Spielzeit-Broschüre 12/13

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team kultur
Team Kultur
Silke Schenk, Petra Pietsch, Carolin Sturm, Rainer Konertz, Rita Lattka, Rike Zoebelein, Reiner Ernst Ohle, Regina Bernt, Doris Joosten,
Marnie Schreiber, Volker Mattern | Es fehlen: Bettina Welzel, Christine Hellweg
INhalt
Willkommen
4
Vorwort
6
Eröffnungsfest
8
MUSIK 10
16
Sinfoniekonzerte
Kammermusik
20
-8+x | Kinder
84
-16+x | Jugend
90
Mitmachen!
96
Klavier
24
In der Kulisse
104
28
Kulissen-Talk
106
Literatur-Kulisse
108
110
Jazz
MUSIK plus
32
Jazz-Kulisse
oper
34
38
Film
112
TANZ
42
Kulturachse Berlin
116
SCHAUSPIEL
50
l’arte del mondo
118
stART
120
Zugabe
122
Junge Oper Leverkusen
SCHAUSPIEL klassisch
56
SCHAUSPIEL modern
60
SCHAUSPIEL heute
64
Boulevard & Broadway
68
Studio
72
KUNST
76
Service
124
Impressum
132
Kontakt
133
Inhalt 6
WIllkommeN
Wichtige Auszeichnungen
für Bayer Kultur
Im vergangenen Oktober wurde die Bayer AG in Berlin zum
„Kulturinvestor des Jahres 2011“ gekürt – in Anwesenheit
von zahlreicher Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Kultur. Die Laudatio hielt der Chefredakteur des Berliner Tagesspiegel, Stephan-Andreas Casdorff.
Nur fünf Monate später gab es für die Kulturschaffenden
aus Leverkusen erneut Grund zur Freude: In der alt-ehrwürdigen Handelskammer Hamburg fand der „Sponsoring
Summit 2012“ statt, in dessen Rahmen auch der „19. Internationale Sponsoring Award“ vergeben wurde. Auch hier
war die Bayer AG erfolgreich: das Unternehmen wurde mit
dem begehrten internationalen Preis in der Kategorie Kultur ausgezeichnet. Begründung der Jury: „Bayer bietet ein
äußerst lebendiges, mehrdimensionales Programm, mit
dem Bayer Kultur in der Region, in Deutschland, wie auch
im internationalen Rahmen brilliert.“
Beide Ehrungen belegen erneut: Die Kulturarbeit unseres
Unternehmens findet überregional große Beachtung und
Anerkennung. Doch die Programme von Bayer Kultur als
wichtiger Bestandteil des sozialen Engagements von Bayer
werden nicht nur von Juroren hoch gelobt, sondern auch
durch die immer größere Resonanz in den überregionalen
Medien und wichtigen Fachzeitschriften. Gerade in einer
Situation, in der die öffentliche Hand ihre traditionellen Angebote im Kulturbereich zunehmend reduziert, wird dem
kulturellen Engagement der Wirtschaft immer mehr öffentliche Aufmerksamkeit gewidmet.
Auch wenn die Unternehmen dem Staat die Verantwortung
für die kulturelle „Daseinsfürsorge“ (Richard von Weizäcker) nicht abnehmen können, so können sie doch einen
wichtigen Beitrag dazu leisten. Und bei der Bayer AG ist
dieser Beitrag seit nunmehr 105 Jahren gewichtig. Dieses
Engagement reflektiert – neben der zunehmenden nationalen und internationalen Wahrnehmung – auf das Wohl der
Menschen rund um die Standorte der Bayer AG.
7 kultur.bayer.de
Über die jüngsten Auszeichnungen freuen wir uns natürlich sehr. Die von Dr. Volker Mattern, dem Leiter von Bayer
Kultur, seit seinem Amtsantritt zielstrebig verfolgte Strategie, insbesondere den künstlerischen Nachwuchs zu
fördern und neue Projekte mit l’arte del mondo, mit den
stART-Künstlern und den namhaften Häusern in Berlin
durch Kooperationen mit renommierten Kulturpartnern zu
vernetzen, geht mehr und mehr auf. Ein Musterbeispiel im
Rahmen der insgesamt 150 Veranstaltungen in den Bereichen MUSIK, TANZ, SCHAUSPIEL und KUNST war in
der vergangenen Spielzeit das interreligiöse Projekt Israel
in Egypt unter der Leitung von Werner Ehrhardt und Yair
Dalal, das mit israelischen, arabischen und europäischen
Musikern nicht nur in Leverkusen, sondern auch bei den Internationalen Händel-Festspielen in Halle und in Jerusalem
triumphal gefeiert wurde.
Auch die zweite „Opern-Ausgrabung“ in der Bayer KulturReihe Opern aus den Archiven der Welt (in Kooperation
mit dem WDR und SONY) stieß erneut auf eine begeisterte
Resonanz – und führt in dieser Spielzeit zur ersten szenischen Koproduktion mit den Musikfestspielen PotsdamSanssouci. Im Rahmen der Kulturachse Leverkusen-Berlin
gab es die TANZ-Uraufführung No one escapes the spectacle of happiness der jungen finnischen Choreographin
Milla Koistinen, das SCHAUSPIEL steuerte deutsche Erstaufführungen und mit der Produktion des Hope Theatre
Nairobi unter dem Titel The Dream of getting a Job sogar
eine europäische Erstaufführung bei.
Im nächsten Jahr feiert Bayer das 150-jährige Firmenjubiläum. Dabei wird auch die Kreativität von Bayer Kultur eine
wichtige Rolle spielen. In Berlin werden die bedeutendsten Kunstwerke aus der Unternehmenssammlung erstmals
einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Orchester und Ensembles des Unternehmens werden bei Veranstaltungen
im In- und Ausland den Slogan Bayer – das ist auch Kultur
erneut mit Leben füllen. Und auch die Besucher der Veranstaltungen an den Niederrhein-Standorten und in Berlin
dürfen sich in der anlaufenden und der folgenden Spielzeit
auf zahlreiche kulturelle Jubiläums-Höhepunkte freuen.
Die Ausstellung der Sammlung Bayer im Martin-GropiusBau Berlin spiegelt die 150-jährige Firmengeschichte gewissermaßen kulturell wider. Dr. Marijn Dekkers, der Vorsitzende des Vorstandes der Bayer AG, wird die Ausstellung
am 21. März 2013 eröffnen. Sie wird bis zum 9. Juni 2013 in
der Bundeshauptstadt zu sehen sein.
Im Kontext dazu hat Bayer Kultur an Walter Steffens einen
Kompositionsauftrag vergeben. Es handelt sich hierbei
um eine Musikalische Bildreflexion in Form eines Violinkonzertes zu Gerhard Richters großformatigem Gemälde
Abstract Picture (555), einem der wertvollsten Werke aus
der Sammlung Bayer, das natürlich auch im Gropius-Bau
zu sehen sein wird. Die Uraufführung mit dem Deutschen
Symphonie-Orchester Berlin und der Solistin Alina Pogostkina findet unter der Leitung von Martyn Brabbins am 12.
April 2013 in Leverkusen statt. Nur einen Tag darauf wird
das Konzert im Berliner Radialsystem wiederholt.
Die vielen anderen Höhepunkte der Spielzeit 2012/13 haben wir in dieser Publikation für Sie zusammengestellt. Ich
wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre und hoffe
sehr, dass Sie auch in dieser Kultur-Saison wieder Veranstaltungen finden, die Ihren persönlichen Erwartungen gerecht werden und Ihrem Geschmack entsprechen.
Für die Umsetzung des interessanten Generalthemas Innenwelten – Außenwelten wünsche ich den Organisatoren
um Volker Mattern den verdienten Erfolg und allen Freunden von Bayer Kultur eine anregende, unterhaltsame und
packende Spielzeit 2012/13.
Ihr
Michael Schade
Leiter Unternehmenskommunikation
der Bayer AG
Willkommen 8
VorWort
Innenwelten – Außenwelten
Die Spielzeit 2012/13
Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt heißt ein frühes, 1969 erschienenes Buch von Peter Handke. Ein komplizierter Text, in dem formale Logik, Fragen der Syntax
und die beschriebene Realität ineinandergreifen. Ergebnis ist letztendlich, dass die satzweise Beschreibung der
Außenwelt sich zugleich als Beschreibung der Innenwelt,
des Bewusstseins des Autors erweist, und umgekehrt und
wieder umgekehrt.
von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont, versucht
Schuberts „Welten“ zu fokussieren – Schauspiel und Musik vereinend ist es Paradigma sowie konzeptioneller Ausgangs- und Mittelpunkt der Spielzeit.
Was ist die „(Außen)welt“? Was ist unser „(Bewusst)sein“,
unsere „(Innen)welt“? Wer würde von sich behaupten, diese kurzen Fragen ebenso knapp und bündig beantworten
zu können? Eine kritische Erörterung unseres Spielzeitthemas Innenwelten – Außenwelten käme ohne längeren
philosophischen Diskurs nicht aus.
Diese themenorientierte Arbeit auf hohem und höchstem künstlerischen Niveau, im Verein mit der zunehmenden Vernetzung mit anderen wichtigen Institutionen und
Theatern, findet in Fachkreisen und bei der interessierten Öffentlichkeit mehr und mehr Anerkennung. Das seit
2008/09 konsequent verfolgte Konzept geht auf. Durch
die Arbeit von Bayer Kultur wurden der Bayer AG in der
vergangenen Spielzeit gleich zwei der wichtigsten nationalen bzw. internationalen Auszeichnungen für kulturelles
Engagement zugesprochen: In Berlin erhielt das Unternehmen im Kontext des Kulturmarken-Awards den Preis
als „Kulturinvestor des Jahres 2011“ und in Hamburg im
Rahmen des Sponsoring Summit 2012 den „Internationalen Sponsoring Award für Kultur 2012“. In seiner Laudatio
zum Kulturmarken-Award betonte der Chefredakteur des
Tagesspiegel, Stephan-Andreas Casdorff, wie wichtig die
modellhafte Kulturachse Leverkusen-Berlin, die außergewöhnlichen Projekte mit unserem orchestra in residence
l’arte del mondo und unser stART-Projekt für die Entscheidung der hochkarätig besetzten Jury waren.
Verbindliche Antworten zu diesem Themenkomplex wird
man jedenfalls vergeblich suchen. All unsere Veranstaltungen dieser Spielzeit sind aber immerhin gewichtige Statements dazu – nicht mehr und nicht weniger. Wir wollen
mit dem doppelten Plural also nur zum Ausdruck bringen,
dass es keine eindeutigen Antworten zu all diesen Fragen geben kann, also verschiedene Innenwelten und verschiedene Außenwelten unsere Sichtweisen bestimmen.
Im allgemeinen Sprachgebrauch geht es, wenn man über
„erkennen“ redet, um „Objekte“ (äußere Gegenstände),
die dem Subjekt in der sinnlichen Wahrnehmung entgegengesetzt sind und die in ihrer Gesamtheit die Außenwelt darstellen. Diese Außenwelt scheint bei unkritischer
Betrachtung wesentlich klarer, eindeutiger greifbar zu sein
als die immer subjektive, von außen nicht greifbare, nicht
begreifbare Innenwelt. Für Augustinus war das Innere des
Menschen aber gerade auch jener Bereich, in dem die
Welt (die „Außenwelt“) erfahrbar wurde, also recht eigentlich erst entsteht. Um diese These kreist unsere Spielzeit.
Das Leben und künstlerische Schaffen Franz Schuberts
(1797-1828) war für mich der Ausgangspunkt für die Überlegungen zu diesem Thema: der Außenwelt nicht gewachsen, die Innenwelt so tief und komplex, dass nur wenige
Vertraute ihn (annähernd) verstanden. Aus dieser Konstellation erwuchs ein Œuvre, das seinesgleichen sucht.
Unsere Uraufführung von Barfuß auf dem Eise, ein Stück
9 kultur.bayer.de
Unser umfangreiches Programm greift diesen Diskurs in
über 150 Konzerten, Opern-, Theater- und Tanzaufführungen, in Ausstellungen und Filmen facettenreich auf.
Ich begrüße daher auch an dieser Stelle unsere beiden
neuen, großartigen stART-Künstler Alexander Krichel (Klavier) und Valentin Radutiu (Violoncello) sehr herzlich und
freue mich über die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit
Werner Ehrhardt und seinem exzeptionellen Ensemble.
l’arte del mondo wird auch in dieser Spielzeit zentrale
künstlerische Vorhaben realisieren: Keine geringere als
Edita Gruberová wird sich nach vielen Jahren der MozartAbstinenz, begleitet von l’arte del mondo, wieder dem
Opernrepertoire des Salzburger Genius zuwenden. Dieses Ereignis wird auch auf CD dokumentiert und tritt nach
der Premiere im Bayer Kulturhaus seine Reise durch die
Konzerthäuser dieser Welt an. Eine zentrale Rolle spielt
unser orchestra in residence auch bei einer spannenden
Kooperation mit dem RIAS Kammerchor im Rahmen der
Kulturachse Leverkusen-Berlin und im Konzept der Jungen Oper Leverkusen. Dass die OPER wieder Einzug in
unseren Spielplan hält, freut mich ganz besonders.
Das Junge DT – die Jugendsparte des Deutschen Theaters Berlin – ist unser neuer Berlin-Partner im Hinblick auf
die Erweiterung unseres education-Programms Mitmachen!. Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit mit
einem der renommiertesten und innovativsten Jugendtheater Deutschlands.
Das 150-jährige Jubiläum der Bayer AG am 1. August
2013 rückt mit großen Schritten näher und wir sind stolz,
dass Bayer Kultur mit der Ausstellung Sammlung Bayer
im Martin-Gropius-Bau Berlin einen gewichtigen und
hochinteressanten Beitrag zu diesem Ereignis beisteuern
kann. Ergänzend dazu haben wir an Walter Steffens einen
Kompositionsauftrag zu einer Musikalischen Bildreflexion
über Gerhard Richters Abstract Picture (555) – eines der
bedeutendsten Gemälde der Sammlung Bayer – vergeben.
Dieses Werk, ein Violinkonzert, wird am 12. und 13. April
2013 in Leverkusen und Berlin uraufgeführt. Alina Pogostkina ist die Solistin, Martyn Brabbins leitet das Deutsche
Symphonie-Orchester Berlin.
Mein Team und ich hoffen weiterhin auf Ihr Interesse, Ihre
Anregungen und Ihre konstruktive Kritik an unseren vielseitigen Angeboten. Im Namen aller Kolleginnen und Kollegen
begrüße ich Sie, liebe Freunde von Bayer Kultur, sehr herzlich zur neuen Spielzeit 2012/13. Wir freuen uns auf Sie!
Ihr
Dr. Volker Mattern
Leiter Bayer Kultur
Vorwort 10
eröffnungsfest
Unsere Lebenswirklichkeit (die Außenwelt!) ist bisweilen
– sogar auch in der Kunst – heiter (Komödie!). Ja, wirklich! Gott sei Dank! Trotz aller Krisen, Kriege und Konflikte
auf diesem schönen Planeten. Sonst würde man es ja gar
nicht aushalten in dieser – wie Leibniz meinte – „besten
aller möglichen Welten“.
Das Theater bringt nach wie vor – manch einen wundert’s
– Lustspiele hervor, komische Opern, ja sogar Operetten für Kinder (nur bei Bayer Kultur!), manch eine Farce,
humorvoll-tiefschürfende Ausstellungen (nicht nur, aber
auch bei Bayer Kultur: Klara Hobzas Versuchsanordnung
Kunst). Fröhlich unkomplizierte Klänge dringen ständig
(und ungewollt) aus der Außenwelt an unser inneres Ohr,
nicht zu reden von der boomenden Kabarett-Szene und
den Comedy-Serien rund um die Uhr.
Kurz: Nach mehreren Jahren mit Festlichen SpielzeitEröffnungen ist es Zeit für einen Wechsel. Heiter und unbeschwert wollen wir in diesem Jahr die Spielzeit eröffnen
– und laden Sie alle sehr herzlich dazu ein!
Es erwartet Sie ein abwechslungsreiches Fest mit Theater, Tanz, Foto-Kunst und Musik. Freuen Sie sich also auf
ein Non-Stop-Programm in (fast) allen Räumen des Erholungshauses: Die beiden halbstündigen Aufführungen der
Sparten TANZ (Nederlands Dans Theater II) und MUSIK
(Bayer-Philharmoniker unter Bernhard Steiner) auf der
Hauptbühne werden durch eine ca. einstündige „Pause“
unterbrochen, die keine Pause ist – übrigens ganz in der
Operntradition des 18. Jahrhunderts, wo in den Pausen der
opere serie heitere einaktige Intermezzi gespielt wurden.
Während unseres Intermezzos wird Sie das Kulisse-Team
kulinarisch verwöhnen und Sie werden dabei auch bestens unterhalten – und zwar mit kurzweilig-unkompliziertvergnüglichen Darbietungen im Studio (SCHAUSPIEL: Das
Leben ist ein Gedichte mit Barbara Kratz – Vorsicht Satire!), in der Kulisse (das bezaubernde Duo Scheeselong
aus dem Berlin der 20er-Jahre) sowie im Pausen- und
Probenfoyer (Jazz auf dem Cello mit Valentin Radutiu und
Encores mit Alexander Krichel).
Nachdem dann Christina Rümann zusammen mit den
Bayer-Philharmonikern ihr spektakuläres Koloraturfeuerwerk der guten Laune abgebrannt hat und damit auch die
Oper zu Wort gekommen ist, geht es für diejenigen, die
immer noch nicht genug haben (und das sind hoffentlich
viele) in unserem Theaterbistro „Kulisse“ und den Foyers
bei Musik, Gesprächen und guter Laune weiter.
Übrigens: Durch den Abend wird Sie Ralph Morgenstern als
Moderator begleiten.
Ein inhaltlich gänzlich neuer Auftakt in die Spielzeit – woran
sich aber selbstverständlich nichts ändert: Der Eintritt ist
frei! Herzlich willkommen!
Mit:
Christina Rümann, Koloratursopran
Alexander Krichel, Klavier
Valentin Radutiu, Violoncello
Duo Scheeselong
Bayer-Philharmoniker | Bernhard Steiner
Barbara Kratz als Friederike Kemper
Nederlands Dans Theater II
Ralph Morgenstern, Moderator
SA 01.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Eintritt frei
Eröffnungsfest 12
CHAUSPIEL KUNST musik Op
Sinfoniekonzerte
Seiten 16-19
Vivo Sinfoniaorkesteri
Heikkilä | Maskuniitty
Widmann, Strauss, Schubert
MO 03.09 | 19:30 | Forum, Leverkusen
Bayer-Philharmoniker
Steiner | Berg
Henze, Schubert, Beethoven
SO 18.11 | 18:00 | Forum, Leverkusen
Tschechisches Nationales Sinfonieorchester
Yinon
ˇ
Schubert, Weingartner, Dvorák
DI 04.12 | 19:30 | Forum, Leverkusen
Camerata Salzburg
Ruzicka | Radutiu
Schumann, Ruzicka, Schubert
DI 12.03 | 19:30 | Forum, Leverkusen
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Brabbins | Pogostkina
Steffens UA, Elgar
FR 12.04 | 19:30 | Forum, Leverkusen
SA 13.04 | 20:00 | Radialsystem, Berlin
l’arte del mondo | RIAS Kammerchor
Castellano, Husáhr, Adam, Menéndez | Ehrhardt
Kraus, Schubert
MI 15.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO 16.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 14
CHAUSPIEL KUNST musik Op
Kammermusik
Seiten 20-23
Valentin Radutiu | Per Rundberg
Enescu, Brahms, Schostakowitsch, Martinu˚
DO13.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 14.09 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
Ramon Ortega Quero | Kateryna Titova
Schubert, de Falla, Ravel, Poulenc
DO04.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 05.10 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
Klavier
Seiten 24-27
Jazz
Seiten 28-31
MUSIK plus
Seiten 32-33
Dejan Lazic´
33. Leverkusener Jazztage
Altenberger Kultursommer: Bayer-Philharmoniker
Scarlatti, Bartók, Schubert
MO10.09 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI 11.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Alexeij Gorlatch
Schubert, Beethoven
MO01.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DI 02.10 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
Skalkottas, Mozart, Holliger, Martinu˚
5.-13.11 | 18:00 | Forum, Leverkusen
WDR Big Band – Very Personal UA
WDR Big Band Köln | Mintzer | Schmid
MI 27.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Jazz at midnight
Irma Issakadze
Thomas Zehetmair | Ruth Killius
Sonny Rollins
Bach, Schubert, Schumann
DI 04.12 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
MI 05.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MO 05.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Hideyo Harada
Frederik Köster: Die Verwandlung
FR 21.09 | 21:45 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Benjamin Schaefer Trio feat.
Melanie Scholtz
SA 03.11 | 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Flautando Köln
Schubert, Liszt, Wagner, Skrjabin
Vivaldi, de la Torre, Dufay, de Cabezon, Festa, Debussy, Thomas,
Geysen, Sermisy, di Lasso, Bach, Rokyta
MO14.01 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI 15.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO 21.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 22.02 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
Alexander Krichel
Schubert, Schumann
Baiba Skride | Lauma Skride
DI 26.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MI 27.02 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
Jazz-Kulisse
Schubert, Bartók, Brahms, Beethoven
DO 25.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 26.04 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
Signum Quartett | Barbara Emilia Schedel
Pablo Held Trio
FR 11.01 | ca. 21:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Mo’ Blow
SA 20.04 | 21:15 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Bayer-Philharmoniker | Steiner
Mendelssohn Bartholdy, Liszt, Schubert,
SA 25.08 | 20:00 | Alternberger Dom, Odenthal
Festival Alte Musik Knechtsteden:
Rheinische Kantorei
Rheinische Kantorei | Das Kleine Konzert | Max
Telemann | Bach
FR 21.09 | 20:00 | Basilika Knechtsteden, Dormagen
Neujahrskonzert – „Bella Italia“
Bayer-Philharmoniker | Steiner
DI 01.01 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Coup de Cœur Bayer 2013
Preisträger des 9. Concours International de Musique de Chambre
de Lyon – Duo Gesang und Klavier
Fr 24.05 | 20:00 | Kreismuseum Zons, Dormagen
siehe Seite 104 f.
Anna Vinnitskaya
Schubert, Brahms, Debussy, Prokofieff
MO22.04 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI 23.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Widmann
DI 07.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
15 kultur.bayer.de
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 16
CHAUSPIEL KUNST musik Op
Franz Schubert, der große „klassische Romantiker“, ist
Ausgangspunkt, Zielpunkt und Mittelpunkt unserer Erkundungen in der Sparte Musik. Ja mehr: Schuberts zwischen
Außenwelt (seiner tragischen Existenz) und Innenwelt (seinem berückenden, intimen, unglaublich dichten musikalischen Œuvre) zerrissene Persönlichkeit war der eigentliche
Ausgangspunkt für unser Spielzeitthema 2012/13.
1797 bis 1828, in nicht einmal 32 Lebensjahren, entstand
ein in Umfang und Qualität schier grenzenloser musikalischer Kosmos. Und heute ist Schubert unbestritten ein
großer Komponist. Das war jedoch nicht immer so. Er hatte es nicht nur zu Lebzeiten schwer, sondern es dauerte
auch lange, bis seine epochale Bedeutung allgemeine Anerkennung fand. In Schuberts Persönlichkeit zeigt sich paradigmatisch, dass Größe fast immer besonders „gefährdet“ ist: durch Krankheit, durch seelische oder geistige
Erschütterung. Seine erschütterndste Krise hatte er fünf
Jahre vor seinem Tod – eine existentielle Lebenssituation,
ohne die die Winterreise nicht entstanden wäre.
Carolin Sturm | Referat Musik
Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont zeichnen in Barfuß auf dem Eise mit Schuberts Musik und Zeugnissen
seines Lebens ein eindringliches Psychogramm seiner
Existenz. Die Uraufführung dieses Stücks am 21. Oktober
2012 möchten wir – da Ausgangspunkt für all unsere musikalischen Erkundungen – auch allen Musikfreunden mit
Nachdruck ans Herz legen (siehe Seite 60).
In diesem Kontext haben wir in unserer SinfoniekonzertReihe einen ganz besonderen Ansatz gewählt: In Ergänzung zu Schuberts wichtigsten Sinfonien sowie der Messe
in As-Dur werden Werke erklingen, die entweder einen
direkten Bezug zu seinem Schaffen haben, wie etwa die
zeitgenössischen Werke von Jörg Widmann und Hans
Werner Henze und Felix Weingartners zum 100. Todestag
Schuberts entstandene Sinfonie La Tragica oder die – wie
im Falle der Trauersinfonie und Trauermusik für Gustav III.
von Joseph Martin Kraus – zwar früher entstanden sind,
17 kultur.bayer.de
aber schon deutlich auf Schuberts Klangwelt verweisen.
Peter Ruzickas exorbitante Ansprüche stellendes Konzert
für Violoncello und Orchester Über die Grenze – Solist ist
unser neuer stART-Künstler Valentin Radutiu – fokussiert
unser Spielzeitthema Innenwelten – Außenwelten wie in
einem musikalischen Brennspiegel.
Einen Sonderstatus nimmt das Konzert mit dem DSO Berlin
ein: Anlässlich des 150-jährigen Firmenjubiläums der Bayer AG hat Bayer Kultur eine Auftragskomposition an Walter
Steffens vergeben. Es handelt sich hierbei um eine Musikalische Bildreflexion zu Gerhard Richters Abstract Picture
(555), einem der Hauptwerke aus der Sammlung Bayer. Die
Uraufführung findet am 12. April 2013 in Leverkusen statt
und am folgenden Tag wird das Konzert im Berliner Radialsystem wiederholt. Zeitgleich (21. März bis 9. Juni 2013) ist
die Ausstellung Sammlung Bayer im Martin-Gropius-Bau
Berlin zu sehen.
Unser permanentes orchestra in residence l’arte del mondo
wird zum ersten Mal als Botschafter von Bayer Kultur
in der Berliner Philharmonie in Erscheinung treten. Bei dem
schon erwähnten Programm mit der Trauersinfonie und
Trauermusik für Gustav III. von Joseph Martin Kraus und
Schuberts As-Dur Messe handelt es sich um eine Kooperation mit dem exzellenten RIAS Kammerchor im Rahmen
der Kulturachse Leverkusen-Berlin.
geren Pianistinnen und Pianisten der Welt. Eine spannende Entdeckungsreise, die in der vergangenen Spielzeit ihren ersten Höhepunkt mit dem Konzert von Ingolf Wunder
erleben konnte.
Unsere Jazz-Reihen mit jungen Formationen sowie mit der
wunderbaren WDR Big Band setzen wir ebenso fort wie
die Kooperationen mit den Leverkusener Jazztagen und
dem Festival Alte Musik Knechtsteden. Außerdem unterstützen wir als Hauptsponsor weiterhin den Altenberger
Kultursommer.
Und last but not least: Die Oper hält wieder mit einem
festen „Sendeplatz“ und als eigene Sparte Einzug in unser Programmangebot (vgl. Seite 34 ff.). Das Opern-Abo
ersetzt dabei das bisherige Abo Pasticcio. Die von Bayer
Kultur ins Leben gerufene Junge Oper Leverkusen setzt
– im Sinne eines das stART-Programm erweiternden Bereichs – auf junge, innovative Teams und Sänger.
Neue stART-Künstler, Uraufführungen, viel Unbekanntes
bzw. neu zu Entdeckendes, junge Pianisten und Stars wie
Edita Gruberová, Thomas Zehetmair oder Baiba Skride,
dabei immer Schubert im Fokus, Opern von Christoph Willibald Gluck, Johann Abraham Peter Schulz und Edward
Rushton – eine konzeptionell außergewöhnliche und spannende Spielzeit.
Auch in der Kammerkonzert-Reihe und im Klavier-Zyklus
bildet das Werk Franz Schuberts sozusagen den „roten
Faden“. Sie werden höchst interessante Programm-Konstellationen entdecken, wobei wir Sie – neben vielen anderen Höhepunkten – insbesondere auf die Debüts unserer
beiden neuen stART-Künstler Alexander Krichel (Klavier)
und Valentin Radutiu (Violoncello) hinweisen möchten.
Unser Klavier-Zyklus setzt erneut auf die Stars der jüngeren Generation. Dies ist Konzept. Bayer Kultur präsentiert
im Verlauf von vier Spielzeiten die 20 interessantesten jün-
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 18
Sinfoniekonzerte
Bayer-Philharmoniker
M. Maskuniitty
Vivo Sinfoniaorkesteri
Bayer Kultur lädt korrespondierend zu start regelmäßig
führende Jugendorchester aus verschiedenen europäischen Ländern ein. Nach der Türkei wird die Aufmerksamkeit nun auf den hohen Norden gelenkt: Der Klangkörper
mit dem schwungvollen Namen „Vivo“ ist das nationale
Jugendsinfonieorchester Finnlands, das 1986 gegründet
wurde. Sein künstlerischer Leiter ist Esa Heikkilä, der in
Deutschland unter anderem bei der Staatsphilharmonie
Rheinland-Pfalz gastiert. Er dirigiert für Bayer Kultur ein
gar nicht finnisches Programm (wobei Orchester aus diesem Land meist Sibelius als Zugabe im Gepäck haben...),
sondern hat mit Franz Schubert und Jörg Widmann zwei
Komponisten auf dem Programm, die einander näher sind,
als es auf den ersten Blick scheint. „Schubert ist ein Genie
der Melodik“, sagt Widmann. An dessen Werken fasziniere ihn die Fähigkeit, Melodien zu erdenken, die den Hörer
mit größter Intensität gefangen nehmen. In seinem 2003
komponierten, halbstündigen Lied für Orchester lässt
Widmann folgerichtig das Orchester singen: ein Reflex der
Gegenwart auf Schubert, der sich an dessen Unvollendeter bricht.
Mit Kompositionen von Franz Schubert und Hans Werner Henze nimmt auch dieses Programm deutlich Bezug
zum Spielzeitthema Innenwelten – Außenwelten. Bei den
Sinfonien von Franz Schubert gilt die Sechste als „kleine
C-Dur-Sinfonie“ und ist – entstanden 1816/17 – ein Werk
zwischen Jugendlichkeit und künstlerischer Reife. Mit
Schuberts Lied Erlkönig hat die Orchesterfantasie von
Hans Werner Henze nicht nur den Namen gemeinsam.
Der große Komponist unserer Zeit knüpft ausdrücklich
an Goethe und Schubert an. Das einer Ballettmusik entnommene Stück beeindruckt mit starken Klangfarben und
dramatischen Effekten. Beethovens fünftes und letztes
Klavierkonzert entstand 1809 und setzte ganz neue Maßstäbe bei der Unabhängigkeit des Klaviers vom Orchester
und der solistischen Virtuosität.
„Wenn ich einen Lieblingskomponisten nennen sollte, wäre
es Beethoven. Ich bewundere seine Kompromisslosigkeit
und wie viele Dinge er revolutioniert hat“, sagt der junge
Pianist Clemens Berg, der Solist dieses Abends. Aus Rostock stammend, studierte Berg in seiner Geburtsstadt und
später in Graz. Am wichtigsten sei ihm, „dass eine emo-
Esa Heikkilä, Dirigent | Markus Maskuniitty, Horn
Jörg Widmann: Lied für Orchester
Richard Strauss: Hornkonzert Nr. 1 Es-Dur op. 11
Franz Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 Unvollendete
tionale oder geistige Botschaft transportiert wird“, erklärt
der 25-Jährige, der Kinofreunden vielleicht auch aus dem
beim Festival in Cannes preisgekrönten Film Pingpong bekannt ist und den ersten Wettbewerb Ton und Erklärung
des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft im BDI gewonnen hat. Mit seinem Lieblingskomponisten Beethoven
hat Clemens Berg schon oft und nachdrücklich auf sich
aufmerksam gemacht.
I. Yinon
Bernhard Steiner, Dirigent | Clemens Berg, Klavier
Hans Werner Henze: Erlkönig
Franz Schubert: Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73
SO 18.11 | 18:00 | Forum, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Tschechisches Nationales Sinfonieorchester
Felix Weingartner war Dirigent, Pädagoge und auch das,
was man heute einen Kulturmanager nennt. Er übernahm
1908 von Gustav Mahler die Direktion der Wiener Hofoper
und leitete lange Jahre die dortigen philharmonischen Konzerte. Eine enge Beziehung verband ihn mit Franz Schubert: Weingartners sechste Sinfonie ist eine Hommage zu
Schuberts 100. Todestag 1928. Zu jener Zeit galt Schubert
den meisten Musikfreunden als heiterer Meister des Liedes, Weingartner jedoch erkannte das „tragische Antlitz“
des Komponisten, sah ihn als ein Kind, „das aus einer höheren Welt auf unsere Erde gefallen ist und sich hier nicht
zurechtfinden, aber auch nicht klar erkennen kann, warum
es sich nicht zurechtfindet.“ Der Dirigent Israel Yinon kombiniert diese Entdeckung mit einer anderen großen Sinfonie, die Innenwelten und Außenwelten programmatisch
verknüpft: Antonín Dvorák
ˇ verarbeitete in ihr die Eindrücke
seines Amerika-Aufenthaltes. Die großartigen musikalischen Impressionen aus der „neuen Welt“ sind aber von
dem tschechischen Komponisten aus seinem Inneren heraus gestaltet: „Im Geiste der amerikanischen Volkslieder“
habe er das Werk geschrieben – und dennoch (oder gerade deswegen) ist es ganz und gar Dvorák.
ˇ
Israel Yinon, Dirigent
Franz Schubert: Ouvertüre zu Rosamunde op. 26 D 644
Felix Weingartner: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 La Tragica
Antonín Dvorák:
Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Aus der Neuen Welt
ˇ
MO 03.09 | 19:30 | Forum, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
19 kultur.bayer.de
DI 04.12 | 19:30 | Forum, Leverkusen
C. Berg
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 20
Camerata Salzburg
Gemeinsam mit der Camerata Salzburg musiziert stARTKünstler Valentin Radutiu Robert Schumanns Cellokonzert,
das der Komponist in einer seiner wenigen glücklichen Lebensphasen komponierte: Als er 1850 gerade seine Stelle
als Musikdirektor in Düsseldorf angetreten hatte, floss ihm
nicht nur die Rheinische Sinfonie leicht aus der Feder, auch
für das Cellokonzert brauchte er nur wenige Tage. Das
„durchaus heitere Werk“, so der Komponist selbst, geriet
aber doch unter die Räder der eigentümlichen SchumannRezeption: Als der nur kurze Zeit Glückliche in Depression
verfiel und schließlich in eine Irrenanstalt eingeliefert wurde, betrachtete man auch die Werke seiner letzten Jahre
(er starb 1854) unter den Vorzeichen seiner geistigen
Umnachtung. Welch’ ein Irrtum der Außenwelt, die Schumanns Inneres hier fehldeutete – gerade das Cellokonzert
wurde später zum Inbegriff musikalischer Romantik und
zum Sehnsuchtsstück der Musiker, denen jene Epoche
nur wenige Solokonzerte für Violoncello überlieferte.
Das zeitgenössische Werk im Programm entfaltet einen
besonderen Aspekt des Saisonmottos Innenwelten – Außenwelten: In dem Cellokonzert Über die Grenze hat der
dirigierende Komponist Peter Ruzicka, angeregt durch Gespräche über Grenzerfahrungen zwischen Leben und Tod,
zwei musikalische Parallelsprachen anwenden wollen, wie
er sagt, „eine irreale und eine gegenwärtige“. Es ist ein
zeitgenössisches Virtuosenstück und knüpft in dieser Hinsicht an die romantische Epoche an – eine faszinierende
Verbindung zwischen Schumann und einem Komponisten
der Gegenwart. Der Andante-Satz aus Schuberts Tragischer Sinfonie greift diese Ausdruckswelt ebenfalls auf.
