Diagnosezentrum Hietzing Dr. Reinhard Weber – Dr. Martin Wunsch Fachärzte für Radiologie 1130 Wien, Hofwiesengasse 44 Tel.: 01 8046225 Fax.: 01 804622511 www.dzh.at Eileiterröntgen (HSG, Hysterosalpingographie) Die Hysterosalpingographie (HSG, Eileiterröntgen) wird vorwiegend bei unerfülltem Kinderwunsch durchgeführt, um die Gebärmutterhöhle und die Durchgängigkeit der Eileiter zu untersuchen. Wie wird die Untersuchung durchgeführt? Zuerst wird, wie bei einer gynäkologischen Untersuchung, ein Scheidenspekulum eingeführt. Nach Desinfektion wird der Gebärmuttermund mit einer kleinen Zange fixiert. Dies kann sich wie ein kleiner Einstich anfühlen, ist aber bei den meisten Frauen kaum schmerzhaft. Anschließend wird ein spezielles Instrument mit einer stumpfen Kanüle in den Gebärmutterkanal eingeführt. Von manchen Frauen wird dies als kurzer Druck empfunden. Das Instrument wird nun an der Zange fixiert, damit der Muttermund abgedichtet werden kann. Dadurch kann ein Ziehen im Unterbauch entstehen, ähnlich wie bei Regelschmerzen. Über das Instrument wird ein Kontrastmittel in Form einer röntgendichten Jodlösung in die Gebärmutterhöhle eingespritzt. Unter Durchleuchtungskontrolle kann der Radiologe die Passage der Flüssigkeit durch die Gebärmutterhöhle in die Eileiter verfolgen. Wenn die Eileiter normal durchgängig sind, fließt das Kontrastmittel spontan in die freie Bauchhöhle ab. Zur Dokumentation wird nun eine Röntgenaufnahme angefertigt. Das Kontrastmittel in der Bauchhöhle wird über die Nieren ausgeschieden. Als Reaktion auf die Untersuchung können die Eileiter manchmal verkrampfen, wodurch ein mechanischer Verschluß vorgetäuscht werden kann. Auch kleine Schleimpfropfen im Eileiter können zu einer Passagebehinderung führen. Sieht der Radiologe während der Untersuchung, dass ein oder beide Eileiter scheinbar verschlossen sind, so wird er versuchen, durch Druckerhöhung der Kontrastmittelinjektion die Passage freizumachen. Gelingt dies, kann die eindeutige Aussage gemacht werden, dass der oder die Eileiter frei durchgängig sind. Kommt es zu keinem Kontrastaustritt in die freie Bauchhöhle, besteht der Verdacht auf einen mechanischen Eileiterverschluß. In diesem Fall wird Ihr Gynäkologe wahrscheinlich eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) empfehlen, um den Befund der HSG zu bestätigen oder zu widerlegen. Diagnosezentrum Hietzing 1 Nach der Untersuchung kann es bei manchen Frauen zu leichten Nachwirkungen kommen: - Krämpfe einige Stunden nach der Untersuchung (vergleichbar mit Menstruationsschmerzen) - Vaginaler Blutverlust (in vielen Fällen nur kurzzeitig) - Leichte Schwindelgefühle oder bisweilen auch kurzzeitige Schwächeanfälle Sehr selten können folgende Komplikationen auftreten: - stärkere Blutungen - Allergische Reaktion auf das Kontrastmittel - Infektion Die eventuell auftretenden Krämpfe sind durch eine Hormonausschüttung bedingt, die bei der Manipulation an der Gebärmutter verursacht wird und sind nicht spezifisch für die HSG-Untersuchung. Der Mechanismus kann auch durch eine etwas ausgedehntere gynäkologische Untersuchung oder durch das Einsetzen einer Verhütungsspirale ausgelöst werden. Sehr gut wirkt als Vorbeugung oder gleich nach der Untersucuhung Parkemed®, da dadurch diese Hormonausschüttung blockiert wird. Sie erhalten von uns nach der Untersuchung ein Rezept für Parkemed 500®. Sollten Sie Parkemed® nicht vertragen, wären auch andere Medikamente mit ähnlicher Wirkung wie zum Beispiel Voltaren® oder Mexalen® möglich. Hochdosiertes Aspirin hat dieselbe Wirkung, ist aber wegen der möglichen Blutungsverlängerung eher nicht zu empfehlen. Eventuelle Schwindelgefühle treten manchmal einige Minuten nach der Untersuchung auf und sind nur von kurzer Dauer. Aus diesem Grund werden Sie von uns erst nach etwa 15 min entlassen und bleiben solange unter Beobachtung. Einige Ärzte verordnen vorher Antibiotika, um Infektionen als Folge der Untersuchung vorzubeugen. Besser ist es, eine eventuelle, sehr selten auftretende Infektion dann zu behandeln, wenn sie eingetreten ist. Sollten Sie nach der Untersuchung Fieber und Bauchschmerzen bekommen, suchen Sie daher bitte Ihren Gynäkologen auf, damit er nach einer entsprechenden Untersuchung die notwendige Therapie einleiten kann. Ein günstiger und gewünschter Nebeneffekt ist, dass es in manchen Fällen nach einer HSG-Untersuchung leichter zu einer Schwangerschaft kommt. Die Ursache liegt wahrscheinlich im Durchspülen der Eileiter, wodurch mögliche Schleimpfropfen entfernt werden. Sollten Sie vor der Untersuchung noch Fragen haben, oder aus irgendeinem Grund nach der Untersuchung beunruhigt sein, rufen Sie uns an (Tel.: 01 804 62 25 Mo.-Fr- 9 – 18 Uhr) oder nehmen Sie mit Ihrem Gynäkologen Kontakt auf. Diagnosezentrum Hietzing 2