team kultur Team Kultur Silke Schenk, Petra Pietsch, Carolin Sturm, Rainer Konertz, Rita Lattka, Rike Zoebelein, Reiner Ernst Ohle, Regina Bernt, Doris Joosten, Marnie Schreiber, Volker Mattern | Es fehlen: Bettina Welzel, Christine Hellweg INhalt Willkommen 4 Vorwort 6 Eröffnungsfest 8 MUSIK 10 16 Sinfoniekonzerte Kammermusik 20 -8+x | Kinder 84 -16+x | Jugend 90 Mitmachen! 96 Klavier 24 In der Kulisse 104 28 Kulissen-Talk 106 Literatur-Kulisse 108 110 Jazz MUSIK plus 32 Jazz-Kulisse oper 34 38 Film 112 TANZ 42 Kulturachse Berlin 116 SCHAUSPIEL 50 l’arte del mondo 118 stART 120 Zugabe 122 Junge Oper Leverkusen SCHAUSPIEL klassisch 56 SCHAUSPIEL modern 60 SCHAUSPIEL heute 64 Boulevard & Broadway 68 Studio 72 KUNST 76 Service 124 Impressum 132 Kontakt 133 Inhalt 6 WIllkommeN Wichtige Auszeichnungen für Bayer Kultur Im vergangenen Oktober wurde die Bayer AG in Berlin zum „Kulturinvestor des Jahres 2011“ gekürt – in Anwesenheit von zahlreicher Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Kultur. Die Laudatio hielt der Chefredakteur des Berliner Tagesspiegel, Stephan-Andreas Casdorff. Nur fünf Monate später gab es für die Kulturschaffenden aus Leverkusen erneut Grund zur Freude: In der alt-ehrwürdigen Handelskammer Hamburg fand der „Sponsoring Summit 2012“ statt, in dessen Rahmen auch der „19. Internationale Sponsoring Award“ vergeben wurde. Auch hier war die Bayer AG erfolgreich: das Unternehmen wurde mit dem begehrten internationalen Preis in der Kategorie Kultur ausgezeichnet. Begründung der Jury: „Bayer bietet ein äußerst lebendiges, mehrdimensionales Programm, mit dem Bayer Kultur in der Region, in Deutschland, wie auch im internationalen Rahmen brilliert.“ Beide Ehrungen belegen erneut: Die Kulturarbeit unseres Unternehmens findet überregional große Beachtung und Anerkennung. Doch die Programme von Bayer Kultur als wichtiger Bestandteil des sozialen Engagements von Bayer werden nicht nur von Juroren hoch gelobt, sondern auch durch die immer größere Resonanz in den überregionalen Medien und wichtigen Fachzeitschriften. Gerade in einer Situation, in der die öffentliche Hand ihre traditionellen Angebote im Kulturbereich zunehmend reduziert, wird dem kulturellen Engagement der Wirtschaft immer mehr öffentliche Aufmerksamkeit gewidmet. Auch wenn die Unternehmen dem Staat die Verantwortung für die kulturelle „Daseinsfürsorge“ (Richard von Weizäcker) nicht abnehmen können, so können sie doch einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Und bei der Bayer AG ist dieser Beitrag seit nunmehr 105 Jahren gewichtig. Dieses Engagement reflektiert – neben der zunehmenden nationalen und internationalen Wahrnehmung – auf das Wohl der Menschen rund um die Standorte der Bayer AG. 7 kultur.bayer.de Über die jüngsten Auszeichnungen freuen wir uns natürlich sehr. Die von Dr. Volker Mattern, dem Leiter von Bayer Kultur, seit seinem Amtsantritt zielstrebig verfolgte Strategie, insbesondere den künstlerischen Nachwuchs zu fördern und neue Projekte mit l’arte del mondo, mit den stART-Künstlern und den namhaften Häusern in Berlin durch Kooperationen mit renommierten Kulturpartnern zu vernetzen, geht mehr und mehr auf. Ein Musterbeispiel im Rahmen der insgesamt 150 Veranstaltungen in den Bereichen MUSIK, TANZ, SCHAUSPIEL und KUNST war in der vergangenen Spielzeit das interreligiöse Projekt Israel in Egypt unter der Leitung von Werner Ehrhardt und Yair Dalal, das mit israelischen, arabischen und europäischen Musikern nicht nur in Leverkusen, sondern auch bei den Internationalen Händel-Festspielen in Halle und in Jerusalem triumphal gefeiert wurde. Auch die zweite „Opern-Ausgrabung“ in der Bayer KulturReihe Opern aus den Archiven der Welt (in Kooperation mit dem WDR und SONY) stieß erneut auf eine begeisterte Resonanz – und führt in dieser Spielzeit zur ersten szenischen Koproduktion mit den Musikfestspielen PotsdamSanssouci. Im Rahmen der Kulturachse Leverkusen-Berlin gab es die TANZ-Uraufführung No one escapes the spectacle of happiness der jungen finnischen Choreographin Milla Koistinen, das SCHAUSPIEL steuerte deutsche Erstaufführungen und mit der Produktion des Hope Theatre Nairobi unter dem Titel The Dream of getting a Job sogar eine europäische Erstaufführung bei. Im nächsten Jahr feiert Bayer das 150-jährige Firmenjubiläum. Dabei wird auch die Kreativität von Bayer Kultur eine wichtige Rolle spielen. In Berlin werden die bedeutendsten Kunstwerke aus der Unternehmenssammlung erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Orchester und Ensembles des Unternehmens werden bei Veranstaltungen im In- und Ausland den Slogan Bayer – das ist auch Kultur erneut mit Leben füllen. Und auch die Besucher der Veranstaltungen an den Niederrhein-Standorten und in Berlin dürfen sich in der anlaufenden und der folgenden Spielzeit auf zahlreiche kulturelle Jubiläums-Höhepunkte freuen. Die Ausstellung der Sammlung Bayer im Martin-GropiusBau Berlin spiegelt die 150-jährige Firmengeschichte gewissermaßen kulturell wider. Dr. Marijn Dekkers, der Vorsitzende des Vorstandes der Bayer AG, wird die Ausstellung am 21. März 2013 eröffnen. Sie wird bis zum 9. Juni 2013 in der Bundeshauptstadt zu sehen sein. Im Kontext dazu hat Bayer Kultur an Walter Steffens einen Kompositionsauftrag vergeben. Es handelt sich hierbei um eine Musikalische Bildreflexion in Form eines Violinkonzertes zu Gerhard Richters großformatigem Gemälde Abstract Picture (555), einem der wertvollsten Werke aus der Sammlung Bayer, das natürlich auch im Gropius-Bau zu sehen sein wird. Die Uraufführung mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und der Solistin Alina Pogostkina findet unter der Leitung von Martyn Brabbins am 12. April 2013 in Leverkusen statt. Nur einen Tag darauf wird das Konzert im Berliner Radialsystem wiederholt. Die vielen anderen Höhepunkte der Spielzeit 2012/13 haben wir in dieser Publikation für Sie zusammengestellt. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre und hoffe sehr, dass Sie auch in dieser Kultur-Saison wieder Veranstaltungen finden, die Ihren persönlichen Erwartungen gerecht werden und Ihrem Geschmack entsprechen. Für die Umsetzung des interessanten Generalthemas Innenwelten – Außenwelten wünsche ich den Organisatoren um Volker Mattern den verdienten Erfolg und allen Freunden von Bayer Kultur eine anregende, unterhaltsame und packende Spielzeit 2012/13. Ihr Michael Schade Leiter Unternehmenskommunikation der Bayer AG Willkommen 8 VorWort Innenwelten – Außenwelten Die Spielzeit 2012/13 Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt heißt ein frühes, 1969 erschienenes Buch von Peter Handke. Ein komplizierter Text, in dem formale Logik, Fragen der Syntax und die beschriebene Realität ineinandergreifen. Ergebnis ist letztendlich, dass die satzweise Beschreibung der Außenwelt sich zugleich als Beschreibung der Innenwelt, des Bewusstseins des Autors erweist, und umgekehrt und wieder umgekehrt. von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont, versucht Schuberts „Welten“ zu fokussieren – Schauspiel und Musik vereinend ist es Paradigma sowie konzeptioneller Ausgangs- und Mittelpunkt der Spielzeit. Was ist die „(Außen)welt“? Was ist unser „(Bewusst)sein“, unsere „(Innen)welt“? Wer würde von sich behaupten, diese kurzen Fragen ebenso knapp und bündig beantworten zu können? Eine kritische Erörterung unseres Spielzeitthemas Innenwelten – Außenwelten käme ohne längeren philosophischen Diskurs nicht aus. Diese themenorientierte Arbeit auf hohem und höchstem künstlerischen Niveau, im Verein mit der zunehmenden Vernetzung mit anderen wichtigen Institutionen und Theatern, findet in Fachkreisen und bei der interessierten Öffentlichkeit mehr und mehr Anerkennung. Das seit 2008/09 konsequent verfolgte Konzept geht auf. Durch die Arbeit von Bayer Kultur wurden der Bayer AG in der vergangenen Spielzeit gleich zwei der wichtigsten nationalen bzw. internationalen Auszeichnungen für kulturelles Engagement zugesprochen: In Berlin erhielt das Unternehmen im Kontext des Kulturmarken-Awards den Preis als „Kulturinvestor des Jahres 2011“ und in Hamburg im Rahmen des Sponsoring Summit 2012 den „Internationalen Sponsoring Award für Kultur 2012“. In seiner Laudatio zum Kulturmarken-Award betonte der Chefredakteur des Tagesspiegel, Stephan-Andreas Casdorff, wie wichtig die modellhafte Kulturachse Leverkusen-Berlin, die außergewöhnlichen Projekte mit unserem orchestra in residence l’arte del mondo und unser stART-Projekt für die Entscheidung der hochkarätig besetzten Jury waren. Verbindliche Antworten zu diesem Themenkomplex wird man jedenfalls vergeblich suchen. All unsere Veranstaltungen dieser Spielzeit sind aber immerhin gewichtige Statements dazu – nicht mehr und nicht weniger. Wir wollen mit dem doppelten Plural also nur zum Ausdruck bringen, dass es keine eindeutigen Antworten zu all diesen Fragen geben kann, also verschiedene Innenwelten und verschiedene Außenwelten unsere Sichtweisen bestimmen. Im allgemeinen Sprachgebrauch geht es, wenn man über „erkennen“ redet, um „Objekte“ (äußere Gegenstände), die dem Subjekt in der sinnlichen Wahrnehmung entgegengesetzt sind und die in ihrer Gesamtheit die Außenwelt darstellen. Diese Außenwelt scheint bei unkritischer Betrachtung wesentlich klarer, eindeutiger greifbar zu sein als die immer subjektive, von außen nicht greifbare, nicht begreifbare Innenwelt. Für Augustinus war das Innere des Menschen aber gerade auch jener Bereich, in dem die Welt (die „Außenwelt“) erfahrbar wurde, also recht eigentlich erst entsteht. Um diese These kreist unsere Spielzeit. Das Leben und künstlerische Schaffen Franz Schuberts (1797-1828) war für mich der Ausgangspunkt für die Überlegungen zu diesem Thema: der Außenwelt nicht gewachsen, die Innenwelt so tief und komplex, dass nur wenige Vertraute ihn (annähernd) verstanden. Aus dieser Konstellation erwuchs ein Œuvre, das seinesgleichen sucht. Unsere Uraufführung von Barfuß auf dem Eise, ein Stück 9 kultur.bayer.de Unser umfangreiches Programm greift diesen Diskurs in über 150 Konzerten, Opern-, Theater- und Tanzaufführungen, in Ausstellungen und Filmen facettenreich auf. Ich begrüße daher auch an dieser Stelle unsere beiden neuen, großartigen stART-Künstler Alexander Krichel (Klavier) und Valentin Radutiu (Violoncello) sehr herzlich und freue mich über die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Werner Ehrhardt und seinem exzeptionellen Ensemble. l’arte del mondo wird auch in dieser Spielzeit zentrale künstlerische Vorhaben realisieren: Keine geringere als Edita Gruberová wird sich nach vielen Jahren der MozartAbstinenz, begleitet von l’arte del mondo, wieder dem Opernrepertoire des Salzburger Genius zuwenden. Dieses Ereignis wird auch auf CD dokumentiert und tritt nach der Premiere im Bayer Kulturhaus seine Reise durch die Konzerthäuser dieser Welt an. Eine zentrale Rolle spielt unser orchestra in residence auch bei einer spannenden Kooperation mit dem RIAS Kammerchor im Rahmen der Kulturachse Leverkusen-Berlin und im Konzept der Jungen Oper Leverkusen. Dass die OPER wieder Einzug in unseren Spielplan hält, freut mich ganz besonders. Das Junge DT – die Jugendsparte des Deutschen Theaters Berlin – ist unser neuer Berlin-Partner im Hinblick auf die Erweiterung unseres education-Programms Mitmachen!. Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit mit einem der renommiertesten und innovativsten Jugendtheater Deutschlands. Das 150-jährige Jubiläum der Bayer AG am 1. August 2013 rückt mit großen Schritten näher und wir sind stolz, dass Bayer Kultur mit der Ausstellung Sammlung Bayer im Martin-Gropius-Bau Berlin einen gewichtigen und hochinteressanten Beitrag zu diesem Ereignis beisteuern kann. Ergänzend dazu haben wir an Walter Steffens einen Kompositionsauftrag zu einer Musikalischen Bildreflexion über Gerhard Richters Abstract Picture (555) – eines der bedeutendsten Gemälde der Sammlung Bayer – vergeben. Dieses Werk, ein Violinkonzert, wird am 12. und 13. April 2013 in Leverkusen und Berlin uraufgeführt. Alina Pogostkina ist die Solistin, Martyn Brabbins leitet das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin. Mein Team und ich hoffen weiterhin auf Ihr Interesse, Ihre Anregungen und Ihre konstruktive Kritik an unseren vielseitigen Angeboten. Im Namen aller Kolleginnen und Kollegen begrüße ich Sie, liebe Freunde von Bayer Kultur, sehr herzlich zur neuen Spielzeit 2012/13. Wir freuen uns auf Sie! Ihr Dr. Volker Mattern Leiter Bayer Kultur Vorwort 10 eröffnungsfest Unsere Lebenswirklichkeit (die Außenwelt!) ist bisweilen – sogar auch in der Kunst – heiter (Komödie!). Ja, wirklich! Gott sei Dank! Trotz aller Krisen, Kriege und Konflikte auf diesem schönen Planeten. Sonst würde man es ja gar nicht aushalten in dieser – wie Leibniz meinte – „besten aller möglichen Welten“. Das Theater bringt nach wie vor – manch einen wundert’s – Lustspiele hervor, komische Opern, ja sogar Operetten für Kinder (nur bei Bayer Kultur!), manch eine Farce, humorvoll-tiefschürfende Ausstellungen (nicht nur, aber auch bei Bayer Kultur: Klara Hobzas Versuchsanordnung Kunst). Fröhlich unkomplizierte Klänge dringen ständig (und ungewollt) aus der Außenwelt an unser inneres Ohr, nicht zu reden von der boomenden Kabarett-Szene und den Comedy-Serien rund um die Uhr. Kurz: Nach mehreren Jahren mit Festlichen SpielzeitEröffnungen ist es Zeit für einen Wechsel. Heiter und unbeschwert wollen wir in diesem Jahr die Spielzeit eröffnen – und laden Sie alle sehr herzlich dazu ein! Es erwartet Sie ein abwechslungsreiches Fest mit Theater, Tanz, Foto-Kunst und Musik. Freuen Sie sich also auf ein Non-Stop-Programm in (fast) allen Räumen des Erholungshauses: Die beiden halbstündigen Aufführungen der Sparten TANZ (Nederlands Dans Theater II) und MUSIK (Bayer-Philharmoniker unter Bernhard Steiner) auf der Hauptbühne werden durch eine ca. einstündige „Pause“ unterbrochen, die keine Pause ist – übrigens ganz in der Operntradition des 18. Jahrhunderts, wo in den Pausen der opere serie heitere einaktige Intermezzi gespielt wurden. Während unseres Intermezzos wird Sie das Kulisse-Team kulinarisch verwöhnen und Sie werden dabei auch bestens unterhalten – und zwar mit kurzweilig-unkompliziertvergnüglichen Darbietungen im Studio (SCHAUSPIEL: Das Leben ist ein Gedichte mit Barbara Kratz – Vorsicht Satire!), in der Kulisse (das bezaubernde Duo Scheeselong aus dem Berlin der 20er-Jahre) sowie im Pausen- und Probenfoyer (Jazz auf dem Cello mit Valentin Radutiu und Encores mit Alexander Krichel). Nachdem dann Christina Rümann zusammen mit den Bayer-Philharmonikern ihr spektakuläres Koloraturfeuerwerk der guten Laune abgebrannt hat und damit auch die Oper zu Wort gekommen ist, geht es für diejenigen, die immer noch nicht genug haben (und das sind hoffentlich viele) in unserem Theaterbistro „Kulisse“ und den Foyers bei Musik, Gesprächen und guter Laune weiter. Übrigens: Durch den Abend wird Sie Ralph Morgenstern als Moderator begleiten. Ein inhaltlich gänzlich neuer Auftakt in die Spielzeit – woran sich aber selbstverständlich nichts ändert: Der Eintritt ist frei! Herzlich willkommen! Mit: Christina Rümann, Koloratursopran Alexander Krichel, Klavier Valentin Radutiu, Violoncello Duo Scheeselong Bayer-Philharmoniker | Bernhard Steiner Barbara Kratz als Friederike Kemper Nederlands Dans Theater II Ralph Morgenstern, Moderator SA 01.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Eintritt frei Eröffnungsfest 12 CHAUSPIEL KUNST musik Op Sinfoniekonzerte Seiten 16-19 Vivo Sinfoniaorkesteri Heikkilä | Maskuniitty Widmann, Strauss, Schubert MO 03.09 | 19:30 | Forum, Leverkusen Bayer-Philharmoniker Steiner | Berg Henze, Schubert, Beethoven SO 18.11 | 18:00 | Forum, Leverkusen Tschechisches Nationales Sinfonieorchester Yinon ˇ Schubert, Weingartner, Dvorák DI 04.12 | 19:30 | Forum, Leverkusen Camerata Salzburg Ruzicka | Radutiu Schumann, Ruzicka, Schubert DI 12.03 | 19:30 | Forum, Leverkusen Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Brabbins | Pogostkina Steffens UA, Elgar FR 12.04 | 19:30 | Forum, Leverkusen SA 13.04 | 20:00 | Radialsystem, Berlin l’arte del mondo | RIAS Kammerchor Castellano, Husáhr, Adam, Menéndez | Ehrhardt Kraus, Schubert MI 15.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DO 16.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 14 CHAUSPIEL KUNST musik Op Kammermusik Seiten 20-23 Valentin Radutiu | Per Rundberg Enescu, Brahms, Schostakowitsch, Martinu˚ DO13.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 14.09 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld Ramon Ortega Quero | Kateryna Titova Schubert, de Falla, Ravel, Poulenc DO04.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 05.10 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld Klavier Seiten 24-27 Jazz Seiten 28-31 MUSIK plus Seiten 32-33 Dejan Lazic´ 33. Leverkusener Jazztage Altenberger Kultursommer: Bayer-Philharmoniker Scarlatti, Bartók, Schubert MO10.09 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI 11.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Alexeij Gorlatch Schubert, Beethoven MO01.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DI 02.10 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal Skalkottas, Mozart, Holliger, Martinu˚ 5.-13.11 | 18:00 | Forum, Leverkusen WDR Big Band – Very Personal UA WDR Big Band Köln | Mintzer | Schmid MI 27.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Jazz at midnight Irma Issakadze Thomas Zehetmair | Ruth Killius Sonny Rollins Bach, Schubert, Schumann DI 04.12 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal MI 05.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MO 05.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Hideyo Harada Frederik Köster: Die Verwandlung FR 21.09 | 21:45 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Benjamin Schaefer Trio feat. Melanie Scholtz SA 03.11 | 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Flautando Köln Schubert, Liszt, Wagner, Skrjabin Vivaldi, de la Torre, Dufay, de Cabezon, Festa, Debussy, Thomas, Geysen, Sermisy, di Lasso, Bach, Rokyta MO14.01 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI 15.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DO 21.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 22.02 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld Alexander Krichel Schubert, Schumann Baiba Skride | Lauma Skride DI 26.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MI 27.02 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal Jazz-Kulisse Schubert, Bartók, Brahms, Beethoven DO 25.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 26.04 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld Signum Quartett | Barbara Emilia Schedel Pablo Held Trio FR 11.01 | ca. 21:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Mo’ Blow SA 20.04 | 21:15 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Bayer-Philharmoniker | Steiner Mendelssohn Bartholdy, Liszt, Schubert, SA 25.08 | 20:00 | Alternberger Dom, Odenthal Festival Alte Musik Knechtsteden: Rheinische Kantorei Rheinische Kantorei | Das Kleine Konzert | Max Telemann | Bach FR 21.09 | 20:00 | Basilika Knechtsteden, Dormagen Neujahrskonzert – „Bella Italia“ Bayer-Philharmoniker | Steiner DI 01.01 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Coup de Cœur Bayer 2013 Preisträger des 9. Concours International de Musique de Chambre de Lyon – Duo Gesang und Klavier Fr 24.05 | 20:00 | Kreismuseum Zons, Dormagen siehe Seite 104 f. Anna Vinnitskaya Schubert, Brahms, Debussy, Prokofieff MO22.04 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI 23.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Widmann DI 07.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen 15 kultur.bayer.de Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 16 CHAUSPIEL KUNST musik Op Franz Schubert, der große „klassische Romantiker“, ist Ausgangspunkt, Zielpunkt und Mittelpunkt unserer Erkundungen in der Sparte Musik. Ja mehr: Schuberts zwischen Außenwelt (seiner tragischen Existenz) und Innenwelt (seinem berückenden, intimen, unglaublich dichten musikalischen Œuvre) zerrissene Persönlichkeit war der eigentliche Ausgangspunkt für unser Spielzeitthema 2012/13. 