel über die
Auflösungsmöglichkeiten des menschlichen Auges gewusst haben und die Technik
durch dieses Wissen, das sie in ihren Bildern fixierten, beeinflusst haben könnten.
Auch in der nächsten Display-Generation wird sich an der optischen Farbmischung
nicht viel ändern, sodass diese im Bezug auf die Bilderzeugung in der Technik eine
der wichtigsten Entdeckungen bleiben wird.
47
Vgl. Die Moderne Druckproduktion - Ein Leitfaden, herausgegeben von David Bann, erschienen im
Stiebner-Verlag, 2007, Kapitel: „Computer und Peripheriegeräte“, Seite 56/57
- 22 -
6. Eigenständigkeitserklärung
Ich versichere, dass ich die vorstehende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe
angefertigt und mich anderer als der im beigefügten Verzeichnis angegebenen
Hilfsmittel nicht bedient habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus
Veröffentlichungen entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht.
- 23 -
7. Quellenverzeichnis
Buchquellen:
• Grüne Reihe – Neurobiologie, herausgegeben und bearbeitet von Andrea Erdmann,
Bad Sachsa, Ulf Erdmann, Prof. Dr. Andreas Martens, Dr. Ole Müller, Dr. Amdreas
Paul, Redaktion Sylvia Feil, Verlag Schrödelverlag, Druck A²/Jahr 2005
• Mediendesign für Studium und Beruf: Grundlagenwissen und Entwurfssystematik in
Layout, Typografie und Farbgestaltung, herausgegeben von Norbert Hammer,
Springer, 2008
• Naturwissenschaften im Unterricht – Wahrnehmung und Konstruktion,
herausgegeben von Kerstin Höner, erschienen im LIT Verlag Berlin-HamburgMünster, 2006
• Der fliegende Zirkus der Physik, herausgegeben von Jearl Walker, erschienen im
Oldenbourg Wissenschaftsverlag, Auflage 9, Dezember 2007
• Die Moderne Druckproduktion - Ein Leitfaden, herausgegeben von David Bann,
erschienen im stiebner-Verlag, 2007
Zeitungsquellen:
• Kohnen, Thomas; Strenger, Anja; Klaproth, Oliver K. - „Basiswissen refraktive
Chirurgie: Korrektur von Refraktionsfehlern mit modernen chirurgischen Verfahren“,
Deutsches Ärztblatt, 2008, Onlineartikel eingesehen am 26.11.2008 20:17 Uhr:
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&id=59160
Internetquellen:
• Wikipedia.org - Kurzsichtigkeit, eingesehen am 26.11.2008 um 17: 34 Uhr,
http://de.wikipedia.org/wiki/Kurzsichtigkeit
• Wikipedia.org - Weitsichtigkeit, eingesehen am 26.11.2008 um 17:33 Uhr,
http://de.wikipedia.org/wiki/Weitsichtigkeit
• Auge (Sehen), eingesehen am 07.12.2008 um 18:27 Uhr,
http://www.otterstedt.de/wiki/index.php/Auge_(Sehen)
- 24 -
• Raumsehen: Leistungsvergleich: Komplexauge und Linsenauge, eingesehen am
17.12.2008 um 18:58 Uhr,
http://www.sinnesphysiologie.de/komplex/eyesize.htm
• Wikipedia.org – Pointillismus, eingesehen am 06.12.2008 um 13:12 Uhr,
http://de.wikipedia.org/wiki/Pointillismus
• SWR – Pointillismus, eingesehen am 06.12.2008 um 13:57 Uhr,
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/erlebte-geschichte/glossar//id=1610156/vv=print/pv=print/nid=1610156/did=1727802/1x2hxqi/index.htm
• Kunstmarkt.com, eingesehen 06.12.2008 um 22:59 Uhr,
http://www.kunstmarkt.com/pageswis/kunst/_id7133-/stilrichtung_bericht.html
• Wikipedia.org – Georges Seurat, eingesehen am 07.12.2008 um 13:01 Uhr,