W. Steffens
Peter Ruzicka, Dirigent | Valentin Radutiu, Violoncello
Robert Schumann: Ouvertüre Hermann und Dorothea
Robert Schumann: Konzert für Violoncello und
Orchester a-Moll op. 129
Peter Ruzicka: Über die Grenze für Violoncello und Kammerorchester
Franz Schubert: Sinfonie Nr. 4 c-Moll D 417 Tragische
DI 12.03 | 19:30 | Forum, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
l’arte del mondo | RIAS Kammerchor
Gerhard Richter wird zu seinem 80. Geburtstag im Jahr
2012 mit großen Ausstellungen gewürdigt. Bayer Kultur hat
sich zu einer besonderen Hommage entschlossen: Anlässlich des 150-jährigen Firmenjubiläums der Bayer AG wird
die Sammlung Bayer vom 21. März bis 9. Juni 2013 im
Berliner Martin-Gropius-Bau gezeigt – eines der zentralen
Werke: Abstract Picture (555) von Gerhard Richter. Korrespondierend dazu hat Bayer Kultur an Walter Steffens einen
Kompositionsauftrag für ein Violinkonzert vergeben.
Der 1934 in Aachen geborene Komponist ist ein Spezialist
für die „Musik nach Bildern“. Unter dem Blickwinkel des
Mottos Innenwelten – Außenwelten wirft dies interessante
Fragen auf: Wird eine Musik, die von einer „äußerlichen“
Vorlage ausgeht, womöglich „innerlicher“ als ein Werk der
absoluten Musik, weil sie die vom Komponisten anhand eines Gemäldes empfangenen Eindrücke darstellt, oder ist es
gerade umgekehrt? Auf diese Frage wird als Interpretin der
Uraufführung Alina Pogostkina eine Antwort suchen.
In der zweiten Konzerthälfte erklingt mit Edward Elgars
Enigma-Variationen ein Stück, das sich ebenfalls mit außermusikalischen Inhalten befasst. Im Rahmen der Kulturachse Leverkusen-Berlin ist dieses Konzert in beiden
Städten zu hören.
Ein Anlass der Außenwelt, eine Innenwelt der Musik –
diese Spannung ist typisch für Trauermusiken, in denen
ein Komponist im Gegensatz zu Geburtstags- oder Krönungshuldigungen die „Festlichkeit“ der Töne gleichsam
nach innen wenden muss. Der „schwedische Mozart“ Joseph Martin Kraus sah sich nach dem Tod Gustavs III.
dieser Aufgabe gegenüber. Dieses Werk darf als echte
Entdeckung bezeichnet werden. Es war Gustav III., der
die Künste wie kein schwedischer König vor ihm förderte,
und er war es, dessen Ermordung 1792 während eines
Maskenballs die Handlungsvorlage für Verdis gleichnamige Oper lieferte. Franz Schubert hingegen schrieb seine
fünfte Messe ohne Anlass und Auftrag; ihm war es ein
Anliegen, mit dieser Komposition den Kunstanspruch der
Kirchenmusik über die rein liturgische Funktion hinaus
zu unterstreichen. Dass als Partner von l’arte del mondo
im Rahmen der Kulturachse Leverkusen-Berlin der RIAS
Kammerchor zur Verfügung steht, ist ein Glücksfall. Das
1948 gegründete Ensemble hat sich zu einem der besten
Chöre weltweit entwickelt.
Martyn Brabbins, Dirigent | Alina Pogostkina, Violine
Walter Steffens: Violinkonzert „555“ – Eine Musikalische Bildreflexion
zu „Abstract Picture (555)“ von Gerhard Richter op. 101 Uraufführung
Edward Elgar: Enigma-Variationen op. 36
FR 12.04 | 19:30 | Forum, Leverkusen
SA 13.04 | 20:00 | Radialsystem, Berlin
Camerata Salzburg
21 kultur.bayer.de
RIAS Kammerchor
Loriana Castellano, Hanna Husáhr; Krystian Adam, David Menéndez
Werner Ehrhardt, Dirigent
Joseph Martin Kraus: Trauersinfonie und Trauermusik für Gustav III.
Franz Schubert: Messe Nr. 5 As-Dur D 678
MI 15.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO16.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 22
Kammermusik
Format, in der Neigung zum beinahe orchestralen Klang.
Die Außenwelt spielte für diese beiden Werke eine unterschiedliche Rolle: Schostakowitsch komponierte das Werk
1934 in einer Zeit emotionalen Aufruhrs, nachdem sich seine Frau wegen seiner Affäre mit einer Studentin von ihm
getrennt hatte. Darüber hinaus stand der Komponist, wie
oft in seinem Leben, unter politischem Druck. Brahms hingegen war ein weithin geschätzter Komponist, als er 1886
seine späte Cellosonate schrieb, und er durfte von der
heimlich verehrten Elisabeth von Herzogenberg Komplimente empfangen – mit der „schönen und lieben Sonate“
wolle sie sich befreunden, dies sei ihr „inniger Wunsch“.
Valentin Radutiu und Per Rundberg haben sich aber auch
auf die Suche nach verborgenen Schätzen gemacht. Ein
„virtuoses Feuerwerk“ seien die Moses-Variationen des
Tschechen Bohuslav Martinu,
˚ bescheinigte den beiden
ein Münchner Rezensent, und George Enescu steht der
junge Cellist nicht erst nahe, seit er 2011 bei dem nach
seinem rumänischen Landsmann benannten Wettbewerb
erfolgreich war. Enescus Sonate für Violoncello und Klavier ist sogar eine echte Entdeckung – das jugendliche,
romantisch geprägte Werk wurde bisher noch nicht einmal veröffentlicht. Man darf auf den neuen stART-Künstler
also gespannt sein – um nochmals aus einer Kritik zu zitieren: „Dieser auch als Erscheinung eindrucksvolle Musiker
verfügt (...) über einen aufregend eigenen, energiereichen,
in der Höhe berückend singenden, in den tiefen Registern stets klar konturierten, grummel- und brummelfreien
männlichen Ton, technische Souveränität und musikalische Intelligenz“.
V. Radutiu
Valentin Radutiu | Per Rundberg
Der 1986 in München geborene Cellist Valentin Radutiu,
neuer stART-Künstler von Bayer Kultur, hat mit Heinrich
Schiff, David Geringas und Claudio Bohorquez die wohl
besten Lehrer in seinem Fach aufzuweisen. Gemeinsam
mit seinem schwedischen Klavierpartner Per Rundberg
bestreitet Valentin Radutiu sein erstes Konzert für das Publikum von Bayer Kultur mit zwei echten Schwergewichten der Kammermusik. Die Cellosonaten von Johannes
Brahms und Dmitri Schostakowitsch sind bei allen Unterschieden auch verwandt, im Streben nach dem großen
23 kultur.bayer.de
George Enescu: Sonate für Violoncello und Klavier
Johannes Brahms: Sonate für Violoncello und Klavier
Nr. 2 F-Dur op. 99
Dmitri Schostakowitsch: Sonate für Violoncello und Klavier
d-Moll op. 40
Bohuslav Martinu:
˚ Variationen über ein Thema von
Rossini (Moses-Variationen)
DO13.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 14.09 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
EUR 25 | 19
R. Ortega Quero
K. Titova
Ramon Ortega Quero | Kateryna Titova
Franz Schubert zeige die „innere Welt“, sagen Ramon Ortega Quero und Kateryna Titova; die drei anderen Komponisten – alle um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert
lebend – repräsentierten die „äußere Welt“. Der spanische
Oboist und seine aus der Ukraine stammende Klavierpartnerin, die beide unter anderem in Berlin ausgebildet wurden, nehmen damit den Aspekt der romantischen „Verinnerlichung“ auf, für den Schubert wie kaum ein anderer
stehen kann. Die Außenwelten treten in den Werken von
Manuel de Falla und Maurice Ravel in den Einflüssen spanischer Volksmusik hervor. Während de Falla unmittelbar
von Volksliedern seines Heimatlandes ausging, blieb Ravel
in seinem Morgenlied eines Narren (so die Übersetzung
von Alborada del gracioso) geheimnisvoll – jedenfalls sollte bei diesem anspruchsvollen Solostück ganz bestimmt
kein Narr am Klavier sitzen! Die beiden jungen Interpreten
aus zwei recht weit entfernten süd- und osteuropäischen
Ländern treffen sich schließlich in Frankreich und ehren
mit Francis Poulenc einen viel zu selten gespielten, großen
Komponisten unseres Nachbarlandes.
Franz Schubert: Impromptu Ges-Dur op. 90 Nr. 3 (bearb. Ramon
Ortega Quero), Auf dem Wasser zu singen op. 72, D 774, Sonatine für
Violine und Klavier a-Moll op. 137 Nr. 2 (Version für Oboe und Klavier)
Manuel de Falla: Siete canciones populares españolas
Maurice Ravel: Alborada del gracioso
Francis Poulenc: Sonate für Oboe und Klavier
DO04.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 05.10 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
EUR 25 | 19
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 24
Flautando Köln
B. Schedel
R. Kilius, T. Zehetmair
B. Skride, L. Skride
Thomas Zehetmair | Ruth Killius
Flautando Köln
Baiba Skride | Lauma Skride
Signum Quartett | Barbara Emilia Schedel
Das Zusammenspiel des Geigers Thomas Zehetmair und
der Bratscherin Ruth Killius erinnere an „intime Erzählungen, in denen die Hierarchie von Vertrautem und Unvertrautem alsbald verschwindet“, schrieb die FAZ über
die erste gemeinsame CD-Aufnahme der beiden Musiker
– also Innenwelten, in denen Vertrautes und Unvertrautes
verschmilzt. Das Unvertraute ist in diesem Programm durch
den griechischen Komponisten Nikos Skalkottas und den
Schweizer Heinz Holliger vertreten, der seine Drei Skizzen
Zehetmair und Killius gewidmet hat. Aber auch Wolfgang
Amadeus Mozart, der uns vermeintlich Vertraute, wusste
die charmante Klangkombination von Geige und Bratsche
bereits zu schätzen – wobei er mit den beiden Duos angeblich seinem Kollegen Michael Haydn aus der Patsche
half, der sie in größter Zeitnot als eigene Werke ausgab
und die Originalnoten „als Heiligtum“ aufbewahrte.
Bohuslav Martinu˚ musste 1940 aus seiner Heimat flüchten und sich in den USA ein neues Leben aufbauen. Seine
Innenwelten spiegeln die dort entstandenen drei Madrigale für Violine und Viola eindrucksvoll wider.
Das Verborgene in der Musik haben die Damen des Blockflötenquartetts Flautando Köln ihr Programm für Bayer
Kultur genannt. Sie nehmen deutlichen Bezug auf das Saisonthema Innenwelten – Außenwelten und werden musikalische Werke mit tiefen Geheimnissen vorstellen: So
haben viele Komponisten des 15. und 16. Jahrhunderts
symbolische Zahlenverhältnisse in ihre Musik gezaubert
oder sich um den goldenen Schnitt bemüht. Aber auch
die modernen Stücke im Flautando-Programm, das einen
Bogen vom Mittelalter in die heutige Zeit spannt, haben
es in sich, denn ein Komponist wie Stefan Thomas orientiert sich an komplizierten Techniken der balinesischen
Gamelanmusik. Doch all diese Innenwelten großer Musik
haben vor allem einen Sinn, sagen die Flautando-Musikerinnen: „Den Menschen in seiner Seele zu berühren, auch
ohne dass dieser genau ergründen kann, wieso dies geschieht“. Die Außenwelt in Gestalt des Publikums darf sich
auf „Leichtigkeit und Vergnügen“ freuen, wie es in einem
Glückwunsch zum 20. Geburtstag von Flautando hieß.
Die musikalischen Schwestern aus Lettland – beide mit
ihren Instrumenten Violine und Klavier auch einzeln sehr
gefragt – präsentieren ein „österreichisch-ungarisches“
Programm mit Akzent auf dem 19. Jahrhundert. Den äußeren Rahmen bilden mit Schubert und Beethoven zwei
Exponenten der klassisch-romantischen Epoche und ihrer
Kammermusik, den inneren Kern ein Ausflug nach Ungarn.
Beethovens Kreutzer-Sonate ist ein großformatiges Werk
von berstender Ausdruckskraft zwischen überraschend lyrischer Verinnerlichung und dem typisch Beethoven’schen
Furor. Schuberts Sonatine ist das Werk eines jungen Mannes auf der Suche nach seiner Rolle im Leben, während
sich die Entstehung von Brahms’ Ungarischen Tänzen
über rund 15 Jahre hinzieht. Diese aus der Folklore entlehnten Melodien verbinden in Baiba und Lauma Skrides
Programm die „Österreicher“ Beethoven, Schubert und
Brahms mit Bartók, dem großen Ungarn. Mit lyrischen wie
dramatischen Ausdrucksfacetten knüpft Bartók in dieser
traditionellen Form durchaus an Beethoven und dessen
Sonaten an.
Die Förderung im stART-Programm von Bayer Kultur hat
das Signum Quartett mit dem Klarinettisten und Komponisten Jörg Widmann zusammen gebracht. So ergaben
sich aus einem gemeinsamen Konzert eine künstlerische
Freundschaft und der Plan, erstmals die fünf Streichquartette von Jörg Widmann an einem Abend aufzuführen. Nun
ist es soweit: Die Auseinandersetzung des wohl erfolgreichsten deutschen Komponisten seiner Generation mit
der klassisch-romantischen Königsdisziplin des Streichquartetts war noch nie so konzentriert zu erleben! Mit der
großen Herausforderung ist Widmann ebenso kühl wie
kühn umgegangen: Das erste Streichquartett ist ein Werk
über den Anfang, die Eröffnung, das dritte spielt mit dem
Charakter des Scherzos; die fünf Quartette werden so
auch als ein großer Zyklus, angelehnt an die Sonatenform,
erkennbar. So schreibt Widmann immer auch „Musik über
Musik“ – und bezieht im fünften Streichquartett, in die
Auseinandersetzung mit der komplizierten Form der Fuge,
auch die menschliche Stimme in Gestalt einer Sopranistin
ein. Dort erklingt am Ende, wie sollte es anders sein, eine
Frage: „Fern ist der Grund der Dinge und tief, gar tief; wer
will ihn finden?“
Nikos Skalkottas: Duo für Violine und Viola
Wolfgang Amadeus Mozart: Duos für Violine und Viola G-Dur KV 423
und B-Dur KV 424
Heinz Holliger: Drei Skizzen für Violine und Viola
Bohuslav Martinu:
˚ Madrigale für Violine und Viola
MO 05.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 25 | 19
Das Verborgene in der Musik
Werke für Blockflöten aus dem 15. bis 20. Jahrhundert von Antonio
Vivaldi, Francisco de la Torre, Guillaume Dufay, Antonio de Cabezon,
Constanzo Festa, Claude Debussy, Stefan Thomas, Frans Geysen,
Claudin de Sermisy, Orlando di Lasso, Johann Sebastian Bach und
Jan Rokyta.
DO 21.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 22.02 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
EUR 25 | 19
Franz Schubert: Sonatine für Violine und Klavier g-Moll D 408
Béla Bartók: Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 Sz 75
Johannes Brahms: Ungarische Tänze für Violine und Klavier (Fassung
von Joseph Joachim)
Ludwig van Beethoven: Sonate für Klavier und Violine Nr. 9 A-Dur
op. 47 Kreutzer-Sonate
DO25.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 26.04 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
Jörg Widmann: Die fünf Streichquartette (I. Streichquartett, Choralquartett, Jagdquartett, IV. Streichquartett, Versuch über die Fuge)
DI 07.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 25 | 19
EUR 25 | 19
25 kultur.bayer.de
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 26
Klavier
D. Lazić
A. Gorlatch
I. Issakadze
H. Harada
Dejan Lazic´
Alexeij Gorlatch
Irma Issakadze
Hideyo Harada
Man könnte sagen, dass Béla Bartók die Volksmusik von
„außen“ nach „innen“ gewendet habe: Er beschäftigte sich
akribisch mit Volksweisen seiner ungarischen Heimat oder
der benachbarten Regionen und unterzog diese dann einer
künstlerischen Anverwandlung. Viele seiner Klavierwerke
entstanden so, sind volkstümlich und zugleich hohe Kunst.
Franz Schubert machte ähnliche Erfahrungen, insbesondere bei der Komposition seiner Lieder, und umgekehrt
sind manche seiner Melodien heute zu Volksweisen geworden – auf diese Weise gleichsam von „innen“ wieder nach
„außen“ gewendet. Die Inspiration zu den Impromptus D
935 soll Schubert sich von dem böhmischen Komponisten
ˇ
Jan Václav Voríšek
geholt haben und somit nicht weit von
dort entfernt, wo sich Bartók ein Jahrhundert später mit
slowakischer Folklore beschäftigte. Auch Schuberts kleine
Klavierstücke pendeln zwischen Volkstümlichkeit und Virtuosität. Der aus Kroatien stammende Pianist Dejan Lazic´
spiele „frisch, spontan und leidenschaftlich”, meint die New
York Times – was ihn für dieses Programm zwischen Tanz,
Volksmusik und künstlerischer Vollendung prädestiniert.
Beim ARD-Musikwettbewerb, einem der weltweit anspruchsvollsten und Sprungbrett zu vielen großen Karrieren, erhielt der junge Ukrainer Alexeij Gorlatch 2011 den
ersten Preis und den Publikumspreis. Sein Spiel sei „eine
ideale Kombination von Texttreue und Intuition“, meinte
ein Kritiker, Gorlatch sei „rigoroser Anwalt des Komponisten“ und zeige zugleich eine „immense Spielfreude“. Er
wagt sich für Bayer Kultur gleich an vier von Beethovens
Klaviersonaten – darunter mit der Pathétique ein relativ
frühes und mit op. 110 ein spätes Werk, und die 24 Jahre, die dazwischen liegen, entsprechen gerade dem Alter
des Pianisten! Die Klaviermusik Beethovens ist ein eigener
Kosmos, in dem der Komponist immer wieder ganz bewusst neue Wege suchte und beschritt. Sie umfasst damit
auch zentrale künstlerische Aspekte seines Œuvres von
der verinnerlichten Lyrik bis hin zum Reagieren auf äußere
Umstände wie die politischen Entwicklungen seiner Zeit.
Den voluminösen Klaviersonaten Beethovens stellt Alexeij
Gorlatch mit Schuberts B-Dur-Scherzo ein romantisches
Charakterstück aus der gleichen Epoche voran.
Mehr Innenwelt als in Isoldes Liebestod ist kaum vorstellbar: Wagners Heldin entäußert sich am Schluss der Oper,
stirbt ihren Tod voller Liebe für Tristan, den sie lebend
nicht mehr erreichen konnte. Franz Liszt hat mehrere
Werke seines Schwiegersohns Richard Wagner, dessen
200. Geburtstag die Musikwelt 2013 begeht, für Klavier
eingerichtet. Die vielfach ausgezeichnete japanische Pianistin Hideyo Harada kombiniert dies mit eigenen Stücken
Liszts über die Außenwelt: Der größte Klaviervirtuose seiner Zeit hat sich häufig von Landschaftserlebnissen inspirieren lassen und diese „innerlich“ gedeutet, hier als
Stationen einer Pilgerreise. Seine Zyklen Années de Pèlerinage (Pilgerjahre) erzählen davon. Hideyo Harada stellt
dem Publikum von Bayer Kultur mit Alexander Skrjabin
außerdem einen noch immer rätselhaften Komponisten
vor. Seine fünfte Klaviersonate von 1907 beruft sich auf
ein Gedicht, das ebenfalls mit Entäußerung zu tun hat:
„Ich rufe dich zum Leben auf, verborgenes Streben!“,
heißt es dort.
Domenico Scarlatti: Sonaten d-Moll K 9, D-Dur K 430, e-Moll K 135,
E-Dur K 380, C-Dur K 420 und F-Dur K 82
Béla Bartók: Trauermarsch aus Kossuth
Béla Bartók: Drei Rondos über slowakische Volksweisen
Franz Schubert: Vier Impromptus D 935
Franz Schubert: Scherzo B-Dur D 593
Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr. 8 c-Moll op. 13 Pathétique,
Nr. 14 cis-Moll op. 27 Nr. 2 Mondscheinsonate,
Nr. 17 d-Moll op. 31 Nr. 2 Der Sturm, Nr. 31 As-Dur op. 110
„Zur Gemüths Ergoetzung verfertiget“ sei die ClavirÜbung, so stand es auf dem 1731 veröffentlichten Druck,
den Johann Sebastian Bach auf eigenes Risiko veröffentlichen ließ und mit „op. 1“ bezifferte – ein für Bach und
seine Zeit sehr ungewöhnlicher Vorgang, denn offiziell
publiziert wurden damals nur wenige Stücke. Auch Franz
Schuberts letztes Instrumentalwerk, die monumentale
B-Dur-Klaviersonate, wurde von Freunden erst aus dem
Nachlass herausgegeben, während Robert Schumann
seinen Zyklus Kreisleriana sehr bewusst auch als musikalisches Bildnis seiner selbst gestaltete und die Folge
von Fantasiestücken für seine beste Klavierkomposition
überhaupt hielt. So faszinierend kann Musik also äußerliche Bedingungen mit inneren Absichten verbinden! Die
junge georgische Pianistin Irma Issakadze stammt aus
einer großen Musikerfamilie, nahm ersten Unterricht bei
ihrer Mutter, kam als 14-Jährige nach Deutschland und
wurde in München und Hannover ausgebildet. Ihre BachInterpretationen beschrieb der namhafte Kritiker Oswald
Beaujean als reizvolle Kombination von Nachdenklichkeit,
ja Kontemplation mit „glasklarem Anschlag und genau
überlegter Phrasierung“.
MO 10.09 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI 11.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 22 | 17
27 kultur.bayer.de
MO01.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DI 02.10 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
EUR 22 | 17
Johann Sebastian Bach: Partita Nr. 1 B-Dur BWV 825
Franz Schubert: Sonate B-Dur D 960
Robert Schumann: Kreisleriana op. 16
Franz Schubert: Vier Impromptus D 899
Franz Liszt: Vallée d’Obermann aus Années de Pèlerinage (Suisse),
Nuages gris
Richard Wagner (bearb. Franz Liszt): O du mein holder Abendstern
aus Tannhäuser, Schmachtend (Elegie für Klavier), Isoldes Liebestod
Alexander Skrjabin: Sonate Nr. 5 Fis-Dur op. 53
DI 04.12 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
MI05.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MO 14.01 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI 15.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 22 | 17
EUR 22 | 17
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 28
Alexander Krichel
Der neue stART-Künstler Alexander Krichel gehört zu den
großen Versprechungen der Klavierszene. 1989 geboren,
hat er im Liszt-Jubiläumsjahr 2011 vor allem mit Werken
dieses Komponisten Furore gemacht. Im Programm für
Bayer Kultur zeigt Krichel wiederum eine ganz eigene Facette des Liszt’schen Œuvres: Innige Klavierlieder von
Schubert und Schumann hat Liszt zu virtuosen pianistischen Kleinformaten verwandelt – eine sehr spezielle Art,
die Innenwelten des Liedgesangs mit den Außenwelten
pianistischer Kraftentfaltung zu verbinden.
Die von Alexander Krichel ausgewählten Klaviersonaten
von Schubert und Schumann korrespondieren damit auf
subtile Art: Der junge Franz Schubert huldigte mit seiner
A-Dur-Sonate einer 18-jährigen jungen Dame und komponierte ihr zu Ehren dieses Klavierwerk von unbeschwerter
Frische, während Robert Schumann mit seinen Symphonischen Etüden einen Markstein für die orchestrale Ausdruckskraft des Klaviers setzte.
Die klangliche Opulenz dieser „Symphonien im Klavierformat“ ist für den jungen Alexander Krichel eine spannende Herausforderung, gilt er doch den Fachleuten als
ebenso gefühlvoll wie analytisch, dabei technisch hoch
begabt, feurig als Musiker und persönlich doch angenehm bescheiden. „Klarheit der Jugend“ und „pianistische Vollkommenheit“ vereinigten sich hier, hieß es in
einer Rezension: Innen und Außen können bei einem jungen Künstler wie Alexander Krichel eine aufregende Verbindung eingehen. Im Rahmen seiner stART-Förderung
wird der Pianist dieses besondere Programm im Bayer
Kulturhaus für Sony auf CD aufnehmen.
A. Vinnitskaya
Anna Vinnitskaya
A. Krichel
Franz Schubert: Sonate A-Dur D 664
Franz Schubert (bearb. Franz Liszt): Ständchen, Die Forelle, Erlkönig,
Auf dem Wasser zu singen
Clara Schumann: Romanze
Robert Schumann (bearb. Franz Liszt): Widmung, Frühlingsnacht
Robert Schumann: Symphonische Etüden op. 13
DI 26.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MI 27.02 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
EUR 22 | 17
29 kultur.bayer.de
Die junge russische Pianistin Anna Vinnitskaya rahmt ihr
Programm mit zwei Werken ein, die in gewisser Weise
miteinander in Verbindung stehen: Sergej Prokofieff fand
mit seiner zweiten Klaviersonate zu kompositorischer
Reife, orientierte sich aber noch stark an klassischromantischen Modellen, während Franz Schubert mit seiner a-Moll-Sonate weit über die Gewohnheiten seiner Zeit
hinaus ging. Dass romantische Werke die Innenwelten
und die Musik des 20. Jahrhunderts eher Außenwelten
repräsentierten, wird von Anna Vinnitskaya also feinsinnig in Frage gestellt. Dazwischen Claude Debussy: dass
„Impressionismus“ auf das Innere deutet, ist nur die halbe Wahrheit in dieser musikalischen Epoche. Denn ihre
Meister, deren größter Debussy ist, haben oft Eindrücke
der Außenwelten zum Anlass für lyrische und gleichermaßen charakteristische Musik genommen und diese
mit den Innenwelten überblendet. Der Pianistin Anna Vinnitskaya hat eine russisch-französische Kombination bereits den Schallplattenpreis ECHO 2011 eingebracht – die
Presse sprach von „einer traumhaften Anschlagskontrolle und Pianokultur“ sowie „überlegener Technik“.
Franz Schubert: Klaviersonate a-Moll D 784
Johannes Brahms: Zwei Rhapsodien op. 79
Claude Debussy: Suite bergamasque, L’isle joyeuse
Sergej Prokofieff: Klaviersonate Nr. 2 f-Moll
MO 22.04 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI 23.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 22 | 17
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 30
Jazz
WDR Big Band – Very Personal 2013
WDR Big Band
WDR Big Band Köln
Bob Mintzer, Leitung
Lucas Schmid, Moderation
R. Crawford
Leverkusener Jazztage 2012
Auch in der neuen Spielzeit 2012/13 wird die Kooperation
mit den Leverkusener Jazztagen fortgesetzt. Bayer Kultur
präsentiert in diesem Jahr das Konzert der Jazz-Legende
Sonny Rollins. Der heute bereits 82-jährige Saxophonist
versteht vermutlich mehr von seinem Instrument als jeder
andere noch lebende Jazzmusiker und gehört zu den ganz
großen Künstlern der Jazz-Szene. In der Abgeschiedenheit seines Hauses auf dem Land verbringt er täglich mehrere Stunden mit seinem Tenorsaxophon. „Ich versuche,
mich der Musik immer wieder neu und anders zu nähern“,
so Rollins. „Ich möchte besser spielen, bessere Ideen haben, mehr lernen. Ich versuche zu spielen, was in der Luft
liegt. Ich möchte mir bewusst machen, was auf der Welt
31 kultur.bayer.de
Es ist eine gute Tradition, dass sich die WDR Big Band Köln
zu Beginn eines Jahres mit einem besonders persönlichen
Programm ihrem Publikum vorstellt. Der überwältigende
Erfolg 2012 macht Lust auf eine Wiederholung: Bitte sehr!
Very Personal, sehr persönlich, stellt sich dieses Mal der
Musiker, Komponist, Arrangeur und Bandleader Bob Mintzer vor, und zwar am Pult der Big Band, mit eigenen Arrangements und vor allem mit der Uraufführung eines neuen
Werkes: Bob Mintzer hat für die WDR Big Band eine Suite
komponiert, die deren großartige Solisten mit virtuosen instrumentalen Aufgaben bedenkt. So wird dieses Konzert
auch wieder ein Forum für neue und alte Bandmitglieder,
die sich und ihre instrumentalen Fähigkeiten den Fans und
neugierigen Hörern vorstellen.
Die WDR Big Band blickt auf eine große Tradition zurück.
Aus einem typischen Unterhaltungsorchester der Nachkriegszeit ging ein hoch professionelles, vielseitiges Ensemble hervor, das so unterschiedliche Musiker wie Kurt
Edelhagen, Bill Dobbins und heute Michael Abene als
Chefdirigenten leiteten. Der „special guest“ Bob Mintzer
ist einer der weltweit führenden Jazz- und Fusionmusiker
(an Saxophon und Klarinette) und leitet seit über dreißig
Jahren eine eigene Big Band.
Uraufführung
MI 27.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
geschieht, und es mit meinem Saxophon verarbeiten. Es
ausdrücken. Nur so bleibe ich so lebendig wie der Jazz.“
Somit ist Sonny Rollins eine weitere Legende in der Geschichte der Leverkusener Jazztage.
EUR 20
33. Leverkusener Jazztage
5.-13.11 | 18:00 | Forum, Leverkusen
EUR 85 | 78
Der genaue Termin wird im Monatsleporello und in der Tagespresse
bekannt gegeben.
K. Strassmayer
Detaillierte Informationen und Termine zu den Veranstaltungen
der Jazz-Kulisse ab Seite 110.
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 32
Jazz at midnight
Frederik Köster: Die Verwandlung
Benjamin Schaefer Trio feat. Melanie Scholtz
Pablo Held Trio
Mo’ Blow
„Neue deutsche Trompeterblüte, viertes Kapitel“ – so
stellte Die Zeit kürzlich Frederik Köster vor. Der in Köln
ausgebildete Trompeter, Komponist, Arrangeur – und seit
2007 auch Professor – ist solo sowie mit von ihm gegründeten Ensembleprojekten schon mehrfach mit wichtigen
Jazzpreisen ausgezeichnet worden, unter anderem 2010
mit dem WDR-Jazzpreis in der Kategorie Improvisation.
Er spielte mit internationalen Jazzgrößen wie Phil Woods,
Albert Mangelsdorff, Ack van Rooyen, Randy Brecker und
Lalo Shiffrin, aber auch mit Popmusikern wie Tom Gaebel,
Sportfreunde Stiller, Curse und Jazzkantine. Seine Vielseitigkeit kommt Frederik Köster auch im neuesten Projekt zu
Gute, das er unter das Motto Die Verwandlung stellt. Hier
sollen Songstrukturen, Kommunikation, Interaktion und
freie Passagen kreative Verbindungen eingehen, die Kompositionen sollen sich immer aufs Neue „verwandeln“.
Das Benjamin Schaefer Trio räumte am Beginn seiner Karriere 2007 gleich mehrere Jazzpreise ab: Die Musiker gewannen beim Concours du Jazz Européen in Avignon den
Publikumspreis und den Preis für die beste Komposition,
außerdem den Niedersächsischen Jazzpreis. Das exklusive neue Programm für Bayer Kultur gestalten die Musiker
gemeinsam mit der Sängerin Melanie Scholtz, der sie bei
einer durch das stART-Programm geförderten Studienreise in Südafrika begegnet sind. Die außergewöhnliche
Sängerin ist mit Musik aufgewachsen, hat sich klassisch
ausbilden lassen, ist heute eine faszinierend vielseitige Interpretin und hat sich bei vielen Festivals und Performances auch international vorgestellt.
Melanie Scholtz und das Benjamin Schaefer Trio lassen
Afrika und Europa sich begegnen – in der gemeinsamen
Sprache des Jazz. Zu hören sind Eigenkompositionen sowie Bearbeitungen von Standards.
Wie viele Jazzmusiker stellt auch der erst 25-jährige Pablo
Held, der in Hagen aufgewachsen ist, je nach Projekt seine
Ensembles zwischen Duo und Band zusammen. Das Pablo Held Trio jedoch, in dem der Bassist Robert Landfermann und der Drummer Jonas Burgwinkel mit dem jungen
Pianisten spielen, ist mehr als das: Die drei Musiker betrachten sich als symbiotische Einheit. „Maßstäbe für die
Fortentwicklung des Klaviertrios fernab der modischen
Trends“ setzten die drei Musiker, heißt es in der Presse,
ihre Musik sei „ein Meilenstein des filigranen, kammermusikalischen Jazz“. Andere Experten haben erkannt, dass
in Pablo Held ein Romantiker ebenso steckt wie ein Rationalist, dass er Jugend und abgeklärte Routine in seiner
musikalischen Persönlichkeit verbindet. Sein Trio gastierte
auf internationalen Festivals wie dem London Jazzfestival,
dem Berlin Jazzfest sowie dem North Sea Jazzfestival.
Der Pianist selbst erhielt in den letzten Jahren mehrere
bedeutende Jazzpreise.
Das Quartett Mo’ Blow ist der Gewinner des Jazzpreises future sounds 2011, der während der Leverkusener Jazztage
vergeben wird, und stellt sich nun im Rahmen der Kooperation zwischen den Jazztagen und Bayer Kultur bei Jazz
at midnight vor. Die vier jungen Berliner, die beim Jazz &
Blues Award in ihrer Heimatstadt schon 2008 den Publikums- und den Jurypreis abräumten, haben den (schwarzen) Groove im Blut und entwickelten sich nach und nach
zu einem heißen Tipp in der Clubszene. Und nicht nur das:
Der schwedische Jazzposaunist Nils Landgren war von ihrer Spielart des „Young German Jazz“ so angetan, dass er
das neueste Album von Mo’ Blow als Produzent und Gastmusiker mitverantwortete. Die junge Band hat bereits einen
bemerkenswerten internationalen Ruf und tourte in vielen
Ländern Europas. Ein „mörderisch groovendes Funk-Feuerwerk“ habe Mo’ Blow auf die Bühne gezaubert, lobte die
Jury der future sounds.
Frederik Köster, Trompete
Sebastian Sternal, Klavier und Fender Rhodes
Jonas Burgwinkel, Schlagzeug
Joscha Ötz, Kontrabass
Melanie Scholtz, Gesang
Benjamin Schaefer, Klavier
Marcus Rieck, Schlagzeug
Robert Landfermann, Kontrabass
Pablo Held, Klavier
Jonas Burgwinkel, Schlagzeug
Robert Landfermann, Kontrabass
Felix F. Falk, Saxophon
Matti Klein, Fender Rhodes
Tobias Fleischer, Bass
André Seidel, Schlagzeug
SA 03.11 | 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 11.01 | ca. 21:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 20.04 | 21:15 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | Freier Eintritt für Besucher der vorangehenden Vorstellung
auf der Hauptbühne (Zählkarten erforderlich)
EUR 8 | Freier Eintritt für Besucher der vorangehenden Vorstellung
auf der Hauptbühne (Zählkarten erforderlich)
EUR 8 | Freier Eintritt für Besucher der vorangehenden Vorstellung
auf der Hauptbühne (Zählkarten erforderlich)
FR 21.09 | 21:45 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | Freier Eintritt für Besucher der vorangehenden Vorstellung
auf der Hauptbühne (Zählkarten erforderlich)
F. Köster
33 kultur.bayer.de
M. Scholtz
Pablo Held Trio
Mo’ Blow
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 34
Musik plus
Altenberger Kultursommer: Bayer-Philharmoniker
Ob gerade das Unvollendete vollkommen sein kann, ist
eine fast schon philosophische Frage. Im Falle von Franz
Schuberts Unvollendeter wurde sie unterschiedlich beantwortet. Einerseits könnte man sagen, dass die wunderbare Musik der zwei vollendeten Sätze schwerlich durch
ein Finale übertroffen werden kann. Andererseits gab es
immer wieder Versuche, Schubert „vollständig“ zu machen – man darf sich Gedanken darüber machen, wie sehr
Außenstehende dazu neigen, das Innere eines Künstlers
zu erforschen und gleichsam weiterzudenken. Die BayerPhilharmoniker stellen beim traditionellen Konzert zum
Altenberger Kultursommer, einem von Bayer Kultur unterstützten Festival, ein Ergebnis dieses Weiterdenkens vor.
Denn die Zwischenaktmusik aus Schuberts Schauspielmusik Rosamunde wird von manchen Forschern als „eigentliches“ Finale der Unvollendeten angesehen. Mit Franz
Liszts sinfonischer Dichtung Von der Wiege bis zum Grabe
präsentieren die Bayer-Philharmoniker außerdem ein selten gespieltes Alterswerk des großen Komponisten.