1797 bis 1828, in nicht einmal 32 Lebensjahren, entstand ein in Umfang und Qualität schier grenzenloser musikalischer Kosmos. Und heute ist Schubert unbestritten ein großer Komponist. Das war jedoch nicht immer so. Er hatte es nicht nur zu Lebzeiten schwer, sondern es dauerte auch lange, bis seine epochale Bedeutung allgemeine Anerkennung fand. In Schuberts Persönlichkeit zeigt sich paradigmatisch, dass Größe fast immer besonders „gefährdet“ ist: durch Krankheit, durch seelische oder geistige Erschütterung. Seine erschütterndste Krise hatte er fünf Jahre vor seinem Tod – eine existentielle Lebenssituation, ohne die die Winterreise nicht entstanden wäre. Carolin Sturm | Referat Musik Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont zeichnen in Barfuß auf dem Eise mit Schuberts Musik und Zeugnissen seines Lebens ein eindringliches Psychogramm seiner Existenz. Die Uraufführung dieses Stücks am 21. Oktober 2012 möchten wir – da Ausgangspunkt für all unsere musikalischen Erkundungen – auch allen Musikfreunden mit Nachdruck ans Herz legen (siehe Seite 60). In diesem Kontext haben wir in unserer SinfoniekonzertReihe einen ganz besonderen Ansatz gewählt: In Ergänzung zu Schuberts wichtigsten Sinfonien sowie der Messe in As-Dur werden Werke erklingen, die entweder einen direkten Bezug zu seinem Schaffen haben, wie etwa die zeitgenössischen Werke von Jörg Widmann und Hans Werner Henze und Felix Weingartners zum 100. Todestag Schuberts entstandene Sinfonie La Tragica oder die – wie im Falle der Trauersinfonie und Trauermusik für Gustav III. von Joseph Martin Kraus – zwar früher entstanden sind, 17 kultur.bayer.de aber schon deutlich auf Schuberts Klangwelt verweisen. Peter Ruzickas exorbitante Ansprüche stellendes Konzert für Violoncello und Orchester Über die Grenze – Solist ist unser neuer stART-Künstler Valentin Radutiu – fokussiert unser Spielzeitthema Innenwelten – Außenwelten wie in einem musikalischen Brennspiegel. Einen Sonderstatus nimmt das Konzert mit dem DSO Berlin ein: Anlässlich des 150-jährigen Firmenjubiläums der Bayer AG hat Bayer Kultur eine Auftragskomposition an Walter Steffens vergeben. Es handelt sich hierbei um eine Musikalische Bildreflexion zu Gerhard Richters Abstract Picture (555), einem der Hauptwerke aus der Sammlung Bayer. Die Uraufführung findet am 12. April 2013 in Leverkusen statt und am folgenden Tag wird das Konzert im Berliner Radialsystem wiederholt. Zeitgleich (21. März bis 9. Juni 2013) ist die Ausstellung Sammlung Bayer im Martin-Gropius-Bau Berlin zu sehen. Unser permanentes orchestra in residence l’arte del mondo wird zum ersten Mal als Botschafter von Bayer Kultur in der Berliner Philharmonie in Erscheinung treten. Bei dem schon erwähnten Programm mit der Trauersinfonie und Trauermusik für Gustav III. von Joseph Martin Kraus und Schuberts As-Dur Messe handelt es sich um eine Kooperation mit dem exzellenten RIAS Kammerchor im Rahmen der Kulturachse Leverkusen-Berlin. geren Pianistinnen und Pianisten der Welt. Eine spannende Entdeckungsreise, die in der vergangenen Spielzeit ihren ersten Höhepunkt mit dem Konzert von Ingolf Wunder erleben konnte. Unsere Jazz-Reihen mit jungen Formationen sowie mit der wunderbaren WDR Big Band setzen wir ebenso fort wie die Kooperationen mit den Leverkusener Jazztagen und dem Festival Alte Musik Knechtsteden. Außerdem unterstützen wir als Hauptsponsor weiterhin den Altenberger Kultursommer. Und last but not least: Die Oper hält wieder mit einem festen „Sendeplatz“ und als eigene Sparte Einzug in unser Programmangebot (vgl. Seite 34 ff.). Das Opern-Abo ersetzt dabei das bisherige Abo Pasticcio. Die von Bayer Kultur ins Leben gerufene Junge Oper Leverkusen setzt – im Sinne eines das stART-Programm erweiternden Bereichs – auf junge, innovative Teams und Sänger. Neue stART-Künstler, Uraufführungen, viel Unbekanntes bzw. neu zu Entdeckendes, junge Pianisten und Stars wie Edita Gruberová, Thomas Zehetmair oder Baiba Skride, dabei immer Schubert im Fokus, Opern von Christoph Willibald Gluck, Johann Abraham Peter Schulz und Edward Rushton – eine konzeptionell außergewöhnliche und spannende Spielzeit. Auch in der Kammerkonzert-Reihe und im Klavier-Zyklus bildet das Werk Franz Schuberts sozusagen den „roten Faden“. Sie werden höchst interessante Programm-Konstellationen entdecken, wobei wir Sie – neben vielen anderen Höhepunkten – insbesondere auf die Debüts unserer beiden neuen stART-Künstler Alexander Krichel (Klavier) und Valentin Radutiu (Violoncello) hinweisen möchten. Unser Klavier-Zyklus setzt erneut auf die Stars der jüngeren Generation. Dies ist Konzept. Bayer Kultur präsentiert im Verlauf von vier Spielzeiten die 20 interessantesten jün- Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 18 Sinfoniekonzerte Bayer-Philharmoniker M. Maskuniitty Vivo Sinfoniaorkesteri Bayer Kultur lädt korrespondierend zu start regelmäßig führende Jugendorchester aus verschiedenen europäischen Ländern ein. Nach der Türkei wird die Aufmerksamkeit nun auf den hohen Norden gelenkt: Der Klangkörper mit dem schwungvollen Namen „Vivo“ ist das nationale Jugendsinfonieorchester Finnlands, das 1986 gegründet wurde. Sein künstlerischer Leiter ist Esa Heikkilä, der in Deutschland unter anderem bei der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz gastiert. Er dirigiert für Bayer Kultur ein gar nicht finnisches Programm (wobei Orchester aus diesem Land meist Sibelius als Zugabe im Gepäck haben...), sondern hat mit Franz Schubert und Jörg Widmann zwei Komponisten auf dem Programm, die einander näher sind, als es auf den ersten Blick scheint. „Schubert ist ein Genie der Melodik“, sagt Widmann. An dessen Werken fasziniere ihn die Fähigkeit, Melodien zu erdenken, die den Hörer mit größter Intensität gefangen nehmen. In seinem 2003 komponierten, halbstündigen Lied für Orchester lässt Widmann folgerichtig das Orchester singen: ein Reflex der Gegenwart auf Schubert, der sich an dessen Unvollendeter bricht. Mit Kompositionen von Franz Schubert und Hans Werner Henze nimmt auch dieses Programm deutlich Bezug zum Spielzeitthema Innenwelten – Außenwelten. Bei den Sinfonien von Franz Schubert gilt die Sechste als „kleine C-Dur-Sinfonie“ und ist – entstanden 1816/17 – ein Werk zwischen Jugendlichkeit und künstlerischer Reife. Mit Schuberts Lied Erlkönig hat die Orchesterfantasie von Hans Werner Henze nicht nur den Namen gemeinsam. Der große Komponist unserer Zeit knüpft ausdrücklich an Goethe und Schubert an. Das einer Ballettmusik entnommene Stück beeindruckt mit starken Klangfarben und dramatischen Effekten. Beethovens fünftes und letztes Klavierkonzert entstand 1809 und setzte ganz neue Maßstäbe bei der Unabhängigkeit des Klaviers vom Orchester und der solistischen Virtuosität. „Wenn ich einen Lieblingskomponisten nennen sollte, wäre es Beethoven. Ich bewundere seine Kompromisslosigkeit und wie viele Dinge er revolutioniert hat“, sagt der junge Pianist Clemens Berg, der Solist dieses Abends. Aus Rostock stammend, studierte Berg in seiner Geburtsstadt und später in Graz. Am wichtigsten sei ihm, „dass eine emo- Esa Heikkilä, Dirigent | Markus Maskuniitty, Horn Jörg Widmann: Lied für Orchester Richard Strauss: Hornkonzert Nr. 1 Es-Dur op. 11 Franz Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 Unvollendete tionale oder geistige Botschaft transportiert wird“, erklärt der 25-Jährige, der Kinofreunden vielleicht auch aus dem beim Festival in Cannes preisgekrönten Film Pingpong bekannt ist und den ersten Wettbewerb Ton und Erklärung des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft im BDI gewonnen hat. Mit seinem Lieblingskomponisten Beethoven hat Clemens Berg schon oft und nachdrücklich auf sich aufmerksam gemacht. I. Yinon Bernhard Steiner, Dirigent | Clemens Berg, Klavier Hans Werner Henze: Erlkönig Franz Schubert: Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589 Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 SO 18.11 | 18:00 | Forum, Leverkusen EUR 33 | 30 | 25 | 19 Tschechisches Nationales Sinfonieorchester Felix Weingartner war Dirigent, Pädagoge und auch das, was man heute einen Kulturmanager nennt. Er übernahm 1908 von Gustav Mahler die Direktion der Wiener Hofoper und leitete lange Jahre die dortigen philharmonischen Konzerte. Eine enge Beziehung verband ihn mit Franz Schubert: Weingartners sechste Sinfonie ist eine Hommage zu Schuberts 100. Todestag 1928. Zu jener Zeit galt Schubert den meisten Musikfreunden als heiterer Meister des Liedes, Weingartner jedoch erkannte das „tragische Antlitz“ des Komponisten, sah ihn als ein Kind, „das aus einer höheren Welt auf unsere Erde gefallen ist und sich hier nicht zurechtfinden, aber auch nicht klar erkennen kann, warum es sich nicht zurechtfindet.“ Der Dirigent Israel Yinon kombiniert diese Entdeckung mit einer anderen großen Sinfonie, die Innenwelten und Außenwelten programmatisch verknüpft: Antonín Dvorák ˇ verarbeitete in ihr die Eindrücke seines Amerika-Aufenthaltes. Die großartigen musikalischen Impressionen aus der „neuen Welt“ sind aber von dem tschechischen Komponisten aus seinem Inneren heraus gestaltet: „Im Geiste der amerikanischen Volkslieder“ habe er das Werk geschrieben – und dennoch (oder gerade deswegen) ist es ganz und gar Dvorák. ˇ Israel Yinon, Dirigent Franz Schubert: Ouvertüre zu Rosamunde op. 26 D 644 Felix Weingartner: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 La Tragica Antonín Dvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Aus der Neuen Welt ˇ MO 03.09 | 19:30 | Forum, Leverkusen EUR 33 | 30 | 25 | 19 19 kultur.bayer.de DI 04.12 | 19:30 | Forum, Leverkusen C. Berg EUR 33 | 30 | 25 | 19 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 20 Camerata Salzburg Gemeinsam mit der Camerata Salzburg musiziert stARTKünstler Valentin Radutiu Robert Schumanns Cellokonzert, das der Komponist in einer seiner wenigen glücklichen Lebensphasen komponierte: Als er 1850 gerade seine Stelle als Musikdirektor in Düsseldorf angetreten hatte, floss ihm nicht nur die Rheinische Sinfonie leicht aus der Feder, auch für das Cellokonzert brauchte er nur wenige Tage. Das „durchaus heitere Werk“, so der Komponist selbst, geriet aber doch unter die Räder der eigentümlichen SchumannRezeption: Als der nur kurze Zeit Glückliche in Depression verfiel und schließlich in eine Irrenanstalt eingeliefert wurde, betrachtete man auch die Werke seiner letzten Jahre (er starb 1854) unter den Vorzeichen seiner geistigen Umnachtung. Welch’ ein Irrtum der Außenwelt, die Schumanns Inneres hier fehldeutete – gerade das Cellokonzert wurde später zum Inbegriff musikalischer Romantik und zum Sehnsuchtsstück der Musiker, denen jene Epoche nur wenige Solokonzerte für Violoncello überlieferte. Das zeitgenössische Werk im Programm entfaltet einen besonderen Aspekt des Saisonmottos Innenwelten – Außenwelten: In dem Cellokonzert Über die Grenze hat der dirigierende Komponist Peter Ruzicka, angeregt durch Gespräche über Grenzerfahrungen zwischen Leben und Tod, zwei musikalische Parallelsprachen anwenden wollen, wie er sagt, „eine irreale und eine gegenwärtige“. Es ist ein zeitgenössisches Virtuosenstück und knüpft in dieser Hinsicht an die romantische Epoche an – eine faszinierende Verbindung zwischen Schumann und einem Komponisten der Gegenwart. Der Andante-Satz aus Schuberts Tragischer Sinfonie greift diese Ausdruckswelt ebenfalls auf. W. Steffens Peter Ruzicka, Dirigent | Valentin Radutiu, Violoncello Robert Schumann: Ouvertüre Hermann und Dorothea Robert Schumann: Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 129 Peter Ruzicka: Über die Grenze für Violoncello und Kammerorchester Franz Schubert: Sinfonie Nr. 4 c-Moll D 417 Tragische DI 12.03 | 19:30 | Forum, Leverkusen EUR 33 | 30 | 25 | 19 Deutsches Symphonie-Orchester Berlin l’arte del mondo | RIAS Kammerchor Gerhard Richter wird zu seinem 80. Geburtstag im Jahr 2012 mit großen Ausstellungen gewürdigt. Bayer Kultur hat sich zu einer besonderen Hommage entschlossen: Anlässlich des 150-jährigen Firmenjubiläums der Bayer AG wird die Sammlung Bayer vom 21. März bis 9. Juni 2013 im Berliner Martin-Gropius-Bau gezeigt – eines der zentralen Werke: Abstract Picture (555) von Gerhard Richter. Korrespondierend dazu hat Bayer Kultur an Walter Steffens einen Kompositionsauftrag für ein Violinkonzert vergeben. Der 1934 in Aachen geborene Komponist ist ein Spezialist für die „Musik nach Bildern“. Unter dem Blickwinkel des Mottos Innenwelten – Außenwelten wirft dies interessante Fragen auf: Wird eine Musik, die von einer „äußerlichen“ Vorlage ausgeht, womöglich „innerlicher“ als ein Werk der absoluten Musik, weil sie die vom Komponisten anhand eines Gemäldes empfangenen Eindrücke darstellt, oder ist es gerade umgekehrt? Auf diese Frage wird als Interpretin der Uraufführung Alina Pogostkina eine Antwort suchen. In der zweiten Konzerthälfte erklingt mit Edward Elgars Enigma-Variationen ein Stück, das sich ebenfalls mit außermusikalischen Inhalten befasst. Im Rahmen der Kulturachse Leverkusen-Berlin ist dieses Konzert in beiden Städten zu hören. Ein Anlass der Außenwelt, eine Innenwelt der Musik – diese Spannung ist typisch für Trauermusiken, in denen ein Komponist im Gegensatz zu Geburtstags- oder Krönungshuldigungen die „Festlichkeit“ der Töne gleichsam nach innen wenden muss. Der „schwedische Mozart“ Joseph Martin Kraus sah sich nach dem Tod Gustavs III. dieser Aufgabe gegenüber. Dieses Werk darf als echte Entdeckung bezeichnet werden. Es war Gustav III., der die Künste wie kein schwedischer König vor ihm förderte, und er war es, dessen Ermordung 1792 während eines Maskenballs die Handlungsvorlage für Verdis gleichnamige Oper lieferte. Franz Schubert hingegen schrieb seine fünfte Messe ohne Anlass und Auftrag; ihm war es ein Anliegen, mit dieser Komposition den Kunstanspruch der Kirchenmusik über die rein liturgische Funktion hinaus zu unterstreichen. Dass als Partner von l’arte del mondo im Rahmen der Kulturachse Leverkusen-Berlin der RIAS Kammerchor zur Verfügung steht, ist ein Glücksfall. Das 1948 gegründete Ensemble hat sich zu einem der besten Chöre weltweit entwickelt. Martyn Brabbins, Dirigent | Alina Pogostkina, Violine Walter Steffens: Violinkonzert „555“ – Eine Musikalische Bildreflexion zu „Abstract Picture (555)“ von Gerhard Richter op. 101 Uraufführung Edward Elgar: Enigma-Variationen op. 36 FR 12.04 | 19:30 | Forum, Leverkusen SA 13.04 | 20:00 | Radialsystem, Berlin Camerata Salzburg 21 kultur.bayer.de RIAS Kammerchor Loriana Castellano, Hanna Husáhr; Krystian Adam, David Menéndez Werner Ehrhardt, Dirigent Joseph Martin Kraus: Trauersinfonie und Trauermusik für Gustav III. Franz Schubert: Messe Nr. 5 As-Dur D 678 MI 15.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DO16.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 33 | 30 | 25 | 19 EUR 33 | 30 | 25 | 19 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 22 Kammermusik Format, in der Neigung zum beinahe orchestralen Klang. Die Außenwelt spielte für diese beiden Werke eine unterschiedliche Rolle: Schostakowitsch komponierte das Werk 1934 in einer Zeit emotionalen Aufruhrs, nachdem sich seine Frau wegen seiner Affäre mit einer Studentin von ihm getrennt hatte. Darüber hinaus stand der Komponist, wie oft in seinem Leben, unter politischem Druck. Brahms hingegen war ein weithin geschätzter Komponist, als er 1886 seine späte Cellosonate schrieb, und er durfte von der heimlich verehrten Elisabeth von Herzogenberg Komplimente empfangen – mit der „schönen und lieben Sonate“ wolle sie sich befreunden, dies sei ihr „inniger Wunsch“. Valentin Radutiu und Per Rundberg haben sich aber auch auf die Suche nach verborgenen Schätzen gemacht. Ein „virtuoses Feuerwerk“ seien die Moses-Variationen des Tschechen Bohuslav Martinu, ˚ bescheinigte den beiden ein Münchner Rezensent, und George Enescu steht der junge Cellist nicht erst nahe, seit er 2011 bei dem nach seinem rumänischen Landsmann benannten Wettbewerb erfolgreich war. Enescus Sonate für Violoncello und Klavier ist sogar eine echte Entdeckung – das jugendliche, romantisch geprägte Werk wurde bisher noch nicht einmal veröffentlicht. Man darf auf den neuen stART-Künstler also gespannt sein – um nochmals aus einer Kritik zu zitieren: „Dieser auch als Erscheinung eindrucksvolle Musiker verfügt (...) über einen aufregend eigenen, energiereichen, in der Höhe berückend singenden, in den tiefen Registern stets klar konturierten, grummel- und brummelfreien männlichen Ton, technische Souveränität und musikalische Intelligenz“. V. Radutiu Valentin Radutiu | Per Rundberg Der 1986 in München geborene Cellist Valentin Radutiu, neuer stART-Künstler von Bayer Kultur, hat mit Heinrich Schiff, David Geringas und Claudio Bohorquez die wohl besten Lehrer in seinem Fach aufzuweisen. Gemeinsam mit seinem schwedischen Klavierpartner Per Rundberg bestreitet Valentin Radutiu sein erstes Konzert für das Publikum von Bayer Kultur mit zwei echten Schwergewichten der Kammermusik. Die Cellosonaten von Johannes Brahms und Dmitri Schostakowitsch sind bei allen Unterschieden auch verwandt, im Streben nach dem großen 23 kultur.bayer.de George Enescu: Sonate für Violoncello und Klavier Johannes Brahms: Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 2 F-Dur op. 99 Dmitri Schostakowitsch: Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll op. 40 Bohuslav Martinu: ˚ Variationen über ein Thema von Rossini (Moses-Variationen) DO13.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 14.09 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld EUR 25 | 19 R. Ortega Quero K. Titova Ramon Ortega Quero | Kateryna Titova Franz Schubert zeige die „innere Welt“, sagen Ramon Ortega Quero und Kateryna Titova; die drei anderen Komponisten – alle um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert lebend – repräsentierten die „äußere Welt“. Der spanische Oboist und seine aus der Ukraine stammende Klavierpartnerin, die beide unter anderem in Berlin ausgebildet wurden, nehmen damit den Aspekt der romantischen „Verinnerlichung“ auf, für den Schubert wie kaum ein anderer stehen kann. Die Außenwelten treten in den Werken von Manuel de Falla und Maurice Ravel in den Einflüssen spanischer Volksmusik hervor. Während de Falla unmittelbar von Volksliedern seines Heimatlandes ausging, blieb Ravel in seinem Morgenlied eines Narren (so die Übersetzung von Alborada del gracioso) geheimnisvoll – jedenfalls sollte bei diesem anspruchsvollen Solostück ganz bestimmt kein Narr am Klavier sitzen! Die beiden jungen Interpreten aus zwei recht weit entfernten süd- und osteuropäischen Ländern treffen sich schließlich in Frankreich und ehren mit Francis Poulenc einen viel zu selten gespielten, großen Komponisten unseres Nachbarlandes. Franz Schubert: Impromptu Ges-Dur op. 90 Nr. 3 (bearb. Ramon Ortega Quero), Auf dem Wasser zu singen op. 72, D 774, Sonatine für Violine und Klavier a-Moll op. 137 Nr. 2 (Version für Oboe und Klavier) Manuel de Falla: Siete canciones populares españolas Maurice Ravel: Alborada del gracioso Francis Poulenc: Sonate für Oboe und Klavier DO04.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 05.10 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld EUR 25 | 19 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 24 Flautando Köln B. Schedel R. Kilius, T. Zehetmair B. Skride, L. Skride Thomas Zehetmair | Ruth Killius Flautando Köln Baiba Skride | Lauma Skride Signum Quartett | Barbara Emilia Schedel Das Zusammenspiel des Geigers Thomas Zehetmair und der Bratscherin Ruth Killius erinnere an „intime Erzählungen, in denen die Hierarchie von Vertrautem und Unvertrautem alsbald verschwindet“, schrieb die FAZ über die erste gemeinsame CD-Aufnahme der beiden Musiker – also Innenwelten, in denen Vertrautes und Unvertrautes verschmilzt. Das Unvertraute ist in diesem Programm durch den griechischen Komponisten Nikos Skalkottas und den Schweizer Heinz Holliger vertreten, der seine Drei Skizzen Zehetmair und Killius gewidmet hat. Aber auch Wolfgang Amadeus Mozart, der uns vermeintlich Vertraute, wusste die charmante Klangkombination von Geige und Bratsche bereits zu schätzen – wobei er mit den beiden Duos angeblich seinem Kollegen Michael Haydn aus der Patsche half, der sie in größter Zeitnot als eigene Werke ausgab und die Originalnoten „als Heiligtum“ aufbewahrte. Bohuslav Martinu˚ musste 1940 aus seiner Heimat flüchten und sich in den USA ein neues Leben aufbauen. Seine Innenwelten spiegeln die dort entstandenen drei Madrigale für Violine und Viola eindrucksvoll wider. Das Verborgene in der Musik haben die Damen des Blockflötenquartetts Flautando Köln ihr Programm für Bayer Kultur genannt. Sie nehmen deutlichen Bezug auf das Saisonthema Innenwelten – Außenwelten und werden musikalische Werke mit tiefen Geheimnissen vorstellen: So haben viele Komponisten des 15. und 16. Jahrhunderts symbolische Zahlenverhältnisse in ihre Musik gezaubert oder sich um den goldenen Schnitt bemüht. Aber auch die modernen Stücke im Flautando-Programm, das einen Bogen vom Mittelalter in die heutige Zeit spannt, haben es in sich, denn ein Komponist wie Stefan Thomas orientiert sich an komplizierten Techniken der balinesischen Gamelanmusik. Doch all diese Innenwelten großer Musik haben vor allem einen Sinn, sagen die Flautando-Musikerinnen: „Den Menschen in seiner Seele zu berühren, auch ohne dass dieser genau ergründen kann, wieso dies geschieht“. Die Außenwelt in Gestalt des Publikums darf sich auf „Leichtigkeit und Vergnügen“ freuen, wie es in einem Glückwunsch zum 20. Geburtstag von Flautando hieß. Die musikalischen Schwestern aus Lettland – beide mit ihren Instrumenten Violine und Klavier auch einzeln sehr gefragt – präsentieren ein „österreichisch-ungarisches“ Programm mit Akzent auf dem 19. Jahrhundert. Den äußeren Rahmen bilden mit Schubert und Beethoven zwei Exponenten der klassisch-romantischen Epoche und ihrer Kammermusik, den inneren Kern ein Ausflug nach Ungarn. Beethovens Kreutzer-Sonate ist ein großformatiges Werk von berstender Ausdruckskraft zwischen überraschend lyrischer Verinnerlichung und dem typisch Beethoven’schen Furor. Schuberts Sonatine ist das Werk eines jungen Mannes auf der Suche nach seiner Rolle im Leben, während sich die Entstehung von Brahms’ Ungarischen Tänzen über rund 15 Jahre hinzieht. Diese aus der Folklore entlehnten Melodien verbinden in Baiba und Lauma Skrides Programm die „Österreicher“ Beethoven, Schubert und Brahms mit Bartók, dem großen Ungarn. Mit lyrischen wie dramatischen Ausdrucksfacetten knüpft Bartók in dieser traditionellen Form durchaus an Beethoven und dessen Sonaten an. Die Förderung im stART-Programm von Bayer Kultur hat das Signum Quartett mit dem Klarinettisten und Komponisten Jörg Widmann zusammen gebracht. So ergaben sich aus einem gemeinsamen Konzert eine künstlerische Freundschaft und der Plan, erstmals die fünf Streichquartette von Jörg Widmann an einem Abend aufzuführen. Nun ist es soweit: Die Auseinandersetzung des wohl erfolgreichsten deutschen Komponisten seiner Generation mit der klassisch-romantischen Königsdisziplin des Streichquartetts war noch nie so konzentriert zu erleben! Mit der großen Herausforderung ist Widmann ebenso kühl wie kühn umgegangen: Das erste Streichquartett ist ein Werk über den Anfang, die Eröffnung, das dritte spielt mit dem Charakter des Scherzos; die fünf Quartette werden so auch als ein großer Zyklus, angelehnt an die Sonatenform, erkennbar. So schreibt Widmann immer auch „Musik über Musik“ – und bezieht im fünften Streichquartett, in die Auseinandersetzung mit der komplizierten Form der Fuge, auch die menschliche Stimme in Gestalt einer Sopranistin ein. Dort erklingt am Ende, wie sollte es anders sein, eine Frage: „Fern ist der Grund der Dinge und tief, gar tief; wer will ihn finden?“ Nikos Skalkottas: Duo für Violine und Viola Wolfgang Amadeus Mozart: Duos für Violine und Viola G-Dur KV 423 und B-Dur KV 424 Heinz Holliger: Drei Skizzen für Violine und Viola Bohuslav Martinu: ˚ Madrigale für Violine und Viola MO 05.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 25 | 19 Das Verborgene in der Musik Werke für Blockflöten aus dem 15. bis 20. Jahrhundert von Antonio Vivaldi, Francisco de la Torre, Guillaume Dufay, Antonio de Cabezon, Constanzo Festa, Claude Debussy, Stefan Thomas, Frans Geysen, Claudin de Sermisy, Orlando di Lasso, Johann Sebastian Bach und Jan Rokyta. DO 21.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 22.02 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld EUR 25 | 19 Franz Schubert: Sonatine für Violine und Klavier g-Moll D 408 Béla Bartók: Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 Sz 75 Johannes Brahms: Ungarische Tänze für Violine und Klavier (Fassung von Joseph Joachim) Ludwig van Beethoven: Sonate für Klavier und Violine Nr. 9 A-Dur op. 47 Kreutzer-Sonate DO25.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 26.04 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld Jörg Widmann: Die fünf Streichquartette (I. Streichquartett, Choralquartett, Jagdquartett, IV. Streichquartett, Versuch über die Fuge) DI 07.