PRESSEMITTEILUNG Stuttgart, 08.01.2015 Pressekontakte Thomas Koch (Direktor Kommunikation) T +49 (0) 711 20 32 515 F +49 (0) 711 20 32 202 [email protected] Claudia Hamann T +49 (0) 711 20 32 251 F +49 (0) 711 20 32 202 [email protected] PREMIERE Niccolò Jommelli Berenike, Königin von Armenien Il Vologeso Sonntag, 15. Februar 2015, 18 Uhr // Opernhaus Weitere Vorstellungen: 19. | 22. Februar | 9. | 17. | 22. | 25. | 30. Mai | 4. Juni 2015 Musikalische Leitung Regie und Dramaturgie Bühne und Kostüme Licht Gabriele Ferro Jossi Wieler, Sergio Morabito Anna Viebrock Reinhard Traub Besetzung Lucio Vero Vologeso Berenice Lucilla Flavio Aniceto Kaiserliche Diener Sebastian Kohlhepp Sophie Marilley Ana Durlovski Helene Schneiderman Catriona Smith Igor Durlovski Thembinkosi Mgetyengana, Thomas Elwin* *Mitglied des Opernstudios Staatsorchester Stuttgart Wiederentdeckung: Erste Inszenierung von Niccolò Jommellis Berenike, Königin von Armenien (Il Vologeso) seit 250 Jahren Wieler/Morabito führen Regie, Ferro dirigiert, Viebrock stattet aus Am Sonntag, 15. Februar 2015 um 18 Uhr wird Niccolò Jommellis Oper Berenike, Königin von Armenien (Il Vologeso) zum ersten Mal seit knapp 250 Jahren wieder auf einer Opernbühne zu sehen sein. Die Uraufführung des Werks fand 1766 in Ludwigsburg statt, wo das damals größte Opernhaus Europas 3000 Gästen Platz bot. Der weltberühmte Opern- und Kirchenkomponist Jommelli war zu dieser Zeit bereits seit 13 Jahren Hofkapellmeister am Hof Herzog Carl Eugens von Württemberg und hatte Stuttgart zu einem Hauptschauplatz der europäischen Opernreform gemacht. Seine Oper Il Vologeso basiert auf Apostolo Zenos Libretto Lucio Vero, das um die Jahrhundertwende 1699/1700 uraufgeführt und zu einem der beliebtesten Opernstoffe des 18. Jahrhunderts wurde. Zwischen 1700 und 1816 entstanden mindestens 80 Vertonungen des Stoffes; das Stück wurde in weit über 100 verschiedenen Fassungen inszeniert. Jommellis Il Vologeso wurde 1769 in Lissabon zum letzten Mal szenisch aufgeführt. Die Partitur ist reich an orchesterbegleiteten Rezitativen, in denen das Orchester tief in die Seelen der Akteure hineinhorcht. Umgekehrt unterbricht Jommelli den Fluss seiner Arien immer wieder durch rezitativische Orchestergesten und eine sprachnahe Rhetorik, die das Verhältnis zwischen dem Singenden und seinen stummen Partnern dynamisieren. Zäsuren, Ritardandi und Fermaten provozieren gleichsam die Interaktion des Gegenübers oder setzen sie voraus: Die Arien scheinen wie aus dem mitgedachten szenischen Kontext hervorzuwachsen. Die treibende Kraft der Handlung ist Lucio Vero, Mitregent des römischen Kaisers Marc Aurel, der sich auf dem Feldzug gegen die Parther in Berenike, Königin von Armenien und Braut seines totgeglaubten Gegners Vologeso, verliebt hat. Doch Vologeso lebt. Und auch die Kaisertochter Lucilla ist nicht bereit, ihren Anspruch auf die Hand ihres Verlobten Lucio Vero aufzugeben. Anlässlich des 300. Geburtstags von Niccolò Jommelli (1714–1774) erarbeiten die Regisseure Jossi Wieler und Sergio Morabito, der ehemalige Stuttgarter Generalmusikdirektor Gabriele Ferro und die Bühnen- und Kostümbildnerin Anna Viebrock nun gemeinsam die Neuproduktion von Berenike, Königin von Armenien (Il Vologeso). Dieses Team hatte 2011/12 zuletzt die preisgekrönte Neuinszenierung von Vincenzo