Bayer-Philharmoniker | Bernhard Steiner, Dirigent
Felix Mendelssohn Bartholdy: Ouvertüre zum Oratorium Paulus
Franz Liszt: Von der Wiege bis zum Grabe
Franz Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 Unvollendete
Franz Schubert: Entr’acte Nr. 1 aus Rosamunde D 797
Eine Kooperation zwischen dem Altenberger Kultursommer und
Bayer Kultur
SA 25.08 | 20:00 | Altenberger Dom, Odenthal
Festival Alte Musik Knechtsteden:
Rheinische Kantorei und Das Kleine Konzert
Wenn man im späteren 18. Jahrhundert von „Bach“ sprach,
meinte man nicht den heute alles überragenden Johann
Sebastian, sondern dessen zweiten Sohn Carl Philipp
Emanuel. 1767 bewarb sich dieser als gut 50-Jähriger für
die Nachfolge seines Patenonkels Georg Philipp Telemann
als Kantor der fünf Hamburger Hauptkirchen und trat ein
Jahr später dieses wichtige Amt an, von dem aus er wie
kaum ein anderer das Musikleben der Großstadt prägte.
Hermann Max und seine Ensembles spüren in ihrem Konzertprogramm den Beziehungen zwischen Telemann und
Bach nach. Dessen Oratorium Die Israeliten in der Wüste
war eines der ersten Werke, das für Hamburg entstand.
Man kann davon ausgehen, dass er ausdrücklich an den
Vorgänger und Paten anknüpfte, der mehr als drei Jahrzehnte zuvor einem Hamburger Senator zur Goldenen
Hochzeit musikalisch gratuliert hatte – mit dem Oratorium
Herr Gott, dich loben wir.
Rheinische Kantorei | Das Kleine Konzert | Hermann Max, Dirigent
Georg Philipp Telemann: Herr Gott, dich loben wir (Oratorium)
Georg Philipp Telemann: Ino (Dramatische Kantate)
Carl Philipp Emanuel Bach: Die Israeliten in der Wüste (Oratorium)
Eine Kooperation zwischen dem Festival Alte Musik Knechtsteden
und Bayer Kultur
FR 21.09 | 20:00 | Basilika Knechtsteden, Dormagen
EUR 40 | 32,50 | 25 | 15
EUR 25 | 20 | 15 | 10
Bayer-Philharmoniker
Neujahrskonzert – „Bella Italia“
Coup de Cœur Bayer 2013
Beim Stichwort „Bella Italia“ denkt der eine an sonnige
Strände, der andere an die große Oper. (Man kann natürlich auch an beides denken.) Auf die italienische Oper vor
allem haben es die Bayer-Philharmoniker und ihr Chefdirigent Bernhard Steiner zum Jahreswechsel abgesehen.
Und sie weisen damit ganz zu Recht darauf hin, dass 2013
nicht nur das Jubiläumsjahr für Richard Wagner ist, sondern dass die Musikwelt auch den 200. Geburtstag von
Giuseppe Verdi feiern darf – und sollte. Aus dessen Schaffen voller glühender „Italianità“ erklingen schwungvolle
Ouvertüren, muntere Ballettmusiken und virtuose Arien.
Aus dem Fundus der italienischen Oper wollen die BayerPhilharmoniker und ihre Gäste darüber hinaus Stücke von
Puccini oder Arditti schöpfen. Und dazu gesellen sich
musikalische Italienbilder von Komponisten diesseits der
Alpen, nicht zuletzt von Johann Strauß, der mit der Nacht
in Venedig oder den Rosen aus dem Süden auch heute
noch in so manchem Hörer die Italiensehnsucht wecken
wird. Also: Gute Reise nach „Arkadien“ – oder wie man im
sonnigen Süden sagt – buon viaggio!
Kammermusik ist heute nichts Hochherrschaftliches mehr,
keine von Reichen oder deren Personal vor kleinem Kreis
dargebotene Belustigung. Kammermusik ist heute eine
junge Kunst, häufig finden sich entsprechende Ensembles schon in der Studienzeit zusammen. Auch das Kunstlied, begleitet vom Klavier, gehört zur Kammermusik, denn
auch hier kommt es auf Finesse, auf Klarheit, auf beseeltes Zusammenspiel an. Für viele, auch berühmte Sänger
ist das Lied eine besondere Herausforderung, der sie sich
nur selten stellen; andere Interpreten sind vorwiegend als
Liedsänger bekannt geworden. Die Rolle des Klaviers hat
sich immer stärker vom puren Begleiten zur vollwertigen
künstlerischen Partnerschaft verschoben. Unerschöpflich
ist der Reichtum an Liedern aus allen Epochen der Musikgeschichte, und es ist bemerkenswert, dass das Klavierlied
seinen Status bis in die Musik der Gegenwart bewahrt hat.
Der Concours International de Musique de Chambre de
Lyon ist 2013 für Gesang und Klavier ausgeschrieben,
und erneut verleiht Bayer Kultur bei diesem Kammermusikwettbewerb den Sonderpreis „Coup de Cœur Bayer“.
Gleich darauf hat das Publikum im Kreismuseum Zons die
Gelegenheit, die Preisträger zu erleben.
Die Silvester- und Neujahrskonzerte der Bayer-Philharmoniker
sind eine Kooperation von Bayer Kultur und KulturStadtLev.
N.N., Solisten | Bernhard Steiner, Dirigent
Bayer-Philharmoniker
B. Steiner
35 kultur.bayer.de
H. Max
Kreismuseum Zons
Preisträger des 9. Concours International de Musique de Chambre
de Lyon – Duo Gesang und Klavier
DI 01.01 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 24.05 | 20:00 | Kreismuseum Zons, Dormagen
EUR 29 | 26 | 23 | 20
EUR 15
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 36
SPIEL KUNST musik Oper tanz
Le Cinesi
von Christoph Willibald Gluck
Kompositorische Bearbeitung: Karsten Gundermann
Ehrhardt | Folwill
Dilcheva | Schedel | Storti | Adam
Musiker der China National Peking Opera Company
l’arte del mondo
SO 09.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Leinen aus Smyrna
von Edward Rushton
Götz | Rech
Hussong | Lee | Penner | Sakaue | Unden | Wagner | Yücel
Neuwahl u. a.
SA 24.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO25.11 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO25.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Edita Gruberová | l’arte del mondo
Arien aus Il sogno di Scipione, Idomeneo und Le nozze di Figaro
Gruberová | Ehrhardt | l’arte del mondo
SO 07.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Peters Bryllup
von Johann Abraham Peter Schulz
Ehrhardt
l’arte del mondo
SO 16.06 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 38
SPIEL KUNST musik Oper tanz
Lange Jahre hat das Musiktheater im breitgefächerten
Angebotskatalog von Bayer Kultur gefehlt. In der Spielzeit
2010/11 wurde dem heiteren Musiktheater in der neu geschaffenen Reihe Boulevard & Broadway wieder der ihm
gebührende feste Platz eingeräumt. Operette und Musical
bilden seitdem zusammen mit dem Boulevard-Theater eine
sich steigernder Beliebtheit erfreuende Veranstaltungsreihe. Mit Beginn dieser Spielzeit hält nun auch die Oper –
nach Oscar Bie „die unmöglichste aller Kunstgattungen“
– wieder Einzug in den Spielplan von Bayer Kultur.
Das zugrundeliegende Konzept benötigte bis zur Realisierung eine zweijährige Anlaufzeit, weil es zunächst darum ging, geeignete Partner für dieses Vorhaben zu finden. In unmittelbarer Nachbarschaft der ausgezeichneten
Opernhäuser Köln und Düsseldorf galt es weiterhin, einen
dramaturgisch und konzeptionell überzeugenden Ansatz
zu finden.
Isabelle Kranabetter | Dramaturgie Oper
39 kultur.bayer.de
Mit l’arte del mondo unter der Leitung von Werner Ehrhardt
hat Bayer Kultur ein exzellentes Orchester für das barocke und klassische Repertoire im Haus. Unsere – bisher
konzertant dargebotene – Ausgrabungsreihe Opern aus
den Archiven der Welt in Kooperation mit dem WDR und
SONY belegt dies eindrucksvoll. Außerdem darf das Bayer Kulturhaus akustisch und räumlich als geradezu idealer Aufführungsort für Opern aus diesen beiden Epochen
bezeichnet werden. Es lag also nahe, diesen Repertoirebereich als Schwerpunkt unseres neuen Opernabonnements festzulegen.
Des Weiteren war es unser Ziel, das stART-Programm
auch im Musiktheater fest zu verankern und damit neben
den Instrumentalisten junge, hochtalentierte Sängerinnen und Sänger zu fördern. Außer l’arte del mondo gibt
es daher einen zweiten ganz wichtigen Partner: Neben
dem Internationalen Opernstudio Köln, dem Stadttheater
Aachen und dem Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
ist die Junge Oper Leverkusen Mitglied der Rheinischen
Opernakademie der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Die jungen Absolventinnen und Absolventen des Musiktheater-Studiengangs der Kölner Hochschule erhalten
somit die Möglichkeit, neben erfahrenen Kollegen und mit
verschiedenen Instrumentalensembles, Dirigenten und
Regisseuren Erfahrungen in Eigenproduktion von Bayer
Kultur zu sammeln, sie wirken in Koproduktionen zwischen
Hochschule und Junger Oper Leverkusen mit oder Bayer
Kultur lädt Produktionen der Hochschule zu Gastspielen
ein. Diese Aktivitäten werden in der Regel im Bereich der
Kammeroper des 20. und 21. Jahrhunderts als zweitem
Repertoireschwerpunkt angesiedelt sein. Ergänzend dazu
bietet Bayer Kultur auch interessante Möglichkeiten zur
künstlerischen Weiterbildung an, etwa Workshops oder
Masterclasses wie in dieser Spielzeit mit Edita Gruberová.
Spielzeit 2012/13 seine erste inhaltliche Konkretisierung.
Hinzu kommen auch Musiktheaterproduktionen für Kinder,
wie in der vergangenen Spielzeit die umjubelte Uraufführung von Kay Links Das Gift im Lift, das als Weihnachtsproduktion für die ganze Familie in dieser Saison wiederaufgenommen wird.
Ein junges, international renommiertes Orchester mit historischen Instrumenten, junge, hochtalentierte Sängerinnen
und Sänger, junge Regisseure, Dirigenten, Bühnen- und
Kostümbildner: Die Junge Oper Leverkusen. Viermal Oper
pro Saison und ein ambitionierter Spielplan. Eine ideale Ergänzung zu unseren Musik- und Schauspielabonnements.
Junge Oper Leverkusen
Künstlerische Leitung: Volker Mattern
Dramaturgie: Isabelle Kranabetter
Produktionsleitung: Carolin Sturm
KBB: Regina Bernt
Mit Christoph Willibald Glucks Le Cinesi, Johann Abraham Peter Schulz’ Peters Bryllup (in Kooperation mit den
Musikfestspielen Potsdam-Sanssouci), dem konzertanten
Mozart-Abend mit Edita Gruberová sowie der zeitgenössischen Kammeroper Leinen aus Smyrna des jungen Komponisten Edward Rushton erfährt dieses Konzept in der
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 40
Junge Oper Leverkusen
Leinen aus Smyrna
Le Cinesi
Le Cinesi
In der vergangenen Spielzeit hat l’arte del mondo mit Händels Israel in Egypt bereits einen Markstein bei den interkulturellen Projekten gesetzt: Musiker und Sänger aus dem
christlichen, dem jüdischen und dem muslimischen Kulturkreis nahmen das Oratorium zur Grundlage eines großen
Plädoyers für Verständnis und Frieden. Mit der Opernserenade Le Cinesi von Christoph Willibald Gluck machen
sich l’arte del mondo und sein künstlerischer Leiter Werner
Ehrhardt nun in den Fernen Osten auf. Das Werk komponierte Gluck auf ein Libretto des berühmten Wiener Hofdichters Metastasio, es wurde anlässlich eines Besuchs
der Kaiserin Maria Theresia auf dem prachtvollen Schloss
Hof in Niederösterreich erstmals gespielt. Nun wusste man
seinerzeit, 1754, nicht sehr viel von China, und so bildet
vor allem der Text nicht selten Klischees ab und lässt die
Figuren im Grunde wie verkleidete Europäer wirken.
Die Neufassung von Karsten Gundermann verbindet den
historischen Stoff mit zeitgenössischen Erkenntnissen –
heraus kommt ein interkulturelles Gesamtkunstwerk, gespielt analog der historischen Aufführungspraxis. Der Rokoko-Charme der kleinen Oper soll erhalten bleiben, wenn
sich Kontraste schärfen und zugleich verschwimmen: Dar-
41 kultur.bayer.de
steller aus China und Europa treffen sich, sind neugierig,
verzweifeln, haben Spaß. Ängste klingen an, der Hunger
der Benachteiligten, die Arroganz der Bevorzugten. Beabsichtigt ist eine alle Ebenen durchwirkende Begegnung
zweier traditionsreicher Welten jenseits der Klischees des
Kulturtourismus – überraschend, faszinierend und sinnlich
in gleicher Weise.
von Christoph Willibald Gluck
Karsten Gundermann, Kompositorische Bearbeitung
Werner Ehrhardt, Dirigent
Igor Folwill, Regie und Ausstattung
Eine Produktion von l’arte del mondo und der China National Peking
Opera Company zusammen mit den Musikfestspielen PotsdamSanssouci und dem Theater Winterthur
Mit: Kremena Dilcheva, Barbara Emilia Schedel, Milena Storti;
Krystian Adam und Musikern der China National Peking
Opera Company
In der antiken Komödie Leinen aus Smyrna geht es um
Odysseus’ Witwe Penelope, die sich mit ihren Rivalinnen
Nausikaa, Kalypso und Circe darum streitet, wen der verblichene Held am meisten geliebt hat. Rusthon kleidet
dies in ein musikalisches Gewand aus vielen Stilmitteln,
auch unter Einbeziehung von Zitat und Parodie der großen
Oper, die er virtuos zu gebrauchen weiß. Hier knüpft auch
das Regiekonzept von Gabriele Rech an, denn sie schickt
Rushtons Kammeroper den Prolog aus Claudio Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria voraus. Der eigentlich für
Frauenstimmen komponierte Prolog wird dabei aber mit
Männern besetzt, während Rushtons Leinen aus Smyrna –
nimmt man den „armen“ Odysseus einmal aus – ein reines
„Frauenstück“ ist. Rushtons Oper schließt sich nahtlos an
Monteverdis Prolog an: Die streitenden Damen haben große Soloszenen und vereinigen sich zu keifenden Ensembles, formen sich zu einer individuellen, aussagekräftigen
Klangsprache, die Ausführenden und Publikum großen
Spaß bereitet. Der Aufführung geht ein ca. zwanzigminütiges Werkstatt-Gespräch zwischen Komponist und Regisseurin voraus.
Dieser Abend im Studio des Bayer Kulturhauses vereint
Barockoper und Kammeroper des 21. Jahrhunderts. Er
steht somit nicht von ungefähr im Zentrum der ersten
Saison der Jungen Oper Leverkusen, da er das dramaturgisch-inhaltliche Konzept der ambitionierten Bayer KulturInitiative in Sachen Oper quasi idealtypisch repräsentiert.
von Edward Rushton
Herbert Götz, Dirigent | Gabriele Rech, Regie
Mit: Kanako Sakaue, Mine Yücel, Anna Wagner, Katharina Penner,
Carla Hussong, Sangmin Lee, Nina Simone Unden;
Sebastian Neuwahl u. a.
Eine Kooperation zwischen der Hochschule für Musik und Tanz Köln,
Standort Aachen und Bayer Kultur
SO 09.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 24.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO25.11 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO25.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 43 | 36 | 30 | 20
EUR 20
Leinen aus Smyrna
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 42
Edita Gruberová | l’arte del mondo
1970 debütierte die Slowakin Edita Gruberová als noch
ganz junge Sängerin an der Wiener Staatsoper mit einer
Mozartpartie: Die Königin der Nacht in der Zauberflöte war
fortan eine ihrer Paraderollen. Auch bei den Festspielen in
Glyndebourne und Salzburg gab sie als nächtliche Königin
ihren Einstand, und in der Folge nahm sie weitere Partien
aus Opern Mozarts sowie mehrere von dessen Konzertarien in ihr Repertoire auf. Später war die Sopranistin in
Belcantopartien wie der Lucia di Lammermoor, als Violetta
oder als Zerbinetta in Strauss’ Ariadne weltweit so stark
gefragt, dass Mozart für allzu lange Zeit in den Hintergrund trat. Dies will Edita Gruberová nun ändern, und sie
wird in einem Konzert für Bayer Kultur wieder Opern- und
Konzertarien von Mozart singen, gemeinsam mit l’arte del
mondo, das als Instrumentalbeitrag unter anderem die
g-Moll-Sinfonie KV 550 beisteuert. Nach dem Auftritt in
Leverkusen sind Konzerte in Japan geplant. Darüber hinaus gibt es auch eine Anfrage der New Yorker Carnegie
Hall. Verbunden mit diesem spektakulären Konzertprojekt
sind eine CD-Aufnahme und ein Meisterkurs, in dem Edita
Gruberová ausgewählten jungen Sängerinnen und Sängern ihre schon jetzt legendären Fähigkeiten weitergeben
wird. Die zweitägige Masterclass findet im Rahmen des
stART-Programms von Bayer Kultur in Kooperation mit der
Hochschule für Musik und Tanz Köln statt. Auch bei diesem hochkarätigen Projekt spielt also der Aspekt der Förderung des hochtalentierten künstlerischen Nachwuchses
eine zentrale Rolle.
Edita Gruberová, Sopran | Werner Ehrhardt, Dirigent
l’arte del mondo
Arien aus Il sogno di Scipione, Idomeneo und Le nozze di Figaro
SO 07.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 43 | 36 | 30 | 20
43 kultur.bayer.de
l’arte del mondo
Peters Bryllup
E. Gruberová
Die Reihe der Ausgrabungen von unbekannten Opern setzt
Bayer Kultur in dieser Saison mit Peters Bryllup (Peters
Hochzeit) von Johann Abraham Peter Schulz fort – dank
der Zusammenarbeit mit den Musikfestspielen PotsdamSanssouci sogar in einer szenischen Aufführung. Damit
wird ein Komponist des 18. Jahrhunderts gewürdigt, der
– wenn überhaupt – nur noch als Schöpfer der Melodie
zu Matthias Claudius’ Abendlied (Der Mond ist aufgegangen) in Erinnerung geblieben ist. Schulz, 1747 in Lüneburg geboren, ging 1765 nach Berlin, studierte dort und
wirkte ab 1780 sieben Jahre lang als Kapellmeister des
Prinzen Heinrich in Rheinsberg, bis er als Hofkapellmeister
nach Kopenhagen berufen wurde. Dort erneuerte er das
Musikleben und förderte insbesondere die Gattung des
Singspiels so erfolgreich, dass man erstmals von einer
„nationalen“ dänischen Musik sprach. Man sagt, er habe
die Dänen mit seinen einprägsamen, gefühlvollen Melodien überhaupt erst zum Singen gebracht. Als Lehrer des
bedeutenden deutsch-dänischen Komponisten Christoph
Ernst Friedrich Weyse könnte man Schulz überdies den
„Großvater der dänischen Musik“ nennen.
Peters Bryllup wurde 1793 am Königlichen Theater in Kopenhagen uraufgeführt. Das „idyllische“ und durch seine
Strophenlieder musikalisch leicht fassliche Werk handelt
von einem durchaus brisanten Thema: der Abschaffung
der Sklaverei. Die szenische Wiederaufführung dieser
Oper knüpft im Rahmen der Reihe Opern aus den Archiven der Welt an die Entdeckungen der Werke Mysliveceks
ˇ
und Anfossis in den vergangenen Jahren an und wird erneut durch eine CD-Aufnahme dokumentiert.
Bayer Kultur in Kooperation mit der Reihe
„WDR 3 Alte Musik in NRW“
von Johann Abraham Peter Schulz
Werner Ehrhardt, Dirigent | l’arte del mondo
Gesangsnummern in dänisch (mit deutschen Untertiteln), Dialoge in
deutsch | Koproduktion von l’arte del mondo, Bayer Kultur und den
Musikfestspielen Potsdam-Sanssouci, gefördert durch die Kunststiftung NRW sowie das Land Brandenburg
Erstaufführung im 20./21. Jahrhundert
SO 16.06 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 43 | 36 | 30 | 20
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 44
EL KUNST musik Oper tanz sc
The Strindberg Project DE
Cullberg Ballett
Musik: Yusef Lateef, Julian Molina, Antonio Vivaldi,
Filmmusik aus La Chinoise von J.- L. Godard
SA 20.10 | 19:30 | Forum, Leverkusen
You make me
Helsinki Dance Company | Choreographie: Kenneth Kvarnström
Musik: Biosphere, Billie Holiday, u. a.
MI 14.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Brilliant Corners
Choreographie: Emanuel Gat
Musik: Emanuel Gat
MI 09.01 | 19:30 | Forum, Leverkusen
Journey Home
Choreographie: Les SlovaKs Dance Collective
Komposition und Geige: Simon Thierrée
FR 01.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Orbo Novo
Choreographie: Sidi Larbi Cherkaoui
Cedar Lake Contemporary Ballet
Musik: Szymon Brzóska, eingespielt vom Mosaic String Quartet
DI 11.06 | 19:30 | Forum, Leverkusen
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 46
EL KUNST musik Oper tanz sc
„Nichts ist drinnen, nichts ist draußen
denn was innen, das ist außen. […]
Freuet Euch des wahren Scheins,
Euch des ernsten Spiels. […]
Kein Lebend’ges ist ein Eins,
Immer ist’s ein Vieles.“
schrieb Johann Wolfgang von Goethe in seinem Gedicht
Epirrhema zum Thema der Naturbetrachtung. Diese kurzen Zeilen verdeutlichen, dass die Begriffe Innenwelten –
Außenwelten, wiewohl voneinander abgegrenzt, doch auch
immer zusammenhängen.
Schauen wir an den Anfang: Ein neugeborenes Kind unterscheidet noch nicht zwischen innen und außen. Geht
es ihm gut, sind seine inneren Bedürfnisse – die in diesem
Alter rein körperlicher Natur sind – befriedigt, so ist die
ganze Welt gut. Mit der Reifung des Bewusstseins, der
Fähigkeit, Sinneseindrücke nach inneren und äußeren Ursachen zu unterscheiden, entsteht eine Wahrnehmung für
das, was wir als „äußere Welt“ bezeichnen. Sie ist Auslöser von Empfindungen wie zum Beispiel Schmerz, Glück,
Zufriedenheit oder Sättigung, und diese Empfindungen
wiederum haben auf Assoziationen, Gedanken und Reflexionen Einfluss – schon befinden wir uns in der inneren
Welt. Innenwelt und Außenwelt befinden sich also in einem steten Wechselspiel miteinander.
Bettina Welzel | Referat TANZ
In der Kunst treffen äußere Wirklichkeit und innere Vorstellung unmittelbar zusammen. Jedes Werk ist nicht nur ein
Spiegel der eigenen Begehrlichkeiten und Empfindungen
des Schaffenden, sondern spiegelt ebenso die Zeitläufe
und ihre unterschiedlichen Ideologien wider.
Die fünf Gastspiele der diesjährigen Saison sind mit Sicherheit auch vom herrschenden Zeitgeist beeinflusst,
sind sie doch alle in den letzten Jahren entstanden. Die
47 kultur.bayer.de
deutsche Erstaufführung von The Strindberg Project des
Cullberg Ballett hatte erst im März 2012 Premiere. Der
Choreograph Tilman O’Donell und die schwedische Theaterregisseurin Melanie Mederlind setzen sich an diesem
Abend mit August Strindberg auseinander, einem Autor,
der intensiv lebte und arbeitete und zeit seines Lebens
ein Suchender blieb. Kunst, insbesondere die Literatur
und die Malerei, waren für ihn Mittel, dem Ansturm der
Wirklichkeit zu begegnen und zu verarbeiten. Gespannt
können wir dem Strindberg Project entgegenblicken.
Ebenfalls aus dem hohen Norden stammt der Choreograph Kenneth Kvarnström. Der Hauschoreograph des finnischen Top-Ensembles Helsinki Dance Company schafft
es immer wieder auf sehr virtuose Weise, allein durch Bewegung Geschichten zu erzählen, die spannend und völlig
offen zugleich sind. Mit You make me ist ihm ein packendes Gesamtkunstwerk gelungen, welches den Zuschauer
in eine fremde Welt zieht und atemlos zurücklässt.
Der bereits 2008 in Leverkusen aufgetretene, israelische
Choreograph Emanuel Gat und sein in Südfrankreich ansässiges Ensemble zeigen mit Brilliant Corners, wie stark
musikalische und choreographische Komposition miteinander verwoben sein können. Inspiriert durch die Musik
der Jazzgröße Thelonious Monk flicht der Choreograph
die Bewegungen seiner Tänzer in verschiedenen Schichten von Musik und Rhythmus.
melancholischer, absurd wirbelnder und auch sehr heiterer Abend, der dem Zuschauer vermittelt, wie viel Spaß
Tanzen machen kann.
Die letzte TANZ-Produktion der neuen Saison zeigt eine
Choreographie des derzeit angesagtesten europäischen
Choreographen, Sidi Larbi Cherkaoui, welche er für das
amerikanische Cedar Lake Contemporary Ballet schuf
und damit zum ersten Mal für ein Ensemble aus der neuen
Welt arbeitete. Allein durch Bewegung stellt er die Empfindungen einer Frau dar, die nach einem Schlaganfall ihrer
Sprachfähigkeit und somit der Möglichkeit der Kommunikation mit ihrer Außenwelt beraubt wurde. Ihre Gedanken
und Empfindungen, die Feststellung, dass eine Beschränkung auf die inneren Welten auch ein Befreiungserlebnis
sein kann, hat sie (später) in einem Buch niedergeschrieben, welches dem Choreographen als Inspirationsquelle
diente. Cherkaoui stellt die Frage nach der Identität des
Menschen, nach dem Umgang mit Grenzen und deren
Auswirkung auf das Denken und Handeln des Einzelnen.
Goethe schrieb: „Das Licht überliefert das Sichtbare dem
Auge; das Auge überliefert’s dem ganzen Menschen. (…)
Das Auge vernimmt und spricht. In ihm spiegelt sich von
außen die Welt, von innen der Mensch. Die Totalität des
Innern und Äußern wird durchs Auge vollendet.“ Frei nach
dem großen Dichter wünschen wir Ihnen, dass Ihnen Ihre
Augen als Tore zwischen der Innen- und der Außenwelt
viele bewegende und anregende Erlebnisse zutragen.
Im März 2013 werden die fünf Tänzer und der sie begleitende Geiger des Les SlovaKs Dance Collective ihre
ganz eigene tänzerische Welt nach Leverkusen bringen.
Geprägt von den Sagen, Mythen, Gesängen und Tänzen
ihrer slowakischen Heimat bezaubern sie uns mit einer
völlig neuen Mischung von traditionellen Wurzeln und
zeitgenössischem Bewegungsmaterial. Ein manchmal
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 48
Strindberg Project DE
You make me
Der Todestag des großen schwedischen Dramatikers,
Malers und Schriftstellers August Strindberg jährt sich
2012 zum hundertsten Mal. Im März diesen Jahres kam
daher eine Auftragsarbeit des Cullberg Ballett zur Premiere, in welcher die Tänzer und Tänzerinnen des weltbekannten Ensembles gemeinsam mit Choreograph Tilman
O’Donell und Regisseurin Melanie Mederlind einen Abend
entwerfen, in dem sie auf diese schwedische Ikone des
vergangenen Jahrhunderts reagieren.
Fragestellungen, die hierbei für Ensemble und Choreograph wegweisend waren, sind: Welche Rolle spielen Ikonen in unserer heutigen Zeit und wem oder was applaudieren wir, die Zuschauer? Ist es die künstlerische Arbeit
oder unsere Vorstellung vom Künstler? Untergraben wir
die künstlerische Arbeit, indem wir einen Künstler zur Ikone stilisieren? Was kann ein (toter) Körper aussagen? Das
Cullberg Ballett trifft auf Strindberg: überraschend, unerwartet und außergewöhnlich.
You make me – „Du machst mich“ – nennt der finnische
Choreograph Kenneth Kvarnström seine 2011 entstandene Arbeit und gibt mit den Überschriften der einzelnen Teile des Abends gleich die Antwort: a better person/happy/
a monster. Unsere Mitmenschen machen uns zu etwas,
weil wir uns zum Teil anhand ihrer Reaktionen definieren.
Wir suchen Anerkennung und Zustimmung von anderen.
Wir erfinden uns manchmal neu, geben uns selbst eine
andere Gestalt, verhalten uns nicht nach inneren Bedürfnissen, sondern nach dem, was die Welt (vermeintlich)
von uns erwartet.
Lässt sich das alles in Tanz übersetzen? Diese Frage stellte sich Kenneth Kvarnström gemeinsam mit den Tänzern
der Helsinki Dance Company. Herausgekommen ist vor
allem eines: hervorragender Tanz, verknüpft mit pantomimischen Elementen, grotesken Situationen, fantastischen
Kostümen und einer gehörigen Portion (schwarzem) Humor. Der finale „Monstertanz“ beklemmt und ist pure Poesie zugleich. You make me spielt sich auf vielen Ebenen
ab und kennt keinen Moment der Langeweile.
Cullberg Ballett
Musik: Yusef Lateef, Julian Molina, Antonio Vivaldi, Filmmusik aus
La Chinoise von J.-L. Godard
Helsinki Dance Company | Choreographie: Kenneth Kvarnström
Musik: Biosphere, Billie Holiday, u. a.
SA 20.10 | 19:30 | Forum, Leverkusen
MI 14.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Strindberg Project
49 kultur.bayer.de
You make me
Brilliant Corners
Brilliant Corners
Brilliant Corners, der Titel des gleichnamigen Albums der
Jazz-Größe Thelonius Monk, war eine wesentliche Inspirationsquelle für diese neue Arbeit des israelischen Choreographen Emanuel Gat. „Monk hat mich beeinflusst in dem,
wie ich choreographiere, wie ich auf Strukturen schaue“
sagt Gat. „Mich interessiert die Spannung zwischen dem,
was wir hören, und dem, was wir sehen. Wir sehen den
Tanz ganz anders, wenn Musik da ist.“ Und fährt fort: „Am
Ende eines Klavierstückes würde man nicht fragen, was es
bedeutet, man begreift es als andere Form der Kommunikation. Beim Tanz fällt das schwerer: zu begreifen, dass da
eine Form und eine Struktur innerhalb der Bewegungsabläufe existieren, die eigene Mechanismen und eine eigene
Logik haben, die sich selbst genug sind.“
Wie in einigen seiner älteren Stücke gibt es auch in Brilliant Corners einen Moment der Stille, der den Zuschauer
dazu zwingt, das Bühnengeschehen bewusster wahrzunehmen, um die innere Struktur zu erspüren. Aufmerksam
muss er an diesem Abend ohnehin sein. Gat erzählt keine Geschichte, die Musik (oder deren Abwesenheit) wird
nicht interpretiert. Wer nun denkt, dieses neue Stück der
Gruppe wäre zu abstrakt, zu trocken, der irrt. Lässt man
sich auf das Abenteuer des Hörens und Sehens ein, so
wird man schnell in den Bann des Stückes gezogen. Zehn
Tänzer bewegen sich in einem rechteckigen Raum aus
Licht. Sie suchen ihre Freiheit innerhalb des Gruppengeschehens. Momente der Gemeinsamkeit scheinen fragil
und zerbrechlich. Tänzerische Mosaiksteine fügen sich
zusammen, kaum ist ein Muster erkennbar, so löst es sich
wieder auf. Wie sich jedoch die Bewegungen ineinander
verflechten, wie der Choreograph Beziehungen herstellt,
Kontraste setzt und Spannung aufbaut, ist einfach bewundernswert.
Choreographie: Emanuel Gat
Musik: Emanuel Gat
MI 09.01 | 19:30 | Forum, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 50
Journey Home
Orbo Novo
Journey Home ist ein Abend, in dem eine besondere Art
von Lebensgefühl und Verbundenheit der Tänzer untereinander zu sehen ist. Allen fünf ist gemeinsam, dass sie als
Jugendliche in verschiedenen Volkstanzgruppen in der
Slowakei aktiv waren, bevor sie sich für eine professionelle
Tänzerlaufbahn entschieden und ihre berufliche Ausbildung in Belgien in der von Anne Teresa De Keersmaeker
gegründeten Schule PARTS absolvierten.
Dort trafen sie aufeinander. Die gemeinsamen Wurzeln
schafften Verbundenheit und dies ist in ihren Stücken
spürbar. In der gemeinsamen Arbeit entwickelten sie einen eigenen Stil, wo in musikalisch bewegten Rhythmen
und Räumen vertraute Menschen aufeinander stoßen,
sich anziehen, abstoßen oder zum berührenden Gesang
vereinen. Jeder einzelne Tänzer ist sowohl herausragender Solist mit eigener Persönlichkeit als auch ein Teil eines
dynamischen Kollektivs. Die überzeugende Tanztechnik
aller Mitwirkenden ermöglicht körperliche Leistungen, die
in Staunen versetzen.
Der Abend setzt sich aus Tanzminiaturen zusammen: persönliche Geschichten der Tänzer werden präsentiert, die
gleichzeitig ihren Stolz auf die kulturellen Eigenheiten und
Traditionen zeigen. In einem wirbelnden Furioso und der
Schwerkraft trotzend wird hier slowakischer Volkstanz
locker und unbekümmert mit zeitgenössischem Bewegungsvokabular verschmolzen, Momente voll derber Burleske wechseln mit beschwingten Sequenzen voller Heiterkeit. Tempo, Humor und unbändige Lust an der Bewegung
kennzeichnen diesen Abend und die Zuschauer verlassen
den Saal mit der Gewissheit: Tanz(en) ist wunderbar!
Den Ausgangspunkt für das 2009 entstandene Stück Orbo
Novo fand der belgisch-marokkanische Choreograph Sidi
Larbi Cherkaoui in dem Buch My Stroke of Insight, in dem
die Autorin Jill Bolte Taylor ihre Erfahrungen nach einem
Schlaganfall beschreibt. Die Choreographie basiert auf
dem Gedanken der Dualität zwischen Rationalität (linke
Hirnhälfte) und Instinkt, Gefühl, Emotion (rechte Hirnhälfte);
zwischen Kontrolle und Verlust davon, zwischen Balance
und Haltlosigkeit, zwischen Einsamkeit und Gesellschaft.
Die Gestaltung der Bühne verdeutlicht diese inneren Zustände. Die Tänzer bewegen sich durch eine Art Klettergerüst, welches aus verschiebbaren, wie großflächige
Gitter wirkenden Wänden besteht, und den Darstellern
immer wieder neue Räume eröffnet, um sie gleich darauf
wieder zu verschließen. Ein ständiges Innen und Außen.
Die eigens für dieses Stück komponierte Musik von Szymon Brzóska umhüllt die Bewegungen der Tänzer stimmig
und gibt immer wieder Richtung und Rhythmus vor. Auf
Journey Home
der Suche nach einer Balance zwischen der rechten und
der linken Hälfte, zwischen dem, was im Inneren existiert,
und den Möglichkeiten, es nach außen zu tragen, stellt der
Choreograph im Grunde die Frage, die uns alle bewegt:
„Wer sind wir?“ Das Überwinden von Grenzen sowie die
Gegenüberstellung von Gefühl und Verstand, von Körper
und Geist spiegeln sich hier wider.
Die hervorragenden Tänzer des amerikanischen Cedar
Lake Contemporary Ballet stellen sich den Herausforderungen dieses Themas mit Bravour.
Cedar Lake Contemporary Ballet
Choreographie: Sidi Larbi Cherkaoui
Musik: Szymon Brzóska, eingespielt vom Mosaic String Quartet
DI 11.06 | 19:30 | Forum, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Journey Home
Choreographie: Les SlovaKs Dance Collective
Komposition und Livemusik: Simon Thierrée
FR 01.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Orbo Novo
51 kultur.bayer.de
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 52
usik Oper tanz SCHAUSPIEL
SCHAUSPIEL
klassisch
Seite 56-59
Diener zweier Herren
von Carlo Goldoni
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin | Regie: Herbert Fritsch
MI 12.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Tod eines Handlungsreisenden
von Arthur Miller
St. Pauli Theater Hamburg | Regie: Wilfried Minks
SA 10.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Was Ihr wollt
von William Shakespeare
Theater Mülheim an der Ruhr | Regie: Karin Neuhäuser
FR 11.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Emilia Galotti
von Gotthold Ephraim Lessing
Staatsschauspiel Stuttgart/Koproduktion mit dem Theater Winterthur
Regie: Barbara David Brüesch
SO 24.02 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Traumnovelle
von Arthur Schnitzler
Schauspiel Frankfurt | Regie: Bastian Kraft
SA 20.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 54
usik Oper tanz SCHAUSPIEL
SCHAUSPIEL modern
Seite 60-63
SCHAUSPIEL heute
Seiten 64-67
Boulevard & Broadway
Seiten 68-71
Studio
Seite 72-75
Der Ghetto Swinger
Déjà-vu?