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 25 | 19 EUR 25 | 19 25 kultur.bayer.de Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 26 Klavier D. Lazić A. Gorlatch I. Issakadze H. Harada Dejan Lazic´ Alexeij Gorlatch Irma Issakadze Hideyo Harada Man könnte sagen, dass Béla Bartók die Volksmusik von „außen“ nach „innen“ gewendet habe: Er beschäftigte sich akribisch mit Volksweisen seiner ungarischen Heimat oder der benachbarten Regionen und unterzog diese dann einer künstlerischen Anverwandlung. Viele seiner Klavierwerke entstanden so, sind volkstümlich und zugleich hohe Kunst. Franz Schubert machte ähnliche Erfahrungen, insbesondere bei der Komposition seiner Lieder, und umgekehrt sind manche seiner Melodien heute zu Volksweisen geworden – auf diese Weise gleichsam von „innen“ wieder nach „außen“ gewendet. Die Inspiration zu den Impromptus D 935 soll Schubert sich von dem böhmischen Komponisten ˇ Jan Václav Voríšek geholt haben und somit nicht weit von dort entfernt, wo sich Bartók ein Jahrhundert später mit slowakischer Folklore beschäftigte. Auch Schuberts kleine Klavierstücke pendeln zwischen Volkstümlichkeit und Virtuosität. Der aus Kroatien stammende Pianist Dejan Lazic´ spiele „frisch, spontan und leidenschaftlich”, meint die New York Times – was ihn für dieses Programm zwischen Tanz, Volksmusik und künstlerischer Vollendung prädestiniert. Beim ARD-Musikwettbewerb, einem der weltweit anspruchsvollsten und Sprungbrett zu vielen großen Karrieren, erhielt der junge Ukrainer Alexeij Gorlatch 2011 den ersten Preis und den Publikumspreis. Sein Spiel sei „eine ideale Kombination von Texttreue und Intuition“, meinte ein Kritiker, Gorlatch sei „rigoroser Anwalt des Komponisten“ und zeige zugleich eine „immense Spielfreude“. Er wagt sich für Bayer Kultur gleich an vier von Beethovens Klaviersonaten – darunter mit der Pathétique ein relativ frühes und mit op. 110 ein spätes Werk, und die 24 Jahre, die dazwischen liegen, entsprechen gerade dem Alter des Pianisten! Die Klaviermusik Beethovens ist ein eigener Kosmos, in dem der Komponist immer wieder ganz bewusst neue Wege suchte und beschritt. Sie umfasst damit auch zentrale künstlerische Aspekte seines Œuvres von der verinnerlichten Lyrik bis hin zum Reagieren auf äußere Umstände wie die politischen Entwicklungen seiner Zeit. Den voluminösen Klaviersonaten Beethovens stellt Alexeij Gorlatch mit Schuberts B-Dur-Scherzo ein romantisches Charakterstück aus der gleichen Epoche voran. Mehr Innenwelt als in Isoldes Liebestod ist kaum vorstellbar: Wagners Heldin entäußert sich am Schluss der Oper, stirbt ihren Tod voller Liebe für Tristan, den sie lebend nicht mehr erreichen konnte. Franz Liszt hat mehrere Werke seines Schwiegersohns Richard Wagner, dessen 200. Geburtstag die Musikwelt 2013 begeht, für Klavier eingerichtet. Die vielfach ausgezeichnete japanische Pianistin Hideyo Harada kombiniert dies mit eigenen Stücken Liszts über die Außenwelt: Der größte Klaviervirtuose seiner Zeit hat sich häufig von Landschaftserlebnissen inspirieren lassen und diese „innerlich“ gedeutet, hier als Stationen einer Pilgerreise. Seine Zyklen Années de Pèlerinage (Pilgerjahre) erzählen davon. Hideyo Harada stellt dem Publikum von Bayer Kultur mit Alexander Skrjabin außerdem einen noch immer rätselhaften Komponisten vor. Seine fünfte Klaviersonate von 1907 beruft sich auf ein Gedicht, das ebenfalls mit Entäußerung zu tun hat: „Ich rufe dich zum Leben auf, verborgenes Streben!“, heißt es dort. Domenico Scarlatti: Sonaten d-Moll K 9, D-Dur K 430, e-Moll K 135, E-Dur K 380, C-Dur K 420 und F-Dur K 82 Béla Bartók: Trauermarsch aus Kossuth Béla Bartók: Drei Rondos über slowakische Volksweisen Franz Schubert: Vier Impromptus D 935 Franz Schubert: Scherzo B-Dur D 593 Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr. 8 c-Moll op. 13 Pathétique, Nr. 14 cis-Moll op. 27 Nr. 2 Mondscheinsonate, Nr. 17 d-Moll op. 31 Nr. 2 Der Sturm, Nr. 31 As-Dur op. 110 „Zur Gemüths Ergoetzung verfertiget“ sei die ClavirÜbung, so stand es auf dem 1731 veröffentlichten Druck, den Johann Sebastian Bach auf eigenes Risiko veröffentlichen ließ und mit „op. 1“ bezifferte – ein für Bach und seine Zeit sehr ungewöhnlicher Vorgang, denn offiziell publiziert wurden damals nur wenige Stücke. Auch Franz Schuberts letztes Instrumentalwerk, die monumentale B-Dur-Klaviersonate, wurde von Freunden erst aus dem Nachlass herausgegeben, während Robert Schumann seinen Zyklus Kreisleriana sehr bewusst auch als musikalisches Bildnis seiner selbst gestaltete und die Folge von Fantasiestücken für seine beste Klavierkomposition überhaupt hielt. So faszinierend kann Musik also äußerliche Bedingungen mit inneren Absichten verbinden! Die junge georgische Pianistin Irma Issakadze stammt aus einer großen Musikerfamilie, nahm ersten Unterricht bei ihrer Mutter, kam als 14-Jährige nach Deutschland und wurde in München und Hannover ausgebildet. Ihre BachInterpretationen beschrieb der namhafte Kritiker Oswald Beaujean als reizvolle Kombination von Nachdenklichkeit, ja Kontemplation mit „glasklarem Anschlag und genau überlegter Phrasierung“. MO 10.09 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI 11.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 22 | 17 27 kultur.bayer.de MO01.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DI 02.10 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal EUR 22 | 17 Johann Sebastian Bach: Partita Nr. 1 B-Dur BWV 825 Franz Schubert: Sonate B-Dur D 960 Robert Schumann: Kreisleriana op. 16 Franz Schubert: Vier Impromptus D 899 Franz Liszt: Vallée d’Obermann aus Années de Pèlerinage (Suisse), Nuages gris Richard Wagner (bearb. Franz Liszt): O du mein holder Abendstern aus Tannhäuser, Schmachtend (Elegie für Klavier), Isoldes Liebestod Alexander Skrjabin: Sonate Nr. 5 Fis-Dur op. 53 DI 04.12 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal MI05.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MO 14.01 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI 15.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 22 | 17 EUR 22 | 17 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 28 Alexander Krichel Der neue stART-Künstler Alexander Krichel gehört zu den großen Versprechungen der Klavierszene. 1989 geboren, hat er im Liszt-Jubiläumsjahr 2011 vor allem mit Werken dieses Komponisten Furore gemacht. Im Programm für Bayer Kultur zeigt Krichel wiederum eine ganz eigene Facette des Liszt’schen Œuvres: Innige Klavierlieder von Schubert und Schumann hat Liszt zu virtuosen pianistischen Kleinformaten verwandelt – eine sehr spezielle Art, die Innenwelten des Liedgesangs mit den Außenwelten pianistischer Kraftentfaltung zu verbinden. Die von Alexander Krichel ausgewählten Klaviersonaten von Schubert und Schumann korrespondieren damit auf subtile Art: Der junge Franz Schubert huldigte mit seiner A-Dur-Sonate einer 18-jährigen jungen Dame und komponierte ihr zu Ehren dieses Klavierwerk von unbeschwerter Frische, während Robert Schumann mit seinen Symphonischen Etüden einen Markstein für die orchestrale Ausdruckskraft des Klaviers setzte. Die klangliche Opulenz dieser „Symphonien im Klavierformat“ ist für den jungen Alexander Krichel eine spannende Herausforderung, gilt er doch den Fachleuten als ebenso gefühlvoll wie analytisch, dabei technisch hoch begabt, feurig als Musiker und persönlich doch angenehm bescheiden. „Klarheit der Jugend“ und „pianistische Vollkommenheit“ vereinigten sich hier, hieß es in einer Rezension: Innen und Außen können bei einem jungen Künstler wie Alexander Krichel eine aufregende Verbindung eingehen. Im Rahmen seiner stART-Förderung wird der Pianist dieses besondere Programm im Bayer Kulturhaus für Sony auf CD aufnehmen. A. Vinnitskaya Anna Vinnitskaya A. Krichel Franz Schubert: Sonate A-Dur D 664 Franz Schubert (bearb. Franz Liszt): Ständchen, Die Forelle, Erlkönig, Auf dem Wasser zu singen Clara Schumann: Romanze Robert Schumann (bearb. Franz Liszt): Widmung, Frühlingsnacht Robert Schumann: Symphonische Etüden op. 13 DI 26.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MI 27.02 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal EUR 22 | 17 29 kultur.bayer.de Die junge russische Pianistin Anna Vinnitskaya rahmt ihr Programm mit zwei Werken ein, die in gewisser Weise miteinander in Verbindung stehen: Sergej Prokofieff fand mit seiner zweiten Klaviersonate zu kompositorischer Reife, orientierte sich aber noch stark an klassischromantischen Modellen, während Franz Schubert mit seiner a-Moll-Sonate weit über die Gewohnheiten seiner Zeit hinaus ging. Dass romantische Werke die Innenwelten und die Musik des 20. Jahrhunderts eher Außenwelten repräsentierten, wird von Anna Vinnitskaya also feinsinnig in Frage gestellt. Dazwischen Claude Debussy: dass „Impressionismus“ auf das Innere deutet, ist nur die halbe Wahrheit in dieser musikalischen Epoche. Denn ihre Meister, deren größter Debussy ist, haben oft Eindrücke der Außenwelten zum Anlass für lyrische und gleichermaßen charakteristische Musik genommen und diese mit den Innenwelten überblendet. Der Pianistin Anna Vinnitskaya hat eine russisch-französische Kombination bereits den Schallplattenpreis ECHO 2011 eingebracht – die Presse sprach von „einer traumhaften Anschlagskontrolle und Pianokultur“ sowie „überlegener Technik“. Franz Schubert: Klaviersonate a-Moll D 784 Johannes Brahms: Zwei Rhapsodien op. 79 Claude Debussy: Suite bergamasque, L’isle joyeuse Sergej Prokofieff: Klaviersonate Nr. 2 f-Moll MO 22.04 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI 23.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 22 | 17 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 30 Jazz WDR Big Band – Very Personal 2013 WDR Big Band WDR Big Band Köln Bob Mintzer, Leitung Lucas Schmid, Moderation R. Crawford Leverkusener Jazztage 2012 Auch in der neuen Spielzeit 2012/13 wird die Kooperation mit den Leverkusener Jazztagen fortgesetzt. Bayer Kultur präsentiert in diesem Jahr das Konzert der Jazz-Legende Sonny Rollins. Der heute bereits 82-jährige Saxophonist versteht vermutlich mehr von seinem Instrument als jeder andere noch lebende Jazzmusiker und gehört zu den ganz großen Künstlern der Jazz-Szene. In der Abgeschiedenheit seines Hauses auf dem Land verbringt er täglich mehrere Stunden mit seinem Tenorsaxophon. „Ich versuche, mich der Musik immer wieder neu und anders zu nähern“, so Rollins. „Ich möchte besser spielen, bessere Ideen haben, mehr lernen. Ich versuche zu spielen, was in der Luft liegt. Ich möchte mir bewusst machen, was auf der Welt 31 kultur.bayer.de Es ist eine gute Tradition, dass sich die WDR Big Band Köln zu Beginn eines Jahres mit einem besonders persönlichen Programm ihrem Publikum vorstellt. Der überwältigende Erfolg 2012 macht Lust auf eine Wiederholung: Bitte sehr! Very Personal, sehr persönlich, stellt sich dieses Mal der Musiker, Komponist, Arrangeur und Bandleader Bob Mintzer vor, und zwar am Pult der Big Band, mit eigenen Arrangements und vor allem mit der Uraufführung eines neuen Werkes: Bob Mintzer hat für die WDR Big Band eine Suite komponiert, die deren großartige Solisten mit virtuosen instrumentalen Aufgaben bedenkt. So wird dieses Konzert auch wieder ein Forum für neue und alte Bandmitglieder, die sich und ihre instrumentalen Fähigkeiten den Fans und neugierigen Hörern vorstellen. Die WDR Big Band blickt auf eine große Tradition zurück. Aus einem typischen Unterhaltungsorchester der Nachkriegszeit ging ein hoch professionelles, vielseitiges Ensemble hervor, das so unterschiedliche Musiker wie Kurt Edelhagen, Bill Dobbins und heute Michael Abene als Chefdirigenten leiteten. Der „special guest“ Bob Mintzer ist einer der weltweit führenden Jazz- und Fusionmusiker (an Saxophon und Klarinette) und leitet seit über dreißig Jahren eine eigene Big Band. Uraufführung MI 27.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen geschieht, und es mit meinem Saxophon verarbeiten. Es ausdrücken. Nur so bleibe ich so lebendig wie der Jazz.“ Somit ist Sonny Rollins eine weitere Legende in der Geschichte der Leverkusener Jazztage. EUR 20 33. Leverkusener Jazztage 5.-13.11 | 18:00 | Forum, Leverkusen EUR 85 | 78 Der genaue Termin wird im Monatsleporello und in der Tagespresse bekannt gegeben. K. Strassmayer Detaillierte Informationen und Termine zu den Veranstaltungen der Jazz-Kulisse ab Seite 110. Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 32 Jazz at midnight Frederik Köster: Die Verwandlung Benjamin Schaefer Trio feat. Melanie Scholtz Pablo Held Trio Mo’ Blow „Neue deutsche Trompeterblüte, viertes Kapitel“ – so stellte Die Zeit kürzlich Frederik Köster vor. Der in Köln ausgebildete Trompeter, Komponist, Arrangeur – und seit 2007 auch Professor – ist solo sowie mit von ihm gegründeten Ensembleprojekten schon mehrfach mit wichtigen Jazzpreisen ausgezeichnet worden, unter anderem 2010 mit dem WDR-Jazzpreis in der Kategorie Improvisation. Er spielte mit internationalen Jazzgrößen wie Phil Woods, Albert Mangelsdorff, Ack van Rooyen, Randy Brecker und Lalo Shiffrin, aber auch mit Popmusikern wie Tom Gaebel, Sportfreunde Stiller, Curse und Jazzkantine. Seine Vielseitigkeit kommt Frederik Köster auch im neuesten Projekt zu Gute, das er unter das Motto Die Verwandlung stellt. Hier sollen Songstrukturen, Kommunikation, Interaktion und freie Passagen kreative Verbindungen eingehen, die Kompositionen sollen sich immer aufs Neue „verwandeln“. Das Benjamin Schaefer Trio räumte am Beginn seiner Karriere 2007 gleich mehrere Jazzpreise ab: Die Musiker gewannen beim Concours du Jazz Européen in Avignon den Publikumspreis und den Preis für die beste Komposition, außerdem den Niedersächsischen Jazzpreis. Das exklusive neue Programm für Bayer Kultur gestalten die Musiker gemeinsam mit der Sängerin Melanie Scholtz, der sie bei einer durch das stART-Programm geförderten Studienreise in Südafrika begegnet sind. Die außergewöhnliche Sängerin ist mit Musik aufgewachsen, hat sich klassisch ausbilden lassen, ist heute eine faszinierend vielseitige Interpretin und hat sich bei vielen Festivals und Performances auch international vorgestellt. Melanie Scholtz und das Benjamin Schaefer Trio lassen Afrika und Europa sich begegnen – in der gemeinsamen Sprache des Jazz. Zu hören sind Eigenkompositionen sowie Bearbeitungen von Standards. Wie viele Jazzmusiker stellt auch der erst 25-jährige Pablo Held, der in Hagen aufgewachsen ist, je nach Projekt seine Ensembles zwischen Duo und Band zusammen. Das Pablo Held Trio jedoch, in dem der Bassist Robert Landfermann und der Drummer Jonas Burgwinkel mit dem jungen Pianisten spielen, ist mehr als das: Die drei Musiker betrachten sich als symbiotische Einheit. „Maßstäbe für die Fortentwicklung des Klaviertrios fernab der modischen Trends“ setzten die drei Musiker, heißt es in der Presse, ihre Musik sei „ein Meilenstein des filigranen, kammermusikalischen Jazz“. Andere Experten haben erkannt, dass in Pablo Held ein Romantiker ebenso steckt wie ein Rationalist, dass er Jugend und abgeklärte Routine in seiner musikalischen Persönlichkeit verbindet. Sein Trio gastierte auf internationalen Festivals wie dem London Jazzfestival, dem Berlin Jazzfest sowie dem North Sea Jazzfestival. Der Pianist selbst erhielt in den letzten Jahren mehrere bedeutende Jazzpreise. Das Quartett Mo’ Blow ist der Gewinner des Jazzpreises future sounds 2011, der während der Leverkusener Jazztage vergeben wird, und stellt sich nun im Rahmen der Kooperation zwischen den Jazztagen und Bayer Kultur bei Jazz at midnight vor. Die vier jungen Berliner, die beim Jazz & Blues Award in ihrer Heimatstadt schon 2008 den Publikums- und den Jurypreis abräumten, haben den (schwarzen) Groove im Blut und entwickelten sich nach und nach zu einem heißen Tipp in der Clubszene. Und nicht nur das: Der schwedische Jazzposaunist Nils Landgren war von ihrer Spielart des „Young German Jazz“ so angetan, dass er das neueste Album von Mo’ Blow als Produzent und Gastmusiker mitverantwortete. Die junge Band hat bereits einen bemerkenswerten internationalen Ruf und tourte in vielen Ländern Europas. Ein „mörderisch groovendes Funk-Feuerwerk“ habe Mo’ Blow auf die Bühne gezaubert, lobte die Jury der future sounds. Frederik Köster, Trompete Sebastian Sternal, Klavier und Fender Rhodes Jonas Burgwinkel, Schlagzeug Joscha Ötz, Kontrabass Melanie Scholtz, Gesang Benjamin Schaefer, Klavier Marcus Rieck, Schlagzeug Robert Landfermann, Kontrabass Pablo Held, Klavier Jonas Burgwinkel, Schlagzeug Robert Landfermann, Kontrabass Felix F. Falk, Saxophon Matti Klein, Fender Rhodes Tobias Fleischer, Bass André Seidel, Schlagzeug SA 03.11 | 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 11.01 | ca. 21:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 20.04 | 21:15 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 | Freier Eintritt für Besucher der vorangehenden Vorstellung auf der Hauptbühne (Zählkarten erforderlich) EUR 8 | Freier Eintritt für Besucher der vorangehenden Vorstellung auf der Hauptbühne (Zählkarten erforderlich) EUR 8 | Freier Eintritt für Besucher der vorangehenden Vorstellung auf der Hauptbühne (Zählkarten erforderlich) FR 21.09 | 21:45 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 | Freier Eintritt für Besucher der vorangehenden Vorstellung auf der Hauptbühne (Zählkarten erforderlich) F. Köster 33 kultur.bayer.de M. Scholtz Pablo Held Trio Mo’ Blow Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 34 Musik plus Altenberger Kultursommer: Bayer-Philharmoniker Ob gerade das Unvollendete vollkommen sein kann, ist eine fast schon philosophische Frage. Im Falle von Franz Schuberts Unvollendeter wurde sie unterschiedlich beantwortet. Einerseits könnte man sagen, dass die wunderbare Musik der zwei vollendeten Sätze schwerlich durch ein Finale übertroffen werden kann. Andererseits gab es immer wieder Versuche, Schubert „vollständig“ zu machen – man darf sich Gedanken darüber machen, wie sehr Außenstehende dazu neigen, das Innere eines Künstlers zu erforschen und gleichsam weiterzudenken. Die BayerPhilharmoniker stellen beim traditionellen Konzert zum Altenberger Kultursommer, einem von Bayer Kultur unterstützten Festival, ein Ergebnis dieses Weiterdenkens vor. Denn die Zwischenaktmusik aus Schuberts Schauspielmusik Rosamunde wird von manchen Forschern als „eigentliches“ Finale der Unvollendeten angesehen. Mit Franz Liszts sinfonischer Dichtung Von der Wiege bis zum Grabe präsentieren die Bayer-Philharmoniker außerdem ein selten gespieltes Alterswerk des großen Komponisten. Bayer-Philharmoniker | Bernhard Steiner, Dirigent Felix Mendelssohn Bartholdy: Ouvertüre zum Oratorium Paulus Franz Liszt: Von der Wiege bis zum Grabe Franz Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 Unvollendete Franz Schubert: Entr’acte Nr. 1 aus Rosamunde D 797 Eine Kooperation zwischen dem Altenberger Kultursommer und Bayer Kultur SA 25.08 | 20:00 | Altenberger Dom, Odenthal Festival Alte Musik Knechtsteden: Rheinische Kantorei und Das Kleine Konzert Wenn man im späteren 18. Jahrhundert von „Bach“ sprach, meinte man nicht den heute alles überragenden Johann Sebastian, sondern dessen zweiten Sohn Carl Philipp Emanuel. 1767 bewarb sich dieser als gut 50-Jähriger für die Nachfolge seines Patenonkels Georg Philipp Telemann als Kantor der fünf Hamburger Hauptkirchen und trat ein Jahr später dieses wichtige Amt an, von dem aus er wie kaum ein anderer das Musikleben der Großstadt prägte. Hermann Max und seine Ensembles spüren in ihrem Konzertprogramm den Beziehungen zwischen Telemann und Bach nach. Dessen Oratorium Die Israeliten in der Wüste war eines der ersten Werke, das für Hamburg entstand. Man kann davon ausgehen, dass er ausdrücklich an den Vorgänger und Paten anknüpfte, der mehr als drei Jahrzehnte zuvor einem Hamburger Senator zur Goldenen Hochzeit musikalisch gratuliert hatte – mit dem Oratorium Herr Gott, dich loben wir. Rheinische Kantorei | Das Kleine Konzert | Hermann Max, Dirigent Georg Philipp Telemann: Herr Gott, dich loben wir (Oratorium) Georg Philipp Telemann: Ino (Dramatische Kantate) Carl Philipp Emanuel Bach: Die Israeliten in der Wüste (Oratorium) Eine Kooperation zwischen dem Festival Alte Musik Knechtsteden und Bayer Kultur FR 21.09 | 20:00 | Basilika Knechtsteden, Dormagen EUR 40 | 32,50 | 25 | 15 EUR 25 | 20 | 15 | 10 Bayer-Philharmoniker Neujahrskonzert – „Bella Italia“ Coup de Cœur Bayer 2013 Beim Stichwort „Bella Italia“ denkt der eine an sonnige Strände, der andere an die große Oper. (Man kann natürlich auch an beides denken.) Auf die italienische Oper vor allem haben es die Bayer-Philharmoniker und ihr Chefdirigent Bernhard Steiner zum Jahreswechsel abgesehen. Und sie weisen damit ganz zu Recht darauf hin, dass 2013 nicht nur das Jubiläumsjahr für Richard Wagner ist, sondern dass die Musikwelt auch den 200. Geburtstag von Giuseppe Verdi feiern darf – und sollte. Aus dessen Schaffen voller glühender „Italianità“ erklingen schwungvolle Ouvertüren, muntere Ballettmusiken und virtuose Arien. Aus dem Fundus der italienischen Oper wollen die BayerPhilharmoniker und ihre Gäste darüber hinaus Stücke von Puccini oder Arditti schöpfen. Und dazu gesellen sich musikalische Italienbilder von Komponisten diesseits der Alpen, nicht zuletzt von Johann Strauß, der mit der Nacht in Venedig oder den Rosen aus dem Süden auch heute noch in so manchem Hörer die Italiensehnsucht wecken wird. Also: Gute Reise nach „Arkadien“ – oder wie man im sonnigen Süden sagt – buon viaggio! Kammermusik ist heute nichts Hochherrschaftliches mehr, keine von Reichen oder deren Personal vor kleinem Kreis dargebotene Belustigung. Kammermusik ist heute eine junge Kunst, häufig finden sich entsprechende Ensembles schon in der Studienzeit zusammen. Auch das Kunstlied, begleitet vom Klavier, gehört zur Kammermusik, denn auch hier kommt es auf Finesse, auf Klarheit, auf beseeltes Zusammenspiel an. Für viele, auch berühmte Sänger ist das Lied eine besondere Herausforderung, der sie sich nur selten stellen; andere Interpreten sind vorwiegend als Liedsänger bekannt geworden. Die Rolle des Klaviers hat sich immer stärker vom puren Begleiten zur vollwertigen künstlerischen Partnerschaft verschoben. Unerschöpflich ist der Reichtum an Liedern aus allen Epochen der Musikgeschichte, und es ist bemerkenswert, dass das Klavierlied seinen Status bis in die Musik der Gegenwart bewahrt hat. Der Concours International de Musique de Chambre de Lyon ist 2013 für Gesang und Klavier ausgeschrieben, und erneut verleiht Bayer Kultur bei diesem Kammermusikwettbewerb den Sonderpreis „Coup de Cœur Bayer“. Gleich darauf hat das Publikum im Kreismuseum Zons die Gelegenheit, die Preisträger zu erleben. Die Silvester- und Neujahrskonzerte der Bayer-Philharmoniker sind eine Kooperation von Bayer Kultur und KulturStadtLev. N.N., Solisten | Bernhard Steiner, Dirigent Bayer-Philharmoniker B. Steiner 35 kultur.bayer.de H. Max Kreismuseum Zons Preisträger des 9. Concours International de Musique de Chambre de Lyon – Duo Gesang und Klavier DI 01.01 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 24.05 | 20:00 | Kreismuseum Zons, Dormagen EUR 29 | 26 | 23 | 20 EUR 15 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 36 SPIEL KUNST musik Oper tanz Le Cinesi von Christoph Willibald Gluck Kompositorische Bearbeitung: Karsten Gundermann Ehrhardt | Folwill Dilcheva | Schedel | Storti | Adam Musiker der China National Peking Opera Company l’arte del mondo SO 09.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Leinen aus Smyrna von Edward Rushton Götz | Rech Hussong | Lee | Penner | Sakaue | Unden | Wagner | Yücel Neuwahl u. a. SA 24.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO25.11 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO25.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Edita Gruberová | l’arte del mondo Arien aus Il sogno di Scipione, Idomeneo und Le nozze di Figaro Gruberová | Ehrhardt | l’arte del mondo SO 07.