Bellinis Die Nachtwandlerin (La sonnambula) auf die Stuttgarter Opernbühne gebracht. In den Hauptpartien geben die Ensemblemitglieder Ana Durlovski (Berenike) und Sophie Marilley (Vologeso) sowie der erstmals in Stuttgart gastierende Tenor Sebastian Kohlhepp (Lucio Vero) ihre Rollendebüts. Kammersängerin Helene Schneiderman hat die Partie der Lucilla bereits konzertant interpretiert und für die 1998 bei Orfeo erschienene CD unter Frieder Bernius eingesungen. „Jommelli hat mit Berenike ein von seiner unverwechselbaren künstlerischen Individualität geprägtes Meisterwerk der italienischen Oper geschaffen“, so Regisseur und Dramaturg Sergio Morabito. „Wir wählen für die Wiederentdeckung dieses verschollenen Werks den allerauthentischsten Zugang, den es für eine Komposition aus dieser Tradition geben kann: den über das lebendige Theater.“ Die Oper Stuttgart widmet Niccolò Jommelli mit dem WERKRAUM JOMMELLI nach dem Rihm-Wochenende im November 2014 die zweiten Thementage der laufenden Spielzeit (4. Februar - 4. März 2015). In ihrem Rahmen gewähren unter anderem eine öffentliche Bühnen-Orchesterprobe und eine Einführungsmatinee erste Einblicke in die dann unmittelbar bevorstehende Premiere von Berenike, Königin von Armenien. Begleitveranstaltungen zu Berenike, Königin von Armenien (Il Vologeso) WERKRAUM JOMMELLI (http://www.oper-stuttgart.de/werkraum-jommelli/) - 3. Kammerkonzert „Hofkomponisten. Rund um Jommelli“ am Mittwoch, 4. Februar 2015, 19.30 Uhr in der Liederhalle. Mit Josefin Feiler (Sopran) und Musikern des Staatsorchesters Stuttgart. - Jommelli und das „Dramma per musica riformato“ von Apostolo Zeno und Pietro Metastasio. Vortrag mit Bruno Forment (Universität Gent) am Freitag, 6. Februar 2015, 15 – 16 Uhr - „Ausdruck und sprechendes Gefühl“. Audition und Gespräch mit Prof. Frieder Bernius und Sergio Morabito am Freitag, 6. Februar 2015, 16 – 17.30 Uhr - Öffentliche Bühnen-Orchesterprobe am Samstag, 7. Februar 2015, 9.45 – 11.30 Uhr im Opernhaus. Der Eintritt ist frei. Kostenlose Platzkarten sind ab 24. Januar 2015 an der Theaterkasse (Theaterpassage) oder unmittelbar vor der öffentlichen Probe an der Veranstaltungskasse im Opernhaus erhältlich. - „Ohne Zweifel einer der Ersten in seiner Kunst“. Audition und Gespräch am Samstag, 7. Februar 2015, 16 – 17.30 Uhr - Einführungsmatinee am Sonntag, 8. Februar 2015, 11 Uhr im Opernhaus, Foyer I. Rang. Mit Josefin Feiler (Sopran), Irma Mihelič (Sopran) und dem Produktionsteam. - „Applaus! Von Opern und Seifenopern in Ludwigsburg zur Zeit Carl Eugens.“ Moderierte Busfahrt zur Sonderausstellung des Museums Ludwigsburg mit Ausstellungsbesuch inklusive Führung am Sonntag, 8. Februar 2015, 14.30 – 18.30 Uhr (Treffpunkt: Vorplatz Opernhaus) - 4. Liedkonzert „L’epoca più gloriosa – Jommellis Stuttgarter Jahre“ am Mittwoch, 4. März 2015, um 19.30 Uhr im Mozartsaal der Liederhalle. Mit Helene Schneiderman (Mezzosopran), Lauryna Bendžiūnaitė (Sopran), Yun-Jeong Lee (Sopran), Staatsorchester Stuttgart. Einführung vor jeder Vorstellung Eine Einführung findet vor jeder Vorstellung jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Opernhaus, Foyer I. Rang statt. Nach(t)gespräche Sonntag, 22. Februar 2015 Samstag, 9. Mai 2015 Samstag, 30. Mai 2015 Das Produktionsteam beantwortet im Anschluss an die Vorstellung Fragen der Zuschauer.