Kann denn Liebe Sünde sein
Mit Hebel am Tisch
von Kai Ivo Baulitz nach der Autobiografie von Coco Schumann
Hamburger Kammerspiele | Regie: Gil Mehmert
Compagnie Bodecker & Neander
Eine Koproduktion von Buss-Küng mit dem sogar theater.Zürich
FR 21.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Das Ballaststofforchester spielt Lieder der 1920er und 1930er Jahre
Achatz | Hinterreither | Strasser | Zeilner
Das Ballaststofforchester
SA 22.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO23.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Das Leben der Termiten und das Leben der Ameisen
Kaspar Häuser Meer
SA 29.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Barfuß auf dem Eise UA
von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont
Regie: Julia Riegel | Caroline Neven Du Mont
SO 21.10 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DI 30.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MI 31.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Angst essen Seele auf
Schauspiel nach dem gleichnamigen Film von
Rainer Werner Fassbinder
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
Regie: Claudia Geisler-Bading
MI 09.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Sozialgroteske von Felicia Zeller
theaterlust. | Regie: Thomas Luft
Cabaret
DO 06.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
von John Kander/Fred Ebb
Staatsoperette Dresden | Regie: Robert Lehmeier
Der Zauberlehrling –
Vom Sündenfall zur Gentechnik UA
Warteraum Zukunft
SA 03.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO04.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 16.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
von Oliver Kluck
Deutsches Schauspielhaus Hamburg/Koproduktion mit
den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Regie: Alice Buddeberg
Traumtheater Salome
Konzertdirektion Landgraf | Regie: Harry Owen
SO 20.01 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 08.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 09.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Mobbing
Das Ende vom Anfang
von Theresia Walser
Hamburger Kammerspiele | Regie: Michael Bogdanov
MI 13.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
von Sean O’Casey | Deutsch von Johanna und Martin Walser
Theater am Kurfürstendamm Berlin | Regie: Carl-Hermann Risse
SA 02.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Die Schreibtischtäterin | Ein Sprung in der Tasse
DO18.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 26.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Event DSE
von Alan Bennett
KantTheaterBerlin
Regie und Spiel: Anette Daugardt und Uwe Neumann
Die Gratellis DE
FR 24.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Buch: Bernd Jeschek
Theater 04 Wien | Regie: Michael Gampe
Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm
FR 17.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
55 kultur.bayer.de
von Maurice Maeterlinck
FR 26.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
von Annette Pehnt
Regie: Michael Heicks
von John Clancy | Deutsch von Frank-Patrick Steckel
Staatsschauspiel Nürnberg
Regie: Klaus Kusenberg
FR 14.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Buch: Gerd Schröder
Regie: Holger Böhme
Kremp – Ist mir so passiert…
Texte und Töne mit Jan-Gregor Kremp und Olaf Weiden
SA 23.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Irgendwo auf der Welt
Ein Streifzug durch das Leben des Musikers
Werner Richard Heymann
SO 14.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 25.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO26.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 56
usik Oper tanz SCHAUSPIEL
Reiner Ernst Ohle | Referat SCHAUSPIEL
57 kultur.bayer.de
„Es gibt nämlich einen Rückweg von der Phantasie zur Realität, und das ist – die Kunst“, sagt Sigmund Freud in seiner
Schrift Der Wahn und die Träume. Theater ist – setzt man
diese Ortsbestimmung von Freud als richtig voraus – die
Kunst, die auf der Nahtstelle von Innen- und Außenwelt angesiedelt ist. Mit Blick auf den Menschen befindet sie sich
in ständiger Reflektion menschlicher Innen- und Außenwelten, d. h. Innen- und Außenwelt sind als Erlebniswelten des
Menschen im Theater stets präsent. Das Theater wendet
sich beiden Welten lustvoll zu und bildet ihre aktuellen Aggregatzustände ab – Innen- und Außenwelt als Sphären, in
denen sich der Mensch von der Wiege bis zur Bahre bewegt, finden sich auf dem Theater real, in Gedanken und
im Traum wieder.
In der Reihe SCHAUSPIEL heute schaut in der komischen
Sozialgroteske Kaspar Häuser Meer Autorin Felicia Zeller
mit viel Witz und Komik ganz normalen Menschen beim
Leben und Scheitern zu. Gilla Cremer hat mit Hilfe von Regisseur und Bühnenbildner Michael Heicks einen Roman
von Annette Pehnt zum Thema Mobbing dramatisiert und
uraufgeführt. Entstanden ist ein atmosphärisch dichtes
Kammerspiel, das den Niedergang und die Auflösung einer
Familie aufzeichnet. Warteraum Zukunft von Oliver Kluck
erzählt von dem jungen Ingenieur Daniel Putkammer, der in
der Mechanik des Angestelltendaseins gefangen ist und auf
den erhofften Karrieresprung wartet. Das KantTheaterBerlin blickt mit britischem Humor auf Menschen von nebenan,
erzählt von ihren kleinen Schwächen und großen Fehlern.
In unserer Reihe SCHAUSPIEL klassisch lässt das großartig aufgelegte Ensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin unter der Regie von Herbert Fritsch den
Geist der Commedia dell’arte aus der Tradition der Festkultur und des Karnevals wieder erstehen, indem der Klassiker Diener zweier Herren in fulminantes Hochgeschwindigkeitstheater verwandelt wird. In der Regie von Wilfried
Minks zeigt das St. Pauli Theater Hamburg in Arthur Millers
Pulitzer-Preis gekröntem Werk Tod eines Handlungsreisenden, wie in einer dramatisch veränderten Wirtschaftswelt der Vertreter Willy Loman mit sechzig erschöpft und
verschuldet die Kündigung erhält und sich in eine Scheinwelt flüchtet, in der sich Erinnerungen mit Wunschphantasien vermischen. Karin Neuhäuser hat Shakespeares Geschlechts- und Identitätsverwechslungen in der Komödie
Was Ihr wollt mit dem fabelhaften Mülheimer Ensemble in
die Welt moderner Ich-Entwürfe überführt, die den Menschen zum Schauspieler und die Welt zu seiner Bühne machen, auf der Leere und Spiel, Verzweiflung und Komik eng
miteinander verbunden sind. Dass der Traum die wildesten
Verbindungen von Außenwelt und Innenwelt stiftet, prägt
die Traumnovelle von Arthur Schnitzler, die am Schauspiel
Frankfurt von Bastian Kraft in Szene gesetzt wurde und
zu einem Kammerspiel der verstohlenen Begierden und
uneingestandenen Wünsche geworden ist. In seinem bürgerlichen Trauerspiel Emilia Galotti führt Gotthold Ephraim
Lessing die Widersprüche der bürgerlichen Welt vor: Wer
ein glückliches Leben in dieser Welt führen will, in der die
Tugend höchste Pflicht ist, hat Gefühle zu unterdrücken.
Im SCHAUSPIEL modern basiert das Schauspiel Der Ghetto Swinger (Hamburger Kammerspiele, Regie: Gil Mehmert)
auf der Lebensgeschichte von Heinz Jakob „Coco“ Schumann, der – vom Swing-Virus infiziert – mit Hilfe der Musik
Theresienstadt und Auschwitz überlebte. Die Uraufführung
Barfuß auf dem Eise von Julia Riegel und Caroline Neven
Du Mont ist ein Theaterabend über den Komponisten Franz
Schubert, der die Widersprüchlichkeit und Zerrissenheit
des Menschen Schubert in unterschiedlichen Lebenssituationen zeigt. Angst essen Seele auf – nach dem gleichnamigen Film von Rainer Werner Fassbinder am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin in Szene gesetzt – entwickelt
eine ganz einfache Geschichte von zwei einsamen Menschen verschiedener Herkunft, die ihre Einsamkeit teilen
und zueinander finden. In Theresia Walsers neuem Stück
Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm warten drei Schauspieler
auf ihren Auftritt in einer Talkshow. Weil der Moderator noch
nicht da ist, plaudern sie über ihr Metier, verhasste Regisseure, unfähige Kollegen und streiten eitel und egomanisch
über die Frage, wer denn wohl der beste Hitler-Darsteller
war. In dem Ein-Personen Stück Event von John Clancy beschert Pius Maria Cüppers dem Theater in seinem eineinhalbstündigen Monolog eine Sternstunde der Schauspielkunst – er zeigt, wie bravourös und virtuos eine Reflektion
über das Medium Theater ausfallen kann und was passiert,
wenn sich die Grenzen von Kunst, Leben und Rollenspiel
auflösen – das Theater oszilliert zwischen unterhaltsamem
Unsinn und existenzialistischem Tiefsinn.
In unserer Reihe Boulevard & Broadway entführt das
Traumtheater Salome mit Regisseur Harry Owen in seine
Traumwelt aus Artistik und Poesie. Die beiden Glanzrollen
in Sean O’Caseys Slapstick-Klassiker Das Ende vom Anfang sind mit den zwei Erzkomödianten Florian Martens
und Achim Wolff besetzt, kongenial begleitet von Walfriede
Schmitt, die als Darrys Frau Lizzie an der Seite der männlichen Protagonisten glänzt. Bernd Jeschek erzählt die
Geschichte der Künstlerfamilie Gratelli, die – bevor sie in
weltberühmten Etablissements auftraten – damit begann,
dass Franko Gratelli von drei Frauen verlassen wurde, die
ihm, als sie voneinander erfuhren, jede eine gemeinsame
Tochter übergab ...
In unserer Studio-Reihe sitzen Verena Buss und Walter
Küng am Tisch mit Hebel-Texten, einem Autor, der als
Exponent „deutscher Innerlichkeit“ gelten darf, jener besonderen Gemüts- und Gefühlskonstellation, die gerne
als Rückzug des einzelnen Individuums aus der Welt verstanden wird. Jan-Gregor Kremp erzählt in Ist mir so passiert in sehr persönlichen Texten und Anekdoten komische
Geschichten aus seinem Künstlerleben. Irgendwo auf der
Welt ist ein Streifzug durch das Leben des Musikers Werner
Richard Heymann mit Dagmar Manzel, Robert Gallinowski
und den Musikern Tal Balshai, Knut Weber und Özgür
Ersoy. Friedrich-Wilhelm Junge spürt in Der Zauberlehrling
– Vom Sündenfall zur Gentechnik in einer Uraufführung mit
dem Michael Fuchs Trio der menschlichen Hybris nach.
Last but noch least ein aktueller Beitrag zur Begegnung
unterschiedlicher Innen- und Außenwelten heute: Mit seiner
hochgerühmten und preisgekrönten Inszenierung Ehrensache über die Konfrontation von westlichen Lebensträumen
und muslimisch geprägtem Wertesystem und Ehrbegriffen
gastiert Alexander Brill mit der theaterperipherie wieder
im Jugend-Abo, das außerdem vom Metropoltheater aus
München und dem Jungen DT Berlin mit hochkarätigen
Aufführungen beschickt wird.
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 58
SCHAUSPIEL klassisch
Diener zweier Herren
Das Theater Carlo Goldonis markiert Höhepunkt und Ende
der Commedia dell’arte, die ursprünglich ihre Stegreifspiele mit festen Typenbestand nur grob skizziert und viel
Platz für Improvisation und Austausch mit dem Publikum
lässt. Für die Schweriner Inszenierung des Klassikers erarbeitete Regisseur Herbert Fritsch, eine der schillerndsten
Regiepersönlichkeiten im deutschsprachigen Theater der
Gegenwart, mit dem Schweriner Ensemble eine Spielfassung, die sichtbar mit circensischer Lust und unter Verwendung der frühesten Übersetzung von 1776 viel Raum
für Zwischenspiele und für anarchistische Komik lässt.
Erklärtes Ziel ist es, den Geist der Commedia aus der
Tradition der Festkultur des Karnevals wieder erstehen
zu lassen. Das Schweriner Hochgeschwindigkeitstheater
entzückt das Publikum dank des großartig aufgelegten
Ensembles nachhaltig.
von Carlo Goldoni
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
Regie: Herbert Fritsch
Mit: Katrin Heller, Sonja Isemer, Jana Kühn, Brigitte Peters;
Florian Anderer, Klaus Bieligk, Amadeus Köhli, Jakob Kraze,
Andreas Lembcke, Stéphane Maeder, Özgür Platte
MI 12.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
Diener zweier Herren
59 kultur.bayer.de
Tod eines Handlungsreisenden
Tod eines Handlungsreisenden
Arthur Millers Pulitzer-Preis gekröntes Werk Tod eines
Handlungsreisenden, 1949 in New York uraufgeführt und
ursprünglich verstanden als Kritik am „American Dream“,
ist im Zeichen einer globalisierten Wirtschaft hochaktuell. Eine dramatisch veränderte Außenwelt entzieht dem
Vertreter Willy Loman die Existenz. Als er mit sechzig, erschöpft und verschuldet, die Kündigung erhält, flüchtet er
in eine Scheinwelt, in der sich Erinnerungen mit Wunschphantasien vermischen. Schließlich sieht er nur einen
Ausweg, seine Familie vor dem endgültigen Niedergang
zu retten…
Regisseur Wilfried Minks zeigte zuletzt in Leverkusen seine Erfolgsproduktion Wer hat Angst vor Virginia Woolf.
Burghart Klaußner spielt nun den Willy Loman, Magarita
Broich seine Gattin.
von Arthur Miller
St. Pauli Theater Hamburg
Regie und Bühne: Wilfried Minks
Mit: Margarita Broich, Anika Lehmann, Kai-Maren Taafel; David Allers,
Florian Hacke, Niels Hansen, Burghart Klaußner, George Meyer-Goll,
Christian Sengewald, Martin Wolf
SA 10.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 60
Was Ihr wollt
Traumnovelle
Nach zwei Stunden Spielzeit sind in der NeonröhrenSchrift „Illyrien“, an der Mauer angebracht, die ersten
beiden Silben ausgefallen, so dass „rien“ übrig bleibt:
„Nichts“. Karin Neuhäuser, sieben Jahre als Schauspielerin am Theater an der Ruhr in Mülheim engagiert, bis sie
das Ensemble 1999 verließ und eine Karriere startete, die
sie über Zürich ans Hamburger Thalia Theater führte, hat
Shakespeares Geschlechts- und Identitätsverwechslungen mit dem fabelhaften Mülheimer Ensemble in die Welt
moderner Ich-Entwürfe überführt, die den Menschen zum
Schauspieler, die Welt zu seiner Bühne macht, auf der
Leere und Spiel, Verzweiflung und Komik eng miteinander
verbunden sind. Das letzte Wort hat Volker Ross als Narr,
der die ganze Zeit im geöffneten langen Mantel mit Piccolo
und übereinander geschlagenen nackten Beinen auf der
Mauer sitzt und das Geschehen beobachtet: „Wie die Zeit
vergeht, wenn man sich amüsiert.“
Der Traum stiftet die wildesten Verbindungen von Außenwelt
und Innenwelt. Mit dem Beginn der Moderne nehmen sich
Dramatiker wie Arthur Schnitzler dieser geheimnisvollen
Welt an. Schnitzlers Traumnovelle beginnt als ein Kammerspiel der verstohlenen Begierden und uneingestandenen
Wünsche. Ein bürgerliches Ehepaar, Fridolin und Albertine, macht sich nach einem Fest vorsichtig tastende Geständnisse. Eifersüchtig auf die Erlebnisse des Anderen,
provozieren sie sich zur schonungslosen Beichte ehebrecherischer Sehnsüchte. Diese Bekenntnisse erschüttern
das gegenseitige Vertrauen im Kern. Fridolin wird von
Rachegelüsten durch die Nacht getrieben und erlebt abgründige erotische Abenteuer. Er ist bereit, alles zu riskieren: sein Ansehen, seine Ehe und sein Leben. Traum und
Wirklichkeit, Erfahrung und Fiktion gehen mehr und mehr
ineinander über. Für Schnitzler, einen der bedeutendsten
Vertreter der Wiener Moderne, war die Macht des Unterbewussten Grundmotiv seines literarischen Schaffens.
von William Shakespeare
Theater Mülheim an der Ruhr
Regie: Karin Neuhäuser
Mit: Simone Thoma, Theresa Rose, Gabriella Weber; Albert Bork,
Klaus Herzog, Marco Leibnitz, Fabio Menéndez, Steffen Reuber,
Volker Roos und Matthias Flake (Klavier)
von Arthur Schnitzler
Schauspiel Frankfurt | Regie: Bastian Kraft
Mit: Franziska Junge, Valery Tscheplanowa;
Torben Kessler, Marc Oliver Schulze
SA 20.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 11.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
EUR 23 | 21 | 18 | 16
Emilia Galotti
Emilia Galotti
Was Ihr wollt
61 kultur.bayer.de
Hettore Gonzaga, Prinz von Gustalla, liebt nicht seine
Geliebte, die Gräfin Orsina, und nicht die Prinzessin von
Massa, der er versprochen ist, sondern „die vorzüglichste
Schönheit der Stadt“, die bürgerliche Emilia Galotti. Diese Liebe, die den Prinzen von seinem ihm leidigen Alltag
ablenkt und zur Handlung treibt, ist der Ausgangpunkt für
das bürgerliche Trauerspiel. Lessings Stück aus dem Jahr
1772 ähnelt einem nicht zu stoppenden Uhrwerk, in dem
die Figuren auf atemberaubende Weise vom Glück ins Unglück stürzen, von (vermeintlich) rational Handelnden zu
aus Leidenschaft Rasenden werden. Bis zum tragischen
Schluss des Stückes zeigt Lessing die Widersprüche der
bürgerlichen Welt seiner Zeit und vor allem eine „Tragödie
der Leidenschaften“. Denn um ein glückliches Leben in
dieser bürgerlichen Welt, in der Tugend das oberste Gebot
ist, führen zu können, sind Gefühle zu unterdrücken.
von Gotthold Ephraim Lessing
Staatsschauspiel Stuttgart/Koproduktion mit dem Theater Winterthur
Regie: Barbara David Brüesch
Mit: Sarah Sophia Meyer, Katharina Ortmayr, Nadja Stübiger;
Benjamin Grüter, Toni Jessen, Rainer Philippi, Claudius von Stolzmann
SO 24.02 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
Traumnovelle
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 62
SCHAUSPIEL modern
Barfuß auf dem Eise UA
H. Schneider
Der Ghetto Swinger
Das Stück basiert auf der Lebensgeschichte von Heinz
Jakob „Coco“ Schumann, der 1924 in Berlin geboren wurde und als Halbjude schnell zu lernen hatte, erwachsen zu
werden. Seine Liebe zur Musik hatte dabei entscheidenden
Einfluss: 1936 – als die olympischen Spiele für einen kurzen
Moment die Vorstellung von einer gewissen musikalischen
Freiheit brachten – infiziert er sich mit dem „Swing-Virus“,
der ihn heute noch immer beherrscht. Den von den Nazis
als Niggermusik geächteten Jazz hörte der junge Coco in
den großen Tanzpalästen jener Tage, wo u. a. das damalige
Swing-Idol Teddy Stauffer musizierte. Es folgte eine Zeit
der verbotenen und getarnten Auftritte in den Bars und
Kellern von Berlin, schließlich wurde er denunziert, verhaftet und in die Lager Theresienstadt, Auschwitz, Dachau deportiert. Überleben gelang ihm mit Hilfe der Musik, ob als
Mitglied der Ghettoswinger in Theresienstadt oder beim
zwangsweisen Aufspielen von La Paloma in Auschwitz.
In der Musikwelt galt Franz Schubert lange als das verkannte Genie, dessen Meisterschaft zu Lebzeiten der Öffentlichkeit weitgehend verborgen blieb. Barfuß auf dem Eise ist
ein Theaterabend über diesen Komponisten, der erst posthum in seiner Bedeutung für die Musikwelt erkannt wurde.
Anhand der zentralen Lebensstationen von der Kindheit bis
zum Tod wird in einem berührenden und lebendigen Psychogramm versucht, sich der Persönlichkeit Schuberts anzunähern – der Protagonist ist sozusagen gespalten besetzt
mit einem Schauspieler, der die Außenwelt verkörpert und
einem Musiker (am Hammerflügel) in der Rolle des Doppelgängers, der in Musik verwandelt, was sein Alter Ego in
seiner Innenwelt bewegt und quält. Die beiden Autorinnen
Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont arbeiten im Musiktheater als Regisseurin und Bühnenbildnerin schon seit
Jahren sehr erfolgreich zusammen (u. a. Staatstheater am
Gärtnerplatz München, Musikalische Komödie der Oper
Leipzig) und treten nun mit Barfuß auf dem Eise auch zum
ersten Mal als Autorinnen in Erscheinung.
von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont
Regie: Julia Riegel | Caroline Neven Du Mont
Bühnenbild und Kostüme: Caroline Neven Du Mont
Musikalische Leitung: Luca Quintavalle
Eine Produktion von Bayer Kultur in Zusammenarbeit mit
der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin
und dem Theater Erfurt
SO 21.10 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Uraufführung
DI 30.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MI 31.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
Angst essen Seele auf
Angst essen Seele auf
Rainer Werner Fassbinder war ein Berserker, der kreativ
und exzessiv gelebt und gearbeitet hat und der in seinen
Arbeiten für Bühne, Film und Fernsehen oft ganz einfache Geschichten erzählte wie beispielsweise in Angst essen Seele auf: Ein junger Mann begleitet eine ältere Frau
nach Hause. Emmi und Salem, zwei einsame Menschen
verschiedener Herkunft – sie Deutsche, er Marokkaner –
teilen ihre Einsamkeit und finden zueinander. Ihre Liebe,
der in ihrer Schlichtheit etwas Zeitloses anhaftet, steht
im Mittelpunkt einer Geschichte, die über 40 Jahre nach
ihrer Entstehung noch immer ihren Stachel nicht verloren
hat – die Begegnung zweier Menschen unterschiedlicher
Herkunft und Kulturen ist heute in Deutschland, wo in den
Zentren jeder Dritte eine Zuwanderungsgeschichte hat,
kein Einzelfall mehr.
von Kai Ivo Baulitz nach einer Autobiografie von Coco Schumann
Hamburger Kammerspiele
Regie: Gil Mehmert
Mit: Helen Schneider; Konstantin Moreth u. a.
Schauspiel nach dem gleichnamigen Film von
Rainer Werner Fassbinder
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
Regie: Claudia Geisler-Bading
Mit: Franziska Hayner, Brigitte Peters, Anja Werner;
Amadeus Köhli, Andreas Lembcke, Sebastian Reusse
SA 29.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MI 09.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
63 kultur.bayer.de
Barfuß auf dem Eise
EUR 23 | 21 | 18 | 16
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 64
Event DSE
Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm
Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm
Drei Schauspieler warten auf ihren Auftritt in einer Talkshow. Der berühmte Franz Prächtel und der prominente
Peter Söst. Beide sind durch ihre Darstellung als Hitler
bekannt geworden. Der junge Ulli Lerch hingegen hat
„nur“ den Goebbels gespielt. Und genau deswegen sind
sie auch eingeladen: Sie sollen als Spezialisten für das
Rollenfach „Nazigröße“ darüber sprechen, wie es ist, den
Diktator zu mimen. Weil der Moderator noch nicht da ist,
fangen sie an zu plaudern – über ihr Metier, verhasste Regisseure, unfähige Kollegen und über ihre Figuren und die
Darstellbarkeit des Bösen.
Prahlerisch, eitel und egomanisch erörtern drei grandiose Selbstdarsteller, wer denn wohl der beste Hitler war.
Im Stück verbindet sich absurder Sprachwitz mit entlar-
65 kultur.bayer.de
vender Betroffenheitsprosa zu einem prallen, herzhaftkomischen Ganzen. Am Ende steht die Frage, über wen
man denn jetzt eigentlich gelacht hat: Die selbstverliebten
Schauspieler? Die Nazis? Das Theater?
von Theresia Walser
Hamburger Kammerspiele
Regie: Michael Bogdanov
Mit: Kristian Bader, Peter Bause, Nicki von Tempelhoff
SA 02.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
In dem Monodrama des amerikanischen Off-Off- und
Broadway-Theater-Autors John Clancy tritt ein Schauspieler auf, der über sich, seinen Beruf, über das Theater in all seinen Facetten spricht und dabei virtuos die
Grenzen von Kunst, Leben und Rollenspiel auflöst. Was
passiert im Theater? Was ist Theater? Der Monolog für
einen (Schau-)Spieler ist eine intelligente und komische
Auseinandersetzung mit einer Kunst, die gerne verlässlich
lügt und dabei stets authentisch ist. Der Schauspieler Pius
Maria Cüppers beschert dem Theater in 90 Minuten eine
Sternstunde – in der das Publikum in einem Kosmos aus
unterhaltsamem Unsinn und existenzialistischem Tiefsinn
herumgeführt wird. Kunst und Leben verschmelzen in der
Gewissheit, dass im Theater (und im Leben) immer gespielt wird. Am Ende ist die Bühne die Welt und die Welt
ein Theater, das die Zuschauer grübeln lässt, ob nicht alles
Theater ist, sie selbst als Schauspieler unterwegs sind und
nur der (tödliche) Ausgang gewiss ist.
„Pius Maria Cüppers macht auf der nur mit einem Stuhl
möblierten, endlich wieder einmal unbewegten Bühne des
Schauspielhauses aus dem Monolog ein starkes Monodrama. Von Anfang an weiß er die Aufmerksamkeit des
Publikums zu bündeln. In seiner Tour de Force zieht er alle
Register, ist mal Skeptiker, mal kokett, mal Provokateur
und Moralist mit Pathos, mal Rebell in Rage, mal Zauberer.
Beinahe alles also, was die Wunderkiste namens Theater
an Charakteren aufbietet und man vom Ereignis Schauspiel erwartet. Ein subtiles ‚MetaDing‘ und Kunst-Solo,
das auf einem schlauen Text beruht und bei der Premiere
vom Publikum begeistert gefeiert wurde.“, schrieben die
Nürnberger Nachrichten nach der Premiere.
von John Clancy | Deutsch von Frank-Patrick Steckel
Staatsschauspiel Nürnberg
Regie: Klaus Kusenberg
Mit: Pius Maria Cüppers
FR 17.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 23 | 21 | 18 | 16
EUR 23 | 21 | 18 | 16
Event
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 66
SCHAUSPIEL heute
Déjà-vu?
Kaspar Häuser Meer
Virtuos und humorvoll setzen die Pantomimen Wolfram
von Bodecker und Alexander Neander die kleinen Geschichten in ihrem fulminanten Bildertheater in Szene. Die
beiden Meisterschüler des großen französischen Pantomimen Marcel Marceau entführen ihr Publikum in Déjàvu? in eine eigene Bilderwelt, die aus zehn magischen,
poetischen, humorvollen und mitunter surrealistischen Miniaturen besteht. Ohne Worte, unterstützt von Musik und
mit nur wenigen Requisiten, entstehen die Episoden vor
dem geistigen Auge des Betrachters. Die beiden Pantomimen sind in Leverkusen keine Unbekannten – sie waren
in der Leverkusener Kunstnacht 2008 Gäste im Bayer Kulturhaus und haben bei der Uraufführung von Faust ohne
Worte 2009 mit auf der Bühne gestanden. In ihrem aktuellen Programm, das fortlaufend verändert und erweitert
wird, integrieren sie in ihre stumme Kunst auch Zauberei
und Schwarzes Theater.
Warteraum Zukunft
Oliver Kluck beschreibt in seinem Stück auf hochkomische und sprachlich brillante Weise den jungen Ingenieur
Daniel Putkammer, der in der Mechanik des Angestelltendaseins gefangen ist und auf den erhofften Karrieresprung
wartet. Zwischen stumpfsinnigem Arbeitsalltag, Entscheidungsschwäche und vergeblichem opportunen Verhalten
schlittert er schließlich in die Katastrophe.
Oliver Kluck wurde für dieses Stück mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatik ausgezeichnet, einem der renommiertesten Literaturförderpreise in der Republik. Im
Mai 2009 erhielt Oliver Kluck den Förderpreis für Junge
Dramatik des Berliner Theatertreffens für den Text Das
Prinzip Meese. Eine weitere Arbeit ist Zum Parteitag Bananen. Er ist freier Autor, seine Texte erscheinen im Verlag
Autorenagentur Berlin und bei Rowohlt.
von Oliver Kluck
Deutsches Schauspielhaus Hamburg/Koproduktion mit den
Ruhrfestspielen Recklinghausen
Regie: Alice Buddeberg
Mit: Ute Hannig; Daniel Fries, Martin Wißner
Compagnie Bodecker & Neander
Mit: Wolfram von Bodecker, Alexander Neander
FR 21.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 20.01 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18 | 15
EUR 18 | 15
Kaspar Häuser Meer
Déjà-vu?
67 kultur.bayer.de
Felicia Zellers komische Sozialgroteske, ursprünglich
ein Auftragswerk des Freiburger Theaters, ist kein Sozialdrama, sondern eine tragisch-bitterböse Groteske, die
temporeich und – frei von Pathos – voller Sprachwitz und
Situationskomik steckt. Sie schaut ganz normalen Menschen beim Leben zu. Und beim Scheitern. Anika, Barbara
und Silvia, drei Sozialarbeiterinnen vom Jugendamt, sind
überfordert bei der Rettung von Kindern, die vernachlässigt, misshandelt, herumgeschoben werden. Barbara, die
schon immer wusste, wie’s geht auf dem Amt und bei den
Leuten, und die eigentlich nur vom Strand unter Palmen
träumt. Silvia, die die Wirklichkeit nur noch alkoholbetäubt
übersteht. Und Anika, die alleinerziehende Kollegin, die gar
ihr eigenes Kind vernachlässigt vor lauter Arbeit. Und da
wäre noch Björn, der Kollege, aber der liegt mit Burn-out
(Björn-out?) im Krankenhaus und simst liebe Grüße. Drei
Retterinnen im komisch-panischen Verzweiflungschor:
ausgezeichnet mit dem Clemens-Brentano-Förderpreis
2009 der Stadt Heidelberg und dem Publikumspreis der
Mülheimer Theatertage 2008.
Sozialgroteske von Felicia Zeller
theaterlust.
Regie: Thomas Luft
Mit: Carolin Engel, Edith Konrath, Christa Pillmann
DO 06.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18 | 15
Warteraum Zukunft
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 68
Mobbing
In unserer Umgangssprache bezeichnet der Begriff „Mobbing“ eine Vielzahl abfälliger Umgangsformen und hinterhältiger Behandlungen am Arbeitsplatz, die für die Betroffenen oft irrwitzige Folgen haben und von der Kündigung
bis hin zu Selbstmordgedanken reichen. Mobbing, ein
Roman von Annette Pehnt, hat die Hamburger Schauspielerin Gilla Cremer mit der Hilfe von Regisseur und Bühnenbildner Michael Heicks dramatisiert und uraufgeführt.
Entstanden ist ein atmosphärisch dichtes Kammerspiel,
das den Niedergang und die Auflösung einer Familie aufzeichnet. Monologisierend und im Zwiegespräch mit dem
durch Mobbing verstummten, gesellschaftlich isolierten
und seiner Frau zunehmend entfremdeten Partner zeigt
Gilla Cremer aus der Sicht der Frau des Opfers, wie sich
Mobbing
69 kultur.bayer.de
Die Schreibtischtäterin | Ein Sprung in der Tasse
Mobbing am Arbeitsplatz auf das private Leben auswirkt.
Wenn sie in die Innenwelt der Frau eindringt, die Arbeitswelt des Mannes zeigt, oder die Welt der Familie Thema
ist, ist dies nicht nur mal komisch und mal erschütternd,
sondern mündet in einem brutalen Fazit: „Von dir ist nichts
mehr übrig“, sagt sie am Ende zu ihm.
von Annette Pehnt
Regie: Michael Heicks
Mit: Gilla Cremer und Patrick Cybinski (Cello)
MI 13.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18 | 15
Alan Bennett amüsiert das deutsche Lesepublikum mit
typisch britischen Humor – jener unverwechselbaren Stilvariante des Komischen, die nicht nur aus Trockenheit und
schwarzen Abgründen besteht, sondern die unverblümt
und direkt Groteskes mit Stil so zu kombinieren versteht,
dass das Ungeheuerliche normal und alltäglich erscheint.
Anette Daugardt und Uwe Neumann haben zwei Episoden aus Bennetts Erzählband Talking Heads dramatisiert. Sie erzählen von Menschen von nebenan, von ihren
kleinen Schwächen und großen Fehlern. Ebenso wie die
Charaktere uns für sich einnehmen, verwirren sie in tragikomischer Manier. Die Schreibtischtäterin Irene sucht ihr
Glück als moralinsaure Denunziantin, die erst im Gefängnis die menschliche Nähe findet, nach der sie sucht. In Ein
Sprung in der Tasse kümmert sich Graham Whitaker, der
nette, fürsorgliche Sohn mittleren Alters, um seine alte,
gebrechliche und etwas vergessliche Mutter. Als sie mit
einem alten Jugendfreund einen zweiten Frühling erlebt,
stürzt seine heile Sohneswelt zusammen…
von Alan Bennett
KantTheaterBerlin
Regie und Spiel: Anette Daugardt und Uwe Neumann
FR 24.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18 | 15
Die Schreibtischtäterin
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 70
Boulevard & Broadway
Cabaret
Das Ballaststofforchester
Cabaret
Kann denn Liebe Sünde sein
Preisfrage: Was verbindet die Pinien von Argentinien mit
der Isabella von Kastilien? Was macht ein Krokodil in einer Bar oder ein Mädchen im Kaukasus? Wie so oft, wenn
es ein bisschen verrückt zugeht, geht es um: die Liebe.
Die natürlich keine Sünde sein kann! Ob unter den Pinien
oder auf den Bergen, gerade die Komponisten und Texter
der ebenso goldenen wie wilden Zwanziger ließen keine
Gelegenheit aus, auch die originellen Seiten der Liebe zu
besingen. Dass eine Frau, die von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt ist, ein Verhältnis haben sollte, versteht sich
schließlich von selbst – egal, ob es um Klara (die in der
Sahara), um Isabella oder Frida geht. All das wird in Idealbesetzung präsentiert: Die Musiker, die tollen Solisten und
der Kapellmeister des Ballaststofforchesters aus Salzburg
sind echte Unterhaltungsspezialisten. Der riesige Fundus
von Schlagern, Operettenliedern und Revuetiteln steht ihnen ebenso zur Verfügung wie die Songs von Frank Sina-
71 kultur.bayer.de
tra, die sie mit Christoph Schobesberger bei Bayer Kultur
in der vorigen Spielzeit in einem umjubelten Konzert dargeboten haben.
Kann denn Liebe Sünde sein – Das Ballaststofforchester spielt
Lieder der 1920er und 1930er Jahre
Mit: Eva Hinterreither; Daniel Strasser, Helmut Zeilner
Das Ballaststofforchester
Egon Achatz, Dirigent
SA 22.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 23.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Welche Rolle politische Außenwelten für idyllische Innenwelten spielen können, führt das Musical Cabaret von
John Kander und Fred Ebb exemplarisch vor. Die Nachtclubsängerin Sally Bowles und der reisende Schriftsteller
Cliff Bradshaw beginnen im Berlin der frühen 1930erJahre eine Beziehung, die an den politischen Umständen
zerbricht. Während Sally die bedrohliche Situation nicht
wahrhaben will und in Berlin bleibt, verlässt Cliff die deutsche Hauptstadt mit ungewissem Ziel. Gespiegelt ist diese schwierige Konstellation in der unerfüllten Altersliebe
zwischen Fräulein Schneider und ihrem Mieter Schultz.
Dass der Komponist John Kander und sein Texter Fred
Ebb diese gar nicht komische Handlung in ein dennoch
unterhaltsames Musical mit einprägsamen Songs verwandelten, war eine Meisterleistung und zeigt auch mehr als
vierzig Jahre später noch, wozu der Broadway im Stande
war und ist.