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Peters Bryllup von Johann Abraham Peter Schulz Ehrhardt l’arte del mondo SO 16.06 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 38 SPIEL KUNST musik Oper tanz Lange Jahre hat das Musiktheater im breitgefächerten Angebotskatalog von Bayer Kultur gefehlt. In der Spielzeit 2010/11 wurde dem heiteren Musiktheater in der neu geschaffenen Reihe Boulevard & Broadway wieder der ihm gebührende feste Platz eingeräumt. Operette und Musical bilden seitdem zusammen mit dem Boulevard-Theater eine sich steigernder Beliebtheit erfreuende Veranstaltungsreihe. Mit Beginn dieser Spielzeit hält nun auch die Oper – nach Oscar Bie „die unmöglichste aller Kunstgattungen“ – wieder Einzug in den Spielplan von Bayer Kultur. Das zugrundeliegende Konzept benötigte bis zur Realisierung eine zweijährige Anlaufzeit, weil es zunächst darum ging, geeignete Partner für dieses Vorhaben zu finden. In unmittelbarer Nachbarschaft der ausgezeichneten Opernhäuser Köln und Düsseldorf galt es weiterhin, einen dramaturgisch und konzeptionell überzeugenden Ansatz zu finden. Isabelle Kranabetter | Dramaturgie Oper 39 kultur.bayer.de Mit l’arte del mondo unter der Leitung von Werner Ehrhardt hat Bayer Kultur ein exzellentes Orchester für das barocke und klassische Repertoire im Haus. Unsere – bisher konzertant dargebotene – Ausgrabungsreihe Opern aus den Archiven der Welt in Kooperation mit dem WDR und SONY belegt dies eindrucksvoll. Außerdem darf das Bayer Kulturhaus akustisch und räumlich als geradezu idealer Aufführungsort für Opern aus diesen beiden Epochen bezeichnet werden. Es lag also nahe, diesen Repertoirebereich als Schwerpunkt unseres neuen Opernabonnements festzulegen. Des Weiteren war es unser Ziel, das stART-Programm auch im Musiktheater fest zu verankern und damit neben den Instrumentalisten junge, hochtalentierte Sängerinnen und Sänger zu fördern. Außer l’arte del mondo gibt es daher einen zweiten ganz wichtigen Partner: Neben dem Internationalen Opernstudio Köln, dem Stadttheater Aachen und dem Musiktheater im Revier Gelsenkirchen ist die Junge Oper Leverkusen Mitglied der Rheinischen Opernakademie der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Die jungen Absolventinnen und Absolventen des Musiktheater-Studiengangs der Kölner Hochschule erhalten somit die Möglichkeit, neben erfahrenen Kollegen und mit verschiedenen Instrumentalensembles, Dirigenten und Regisseuren Erfahrungen in Eigenproduktion von Bayer Kultur zu sammeln, sie wirken in Koproduktionen zwischen Hochschule und Junger Oper Leverkusen mit oder Bayer Kultur lädt Produktionen der Hochschule zu Gastspielen ein. Diese Aktivitäten werden in der Regel im Bereich der Kammeroper des 20. und 21. Jahrhunderts als zweitem Repertoireschwerpunkt angesiedelt sein. Ergänzend dazu bietet Bayer Kultur auch interessante Möglichkeiten zur künstlerischen Weiterbildung an, etwa Workshops oder Masterclasses wie in dieser Spielzeit mit Edita Gruberová. Spielzeit 2012/13 seine erste inhaltliche Konkretisierung. Hinzu kommen auch Musiktheaterproduktionen für Kinder, wie in der vergangenen Spielzeit die umjubelte Uraufführung von Kay Links Das Gift im Lift, das als Weihnachtsproduktion für die ganze Familie in dieser Saison wiederaufgenommen wird. Ein junges, international renommiertes Orchester mit historischen Instrumenten, junge, hochtalentierte Sängerinnen und Sänger, junge Regisseure, Dirigenten, Bühnen- und Kostümbildner: Die Junge Oper Leverkusen. Viermal Oper pro Saison und ein ambitionierter Spielplan. Eine ideale Ergänzung zu unseren Musik- und Schauspielabonnements. Junge Oper Leverkusen Künstlerische Leitung: Volker Mattern Dramaturgie: Isabelle Kranabetter Produktionsleitung: Carolin Sturm KBB: Regina Bernt Mit Christoph Willibald Glucks Le Cinesi, Johann Abraham Peter Schulz’ Peters Bryllup (in Kooperation mit den Musikfestspielen Potsdam-Sanssouci), dem konzertanten Mozart-Abend mit Edita Gruberová sowie der zeitgenössischen Kammeroper Leinen aus Smyrna des jungen Komponisten Edward Rushton erfährt dieses Konzept in der Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 40 Junge Oper Leverkusen Leinen aus Smyrna Le Cinesi Le Cinesi In der vergangenen Spielzeit hat l’arte del mondo mit Händels Israel in Egypt bereits einen Markstein bei den interkulturellen Projekten gesetzt: Musiker und Sänger aus dem christlichen, dem jüdischen und dem muslimischen Kulturkreis nahmen das Oratorium zur Grundlage eines großen Plädoyers für Verständnis und Frieden. Mit der Opernserenade Le Cinesi von Christoph Willibald Gluck machen sich l’arte del mondo und sein künstlerischer Leiter Werner Ehrhardt nun in den Fernen Osten auf. Das Werk komponierte Gluck auf ein Libretto des berühmten Wiener Hofdichters Metastasio, es wurde anlässlich eines Besuchs der Kaiserin Maria Theresia auf dem prachtvollen Schloss Hof in Niederösterreich erstmals gespielt. Nun wusste man seinerzeit, 1754, nicht sehr viel von China, und so bildet vor allem der Text nicht selten Klischees ab und lässt die Figuren im Grunde wie verkleidete Europäer wirken. Die Neufassung von Karsten Gundermann verbindet den historischen Stoff mit zeitgenössischen Erkenntnissen – heraus kommt ein interkulturelles Gesamtkunstwerk, gespielt analog der historischen Aufführungspraxis. Der Rokoko-Charme der kleinen Oper soll erhalten bleiben, wenn sich Kontraste schärfen und zugleich verschwimmen: Dar- 41 kultur.bayer.de steller aus China und Europa treffen sich, sind neugierig, verzweifeln, haben Spaß. Ängste klingen an, der Hunger der Benachteiligten, die Arroganz der Bevorzugten. Beabsichtigt ist eine alle Ebenen durchwirkende Begegnung zweier traditionsreicher Welten jenseits der Klischees des Kulturtourismus – überraschend, faszinierend und sinnlich in gleicher Weise. von Christoph Willibald Gluck Karsten Gundermann, Kompositorische Bearbeitung Werner Ehrhardt, Dirigent Igor Folwill, Regie und Ausstattung Eine Produktion von l’arte del mondo und der China National Peking Opera Company zusammen mit den Musikfestspielen PotsdamSanssouci und dem Theater Winterthur Mit: Kremena Dilcheva, Barbara Emilia Schedel, Milena Storti; Krystian Adam und Musikern der China National Peking Opera Company In der antiken Komödie Leinen aus Smyrna geht es um Odysseus’ Witwe Penelope, die sich mit ihren Rivalinnen Nausikaa, Kalypso und Circe darum streitet, wen der verblichene Held am meisten geliebt hat. Rusthon kleidet dies in ein musikalisches Gewand aus vielen Stilmitteln, auch unter Einbeziehung von Zitat und Parodie der großen Oper, die er virtuos zu gebrauchen weiß. Hier knüpft auch das Regiekonzept von Gabriele Rech an, denn sie schickt Rushtons Kammeroper den Prolog aus Claudio Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria voraus. Der eigentlich für Frauenstimmen komponierte Prolog wird dabei aber mit Männern besetzt, während Rushtons Leinen aus Smyrna – nimmt man den „armen“ Odysseus einmal aus – ein reines „Frauenstück“ ist. Rushtons Oper schließt sich nahtlos an Monteverdis Prolog an: Die streitenden Damen haben große Soloszenen und vereinigen sich zu keifenden Ensembles, formen sich zu einer individuellen, aussagekräftigen Klangsprache, die Ausführenden und Publikum großen Spaß bereitet. Der Aufführung geht ein ca. zwanzigminütiges Werkstatt-Gespräch zwischen Komponist und Regisseurin voraus. Dieser Abend im Studio des Bayer Kulturhauses vereint Barockoper und Kammeroper des 21. Jahrhunderts. Er steht somit nicht von ungefähr im Zentrum der ersten Saison der Jungen Oper Leverkusen, da er das dramaturgisch-inhaltliche Konzept der ambitionierten Bayer KulturInitiative in Sachen Oper quasi idealtypisch repräsentiert. von Edward Rushton Herbert Götz, Dirigent | Gabriele Rech, Regie Mit: Kanako Sakaue, Mine Yücel, Anna Wagner, Katharina Penner, Carla Hussong, Sangmin Lee, Nina Simone Unden; Sebastian Neuwahl u. a. Eine Kooperation zwischen der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Aachen und Bayer Kultur SO 09.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 24.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO25.11 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO25.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 43 | 36 | 30 | 20 EUR 20 Leinen aus Smyrna Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 42 Edita Gruberová | l’arte del mondo 1970 debütierte die Slowakin Edita Gruberová als noch ganz junge Sängerin an der Wiener Staatsoper mit einer Mozartpartie: Die Königin der Nacht in der Zauberflöte war fortan eine ihrer Paraderollen. Auch bei den Festspielen in Glyndebourne und Salzburg gab sie als nächtliche Königin ihren Einstand, und in der Folge nahm sie weitere Partien aus Opern Mozarts sowie mehrere von dessen Konzertarien in ihr Repertoire auf. Später war die Sopranistin in Belcantopartien wie der Lucia di Lammermoor, als Violetta oder als Zerbinetta in Strauss’ Ariadne weltweit so stark gefragt, dass Mozart für allzu lange Zeit in den Hintergrund trat. Dies will Edita Gruberová nun ändern, und sie wird in einem Konzert für Bayer Kultur wieder Opern- und Konzertarien von Mozart singen, gemeinsam mit l’arte del mondo, das als Instrumentalbeitrag unter anderem die g-Moll-Sinfonie KV 550 beisteuert. Nach dem Auftritt in Leverkusen sind Konzerte in Japan geplant. Darüber hinaus gibt es auch eine Anfrage der New Yorker Carnegie Hall. Verbunden mit diesem spektakulären Konzertprojekt sind eine CD-Aufnahme und ein Meisterkurs, in dem Edita Gruberová ausgewählten jungen Sängerinnen und Sängern ihre schon jetzt legendären Fähigkeiten weitergeben wird. Die zweitägige Masterclass findet im Rahmen des stART-Programms von Bayer Kultur in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln statt. Auch bei diesem hochkarätigen Projekt spielt also der Aspekt der Förderung des hochtalentierten künstlerischen Nachwuchses eine zentrale Rolle. Edita Gruberová, Sopran | Werner Ehrhardt, Dirigent l’arte del mondo Arien aus Il sogno di Scipione, Idomeneo und Le nozze di Figaro SO 07.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 43 | 36 | 30 | 20 43 kultur.bayer.de l’arte del mondo Peters Bryllup E. Gruberová Die Reihe der Ausgrabungen von unbekannten Opern setzt Bayer Kultur in dieser Saison mit Peters Bryllup (Peters Hochzeit) von Johann Abraham Peter Schulz fort – dank der Zusammenarbeit mit den Musikfestspielen PotsdamSanssouci sogar in einer szenischen Aufführung. Damit wird ein Komponist des 18. Jahrhunderts gewürdigt, der – wenn überhaupt – nur noch als Schöpfer der Melodie zu Matthias Claudius’ Abendlied (Der Mond ist aufgegangen) in Erinnerung geblieben ist. Schulz, 1747 in Lüneburg geboren, ging 1765 nach Berlin, studierte dort und wirkte ab 1780 sieben Jahre lang als Kapellmeister des Prinzen Heinrich in Rheinsberg, bis er als Hofkapellmeister nach Kopenhagen berufen wurde. Dort erneuerte er das Musikleben und förderte insbesondere die Gattung des Singspiels so erfolgreich, dass man erstmals von einer „nationalen“ dänischen Musik sprach. Man sagt, er habe die Dänen mit seinen einprägsamen, gefühlvollen Melodien überhaupt erst zum Singen gebracht. Als Lehrer des bedeutenden deutsch-dänischen Komponisten Christoph Ernst Friedrich Weyse könnte man Schulz überdies den „Großvater der dänischen Musik“ nennen. Peters Bryllup wurde 1793 am Königlichen Theater in Kopenhagen uraufgeführt. Das „idyllische“ und durch seine Strophenlieder musikalisch leicht fassliche Werk handelt von einem durchaus brisanten Thema: der Abschaffung der Sklaverei. Die szenische Wiederaufführung dieser Oper knüpft im Rahmen der Reihe Opern aus den Archiven der Welt an die Entdeckungen der Werke Mysliveceks ˇ und Anfossis in den vergangenen Jahren an und wird erneut durch eine CD-Aufnahme dokumentiert. Bayer Kultur in Kooperation mit der Reihe „WDR 3 Alte Musik in NRW“ von Johann Abraham Peter Schulz Werner Ehrhardt, Dirigent | l’arte del mondo Gesangsnummern in dänisch (mit deutschen Untertiteln), Dialoge in deutsch | Koproduktion von l’arte del mondo, Bayer Kultur und den Musikfestspielen Potsdam-Sanssouci, gefördert durch die Kunststiftung NRW sowie das Land Brandenburg Erstaufführung im 20./21. Jahrhundert SO 16.06 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 43 | 36 | 30 | 20 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 44 EL KUNST musik Oper tanz sc The Strindberg Project DE Cullberg Ballett Musik: Yusef Lateef, Julian Molina, Antonio Vivaldi, Filmmusik aus La Chinoise von J.- L. Godard SA 20.10 | 19:30 | Forum, Leverkusen You make me Helsinki Dance Company | Choreographie: Kenneth Kvarnström Musik: Biosphere, Billie Holiday, u. a. MI 14.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Brilliant Corners Choreographie: Emanuel Gat Musik: Emanuel Gat MI 09.01 | 19:30 | Forum, Leverkusen Journey Home Choreographie: Les SlovaKs Dance Collective Komposition und Geige: Simon Thierrée FR 01.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Orbo Novo Choreographie: Sidi Larbi Cherkaoui Cedar Lake Contemporary Ballet Musik: Szymon Brzóska, eingespielt vom Mosaic String Quartet DI 11.06 | 19:30 | Forum, Leverkusen Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 46 EL KUNST musik Oper tanz sc „Nichts ist drinnen, nichts ist draußen denn was innen, das ist außen. […] Freuet Euch des wahren Scheins, Euch des ernsten Spiels. […] Kein Lebend’ges ist ein Eins, Immer ist’s ein Vieles.“ schrieb Johann Wolfgang von Goethe in seinem Gedicht Epirrhema zum Thema der Naturbetrachtung. Diese kurzen Zeilen verdeutlichen, dass die Begriffe Innenwelten – Außenwelten, wiewohl voneinander abgegrenzt, doch auch immer zusammenhängen. Schauen wir an den Anfang: Ein neugeborenes Kind unterscheidet noch nicht zwischen innen und außen. Geht es ihm gut, sind seine inneren Bedürfnisse – die in diesem Alter rein körperlicher Natur sind – befriedigt, so ist die ganze Welt gut. Mit der Reifung des Bewusstseins, der Fähigkeit, Sinneseindrücke nach inneren und äußeren Ursachen zu unterscheiden, entsteht eine Wahrnehmung für das, was wir als „äußere Welt“ bezeichnen. Sie ist Auslöser von Empfindungen wie zum Beispiel Schmerz, Glück, Zufriedenheit oder Sättigung, und diese Empfindungen wiederum haben auf Assoziationen, Gedanken und Reflexionen Einfluss – schon befinden wir uns in der inneren Welt. Innenwelt und Außenwelt befinden sich also in einem steten Wechselspiel miteinander. Bettina Welzel | Referat TANZ In der Kunst treffen äußere Wirklichkeit und innere Vorstellung unmittelbar zusammen. Jedes Werk ist nicht nur ein Spiegel der eigenen Begehrlichkeiten und Empfindungen des Schaffenden, sondern spiegelt ebenso die Zeitläufe und ihre unterschiedlichen Ideologien wider. Die fünf Gastspiele der diesjährigen Saison sind mit Sicherheit auch vom herrschenden Zeitgeist beeinflusst, sind sie doch alle in den letzten Jahren entstanden. Die 47 kultur.bayer.de deutsche Erstaufführung von The Strindberg Project des Cullberg Ballett hatte erst im März 2012 Premiere. Der Choreograph Tilman O’Donell und die schwedische Theaterregisseurin Melanie Mederlind setzen sich an diesem Abend mit August Strindberg auseinander, einem Autor, der intensiv lebte und arbeitete und zeit seines Lebens ein Suchender blieb. Kunst, insbesondere die Literatur und die Malerei, waren für ihn Mittel, dem Ansturm der Wirklichkeit zu begegnen und zu verarbeiten. Gespannt können wir dem Strindberg Project entgegenblicken. Ebenfalls aus dem hohen Norden stammt der Choreograph Kenneth Kvarnström. Der Hauschoreograph des finnischen Top-Ensembles Helsinki Dance Company schafft es immer wieder auf sehr virtuose Weise, allein durch Bewegung Geschichten zu erzählen, die spannend und völlig offen zugleich sind. Mit You make me ist ihm ein packendes Gesamtkunstwerk gelungen, welches den Zuschauer in eine fremde Welt zieht und atemlos zurücklässt. Der bereits 2008 in Leverkusen aufgetretene, israelische Choreograph Emanuel Gat und sein in Südfrankreich ansässiges Ensemble zeigen mit Brilliant Corners, wie stark musikalische und choreographische Komposition miteinander verwoben sein können. Inspiriert durch die Musik der Jazzgröße Thelonious Monk flicht der Choreograph die Bewegungen seiner Tänzer in verschiedenen Schichten von Musik und Rhythmus. melancholischer, absurd wirbelnder und auch sehr heiterer Abend, der dem Zuschauer vermittelt, wie viel Spaß Tanzen machen kann. Die letzte TANZ-Produktion der neuen Saison zeigt eine Choreographie des derzeit angesagtesten europäischen Choreographen, Sidi Larbi Cherkaoui, welche er für das amerikanische Cedar Lake Contemporary Ballet schuf und damit zum ersten Mal für ein Ensemble aus der neuen Welt arbeitete. Allein durch Bewegung stellt er die Empfindungen einer Frau dar, die nach einem Schlaganfall ihrer Sprachfähigkeit und somit der Möglichkeit der Kommunikation mit ihrer Außenwelt beraubt wurde. Ihre Gedanken und Empfindungen, die Feststellung, dass eine Beschränkung auf die inneren Welten auch ein Befreiungserlebnis sein kann, hat sie (später) in einem Buch niedergeschrieben, welches dem Choreographen als Inspirationsquelle diente. Cherkaoui stellt die Frage nach der Identität des Menschen, nach dem Umgang mit Grenzen und deren Auswirkung auf das Denken und Handeln des Einzelnen. Goethe schrieb: „Das Licht überliefert das Sichtbare dem Auge; das Auge überliefert’s dem ganzen Menschen. (…) Das Auge vernimmt und spricht. In ihm spiegelt sich von außen die Welt, von innen der Mensch. Die Totalität des Innern und Äußern wird durchs Auge vollendet.“ Frei nach dem großen Dichter wünschen wir Ihnen, dass Ihnen Ihre Augen als Tore zwischen der Innen- und der Außenwelt viele bewegende und anregende Erlebnisse zutragen. Im März 2013 werden die fünf Tänzer und der sie begleitende Geiger des Les SlovaKs Dance Collective ihre ganz eigene tänzerische Welt nach Leverkusen bringen. Geprägt von den Sagen, Mythen, Gesängen und Tänzen ihrer slowakischen Heimat bezaubern sie uns mit einer völlig neuen Mischung von traditionellen Wurzeln und zeitgenössischem Bewegungsmaterial. Ein manchmal Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 48 Strindberg Project DE You make me Der Todestag des großen schwedischen Dramatikers, Malers und Schriftstellers August Strindberg jährt sich 2012 zum hundertsten Mal. Im März diesen Jahres kam daher eine Auftragsarbeit des Cullberg Ballett zur Premiere, in welcher die Tänzer und Tänzerinnen des weltbekannten Ensembles gemeinsam mit Choreograph Tilman O’Donell und Regisseurin Melanie Mederlind einen Abend entwerfen, in dem sie auf diese schwedische Ikone des vergangenen Jahrhunderts reagieren. Fragestellungen, die hierbei für Ensemble und Choreograph wegweisend waren, sind: Welche Rolle spielen Ikonen in unserer heutigen Zeit und wem oder was applaudieren wir, die Zuschauer? Ist es die künstlerische Arbeit oder unsere Vorstellung vom Künstler? Untergraben wir die künstlerische Arbeit, indem wir einen Künstler zur Ikone stilisieren? Was kann ein (toter) Körper aussagen? Das Cullberg Ballett trifft auf Strindberg: überraschend, unerwartet und außergewöhnlich. You make me – „Du machst mich“ – nennt der finnische Choreograph Kenneth Kvarnström seine 2011 entstandene Arbeit und gibt mit den Überschriften der einzelnen Teile des Abends gleich die Antwort: a better person/happy/ a monster. Unsere Mitmenschen machen uns zu etwas, weil wir uns zum Teil anhand ihrer Reaktionen definieren. Wir suchen Anerkennung und Zustimmung von anderen. Wir erfinden uns manchmal neu, geben uns selbst eine andere Gestalt, verhalten uns nicht nach inneren Bedürfnissen, sondern nach dem, was die Welt (vermeintlich) von uns erwartet. Lässt sich das alles in Tanz übersetzen? Diese Frage stellte sich Kenneth Kvarnström gemeinsam mit den Tänzern der Helsinki Dance Company. Herausgekommen ist vor allem eines: hervorragender Tanz, verknüpft mit pantomimischen Elementen, grotesken Situationen, fantastischen Kostümen und einer gehörigen Portion (schwarzem) Humor. Der finale „Monstertanz“ beklemmt und ist pure Poesie zugleich. You make me spielt sich auf vielen Ebenen ab und kennt keinen Moment der Langeweile. Cullberg Ballett Musik: Yusef Lateef, Julian Molina, Antonio Vivaldi, Filmmusik aus La Chinoise von J.-L. Godard Helsinki Dance Company | Choreographie: Kenneth Kvarnström Musik: Biosphere, Billie Holiday, u. a. SA 20.10 | 19:30 | Forum, Leverkusen MI 14.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 33 | 30 | 25 | 19 EUR 33 | 30 | 25 | 19 Strindberg Project 49 kultur.bayer.de You make me Brilliant Corners Brilliant Corners Brilliant Corners, der Titel des gleichnamigen Albums der Jazz-Größe Thelonius Monk, war eine wesentliche Inspirationsquelle für diese neue Arbeit des israelischen Choreographen Emanuel Gat. „Monk hat mich beeinflusst in dem, wie ich choreographiere, wie ich auf Strukturen schaue“ sagt Gat. „Mich interessiert die Spannung zwischen dem, was wir hören, und dem, was wir sehen. Wir sehen den Tanz ganz anders, wenn Musik da ist.“ Und fährt fort: „Am Ende eines Klavierstückes würde man nicht fragen, was es bedeutet, man begreift es als andere Form der Kommunikation. Beim Tanz fällt das schwerer: zu begreifen, dass da eine Form und eine Struktur innerhalb der Bewegungsabläufe existieren, die eigene Mechanismen und eine eigene Logik haben, die sich selbst genug sind.