DAS VERB 1. 2. 3. 4. 5. 6. Definition Arten Semantische Einteilung Syntaktische Funktion Finitum/Infinitum Konjugation a) Kategorien b) Tempus c) Genus d) Modus 7. Trennbarkeit 1. Definition • flektierbare (konjugierbare) Wortart, die eine Tätigkeit, ein Geschehen, einen Vorgang oder einen Zustand bezeichnet“ (nach DUDEN) 2. Arten a) Vollverben können allein ein Prädikat bilden (gehen, machen, liegen etc.) b) Hilfsverben bilden mit anderen Verben Tempusformen (haben/sein, werden) c) Modalverben verbinden sich mit dem Infinitiv eines anderen Verbs (müssen, sollen, können, dürfen, wollen, mögen) 3. Semantische Einteilung a) Handlungsverben drücken aus, dass jemand etwas tut (spielen, bauen, machen, gehen, lehren, kaufen, stellen) b) Vorgangsverben drücken eine Veränderung aus (kochen, brennen, passieren, erfahren, sterben, vergessen, fallen) c) Zustandsverben drücken einen Zustand aus (sein, heißen, wissen, stehen, glauben, kennen gelten) 4. Syntaktische Funktion • Verben spielen die konstituierende Rolle im Satz. Sie verlangen andere Worte oder Satzglieder als Ergänzungen. Im Hauptsatz ist das finite Verb an zweiter Stelle, im Nebensatz an letzter Stelle. • Verb-Valenz (Wertigkeit) = Eigenschaft eines Verbs, andere Wörter „an sich zu binden“ 0-wertige Verben haben weder Subjekt noch Objekt (regnen, schneien, gewittern) 1-wertige Verben brauchen ein Subjekt (schlafen, blühen, arbeiten) 2-wertige Verben brauchen ein Subjekt + Objekt (sehen, erkennen, heißen, danken) 3-wertige Verben brauchen ein Subjekt und 2 Objekte (schenken, beliefern, legen) • Transitivität transitiv (mit Akkusativ-Ergänzung (essen, besitzen, kaufen) intransitiv (keine Akkusativ-Ergänzung (gehen, schlafen, scheinen, vergehen) 5. Finitum/Infinitum • Das finite Verb (Verbum finitum) ist ein konjugiertes Verb in einem Haupt oder Nebensatz (Bsp.: bist = 2. Pers., Sing., Präs., Indikativ, Aktiv) • Das infinte Verb (Verbum infinitum) ist ein unkonjugiertes (Teil-)Verb ( gehen = Infinitiv egangen = Partizip II, gehend = Partizip I,) • Satzklammer: Du (bist) heute Vorfeld Finitum früh nach Hause Mittelfeld (gegangen). Infinitum Nachfeld 6. Konjugation a) 5 grammatische Kategorien des Finitums Person 1. (ich/wir) – 2. (du/ihr) – 3. (er/sie) Numerus Singular-Plural Tempus Präsens – Präteritum – Perfekt – Plusquamperfekt – Futur I – Futur II Modus Indikativ – Konjunktiv Genus verbi Aktiv – Passiv b) Das Tempus (Zeit, Plural: die Tempora) • grammatische Kategorie des Verbs ↔ physikalische Zeit • Funktion: zeitliche Einordnung des beschriebenen Geschehens und Wirklichkeitsbezug der Äußerung • Tempus kann auch modale Aspekte zum Ausdruck bringen (Ich werde morgen sicher kommen <-> Ich komme morgen vielleicht.) • Das Tempus ist nicht die einzige Möglichkeit, einen zeitlichen Bezug zum Ausdruck zu bringen • 3 Hauptzeiten oder Zeitstufen Vergangenheit (Tempora: Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt) Gegenwart (Präsens) Zukunft (Präsens, Futur I, Futur II) • 6 oder 8 Tempora • Zeitverhältnisse Gleichzeitigkeit Vorzeitigkeit Nachzeitigkeit • im gesprochenen Deutsch gibt es Doppelformen c) Das Genus (das Geschlecht, Plural: die Genera) • Das Genus – auch grammatisches Geschlecht genannt – ist fest mit einem Nomen verbunden. Ein Nomen hat immer das gleiche Genus. • Dies im Gegensatz zu Numerus und Kasus, die veränderlich sind und in der Flexion durch verschiedene Wortformen ausgedrückt werden können. • Das Deutsche hat drei Genera. Sie werden normalerweise mit dem bestimmten Artikel angegeben. • Lateinischer Name Deutscher Name Artikel Maskulin männlich der Feminin ´weiblich die Neutrum sächlich das Das Geschlecht eines Nomens spielt vor allem im Satz eine Rolle.Wenn ein Nomen mit einem Artikel,einem Adjektiv oder einem Pronomen kombiniert wird,passen sich diese im Allgemeinen in ihrer Form an das Genus des Nomens an: Männlich Weiblich Sächlich Der Mann Die Frau Das Kind Ein dünner Mann Eine dünne Frau Ein dünnes Kind Jeder Mann Jede Frau Jedes Kind d) Der Modus (Aussageweise, Plural: die Modi) • Das deutsche Verbsystem kennt drei verschiedene Modi: Indikativ (Wirklichkeitsform) Konjunktiv (Möglichkeitsform) Imperativ (Befehlsform) • Funktion der Modi: die Haltung des Sprechers zum geäußerten Sachverhalt auszudrücken d) Aktiv/Passiv 7. Trennbare und untrennbare Verben Trennbare Verben fordern eine Zerlegung des Verbs. Bei untrennbaren Verben ist dies nicht möglich. trennbare Verben untrennbare Verben anfangen berühren Präsens ich fange … an ich berühre … Präteritum ich fing … an ich berührte … Perfekt ich habe … angefangen ich habe … berührt mit Modalverb ich möchte … anfangen ich möchte … berühren Wann fängst du … an? Wann berührst du … ? Fängst du … an? Berührst du … ? Imperativ Fang an! Berühre! Infinitiv mit zu Ich denke, bald … anzufangen Ich denke, bald … zu berühren. ich fahre … ab ich empfehle ich komme … an ich entscheide ich mache … auf/zu ich erzähle ich gehe … aus ich gefalle ich arbeite … zusammen ich misstraue ich kaufe … ein ich verstehe ich stelle … fest ich zerstöre Frage Beispiele ich fahre … hin