Die Inszenierung von Robert Lehmeier beeindruckt szenisch durch die intensive Gestaltung der Charaktere und
musikalisch durch die fetzige Big-Band-Version, die in
deutschen Cabaret-Produktionen nur selten zu hören ist.
von John Kander/Fred Ebb
Christian Garbosnik, Dirigent
Robert Lehmeier, Regie
Ensemble der Staatsoperette Dresden
SA03.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO04.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 72
Das Ende vom Anfang
Traumtheater Salome
Traumtheater Salome
Sean O’Caseys Slapstick-Klassiker ist eine Clownerie und
Farce der Extraklasse: Die Bauersleute Darry und Lizzie
zerstreiten sich regelmäßig über der Frage, wer von beiden
schwerer arbeitet: der Mann auf dem Feld oder die Frau im
Haushalt. Um dies herauszufinden, werden kurz entschlossen die Rollen getauscht: Während Lizzie ausschwärmt,
um die Wiese zu mähen, widmet sich Darry „dem bisschen Haushalt“. Dabei bekommt er Hilfe von seinem mehr
als kurzsichtigen Freund Barry, der eigentlich gekommen
ist, um den Gesangsbeitrag für das nächste Schützenfest
einzuüben. In bester Komikermanier stolpern die beiden
Küchennovizen von einer Katastrophe in die nächste. Als
dann auch noch der Strom ausfällt, wird die Hausarbeit
zum Überlebenstraining mit fulminantem Ende. Die bei-
Harry Owen ist ein Poet, der sein Publikum verzaubert. In
immer neuen Bildern setzt er auf die Kraft des Traumes.
Die von ihm arrangierten Programme sind bevölkert von
schwebenden Menschen, Elfen, Farben und Formen, die
dem Publikum regelmäßig die Sprache verschlagen. Er
vereint Artistik und Poesie, schafft Szenen, die wie eine
Hommage an Hugo Balls dadaistisches Ballett wirken. Mit
ihm reist das Publikum in eine andere Welt – eine Welt, in
der alles möglich scheint und alles wahr sein kann, in der
die Zuschauenden in eine Traumwelt geführt werden. Harry Owens einzigartige Show verzaubert durch ihr ewiges
Spiel mit den Möglichkeiten moderner und verträumter
Theaterkunst.
den Glanzrollen sind mit den zwei Erzkomödianten Florian
Martens und Achim Wolff besetzt, kongenial begleitet von
Walfriede Schmitt, die als Darrys Frau Lizzie an der Seite
der männlichen Protagonisten glänzt.
von Sean O’Casey | Deutsch von Johanna und Martin Walser
Theater am Kurfürstendamm Berlin
Regie: Carl-Hermann Risse
Mit: Walfriede Schmitt; Florian Martens und Achim Wolff
DO18.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 26.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Die Gratellis
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Die Gratellis DE
Am Höhepunkt ihrer Karriere treten die Gratellis in einem
weltberühmten Etablissement mit einer Show auf, in deren
Verlauf ihre Geschichte erzählt wird: Alles begann damit,
dass Franko Gratelli von drei Frauen verlassen wurde,
als sie voneinander erfuhren. Jede übergab ihm eine gemeinsame Tochter und machte sich unter grässlichen Verwünschungen für immer aus dem Staub. So musste sich
der arme Mann mit drei kleinen Mädchen durchs Leben
kämpfen. Als Staubsaugervertreter war er anfangs ziemlich erfolglos, bis er auf die glänzende Idee kam, seine drei
Mädchen aus dem Kofferraum zu holen, vor den Türen der
Hausfrauen Aufstellung zu nehmen und den Staubsaugersong vortragen zu lassen. Und das war der Beginn einer
großen Karriere im Showbiz. Bald mussten keine Klinken
mehr geputzt werden, Impresarios aus der ganzen Welt
standen Schlange bei den Gratellis und die Karriere war
nicht mehr aufzuhalten.
Konzertdirektion Landgraf
Regie: Harry Owen
FR 08.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 09.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Buch: Bernd Jeschek
Theater 04 Wien | Regie: Michael Gampe
Mit: Johanna Kugler, Ingrid Oberkanins, Monica Reyes;
Bernd Jeschek
EUR 33 | 30 | 25 | 19
SA 25.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 26.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Das Ende vom Anfang
73 kultur.bayer.de
EUR 33 | 30 | 25 | 19
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 74
Studio
Das Leben der Termiten und das Leben der Ameisen
Margarita Broich, Theaterfotografin und Schauspielerin,
hat nach ihrem ersten Engagement 1987 am Schauspielhaus Frankfurt am Main, am Deutschen Theater, am Schillertheater, am Berliner Ensemble, am Maxim-Gorki-Theater, an der Volksbühne u. a. mit den Regisseuren Einar
Schleef, Heiner Müller, Robert Wilson, George Tabori und
Christoph Schlingensief zusammengearbeitet. Mit ihrem
Mann Martin Wuttke – der mit der Rolle des Arturo Ui in
der Inszenierung des Brecht-Stücks Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui von Heiner Müller Theatergeschichte
schrieb und dem großen Publikum durch seine im Jahr
2007 übernommene Rolle als Kriminalhauptkommissar
Andreas Keppler im Tatort des Mitteldeutschen Rundfunks bekannt geworden ist – plant sie eine Lesung aus
dem Ameisen- und Termiten-Buch des belgischen Symbolisten Maurice Maeterlinck. Zu seinen Lebzeiten war der
heute weitgehend vergessene Autor ein gefeierter Nobelpreisträger für Literatur (1911), der es liebte, den Wundern
der Natur nachzuspüren und Parallelen zwischen den sozialen Organismen in der Tierwelt und der menschlichen
Gesellschaft aufzuzeigen.
von Maurice Maeterlinck
Lesung mit Margarita Broich und Martin Wuttke
FR 26.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Mit Hebel am Tisch
EUR 17
Mit Hebel am Tisch
Die Deutschen unterhalten ein besonderes Verhältnis zur
Innenwelt – die „deutsche Innerlichkeit“ bezeichnet eine
besondere Gemüts- und Gefühlskonstellation, die gerne
als Rückzug des einzelnen Individuums aus der Welt verstanden wird. Der vor über 250 Jahren geborene, alemannische Dichter Johann Peter Hebel (1760-1826) gilt als einer der führenden Vertreter dieser Geistesverfassung. Für
die einen ist er ein biedermeierlicher Moralist, für andere
ein Humanist, ein Aufklärer, der sich dem Wissen, aber
auch dem Klatsch und Tratsch seiner Zeit widmete.
Verena Buss und Walter Küng spüren all dem nach: Bücher werden zur Hand genommen, Gedichte zitiert, Rätsel
75 kultur.bayer.de
gestellt – der Abend im für solche Veranstaltungen idealen
Studio des Bayer Kulturhauses ist ein entstaubter, lebendiger und spannungsreicher Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Eine Koproduktion von Buss-Küng mit dem sogar theater.Zürich
Spiel: Verena Buss und Walter Küng
Musik und Akkordeon: Hans Hassler
FR 14.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 17
M. Broich
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 76
Der Zauberlehrling – Vom Sündenfall
zur Gentechnik UA
Ob beim Turmbau zu Babel oder in Goethes Zauberlehrling – menschliche Hybris, verstanden als Größenwahn,
der auf der Basis maßloser Selbstüberhöhung gründet, gehört zu den großen Triebkräften der menschlichen Natur.
In seinem neuen Projekt untersucht Friedrich-Wilhelm Junge, der seine literarischen Rezitationen gerne zu kleinen
Kammerspielen ausbaut, humorvoll und nicht ohne Ironie
die abendländische Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart nach Ausprägungen menschlicher Hybris. Seine
Beispiele zeigen, dass sich Menschen zu allen Zeiten gottgleich als Weltenschöpfer in Szene gesetzt haben. Junge
ist in der Bibel, in der griechischen Götterwelt und in der
Nachkriegsliteratur bei Heinrich Böll fündig geworden.
Die Uraufführung des neuen Programms findet in Leverkusen statt, erstmals integriert Junge auch kleine Filmsequenzen in seinen Abend, für dessen musikalische Umrahmung das Michael Fuchs Trio sorgt.
Buch: Gerd Schröder
Regie: Holger Böhme | Bühne: Carsten Nüssler
Mit: Friedrich-Wilhelm Junge und dem Michael Fuchs Trio
Uraufführung
SA 16.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kremp – Ist mir so passiert…
Er ist einer der charakterstärksten Darsteller der deutschen Fernsehunterhaltung – der Schauspieler Jan-Gregor Kremp, vielen bekannt als Kommissar Keller aus dem
ARD-Krimi Polizeiruf 110 oder als Bösewicht aus zahlreichen Tatort-Rollen. Mit seinem Soloprogramm Kremp –
Ist mir so passiert... erfüllt sich der Schauspieler, der sein
Musikstudium an der Musikhochschule Köln unter anderem durch ein Engagement in einem Kabarett-Ensemble
finanzierte, einen lange gehegten Herzenswunsch: Er steht
wieder auf der Bühne.
In sehr persönlichen Texten und Anekdoten erzählt er komische Geschichten und berührende Erlebnisse aus der
Kindheit und seinem Beruf und – nicht zu vergessen – über
seinen Fußballverein Bayer 04. Kurz: Kremp präsentiert
seine Wahrnehmung der Welt (die nicht selten von einem
guten Schuss schwarzen Humors durchsetzt ist) und sich
selbst als einen brillanten Entertainer.
Texte und Töne mit Jan-Gregor Kremp (Klavier) und
Olaf Weiden (Klarinette, Flöte, Saxophone)
SA 23.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 17
EUR 17
Irgendwo auf der Welt
Ein Streifzug durch das Leben des
Musikers Werner Richard Heymann
Ein Freund, ein guter Freund oder Das gibt’s nur einmal,
das kommt nicht wieder: Die Lieder von Werner Richard
Heymann, der das Musikleben in Deutschland bis zum
Aufstieg des Nationalsozialismus prägte, kennt heute
noch immer (fast) jeder – und doch ist sein Name weithin
unbekannt. Dagmar Manzel und Tal Balshai präsentieren
einen Querschnitt seines künstlerischen Schaffens. Das
beginnt mit dem klassischen Kunstlied, setzt sich fort mit
Beispielen seiner Zusammenarbeit mit Deutschlands besten Lyrikern und Satirikern der Zeit (u.a. Kästner, Mehring,
Ringelnatz) und zeigt schließlich sein Wirken als Filmkomponist bei der UFA und in Hollywood.
Abgeschlossen wird das Programm mit einem Blick auf
seine erfolgreiche Nachkriegskarriere in Deutschland und
seine Rückkehr ins Filmgeschäft. Robert Gallinowski liest
Texte von Heymann und erzählt die biographischen Stationen des Musikerlebens.
Am Vormittag vor der Vorstellung im Studio wird eine Ausstellung mit Werken von Robert Gallinowski eröffnet, die
bis einschließlich 28. April 2013 im Probenfoyer des Kulturhauses zu sehen ist. Gallinowski war nach seiner Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst
„Ernst Busch“ Berlin am Deutschen Theater Berlin, am
Schauspielhaus Bonn und am Deutschen Schauspielhaus
Hamburg engagiert. Er ist außerdem in zahlreichen Kinound Fernsehproduktionen zu sehen. Gallinowski ist nicht
nur auf der Bühne und im Fernsehen ein unverwechselbarer Charakter – er spielt außerdem Schlagzeug, er malt
und er schreibt Lyrik. Sein Auftritt im Bayer Kulturhaus ist
ein willkommener Anlass, die verschiedenen Facetten seines Schaffens komprimiert vorzustellen.
Mit: Dagmar Manzel, Gesang | Robert Gallinowski, Sprecher und
Moderation | Tal Balshai, Piano | Knut Weber, Violoncello
Özgür Ersoy, Duduk und Baglama
ˇ
Der Zauberlehrling
77 kultur.bayer.de
J. Kremp
D. Manzel
Robert Gallinowski
Malerei – Gedichte – Musik
SO 14.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
14.04-28.04
SO 14.04 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 17
Eintritt frei
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 78
Tanz schauspiel kunst mu
Margarita Broich: Wenn der Vorhang fällt
Porträts
26.08-13.01
SO 26.08 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 26.10 | 19:00-24:00 | Leverkusener Kunstnacht
mit Programm
Kurt Wanski – Ausrufezeichen und unterstrichen
24.02-28.04
SO 24.02 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Sammlung Bayer
21.03.-09.06
DO 21.03 | 19:00 | Vernissage | Martin-Gropius-Bau, Berlin
Phantastische Welten.
Vom Surrealismus zum Neosymbolismus
Die Sammlung Murken
05.05-30.06
SO 05.05 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Öffnungszeiten | SA, SO, Feiertag | 11:00-17:00
Führungen | SO | 11:15 | Vernissagen ausgenommen
Sonderführungen | nach Vereinbarung (0214.30-41283/-84)
Die Vernissagen werden von jungen Studierenden des
Pre-College Cologne musikalisch umrahmt.
Zusatzveranstaltung
Robert Gallinowski
Malerei – Gedichte – Musik
14.04-28.04
SO 14.04 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Genaue Informationen werden über den Monatsleporello und die
Tagespresse bekannt gegeben – siehe Seite 75.
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 80
Tanz schauspiel kunst mu
Innenwelten – Außenwelten – das ist der Kosmos, den bildende Künstler immer wieder befragen: Ist das Gemalte
oder Gestaltete das Fenster zur Welt? Soll er sich der inneren oder der äußeren Wirklichkeit verpflichten? Ist die Welt
das neutrale Gegenüber des Künstlers oder ist er Teil von
ihr und damit mittendrin? Wie wichtig ist dem Künstler die
Verortung seiner Wahrnehmungsmöglichkeiten? Steht er
außerhalb der Innenwelt oder innerhalb der Außenwelt?
Die Ausstellungen dieser Saison widmen sich auf unterschiedliche Weise dem Spielzeitthema und zeigen, dass
das Innen – Außen der Bildenden Kunst immer innewohnt.
Allein der Künstler hat die Freiheit, über die vielfältigen
künstlerischen Möglichkeiten, Mittel und Medien das Thema zu reflektieren und umzusetzen.
Rike Zoebelein | Referat KUNST
81 kultur.bayer.de
In der Ausstellung Margarita Broich – Wenn der Vorhang
fällt werden wir dank der 70 Fotoporträts Zeugen ganz
persönlicher, intimer Zustände von Schauspielern. Dabei
geht es um mehr als bloße Theaterfotografie, denn die
Fotografin Broich arbeitet gleichzeitig als Schauspielerin
und ist sozusagen „Insiderin“. Sie hat jenen speziellen Moment mit der Kamera eingefangen, in dem ihre Kollegen
erschöpft, aufgewühlt oder sogar erleichtert die Bühne
verlassen und sich in ihre Garderoben zurückziehen. Es
sind Bilder von Ausnahmekünstlern und Künstlern im Ausnahmezustand. Sie haben in einer Außenwelt – der Welt
der Bühne und des Zuschauerraums – ihr Innerstes preisgegeben bzw. das Innerste der Figur, die sie spielen, nach
außen gekehrt. Wie schnell oder schwer findet man wieder
in seine Welt zurück? In sein Innerstes? Darüber berichten
die grandiosen Arbeiten Margarita Broichs.
Kurt Wanskis Werk wird der sogenannten „Outsider-Art“
zugeordnet – ein unglücklicher Begriff für die Produktion
von Kunst, die außerhalb der etablierten Kunstströmungen
angesiedelt ist. Outsider-Künstler sind Laien, Kinder und
Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer
Beeinträchtigung, die über eine enorme kreative Kraft
verfügen und mit ihren Werken Unerwartetes und Phantastisches entstehen lassen. Kurt Wanski legt mit seinen
farbenfrohen Zeichnungen ein erstaunlich reales Zeugnis
über die Widersprüchlichkeiten des menschlichen Daseins
ab, indem er einfach nur abbildet, was ihn umgibt. Er blickt
auf die Außenwelt, die Wirklichkeit, und setzt sie im kreativen Prozess in Beziehung zur Innenwelt; also zu seiner
Phantasie und seinem künstlerischen Kosmos. Wanski,
für den das Zeichnen eine lebensnotwendige Handlung
ist, gibt alles so wieder, wie es aussieht und wie es ihn ansieht und zwar ohne Wertung, ohne Hierarchie und ohne
geistigen Überbau. In der Beschäftigung mit dieser Kunstrichtung begegnet man letztendlich auch sich selbst. Es
darf die Frage gestellt sein, wer wirklich „outside“ ist oder
„inside“ sein darf. Und so mancher „Insasse“ dieser Welt
– vernetzt und immer erreichbar – wünscht sich wie ein
Autist die Verbindung zur Außenwelt zu kappen, sei es aus
Selbstschutz, aus Notwehr oder um dem Wunsch nach
Ruhe in der Hoffnung zu folgen, dass daraus etwas Neues
und Kreatives entstehen kann.
Die Ausstellung mit Arbeiten aus der Sammlung Murken
entführt uns in die Welt der Phantasie und der Visionen.
André Breton verfasste 1924 das Manifest du Surréalisme
und plädierte dafür, Träume, Halluzinationen und Visionen
als eine ernstzunehmende Form des Begreifens von Wirklichkeit zuzulassen und auf eine Ebene mit dem durch Verstand und Intelligenz kontrollierten Denken und Empfinden
zu stellen. Das Freisetzen des Unterbewusstseins, des
tiefsten Inneren, wird wegweisend für eine neue Kunstrichtung – den Surrealismus. Die Schau Phantastische
Welten zeigt, dass sich Künstler unterschiedlicher Generationen seither mit dem Imaginären und Surrealen der
gesellschaftlichen Realität beschäftigen und traumhafte
Bildwelten entwerfen. Die Empfänglichkeit dafür ist mit der
Zeit leider abgestumpft, werden doch im Alltag durch die
Werbung und die Medien häufig visionäre, kommerzielle
Bilder gesendet. Die Ausstellung mit vornehmlich deutschen Künstlern wird den Blick auf das 20. Jahrhundert
als Zeitalter der psychologischen Einsicht wieder sensibler für eine Debatte um die „andere Realität“ machen.
Ganz besonders stolz sind wir, im nächsten Jahr die Ausstellung Sammlung Bayer im Berliner Martin-Gropius-Bau
zu präsentieren! Selbst sie reflektiert die Frage nach der
Verortung: Die Werke der Sammlung Bayer sind nach „innen“ gerichtet, das heißt, sie sind ausschließlich BayerMitarbeitern vorbehalten, die damit ihre Büro- und Konferenzräume ausstatten können. Der Außenwelt, sprich der
Öffentlichkeit, ist die Sammlung normalerweise nicht zugänglich. Das wird nun im Rahmen des 150-jährigen BayerJubiläums möglich, in dem die wichtigsten Arbeiten der
Sammlung im Martin-Gropius-Bau Berlin einem großem
Publikum präsentiert werden. Und so geht die Sammlung
auf Reisen – von der Innenwelt in die Außenwelt!
Innenwelten – Außenwelten – das ist der Kosmos, den
bildende Künstler immer wieder befragen. Ihre Kunst entsteht in der Abgrenzung zur Außenwelt und doch beziehen
sie ihr Material aus den Erfahrungen dieser Außenwelt. Es
ist eine ihrer wichtigsten Aufgaben, uns die Welt mit anderen Augen sehen zu lassen und das Innen und Außen des
Lebens sichtbar zu reflektieren und zu hinterfragen. Für
uns alle ein großer Gewinn.
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 82
Margarita Broich: Wenn der Vorhang fällt
Kurt Wanski – Ausrufezeichen und unterstrichen
Porträts
M. Broich: Ben Becker Jedermann, 2010
Margarita Broich studierte Fotodesign an der Fachhochschule Dortmund und arbeitete als Theaterfotografin am
Schauspielhaus Bochum bei Claus Peymann, bevor sie in
Berlin ihre Schauspielausbildung machte. Als Schauspielerin ist sie uns bekannt, als Fotografin rückt sie nun in unser Blickfeld. Nach ihrem Engagement am Schauspielhaus
Frankfurt spielte sie u. a. am Deutschen Theater, am Schillertheater, am Maxim-Gorki-Theater, an der Volksbühne
Berlin und bei den Salzburger Festspielen. Von 1991 bis
2002 war sie festes Mitglied des Berliner Ensembles. Sie
arbeitete mit Regisseuren wie Einar Schleef, Heiner Müller
oder Christoph Schlingensief und wirkt als Schauspielerin
in Fernseh- und Filmproduktionen mit. Nach der Vorstellung Rosebud von Christoph Schlingensief kam sie in ihre
Garderobe und blickte in den Spiegel, rot unterlaufene
stiere Augen in einem blutverschmierten Gesicht blickten
zurück. Vom eigenen Spiegelbild aufgewühlt und verstört,
faszinierte sie andererseits dieser „eigenartige Zwischenzustand nach einer Vorstellung“. Diesen bei sich und ihren
Schauspielkollegen festzuhalten war der Impuls für ihre fotografische Arbeit. Die Ausstellung zeigt 70 groß- und mittelformatige Porträts von Schauspielerinnen und Schauspielern jeweils unmittelbar nach ihren Bühnenauftritten;
die intimen Porträts zeigen Menschen, die langsam zurück
in die Wirklichkeit finden: das Kostüm noch angezogen,
die Theaterschminke noch aufgetragen; überwältigt von
Gefühlen wie Euphorie, Leidenschaft, Wahn, Erleichterung
oder totaler Erschöpfung. Es sind Momentaufnahmen innerer Zustände, Porträts von Menschen, die mit aller ihnen
zur Verfügung stehenden Kraft ihr Innerstes nach außen
gekehrt haben und von dem „pathetischen“ Außen wieder
zu sich selbst zurückfinden.
26.08-13.01
SO 26.08 |
|
FR 26.10 |
|
M. Broich: Dietmar Bär, 2011
83 kultur.bayer.de
11:00 | Vernissage
Bayer Kulturhaus, Leverkusen
19:00-24:00
Leverkusener Kunstnacht mit Programm
Kurt Wanski ist Künstler, Musiker und anders als andere
Menschen. Seine Diagnose lautet: „Entwicklungsstand
im frühkindlichen Stadium, Bildungsunfähigkeit, Sammeltrieb...“ Der 90-Jährige, dessen Arbeiten seit 1982 ausgestellt und gesammelt werden, lebt betreut in einem Heim
in Berlin.
In zeichnerischen Mitteilungen berichtet er über seine
Begegnungen mit den Bildern der Welt, jener Welt, in der
angeblich alles normal ist. Wanski ist wach, er liest täglich
Zeitungen und Zeitschriften und beschäftigt sich mit seinen „inneren“ Bildern und jenen der Printmedien. Auf dem
Papier – meist mit Filzstiften oder Ölkreiden gemalt – erscheinen dann Mixturen dieser beiden Bildwelten, die sich
in träumerische und originelle Metamorphosen des Gesehenen wandeln. Sinn des Werkes ist seine Erschaffung
selbst, initiiert durch schöpferische Energie, Schaffenskraft
und unverbrauchte Spontaneität. Wanskis Bilder sind lustig
und poetisch. Unbefangen und vorurteilsfrei reagiert er auf
die ihn umgebende Bilderflut. Nach eigenem Gesetz wählt
er die Gegenstände seiner Zeichnungen aus: Tiere, Flugzeuge, berühmte Menschen, wie Politiker und Schauspieler
und die „Wilden“ der Gesellschaft: Clowns, Indianer, Rocker. Beeinflusst durch das katholische Stift, in dem er lebt,
erscheinen auch christlich geprägte Szenen oder biblische
Gestalten. Wie ein Anachronismus wirken die in Sütterlin – die Schrift seiner Kindheit – geschriebenen Worte an
den Bildrändern neben seinen modernen, farbigen Zeichnungen. Mit künstlerischem Stolz signiert er jedes Bild mit
seinem vollen Namen: Kurt Wanski – unterstrichen und mit
einem Ausrufezeichen versehen. Will man sein Werk Strömungen oder Gruppierungen zuordnen, dann trifft man auf
Etiketten wie Art Brut, Raw-Art, Self-taught Art oder Outsider-Art – Bezeichnungen, die diese Kunstform als eine
außerhalb etablierter Kunstrichtungen liegend markieren.
Angesichts der Individualität und der Unbeeinflussbarkeit
seiner Formensprache erscheint eine Zuordnung überflüssig. Wichtiger ist, die Frage nach unserem Konzept von
„Normalität“ und „Andersartigkeit“ zu stellen.
K. Wanski: o. T., 1992
24.02-28.04
SO 24.02 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
K. Wanski: o. T., 1992
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 84
K. Schmidt-Rottluff: Stilleben mit Gartenblume und Maske, 1943
Verlegers Axel Hinrich Murken belegt, dass sich bis heute
Künstler in unterschiedlichen stilistischen Richtungen – ob
altmeisterlich, expressiv, neusachlich, hyperreal – mit dem
Imaginären und Surrealen unserer Welt beschäftigen. Sie
appellieren mit traumhaften, phantastischen oder virtuellen Bildwelten an tiefliegende Bewusstseinsschichten des
Menschen. So zum Beispiel Edgar Ende (1901-1965) mit
abstrusen Rauminszenierungen, Georges Spiro (19091984), der bunte groteske Figuren entwirft, und Karl Heidelbach (1923-1993) mit torsierten Menschenbildern. Die
Tradition der belgischen Surrealisten wie Magritte oder
Delvaux führte Roland Delcol (*1942) mit auf die Gegenwart bezogenen Zitaten berühmter Kunstwerke fort. Edi
Brancolini (*1946) knüpft mit seiner symbolistischen Bildsprache an die italienische pittura metafisica an und Uwe
Lausen (1941-1970) verknüpfte mit hyperrealistischen Stilmitteln in seinen Werken der 60er Jahre Psychedelisches
mit Phantastischem. Phantastisches und Surreales reflektieren auch die jüngeren Künstler der Sammlung wie
Christine Weber (*1963) und Frank Jakob Esser (*1970),
in deren Arbeiten Themen wie Sehnsucht und Hoffnung,
Eros und Melancholie sowie die Frage nach der menschlichen Existenz eine große Rolle spielen.
I. Knoebel: Figur 24, 1986
Sammlung Bayer
Sammlung Bayer – „out of office“. Anlässlich des 150-jährigen Firmenjubiläums werden die Werke der Sammlung
Bayer ihre Standorte gegen die Ausstellungsräume des
imposanten Martin-Gropius-Baus in Berlin tauschen. Allen
Kolleginnen und Kollegen, die nun vor einer leeren Wand
zurückbleiben, sei für ihr Verständnis und für die Unterstützung beim Zusammentragen der Arbeiten gedankt
und gesagt: Berlin ist immer eine Reise wert!
Mit 240 Werken wird die Sammlung Bayer dort erstmals
einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Neben Aquarellen
und Handzeichungen der expressionistischen Künstlervereinigung „Die Brücke“, zu der neben Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff später auch
Max Pechstein, Emil Nolde und Otto Müller zählten, sowie
spätexpressionistischen Gemälden von Max Beckmann,
Max Kaus und Ernst Mollenhauer werden druckgraphische
Blätter der Klassischen Moderne zum Beispiel von Lyonel
Feininger, Georges Braques und Pablo Picasso gezeigt.
Von Ernst Wilhelm Nay, einem der wichtigsten deutschen
Nachkriegskünstler, sind zwei große Leinwände und Bleistiftzeichnungen zu sehen. Die Malerei des Informel wird
mit Arbeiten von Gerhard Hoehme, Bernard Schultze und
Manolo Millares präsentiert. Einzelpositionen wie zum Beispiel die farbenprächtigen Farblithographien des amerikanischen Expressionisten Sam Francis, Radierungen der
Spanier Eduardo Chillida und Antoni Tàpies sowie Litho-
85 kultur.bayer.de
graphien Joan Mirós runden den Einblick in den graphischen Schwerpunkt der Sammlung ab.
Aus den 1980er- und 1990er-Jahren besitzt das Unternehmen Arbeiten renommierter deutscher Maler, beispielsweise Gerhard Richter, Georg Herold, Martin Kippenberger,
Albert Oehlen, Markus Oehlen und Werner Büttner. Da
sich im Rahmen des stART-Programmes von Bayer Kultur
Klassen renommierter deutscher Kunsthochschulen präsentieren und mit einer Ausstellung und Ankäufen für die
Sammlung gefördert werden, darf natürlich der Blick auf
die junge zeitgenössische Kunst aus der Sammlung Bayer
nicht fehlen.
Anlässlich dieser Ausstellung und des Firmenjubiläums hat
Bayer Kultur bei dem Komponisten Walter Steffens ein Violinkonzert über Gerhard Richters Abstract Picture (555) in
Auftrag gegeben. Die Uraufführung dieser Musikalischen
Bildreflexion findet am 12. April 2013 in Leverkusen statt.
21.03-09.06
DO 21.03 | 19:00 | Vernissage | Martin-Gropius-Bau, Berlin
F. J. Esser: Jagd auf Fische, 2007
Phantastische Welten.
Vom Surrealismus zum Neosymbolismus
05.05-30.06
SO 05.05 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Die Sammlung Murken
Der Gründer des Surrealismus, André Breton, postulierte
1924 die „Allmacht des Traumes“ und die Freisetzung des
Unterbewusstseins als das wegweisende Element für eine
neue revolutionäre Kunstrichtung. Auch nach dem Ende
des Zweiten Weltkrieges setzten sich Künstler mit den Folgen des Erlebten künstlerisch auseinander und verarbeiteten Traumata, Begierden, Ängste, aber auch Hoffnungen
der Zeit. Dabei bezogen sie sich auf den Surrealismus der
20er-Jahre, in dem sie dem Ziel huldigten, das Unbewusste auf neue Art und Weise abzubilden. Irreale Bildräume,
fragmentierte Körper, skurrile Mischwesen, surreale Objekte und verstörende Zukunftsvisionen prägen die phantastische Malerei des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Ausstellung
mit Werken aus der Sammlung des Medizinhistorikers und
C. Weber: KB Morgenstern 8, 2005
Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 86
-8+x | KINDER
SCHAUSPIEL
Salz
MUSIK
von und mit Hedwig Rost & Jörg Baesecke
Musikalische Streiche mit Till Eulenspiegel und
den Schildbürgern
SO 30.09 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 23.09 | 14:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Der Josa mit der Zauberfiedel
von Janosch | Theater Waidspeicher | Regie: Sylvia Wanke
Das Gift im Lift – warum Orpheus ganz nach
unten fuhr WA
SO 02.12 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kinderoperette von Kay Link nach Jacques Offenbach
Regie: Kay Link
Das Krokodil und die Bauerntochter
SA 15.12 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 16.12 | 15:00 und 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Märchen aus Nordindien | Gabi Altenbach, Erzählerin
SO 27.01 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Die Irrwischkönigin
von Diana Anders nach dem Märchen von R. von Volkmann-Leander
Mozart und der Musikfantasiomat
DI 19.02 | 09:30 und 11:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Lehrerseminar:
DI 15.01 | 15:00-18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 09.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Die Orchesterolympiade
Frühlingskitzel
TheaterFusion | Idee und Spiel: Susanne Olbrich
Theater Kontra-Punkt | Bayer-Philharmoniker | Bernhard Steiner
SO 28.04 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 21.04 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
KUNST
TANZ
kind.gerecht. – I change my world!
Regie/Choreographie: Tina El-Fayoumy, Sabine Seume
SO 05.05 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kinderatelier „Der Seelenvogel“
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
SA 22.09 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 10.11 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 01.12 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kinderatelier „Phantastische Welten“
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
SA 12.01 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 23.02 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 16.03 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
-8+x | Kinder 88
Schauspiel
Salz
Tanz
Der Josa mit der Zauberfiedel
Salz
Der Josa mit der Zauberfiedel
Wie phantasievoll, unterhaltsam und
gekonnt Geschichte mit Märchen,
Liedern und Sagen gemischt werden
kann und alles auf der Bühne erfahrbar wird, zeigt die 1982 gegründete
„Kleinste Bühne der Welt“. In ständigem Dialog mit dem Publikum um die
Verständlichkeit der benutzten theatralen Mittel entwickeln die beiden
Künstler in ihren kleinen Stückchen jeweils eine eigene Form. Die „Kleinste
Bühne der Welt“ ist deshalb Figurenund Puppentheater, Bildertheater und
Objekttheater. Bei ihrer Vorstellung
von Salz ist viel Papier im Spiel, das
gefaltet, gerissen, geschnitten und
geschichtet wird.
Der Köhler Jeromir ist groß wie ein
Riese und so stark, dass er Bäume
durch die Gegend tragen kann. Josa,
sein Sohn, ist das Gegenteil – klein
und schmächtig. Darüber ist Josa so
traurig, dass er weinen muss, denn
was soll er später sonst werden als
Köhler? Eines Tages schenkt ihm
ein Vogel eine Zauberfiedel. Fiedelt
Josa, werden alle, die die Töne hören,
groß und stark – oder so klein wie ein
Fliegenbein. Mit seinem Zauberinstrument reitet Josa auf dem Rücken
einer Ameise ans Ende der Welt. Unterwegs muss er einige Proben bestehen, bis er zum Mond gelangt. Immer,
wenn dieser vorbeiwandert, spielt der
Junge. Der Mond wird groß oder klein.
Dann sieht Jeromir zum Himmel und
weiß, es ist sein Sohn, der das kann.
von und mit Hedwig Rost & Jörg Baesecke
Kleinste Bühne der Welt/Schauburg München
Mit: Hedwig Rost (Geige); Jörg Baesecke
Für alle ab 6 Jahren
SO 30.09 | 15:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 7/4
Siehe auch Seite 102: Workshop für Schulklassen am Folgetag.
von Janosch
Theater Waidspeicher
Regie, Gesamtausstattung: Sylvia Wanke
Mit: Anna Fülle, Paul Günther, Martin Vogel
Für alle ab 4 Jahren
SO 02.12 | 15:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
G. Altenbach
Das Krokodil und die
Bauerntochter
Ein König schläft immer und überall ein
und weiß sich nicht mehr zu helfen. Da
kommt eine junge Frau in seinen Palast und will ihn davon heilen, indem
sie anfängt, ihm Geschichten zu erzählen: Spannende, überraschende,
lustige und poetische Märchen aus
dem alten Indien, in denen sich ein
Krokodil als Prinz entpuppt, ein König
sich täglich in der Pfanne braten lassen muss und ein Mann mit den Göttern im Himmel tanzen darf. Mit Musik
und Tanz nimmt Gabi Altenbach ihr
Publikum in diesem Erzählprogramm
mit auf eine indische Hochzeit, so
dass man am Ende denkt, man sei
wirklich dabei gewesen.
Märchen aus Nordindien
Gabi Altenbach, Erzählerin
Für alle ab 6 Jahren
SO 27.01 | 15:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 7/4
Siehe auch Seite 102: Workshop für Schulklassen am Folgetag.
Die Irrwischkönigin
Frühlingskitzel
kind.gerecht.
Die Irrwischkönigin
Frühlingskitzel
kind.gerecht. – I change my world!
Das Königspaar eines großen Reiches wünscht sich sehnlichst einen
Thronfolger. Es findet Hilfe bei der
Irrwischkönigin. Diese stellt nur eine
Bedingung: Liebt Prinz Vesa dereinst
ein Mädchen, darf er diese Liebe nie
und nimmer verlieren. Verliert er sie,
ist er selbst verloren und landet in
den Armen der Irrwischkönigin. Das
Königspaar willigt ein und ist überglücklich, als ihm übers Jahr ein bildschöner Knabe geboren wird. Vesa
aber ist eigenwillig und sonderbar.
Als er sich in das Waldmädchen Blauäuglein verliebt, sind die Eltern außer
sich… Barbara Kratz präsentiert eine
romantische Märchenshow: Schauspiel, Puppenspiel, Musik – dieses
Märchen ist alles in einem.
Puppenspielerin und Regisseurin Susanne Olbrich hat vier einzelne Theaterstücke geschaffen, die auf die
besonderen Konzentrations- und Aufmerksamkeitsbedürfnisse von Kindergartenkindern eingehen und dabei auf
Schauspiel, Objektspiel, Sprachspiele, Klänge, Lieder und das Puppenspiel setzen.
Mit gestischen Sprachspielen beginnt
die Entdeckungsreise. Überall knackt
und knirscht, wächst und sprießt es,
die Sonne kitzelt alles wach. Auch das
Mausekind erwacht aus dem Winterschlaf und staunt nicht schlecht, was
aus dem Ding in seinem Blumentopf
wächst. Und liegt da nicht ein Osterei
im Gras?