“ Wie in einigen seiner älteren Stücke gibt es auch in Brilliant Corners einen Moment der Stille, der den Zuschauer dazu zwingt, das Bühnengeschehen bewusster wahrzunehmen, um die innere Struktur zu erspüren. Aufmerksam muss er an diesem Abend ohnehin sein. Gat erzählt keine Geschichte, die Musik (oder deren Abwesenheit) wird nicht interpretiert. Wer nun denkt, dieses neue Stück der Gruppe wäre zu abstrakt, zu trocken, der irrt. Lässt man sich auf das Abenteuer des Hörens und Sehens ein, so wird man schnell in den Bann des Stückes gezogen. Zehn Tänzer bewegen sich in einem rechteckigen Raum aus Licht. Sie suchen ihre Freiheit innerhalb des Gruppengeschehens. Momente der Gemeinsamkeit scheinen fragil und zerbrechlich. Tänzerische Mosaiksteine fügen sich zusammen, kaum ist ein Muster erkennbar, so löst es sich wieder auf. Wie sich jedoch die Bewegungen ineinander verflechten, wie der Choreograph Beziehungen herstellt, Kontraste setzt und Spannung aufbaut, ist einfach bewundernswert. Choreographie: Emanuel Gat Musik: Emanuel Gat MI 09.01 | 19:30 | Forum, Leverkusen EUR 33 | 30 | 25 | 19 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 50 Journey Home Orbo Novo Journey Home ist ein Abend, in dem eine besondere Art von Lebensgefühl und Verbundenheit der Tänzer untereinander zu sehen ist. Allen fünf ist gemeinsam, dass sie als Jugendliche in verschiedenen Volkstanzgruppen in der Slowakei aktiv waren, bevor sie sich für eine professionelle Tänzerlaufbahn entschieden und ihre berufliche Ausbildung in Belgien in der von Anne Teresa De Keersmaeker gegründeten Schule PARTS absolvierten. Dort trafen sie aufeinander. Die gemeinsamen Wurzeln schafften Verbundenheit und dies ist in ihren Stücken spürbar. In der gemeinsamen Arbeit entwickelten sie einen eigenen Stil, wo in musikalisch bewegten Rhythmen und Räumen vertraute Menschen aufeinander stoßen, sich anziehen, abstoßen oder zum berührenden Gesang vereinen. Jeder einzelne Tänzer ist sowohl herausragender Solist mit eigener Persönlichkeit als auch ein Teil eines dynamischen Kollektivs. Die überzeugende Tanztechnik aller Mitwirkenden ermöglicht körperliche Leistungen, die in Staunen versetzen. Der Abend setzt sich aus Tanzminiaturen zusammen: persönliche Geschichten der Tänzer werden präsentiert, die gleichzeitig ihren Stolz auf die kulturellen Eigenheiten und Traditionen zeigen. In einem wirbelnden Furioso und der Schwerkraft trotzend wird hier slowakischer Volkstanz locker und unbekümmert mit zeitgenössischem Bewegungsvokabular verschmolzen, Momente voll derber Burleske wechseln mit beschwingten Sequenzen voller Heiterkeit. Tempo, Humor und unbändige Lust an der Bewegung kennzeichnen diesen Abend und die Zuschauer verlassen den Saal mit der Gewissheit: Tanz(en) ist wunderbar! Den Ausgangspunkt für das 2009 entstandene Stück Orbo Novo fand der belgisch-marokkanische Choreograph Sidi Larbi Cherkaoui in dem Buch My Stroke of Insight, in dem die Autorin Jill Bolte Taylor ihre Erfahrungen nach einem Schlaganfall beschreibt. Die Choreographie basiert auf dem Gedanken der Dualität zwischen Rationalität (linke Hirnhälfte) und Instinkt, Gefühl, Emotion (rechte Hirnhälfte); zwischen Kontrolle und Verlust davon, zwischen Balance und Haltlosigkeit, zwischen Einsamkeit und Gesellschaft. Die Gestaltung der Bühne verdeutlicht diese inneren Zustände. Die Tänzer bewegen sich durch eine Art Klettergerüst, welches aus verschiebbaren, wie großflächige Gitter wirkenden Wänden besteht, und den Darstellern immer wieder neue Räume eröffnet, um sie gleich darauf wieder zu verschließen. Ein ständiges Innen und Außen. Die eigens für dieses Stück komponierte Musik von Szymon Brzóska umhüllt die Bewegungen der Tänzer stimmig und gibt immer wieder Richtung und Rhythmus vor. Auf Journey Home der Suche nach einer Balance zwischen der rechten und der linken Hälfte, zwischen dem, was im Inneren existiert, und den Möglichkeiten, es nach außen zu tragen, stellt der Choreograph im Grunde die Frage, die uns alle bewegt: „Wer sind wir?“ Das Überwinden von Grenzen sowie die Gegenüberstellung von Gefühl und Verstand, von Körper und Geist spiegeln sich hier wider. Die hervorragenden Tänzer des amerikanischen Cedar Lake Contemporary Ballet stellen sich den Herausforderungen dieses Themas mit Bravour. Cedar Lake Contemporary Ballet Choreographie: Sidi Larbi Cherkaoui Musik: Szymon Brzóska, eingespielt vom Mosaic String Quartet DI 11.06 | 19:30 | Forum, Leverkusen EUR 33 | 30 | 25 | 19 Journey Home Choreographie: Les SlovaKs Dance Collective Komposition und Livemusik: Simon Thierrée FR 01.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 33 | 30 | 25 | 19 Orbo Novo 51 kultur.bayer.de Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 52 usik Oper tanz SCHAUSPIEL SCHAUSPIEL klassisch Seite 56-59 Diener zweier Herren von Carlo Goldoni Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin | Regie: Herbert Fritsch MI 12.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller St. Pauli Theater Hamburg | Regie: Wilfried Minks SA 10.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Was Ihr wollt von William Shakespeare Theater Mülheim an der Ruhr | Regie: Karin Neuhäuser FR 11.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Emilia Galotti von Gotthold Ephraim Lessing Staatsschauspiel Stuttgart/Koproduktion mit dem Theater Winterthur Regie: Barbara David Brüesch SO 24.02 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Traumnovelle von Arthur Schnitzler Schauspiel Frankfurt | Regie: Bastian Kraft SA 20.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 54 usik Oper tanz SCHAUSPIEL SCHAUSPIEL modern Seite 60-63 SCHAUSPIEL heute Seiten 64-67 Boulevard & Broadway Seiten 68-71 Studio Seite 72-75 Der Ghetto Swinger Déjà-vu? Kann denn Liebe Sünde sein Mit Hebel am Tisch von Kai Ivo Baulitz nach der Autobiografie von Coco Schumann Hamburger Kammerspiele | Regie: Gil Mehmert Compagnie Bodecker & Neander Eine Koproduktion von Buss-Küng mit dem sogar theater.Zürich FR 21.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Das Ballaststofforchester spielt Lieder der 1920er und 1930er Jahre Achatz | Hinterreither | Strasser | Zeilner Das Ballaststofforchester SA 22.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO23.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Das Leben der Termiten und das Leben der Ameisen Kaspar Häuser Meer SA 29.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Barfuß auf dem Eise UA von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont Regie: Julia Riegel | Caroline Neven Du Mont SO 21.10 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DI 30.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MI 31.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Angst essen Seele auf Schauspiel nach dem gleichnamigen Film von Rainer Werner Fassbinder Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin Regie: Claudia Geisler-Bading MI 09.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Sozialgroteske von Felicia Zeller theaterlust. | Regie: Thomas Luft Cabaret DO 06.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen von John Kander/Fred Ebb Staatsoperette Dresden | Regie: Robert Lehmeier Der Zauberlehrling – Vom Sündenfall zur Gentechnik UA Warteraum Zukunft SA 03.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO04.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 16.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen von Oliver Kluck Deutsches Schauspielhaus Hamburg/Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen Regie: Alice Buddeberg Traumtheater Salome Konzertdirektion Landgraf | Regie: Harry Owen SO 20.01 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 08.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 09.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Mobbing Das Ende vom Anfang von Theresia Walser Hamburger Kammerspiele | Regie: Michael Bogdanov MI 13.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen von Sean O’Casey | Deutsch von Johanna und Martin Walser Theater am Kurfürstendamm Berlin | Regie: Carl-Hermann Risse SA 02.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Die Schreibtischtäterin | Ein Sprung in der Tasse DO18.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 26.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Event DSE von Alan Bennett KantTheaterBerlin Regie und Spiel: Anette Daugardt und Uwe Neumann Die Gratellis DE FR 24.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Buch: Bernd Jeschek Theater 04 Wien | Regie: Michael Gampe Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm FR 17.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen 55 kultur.bayer.de von Maurice Maeterlinck FR 26.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen von Annette Pehnt Regie: Michael Heicks von John Clancy | Deutsch von Frank-Patrick Steckel Staatsschauspiel Nürnberg Regie: Klaus Kusenberg FR 14.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Buch: Gerd Schröder Regie: Holger Böhme Kremp – Ist mir so passiert… Texte und Töne mit Jan-Gregor Kremp und Olaf Weiden SA 23.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Irgendwo auf der Welt Ein Streifzug durch das Leben des Musikers Werner Richard Heymann SO 14.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 25.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO26.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 56 usik Oper tanz SCHAUSPIEL Reiner Ernst Ohle | Referat SCHAUSPIEL 57 kultur.bayer.de „Es gibt nämlich einen Rückweg von der Phantasie zur Realität, und das ist – die Kunst“, sagt Sigmund Freud in seiner Schrift Der Wahn und die Träume. Theater ist – setzt man diese Ortsbestimmung von Freud als richtig voraus – die Kunst, die auf der Nahtstelle von Innen- und Außenwelt angesiedelt ist. Mit Blick auf den Menschen befindet sie sich in ständiger Reflektion menschlicher Innen- und Außenwelten, d. h. Innen- und Außenwelt sind als Erlebniswelten des Menschen im Theater stets präsent. Das Theater wendet sich beiden Welten lustvoll zu und bildet ihre aktuellen Aggregatzustände ab – Innen- und Außenwelt als Sphären, in denen sich der Mensch von der Wiege bis zur Bahre bewegt, finden sich auf dem Theater real, in Gedanken und im Traum wieder. In der Reihe SCHAUSPIEL heute schaut in der komischen Sozialgroteske Kaspar Häuser Meer Autorin Felicia Zeller mit viel Witz und Komik ganz normalen Menschen beim Leben und Scheitern zu. Gilla Cremer hat mit Hilfe von Regisseur und Bühnenbildner Michael Heicks einen Roman von Annette Pehnt zum Thema Mobbing dramatisiert und uraufgeführt. Entstanden ist ein atmosphärisch dichtes Kammerspiel, das den Niedergang und die Auflösung einer Familie aufzeichnet. Warteraum Zukunft von Oliver Kluck erzählt von dem jungen Ingenieur Daniel Putkammer, der in der Mechanik des Angestelltendaseins gefangen ist und auf den erhofften Karrieresprung wartet. Das KantTheaterBerlin blickt mit britischem Humor auf Menschen von nebenan, erzählt von ihren kleinen Schwächen und großen Fehlern. In unserer Reihe SCHAUSPIEL klassisch lässt das großartig aufgelegte Ensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin unter der Regie von Herbert Fritsch den Geist der Commedia dell’arte aus der Tradition der Festkultur und des Karnevals wieder erstehen, indem der Klassiker Diener zweier Herren in fulminantes Hochgeschwindigkeitstheater verwandelt wird. In der Regie von Wilfried Minks zeigt das St. Pauli Theater Hamburg in Arthur Millers Pulitzer-Preis gekröntem Werk Tod eines Handlungsreisenden, wie in einer dramatisch veränderten Wirtschaftswelt der Vertreter Willy Loman mit sechzig erschöpft und verschuldet die Kündigung erhält und sich in eine Scheinwelt flüchtet, in der sich Erinnerungen mit Wunschphantasien vermischen. Karin Neuhäuser hat Shakespeares Geschlechts- und Identitätsverwechslungen in der Komödie Was Ihr wollt mit dem fabelhaften Mülheimer Ensemble in die Welt moderner Ich-Entwürfe überführt, die den Menschen zum Schauspieler und die Welt zu seiner Bühne machen, auf der Leere und Spiel, Verzweiflung und Komik eng miteinander verbunden sind. Dass der Traum die wildesten Verbindungen von Außenwelt und Innenwelt stiftet, prägt die Traumnovelle von Arthur Schnitzler, die am Schauspiel Frankfurt von Bastian Kraft in Szene gesetzt wurde und zu einem Kammerspiel der verstohlenen Begierden und uneingestandenen Wünsche geworden ist. In seinem bürgerlichen Trauerspiel Emilia Galotti führt Gotthold Ephraim Lessing die Widersprüche der bürgerlichen Welt vor: Wer ein glückliches Leben in dieser Welt führen will, in der die Tugend höchste Pflicht ist, hat Gefühle zu unterdrücken. Im SCHAUSPIEL modern basiert das Schauspiel Der Ghetto Swinger (Hamburger Kammerspiele, Regie: Gil Mehmert) auf der Lebensgeschichte von Heinz Jakob „Coco“ Schumann, der – vom Swing-Virus infiziert – mit Hilfe der Musik Theresienstadt und Auschwitz überlebte. Die Uraufführung Barfuß auf dem Eise von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont ist ein Theaterabend über den Komponisten Franz Schubert, der die Widersprüchlichkeit und Zerrissenheit des Menschen Schubert in unterschiedlichen Lebenssituationen zeigt. Angst essen Seele auf – nach dem gleichnamigen Film von Rainer Werner Fassbinder am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin in Szene gesetzt – entwickelt eine ganz einfache Geschichte von zwei einsamen Menschen verschiedener Herkunft, die ihre Einsamkeit teilen und zueinander finden. In Theresia Walsers neuem Stück Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm warten drei Schauspieler auf ihren Auftritt in einer Talkshow. Weil der Moderator noch nicht da ist, plaudern sie über ihr Metier, verhasste Regisseure, unfähige Kollegen und streiten eitel und egomanisch über die Frage, wer denn wohl der beste Hitler-Darsteller war. In dem Ein-Personen Stück Event von John Clancy beschert Pius Maria Cüppers dem Theater in seinem eineinhalbstündigen Monolog eine Sternstunde der Schauspielkunst – er zeigt, wie bravourös und virtuos eine Reflektion über das Medium Theater ausfallen kann und was passiert, wenn sich die Grenzen von Kunst, Leben und Rollenspiel auflösen – das Theater oszilliert zwischen unterhaltsamem Unsinn und existenzialistischem Tiefsinn. In unserer Reihe Boulevard & Broadway entführt das Traumtheater Salome mit Regisseur Harry Owen in seine Traumwelt aus Artistik und Poesie. Die beiden Glanzrollen in Sean O’Caseys Slapstick-Klassiker Das Ende vom Anfang sind mit den zwei Erzkomödianten Florian Martens und Achim Wolff besetzt, kongenial begleitet von Walfriede Schmitt, die als Darrys Frau Lizzie an der Seite der männlichen Protagonisten glänzt. Bernd Jeschek erzählt die Geschichte der Künstlerfamilie Gratelli, die – bevor sie in weltberühmten Etablissements auftraten – damit begann, dass Franko Gratelli von drei Frauen verlassen wurde, die ihm, als sie voneinander erfuhren, jede eine gemeinsame Tochter übergab ... In unserer Studio-Reihe sitzen Verena Buss und Walter Küng am Tisch mit Hebel-Texten, einem Autor, der als Exponent „deutscher Innerlichkeit“ gelten darf, jener besonderen Gemüts- und Gefühlskonstellation, die gerne als Rückzug des einzelnen Individuums aus der Welt verstanden wird. Jan-Gregor Kremp erzählt in Ist mir so passiert in sehr persönlichen Texten und Anekdoten komische Geschichten aus seinem Künstlerleben. Irgendwo auf der Welt ist ein Streifzug durch das Leben des Musikers Werner Richard Heymann mit Dagmar Manzel, Robert Gallinowski und den Musikern Tal Balshai, Knut Weber und Özgür Ersoy. Friedrich-Wilhelm Junge spürt in Der Zauberlehrling – Vom Sündenfall zur Gentechnik in einer Uraufführung mit dem Michael Fuchs Trio der menschlichen Hybris nach. Last but noch least ein aktueller Beitrag zur Begegnung unterschiedlicher Innen- und Außenwelten heute: Mit seiner hochgerühmten und preisgekrönten Inszenierung Ehrensache über die Konfrontation von westlichen Lebensträumen und muslimisch geprägtem Wertesystem und Ehrbegriffen gastiert Alexander Brill mit der theaterperipherie wieder im Jugend-Abo, das außerdem vom Metropoltheater aus München und dem Jungen DT Berlin mit hochkarätigen Aufführungen beschickt wird. Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 58 SCHAUSPIEL klassisch Diener zweier Herren Das Theater Carlo Goldonis markiert Höhepunkt und Ende der Commedia dell’arte, die ursprünglich ihre Stegreifspiele mit festen Typenbestand nur grob skizziert und viel Platz für Improvisation und Austausch mit dem Publikum lässt. Für die Schweriner Inszenierung des Klassikers erarbeitete Regisseur Herbert Fritsch, eine der schillerndsten Regiepersönlichkeiten im deutschsprachigen Theater der Gegenwart, mit dem Schweriner Ensemble eine Spielfassung, die sichtbar mit circensischer Lust und unter Verwendung der frühesten Übersetzung von 1776 viel Raum für Zwischenspiele und für anarchistische Komik lässt. Erklärtes Ziel ist es, den Geist der Commedia aus der Tradition der Festkultur des Karnevals wieder erstehen zu lassen. Das Schweriner Hochgeschwindigkeitstheater entzückt das Publikum dank des großartig aufgelegten Ensembles nachhaltig. von Carlo Goldoni Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin Regie: Herbert Fritsch Mit: Katrin Heller, Sonja Isemer, Jana Kühn, Brigitte Peters; Florian Anderer, Klaus Bieligk, Amadeus Köhli, Jakob Kraze, Andreas Lembcke, Stéphane Maeder, Özgür Platte MI 12.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 23 | 21 | 18 | 16 Diener zweier Herren 59 kultur.bayer.de Tod eines Handlungsreisenden Tod eines Handlungsreisenden Arthur Millers Pulitzer-Preis gekröntes Werk Tod eines Handlungsreisenden, 1949 in New York uraufgeführt und ursprünglich verstanden als Kritik am „American Dream“, ist im Zeichen einer globalisierten Wirtschaft hochaktuell. Eine dramatisch veränderte Außenwelt entzieht dem Vertreter Willy Loman die Existenz. Als er mit sechzig, erschöpft und verschuldet, die Kündigung erhält, flüchtet er in eine Scheinwelt, in der sich Erinnerungen mit Wunschphantasien vermischen. Schließlich sieht er nur einen Ausweg, seine Familie vor dem endgültigen Niedergang zu retten… Regisseur Wilfried Minks zeigte zuletzt in Leverkusen seine Erfolgsproduktion Wer hat Angst vor Virginia Woolf. Burghart Klaußner spielt nun den Willy Loman, Magarita Broich seine Gattin. von Arthur Miller St. Pauli Theater Hamburg Regie und Bühne: Wilfried Minks Mit: Margarita Broich, Anika Lehmann, Kai-Maren Taafel; David Allers, Florian Hacke, Niels Hansen, Burghart Klaußner, George Meyer-Goll, Christian Sengewald, Martin Wolf SA 10.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 23 | 21 | 18 | 16 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 60 Was Ihr wollt Traumnovelle Nach zwei Stunden Spielzeit sind in der NeonröhrenSchrift „Illyrien“, an der Mauer angebracht, die ersten beiden Silben ausgefallen, so dass „rien“ übrig bleibt: „Nichts“. Karin Neuhäuser, sieben Jahre als Schauspielerin am Theater an der Ruhr in Mülheim engagiert, bis sie das Ensemble 1999 verließ und eine Karriere startete, die sie über Zürich ans Hamburger Thalia Theater führte, hat Shakespeares Geschlechts- und Identitätsverwechslungen mit dem fabelhaften Mülheimer Ensemble in die Welt moderner Ich-Entwürfe überführt, die den Menschen zum Schauspieler, die Welt zu seiner Bühne macht, auf der Leere und Spiel, Verzweiflung und Komik eng miteinander verbunden sind. Das letzte Wort hat Volker Ross als Narr, der die ganze Zeit im geöffneten langen Mantel mit Piccolo und übereinander geschlagenen nackten Beinen auf der Mauer sitzt und das Geschehen beobachtet: „Wie die Zeit vergeht, wenn man sich amüsiert.“ Der Traum stiftet die wildesten Verbindungen von Außenwelt und Innenwelt. Mit dem Beginn der Moderne nehmen sich Dramatiker wie Arthur Schnitzler dieser geheimnisvollen Welt an. Schnitzlers Traumnovelle beginnt als ein Kammerspiel der verstohlenen Begierden und uneingestandenen Wünsche. Ein bürgerliches Ehepaar, Fridolin und Albertine, macht sich nach einem Fest vorsichtig tastende Geständnisse. Eifersüchtig auf die Erlebnisse des Anderen, provozieren sie sich zur schonungslosen Beichte ehebrecherischer Sehnsüchte. Diese Bekenntnisse erschüttern das gegenseitige Vertrauen im Kern. Fridolin wird von Rachegelüsten durch die Nacht getrieben und erlebt abgründige erotische Abenteuer. Er ist bereit, alles zu riskieren: sein Ansehen, seine Ehe und sein Leben. Traum und Wirklichkeit, Erfahrung und Fiktion gehen mehr und mehr ineinander über. Für Schnitzler, einen der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, war die Macht des Unterbewussten Grundmotiv seines literarischen Schaffens. von William Shakespeare Theater Mülheim an der Ruhr Regie: Karin Neuhäuser Mit: Simone Thoma, Theresa Rose, Gabriella Weber; Albert Bork, Klaus Herzog, Marco Leibnitz, Fabio Menéndez, Steffen Reuber, Volker Roos und Matthias Flake (Klavier) von Arthur Schnitzler Schauspiel Frankfurt | Regie: Bastian Kraft Mit: Franziska Junge, Valery Tscheplanowa; Torben Kessler, Marc Oliver Schulze SA 20.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 11.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 23 | 21 | 18 | 16 EUR 23 | 21 | 18 | 16 Emilia Galotti Emilia Galotti Was Ihr wollt 61 kultur.bayer.de Hettore Gonzaga, Prinz von Gustalla, liebt nicht seine Geliebte, die Gräfin Orsina, und nicht die Prinzessin von Massa, der er versprochen ist, sondern „die vorzüglichste Schönheit der Stadt“, die bürgerliche Emilia Galotti. Diese Liebe, die den Prinzen von seinem ihm leidigen Alltag ablenkt und zur Handlung treibt, ist der Ausgangpunkt für das bürgerliche Trauerspiel. Lessings Stück aus dem Jahr 1772 ähnelt einem nicht zu stoppenden Uhrwerk, in dem die Figuren auf atemberaubende Weise vom Glück ins Unglück stürzen, von (vermeintlich) rational Handelnden zu aus Leidenschaft Rasenden werden. Bis zum tragischen Schluss des Stückes zeigt Lessing die Widersprüche der bürgerlichen Welt seiner Zeit und vor allem eine „Tragödie der Leidenschaften“. Denn um ein glückliches Leben in dieser bürgerlichen Welt, in der Tugend das oberste Gebot ist, führen zu können, sind Gefühle zu unterdrücken. von Gotthold Ephraim Lessing Staatsschauspiel Stuttgart/Koproduktion mit dem Theater Winterthur Regie: Barbara David Brüesch Mit: Sarah Sophia Meyer, Katharina Ortmayr, Nadja Stübiger; Benjamin Grüter, Toni Jessen, Rainer Philippi, Claudius von Stolzmann SO 24.02 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 23 | 21 | 18 | 16 Traumnovelle Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 62 SCHAUSPIEL modern Barfuß auf dem Eise UA H. Schneider Der Ghetto Swinger Das Stück basiert auf der Lebensgeschichte von Heinz Jakob „Coco“ Schumann, der 1924 in Berlin geboren wurde und als Halbjude schnell zu lernen hatte, erwachsen zu werden. Seine Liebe zur Musik hatte dabei entscheidenden Einfluss: 1936 – als die olympischen Spiele für einen kurzen Moment die Vorstellung von einer gewissen musikalischen Freiheit brachten – infiziert er sich mit dem „Swing-Virus“, der ihn heute noch immer beherrscht. Den von den Nazis als Niggermusik geächteten Jazz hörte der junge Coco in den großen Tanzpalästen jener Tage, wo u. a. das damalige Swing-Idol Teddy Stauffer musizierte. Es folgte eine Zeit der verbotenen und getarnten Auftritte in den Bars und Kellern von Berlin, schließlich wurde er denunziert, verhaftet und in die Lager Theresienstadt, Auschwitz, Dachau deportiert. Überleben gelang ihm mit Hilfe der Musik, ob als Mitglied der Ghettoswinger in Theresienstadt oder beim zwangsweisen Aufspielen von La Paloma in Auschwitz. In der Musikwelt galt Franz Schubert lange als das verkannte Genie, dessen Meisterschaft zu Lebzeiten der Öffentlichkeit weitgehend verborgen blieb. Barfuß auf dem Eise ist ein Theaterabend über diesen Komponisten, der erst posthum in seiner Bedeutung für die Musikwelt erkannt wurde. Anhand der zentralen Lebensstationen von der Kindheit bis zum Tod wird in einem berührenden und lebendigen Psychogramm versucht, sich der Persönlichkeit Schuberts anzunähern – der Protagonist ist sozusagen gespalten besetzt mit einem Schauspieler, der die Außenwelt verkörpert und einem Musiker (am Hammerflügel) in der Rolle des Doppelgängers, der in Musik verwandelt, was sein Alter Ego in seiner Innenwelt bewegt und quält. Die beiden Autorinnen Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont arbeiten im Musiktheater als Regisseurin und Bühnenbildnerin schon seit Jahren sehr erfolgreich zusammen (u. a. Staatstheater am Gärtnerplatz München, Musikalische Komödie der Oper Leipzig) und treten nun mit Barfuß auf dem Eise auch zum ersten Mal als Autorinnen in Erscheinung. von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont Regie: Julia Riegel | Caroline Neven Du Mont Bühnenbild und Kostüme: Caroline Neven Du Mont Musikalische Leitung: Luca Quintavalle Eine Produktion von Bayer Kultur in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin und dem Theater Erfurt SO 21.10 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Uraufführung DI 30.