http://de.wikipedia.org/wiki/Georges_Seurat
• Paul Signac Biografie, eingesehen am 07.12.2008 um 13:30 Uhr,
http://www.paul-signac.de
• Wikipedia.org – Camille Pissarro, eingesehen am 07.12.2008 um 17:31 Uhr
http://de.wikipedia.org/wiki/Camille_Pissarro
• Whoswho.de – Camille Pissarro, eingesehen am 07.12.2008 um 17:03 Uhr
http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=848&RID=1
• Uni Kiel: Auflösung, dpi, Halbton, lpi, Pixel, ppi, Rasterweite, eingesehen am
10.12.2008 um 17:18 Uhr
http://www.rz.uni-kiel.de/ausgabe/lpi
• HDM-Stuttgart: Flüssigkristallbildschirm, eingesehen am 10.12.2008 um 19:16
http://www.hdmstuttgart.de/~rk020/Files/EventMedia/Bildschirmtechnik(LCD,Plasma).doc
• Geni-Design, eingesehen am 10.12.2008 um 19:22 Uhr
http://www.geni-design.de/glossar.htm#P
• Toms Hardware – Technologie: Funktionsweise von Röhrenmonitoren (CRT),
eingesehen 14.12.2008 um 13:07 Uhr
http://www.tomshardware.com/de/roehrenmonitore-grundlagen-undkaufkriterien,testberichte-43-3.html
• Pressemitteilung der Firma Epson zu einem OLED-Display , eingesehen am
15.12.2008 um 17:59 Uhr
http://www.epson.co.jp/e/newsroom/2007/news_20071015.htm
- 25 -
• Video des Sony OLED-Bildschirms, eingesehen am 15.12.2008 um 18:01 Uhr
http://www.glaubdes.net/2008/10/29/sonys-03-mm-duenner-oled-tv
• OLED – Das Display der Zukunft, eingesehen am 15.12.2008 um 18:18 Uhr,
http://www.cnet.de/praxis/specials/39158203/page/3/flach_+hell_+biegsam+oled+ist
+das+display+der+zukunft.htm
Videoquellen:
• Video2Brain – Videotraining Photoshop & Druck, Sprecher Thomas Bredenfeld,
Datum der Veröffentlichung: unbekannt
8. Bildverzeichnis
Abbildung: Das menschliche Auge
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Eye_scheme.svg, eingesehen am
24.11.2008 15:49 Uhr
- 26 -
Abbildung: Kurzsichtiges Auge, Korrektur durch eine Streulinse
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/30/Myopia.svg,
eingesehen am 26.11.2008 17:25 Uhr
Abbildung: Weitsichtiges Auge, Korrektur durch eine Sammellinse
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f3/Hypermetropia.svg,
eingesehen am 26.11.2008 um 17:18 Uhr
- 27 -
Abbildung: Titel: Un dimanche après-midi à l'Île de la Grande Jatte
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4d/Georges_Seurat__Un_dimanche_apr%C3%A8s-midi_%C3%A0_l%27%C3%8Ele_de_la_Grande
_Jatte.jpg, eingesehen am 07.12.2008 um 12:43 Uhr
Abbildung: La calanque
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/32/Signac__La_Calanque.jpg, eingesehen am 07.12.2008 um 16:16 Uhr
- 28 -
Abbildung: Aufbau der Braun’schen Röhre
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cathode_ray_tube_de.svg,
eingesehen am 14.12.2008 um 13:34 Uhr
Abbildung: Schematischer Aufbau eines Plasmabildschirms
Quelle:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d9/Aufbau_Plasmabildsc
hirm.svg/800px-Aufbau_Plasmabildschirm.svg.png, eingesehen am 14.12.2008 um
15:01 Uhr
- 29 -
Abbildung: Funktionsweise der Schadt-Helfrich-Zelle
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schadt-Helfrich-Zelle, eingesehen am
14.12.2008 um 14:39 Uhr
- 30 -
Herunterladen