Drei Tänzer und ein Schauspieler prallen aufeinander – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie spielen was das
Zeug hält: rollen über den Bühnenboden, bewerfen sich, spielen Fangen,
Verstecken, verlieren sich im Spiel…
Dann kippt das Spiel: Aus Spiel wird
Arbeit – Arbeit, die an vielen Orten unseres Planeten Alltag ist. Kinderarbeit.
Kein Spiel, kein kindgerechtes Leben,
sondern ein harter Alltag, um zu überleben, ist dort Normalität. Doch was
geht das uns an?
Ohne viele Worte mit Spaß an Bewegung untersucht das Ensemble
große Fragen, die schon im Kleinen
beginnen. Warum gibt es Armut in der
Welt? Wieso haben einige viel und
viele viel zu wenig? Wie sähe eine gerechte Welt aus?
von Diana Anders
nach Motiven des romantischen Märchens
von Richard von Volkmann-Leander
Regie: Diana Anders | Mit: Barbara Kratz
Für alle ab 6 Jahren
SA 09.03 | 15:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 7/4
Aus der 4-teiligen Reihe
Mein Jahreszeitenquartett
TheaterFusion
Idee und Spiel: Susanne Olbrich
Für Kinder von 2 bis 5 Jahren
SO 21.04 | 15:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 7/4
Regie/Choreographie: Tina El-Fayoumy,
Sabine Seume
Musik: Benjamin Garcia Alonso
Für alle ab 8 Jahren
SO 05.05 | 16:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 7/4
EUR 7/4
89 kultur.bayer.de
-8+x | Kinder 90
Musik
Musikalische Streiche – CD-Cover
KUNST
Das Gift im Lift
Mozart und der …
Die Orchesterolympiade
Kinderatelier
Musikalische Streiche mit Till Eulenspiegel und den Schildbürgern
Das Gift im Lift – warum Orpheus
ganz nach unten fuhr WA
Mozart und der Musikfantasiomat
Die Orchesterolympiade
Kinderatelier „Der Seelenvogel“
Alte Geschichten in neuer musikalischer Verkleidung: Das duo pianoworte widmet sich mit Leidenschaft
einer für Kinder umgemodelten „klassischen“ Konzertform – oder besser,
sie erweitern diese Form für das junge
Publikum. Ob die Schildbürger nämlich so dumm sind, wie man immer
meint, soll gemeinsam mit einem
Kinderchor in Form einer „frechen
Rap-Geschichte“ erkundet werden.
Aber auch Till Eulenspiegel kommt in
Tarkmanns musikalischer Gestaltung
sehr plastisch zu Gehör, und so laut,
wie seine Mitbürger in den alten Geschichten über ihn schimpfen, so unbefangen kann man heute über seine
Streiche lachen.
Was haben Orpheus und Eurydike,
Jupiter und Juno, Pluto und all die
anderen Götter mit Fernsehverbot,
Fahrstuhlfahren, einer Götter-WG im
Penthouse und dem Partykeller zu
tun? Kay Links witzige Kinderfassung
der Offenbach-Operette Orpheus in
der Unterwelt hat im März 2012 unter großem Jubel Premiere gefeiert.
Als Weihnachtsmärchen der ganz besonderen Art nimmt Bayer Kultur diese Eigenproduktion in einer kleinen
Aufführungsserie wieder auf. Auch
Schulvorstellungen sind möglich. Dabei dürfen die kleinen Theatergänger
über streitende Erwachsene, tanzende Götter, und eine singende Fliege
lachen und staunen. Ein Theaterspaß
für die ganze Familie!
Laterna Musica war bisher unter dem
Namen Ohrwurm-Projekt bekannt.
Pianist Christoph Ullrich und seine
musikalischen Mitstreiter gehören bei
Bayer Kultur längst zu den Stammgästen. Sie begeistern immer wieder Kinder für die Welt der klassischen Musik.
Das aktuelle Projekt ist eine charmante Fantasie über Wolfgang Amadeus
Mozart: Das Leben des Komponisten
ist in Unordnung geraten, aber der geniale Tonsetzer hat sich eine besondere Maschine, einen „Musikfantasiomaten“, bauen lassen. Dieser kann bisher
nur im Kopf ausgedachte Musikstücke
druckfertig ausspucken und eine Figur herbeizaubern, die diese Musik
zum Klingen bringt. Wie magisch! Wie
praktisch! Aber auch ziemlich rätselhaft – eben ganz wie Mozart selbst.
Schwarzer Anzug? Krawatte? Nicht
hier. Bei der Orchesterolympiade erscheinen die Bayer-Philharmoniker in
Trainingshose und Schweißband und
zeigen, was sie sportlich drauf haben:
Sie steigen auf die Bühne und duellieren sich in musikalisch umgeformten
Disziplinen wie Marathon, Sprint und
Weitsprung. So findet das junge Publikum heraus, wer die höchsten Töne
spielt oder wer der Lauteste ist. Sie erfahren auch, wer seinem Instrument die
skurrilsten Geräusche entlocken kann,
und Chefdirigent Bernhard Steiner
lässt zwei kleine Kandidaten spüren,
wie es so ist, ein ganzes Orchester zu
dirigieren. Die Musiker zeigen Fitness,
Sportsgeist, Flexibilität, Witz – und ihre
geheimen Tricks und Kniffe.
„In der Seele, in ihrer Mitte, steht ein
Vogel auf einem Bein. Der Seelenvogel. Und er fühlt alles, was wir fühlen.“
Der Seelenvogel weiß, wie es in uns
ausschaut, was tief in unserem Inneren
vor sich geht. Er kennt unsere Gefühle
und unsere Wünsche. Er besitzt den
Schlüssel zu den Schubladen, in denen wir unsere Gefühle verborgen halten. In den Ateliers beschäftigen sich
die Kinder mit der Idee des Seelenvogels. Die Kinder gestalten ihre persönlichen Schubladen und Schatztruhen
und füllen sie mit ihren Geschichten,
Träumen und Geheimnissen.
Für Grundschulklassen
Lehrerseminar (siehe Seite 101):
DI 15.01 | 15:00-18:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Theater Kontra-Punkt, Düsseldorf
Annette Bieker und
Frank Schulz, Künstlerische Leitung
Bayer-Philharmoniker
Bernhard Steiner, Dirigent
Für alle ab 4 Jahren
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
von Kay Link nach Jacques Offenbach
Regie: Kay Link | Ausstattung: Olga von Wahl
Musikalische Leitung: Yoshiko Hashimoto
Für alle ab 8 Jahren
EUR 7/4
SA 15.12 | 15:00
SO 16.12 | 15:00 und 17:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Vorstellungen:
DI 19.02 | 09:30 und 11:30
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 28.04 | 15:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kinderchor gesucht: Siehe Seite 99
EUR 7/4
EUR 7/4 (inkl. Bustransfer)
EUR 7/4
A. N. Tarkmann, J. Schade: Till Eulenspiegel
C. J. Keller, S. Esser, A. Kuchinka:
Schildbürger sind dumm!
Für alle ab 8 Jahren
SO 23.09 | 14:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
91 kultur.bayer.de
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt
Für Kinder von 5 bis 10 Jahren
Kinderatelier
Kinderatelier
„Phantastische Welten“
Welches Kind möchte nicht auch einmal seine echte, reale Welt mit der
von Amazonen, Kriegern, Prinzessinnen, Rittern, Zwergen und Einhörnern
vertauschen? Einmal Pumuckl oder
Pippi Langstrumpf begleiten? Mit offenen Augen träumen, in magische
Atmosphären tauchen oder Träume
in Räume verwandeln und Teil einer
phantastischen Welt werden – diese
Möglichkeiten eröffnen sich den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Sie sind eingeladen, ihre persönliche
phantastische Welt zu kreieren: malend, bastelnd und formend.
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt
Für Kinder von 5 bis 10 Jahren
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
SA 22.09
SA 10.11
SA 01.12
Eintritt frei
|
|
|
|
|
|
14:30-17:30
Bayer Kulturhaus, Leverkusen
14:30-17:30
Bayer Kulturhaus, Leverkusen
14:30-17:30
Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 12.01 |
|
SA 23.02 |
|
SA 16.03 |
|
14:30-17:30
Bayer Kulturhaus, Leverkusen
14:30-17:30
Bayer Kulturhaus, Leverkusen
14:30-17:30
Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Eintritt frei
-8+x | Kinder 92
- 16+x | jugend
SCHAUSPIEL
MUSIK
Ehrensache
Barfuß auf dem Eise UA
von Lutz Hübner
theaterperipherie | Regie: Alexander Brill
von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont
Regie: Julia Riegel | Caroline Neven Du Mont
DO20.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 21.09 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MO 22.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Frankenstein
TANZ
Nach Mary Shelley
in der Fassung von Felix Bärwald und Sven Hasselberg
Metropoltheater München | Regie: Felix Bärwald
Journey Home
DO 22.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 01.03 | 19.30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Tschick
von Wolfgang Herrndorf
Eingerichtet vom Ensemble
nach der Bühnenfassung von Robert Koall
Junges DT Berlin | Regie: Alexander Riemenschneider
FR 21.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 22.12 | 15:00 und 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Merlin oder Das wüste Land
Choreographie: Les SlovaKs Dance Collective
Komponist und Livemusik: Simon Thierrée
KUNST
Jugendatelier „Innenwelten – Außenwelten“
Leitung: Angela Katzy
MO-MI | 08.10-10.10 | je 10:00-16:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Jugendatelier „Künstlerbücher“
Leitung: Annette Lynen
Metropoltheater München | Regie: Jochen Schölch
DI 19.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MO-MI | 25.03-27.03 | je 10:00-16:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
-16+x | Jugend 94
Schauspiel
Ehrensache
Frankenstein
Ehrensache
Frankenstein
Es ist die Geschichte eines Ausflugs von vier Jugendlichen,
der in einer Tragödie endet: Zwei türkische Jungen, Cem
und Sinan, lernen zwei Mädchen kennen, mit denen sie sich
zu einem Ausflug in die Großstadt verabreden. Am Ende
dieses Tages liegt eines der Mädchen mit mehr als dreißig
Messerstichen tot auf einem Rastplatz – ihre zwei Jahre
jüngere Freundin überlebt schwer verletzt. Unter dem Eindruck eines authentischen Falles zeigt Lutz Hübner, dass
Menschen zwar gemeinsam an einem Ort, gleichzeitig aber
in verschiedenen Welten leben können. Als der Gerichtsgutachter versucht, Motive für die Gewalttat zu finden und
die Funktionsmechanismen des Handelns zu entdecken,
stößt er bei den unterschiedlichen Versionen vom Tathergang auf grundverschiedene Frauen- und Männerbilder.
Alexander Brill feierte in der letzten Spielzeit mit Maria
Magdalena im Jugendabo von Bayer Kultur einen Triumph.
Mit seiner Inszenierung Ehrensache über die Konfrontation
von westlichen Lebensträumen und muslimisch geprägtem
Wertesystem, die in einem archaisch anmutenden Patriarchat ihren Rückhalt finden und Gewalt als legitimes Mittel
zur Durchsetzung ihrer Weltsicht interpretieren, ist er mit
dem Günther-Rühle-Preis 2010 ausgezeichnet worden.
Der durch den Tod der Mutter traumatisierte junge Schweizer Wissenschaftler Viktor Frankenstein sucht nach Mitteln
und Wegen, den Tod zu besiegen. Er schafft eine Kreatur,
die ihre Umgebung in Angst und Schrecken versetzt und
sich doch nur nach Liebe und Zuneigung in Gestalt einer
Gefährtin sehnt. Viktor lässt sich auf das Unterfangen ein
– tötet dann das künstlich erschaffene weibliche Wesen im
Angesicht der Kreatur und ein gnadenloser Kampf beginnt.
Frankenstein ist nicht nur eine Gruselgeschichte und ein
Meilenstein im Genre der Vampirliteratur. Die Arbeit von
Mary Shelley ist ein Werk mit philosophischen Ambitionen,
das hochaktuelle Fragen nach Möglichkeiten und Grenzen
der wissenschaftlicher Schöpfung, nach der Verantwortlichkeit des Wissenschaftlers und nach dem Verhältnis
von Innenwelt und Außenwelt in den Blick stellt.
Die Inszenierung von Felix Bärwald entdeckt in der Innenwelt der künstlich geschaffenen Kreatur nicht nur das mordende Monster, sondern in der Sehnsucht im Kampf um
eine Gefährtin auch ein emotionales, sprachbegabtes und
bemitleidenswertes Wesen, das sich in seinem Innersten
nur Liebe und Zuneigung wünscht.
von Lutz Hübner
theaterperipherie | Regie: Alexander Brill
Mit: Clara Schwarz; Deniz Kezer, Adil Khadri,
Hadi Khanjanpour, Hartmut Volle
nach Mary Shelley
in der Fassung von Felix Bärwald und Sven Hasselberg
Metropoltheater München
Regie: Felix Bärwald
Mit: Irina Ries, Judith Toth, Elisabeth Wasserscheid;
Mirkus Hahn, Philipp Moschitz, Peter Papakostidis, Johannes Schön
DO20.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 21.09 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO 22.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18/8
EUR 18/8
95 kultur.bayer.de
Tschick
Merlin
Tschick
Merlin oder Das wüste Land
Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, ein Russlanddeutscher aus Berlin-Marzahn, und Maik Klingenberg,
sein wohlstandsverwahrloster Klassenkamerad, brechen
mit geklautem Lada, aber ohne Plan und Kompass auf
zu einer abenteuerlichen Irrfahrt durch die ostdeutsche
Provinz. Alexander Riemenschneider inszenierte die berührende und lakonisch-komische Road-Novel über zwei
14-jährige Außenseiter, die nichts zu verlieren haben und
auf ihrer Reise die Fremde vor der Haustür und wahre
Freundschaft finden, als kongeniale Theateradaption eines preisgekrönten Jugendbuches – künstlerisch auf der
Höhe der Zeit: beide Hauptdarsteller spielen und sprechen
abwechselnd beide Rollen, begleitet von einem Musiker
auf der Gitarre, der mit seinem Instrument die einzelnen
Facetten der Handlung raffiniert begleitet. Die Kulturachse
Leverkusen-Berlin jetzt also auch bei -16+x.
Der Teufel ist ... nur ein Mensch. Er betritt die Welt, die er
bessern will, als Zauberer Merlin und gründet die Tafelrunde, die eine Ordnung der Gerechtigkeit, der Gleichheit und des Friedens herbeiführen soll. Eine Vielzahl von
Kräften gefährdet und bedroht dieses edle Vorhaben einer
umfassenden christlichen Gesittung schon vom Beginn an
– Eros und Aggression vornweg. Die Utopie der besseren
Welt scheitert an der Unfähigkeit des Menschen.
Jochen Schölch, der eine Professur für Schauspiel an
der Bayerischen Theaterakademie bekleidet, lässt in dem
Klassiker von Tankred Dorst aus dem Jahr 1981 am Metropoltheater München seinen Teufelssohn Merlin als WaveGothic-Frau in Plateau-Stiefeln, Grufti-Mantel und weißer
Schminke auftreten. Die Inszenierung der Bayerischen
Theaterakademie August Everding lebt von der subtilen
Figurenzeichnung und den phantasievollen und artistischen Szenenwechseln.
von Wolfgang Herrndorf
Eingerichtet vom Ensemble nach der Bühnenfassung von Robert Koall
Junges DT Berlin | Regie: Alexander Riemenschneider
Mit: Natalia Belitski; Sven Fricke, Thorsten Hierse, Arne Jansen
FR 21.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 22.12 | 15:00 und 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18/8
Metropoltheater München
Regie: Jochen Schölch
Mit: Sarah Grunert, Ines Hollinger, Maria Weidner; Sebastian Baumgart,
Heiner Bomhard, Kevin Körber, Patrick Nellessen, James Newton,
Rasmus Max Wirth
DI 19.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18/8
-16+x | Jugend 96
musik
TANZ
KUNST
Barfuß auf dem Eise
Journey Home
Jugendatelier
Künstlerbücher
Barfuß auf dem Eise UA
Journey Home
Jugendatelier „Innenwelten – Außenwelten“
Jugendatelier „Künstlerbücher“
Barfuß auf dem Eise ist ein Theaterabend über Franz Schubert. Anhand zentraler Lebensstationen von der Kindheit
bis zum Tod wird in einem berührenden Psychogramm versucht, sich seiner Persönlichkeit „anzunähern“. Ein Theaterstück, das sich um große Musik dreht und um einen der
größten Musiker aller Zeiten, der aber – und das ist das eigentliche Thema dieses Abends – der Welt am Anfang des
19. Jahrhunderts nicht gewachsen war. Haben Jugendliche
gerade in unserer, viele überfordernden Zeit nicht oft genau
dasselbe Gefühl? Das Stück – von jungen Schauspielern
aus Berlin und jungen Sängern aus Köln auf die Bühne gebracht – schlägt eine Brücke vom 19. Jahrhundert in die
Gegenwart und zeigt, dass Schuberts Musik heute noch
genauso berührend und aussagekräftig ist wie damals.
Mit Journey Home erwartet die Zuschauer kein dramatischer Tanzabend, sondern es ist vielmehr ein Stück über
das Lebensgefühl und die Verbundenheit der Tänzer untereinander. Sie verstehen sich als choreographisches Kollektiv, trafen sich in Belgien während ihres Tanzstudiums
und fanden, da sie alle aus der Slowakei stammen, sofort
zueinander. Ihre Stücke erarbeiten sie gemeinsam und in
allen bereits entstandenen Choreographien spiegeln sich
die traditionellen Wurzeln der fernen Heimat. Locker und
unbekümmert mixen sie slowakischen Volkstanz mit zeitgenössischem Bewegungsvokabular. Kleine Sequenzen,
fast Tanzminiaturen, wirbeln furios und der Schwerkraft
trotzend über die Bühne. Momente voll derber Burleske
wechseln mit beschwingten Momenten voller Heiterkeit. Es
wird gemeinsam gesungen, gefiedelt und getanzt. Tempo,
Humor und unbändige Lust an der Bewegung kennzeichnen diesen Abend und die Zuschauer verlassen den Saal
mit der Gewissheit: Tanz(en) ist wunderbar!
Innen – Außen: zwei Pole, zwischen denen sich eine Welt
aufspannt. Innenraum und Außenraum: Von wo habe ich
die Innenansicht, wo die Außensicht? Eine Frage der Perspektive, der Wahrnehmung, des Standorts. Wie und wo
sind die Übergänge? Was kann ich von außen sehen oder
erahnen, welche Geheimnisse verbergen sich im Inneren?
Wie kehrt sich Inneres nach außen? Wo ist der Kern, der
die Welt im Inneren zusammen hält, wo endet das All nach
Außen? Fragen, denen sich neben anderen Disziplinen
auch die Bildende Kunst immer wieder stellt. Die Welt zwischen Innen und Außen wird in dem dreitägigen Seminar
gemeinsam erforscht. Ziel ist es, eine raumgreifende Installation zu dem Thema zu gestalten.
Viele Künstler benutzen neben losen Blättern auch Skizzenbücher, um zu einer gestalterischen Lösung zu kommen,
Ideen zu sammeln oder um Momente festzuhalten. Einige
Künstler entwickeln aus solchen „losen“ Sammlungen auch
„künstlerische“ Bücher, die ganz eigenständige Kunstwerke sind: Bücher, die eine Verbindung des Künstlers zur
Außenwelt darstellen, persönliche, bildnerische „Geschichten“ beinhalten und ein fortlaufender Zyklus sind.
In dem Workshop setzen wir uns mit solchen „Künstlerbüchern“ auseinander und gestalten ein persönliches Skizzenbuch mit „leeren“ Seiten. Das kann später für eigene
Ideen und Gedanken genutzt werden. Außerdem lernen die
Kursteilnehmer eine Technik, mit der eigene Zeichnungen
und Collagen zu Hause zu einem individuellen Künstlerbuch gestaltet werden können.
von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont
Regie: Julia Riegel | Caroline Neven Du Mont
Bühnenbild und Kostüme: Caroline Neven Du Mont
Musikalische Leitung: Luca Quintavalle
Eine Produktion von Bayer Kultur in Zusammenarbeit mit
der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin und
dem Theater Erfurt
MO22.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18/8
97 kultur.bayer.de
Choreographie: Les SlovaKs Dance Collective
Komponist und Livemusik: Simon Thierrée
Leitung: Angela Katzy, Künstlerin und Kulturpädagogin
Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt (mind. sechs Teilnehmer)
Für Jugendliche ab 15 Jahren
Verbindliche Anmeldung bis 17.09 unter 0214.30-47452
Weitere Informationen bei der Anmeldung.
FR 01.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MO-MI 08.10-10.10 | je 10:00-16:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 18/8
Eintritt frei
Leitung: Annette Lynen, Künstlerin und Kunstpädagogin
Die Teilnehmerzahl ist auf 12 beschränkt (mind. sechs Teilnehmer)
Für Jugendliche von 10-14 Jahren
Verbindliche Anmeldung bis 04.03 unter 0214.30-47452
Weitere Informationen bei der Anmeldung.
MO-MI 25.03-27.03 | je 10:00-16:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Eintritt frei
-16+x | Jugend 98
MItmachen!
MUSIK
TANZ
Die vier Jahreszeiten
Workshop Zeitgenössischer Tanz
Termine nach Vereinbarung | Musiker kommen in die Schule
SA 27.04 | 10:00-14:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 28.04 | 10:00-13:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Emilio Percan, Violine | Luca Quintavalle, Cembalo
Das singende Cello
Valentin Radutiu, Violoncello
Fr 14.09 | vormittags | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
| oder in einer Schule
Chor gesucht!
Schildbürger-Rap für Musikalische Streiche mit dem duo pianoworte
SCHAUSPIEL
Workshop zu „Ehrensache“
Leitung: Philipp Haines
DO 20.09 | 11:00-13:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Papiertheater
Leitung: Jörg Baesecke
SO 23.09 | 14:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Barfuß auf dem Eise
Workshop mit Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont
MO 01.10 | 10:00-12:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Workshop zu „Das Krokodil und die Bauerntochter“
Leitung: Gabi Altenbach
Termine nach Vereinbarung | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Besuch einer Orchesterprobe mit
Dirigentengespräch
Tschechisches Nationales Sinfonieorchester | Israel Yinon
DI 04.12 | vormittags | Forum, Leverkusen
Wie entsteht eine Theaterproduktion?
Probenbesuch von Das Gift im Lift – warum Orpheus ganz
nach unten fuhr
DI-DO | 11.-13.12 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Lehrerseminar zu: Mozart und der Musikfantasiomat
MO 28.01 | 10:00-14:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Glauben und Wissen
Leitung: Thorsten Nesch | Junges Theater Leverkusen
KUNST
OUTSIDE I: Skulpturenpark Köln
FR 19.10 | 10:00 | Treffpunkt Bayer Kulturhaus, Leverkusen
OUTSIDE II: Skulpturenpark Waldfrieden Wuppertal
DI 16.07 | 15:45 | Treffpunkt Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Durchführung: Laterna Musica (vormals Ohrwurm e. V.)
DI 15.01 | 15:00-18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Zugabe
Theaterführungen für Schulklassen siehe Seite 123
Die launige Forelle – Liedtranskriptionen
Alexander Krichel, Klavier
MO 25.02 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen oder in einer Schule
Anmeldung zu allen Veranstaltungen:
Christine Hellweg
Mitmachen!-Telefon: 0214.30-47452
[email protected]
Mitmachen! 100
Mitmachen!
MusiK
Über die außerschulischen Angebote hinaus bieten wir Veranstaltungen
für Schulklassen und Workshops für
Lehrer an. Gerade in der Diskussion
um die Vermittlung von ästhetischer
Bildung sehen wir in der Vernetzung
mit Schulen eine große Chance. Einige unserer schulischen Angebote
sind nicht an einen festen Termin gebunden, sondern können auf Anfrage
individuell abgestimmt und gestaltet
werden. Regelmäßig laden wir interessierte Lehrer zu einem Lehrertreff.
Kultur ein, der einen Rahmen für Austausch und Diskussionen über unser
Kinder- und Jugendprogramm, über
Schulprojekte sowie über allgemeine
bildungs- und kulturpolitische Fragen
bietet. Er richtet sich an Lehrer aller
Schulformen, Schulstufen und Fachbereiche.
C. Hellweg
„Der wahre Sinn der Kunst liegt nicht
darin, schöne Objekte zu schaffen.
Es ist vielmehr eine Methode, um zu
verstehen. Ein Weg, die Welt zu durchdringen und den eigenen Platz zu finden.“ (Paul Auster)
Auch für diese Spielzeit haben wir
in unserer Veranstaltungsreihe Mitmachen! wieder ein vielseitiges und
spannendes Angebot für Sie konzipiert, welches das breit gefächerte
kulturelle Programm für Kinder, Jugendliche und Familien kulturpädagogisch begleitet und bereichert!
In Formaten wie Theaterworkshops,
Kunstateliers oder Gesprächskonzerten möchten wir Kinder und Jugendliche aktiv mit Kunst, Musik, Tanz
und Theater bekannt machen – nicht
101 kultur.bayer.de
nur als Zuschauer, sondern auch als
Akteure. Diese aktive Auseinandersetzung ermöglicht es den Teilnehmern, einen lebendigen Zugang zu
den verschiedenen künstlerischen
Ausdrucksformen und Werken zu bekommen. Das Medium der Künste ermöglicht es den Kindern und Jugendlichen darüber hinaus, verschiedene
Perspektiven einzunehmen, Innenund Außenwelten wahrzunehmen, zu
reflektieren und sich selbst zu positionieren. Unsere Mitmachen!-Angebote
umfassen alle künstlerischen Bereiche und richten sich an interessierte
Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen. Sie sind teilweise an bestimmte Aufführungen aus unserem
Kinder- und Jugendprogramm (siehe
-8+x und -16+x) gekoppelt, aber auch
davon unabhängig.
Betreut wird der Bereich Mitmachen!
von der Musikwissenschaftlerin, Sängerin und Theaterpädagogin Christine
Hellweg. Alle Eltern, Lehrer und Interessenten werden gebeten, sich mit
organisatorischen oder inhaltlichen
Fragen sowie Anmeldungen direkt
an Frau Hellweg zu wenden. Lehrer,
die regelmäßig aktuelle Informationen über die Kinder- und Jugendveranstaltungen bekommen und zum
Lehrertreff.Kultur eingeladen werden
möchten, können sich bei Frau Hellweg anmelden.
Musikalische Streiche – CD-Cover
E. Percan
V. Radutiu
Die vier Jahreszeiten
Das singende Cello
Chor gesucht!
Kaum ein Werk der Musikliteratur eignet sich besser dazu, Kinder mit klassischer Musik vertraut zu machen als
Vivaldis Die vier Jahreszeiten. Gemalt,
getanzt, gedichtet, gespielt – es gibt
unzählige Möglichkeiten sich damit zu
beschäftigen.
Emilio Percan und seine Musikerkollegen von l’arte del mondo haben in der
vergangenen Spielzeit mit viel Vergnügen für Schüler, Lehrer und Musiker
mehrfach Schulklassen besucht und
ihnen die Musik von Antonio Vivaldi
nahe gebracht. Dieses Angebot besteht weiter: Die musikalische Umsetzung der Naturbeschreibungen steht
im Mittelpunkt. Die Kinder entdecken,
wie Vivaldi Wind, Gewitter, Glatteis
oder flirrende Hitze vertont hat.
Das Violoncello gilt als das Instrument, das der menschlichen Stimme
am nächsten kommt. Es hat einen
wunderschönen sonoren Klang – aber
kann es wirklich singen oder atmen?
Dieser Frage wird stART-Künstler Valentin Radutiu nachgehen. Er stellt den
Kindern dieses Instrument kurzweilig
vor und erzählt aus seinem Leben als
Künstler. Der berühmte Schwan aus
Saint-Saëns’ Der Karneval der Tiere
wird dabei bestimmt nicht fehlen.
Für alle Fragen der Schülerinnen und
Schüler ist der junge Musiker ebenfalls offen – und wer weiß, vielleicht
darf der ein oder andere das Instrument auch einmal selbst testen?
Je nach Anzahl der interessierten
Schulklassen wird die Veranstaltung
in der jeweiligen Schule oder im Bayer
Kulturhaus stattfinden.
Für die Musikalischen Streiche der
Schildbürger sucht das duo pianoworte einen Chor, der das Duo rappend
auf der Bühne unterstützt. Die Musik
ist bewusst so komponiert, dass ein
Kinder- bzw. Schulchor oder eine engagierte Schulklasse die Anforderungen erfüllen kann. Der Chor singt im
Stück Die Schildbürger sind dumm abwechselnd mit den Künstlern, so dass
die Vorbereitung unabhängig vom duo
pianoworte erfolgt. Notenmaterial und
Ablauf kann bei Bayer Kultur angefordert werden.
Für Schulklassen (3. bis 7. Klasse)
Bewerbungen bis 16. Juni 2012 unter
0214.30-47452 oder
[email protected]
Emilio Percan, Violine
Luca Quintavalle, Cembalo
Für Schulklassen (1. bis 6. Klasse)
Kontakt: Christine Hellweg
Telefon 0214.30-47452
[email protected]
Termine nach Vereinbarung
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
oder [email protected]
FR 14.09 | vormittags
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
oder [email protected]
Für Schulklassen (4. bis 7. Klasse)
SA 22.09
SO 23.09
|
|
|
|
nach Vereinbarung | Probe
Bayer Kulturhaus, Leverkusen
14:00 | Aufführung
Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Siehe auch Seite 88
Mitmachen! 102
Musik
TANZ
A. Krichel
Mozart und der …
Barfuß auf dem Eise
Barfuß auf dem Eise
Die Regisseurin und die Bühnen- und
Kostümbildnerin des Stücks Barfuß
auf dem Eise über das Leben von
Franz Schubert sind zugleich die Autorinnen. Eine nicht eben häufig vorkommende Konstellation.
Diese Chance wollen wir natürlich auch
im Rahmen unserer Mitmachen!-Projekte nutzen. Julia Riegel und Caroline
Neven Du Mont werden im Rahmen
eines Autorinnen-Workshops über die
Entstehung und die besondere Herangehensweise bei der Arbeit an diesem
Theaterstück mit Musik berichten und
zugleich die dramaturgischen Besonderheiten herausarbeiten.
Orchesterprobe
Das Gift im Lift
Besuch einer Orchesterprobe mit
Dirigentengespräch
Wie entsteht eine
Theaterproduktion?
Das Tschechische Nationale Sinfonieorchester gastiert am 4. Dezember 2012 im Forum Leverkusen. Am
Vormittag desselben Tages lädt Bayer
Kultur Schulklassen zum Probenbesuch ein. Zu hören ist u. a. die Sinfonie
Nr. 9 Aus der Neuen Welt von Antonin
Dvorák
ˇ – ein bekanntes Werk, das gut
mit Kindern im Unterricht vorbereiten
werden kann. Die jungen Zuhörerinnen
und Zuhörer lernen das Zusammenspiel der Instrumente im Orchester und
die Aufgaben des Dirigenten kennen.
Im Anschluss daran, freut sich Dirigent
Israel Yinon auf ein Gespräch mit den
Schülerinnen und Schülern.
Woher kommt das Bühnenbild? Welche Aufgabe hat ein Regisseur? Wie
laufen Proben ab? All diesen Fragen
können Schulklassen im Dezember
nachgehen. In dieser Zeit finden die
Wiederaufnahmeproben zu Das Gift
im Lift – warum Orpheus ganz nach
unten fuhr im Bayer Kulturhaus statt.
Die Klassen lernen das Haus kennen,
sie können bei einer Probe zu Gast
sein und anschließend mit den Mitwirkenden diskutieren. Einige Tage
später besteht dann Gelegenheit, das
gesamte Stück im Rahmen einer
Schulvorstellung zu sehen.
Für Schulklassen (Mittel- und Oberstufe)
DI 04.12 | vormittags | Forum, Leverkusen
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
oder [email protected]
DI-DO | 11.-13.12 | nach Vereinbarung
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
oder [email protected]
Siehe auch Seite 17
Siehe auch Seite 88
Das Erfolgsrezept von Laterna Musica
– vormals Ohrwurm e. V. – besteht aus
drei Phasen: In der ersten Phase, der
Lehrerfortbildung, wird in einem halbtägigen Workshop das Unterrichtsmaterial vorgestellt und die Vermittlung
mit den beteiligten Grundschullehrern
geübt. In der nächsten Phase bereiten
diese ihre Schülerinnen und Schüler
im Unterricht auf die Konzerte vor. Abschließend besuchen die Klassen das
Konzert im Bayer Kulturhaus und werden viel Bekanntes aber auch Neues
entdecken. Eine anschließende Nachbereitung in den Klassen ist sinnvoll.
Das Unterrichtsmaterial inkl. CD mit
Musikbeispielen stellt Bayer Kultur
kostenlos zur Verfügung.
Für Kinder werden Lieder oft erst durch
den dazugehörigen Text verständlich.
Aber was passiert, wenn der Text entfällt und nur die Musik – gespielt von
einem ganzen Orchester oder sogar
nur einem Pianisten – bleibt? Sind
dann zum Beispiel immer noch Forellen zu hören, wie sie pfeilschnell
durchs Wasser schwimmen? Diesem
Thema geht Pianist Alexander Krichel,
neuer stART-Künstler von Bayer Kultur, mit Kindern bis zur 7. Klasse nach.
Außerdem bleibt genug Zeit für Fragen an den jungen Musiker und einen
ausführlichen Blick in den Flügel. Je
nach Anzahl der interessierten Schulklassen wird die Veranstaltung in der
jeweiligen Schule oder im Bayer Kulturhaus stattfinden.
Durchführung:
Laterna Musica (vormals Ohrwurm e. V.)
Barbara Huche und Jacqueline Allers-Ullrich
Geeignet für Fachlehrer und fachfremd
Musikunterrichtende
DI 15.01 | 15:00-18:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
oder [email protected]
Für Schulklassen (1. bis 7. Klasse)
MO 25.02 | Uhrzeit nach Vereinbarung
| Schule oder
| Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
oder [email protected]
Workshop Zeitgenössischer Tanz
Zeitgenössischer Tanz ist durch seine vielfältigen ästhetischen Formen
sowie seine Offenheit und seine prozessorientierten, kollektiven Arbeitsweisen besonders für die Arbeit mit
Kindern und Jugendlichen geeignet.
Wie beim erfolgreichen Schnupperworkshop vor zwei Jahren geht es
nicht darum, eine perfekte Choreographie zu erarbeiten. Im Vordergrund steht vielmehr der Spaß am
Erforschen und Entdecken von Bewegungsspielräumen. Durch die Begleitung eines Percussionisten werden gleichzeitig Rhythmusgefühl und
musikalisches Empfinden geschult.
Das Zusammenspiel von Musik und
Bewegung und deren gegenseitige
Beeinflussung sowie die Erarbeitung
eigenen Bewegungsmaterials für kleinere Choreographien werden dabei
im Vordergrund stehen.
Für alle von 9 bis 12 Jahren
Max. 20 Teilnehmer
SA 27.04 | 10:00-14:00 | 1. Teil
SO 28.04 | 10:00-13:00 | 2. Teil
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
oder [email protected]
Siehe auch Seite 88
Siehe auch Seite 60 bzw. 94
103 kultur.bayer.de
Die launige Forelle –
Liedtranskriptionen
Für Schulklassen (1. bis 7. Klasse)
Für Schulklassen (ab 1. Klasse)
Termine nach Vereinbarung
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
oder [email protected]
Lehrerseminar zu: „Mozart und der
Musikfantasiomat“
Tanz-Workshop
Mitmachen! 104
Schauspiel
Ehrensache
KUNST
J. Baesecke
Ehrensache
Papiertheater
Der Theaterpädagoge Philipp Haines,
zuständig für die Vor- und Nachbereitung der Produktionen der theaterperipherie Frankfurt, ist nicht nur
regelmäßig in punkto Vermittlung an
Frankfurter Schulen und im Umland
unterwegs – er führt darüber hinaus
Theater- und Tanzworkshops sowie
Schreibwerkstätten in allen Schulformen durch, schreibt für das Theater
und hatte in der Spielzeit 2011/2012
die Co-Regie bei der Produktion haymatlos – Ein Liederabend. Bei seinem
Workshop mit spielpraktischen Übungen stehen Fragen aus dem Stück Ehrensache zum Begriff Ehre und zum
Männerbild im Mittelpunkt.