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MI 31.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 23 | 21 | 18 | 16 Angst essen Seele auf Angst essen Seele auf Rainer Werner Fassbinder war ein Berserker, der kreativ und exzessiv gelebt und gearbeitet hat und der in seinen Arbeiten für Bühne, Film und Fernsehen oft ganz einfache Geschichten erzählte wie beispielsweise in Angst essen Seele auf: Ein junger Mann begleitet eine ältere Frau nach Hause. Emmi und Salem, zwei einsame Menschen verschiedener Herkunft – sie Deutsche, er Marokkaner – teilen ihre Einsamkeit und finden zueinander. Ihre Liebe, der in ihrer Schlichtheit etwas Zeitloses anhaftet, steht im Mittelpunkt einer Geschichte, die über 40 Jahre nach ihrer Entstehung noch immer ihren Stachel nicht verloren hat – die Begegnung zweier Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen ist heute in Deutschland, wo in den Zentren jeder Dritte eine Zuwanderungsgeschichte hat, kein Einzelfall mehr. von Kai Ivo Baulitz nach einer Autobiografie von Coco Schumann Hamburger Kammerspiele Regie: Gil Mehmert Mit: Helen Schneider; Konstantin Moreth u. a. Schauspiel nach dem gleichnamigen Film von Rainer Werner Fassbinder Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin Regie: Claudia Geisler-Bading Mit: Franziska Hayner, Brigitte Peters, Anja Werner; Amadeus Köhli, Andreas Lembcke, Sebastian Reusse SA 29.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MI 09.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 23 | 21 | 18 | 16 63 kultur.bayer.de Barfuß auf dem Eise EUR 23 | 21 | 18 | 16 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 64 Event DSE Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm Drei Schauspieler warten auf ihren Auftritt in einer Talkshow. Der berühmte Franz Prächtel und der prominente Peter Söst. Beide sind durch ihre Darstellung als Hitler bekannt geworden. Der junge Ulli Lerch hingegen hat „nur“ den Goebbels gespielt. Und genau deswegen sind sie auch eingeladen: Sie sollen als Spezialisten für das Rollenfach „Nazigröße“ darüber sprechen, wie es ist, den Diktator zu mimen. Weil der Moderator noch nicht da ist, fangen sie an zu plaudern – über ihr Metier, verhasste Regisseure, unfähige Kollegen und über ihre Figuren und die Darstellbarkeit des Bösen. Prahlerisch, eitel und egomanisch erörtern drei grandiose Selbstdarsteller, wer denn wohl der beste Hitler war. Im Stück verbindet sich absurder Sprachwitz mit entlar- 65 kultur.bayer.de vender Betroffenheitsprosa zu einem prallen, herzhaftkomischen Ganzen. Am Ende steht die Frage, über wen man denn jetzt eigentlich gelacht hat: Die selbstverliebten Schauspieler? Die Nazis? Das Theater? von Theresia Walser Hamburger Kammerspiele Regie: Michael Bogdanov Mit: Kristian Bader, Peter Bause, Nicki von Tempelhoff SA 02.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen In dem Monodrama des amerikanischen Off-Off- und Broadway-Theater-Autors John Clancy tritt ein Schauspieler auf, der über sich, seinen Beruf, über das Theater in all seinen Facetten spricht und dabei virtuos die Grenzen von Kunst, Leben und Rollenspiel auflöst. Was passiert im Theater? Was ist Theater? Der Monolog für einen (Schau-)Spieler ist eine intelligente und komische Auseinandersetzung mit einer Kunst, die gerne verlässlich lügt und dabei stets authentisch ist. Der Schauspieler Pius Maria Cüppers beschert dem Theater in 90 Minuten eine Sternstunde – in der das Publikum in einem Kosmos aus unterhaltsamem Unsinn und existenzialistischem Tiefsinn herumgeführt wird. Kunst und Leben verschmelzen in der Gewissheit, dass im Theater (und im Leben) immer gespielt wird. Am Ende ist die Bühne die Welt und die Welt ein Theater, das die Zuschauer grübeln lässt, ob nicht alles Theater ist, sie selbst als Schauspieler unterwegs sind und nur der (tödliche) Ausgang gewiss ist. „Pius Maria Cüppers macht auf der nur mit einem Stuhl möblierten, endlich wieder einmal unbewegten Bühne des Schauspielhauses aus dem Monolog ein starkes Monodrama. Von Anfang an weiß er die Aufmerksamkeit des Publikums zu bündeln. In seiner Tour de Force zieht er alle Register, ist mal Skeptiker, mal kokett, mal Provokateur und Moralist mit Pathos, mal Rebell in Rage, mal Zauberer. Beinahe alles also, was die Wunderkiste namens Theater an Charakteren aufbietet und man vom Ereignis Schauspiel erwartet. Ein subtiles ‚MetaDing‘ und Kunst-Solo, das auf einem schlauen Text beruht und bei der Premiere vom Publikum begeistert gefeiert wurde.“, schrieben die Nürnberger Nachrichten nach der Premiere. von John Clancy | Deutsch von Frank-Patrick Steckel Staatsschauspiel Nürnberg Regie: Klaus Kusenberg Mit: Pius Maria Cüppers FR 17.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 23 | 21 | 18 | 16 EUR 23 | 21 | 18 | 16 Event Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 66 SCHAUSPIEL heute Déjà-vu? Kaspar Häuser Meer Virtuos und humorvoll setzen die Pantomimen Wolfram von Bodecker und Alexander Neander die kleinen Geschichten in ihrem fulminanten Bildertheater in Szene. Die beiden Meisterschüler des großen französischen Pantomimen Marcel Marceau entführen ihr Publikum in Déjàvu? in eine eigene Bilderwelt, die aus zehn magischen, poetischen, humorvollen und mitunter surrealistischen Miniaturen besteht. Ohne Worte, unterstützt von Musik und mit nur wenigen Requisiten, entstehen die Episoden vor dem geistigen Auge des Betrachters. Die beiden Pantomimen sind in Leverkusen keine Unbekannten – sie waren in der Leverkusener Kunstnacht 2008 Gäste im Bayer Kulturhaus und haben bei der Uraufführung von Faust ohne Worte 2009 mit auf der Bühne gestanden. In ihrem aktuellen Programm, das fortlaufend verändert und erweitert wird, integrieren sie in ihre stumme Kunst auch Zauberei und Schwarzes Theater. Warteraum Zukunft Oliver Kluck beschreibt in seinem Stück auf hochkomische und sprachlich brillante Weise den jungen Ingenieur Daniel Putkammer, der in der Mechanik des Angestelltendaseins gefangen ist und auf den erhofften Karrieresprung wartet. Zwischen stumpfsinnigem Arbeitsalltag, Entscheidungsschwäche und vergeblichem opportunen Verhalten schlittert er schließlich in die Katastrophe. Oliver Kluck wurde für dieses Stück mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatik ausgezeichnet, einem der renommiertesten Literaturförderpreise in der Republik. Im Mai 2009 erhielt Oliver Kluck den Förderpreis für Junge Dramatik des Berliner Theatertreffens für den Text Das Prinzip Meese. Eine weitere Arbeit ist Zum Parteitag Bananen. Er ist freier Autor, seine Texte erscheinen im Verlag Autorenagentur Berlin und bei Rowohlt. von Oliver Kluck Deutsches Schauspielhaus Hamburg/Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen Regie: Alice Buddeberg Mit: Ute Hannig; Daniel Fries, Martin Wißner Compagnie Bodecker & Neander Mit: Wolfram von Bodecker, Alexander Neander FR 21.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 20.01 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 18 | 15 EUR 18 | 15 Kaspar Häuser Meer Déjà-vu? 67 kultur.bayer.de Felicia Zellers komische Sozialgroteske, ursprünglich ein Auftragswerk des Freiburger Theaters, ist kein Sozialdrama, sondern eine tragisch-bitterböse Groteske, die temporeich und – frei von Pathos – voller Sprachwitz und Situationskomik steckt. Sie schaut ganz normalen Menschen beim Leben zu. Und beim Scheitern. Anika, Barbara und Silvia, drei Sozialarbeiterinnen vom Jugendamt, sind überfordert bei der Rettung von Kindern, die vernachlässigt, misshandelt, herumgeschoben werden. Barbara, die schon immer wusste, wie’s geht auf dem Amt und bei den Leuten, und die eigentlich nur vom Strand unter Palmen träumt. Silvia, die die Wirklichkeit nur noch alkoholbetäubt übersteht. Und Anika, die alleinerziehende Kollegin, die gar ihr eigenes Kind vernachlässigt vor lauter Arbeit. Und da wäre noch Björn, der Kollege, aber der liegt mit Burn-out (Björn-out?) im Krankenhaus und simst liebe Grüße. Drei Retterinnen im komisch-panischen Verzweiflungschor: ausgezeichnet mit dem Clemens-Brentano-Förderpreis 2009 der Stadt Heidelberg und dem Publikumspreis der Mülheimer Theatertage 2008. Sozialgroteske von Felicia Zeller theaterlust. Regie: Thomas Luft Mit: Carolin Engel, Edith Konrath, Christa Pillmann DO 06.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 18 | 15 Warteraum Zukunft Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 68 Mobbing In unserer Umgangssprache bezeichnet der Begriff „Mobbing“ eine Vielzahl abfälliger Umgangsformen und hinterhältiger Behandlungen am Arbeitsplatz, die für die Betroffenen oft irrwitzige Folgen haben und von der Kündigung bis hin zu Selbstmordgedanken reichen. Mobbing, ein Roman von Annette Pehnt, hat die Hamburger Schauspielerin Gilla Cremer mit der Hilfe von Regisseur und Bühnenbildner Michael Heicks dramatisiert und uraufgeführt. Entstanden ist ein atmosphärisch dichtes Kammerspiel, das den Niedergang und die Auflösung einer Familie aufzeichnet. Monologisierend und im Zwiegespräch mit dem durch Mobbing verstummten, gesellschaftlich isolierten und seiner Frau zunehmend entfremdeten Partner zeigt Gilla Cremer aus der Sicht der Frau des Opfers, wie sich Mobbing 69 kultur.bayer.de Die Schreibtischtäterin | Ein Sprung in der Tasse Mobbing am Arbeitsplatz auf das private Leben auswirkt. Wenn sie in die Innenwelt der Frau eindringt, die Arbeitswelt des Mannes zeigt, oder die Welt der Familie Thema ist, ist dies nicht nur mal komisch und mal erschütternd, sondern mündet in einem brutalen Fazit: „Von dir ist nichts mehr übrig“, sagt sie am Ende zu ihm. von Annette Pehnt Regie: Michael Heicks Mit: Gilla Cremer und Patrick Cybinski (Cello) MI 13.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 18 | 15 Alan Bennett amüsiert das deutsche Lesepublikum mit typisch britischen Humor – jener unverwechselbaren Stilvariante des Komischen, die nicht nur aus Trockenheit und schwarzen Abgründen besteht, sondern die unverblümt und direkt Groteskes mit Stil so zu kombinieren versteht, dass das Ungeheuerliche normal und alltäglich erscheint. Anette Daugardt und Uwe Neumann haben zwei Episoden aus Bennetts Erzählband Talking Heads dramatisiert. Sie erzählen von Menschen von nebenan, von ihren kleinen Schwächen und großen Fehlern. Ebenso wie die Charaktere uns für sich einnehmen, verwirren sie in tragikomischer Manier. Die Schreibtischtäterin Irene sucht ihr Glück als moralinsaure Denunziantin, die erst im Gefängnis die menschliche Nähe findet, nach der sie sucht. In Ein Sprung in der Tasse kümmert sich Graham Whitaker, der nette, fürsorgliche Sohn mittleren Alters, um seine alte, gebrechliche und etwas vergessliche Mutter. Als sie mit einem alten Jugendfreund einen zweiten Frühling erlebt, stürzt seine heile Sohneswelt zusammen… von Alan Bennett KantTheaterBerlin Regie und Spiel: Anette Daugardt und Uwe Neumann FR 24.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 18 | 15 Die Schreibtischtäterin Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 70 Boulevard & Broadway Cabaret Das Ballaststofforchester Cabaret Kann denn Liebe Sünde sein Preisfrage: Was verbindet die Pinien von Argentinien mit der Isabella von Kastilien? Was macht ein Krokodil in einer Bar oder ein Mädchen im Kaukasus? Wie so oft, wenn es ein bisschen verrückt zugeht, geht es um: die Liebe. Die natürlich keine Sünde sein kann! Ob unter den Pinien oder auf den Bergen, gerade die Komponisten und Texter der ebenso goldenen wie wilden Zwanziger ließen keine Gelegenheit aus, auch die originellen Seiten der Liebe zu besingen. Dass eine Frau, die von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt ist, ein Verhältnis haben sollte, versteht sich schließlich von selbst – egal, ob es um Klara (die in der Sahara), um Isabella oder Frida geht. All das wird in Idealbesetzung präsentiert: Die Musiker, die tollen Solisten und der Kapellmeister des Ballaststofforchesters aus Salzburg sind echte Unterhaltungsspezialisten. Der riesige Fundus von Schlagern, Operettenliedern und Revuetiteln steht ihnen ebenso zur Verfügung wie die Songs von Frank Sina- 71 kultur.bayer.de tra, die sie mit Christoph Schobesberger bei Bayer Kultur in der vorigen Spielzeit in einem umjubelten Konzert dargeboten haben. Kann denn Liebe Sünde sein – Das Ballaststofforchester spielt Lieder der 1920er und 1930er Jahre Mit: Eva Hinterreither; Daniel Strasser, Helmut Zeilner Das Ballaststofforchester Egon Achatz, Dirigent SA 22.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 23.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 33 | 30 | 25 | 19 Welche Rolle politische Außenwelten für idyllische Innenwelten spielen können, führt das Musical Cabaret von John Kander und Fred Ebb exemplarisch vor. Die Nachtclubsängerin Sally Bowles und der reisende Schriftsteller Cliff Bradshaw beginnen im Berlin der frühen 1930erJahre eine Beziehung, die an den politischen Umständen zerbricht. Während Sally die bedrohliche Situation nicht wahrhaben will und in Berlin bleibt, verlässt Cliff die deutsche Hauptstadt mit ungewissem Ziel. Gespiegelt ist diese schwierige Konstellation in der unerfüllten Altersliebe zwischen Fräulein Schneider und ihrem Mieter Schultz. Dass der Komponist John Kander und sein Texter Fred Ebb diese gar nicht komische Handlung in ein dennoch unterhaltsames Musical mit einprägsamen Songs verwandelten, war eine Meisterleistung und zeigt auch mehr als vierzig Jahre später noch, wozu der Broadway im Stande war und ist. Die Inszenierung von Robert Lehmeier beeindruckt szenisch durch die intensive Gestaltung der Charaktere und musikalisch durch die fetzige Big-Band-Version, die in deutschen Cabaret-Produktionen nur selten zu hören ist. von John Kander/Fred Ebb Christian Garbosnik, Dirigent Robert Lehmeier, Regie Ensemble der Staatsoperette Dresden SA03.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO04.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 33 | 30 | 25 | 19 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 72 Das Ende vom Anfang Traumtheater Salome Traumtheater Salome Sean O’Caseys Slapstick-Klassiker ist eine Clownerie und Farce der Extraklasse: Die Bauersleute Darry und Lizzie zerstreiten sich regelmäßig über der Frage, wer von beiden schwerer arbeitet: der Mann auf dem Feld oder die Frau im Haushalt. Um dies herauszufinden, werden kurz entschlossen die Rollen getauscht: Während Lizzie ausschwärmt, um die Wiese zu mähen, widmet sich Darry „dem bisschen Haushalt“. Dabei bekommt er Hilfe von seinem mehr als kurzsichtigen Freund Barry, der eigentlich gekommen ist, um den Gesangsbeitrag für das nächste Schützenfest einzuüben. In bester Komikermanier stolpern die beiden Küchennovizen von einer Katastrophe in die nächste. Als dann auch noch der Strom ausfällt, wird die Hausarbeit zum Überlebenstraining mit fulminantem Ende. Die bei- Harry Owen ist ein Poet, der sein Publikum verzaubert. In immer neuen Bildern setzt er auf die Kraft des Traumes. Die von ihm arrangierten Programme sind bevölkert von schwebenden Menschen, Elfen, Farben und Formen, die dem Publikum regelmäßig die Sprache verschlagen. Er vereint Artistik und Poesie, schafft Szenen, die wie eine Hommage an Hugo Balls dadaistisches Ballett wirken. Mit ihm reist das Publikum in eine andere Welt – eine Welt, in der alles möglich scheint und alles wahr sein kann, in der die Zuschauenden in eine Traumwelt geführt werden. Harry Owens einzigartige Show verzaubert durch ihr ewiges Spiel mit den Möglichkeiten moderner und verträumter Theaterkunst. den Glanzrollen sind mit den zwei Erzkomödianten Florian Martens und Achim Wolff besetzt, kongenial begleitet von Walfriede Schmitt, die als Darrys Frau Lizzie an der Seite der männlichen Protagonisten glänzt. von Sean O’Casey | Deutsch von Johanna und Martin Walser Theater am Kurfürstendamm Berlin Regie: Carl-Hermann Risse Mit: Walfriede Schmitt; Florian Martens und Achim Wolff DO18.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 26.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Die Gratellis EUR 33 | 30 | 25 | 19 Die Gratellis DE Am Höhepunkt ihrer Karriere treten die Gratellis in einem weltberühmten Etablissement mit einer Show auf, in deren Verlauf ihre Geschichte erzählt wird: Alles begann damit, dass Franko Gratelli von drei Frauen verlassen wurde, als sie voneinander erfuhren. Jede übergab ihm eine gemeinsame Tochter und machte sich unter grässlichen Verwünschungen für immer aus dem Staub. So musste sich der arme Mann mit drei kleinen Mädchen durchs Leben kämpfen. Als Staubsaugervertreter war er anfangs ziemlich erfolglos, bis er auf die glänzende Idee kam, seine drei Mädchen aus dem Kofferraum zu holen, vor den Türen der Hausfrauen Aufstellung zu nehmen und den Staubsaugersong vortragen zu lassen. Und das war der Beginn einer großen Karriere im Showbiz. Bald mussten keine Klinken mehr geputzt werden, Impresarios aus der ganzen Welt standen Schlange bei den Gratellis und die Karriere war nicht mehr aufzuhalten. Konzertdirektion Landgraf Regie: Harry Owen FR 08.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 09.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Buch: Bernd Jeschek Theater 04 Wien | Regie: Michael Gampe Mit: Johanna Kugler, Ingrid Oberkanins, Monica Reyes; Bernd Jeschek EUR 33 | 30 | 25 | 19 SA 25.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 26.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Das Ende vom Anfang 73 kultur.bayer.de EUR 33 | 30 | 25 | 19 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 74 Studio Das Leben der Termiten und das Leben der Ameisen Margarita Broich, Theaterfotografin und Schauspielerin, hat nach ihrem ersten Engagement 1987 am Schauspielhaus Frankfurt am Main, am Deutschen Theater, am Schillertheater, am Berliner Ensemble, am Maxim-Gorki-Theater, an der Volksbühne u. a. mit den Regisseuren Einar Schleef, Heiner Müller, Robert Wilson, George Tabori und Christoph Schlingensief zusammengearbeitet. Mit ihrem Mann Martin Wuttke – der mit der Rolle des Arturo Ui in der Inszenierung des Brecht-Stücks Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui von Heiner Müller Theatergeschichte schrieb und dem großen Publikum durch seine im Jahr 2007 übernommene Rolle als Kriminalhauptkommissar Andreas Keppler im Tatort des Mitteldeutschen Rundfunks bekannt geworden ist – plant sie eine Lesung aus dem Ameisen- und Termiten-Buch des belgischen Symbolisten Maurice Maeterlinck. Zu seinen Lebzeiten war der heute weitgehend vergessene Autor ein gefeierter Nobelpreisträger für Literatur (1911), der es liebte, den Wundern der Natur nachzuspüren und Parallelen zwischen den sozialen Organismen in der Tierwelt und der menschlichen Gesellschaft aufzuzeigen. von Maurice Maeterlinck Lesung mit Margarita Broich und Martin Wuttke FR 26.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Mit Hebel am Tisch EUR 17 Mit Hebel am Tisch Die Deutschen unterhalten ein besonderes Verhältnis zur Innenwelt – die „deutsche Innerlichkeit“ bezeichnet eine besondere Gemüts- und Gefühlskonstellation, die gerne als Rückzug des einzelnen Individuums aus der Welt verstanden wird. Der vor über 250 Jahren geborene, alemannische Dichter Johann Peter Hebel (1760-1826) gilt als einer der führenden Vertreter dieser Geistesverfassung. Für die einen ist er ein biedermeierlicher Moralist, für andere ein Humanist, ein Aufklärer, der sich dem Wissen, aber auch dem Klatsch und Tratsch seiner Zeit widmete. Verena Buss und Walter Küng spüren all dem nach: Bücher werden zur Hand genommen, Gedichte zitiert, Rätsel 75 kultur.bayer.de gestellt – der Abend im für solche Veranstaltungen idealen Studio des Bayer Kulturhauses ist ein entstaubter, lebendiger und spannungsreicher Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Eine Koproduktion von Buss-Küng mit dem sogar theater.Zürich Spiel: Verena Buss und Walter Küng Musik und Akkordeon: Hans Hassler FR 14.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 17 M. Broich Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 76 Der Zauberlehrling – Vom Sündenfall zur Gentechnik UA Ob beim Turmbau zu Babel oder in Goethes Zauberlehrling – menschliche Hybris, verstanden als Größenwahn, der auf der Basis maßloser Selbstüberhöhung gründet, gehört zu den großen Triebkräften der menschlichen Natur. In seinem neuen Projekt untersucht Friedrich-Wilhelm Junge, der seine literarischen Rezitationen gerne zu kleinen Kammerspielen ausbaut, humorvoll und nicht ohne Ironie die abendländische Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart nach Ausprägungen menschlicher Hybris. Seine Beispiele zeigen, dass sich Menschen zu allen Zeiten gottgleich als Weltenschöpfer in Szene gesetzt haben. Junge ist in der Bibel, in der griechischen Götterwelt und in der Nachkriegsliteratur bei Heinrich Böll fündig geworden. Die Uraufführung des neuen Programms findet in Leverkusen statt, erstmals integriert Junge auch kleine Filmsequenzen in seinen Abend, für dessen musikalische Umrahmung das Michael Fuchs Trio sorgt. Buch: Gerd Schröder Regie: Holger Böhme | Bühne: Carsten Nüssler Mit: Friedrich-Wilhelm Junge und dem Michael Fuchs Trio Uraufführung SA 16.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Kremp – Ist mir so passiert… Er ist einer der charakterstärksten Darsteller der deutschen Fernsehunterhaltung – der Schauspieler Jan-Gregor Kremp, vielen bekannt als Kommissar Keller aus dem ARD-Krimi Polizeiruf 110 oder als Bösewicht aus zahlreichen Tatort-Rollen. Mit seinem Soloprogramm Kremp – Ist mir so passiert... erfüllt sich der Schauspieler, der sein Musikstudium an der Musikhochschule Köln unter anderem durch ein Engagement in einem Kabarett-Ensemble finanzierte, einen lange gehegten Herzenswunsch: Er steht wieder auf der Bühne. In sehr persönlichen Texten und Anekdoten erzählt er komische Geschichten und berührende Erlebnisse aus der Kindheit und seinem Beruf und – nicht zu vergessen – über seinen Fußballverein Bayer 04. Kurz: Kremp präsentiert seine Wahrnehmung der Welt (die nicht selten von einem guten Schuss schwarzen Humors durchsetzt ist) und sich selbst als einen brillanten Entertainer. Texte und Töne mit Jan-Gregor Kremp (Klavier) und Olaf Weiden (Klarinette, Flöte, Saxophone) SA 23.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 17 EUR 17 Irgendwo auf der Welt Ein Streifzug durch das Leben des Musikers Werner Richard Heymann Ein Freund, ein guter Freund oder Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder: Die Lieder von Werner Richard Heymann, der das Musikleben in Deutschland bis zum Aufstieg des Nationalsozialismus prägte, kennt heute noch immer (fast) jeder – und doch ist sein Name weithin unbekannt. Dagmar Manzel und Tal Balshai präsentieren einen Querschnitt seines künstlerischen Schaffens. Das beginnt mit dem klassischen Kunstlied, setzt sich fort mit Beispielen seiner Zusammenarbeit mit Deutschlands besten Lyrikern und Satirikern der Zeit (u.a. Kästner, Mehring, Ringelnatz) und zeigt schließlich sein Wirken als Filmkomponist bei der UFA und in Hollywood. Abgeschlossen wird das Programm mit einem Blick auf seine erfolgreiche Nachkriegskarriere in Deutschland und seine Rückkehr ins Filmgeschäft. Robert Gallinowski liest Texte von Heymann und erzählt die biographischen Stationen des Musikerlebens. Am Vormittag vor der Vorstellung im Studio wird eine Ausstellung mit Werken von Robert Gallinowski eröffnet, die bis einschließlich 28. April 2013 im Probenfoyer des Kulturhauses zu sehen ist. Gallinowski war nach seiner Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin am Deutschen Theater Berlin, am Schauspielhaus Bonn und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg engagiert. Er ist außerdem in zahlreichen Kinound Fernsehproduktionen zu sehen. Gallinowski ist nicht nur auf der Bühne und im Fernsehen ein unverwechselbarer Charakter – er spielt außerdem Schlagzeug, er malt und er schreibt Lyrik. Sein Auftritt im Bayer Kulturhaus ist ein willkommener Anlass, die verschiedenen Facetten seines Schaffens komprimiert vorzustellen. Mit: Dagmar Manzel, Gesang | Robert Gallinowski, Sprecher und Moderation | Tal Balshai, Piano | Knut Weber, Violoncello Özgür Ersoy, Duduk und Baglama ˇ Der Zauberlehrling 77 kultur.bayer.de J. Kremp D. Manzel Robert Gallinowski Malerei – Gedichte – Musik SO 14.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen 14.04-28.04 SO 14.04 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 17 Eintritt frei Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 78 Tanz schauspiel kunst mu Margarita Broich: Wenn der Vorhang fällt Porträts 26.08-13.01 SO 26.08 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 26.10 | 19:00-24:00 | Leverkusener Kunstnacht mit Programm Kurt Wanski – Ausrufezeichen und unterstrichen 24.02-28.04 SO 24.02 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Sammlung Bayer 21.03.-09.06 DO 21.03 | 19:00 | Vernissage | Martin-Gropius-Bau, Berlin Phantastische Welten. Vom Surrealismus zum Neosymbolismus Die Sammlung Murken 05.05-30.06 SO 05.05 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Öffnungszeiten | SA, SO, Feiertag | 11:00-17:00 Führungen | SO | 11:15 | Vernissagen ausgenommen Sonderführungen | nach Vereinbarung (0214.30-41283/-84) Die Vernissagen werden von jungen Studierenden des Pre-College Cologne musikalisch umrahmt. Zusatzveranstaltung Robert Gallinowski Malerei – Gedichte – Musik 14.04-28.04 SO 14.04 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Genaue Informationen werden über den Monatsleporello und die Tagespresse bekannt gegeben – siehe Seite 75. Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 80 Tanz schauspiel kunst mu Innenwelten – Außenwelten – das ist der Kosmos, den bildende Künstler immer wieder befragen: Ist das Gemalte oder Gestaltete das Fenster zur Welt? Soll er sich der inneren oder der äußeren Wirklichkeit verpflichten? Ist die Welt das neutrale Gegenüber des Künstlers oder ist er Teil von ihr und damit mittendrin? Wie wichtig ist dem Künstler die Verortung seiner Wahrnehmungsmöglichkeiten? Steht er außerhalb der Innenwelt oder innerhalb der Außenwelt? Die Ausstellungen dieser Saison widmen sich auf unterschiedliche Weise dem Spielzeitthema und zeigen, dass das Innen – Außen der Bildenden Kunst immer innewohnt. Allein der Künstler hat die Freiheit, über die vielfältigen künstlerischen Möglichkeiten, Mittel und Medien das Thema zu reflektieren und umzusetzen. Rike Zoebelein | Referat KUNST 81 kultur.bayer.de In der Ausstellung Margarita Broich – Wenn der Vorhang fällt werden wir dank der 70 Fotoporträts Zeugen ganz persönlicher, intimer Zustände von Schauspielern. Dabei geht es um mehr als bloße Theaterfotografie, denn die Fotografin Broich arbeitet gleichzeitig als Schauspielerin und ist sozusagen „Insiderin“. Sie hat jenen speziellen Moment mit der Kamera eingefangen, in dem ihre Kollegen erschöpft, aufgewühlt oder sogar erleichtert die Bühne verlassen und sich in ihre Garderoben zurückziehen. Es sind Bilder von Ausnahmekünstlern und Künstlern im Ausnahmezustand. Sie haben in einer Außenwelt – der Welt der Bühne und des Zuschauerraums – ihr Innerstes preisgegeben bzw. das Innerste der Figur, die sie spielen, nach außen gekehrt. Wie schnell oder schwer findet man wieder in seine Welt zurück? In sein Innerstes? Darüber berichten die grandiosen Arbeiten Margarita Broichs. Kurt Wanskis Werk wird der sogenannten „Outsider-Art“ zugeordnet – ein unglücklicher Begriff für die Produktion von Kunst, die außerhalb der etablierten Kunstströmungen angesiedelt ist. Outsider-Künstler sind Laien, Kinder und Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Beeinträchtigung, die über eine enorme kreative Kraft verfügen und mit ihren Werken Unerwartetes und Phantastisches entstehen lassen. Kurt Wanski legt mit seinen farbenfrohen Zeichnungen ein erstaunlich reales Zeugnis über die Widersprüchlichkeiten des menschlichen Daseins ab, indem er einfach nur abbildet, was ihn umgibt. Er blickt auf die Außenwelt, die Wirklichkeit, und setzt sie im kreativen Prozess in Beziehung zur Innenwelt; also zu seiner Phantasie und seinem künstlerischen Kosmos. Wanski, für den das Zeichnen eine lebensnotwendige Handlung ist, gibt alles so wieder, wie es aussieht und wie es ihn ansieht und zwar ohne Wertung, ohne Hierarchie und ohne geistigen Überbau. In der Beschäftigung mit dieser Kunstrichtung begegnet man letztendlich auch sich selbst. Es darf die Frage gestellt sein, wer wirklich „outside“ ist oder „inside“ sein darf. Und so mancher „Insasse“ dieser Welt – vernetzt und immer erreichbar – wünscht sich wie ein Autist die Verbindung zur Außenwelt zu kappen, sei es aus Selbstschutz, aus Notwehr oder um dem Wunsch nach Ruhe in der Hoffnung zu folgen, dass daraus etwas Neues und Kreatives entstehen kann. Die Ausstellung mit Arbeiten aus der Sammlung Murken entführt uns in die Welt der Phantasie und der Visionen. André Breton verfasste 1924 das Manifest du Surréalisme und plädierte dafür, Träume, Halluzinationen und Visionen als eine ernstzunehmende Form des Begreifens von Wirklichkeit zuzulassen und auf eine Ebene mit dem durch Verstand und Intelligenz kontrollierten Denken und Empfinden zu stellen. Das Freisetzen des Unterbewusstseins, des tiefsten Inneren, wird wegweisend für eine neue Kunstrichtung – den Surrealismus. Die Schau Phantastische Welten zeigt, dass sich Künstler unterschiedlicher Generationen seither mit dem Imaginären und Surrealen der gesellschaftlichen Realität beschäftigen und traumhafte Bildwelten entwerfen. Die Empfänglichkeit dafür ist mit der Zeit leider abgestumpft, werden doch im Alltag durch die Werbung und die Medien häufig visionäre, kommerzielle Bilder gesendet. Die Ausstellung mit vornehmlich deutschen Künstlern wird den Blick auf das 20. Jahrhundert als Zeitalter der psychologischen Einsicht wieder sensibler für eine Debatte um die „andere Realität“ machen. Ganz besonders stolz sind wir, im nächsten Jahr die Ausstellung Sammlung Bayer im Berliner Martin-Gropius-Bau zu präsentieren! Selbst sie reflektiert die Frage nach der Verortung: Die Werke der Sammlung Bayer sind nach „innen“ gerichtet, das heißt, sie sind ausschließlich BayerMitarbeitern vorbehalten, die damit ihre Büro- und Konferenzräume ausstatten können. Der Außenwelt, sprich der Öffentlichkeit, ist die Sammlung normalerweise nicht zugänglich. Das wird nun im Rahmen des 150-jährigen BayerJubiläums möglich, in dem die wichtigsten Arbeiten der Sammlung im Martin-Gropius-Bau Berlin einem großem Publikum präsentiert werden. Und so geht die Sammlung auf Reisen – von der Innenwelt in die Außenwelt! Innenwelten – Außenwelten – das ist der Kosmos, den bildende Künstler immer wieder befragen. Ihre Kunst entsteht in der Abgrenzung zur Außenwelt und doch beziehen sie ihr Material aus den Erfahrungen dieser Außenwelt. Es ist eine ihrer wichtigsten Aufgaben, uns die Welt mit anderen Augen sehen zu lassen und das Innen und Außen des Lebens sichtbar zu reflektieren und zu hinterfragen. Für uns alle ein großer Gewinn. Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 82 Margarita Broich: Wenn der Vorhang fällt Kurt Wanski – Ausrufezeichen und unterstrichen Porträts M. Broich: Ben Becker Jedermann, 2010 Margarita Broich studierte Fotodesign an der Fachhochschule Dortmund und arbeitete als Theaterfotografin am Schauspielhaus Bochum bei Claus Peymann, bevor sie in Berlin ihre Schauspielausbildung machte. Als Schauspielerin ist sie uns bekannt, als Fotografin rückt sie nun in unser Blickfeld. Nach ihrem Engagement am Schauspielhaus Frankfurt spielte sie u. a. am Deutschen Theater, am Schillertheater, am Maxim-Gorki-Theater, an der Volksbühne Berlin und bei den Salzburger Festspielen. Von 1991 bis 2002 war sie festes Mitglied des Berliner Ensembles. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Einar Schleef, Heiner Müller oder Christoph Schlingensief und wirkt als Schauspielerin in Fernseh- und Filmproduktionen mit. Nach der Vorstellung Rosebud von Christoph Schlingensief kam sie in ihre Garderobe und blickte in den Spiegel, rot unterlaufene stiere Augen in einem blutverschmierten Gesicht blickten zurück. Vom eigenen Spiegelbild aufgewühlt und verstört, faszinierte sie andererseits dieser „eigenartige Zwischenzustand nach einer Vorstellung“. Diesen bei sich und ihren Schauspielkollegen festzuhalten war der Impuls für ihre fotografische Arbeit. Die Ausstellung zeigt 70 groß- und mittelformatige Porträts von Schauspielerinnen und Schauspielern jeweils unmittelbar nach ihren Bühnenauftritten; die intimen Porträts zeigen Menschen, die langsam zurück in die Wirklichkeit finden: das Kostüm noch angezogen, die Theaterschminke noch aufgetragen; überwältigt von Gefühlen wie Euphorie, Leidenschaft, Wahn, Erleichterung oder totaler Erschöpfung. Es sind Momentaufnahmen innerer Zustände, Porträts von Menschen, die mit aller ihnen zur Verfügung stehenden Kraft ihr Innerstes nach außen gekehrt haben und von dem „pathetischen“ Außen wieder zu sich selbst zurückfinden. 26.08-13.01 SO 26.08 | | FR 26.10 | | M. Broich: Dietmar Bär, 2011 83 kultur.bayer.de 11:00 | Vernissage Bayer Kulturhaus, Leverkusen 19:00-24:00 Leverkusener Kunstnacht mit Programm Kurt Wanski ist Künstler, Musiker und anders als andere Menschen. Seine Diagnose lautet: „Entwicklungsstand im frühkindlichen Stadium, Bildungsunfähigkeit, Sammeltrieb...“ Der 90-Jährige, dessen Arbeiten seit 1982 ausgestellt und gesammelt werden, lebt betreut in einem Heim in Berlin. In zeichnerischen Mitteilungen berichtet er über seine Begegnungen mit den Bildern der Welt, jener Welt, in der angeblich alles normal ist. Wanski ist wach, er liest täglich Zeitungen und Zeitschriften und beschäftigt sich mit seinen „inneren“ Bildern und jenen der Printmedien. Auf dem Papier – meist mit Filzstiften oder Ölkreiden gemalt – erscheinen dann Mixturen dieser beiden Bildwelten, die sich in träumerische und originelle Metamorphosen des Gesehenen wandeln. Sinn des Werkes ist seine Erschaffung selbst, initiiert durch schöpferische Energie, Schaffenskraft und unverbrauchte Spontaneität. Wanskis Bilder sind lustig und poetisch. Unbefangen und vorurteilsfrei reagiert er auf die ihn umgebende Bilderflut. Nach eigenem Gesetz wählt er die Gegenstände seiner Zeichnungen aus: Tiere, Flugzeuge, berühmte Menschen, wie Politiker und Schauspieler und die „Wilden“ der Gesellschaft: Clowns, Indianer, Rocker. Beeinflusst durch das katholische Stift, in dem er lebt, erscheinen auch christlich geprägte Szenen oder biblische Gestalten. Wie ein Anachronismus wirken die in Sütterlin – die Schrift seiner Kindheit – geschriebenen Worte an den Bildrändern neben seinen modernen, farbigen Zeichnungen. Mit künstlerischem Stolz signiert er jedes Bild mit seinem vollen Namen: Kurt Wanski – unterstrichen und mit einem Ausrufezeichen versehen. Will man sein Werk Strömungen oder Gruppierungen zuordnen, dann trifft man auf Etiketten wie Art Brut, Raw-Art, Self-taught Art oder Outsider-Art – Bezeichnungen, die diese Kunstform als eine außerhalb etablierter Kunstrichtungen liegend markieren. Angesichts der Individualität und der Unbeeinflussbarkeit seiner Formensprache erscheint eine Zuordnung überflüssig. Wichtiger ist, die Frage nach unserem Konzept von „Normalität“ und „Andersartigkeit“ zu stellen. K. Wanski: o. T., 1992 24.02-28.04 SO 24.02 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen K. Wanski: o. T., 1992 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 84 K. Schmidt-Rottluff: Stilleben mit Gartenblume und Maske, 1943 Verlegers Axel Hinrich Murken belegt, dass sich bis heute Künstler in unterschiedlichen stilistischen Richtungen – ob altmeisterlich, expressiv, neusachlich, hyperreal – mit dem Imaginären und Surrealen unserer Welt beschäftigen. Sie appellieren mit traumhaften, phantastischen oder virtuellen Bildwelten an tiefliegende Bewusstseinsschichten des Menschen. So zum Beispiel Edgar Ende (1901-1965) mit abstrusen Rauminszenierungen, Georges Spiro (19091984), der bunte groteske Figuren entwirft, und Karl Heidelbach (1923-1993) mit torsierten Menschenbildern. Die Tradition der belgischen Surrealisten wie Magritte oder Delvaux führte Roland Delcol (*1942) mit auf die Gegenwart bezogenen Zitaten berühmter Kunstwerke fort. Edi Brancolini (*1946) knüpft mit seiner symbolistischen Bildsprache an die italienische pittura metafisica an und Uwe Lausen (1941-1970) verknüpfte mit hyperrealistischen Stilmitteln in seinen Werken der 60er Jahre Psychedelisches mit Phantastischem. Phantastisches und Surreales reflektieren auch die jüngeren Künstler der Sammlung wie Christine Weber (*1963) und Frank Jakob Esser (*1970), in deren Arbeiten Themen wie Sehnsucht und Hoffnung, Eros und Melancholie sowie die Frage nach der menschlichen Existenz eine große Rolle spielen. I. Knoebel: Figur 24, 1986 Sammlung Bayer Sammlung Bayer – „out of office“. Anlässlich des 150-jährigen Firmenjubiläums werden die Werke der Sammlung Bayer ihre Standorte gegen die Ausstellungsräume des imposanten Martin-Gropius-Baus in Berlin tauschen. Allen Kolleginnen und Kollegen, die nun vor einer leeren Wand zurückbleiben, sei für ihr Verständnis und für die Unterstützung beim Zusammentragen der Arbeiten gedankt und gesagt: Berlin ist immer eine Reise wert! Mit 240 Werken wird die Sammlung Bayer dort erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Neben Aquarellen und Handzeichungen der expressionistischen Künstlervereinigung „Die Brücke“, zu der neben Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff später auch Max Pechstein, Emil Nolde und Otto Müller zählten, sowie spätexpressionistischen Gemälden von Max Beckmann, Max Kaus und Ernst Mollenhauer werden druckgraphische Blätter der Klassischen Moderne zum Beispiel von Lyonel Feininger, Georges Braques und Pablo Picasso gezeigt. Von Ernst Wilhelm Nay, einem der wichtigsten deutschen Nachkriegskünstler, sind zwei große Leinwände und Bleistiftzeichnungen zu sehen. Die Malerei des Informel wird mit Arbeiten von Gerhard Hoehme, Bernard Schultze und Manolo Millares präsentiert. Einzelpositionen wie zum Beispiel die farbenprächtigen Farblithographien des amerikanischen Expressionisten Sam Francis, Radierungen der Spanier Eduardo Chillida und Antoni Tàpies sowie Litho- 85 kultur.bayer.de graphien Joan Mirós runden den Einblick in den graphischen Schwerpunkt der Sammlung ab. Aus den 1980er- und 1990er-Jahren besitzt das Unternehmen Arbeiten renommierter deutscher Maler, beispielsweise Gerhard Richter, Georg Herold, Martin Kippenberger, Albert Oehlen, Markus Oehlen und Werner Büttner. Da sich im Rahmen des stART-Programmes von Bayer Kultur Klassen renommierter deutscher Kunsthochschulen präsentieren und mit einer Ausstellung und Ankäufen für die Sammlung gefördert werden, darf natürlich der Blick auf die junge zeitgenössische Kunst aus der Sammlung Bayer nicht fehlen. Anlässlich dieser Ausstellung und des Firmenjubiläums hat Bayer Kultur bei dem Komponisten Walter Steffens ein Violinkonzert über Gerhard Richters Abstract Picture (555) in Auftrag gegeben. Die Uraufführung dieser Musikalischen Bildreflexion findet am 12. April 2013 in Leverkusen statt. 21.03-09.06 DO 21.03 | 19:00 | Vernissage | Martin-Gropius-Bau, Berlin F. J. Esser: Jagd auf Fische, 2007 Phantastische Welten. Vom Surrealismus zum Neosymbolismus 05.05-30.06 SO 05.05 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Die Sammlung Murken Der Gründer des Surrealismus, André Breton, postulierte 1924 die „Allmacht des Traumes“ und die Freisetzung des Unterbewusstseins als das wegweisende Element für eine neue revolutionäre Kunstrichtung. Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzten sich Künstler mit den Folgen des Erlebten künstlerisch auseinander und verarbeiteten Traumata, Begierden, Ängste, aber auch Hoffnungen der Zeit. Dabei bezogen sie sich auf den Surrealismus der 20er-Jahre, in dem sie dem Ziel huldigten, das Unbewusste auf neue Art und Weise abzubilden. Irreale Bildräume, fragmentierte Körper, skurrile Mischwesen, surreale Objekte und verstörende Zukunftsvisionen prägen die phantastische Malerei des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Ausstellung mit Werken aus der Sammlung des Medizinhistorikers und C. Weber: KB Morgenstern 8, 2005 Musik oper Tanz Schauspiel Kunst 86 -8+x | KINDER SCHAUSPIEL Salz MUSIK von und mit Hedwig Rost & Jörg Baesecke Musikalische Streiche mit Till Eulenspiegel und den Schildbürgern SO 30.09 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 23.09 | 14:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Der Josa mit der Zauberfiedel von Janosch | Theater Waidspeicher | Regie: Sylvia Wanke Das Gift im Lift – warum Orpheus ganz nach unten fuhr WA SO 02.12 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Kinderoperette von Kay Link nach Jacques Offenbach Regie: Kay Link Das Krokodil und die Bauerntochter SA 15.12 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 16.12 | 15:00 und 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Märchen aus Nordindien | Gabi Altenbach, Erzählerin SO 27.01 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Die Irrwischkönigin von Diana Anders nach dem Märchen von R. von Volkmann-Leander Mozart und der Musikfantasiomat DI 19.02 | 09:30 und 11:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Lehrerseminar: DI 15.01 | 15:00-18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 09.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Die Orchesterolympiade Frühlingskitzel TheaterFusion | Idee und Spiel: Susanne Olbrich Theater Kontra-Punkt | Bayer-Philharmoniker | Bernhard Steiner SO 28.04 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 21.04 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen KUNST TANZ kind.gerecht. – I change my world! Regie/Choreographie: Tina El-Fayoumy, Sabine Seume SO 05.05 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Kinderatelier „Der Seelenvogel“ Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus SA 22.09 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 10.11 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 01.12 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Kinderatelier „Phantastische Welten“ Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus SA 12.01 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 23.02 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 16.03 | 14:30-17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen -8+x | Kinder 88 Schauspiel Salz Tanz Der Josa mit der Zauberfiedel Salz Der Josa mit der Zauberfiedel Wie phantasievoll, unterhaltsam und gekonnt Geschichte mit Märchen, Liedern und Sagen gemischt werden kann und alles auf der Bühne erfahrbar wird, zeigt die 1982 gegründete „Kleinste Bühne der Welt“. In ständigem Dialog mit dem Publikum um die Verständlichkeit der benutzten theatralen Mittel entwickeln die beiden Künstler in ihren kleinen Stückchen jeweils eine eigene Form. Die „Kleinste Bühne der Welt“ ist deshalb Figurenund Puppentheater, Bildertheater und Objekttheater. Bei ihrer Vorstellung von Salz ist viel Papier im Spiel, das gefaltet, gerissen, geschnitten und geschichtet wird. Der Köhler Jeromir ist groß wie ein Riese und so stark, dass er Bäume durch die Gegend tragen kann. Josa, sein Sohn, ist das Gegenteil – klein und schmächtig. Darüber ist Josa so traurig, dass er weinen muss, denn was soll er später sonst werden als Köhler? Eines Tages schenkt ihm ein Vogel eine Zauberfiedel. Fiedelt Josa, werden alle, die die Töne hören, groß und stark – oder so klein wie ein Fliegenbein. Mit seinem Zauberinstrument reitet Josa auf dem Rücken einer Ameise ans Ende der Welt. Unterwegs muss er einige Proben bestehen, bis er zum Mond gelangt. Immer, wenn dieser vorbeiwandert, spielt der Junge. Der Mond wird groß oder klein. Dann sieht Jeromir zum Himmel und weiß, es ist sein Sohn, der das kann. von und mit Hedwig Rost & Jörg Baesecke Kleinste Bühne der Welt/Schauburg München Mit: Hedwig Rost (Geige); Jörg Baesecke Für alle ab 6 Jahren SO 30.09 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 7/4 Siehe auch Seite 102: Workshop für Schulklassen am Folgetag. von Janosch Theater Waidspeicher Regie, Gesamtausstattung: Sylvia Wanke Mit: Anna Fülle, Paul Günther, Martin Vogel Für alle ab 4 Jahren SO 02.12 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen G. Altenbach Das Krokodil und die Bauerntochter Ein König schläft immer und überall ein und weiß sich nicht mehr zu helfen. Da kommt eine junge Frau in seinen Palast und will ihn davon heilen, indem sie anfängt, ihm Geschichten zu erzählen: Spannende, überraschende, lustige und poetische Märchen aus dem alten Indien, in denen sich ein Krokodil als Prinz entpuppt, ein König sich täglich in der Pfanne braten lassen muss und ein Mann mit den Göttern im Himmel tanzen darf. Mit Musik und Tanz nimmt Gabi Altenbach ihr Publikum in diesem Erzählprogramm mit auf eine indische Hochzeit, so dass man am Ende denkt, man sei wirklich dabei gewesen. Märchen aus Nordindien Gabi Altenbach, Erzählerin Für alle ab 6 Jahren SO 27.01 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 7/4 Siehe auch Seite 102: Workshop für Schulklassen am Folgetag. Die Irrwischkönigin Frühlingskitzel kind.gerecht. Die Irrwischkönigin Frühlingskitzel kind.gerecht. – I change my world! Das Königspaar eines großen Reiches wünscht sich sehnlichst einen Thronfolger. Es findet Hilfe bei der Irrwischkönigin. Diese stellt nur eine Bedingung: Liebt Prinz Vesa dereinst ein Mädchen, darf er diese Liebe nie und nimmer verlieren. Verliert er sie, ist er selbst verloren und landet in den Armen der Irrwischkönigin. Das Königspaar willigt ein und ist überglücklich, als ihm übers Jahr ein bildschöner Knabe geboren wird. Vesa aber ist eigenwillig und sonderbar. Als er sich in das Waldmädchen Blauäuglein verliebt, sind die Eltern außer sich… Barbara Kratz präsentiert eine romantische Märchenshow: Schauspiel, Puppenspiel, Musik – dieses Märchen ist alles in einem. Puppenspielerin und Regisseurin Susanne Olbrich hat vier einzelne Theaterstücke geschaffen, die auf die besonderen Konzentrations- und Aufmerksamkeitsbedürfnisse von Kindergartenkindern eingehen und dabei auf Schauspiel, Objektspiel, Sprachspiele, Klänge, Lieder und das Puppenspiel setzen. Mit gestischen Sprachspielen beginnt die Entdeckungsreise. Überall knackt und knirscht, wächst und sprießt es, die Sonne kitzelt alles wach. Auch das Mausekind erwacht aus dem Winterschlaf und staunt nicht schlecht, was aus dem Ding in seinem Blumentopf wächst. Und liegt da nicht ein Osterei im Gras? Drei Tänzer und ein Schauspieler prallen aufeinander – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie spielen was das Zeug hält: rollen über den Bühnenboden, bewerfen sich, spielen Fangen, Verstecken, verlieren sich im Spiel… Dann kippt das Spiel: Aus Spiel wird Arbeit – Arbeit, die an vielen Orten unseres Planeten Alltag ist. Kinderarbeit. Kein Spiel, kein kindgerechtes Leben, sondern ein harter Alltag, um zu überleben, ist dort Normalität. Doch was geht das uns an? Ohne viele Worte mit Spaß an Bewegung untersucht das Ensemble große Fragen, die schon im Kleinen beginnen. Warum gibt es Armut in der Welt? Wieso haben einige viel und viele viel zu wenig? Wie sähe eine gerechte Welt aus? von Diana Anders nach Motiven des romantischen Märchens von Richard von Volkmann-Leander Regie: Diana Anders | Mit: Barbara Kratz Für alle ab 6 Jahren SA 09.