Das Kamishibai, das japanische Papiertheater, ist leicht herzustellen
und einfach zu handhaben. Wort und
Bild greifen ineinander und vermögen
sich bei ausgewogener Abstimmung
wechselseitig zu bereichern. Doch
was muss ausgesprochen werden,
was erzählt das Bild, wohin richten
die Zuschauer ihre Aufmerksamkeit?
Die Teilnehmer werden ein schlichtes
Kamishibai aus Karton kennenlernen,
selbst zu einem Märchen einfache
Bildersequenzen anfertigen und dann
damit experimentieren.
Leitung: Philipp Haines
Für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren
Max. 15 Teilnehmer
DO 20.09 | 11:00-13:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
oder [email protected]
Siehe auch Seite 92
105 kultur.bayer.de
Leitung: Jörg Baesecke
Für Kinder von 9 bis 12 Jahren
Max. 15 Teilnehmer
MO 01.10 | 10:00-12:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
oder [email protected]
G. Altenbach
Das Krokodil und die
Bauerntochter
Auf einer indischen Hochzeit werden
Geschichten erzählt, es wird gespielt
und getanzt. Eine solche Hochzeit
dient als Ausgangssituation für die indischen Märchen, die Gabi Altenbach
zu Beginn des Workshops den Kindern
erzählt und sie damit in eine bunte und
aufregende Märchenwelt entführt.
Danach beschäftigen sich die Kinder
mit den einzelnen Geschichten, setzen
sie in Bilder um, erzählen sie nach und
setzen sie spielerisch in Szene. Und
dabei wird jede Menge erzählt, gespielt und getanzt...
Leitung: Gabi Altenbach
Für Kinder ab 7 Jahren
Max. 20 Teilnehmer
MO 28.01 | 10:00-14:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452
oder [email protected]
Siehe auch Seite 86
Siehe auch Seite 86
T. Nesch
S. Fujimoto, Köln
T. Cragg, Wuppertal
Glauben und Wissen
OUTSIDE I: Skulpturenpark Köln
Thorsten Nesch ist der Prototyp einer
neuen Generation von Autoren, die
ihre Bücher nicht nur kreativ selbst
vermarktet, sondern in und mit verschiedenen Medien arbeitet. Gegenwärtig plant der WDR die Realisierung
seines Hörspiels School-Shooter. Für
die Erstellung des Hörspielmanuskriptes erhielt er schon ein Stipendium der Medien- & Filmstiftung NRW
auf Basis des Romans, der durch das
Literaturstipendium des Landes NRW
gefördert wurde.
Mit einer Gruppe von acht hochmotivierten Jugendlichen hat Nesch in
der letzten Spielzeit einen Schreibworkshop zum Thema Glauben und
Wissen organisiert, der als Episodenroman mit dem Ziel erarbeitet wurde,
ihn in diesem Jahr auf die Bühne zu
bringen. Partner ist das Junge Theater Leverkusen, das allen Interessierten die Möglichkeit bietet, in eine Assistentenrolle in den Bereichen Regie,
Dramaturgie und Produktion hinein zu
schnuppern.
Der Skulpturenpark Köln ist ein außergewöhnlicher Kunstgarten mit altem Baumbestand und junger Kunst.
Der 25.000 m² große Park ist als Ort
für die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Skulptur angelegt. Alle
zwei Jahre wird ein neues Konzept
entwickelt und ein Teil der ausgestellten Skulpturen durch neue ersetzt. Die
Köln Skulptur 6 mit fast vierzig Skulpturen lädt zu „verweilendem Schauen“ ein. Der Besucher ist aufgerufen,
sich selbst Sichtachsen zu erschließen, die sich je nach Position verändern und immer neue Konstellationen
dieser einmaligen Landschaftsgalerie
erscheinen lassen.
Im September 2008 hat der international bekannte und in Wuppertal
lebende Bildhauer Tony Cragg den
Skulpturenpark Waldfrieden eröffnet.
Zwischen den Wuppertaler Stadtzentren Elberfeld und Barmen gelegen
befindet sich dieser verwunschene
Garten, der als Ort der Begegnung mit
zeitgenössischer und aktueller Skulptur in der Natur gedacht ist. Zu sehen
sind Werke von Cragg sowie Dauerleihgaben bedeutender Bildhauer der
Moderne und Gegenwart wie Deacon,
Kricke, Mundt und Schütte. Das Areal
bildet eine einmalige Symbiose aus
Kunst und Natur.
Für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren
Für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren
FR 19.10 | 10:00
| Treffpunkt Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
| 11:00
| Beginn der Führung in Köln
Verbindliche Anmeldung bis 01.10
unter 0214-30-41283
Weitere Informationen bei der Anmeldung
DI 16.07 | 15:45
| Treffpunkt Bayer Kulturhaus,
Leverkusen
| 17:00
| Beginn der Führung in Wuppertal
Verbindliche Anmeldung bis 16.06.2013
unter 0214-30-41283
Weitere Informationen bei der Anmeldung
EUR 5
EUR 5
Kontakt: 0214.30-47452 oder
[email protected]
OUTSIDE II: Skulpturenpark
Waldfrieden Wuppertal
Mitmachen! 106
in der Kulisse
Kulissen-Talk
Prominente Gäste im Gespräch auf dem roten Sofa
Gil Mehmert
Jazz-Kulisse
Mit Brunch (ab 10:00) für die ganze Familie und
theaterpädagogischer Kinderbetreuung
Im Gespräch mit Reiner Ernst Ohle
SA 29.09 | ca. 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Zinnober: Schnee von gestern
Burghardt Klaußner
Lucía Martínez: Azulcielo
Im Gespräch mit Reiner Ernst Ohle
SA 10.11 | ca. 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 02.12 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Florian Martens, Achim Wolff und Walfriede Schmitt
Im Gespräch mit Reiner Ernst Ohle
FR 26.04 | ca. 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 28.10 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Martin Auer Quintett
SO 17.02 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Romy Camerun
SO 26.05 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Jan-Gregor Kremp
Im Gespräch mit Volker Mattern
SO 02.06 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Literatur-Kulisse
Frank Schulz
MI 26.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Stephan Brüggenthies
MI 07.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Gisa Klönne
MI 16.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Friedrich Ani
MI 20.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
In der Kulisse 108
Kulissen-Talk
Gil Mehmert
Burghart Klaußner
Florian Martens, Achim Wolff und Walfriede Schmitt
Jan-Gregor Kremp
Gil Mehmert, Regisseur des Abends über den Jazzmusiker Coco Schumann, gehört zu den interessantesten Regisseuren des deutschsprachigen Theaters. Er studierte
Musik in Köln und Regie an der Musikhochschule in München. Seine Inszenierungen, die alle Genres des Musiktheaters und Schauspiels umfassen, sind im Ruhrgebiet,
in Berlin, Hamburg, München, Zürich und Wien zu sehen.
Ihr unverwechselbares Kennzeichen ist eine musikalischchoreographische Erzählweise, die mit den Mitteln des armen Theaters größte poetische Wirkungen erzielt.
Der Regisseur ist mit renommierten Regiepreisen wie
dem Preis des Impulse-Festival 2001 und dem Preis für
die beste Inszenierung bei den Bayerischen Theatertagen
2005 ausgezeichnet worden. Seit den 1990er-Jahren sind
seine Arbeiten in Leverkusen zu sehen. 2003 übernahm
Gil Mehmert eine Professur im Studiengang Musical an
der Folkwang-Universität Essen und lehrt daneben an der
Bayerischen Theaterakademie. Auf dem roten Sofa stellt
er sich den Fragen von Reiner Ernst Ohle.
Burghart Klaußner, der Willy Loman aus Der Tod eines
Handlungsreisenden, ist einer der renommiertesten Theater- und Filmschauspieler seiner Generation, der im Lauf
seiner Bühnenkarriere, in der er neuerdings auch als Regisseur auftritt, am Hamburger Schauspielhaus, dem SchillerTheater, dem Maxim-Gorki-Theater in Berlin sowie an den
Bühnen in Frankfurt am Main, Bochum und Zürich gearbeitet hat.
2005 wurde Klaußner für seine Nebenrolle in Die fetten Jahre sind vorbei mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet,
2006 erhielt er beim Filmfestival von Locarno den Goldenen
Leoparden als bester Darsteller und 2010 den Deutschen
Filmpreis als Bester Hauptdarsteller für Das weiße Band. Er
ist Mitglied im Vorstand der Deutschen Filmakademie. Auf
dem roten Sofa führt Reiner Ernst Ohle ein Gespräch mit
ihm über Leben und Arbeit.
Alle drei sind bekannt aus Film und Fernsehen – und alle
drei haben ihre Wurzeln im Theater. Das Ensemble des
Theaters am Kurfürstendamm, das mit der Farce Das Ende
vom Anfang im Bayer Kulturhaus gastiert, vereint drei Hochkaräter niveauvoller Boulevardkunst: Florian Martens, 1990
noch im festen Engagement an der Volksbühne Berlin, ist
in Fernsehdeutschland der Berliner Dosenbierbulle, Achim
Wolff, Berliner von Geburt, hat neben unzähligen Fernsehproduktionen, auch an der sehr beliebten Boulevardbühne
im Friedrichstadtpalast gearbeitet. Last but not least Walfriede Schmitt. Sie gehörte zum Ensemble der Volksbühne
Berlin, das sie 1994 nach 22 Jahren verließ. Am Theater
arbeitete sie mit Regisseuren wie Benno Besson, Frank
Castorf, Christoph Schlingensief und Johann Kresnik. Was
das Trio eint, was sie antreibt und umtreibt, erörtern sie
gemeinsam mit Reiner Ernst Ohle auf dem roten Sofa.
Schauspieler Jan-Gregor Kremp ist in der Öffentlichkeit vor allen Dingen als Kommissar Thomas Keller aus
der Serie Polizeiruf 110 bekannt. Darüber hinaus hat der
Schauspieler auch internationale Rollen angenommen –
wie beispielsweise neben Catherine Deneuve die Rolle
des Musketiers Athos in der Neuverfilmung des DumasKlassikers The Musketeer.
Der in Leverkusen aufgewachsene Jan-Gregor Kremp
ist mit der Schauspielerin Johanna Gastdorf verheiratet.
Seit 2003 lebt er als freier Schauspieler mit Frau, Sohn,
Hund und zwei Meerschweinchen wieder in seiner Heimatstadt und ist Ehrenmitglied bei Bayer 04 Leverkusen.
Gesprächspartner ist Volker Mattern.
SA 10.11 | ca. 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 26.04 | ca. 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | Eintritt frei für Besucher der vorangehenden Veranstaltung
Der Tod eines Handlungsreisenden auf der Hauptbühne (Zählkarten
erforderlich)
EUR 8 | Eintritt frei für Besucher der beiden Veranstaltungen
Das Ende vom Anfang auf der Hauptbühne am 18.04 und am
selben Abend (Zählkarten erforderlich)
SA 29.09 | ca. 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | Eintritt frei für Besucher der vorangehenden Veranstaltung
Der Ghetto Swinger auf der Hauptbühne (Zählkarten erforderlich)
SO 02.06 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | Eintritt frei für Besucher der Studio-Veranstaltung Kremp –
Ist mir so passiert… am 22.03 (Zählkarten erforderlich)
F. Martens
G. Mehmert
109 kultur.bayer.de
B. Klaußner
A. Wolff
W. Schmitt
J. Kremp
In der Kulisse 110
Literatur-Kulisse
Frank Schulz
Stephan Brüggenthies
Gisa Klönne
Friedrich Ani
Onno Viets ist Mitte 50, Hartz-IV-Empfänger und ungekrönter König einer Tischtennis-Gang. Vieles hat er versucht –
mit allem ist er gescheitert. Das Finanzamt sitzt ihm im
Nacken, seine Frau hat Geburtstag und so beschließt er,
Privatdetektiv zu werden. Seine Kumpel von der Tischtennisplatte ahnen Schlimmes, doch sie verhelfen dem selbst
ernannten Ermittler zu seinem ersten Fall… Der Autor
Frank Schulz, der als brillanter literarischer Querkopf für
seine wild wuchernde Phantasie und Sprachlust bekannt
ist, legte mit Onno Viets und der Irre vom Kiez seinen ersten Thriller vor, der so überzeugend ist, dass seine Leser
vollkommen hingerissen sind, wenn sie in diesen Strudel
aus Verrat und aberwitzigen Dialogen, unvergesslichen Figuren und viel Situationskomik hineingezogen werden.
Der Kölner Filmemacher und Drehbuchautor ist Garant
für spannende Krimiunterhaltung. Seine berührenden
Geschichten um den originellen Ermittler Zbigniew Meier
leben von ihrem klaren, kompakten Aufbau und vielen
überraschenden Wendungen. Stephan Brüggenthies ist
geschäftsführender Vorstandsvorsitzender des Filmbüro
NW e. V., dem Verband der Filmemacher in NordrheinWestfalen mit fast 200 Mitgliedern. In diesem Zusammenhang ist er auch im Vorstand des Kulturrats NRW.
Daneben hat er regelmäßig Lehraufträge, so unterrichtete
er z. B. an der Internationalen Filmschule Köln und an der
Macromedia Fachhochschule der Medien Köln.
Gisa Klönne war vor ihrer Zeit als freischaffende Autorin Redakteurin bei verschiedenen Zeitschriften (u. a. bei
Emma) und lehrte in der Aus- und Weiterbildung von Journalisten. Bekannt geworden ist sie mit ihren Kriminalromanen um das Ermittlerteam Judith Krieger – die wie ein
Schlot raucht, sich mit beständiger Regelmäßigkeit in die
falschen Männer verliebt und regelmäßig an sich selbst
zweifelt – und den sympathischen Macho Manni Korzilius:
Zwei starke Charaktere, deren Fälle regelmäßig einen aktuellen gesellschaftlichen Bezug haben.
MI 07.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8
Ob in dem Zyklus um den Kommissar Tabor Süden, der für
ein Münchner Kriminaldezernat nach vermisst gemeldeten
Personen sucht, oder den Romanen mit dem ehemaligen
Mönch Polonius Fischer als Ermittler oder in den Fällen
des erblindeten Kommissars Jonas Vogel mit seinem Sohn
Max, der in der Mordkommission arbeitet – die Bücher von
Friedrich Ani, der drei Mal mit dem Deutschen Krimi Preis
ausgezeichnet wurde, bestechen durch ihren Realismus.
Seit 1995 schreibt er auch Drehbücher für Fernsehspiele
und Fernsehserien wie den ARD-Tatort. 2001 erhielt er den
erstmals ausgeschriebenen Krimipreis von Radio Bremen.
Im Februar 2010 wurde der in München lebende Autor in
den Kreis der Münchner Turmschreiber berufen.
MI 26.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8
MI 16.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MI 20.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8
EUR 8
F. Schulz
111 kultur.bayer.de
S. Brüggenthies
G. Klönne
F. Ani
In der Kulisse 112
Jazz-Kulisse
Zinnober
L. Martínez
Martin Auer Quintett
R. Camerun
Zinnober: Schnee von gestern
Lucía Martínez: Azulcielo
Martin Auer Quintett
Romy Camerun
Melancholisch zauberhafte Liebeslieder, teilweise recht
bissige, auch mal bewusst sinnfreie Zeilen und eine ordentliche Prise Großstadtblues – ein Schelm, wer dabei an
Köln denkt – präsentieren Albrecht Zummach (Komposition
und Gitarre), Joe Knipp (Texte und Gesang) sowie Clemens
Dreyer am Vibraphon unter dem Ensemblenamen Zinnober. Eine Portion Nostalgie ist natürlich auch dabei – aber
der Schnee von gestern ist dennoch ziemlich taufrisch.
„Wortwitz, Wärme und Intelligenz, eine freie schwebende
Leichtigkeit“ bescheinigte die Kölnische Rundschau dem
Trio, das seit rund einem Vierteljahrhundert in unveränderter Besetzung auftritt. Der CD Schnee von gestern wurde
der renommierte Preis der Deutschen Schallplattenkritik in
der Sparte Chanson verliehen. Poetisch besingt Knipp sein
Leiden am Mittelmaß, verschüttete Gefühle und Liebesnächte ohne besondere Vorkommnisse. Zummachs Musik
changiert farbenreich zwischen Blues, Calypso, Chanson
und Tango und nimmt lockere Anleihen bei Kurt Weill und
Hanns Eisler. Eine reife Leistung.
Azulcielo ist ein spanisches Wortspiel: Der wunderschöne,
seltene Marmor aus Argentinien, der diesen Namen trägt,
trägt Farben wie der „blaue Himmel“. Die Perkussionistin
Lucía Martínez hat eines ihrer Projekte Azulcielo genannt,
weil es aus einer besonders glücklichen Situation hervorging – aus Lucías Masterabschluss am Jazzinstitut in
Berlin. Hier hatte die vielseitige Musikerin ihre klassische
Schlagzeugausbildung in Richtung Jazz ergänzt, nachdem
sie von Anfang an in großen Orchestern und Jazzensembles gleichermaßen gespielt hatte. Ihre Kompositionen stützen sich auf die Traditionen der spanischen Musikkultur,
orientieren sich aber auch an der Gegenwart des Jazz. Mit
großer Vielfalt vom Kontrapunkt bis zur Improvisation wird
dieses deutsch-spanische Jazzprojekt Azulcielo zu einem
Erlebnis, das den alles umspannenden „blauen Himmel“ –
sozusagen musikalisch gesehen – ebenso abbildet wie die
individuellen Persönlichkeiten der Musiker. Lucía Martínez
und Azulcielo wurden bei den Leverkusener Jazztagen mit
dem 2. Preis der future sounds 2011 ausgezeichnet und
stellen sich nun im Rahmen der Kooperation mit Bayer
Kultur in der Jazz-Kulisse vor.
Kann man der Musik eines legendären Albums vom vielleicht berühmtesten aller Jazzmusiker heutzutage noch
einen eigenen Stempel aufdrücken? Der Trompeter Martin Auer ist so kühn: Er hat sich mit Miles Davis’ meistverkauftem Album Kind of Blue intensiv auseinandergesetzt
und dessen Musik komplett neu arrangiert. Auer, in Köln
ausgebildet und unter anderem Mitglied der HR-Bigband,
nimmt mit seiner großen Erfahrung inzwischen selbst Legenden wie Miles Davis nicht so sehr als Vorbild, sondern
als Anregung zum eigenen musikalischen Experimentieren. In bewährter Quintettformation mit dem Saxophonisten Florian Trübsbach, dem Pianisten Jan Eschke, Andreas Kurz am Bass und Bastian Jütte am Schlagzeug wird
Auer in der Jazzkulisse von Bayer Kultur aber nicht nur
seine Reflexionen auf Miles Davis unter dem Titel Kind
of Blue – today vorstellen, sondern zusätzlich auch aktuelle Stücke präsentieren. Die Presse ist vom Martin Auer
Quintett regelmäßig begeistert: „Perfekte Homogenität
der Musiker“ in Verbindung mit Lässigkeit und Virtuosität
nannte kürzlich ein Kritiker als die Voraussetzungen für
pures „Hörvergnügen“.
Romy Camerun ist international als herausragende Jazzsängerin bekannt. Offen für musikalische Einflüsse aus unterschiedlichen Richtungen, steht sie in der Tradition des
blues-beeinflussten Jazzgesangs. Sie begeistert mit ihrer
unverkennbaren, leidenschaftlichen Stimme und ihrem virtuosen, kreativen Scat. Gemeinsam mit dem Pianisten Joe
Dinkelbach, Ingo Senst am Bass und Christian Schönefeld
(Drums) würdigt sie in ihrem Programm für Bayer Kultur den
großen amerikanischen Pianisten und Komponisten Thelonious Monk. Der 1982 gestorbene Mitbegründer des Bebop ist einer der erfindungsreichsten Gestalter des Jazz im
20. Jahrhundert und wurde dafür noch 2006 posthum mit
dem Pulitzer-Preis geehrt. Viele Musikerinnen und Musiker
setzen sich seit Jahrzehnten mit Monks Nachlass auseinander oder sind ganz grundsätzlich von ihm beeinflusst.
Die kreative Beschäftigung mit großen Kollegen ist auch für
Romy Camerun eine immer wieder neue Herausforderung.
In diesem Fall ist es zugleich eine Erinnerung an den Start
ihrer Karriere, als sie 1994 Semifinalistin beim International
Thelonious Monk Contest in Washington war.
SO 28.10 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Lucía Martínez, Schlagzeug und Vibraphon
Ludwig Hornung, Klavier | Viktor Wolf, Klarinette und Saxophon
Silke Lange, Akkordeon | Marc Muellbauer, Kontrabass
EUR 8 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 14 | 7
SO 02.12 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Martin Auer, Trompete
Florian Trübsbach, Saxophon
Jan Eschke, Klavier
Andreas Kurz, Bass
Bastian Jütte, Schlagzeug
EUR 8 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 14 | 7
SO 17.02 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Albrecht Zummach, Komposition und Gitarre
Joe Knipp, Texte und Gesang
Clemens Dreyer, Vibraphon
Romy Camerun, Gesang
Joe Dinkelbach, Klavier
Ingo Senst, Bass
Christian Schönefeld, Drums
SO 26.05 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 14 | 7
EUR 8 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 14 | 7
113 kultur.bayer.de
In der Kulisse 114
Film
Von Angst essen Seele auf zum Locked-In-Syndrom
Fontane Effi Briest
Deutschland 1972-74 | Regie: Rainer Werner Fassbinder
Angst essen Seele auf
LE
N
S
E
v E Rk u
Deutschland 1973/1974 | Regie: Rainer Werner Fassbinder
Jeder für sich und Gott gegen alle
Deutschland 1974 | Regie: Werner Herzog
Basquiat
USA 1996 | Regie: Julian Schnabel
Schmetterling und Taucherglocke
Frankreich 2007 | Regie: Julian Schnabel
Psychologie und Persönlichkeitsstudien in der
Sicht der europäischen Autorenfilmer
Abend der Gaukler
Schweden 1953 | Regie: Ingmar Bergman
La Strada – Das Lied der Straße
Italien 1954 | Regie: Federico Fellini
Es regnet auf unsere Liebe
Schweden 1946 | Regie: Ingmar Bergman
Bellissima
Italien 1951 | Regie: Luchino Visconti
Der Fremde
Italien 1967 | Regie: Luchino Visconti
Auf Liebe und Tod
Frankreich 1983 | Regie: François Truffaut
Wahrnehmungen politischer Kultur bei
In- und Out-Groups in aller Welt
Die Frau, die singt
Kanada 2009 | Regie: Denis Villeneuve
Das Lied in mir
Deutschland / Argentinien 2009 | Regie: Florian Cossen
XXY
Argentinien 2007 | Regie: Lucía Puenzo
Atmen
Österreich 2011 | Regie: Karl Markovics
Kurz davor ist es passiert
Österreich 2006 | Regie: Anja Salomonowitz
Die fetten Jahre sind vorbei
Deutschland/Österreich 2004 | Regie: Hans Weingartner
Die Summe meiner einzelnen Teile
Deutschland 2011 | Regie: Hans Weingartner
Atmosphärisch dichte Capriccios der Bilder
Die Frau des Leuchtturmwärters
Frankreich 2004 | Regie: Philippe Lioret
Mahler auf der Couch
Deutschland/Österreich 2010 | Regie: Percy Adlon, Felix Adlon
Willkommen bei den Sch’tis
Frankreich 2008 | Regie: Dany Boon
Ouaga Saga
Burkina Faso 2005 | Regie: Dani Kouyaté
Tausendschönchen
Tschechien 1966 | Regie: Vera Chytilová
Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.
In Kooperation mit dem Kommunalen Kino der VHS Leverkusen
finden alle Veranstaltungen im Filmstudio im Forum statt.
Film 116
Innenwelten – Außenwelten im
Kommunalen Kino
Die Kooperation von Kommunalem
Kino der VHS Leverkusen und Bayer
Kultur wird auch 2012/13 fortgesetzt
und präsentiert eine filmische Betrachtung von Innenwelten – Außenwelten. Die Filme setzen sich mit
verschiedenen menschlichen Phänomenen auseinander: Aufgrund von
bestimmten Begabungen oder körperlichen Einschränkungen der Menschen erfolgt eine besondere Sichtweise auf die Welt. Diese kann
utopisch sein oder aus einem psychologischen Blickwinkel geschehen,
wobei menschliche Abgründe immer
wieder im Fokus stehen.
Von Angst essen Seele auf zum
Locked-In-Syndrom
Fassbinders Weltsicht ist geprägt
von einer speziellen Wahrnehmung
der Welt als Zeitgeist der 70er-Jahre
und spiegelt sich in seinen Filmen
kritisch wider. In seiner Interpretation
von Fontane Effi Briest oder Angst essen Seele auf erfolgt ein entlarvendes
bis sezierendes Studium der Hauptfiguren in Bezug zur Betrachtung und
Wahrnehmung ihrer Umwelt. An diese
atmosphärische Verdichtung knüpft
Werner Herzog mit seinem Film über
Kaspar Hauser Jeder für sich und Gott
gegen alle an, der die Bleierne Zeit
von Margarethe von Trotta auf seine
Weise vorwegnimmt. Julian Schnabels Debüt war im Jahre 1996 der
Film über den amerikanischen Künstler Basquiat. 2007 inszenierte er nach
dem autobiografischen Roman von
Jean-Dominique Bauby den vielfach
ausgezeichneten Film Schmetterling
117 kultur.bayer.de
und Taucherglocke. Bauby kann nach
einem Schlaganfall nur noch das linke
Auge bewegen und diktiert mit dessen
Blinzeln seine Memoiren.
Angst essen Seele auf
Die Summe meiner einzelnen Teile
Bellissima
Der Leopard
Auf Liebe und Tod
Psychologie und Persönlichkeitsstudien in der Sicht der europäischen Autorenfilmer
Europäische Autorenfilmer wie Ingmar Bergman, Luchino Visconti und
François Truffaut eröffnen besondere
Sichtweisen auf ihre Welt und schaffen
eine dichte Atmosphäre, von Leidenschaft und Gefühlen geprägt. Abend
der Gaukler, einer der früheren Filme
Bergmans aus den 50er-Jahren, eröffnet einen Fokus auf die Zirkuswelt mit
all ihren emotionalen Konsequenzen.
Die Welt des Zirkus wird ebenfalls in
Fellinis Drama La Strada zum Thema. Es regnet auf unsere Liebe von
Bergman nimmt die Wahrnehmungen
eines Paares in den Fokus, das aus
ökonomischen Gründen aufs Land
ziehen muss und dort argwöhnisch
als Außenseiter betrachtet wird. Die
Geschlossenheit der italienischen Gesellschaft zeichnet Luchino Visconti
in Bellissima aus dem Jahre 1951, geprägt vom Ehrgeiz einer Mutter, die ihr
Kind beim Film unterbringen will, um
selbst der Armut entfliehen zu können. Visconti eröffnet mit den Filmen
Der Leopard und Der Fremde einen
speziellen Einblick in Dramen, die eine
dichte und beklemmende Atmosphäre aufweisen. François Truffaut nimmt
gerne die Welt des Scheins und Seins
in der Gesellschaft aufs Korn. Im Thriller Auf Liebe und Tod deckt er genial
unangenehme Wahrheiten auf.
Wahrnehmungen politischer
Kultur bei In- und Out-Groups
in aller Welt
Von Kanada aus richtet Denis Villeneuve den Blick in den Nahen Osten. In Die Frau, die singt eröffnet er
den Kindern einer Emigrantin die ihnen bis dahin unbekannte politische
Vergangenheit. Einen ähnlichen Weg
von Deutschland nach Argentinien
beschreibt Florian Cossen mit dem
Streifen Das Lied in mir. Eine junge
Frau entdeckt ihre verdrängte Herkunft – als kleines Mädchen wurde sie
illegal von einem deutschem Ehepaar
adoptiert. Lucía Puenzo aus Argentinien zeigt in XXY die Desorientierung
eines jungen Menschen, der trotz einer anderen Chromosomeninformation gerade versucht, erste sexuelle
Erfahrungen zu sammeln und eine
Identität zu finden. In Österreich traut
sich eine junge Generation von Filmemachern, Tabuthemen anzugehen.
Karl Markovics inszeniert in Atmen
den Gefängnisaufenthalt des 19-jährigen Roman Kogler, der in einer Sonderstrafanstalt für Jugendliche eine
achtjährige Freiheitsstrafe wegen
Totschlags verbüßen muss. Anja Salomonowitz untersucht in ihrem Film
Kurz davor ist es passiert die Wege
des Frauenhandels aus dem Osten.
Ein wichtiger Regisseur bezüglich
dieser politischen, psychischen und
sozialen Sicht ist Hans Weingartner
mit den Filmen Das weiße Rauschen,
Die fetten Jahre sind vorbei und seinem neuesten Werk Die Summe meiner einzelnen Teile.
Die Frau, die singt
Das Lied in mir
Atmen
Kurz davor ist es passiert
Atmosphärisch dichte Capriccios
der Bilder
Die Frau des Leuchtturmwärters von
Philippe Lioret zeigt die beeindruckende Atmosphäre, wenn man sich
mitten im Meer in einem Leuchtturm
aufhält. Percy und Felix Adlon thematisieren die dramatischen Details der
gewaltigen Liebe des Musikers Gustav Mahler in Mahler auf der Couch.
In Willkommen bei den Sch’tis von
Dany Boon wird ein französischer
Postbeamter vom Süden in den kalten
Norden mit seinem schwer verständlichen Dialekt versetzt. Dany Kouyaté
begibt sich mit Ouaga Saga an den
Ort, an dem die Menschen nicht nur
in Afrika Filme anschauen: Das Kino
ist hier einer der wichtigen Treffpunkte, ein Ort der Emotionen, denen man
freien Lauf lassen kann. Vera Chytilová geht in ihrem Tausendschönchen
aus den 60er-Jahren bis an die Grenzen der Belastbarkeit. Ihr Film wurde
nach dem Prager Frühling verboten,
denn die beiden Mädchen Jezinka
und Jarmila toben spielerisch durch
die Gesellschaft und hinterlassen eine
Spur der Zerstörung, der sie schließlich selbst zum Opfer fallen.
Ute Mader
Kommunales Kino VHS Leverkusen
Forum
Am Büchelter Hof 9, 51373 Leverkusen
Tel. 0214-4064184
[email protected]
www.vhs-leverkusen.de
In der Regel findet vor allen Filmvorführungen eine Einführung des Filmjournalisten
Lutz Gräfe statt.
Die fetten Jahre sind vorbei
EUR 4
Film 118
Kultur achse berlin
Achsen sind gemeinhin starr. Müssen sie auch sein. Kulturachsen aber glücklicherweise nicht. Im Gegenteil: Beweglichkeit, Flexibilität, Entwicklungsfähigkeit sind wichtig, um neue Impulse setzen zu können. Mit dem RIAS
Kammerchor und dem Jungen DT haben wir zwei neue
Partner gefunden, die für unsere mittelfristigen Pläne und
Vorhaben von großer Bedeutung sind.
Der RIAS Kammerchor deshalb, weil er hinsichtlich seiner
künstlerischen Ausrichtung unter seinem Chefdirigenten
Hans-Christoph Rademann ein schlichtweg idealer Partner für l’arte del mondo ist. Schon die erste Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Top-Ensembles setzt programmatisch ein weithin vernehmbares Signal, denn die
Ausgrabung von Joseph-Martin Kraus’ Trauersinfonie und
Trauermusik für Gustav III. ist auch für Berlin eine veritable Entdeckung. Nach der Leverkusener Premiere werden
l’arte del mondo und der RIAS Kammerchor unter Werner
Ehrhardt dieses Werk 2013/14 zusammen mit Schuberts
As-Dur Messe auch in der Berliner Philharmonie zur Aufführung bringen, womit l’arte del mondo auch zum ersten
Mal als Kulturbotschafter der Bayer AG in Berlin in Erscheinung treten wird.
Mitmachen! heißt das education-Programm von Bayer
Kultur. Wir wollen es verbessern und weiter ausbauen.
Dazu brauchen wir Partner. Daher sind wir sehr glücklich,
dass wir in dieser Spielzeit zum ersten Mal mit dem Jungen DT, der Jugendsparte des Deutschen Theaters Berlin, zusammenarbeiten. Tschick, der Roman von Wolfgang
Herrndorf, ist Kult. „Man lacht viel, wenn man Tschick liest,
aber ebenso oft ist man gerührt, gelegentlich zu Tränen“,
schreibt Gustav Seibt in der Süddeutschen Zeitung. Die
Adaption für die Bühne von Robert Koall wurde vom Ensemble des Jungen DT eingerichtet, inszeniert hat Alexander Riemenschneider. Wir werden mehrere Aufführungen
dieser wunderbaren Bühnenversion in unserem Studio
spielen und hoffen, dass sich auch das grandiose Konzept der „Herbstcamps“ des Jungen DT auf Leverkusen
übertragen lässt.
Natürlich setzen wir auch die Zusammenarbeit mit der
„HfS“, der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“
Berlin, fort. Die Uraufführung von Barfuß auf dem Eise von
Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont wird mit Studentinnen und Studenten der „HfS“ sowie der Hochschule für
Musik und Tanz Köln besetzt.
Einen ganz besonderen Stellenwert nimmt im Bayer-Jubiläumsjahr 2013 natürlich die Ausstellung Sammlung Bayer
im Martin-Gropius-Bau ein. Im Ostflügel der ersten Etage
werden rund 240 Exponate aus der weit über 2000 Werke
umfassenden Sammlung gezeigt werden. Der Vorsitzende des Vorstandes der Bayer AG, Dr. Marijn Dekkers, wird
die Ausstellung im Rahmen einer Vernissage am 21. März
2013 eröffnen.
Die Uraufführung der Musikalischen Bildreflexion zu Gerhard Richters Abstract Picture (555) von Walter Steffens
wird am 12. bzw. 13. April 2013 in Leverkusen und im Radialsystem Berlin stattfinden. Bei diesem Auftragswerk von
Bayer Kultur handelt es sich um ein Violinkonzert. Alina
Pogostkina (Bild links) ist die Solistin, es spielt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von
Martyn Brabbins.
Die Berlin-Partner von Bayer Kultur
www.gropiusbau.de
www.hfs-berlin.de
www.deutschestheater.de/junges_dt
www.rias-kammerchor.de
Kulturachse Leverkusen-Berlin 120
L’art e del mondo
Neben unseren stART-Künstlern sind auch die Musikerinnen und Musiker von l’arte del mondo mittlerweile nicht
mehr aus dem Erscheinungsbild des Bayer Kulturhauses
wegzudenken. Das Orchester unter der künstlerischen
Leitung von Werner Ehrhardt probt und konzertiert im
Bayer Kulturhaus, nimmt hier CDs auf und beteiligt sich an
unserem education-Projekt Mitmachen!. Der eine oder andere der Instrumentalisten, wie z. B. Petar Mancev, Emilio
Percan oder Luca Quintavalle, sind darüber hinaus auch
an anderen Produktionen von Bayer Kultur beteiligt.
Außergewöhnliche Projekte werden gemeinsam entwickelt und tragen einerseits maßgeblich zum inhaltlichen
Profil des Bayer Kultur-Spielplans bei, während für das Orchester die Arbeitsbedingungen im Bayer Kulturhaus sowie die Partizipation von Bayer Kultur an den wichtigsten
Konzert-, Opern- und CD-Projekten diese überhaupt erst
möglich machen. Werner Ehrhardt und sein Ensemble erobern mit Solisten wie Viktoria Mullova, Xavier de Maistre, Daniel Hope oder Edita Gruberová nach und nach die
wichtigsten Konzertpodien der Welt.
In der Spielzeit 2012/13 wird es vier gemeinsame Projekte
geben, drei davon in unserem neuen Opernabonnement
angesiedelt: Schon 2011 feierte Karsten Gundermanns
Bearbeitung von Christoph Willibald Glucks Le Cinesi bei
den Musikfestspielen Potsdam-Sanssouci einen sensationellen Erfolg, an dem neben den hervorragenden jungen
Solisten maßgeblich auch der Regisseur Igor Folwill sowie
Werner Ehrhardt und sein Orchester beteiligt waren. Das
Besondere an der Bearbeitung: Karsten Gundermann hat
zwei neue Rollen integriert, die mit Künstlern der National
Peking Opera Company besetzt sind; auch die Orchesterpartitur Glucks ist durch etliche traditionelle chinesische
Instrumente der Peking-Oper erweitert.
In der Bayer Kultur-Ausgrabungsreihe Opern aus den
Archiven der Welt stellen wir in dieser Spielzeit zum ersten
Mal einen deutschen Komponisten vor: Johann Abraham
Peter Schulz, der Komponist des Volksliedes Der Mond
ist aufgegangen. Er wirkte als Hofkapellmeister am dänischen Hofe in Kopenhagen und komponierte dort etliche,
zu seiner Zeit sehr bekannte Opern, wie z. B. Peters Bryllup (Peters Hochzeit). In Kooperation mit den Musikfest-
spielen Potsdam-Sanssouci und l’arte del mondo wird
dieses Stück als Erstaufführung des 20./21. Jahrhunderts
szenisch in Potsdam und Leverkusen zu sehen sein. Eine
spannende Entdeckung.
Edita Gruberová singt wieder Mozart – nach langen Jahren der Abstinenz. Und darauf freut sich eine weltweite
Fangemeinde. Die Premiere findet im Bayer Kulturhaus
Leverkusen statt! Begleitet von l’arte del mondo und unter
der Leitung von Werner Ehrhardt ist auch dieses Konzert
mit Arien und Orchesterwerken des Salzburger Genius
Bestandteil des neuen Opernabos.
Im Rahmen der Sinfoniekonzert-Reihe arbeitet l’arte del
mondo auf Anregung von Bayer Kultur und im Kontext
der Kulturachse Leverkusen-Berlin zum ersten Mal mit
dem weltweit geschätzten RIAS Kammerchor zusammen.
Auch hier wird kein Standardprogramm erarbeitet, denn
die Trauersinfonie und Trauermusik für Gustav III. von Joseph Martin Kraus darf als veritable Ausgrabung bezeichnet werden. Stilistisch weist dieses Stück zum Teil deutlich
über die Klassik hinaus in Richtung Romantik, weshalb
ihm Schuberts As-Dur Messe gegenüber gestellt wird: der
l’arte del mondo-Beitrag zu unserer Schubert-Spielzeit.
www.lartedelmondo.de
l’arte del mondo 122
stART
Valentin Radutiu (Violoncello) und Alexander Krichel (Klavier) heißen unsere beiden neuen stART-Künstler. Es beginnt eine dreijährige, intensive Zusammenarbeit und wir
freuen uns sehr auf diese beiden jungen, außergewöhnlichen Musiker und heißen sie bei Bayer Kultur herzlich
willkommen!
Gleich zu Beginn unserer ersten gemeinsamen Spielzeit
wird es sehr interessante Projekte geben: Schon im August spielt Alexander Krichel im Bayer Kulturhaus – Bezug
nehmend auf unser Spielzeitthema – seine erste SONY-CD
mit Werken von Robert Schumann und Franz Schubert ein.
Mit diesem Repertoire stellt er sich auch bei seinem Recital
am 26. Februar 2013 seinem Leverkusener Publikum vor.
Schon am 13. September 2012 präsentiert sich Valentin
Radutiu mit seinem Klavierpartner Per Rundberg in der
Kammermusik-Reihe, wobei die Sonate seines rumänischen Landsmanns George Enescu eine veritable Entdeckung darstellt. In der Sinfoniekonzert-Reihe wird Valentin
Radutiu am 12. März 2013 neben dem Schumann-Konzert
auch das exorbitant schwierige Konzert für Violoncello
und Kammerorchester Über die Grenze von Peter Ruzicka interpretieren, das unser Spielzeitthema idealtypisch
fokussiert und das im übrigen auch auf CD dokumentiert
werden wird.
Dass sich die beiden neuen stART-Künstler auch in unserem education-Projekt Mitmachen! engagieren werden, ist
sozusagen „Ehrensache“. Wir dürfen also gespannt sein
und wir laden Sie, liebe Musikfreunde, sehr herzlich ein,
diese beiden fantastischen jungen Musiker in den nächsten
drei Jahren auf ihrem Weg bei Bayer Kultur zu begleiten!
Nach drei Jahren galt es am Ende der Saison 2011/12 aber
auch „Adieu“ zu sagen, und zwar zu Hardy Rittner und
dem Signum Quartett, unseren stART-Künstlern der ersten Generation. Leichtgefallen ist das nicht. Denn die drei
Jahre einer sehr intensiven und produktiven Zusammenarbeit waren nicht nur künstlerisch bereichernd, sondern
auch menschlich sehr angenehm. Wir sind als Freunde
auseinandergegangen. Und wir werden uns ganz sicher
nicht aus den Augen verlieren! Tschüss und „Toi Toi Toi“
für den weiteren künstlerischen Weg!
stART ist ein Förderprojekt für den hochtalentierten künstlerischen Nachwuchs aller Bayer Kultur-Sparten, neben
MUSIK also auch OPER, SCHAUSPIEL, KUNST und TANZ
(nebenstehendes Foto zeigt eine Szene aus der Uraufführung von Milla Koistinens Choreographie No one escapes the spectacle of hapiness in Zusammenarbeit mit
der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin).
Auch in diesen Sparten wird es weiterhin Förderprojekte
geben. In der aktuellen Spielzeit etwa die Uraufführung
von Barfuß auf dem Eise von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont in Kooperation mit der Busch-Hochschule
und der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Das Benjamin Schaefer Trio wird in seinem letzten Förderjahr seine musikalischen Erfahrungen einer SüdafrikaTournee vorstellen: Zusammen mit der südafrikanischen
Sängerin Melanie Scholtz werden Benjamin Schaefer,
Robert Landfermann und Markus Rieck in der Jazz at
midnight-Reihe am 3. November 2012 ihren letzten stARTAuftritt haben.
Auch in der neuen Abo-Reihe Junge Oper Leverkusen ist
mit der zeitgenössischen Kammeroper Leinen aus Smyrna in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und
Tanz Köln ein stART-Projekt enthalten. Das gilt ebenso für
die Zusammenarbeit mit den Leverkusener Jazztagen bei
den future sounds, wo wir die zwei interessantesten jungen Formationen Azulcielo und Mo’ Blow zur Jazz-Kulisse
bzw. zu Jazz at midnight eingeladen haben.
A propos baldiges Wiedersehen: Die bei seinen Fans sehr
beliebten öffentlichen Generalproben des Signum Quartetts wird es weiterhin geben.
Valentin Radutiu
Alexander Krichel
Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin
Benjamin Schaefer Trio
Junge Oper Leverkusen
future sounds
| Seiten 9, 20, 99
| Seiten 9, 26, 101
|
|
|
|
Seiten 60, 94
Seite 30
Seiten 34 f.
Seiten 28, 31, 110
stART 124
zugabe
Bayer Kulturhaus
Schloss Morsbroich
Konzerte Leverkusener Musiker 2012/13
KLM 214: Blaupause
KLM 218: Im Volkston
Jazz Quartett
Gregor Schor, Saxophon | Volker Heuken, Vibraphon
Henri Lossignol, E-Bass | Falk Zimmermann, Schlagzeug
Werke von Shorter, Coltrane, Davis, Heuken
SO 30.09 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
KLM 215: Vielsaitig
Stefan Seehausen, Gitarre | Werke von Simon, Guimaraes (genannt
„Pernambuco“), Villa-Lobos, Bonfa, Pascoal
SO 11.11 | 17:00 | Kirche St. Antonius, Leverkusen
KLM 216: Wer zählt die Völker, nennt die Namen –
Weihnachten ist überall!
Ein musikalisch-literarisches Adventsprogramm mit den Rheinnixen
Camille van Lunen, Sopran | Juliane Berg, Mezzosopran
Elke Schäfer-Ludin, Klavier | Vreneli Busmann, Schauspielerin
Werke von Cornelius, Reger, Britten, Debussy, Ravel, Nin u. a.
SO 09.12 | 11:00 | Schloss Morsbroich, Leverkusen
Judith Ermert, Violoncello | Falko Steinbach, Klavier
Werke von Schumann, Prokofiev, Hindemith, Steinbach
SO 17.03 | 11:00 | Schloss Morsbroich, Leverkusen
KLM 219: Junge Talente
Rafael Lipstein, Klavier
Werke von Bach, Ravel, Chopin
SO 14.04 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
KLM 220:
Mein Leverkusen – eine musikalische Stadtreise UA
Kinderkonzert für alle ab 6 Jahren
Stefan Esser, Komponist | Clapstick, Percussion-Ensemble unter
Leitung von Heinz-Reiner Schiefer | Schülergruppen der Hugo
Kükelhaus-Schule und der GGS Erich-Klausener-Schule
In Zusammenarbeit mit „Leverkusen ein starkes Stück Rheinland e. V.“
SO 30.06 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
KLM 217: Grenzen überschreiten
Ensemble con Marimba
je EUR 8,50 | 6 (Kinder bis 14 Jahren: EUR 4,50 – nur am 30.06)
Simon Roloff, Marimbaphon | Martina Schultze, Flöte
Peter Stein, Violine | Matthias Wehmer, Violoncello
Werke von Sweelinck, Bach, Haydn, Debussy, Anderson u. a.
Die Konzerte Leverkusener Musiker
(künstlerische Leitung: Camille van Lunen)
sind eine Kooperation von Bayer Kultur
und KulturStadtLev.
SO 13.01 | 11:00 | Schloss Morsbroich, Leverkusen
125 kultur.bayer.de
Siegerbild 2011
Theaterführung
Bayer-Blasorchester
UNEP-Bayer-Kindermalwettbewerb
Theaterführungen
Die kulturellen Vereine
Der internationale UNEP-Kindermalwettbewerb, der nun schon zum 20.
Mal stattfand, ist seit 2004 Bestandteil einer Partnerschaft, die Bayer und
das Umweltprogramm der Vereinten
Nationen (UNEP) mit einer Vielzahl
von Maßnahmen rund um den Globus
umsetzen.
Der Wettbewerb hatte das Motto Das
Leben in den Wäldern und lehnte sich
an das von den Vereinten Nationen
ausgerufene „Internationale Jahr der
Wälder 2011“ an. Rund 600.000 Mädchen und Jungen von sechs bis 14
Jahren aus 99 Ländern reichten ihre
Bilder ein. In China wurde mithilfe der
Unterstützung eines lokalen Partners
außerdem ein spezieller chinesischer
Malwettbewerb veranstaltet, an dem
3,4 Millionen junge Chinesen teilnahmen, so dass die Gesamtteilnehmerzahl die absolute Rekordmarke von 4
Millionen Bildern erreichte. Die Bilder
dieses Wettbewerbs touren durch
verschiedene Städte und erfreuen
sich größter Beliebtheit. Grüne Lebenswelten lautet übrigens das diesjährige Motto.
Wie viele Personen passen in einen
Orchestergraben? Wo halten sich die
Künstler vor und nach ihrem Auftritt
auf? Das Bayer Kulturhaus mit seiner
über 100-jährigen Geschichte ist nicht
nur ein traditionsreicher Musentempel,
sondern ein moderner Theaterbetrieb,
und wird jedes Jahr von weit über
40.000 Menschen besucht. Mit dem
neuen Angebot der Theaterführungen
werden interessierte Besucher an die
Stellen des Hauses geführt, die sonst
nicht sichtbar und zugänglich sind.
Darüber hinaus gibt es einen Einblick
in die Kultur- und Sozialgeschichte
der Bayer AG, die mit Bayer Kultur seit
über 100 Jahren eine eigene Abteilung
zur Organisation ihres Kulturlebens
unterhält. Termine für Schulklassen ab
Jahrgangsstufe 8 und Gruppen können im Kartenbüro gebucht werden.
Schauspiel, Fotografie, Chorgesang,
Instrumentalmusik – das künstlerische
Engagement der Bayer-Mitarbeiter
ist vielseitig. In 17 Vereinen an den
Standorten Leverkusen, Wuppertal,
Dormagen und Krefeld können sowohl
Mitarbeiter als auch nicht werksangehörige Personen ihre Talente entfalten. Die Unterstützung der Vereine,
die seit 2012 alle eigenständige e. V.s
sind, ist wichtiger Bestandteil des
gesellschaftlichen Engagements der
Bayer AG. Von den insgesamt sieben
kulturellen Vereinen am Standort Leverkusen können die Bayer-Philharmoniker, der Männerchor und das
Bayer-Blasorchester auf ein mehr als
100-jähriges Bestehen zurückblicken.
Die Konzerte der Leverkusener Ensembles gehören fest zum kulturellen
Leben der Stadt. Zahlreiche Konzertreisen machten die Orchester und
Chöre weit über die Landesgrenzen
hinaus bekannt.
Teilnehmerzahl: max. 20 Personen bzw. eine
Schulklasse pro Führung
Dauer: 1,5 bis 2 Stunden
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41283
bayer.de/de/
kultur-und-hobby-vereine.aspx
unep.bayer.de
Zugabe 126
service
Erholungshaus –
Kulturhaus der Bayer AG
Kloster Knechtsteden
Basilika
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Abendkasse 0214.30-65973
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Nobelstraße 37
51373 Leverkusen
Forum
Am Büchelter Hof 9
51373 Leverkusen
Wienand-Kayser-Straße 123
41540 Dormagen
Altenberger Dom
Eugen-Heinen-Platz
51519 Odenthal
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Abendkasse 0214.4064157
Schloss Morsbroich
Historische Stadthalle
Johannisberg 40
42103 Wuppertal
Gustav-Heinemann-Straße 80
51377 Leverkusen
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Kirche St. Antonius
Burg Linn
Rheinbabenstraße 85
47809 Krefeld
Große Kirchstraße 36
51373 Leverkusen
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Kartenbüro 02151.583611
Kreismuseum Zons
Schloßstraße 1
41541 Dormagen (Zons)
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Service 128
Bitte nehmen Sie platz
Forum Leverkusen
Erholungshaus
Kulturhaus der Bayer AG Leverkusen
Bühne
1
38
16
0
17
8
18
84
80
16
8
16
9
25
9
26
0
34
8
34
9
43
9
44
0
52
8
75
6
74
85
163
255
263
345
351
438
01
174
254
264
86
162
175
02
03
04
05
06
344
352
07
437
09
08
33
34
44
117
130
43
118
12 9
209
219
220
300
9
9
2
307
308
392
391
396
7
9
3
208
10
52
9
11
61
9
62
0
70
8
70
9
12
13
14
15
79
80
88
894
972
19
20
21
1
1
1
1
1
1
1
1
1
16
19
20
23
26
25
26
26
25
26
27
28
10
1
1
11
12
19
20
1
1
13
14
19
20
1
15
19
14
20
14
1
16
20
1
1
17
18
19
20
1
19
19
4
1
20
20
1
1
21
22
23
24
19
20
1
1
1
01
22
02
21
03
20
21
1
04
05
06
07
20
20
1
1
15
19
1
1
1
1
23
08
09
1
1
22
D
01
02
15
06
07
1
15
927
938
A
B
C
03
04
05
1
Seitenbalkon l.
9
39
3
12
4
12
4
21
5
21
3
30
4
30
4
39
5
39
3
48
4
48
4
57
5
57
3
66
4
66
4
5
7
5
75
3
84
5
Kleiner Saal
79
1
Großer Saal
1
Seitenbalkon r.
Bühne
20
21
22
Empore
MUSIK | TANZ
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Preisgruppe 4
Reihe 1-11
Seite Reihen 1-10 | Reihen 12-16
Reihe 17-20
Reihe 21-22
Großer Saal
Kleiner Saal
MUSIK | OPER | SCHAUSPIEL
MUSIK | SCHAUSPIEL
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Preisgruppe 4
Preisgruppe 1 Reihe 1-13
Preisgruppe 2 Reihe 14-15
Preisgruppe 3 Seitenbalkon
Reihe A-D | Reihe 1-13
Reihe 14-24
Reihe 1-4 Empore | Seitenbalkon
Reihe 5-7 Empore
TANZ | MUSIK (Sinfoniekonzerte)
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Preisgruppe 4
129 kultur.bayer.de
Reihe A-D | Reihe 1-17
Reihe 18-24 | Reihe 1-2 Empore
Reihe 13-4 Empore | Seitenbalkon
Reihe 5-7 Empore
Nehmen Sie Platz 130
Preise karten | abos 12/13
Einzelkarten
Abonnements
PG 1PG 2PG 3PG 4
MUSIK
Sinfoniekonzerte
Kammermusik
Klavier Neujahrskonzert
Altenberg
Knechtsteden
Coup de Cœur
Jazz at midnight
Leverkusener Jazztage
Konzerte Leverkusener Musiker
WDR Big Band
33 €
30 €
25 €
19 €
25 €
19 €
22 €
17 €
29 €
26 €
23 €
20 €
25 €
20 €
15 €
10 €
40 €
32,50 € 25 €
15 €
15 €
8€*
Preis wird bekannt gegeben
8,50 | 6 € (Kinder bis 14 Jahren: 4,50 € nur am 30.06)
20 €
OPER
Oper im Großen Saal
Oper im Studio
43 €
20 €
38 €
SCHAUSPIEL
klassisch | modern heute
Boulevard & Broadway
Studio
23 €
18 €
33 €
17 €
21 €
15 €
30 €
18 €
16 €
25 €
19 €
TANZ
33 €
30 €
25 €
19 €
-8+x | Kinder
7|4€
30 €
Bei vier Personen, die eine -8+x-Vorstellung besuchen,
erhält ein Kind (bis zu 14 Jahren) freien Eintritt.
-16+x | Jugend
Einzelkarte
18 | 8 €
In der Kulisse
8€*
* freier Eintritt für Besucher der Vorstellung auf der Hauptbühne am gleichen Tag
(nach Verfügbarkeit – Zählkarten erforderlich)
Mitmachen!
Exkursion
5€
KUNST
Der Eintritt zu den Ausstellungen und Vernissagen sowie die Teilnahme
an allen öffentlichen Führungen ist kostenlos. Sonderführungen sind
auf Anfrage (Tel. 0214.30-41283/-84) für Gruppen möglich.
131 kultur.bayer.de
20 €
PG 1PG 2PG 3PG 4
MUSIK
132 €
120 €
99 €
75 €
Sinfoniekonzerte (6x)
105 €
78 €
Kammermusik (6x)
Klavier (6x) 96 € 72 €
Oper
Junge Oper Leverkusen (4x)
105 € 95 €
77 €
56 €
SCHAUSPIEL
klassisch | modern (5x)
heute (5x)
Boulevard & Broadway (5x)
Studio (5x)
87 €
70 €
110 €
65 €
80 €
67 €
60 €
100 €
85 €
65 €
TANZ (5x)
110 €
100 € 85 €
65 €
-16+x | Jugend (6x)
24 €
Wahl-Abonnement (5x)
70 €
Die Wahl-Abonnements setzen sich aus fünf Veranstaltungen zusammen. Es gibt drei verschiedene Kombinationsmöglichkeiten:
-Wahl-Abonnement BUNT: Aus den Reihen Sinfoniekonzerte, Klavier,
Kammermusik, SCHAUSPIEL und TANZ je eine Veranstaltung.
-Wahl-Abonnement MUSIK: Alle fünf Termine müssen aus den drei
Reihen Sinfoniekonzerte, Klavier und Kammermusik (jeweils mind.
einmal) ausgewählt werden.
-Wahl-Abonnement THEATER: Aus den drei SCHAUSPIEL-Reihen
klassisch, modern und heute, TANZ und Studio je eine Veranstaltung.
Ihr Kartentelefon bei Bayer Kultur
0214.30-412 83/-84
Ihr Karten-/Abonnementbüro im
Bayer Kulturhaus Leverkusen
Nobelstraße 37 | 51373 Leverkusen
Telefon 0214.30-41283/84
Telefax 0214.30-41285
[email protected]
Öffnungszeiten
MO-DO 9:00-16:00
FR 9:00-13:00
Kurzparkmöglichkeit (max. 15 Min.)
am Kartenbüro vor dem Theaterbistro
Kulisse.
Abendkasse
Bayer Kulturhaus Leverkusen
1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn
Telefon 0214.30-65973
Abendkasse Forum Leverkusen
Am Büchelter Hof
1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn
Telefon 0214.406-4157
Karten gibt es auch im Netz unter
kultur.bayer.de und bei
Die Abo-Reihe Junge Oper Leverkusen bietet vier hochkarätige Musiktheaterproduktionen an. Abonnenten anderer Abo-Reihen erhalten
10% Ermäßigung bei zusätzlicher Buchung des Opern-Abos.
Jazz at midnight ist eine Veranstaltungsreihe, die jeweils im Anschluss an eine SCHAUSPIEL- oder MUSIK-Vorstellung beginnt. Für
Besucher dieser vorangehenden Veranstaltungen ist der Eintritt zu Jazz
at midnight frei (nach Verfügbarkeit – Zählkarten erforderlich).
Bei den Veranstaltungen der Jazz-Kulisse wird eine kostenlose Betreuung für Kinder ab 3 Jahren angeboten (Anmeldung erforderlich).
Der Brunch kostet zusätzlich 14/7 € und muss im Kartenbüro reserviert werden.
Preise Karten Abonnements 132
Das kleingedruckte
Abonnements-/Kartenbedingungen
Neue Abonnements
Zur Neuanmeldung dienen die Bestellkarten, die der Spielzeitbroschüre beigefügt sind. Neuanmeldungen werden in
der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet und nach Verfügbarkeit der vorhandenen Plätze gebucht. Sind in der gewünschten Preisgruppe keine Plätze mehr vorhanden,
nehmen wir mit Ihrem Einverständnis eine Zuweisung in der
nächstmöglichen Preisgruppe vor. Zu diesem Zweck erbitten wir die entsprechende Angabe auf der Bestellkarte. Die
Anmeldefrist endet am 30. Juni 2012.
Kündigungen
Kündigungen bestehender Abonnements müssen bis spätestens 30. Juni 2012 schriftlich eingereicht werden.
Ersatzausweis
Bei Verlust des Abonnementausweises wird für die Ausstellung eines Ersatzausweises eine Bearbeitungsgebühr
von 2,50 € pro Ausweis erhoben.
Wahl-Abonnement
Wir bieten drei Wahl-Abonnements an. Sie bestehen jeweils
aus fünf Veranstaltungen (siehe Seite 129). Das Kontingent
hierfür ist begrenzt; die Vergabe erfolgt nach dem zeitlichen
Eingang der Bestellung. Die Platzzuteilung erfolgt nach Verfügbarkeit freier Plätze in allen Preiskategorien (MischAbo). Das Wahl-Abonnement gilt für eine Spielzeit.
Gutscheine für Abonnenten
Alle Abonnenten von Bayer Kultur erhalten einen Gutschein
für eine Eintrittskarte außerhalb der eigenen Veranstaltungsreihe zum Tarif von 5,00 €. Der Gutschein wird zusammen mit der Rechnung für das Abonnement versandt
und ist nur für die laufende Spielzeit gültig.
Jugend-Abo
Der Abo-Flyer ist im Kartenbüro erhältlich. Zur Bestellung
dient die Bestellkarte Jugend-Abo. Im Jugend-Abonnement werden nach Verfügbarkeit Karten an Auszubildende,
Schüler, Studenten, Wehrpflichtige und Zivildienstleistende
(bis zu 27 Jahren) ausgegeben. Jugend-Abonnenten sind
verpflichtet, am Eingang ihren Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen. Die Anmeldefrist für das Jugend-Abo endet am
Mittwoch, 12. September 2012. Das Abonnement gilt für
eine Spielzeit.
133 kultur.bayer.de
Garderobe
Bei allen -8+x- und -16+x-Veranstaltungen ist die Garderobe kostenlos.
Einzelkarten im Vorverkauf
Zur Bestellung von Einzelkarten dient die EinzelkartenBestellkarte. Einzelkartenbestellungen werden erst nach
der Abonnementeinteilung, jedoch in der Reihenfolge des
Eintreffens, bearbeitet. Einzelkarten können auch bei allen
Vorverkaufsstellen von KölnTicket.DERTICKETSERVICE
und über das Internet (kultur.bayer.de) erworben werden.
Für die Bearbeitung von Rechnungen, Eintrittskarten u. a.
wird eine Gebühr von je 1 € erhoben.
Ermäßigungen
Auszubildende und Schüler zahlen für alle Vorstellungen
von Bayer Kultur nur 8 €. Studenten, Wehrpflichtige, Zivildienstleistende (bis zu 27 Jahren), Schwerbehinderte (ab
60%) und Inhaber des Ausweises „Leverkusen für alle“ erhalten auf Einzelkarten eine Ermäßigung von 50%. Inhaber
ermäßigter Eintrittskarten sind verpflichtet, am Eingang
ihren Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen.
Familienkarte 3 plus 1
Bei vier Personen, die eine -8+x-Vorstellung besuchen, erhält ein Kind (bis zu 14 Jahren) freien Eintritt.
Zahlungsmodalitäten
Für alle Kartenbestellungen gelten folgende Regelungen:
• Mit Einzugsermächtigung
Falls Sie uns eine Einzugsermächtigung erteilt haben, werden Ihnen Ihre Eintrittskarten mit Rechnung zugeschickt.
• Ohne Einzugsermächtigung
Falls Sie uns keine Einzugsermächtigung erteilt haben, wird
Ihnen eine Rechnung/Reservierungsbestätigung zugesandt.
Nach Zahlungseingang werden Ihnen die Karten zugeschickt; sie können aber auch im Kartenbüro gegen Baroder EC-Kartenzahlung abgeholt werden.
AGB
Hinweise
Allgemeine Geschäftsbedingungen
Die nachstehenden allgemeinen Geschäftsbedingungen
werden mit einer Kartenbestellung und durch die automatische Verlängerung des Abonnements anerkannt. Die personenbezogenen Daten der Eintrittskartenkäufer werden unter
Einhaltung des Datenschutzrechtes in dem für die Durchführung des Vertrages erforderlichen Umfang im automatisierten Verfahren erhoben, bearbeitet und genutzt. Bayer Kultur
behält sich Programm- und Besetzungsänderungen vor.
Einzel- und Abonnementkarten können grundsätzlich nur
gegen Umtauschscheine zurückgegeben werden. Für die
Bearbeitung berechnen wir eine Gebühr von 1,50 €. Tickets
werden dann von Bayer Kultur zurückgenommen, wenn die
Veranstaltung abgesagt und das Programm geändert wird.
Eine Rücknahme der Karten erfolgt im Regelfall nur bis zu
vier Wochen nach dem Veranstaltungstermin.
Die Vorschriften über Fernabsatzverträge finden gemäß
§ 312 b Abs. 3 Nr. 6 BGB auf Verträge über Dienstleistungen im Bereich der Freizeitgestaltung keine Anwendung.
Dem Ticketkäufer steht daher kein zweiwöchiges Widerrufsrecht zu.
Bei -8+x-Veranstaltungen im Studio sind die ersten vier Reihen für Kinder freizuhalten.
Spielplan-Informationen
Der Leporello mit den aktuellen Spielplan-Informationen
wird den Abonnenten und Einzelkartenbestellern (auf
Wunsch auch allen weiteren Interessenten) alle zwei Monate kostenlos zugesandt. Termin- und Programmänderungen sowie Zusatzveranstaltungen werden im Leporello
bekannt gegeben. Kurzfristige Änderungen werden in der
Tagespresse und auf kultur.bayer.de veröffentlicht. Nur in
Ausnahmefällen erfolgt eine schriftliche Mitteilung.
Parken
Rund um das Kulturhaus gibt es nur wenige Parkmöglichkeiten. Nutzen Sie bitte die Parkhäuser Kaufhof oder Deutsche Bank/P&C. Die Zufahrt für diese beiden Parkhäuser
erfolgt über die Wöhlerstraße. Die Tiefgarage Forum liegt
direkt im Gebäudekomplex. Ab 18:00 Uhr gilt in allen drei
Parkhäusern ein Abendtarif von 2 €.
Taxi-Vorbestellung
Bei den Veranstaltungen im Bayer Kulturhaus und im Forum
können Sie vorher und in der Pause ein Taxi für Ihre Heimfahrt bestellen.
Eintrittskarten = Fahrkarten VRS
Auch in der Spielzeit 2012/13 gelten Ihre Abonnement- bzw.
Eintrittskarten als Fahrkarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS). Die Gültigkeit beginnt jeweils vier Stunden vor der Veranstaltung.
Die Rückfahrt muss bis Betriebsschluss (03:00 Uhr des
Folgetages) beendet sein.
Abendkasse
An der Abendkasse ist keine Beratung und kein Vorverkauf
für andere Veranstaltungen möglich.
Umtausch
Bereits gekaufte Karten können nur bis 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn zurückgegeben werden.
Das Kleingedruckte 134
impressum
Impressum
Bildnachweis | ©
Herausgeber
Bayer AG Communications
Bayer Kultur
Verantwortlich
Dr. Volker Mattern
Redaktion
Silke Schenk
Texte
Jürgen Hartmann, Volker Mattern,
Reiner Ernst Ohle, Carolin Sturm,
Bettina Welzel, Rike Zoebelein
und Ute Mader (Filmstudio)
Redaktionelle Mitarbeit/
Organisation
Regina Bernt, Doris Joosten,
Rainer Konertz, Rita Lattka,
Petra Pietsch, Marnie Schreiber
Designkonzept
Büro Kubitza, Leverkusen
Layout und Realisation wedeldesign, Bochum
Lithografie
seventi Lichtbildmanufaktur oHG,
Bochum
Druck
Kunst- und Werbedruck GmbH,
Bad Oeynhausen
Auflage
25.000
Redaktionsschluss
05. April 2012
© Bayer AG Communications | Bayer Kultur 2012
Heike Weber, VG Bild-Kunst Bonn 2012, Titelseite und S. 2 | Pedro
Malinowski, S. 6 | René Ledrado, S. 8 | Collage: Caroline Neven Du
Mont S. 10 | Pedro Malinowski, S. 14 | Christian Jungwirth, S. 16/17 |
Kevin Shaw, S. 17 | Christian Schneider, S. 18 | Christine Longère,
S. 19 | Matthias Heyde, S. 19 | Rüdiger Breitbach, S. 20 | Irène
Zandel, S. 21 | Uwe Arens , S. 21 | Keith Pattison, S. 22 | Christina
Feldhoff, S. 22 | Marco Borggreve, S. 23 | fotoweinwurm.at, S. 23 |
Susie Knoll, S. 24 | Akira Muto, S. 24 | Marion Koell, S. 25 | Uwe
Arens, S. 25 | Steven Haberland, S. 26 | Gela Megrelidze, S. 27 |
Reiner Leigraf, S. 28 | Ines Kaiser, S. 29 (2x) | Raphael Sprenger, S. 30 |
Kevin Gray, S. 36 | Lutz Voigtländer, S. 31 | Martin Roos, S. 32 |
Hanne Engwald, S. 37 | Kreismuseum Zons, S. 33 | Pedro Malinowski,
S. 34 | peuserdesign.de, S. 38 | Hochschule für Musik und Tanz Köln,
S. 39 | Michael Poehn, S. 40 | peuserdesign.de, S. 41 | Julieta
Cervantes, S. 42 | Pedro Malinowski, S. 44 | Urban Jörén, S. 46 |
Sakari Viika, S. 46 | Emanuel Gat Dance, S. 47 | Hermann Sorgeloos,
S. 48 | Sandrine Penda, S. 48 | Julieta Cervantes, S. 49 | Tine Edel,
S. 50 | Pedro Malinowski, S. 54 | Silke Winkler, S. 56 | Matthias
Horn, S. 57 | Andreas Köhring, S. 56 | Matthias Dreher, S. 58 | Birgit
Hupfeld, S. 59 | Mayk Azzato, S. 60 | Caroline Neven Du Mont, S. 60 |
Silke Winkler, S. 61 | Bo Lahola, S. 62 | Marion Bührle, S. 31 | Max
Messer, S. 64 | Hermann Posch, S. 64 | Kerstin Schomburg, S. 65 |
Bo Lahola, S. 66 | KantTheaterBerlin, S. 67 | Das Ballaststofforchester,
S. 68 | Kai-Uwe Schulte-Bunert, S. 69 | Traumtheater SALOME, S. 70 |
Xavier Bonnin, S. 70 | Wolfgang Fuchs, S. 71 | Bernhard Fuchs, S. 72 |
Dani Schnoer, S. 73 | Carsten Nuessler, S. 74 | Dirk van Uden, S. 74 |
Janine Guldener, S. 75 | Margarita Broich, S. 76 | Pedro Malinowski,
S. 78 | Margarita Broich, S. 80 (2x) | Kurt Wanski, S. 81 (2x) | Hanne
Engwald (2x), S. 80 | Pedro Malinowski, S. 84 | DigiPott, S. 86 | o.A.,
S. 86 | Patrick Pfeiffer, S. 86 | Meyer Originals, S. 87 | Joachim Dette,
S. 87 | Ursula Kaufmann, S. 87 | Random House, S. 88 | Pedro
Malinowski, S. 88 | Laterna Musica, S. 88 | Theater Kontra-Punkt,
S. 89 | Hanne Engwald, S. 89 (2x) | Arno Declair, S. 90 | Vladimir
Majdandzic, S. 92 | Hilda Lobinger, S. 92 | Arno Declair, S. 93 | Hilda
Lobinger, S. 93 | Caroline Neven Du Mont, S. 94 | Hermann Sorgeloos,
S. 94 | Christine Hellweg, S. 95 | Annette Lynen, S. 95 | Hanne
Engwald, S. 97 | Pedro Malinowski, S. 98 | Iva Dimovska, S. 99 |
Rüdiger Breitbach, S. 99 | Random House, S. 99 | Caroline Neven Du
Mont, S. 100 | Jan Malý, S. 100 | Pedro Malinowski, S. 100 | Laterna
Musica, S. 101 | Steven Haberland, S. 101 | Christine Hellweg,
S. 101 | Vladimir Majdandzic, S. 102 | Patrick Pfeiffer, S. 102 | Stefan
Müller, S. 103 | Charles Duprat, S. 103 | Hanne Engwald, S. 104 |
Iko Freese, S. 106 | Andreas Rentz, S. 106 | Xavier Bonnin, S. 107 |
Thomas Lueders, S. 107 | Agentur Tatsch, S. 107 | Christine Ferstl,
S. 107 | Gunter Glücklich, S. 108 | Angelika Huber, S. 108 | Felix
Brüggemann, S. 109 | Volker Albers, S. 109 | Mario Burbano, S. 110 |
Illustration: Büro Kubitza, S. 112 | Matthias Heyde, S. 116 | peuserdesign.de, S. 118 | Ursula Kaufmann, S. 120 | Pedro Malinowski,
S. 122 | KulturStadtLev, S. 122 | Bayer AG, S. 123 | Hanne Engwald,
S. 123 | Bayer AG, S. 123 | Pedro Malinowski, S. 124 | Pedro
Malinowski, Umschlagseiten innen (vorne und hinten)
Für die Überlassung der übrigen Fotos danken wir den Künstlern und
Künstleragenturen.
135 kultur.bayer.de
team kulturhaus
Team Besucherempfang
Team Technik & Ausstellungsaufsicht
Hinten vlnr: Marita Welt, Ingrid Zabelberg, Bettina Lucas, Denise Skoko, Doris Strack, Nina Raulf, Manuela Jiritschka, Telse Bartsch, Ingrid Krinis
Vorn vlnr: Mechthild Haber, Germaine Bähr, Silvia Weyh, Elfi Grimm, Aruna Lass | Es fehlen: Kerstin Lass, Sylvia Lass, Helga Sando
1. Reihe vlnr: Dieter Pogadl, Stephan Teschke, Sven Jurgeit, Bettina Welzel (Referat TANZ) | 2. Reihe vlnr: Bärbel Schadwinkel, Jan Bednarski, Heinz Wirtz, Paul
Strehlow, Horst Krohn, Hans-Peter Fetten, Guido Paulus, Alexander Kruska, Michael Kalis, Stefan Kuhbrügge (Aushilfe) | 3. Reihe: Sönke Feuser | Es fehlen: Roland
Tebarth, Klaus-Dieter Kuhn, Hans Büchel, Joachim Buczynski, Manfred Thunig, Peter Aschenbroich, Ulrich Schenzer, Peter Friedrichs, Tobias Hambitzer (Azubi) sowie
Uwe Hoffmann, Martin Sandkühler, Paul Reichenbach, Heinz Polak (alle Ausstellungsaufsicht)
kultur.bayer.de
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