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 7/4 Aus der 4-teiligen Reihe Mein Jahreszeitenquartett TheaterFusion Idee und Spiel: Susanne Olbrich Für Kinder von 2 bis 5 Jahren SO 21.04 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 7/4 Regie/Choreographie: Tina El-Fayoumy, Sabine Seume Musik: Benjamin Garcia Alonso Für alle ab 8 Jahren SO 05.05 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 7/4 EUR 7/4 89 kultur.bayer.de -8+x | Kinder 90 Musik Musikalische Streiche – CD-Cover KUNST Das Gift im Lift Mozart und der … Die Orchesterolympiade Kinderatelier Musikalische Streiche mit Till Eulenspiegel und den Schildbürgern Das Gift im Lift – warum Orpheus ganz nach unten fuhr WA Mozart und der Musikfantasiomat Die Orchesterolympiade Kinderatelier „Der Seelenvogel“ Alte Geschichten in neuer musikalischer Verkleidung: Das duo pianoworte widmet sich mit Leidenschaft einer für Kinder umgemodelten „klassischen“ Konzertform – oder besser, sie erweitern diese Form für das junge Publikum. Ob die Schildbürger nämlich so dumm sind, wie man immer meint, soll gemeinsam mit einem Kinderchor in Form einer „frechen Rap-Geschichte“ erkundet werden. Aber auch Till Eulenspiegel kommt in Tarkmanns musikalischer Gestaltung sehr plastisch zu Gehör, und so laut, wie seine Mitbürger in den alten Geschichten über ihn schimpfen, so unbefangen kann man heute über seine Streiche lachen. Was haben Orpheus und Eurydike, Jupiter und Juno, Pluto und all die anderen Götter mit Fernsehverbot, Fahrstuhlfahren, einer Götter-WG im Penthouse und dem Partykeller zu tun? Kay Links witzige Kinderfassung der Offenbach-Operette Orpheus in der Unterwelt hat im März 2012 unter großem Jubel Premiere gefeiert. Als Weihnachtsmärchen der ganz besonderen Art nimmt Bayer Kultur diese Eigenproduktion in einer kleinen Aufführungsserie wieder auf. Auch Schulvorstellungen sind möglich. Dabei dürfen die kleinen Theatergänger über streitende Erwachsene, tanzende Götter, und eine singende Fliege lachen und staunen. Ein Theaterspaß für die ganze Familie! Laterna Musica war bisher unter dem Namen Ohrwurm-Projekt bekannt. Pianist Christoph Ullrich und seine musikalischen Mitstreiter gehören bei Bayer Kultur längst zu den Stammgästen. Sie begeistern immer wieder Kinder für die Welt der klassischen Musik. Das aktuelle Projekt ist eine charmante Fantasie über Wolfgang Amadeus Mozart: Das Leben des Komponisten ist in Unordnung geraten, aber der geniale Tonsetzer hat sich eine besondere Maschine, einen „Musikfantasiomaten“, bauen lassen. Dieser kann bisher nur im Kopf ausgedachte Musikstücke druckfertig ausspucken und eine Figur herbeizaubern, die diese Musik zum Klingen bringt. Wie magisch! Wie praktisch! Aber auch ziemlich rätselhaft – eben ganz wie Mozart selbst. Schwarzer Anzug? Krawatte? Nicht hier. Bei der Orchesterolympiade erscheinen die Bayer-Philharmoniker in Trainingshose und Schweißband und zeigen, was sie sportlich drauf haben: Sie steigen auf die Bühne und duellieren sich in musikalisch umgeformten Disziplinen wie Marathon, Sprint und Weitsprung. So findet das junge Publikum heraus, wer die höchsten Töne spielt oder wer der Lauteste ist. Sie erfahren auch, wer seinem Instrument die skurrilsten Geräusche entlocken kann, und Chefdirigent Bernhard Steiner lässt zwei kleine Kandidaten spüren, wie es so ist, ein ganzes Orchester zu dirigieren. Die Musiker zeigen Fitness, Sportsgeist, Flexibilität, Witz – und ihre geheimen Tricks und Kniffe. „In der Seele, in ihrer Mitte, steht ein Vogel auf einem Bein. Der Seelenvogel. Und er fühlt alles, was wir fühlen.“ Der Seelenvogel weiß, wie es in uns ausschaut, was tief in unserem Inneren vor sich geht. Er kennt unsere Gefühle und unsere Wünsche. Er besitzt den Schlüssel zu den Schubladen, in denen wir unsere Gefühle verborgen halten. In den Ateliers beschäftigen sich die Kinder mit der Idee des Seelenvogels. Die Kinder gestalten ihre persönlichen Schubladen und Schatztruhen und füllen sie mit ihren Geschichten, Träumen und Geheimnissen. Für Grundschulklassen Lehrerseminar (siehe Seite 101): DI 15.01 | 15:00-18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Theater Kontra-Punkt, Düsseldorf Annette Bieker und Frank Schulz, Künstlerische Leitung Bayer-Philharmoniker Bernhard Steiner, Dirigent Für alle ab 4 Jahren Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452 von Kay Link nach Jacques Offenbach Regie: Kay Link | Ausstattung: Olga von Wahl Musikalische Leitung: Yoshiko Hashimoto Für alle ab 8 Jahren EUR 7/4 SA 15.12 | 15:00 SO 16.12 | 15:00 und 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Vorstellungen: DI 19.02 | 09:30 und 11:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 28.04 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Kinderchor gesucht: Siehe Seite 99 EUR 7/4 EUR 7/4 (inkl. Bustransfer) EUR 7/4 A. N. Tarkmann, J. Schade: Till Eulenspiegel C. J. Keller, S. Esser, A. Kuchinka: Schildbürger sind dumm! Für alle ab 8 Jahren SO 23.09 | 14:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen 91 kultur.bayer.de Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt Für Kinder von 5 bis 10 Jahren Kinderatelier Kinderatelier „Phantastische Welten“ Welches Kind möchte nicht auch einmal seine echte, reale Welt mit der von Amazonen, Kriegern, Prinzessinnen, Rittern, Zwergen und Einhörnern vertauschen? Einmal Pumuckl oder Pippi Langstrumpf begleiten? Mit offenen Augen träumen, in magische Atmosphären tauchen oder Träume in Räume verwandeln und Teil einer phantastischen Welt werden – diese Möglichkeiten eröffnen sich den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sie sind eingeladen, ihre persönliche phantastische Welt zu kreieren: malend, bastelnd und formend. Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt Für Kinder von 5 bis 10 Jahren Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452 SA 22.09 SA 10.11 SA 01.12 Eintritt frei | | | | | | 14:30-17:30 Bayer Kulturhaus, Leverkusen 14:30-17:30 Bayer Kulturhaus, Leverkusen 14:30-17:30 Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 12.01 | | SA 23.02 | | SA 16.03 | | 14:30-17:30 Bayer Kulturhaus, Leverkusen 14:30-17:30 Bayer Kulturhaus, Leverkusen 14:30-17:30 Bayer Kulturhaus, Leverkusen Eintritt frei -8+x | Kinder 92 - 16+x | jugend SCHAUSPIEL MUSIK Ehrensache Barfuß auf dem Eise UA von Lutz Hübner theaterperipherie | Regie: Alexander Brill von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont Regie: Julia Riegel | Caroline Neven Du Mont DO20.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 21.09 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MO 22.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Frankenstein TANZ Nach Mary Shelley in der Fassung von Felix Bärwald und Sven Hasselberg Metropoltheater München | Regie: Felix Bärwald Journey Home DO 22.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 01.03 | 19.30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Tschick von Wolfgang Herrndorf Eingerichtet vom Ensemble nach der Bühnenfassung von Robert Koall Junges DT Berlin | Regie: Alexander Riemenschneider FR 21.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 22.12 | 15:00 und 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Merlin oder Das wüste Land Choreographie: Les SlovaKs Dance Collective Komponist und Livemusik: Simon Thierrée KUNST Jugendatelier „Innenwelten – Außenwelten“ Leitung: Angela Katzy MO-MI | 08.10-10.10 | je 10:00-16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Jugendatelier „Künstlerbücher“ Leitung: Annette Lynen Metropoltheater München | Regie: Jochen Schölch DI 19.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MO-MI | 25.03-27.03 | je 10:00-16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen -16+x | Jugend 94 Schauspiel Ehrensache Frankenstein Ehrensache Frankenstein Es ist die Geschichte eines Ausflugs von vier Jugendlichen, der in einer Tragödie endet: Zwei türkische Jungen, Cem und Sinan, lernen zwei Mädchen kennen, mit denen sie sich zu einem Ausflug in die Großstadt verabreden. Am Ende dieses Tages liegt eines der Mädchen mit mehr als dreißig Messerstichen tot auf einem Rastplatz – ihre zwei Jahre jüngere Freundin überlebt schwer verletzt. Unter dem Eindruck eines authentischen Falles zeigt Lutz Hübner, dass Menschen zwar gemeinsam an einem Ort, gleichzeitig aber in verschiedenen Welten leben können. Als der Gerichtsgutachter versucht, Motive für die Gewalttat zu finden und die Funktionsmechanismen des Handelns zu entdecken, stößt er bei den unterschiedlichen Versionen vom Tathergang auf grundverschiedene Frauen- und Männerbilder. Alexander Brill feierte in der letzten Spielzeit mit Maria Magdalena im Jugendabo von Bayer Kultur einen Triumph. Mit seiner Inszenierung Ehrensache über die Konfrontation von westlichen Lebensträumen und muslimisch geprägtem Wertesystem, die in einem archaisch anmutenden Patriarchat ihren Rückhalt finden und Gewalt als legitimes Mittel zur Durchsetzung ihrer Weltsicht interpretieren, ist er mit dem Günther-Rühle-Preis 2010 ausgezeichnet worden. Der durch den Tod der Mutter traumatisierte junge Schweizer Wissenschaftler Viktor Frankenstein sucht nach Mitteln und Wegen, den Tod zu besiegen. Er schafft eine Kreatur, die ihre Umgebung in Angst und Schrecken versetzt und sich doch nur nach Liebe und Zuneigung in Gestalt einer Gefährtin sehnt. Viktor lässt sich auf das Unterfangen ein – tötet dann das künstlich erschaffene weibliche Wesen im Angesicht der Kreatur und ein gnadenloser Kampf beginnt. Frankenstein ist nicht nur eine Gruselgeschichte und ein Meilenstein im Genre der Vampirliteratur. Die Arbeit von Mary Shelley ist ein Werk mit philosophischen Ambitionen, das hochaktuelle Fragen nach Möglichkeiten und Grenzen der wissenschaftlicher Schöpfung, nach der Verantwortlichkeit des Wissenschaftlers und nach dem Verhältnis von Innenwelt und Außenwelt in den Blick stellt. Die Inszenierung von Felix Bärwald entdeckt in der Innenwelt der künstlich geschaffenen Kreatur nicht nur das mordende Monster, sondern in der Sehnsucht im Kampf um eine Gefährtin auch ein emotionales, sprachbegabtes und bemitleidenswertes Wesen, das sich in seinem Innersten nur Liebe und Zuneigung wünscht. von Lutz Hübner theaterperipherie | Regie: Alexander Brill Mit: Clara Schwarz; Deniz Kezer, Adil Khadri, Hadi Khanjanpour, Hartmut Volle nach Mary Shelley in der Fassung von Felix Bärwald und Sven Hasselberg Metropoltheater München Regie: Felix Bärwald Mit: Irina Ries, Judith Toth, Elisabeth Wasserscheid; Mirkus Hahn, Philipp Moschitz, Peter Papakostidis, Johannes Schön DO20.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 21.09 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DO 22.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 18/8 EUR 18/8 95 kultur.bayer.de Tschick Merlin Tschick Merlin oder Das wüste Land Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, ein Russlanddeutscher aus Berlin-Marzahn, und Maik Klingenberg, sein wohlstandsverwahrloster Klassenkamerad, brechen mit geklautem Lada, aber ohne Plan und Kompass auf zu einer abenteuerlichen Irrfahrt durch die ostdeutsche Provinz. Alexander Riemenschneider inszenierte die berührende und lakonisch-komische Road-Novel über zwei 14-jährige Außenseiter, die nichts zu verlieren haben und auf ihrer Reise die Fremde vor der Haustür und wahre Freundschaft finden, als kongeniale Theateradaption eines preisgekrönten Jugendbuches – künstlerisch auf der Höhe der Zeit: beide Hauptdarsteller spielen und sprechen abwechselnd beide Rollen, begleitet von einem Musiker auf der Gitarre, der mit seinem Instrument die einzelnen Facetten der Handlung raffiniert begleitet. Die Kulturachse Leverkusen-Berlin jetzt also auch bei -16+x. Der Teufel ist ... nur ein Mensch. Er betritt die Welt, die er bessern will, als Zauberer Merlin und gründet die Tafelrunde, die eine Ordnung der Gerechtigkeit, der Gleichheit und des Friedens herbeiführen soll. Eine Vielzahl von Kräften gefährdet und bedroht dieses edle Vorhaben einer umfassenden christlichen Gesittung schon vom Beginn an – Eros und Aggression vornweg. Die Utopie der besseren Welt scheitert an der Unfähigkeit des Menschen. Jochen Schölch, der eine Professur für Schauspiel an der Bayerischen Theaterakademie bekleidet, lässt in dem Klassiker von Tankred Dorst aus dem Jahr 1981 am Metropoltheater München seinen Teufelssohn Merlin als WaveGothic-Frau in Plateau-Stiefeln, Grufti-Mantel und weißer Schminke auftreten. Die Inszenierung der Bayerischen Theaterakademie August Everding lebt von der subtilen Figurenzeichnung und den phantasievollen und artistischen Szenenwechseln. von Wolfgang Herrndorf Eingerichtet vom Ensemble nach der Bühnenfassung von Robert Koall Junges DT Berlin | Regie: Alexander Riemenschneider Mit: Natalia Belitski; Sven Fricke, Thorsten Hierse, Arne Jansen FR 21.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 22.12 | 15:00 und 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 18/8 Metropoltheater München Regie: Jochen Schölch Mit: Sarah Grunert, Ines Hollinger, Maria Weidner; Sebastian Baumgart, Heiner Bomhard, Kevin Körber, Patrick Nellessen, James Newton, Rasmus Max Wirth DI 19.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 18/8 -16+x | Jugend 96 musik TANZ KUNST Barfuß auf dem Eise Journey Home Jugendatelier Künstlerbücher Barfuß auf dem Eise UA Journey Home Jugendatelier „Innenwelten – Außenwelten“ Jugendatelier „Künstlerbücher“ Barfuß auf dem Eise ist ein Theaterabend über Franz Schubert. Anhand zentraler Lebensstationen von der Kindheit bis zum Tod wird in einem berührenden Psychogramm versucht, sich seiner Persönlichkeit „anzunähern“. Ein Theaterstück, das sich um große Musik dreht und um einen der größten Musiker aller Zeiten, der aber – und das ist das eigentliche Thema dieses Abends – der Welt am Anfang des 19. Jahrhunderts nicht gewachsen war. Haben Jugendliche gerade in unserer, viele überfordernden Zeit nicht oft genau dasselbe Gefühl? Das Stück – von jungen Schauspielern aus Berlin und jungen Sängern aus Köln auf die Bühne gebracht – schlägt eine Brücke vom 19. Jahrhundert in die Gegenwart und zeigt, dass Schuberts Musik heute noch genauso berührend und aussagekräftig ist wie damals. Mit Journey Home erwartet die Zuschauer kein dramatischer Tanzabend, sondern es ist vielmehr ein Stück über das Lebensgefühl und die Verbundenheit der Tänzer untereinander. Sie verstehen sich als choreographisches Kollektiv, trafen sich in Belgien während ihres Tanzstudiums und fanden, da sie alle aus der Slowakei stammen, sofort zueinander. Ihre Stücke erarbeiten sie gemeinsam und in allen bereits entstandenen Choreographien spiegeln sich die traditionellen Wurzeln der fernen Heimat. Locker und unbekümmert mixen sie slowakischen Volkstanz mit zeitgenössischem Bewegungsvokabular. Kleine Sequenzen, fast Tanzminiaturen, wirbeln furios und der Schwerkraft trotzend über die Bühne. Momente voll derber Burleske wechseln mit beschwingten Momenten voller Heiterkeit. Es wird gemeinsam gesungen, gefiedelt und getanzt. Tempo, Humor und unbändige Lust an der Bewegung kennzeichnen diesen Abend und die Zuschauer verlassen den Saal mit der Gewissheit: Tanz(en) ist wunderbar! Innen – Außen: zwei Pole, zwischen denen sich eine Welt aufspannt. Innenraum und Außenraum: Von wo habe ich die Innenansicht, wo die Außensicht? Eine Frage der Perspektive, der Wahrnehmung, des Standorts. Wie und wo sind die Übergänge? Was kann ich von außen sehen oder erahnen, welche Geheimnisse verbergen sich im Inneren? Wie kehrt sich Inneres nach außen? Wo ist der Kern, der die Welt im Inneren zusammen hält, wo endet das All nach Außen? Fragen, denen sich neben anderen Disziplinen auch die Bildende Kunst immer wieder stellt. Die Welt zwischen Innen und Außen wird in dem dreitägigen Seminar gemeinsam erforscht. Ziel ist es, eine raumgreifende Installation zu dem Thema zu gestalten. Viele Künstler benutzen neben losen Blättern auch Skizzenbücher, um zu einer gestalterischen Lösung zu kommen, Ideen zu sammeln oder um Momente festzuhalten. Einige Künstler entwickeln aus solchen „losen“ Sammlungen auch „künstlerische“ Bücher, die ganz eigenständige Kunstwerke sind: Bücher, die eine Verbindung des Künstlers zur Außenwelt darstellen, persönliche, bildnerische „Geschichten“ beinhalten und ein fortlaufender Zyklus sind. In dem Workshop setzen wir uns mit solchen „Künstlerbüchern“ auseinander und gestalten ein persönliches Skizzenbuch mit „leeren“ Seiten. Das kann später für eigene Ideen und Gedanken genutzt werden. Außerdem lernen die Kursteilnehmer eine Technik, mit der eigene Zeichnungen und Collagen zu Hause zu einem individuellen Künstlerbuch gestaltet werden können. von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont Regie: Julia Riegel | Caroline Neven Du Mont Bühnenbild und Kostüme: Caroline Neven Du Mont Musikalische Leitung: Luca Quintavalle Eine Produktion von Bayer Kultur in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin und dem Theater Erfurt MO22.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 18/8 97 kultur.bayer.de Choreographie: Les SlovaKs Dance Collective Komponist und Livemusik: Simon Thierrée Leitung: Angela Katzy, Künstlerin und Kulturpädagogin Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt (mind. sechs Teilnehmer) Für Jugendliche ab 15 Jahren Verbindliche Anmeldung bis 17.09 unter 0214.30-47452 Weitere Informationen bei der Anmeldung. FR 01.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MO-MI 08.10-10.10 | je 10:00-16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 18/8 Eintritt frei Leitung: Annette Lynen, Künstlerin und Kunstpädagogin Die Teilnehmerzahl ist auf 12 beschränkt (mind. sechs Teilnehmer) Für Jugendliche von 10-14 Jahren Verbindliche Anmeldung bis 04.03 unter 0214.30-47452 Weitere Informationen bei der Anmeldung. MO-MI 25.03-27.03 | je 10:00-16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Eintritt frei -16+x | Jugend 98 MItmachen! MUSIK TANZ Die vier Jahreszeiten Workshop Zeitgenössischer Tanz Termine nach Vereinbarung | Musiker kommen in die Schule SA 27.04 | 10:00-14:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 28.04 | 10:00-13:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Emilio Percan, Violine | Luca Quintavalle, Cembalo Das singende Cello Valentin Radutiu, Violoncello Fr 14.09 | vormittags | Bayer Kulturhaus, Leverkusen | oder in einer Schule Chor gesucht! Schildbürger-Rap für Musikalische Streiche mit dem duo pianoworte SCHAUSPIEL Workshop zu „Ehrensache“ Leitung: Philipp Haines DO 20.09 | 11:00-13:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Papiertheater Leitung: Jörg Baesecke SO 23.09 | 14:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Barfuß auf dem Eise Workshop mit Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont MO 01.10 | 10:00-12:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Workshop zu „Das Krokodil und die Bauerntochter“ Leitung: Gabi Altenbach Termine nach Vereinbarung | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Besuch einer Orchesterprobe mit Dirigentengespräch Tschechisches Nationales Sinfonieorchester | Israel Yinon DI 04.12 | vormittags | Forum, Leverkusen Wie entsteht eine Theaterproduktion? Probenbesuch von Das Gift im Lift – warum Orpheus ganz nach unten fuhr DI-DO | 11.-13.12 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Lehrerseminar zu: Mozart und der Musikfantasiomat MO 28.01 | 10:00-14:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Glauben und Wissen Leitung: Thorsten Nesch | Junges Theater Leverkusen KUNST OUTSIDE I: Skulpturenpark Köln FR 19.10 | 10:00 | Treffpunkt Bayer Kulturhaus, Leverkusen OUTSIDE II: Skulpturenpark Waldfrieden Wuppertal DI 16.07 | 15:45 | Treffpunkt Bayer Kulturhaus, Leverkusen Durchführung: Laterna Musica (vormals Ohrwurm e. V.) DI 15.01 | 15:00-18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Zugabe Theaterführungen für Schulklassen siehe Seite 123 Die launige Forelle – Liedtranskriptionen Alexander Krichel, Klavier MO 25.02 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen oder in einer Schule Anmeldung zu allen Veranstaltungen: Christine Hellweg Mitmachen!-Telefon: 0214.30-47452 [email protected] Mitmachen! 100 Mitmachen! MusiK Über die außerschulischen Angebote hinaus bieten wir Veranstaltungen für Schulklassen und Workshops für Lehrer an. Gerade in der Diskussion um die Vermittlung von ästhetischer Bildung sehen wir in der Vernetzung mit Schulen eine große Chance. Einige unserer schulischen Angebote sind nicht an einen festen Termin gebunden, sondern können auf Anfrage individuell abgestimmt und gestaltet werden. Regelmäßig laden wir interessierte Lehrer zu einem Lehrertreff. Kultur ein, der einen Rahmen für Austausch und Diskussionen über unser Kinder- und Jugendprogramm, über Schulprojekte sowie über allgemeine bildungs- und kulturpolitische Fragen bietet. Er richtet sich an Lehrer aller Schulformen, Schulstufen und Fachbereiche. C. Hellweg „Der wahre Sinn der Kunst liegt nicht darin, schöne Objekte zu schaffen. Es ist vielmehr eine Methode, um zu verstehen. Ein Weg, die Welt zu durchdringen und den eigenen Platz zu finden.“ (Paul Auster) Auch für diese Spielzeit haben wir in unserer Veranstaltungsreihe Mitmachen! wieder ein vielseitiges und spannendes Angebot für Sie konzipiert, welches das breit gefächerte kulturelle Programm für Kinder, Jugendliche und Familien kulturpädagogisch begleitet und bereichert! In Formaten wie Theaterworkshops, Kunstateliers oder Gesprächskonzerten möchten wir Kinder und Jugendliche aktiv mit Kunst, Musik, Tanz und Theater bekannt machen – nicht 101 kultur.bayer.de nur als Zuschauer, sondern auch als Akteure. Diese aktive Auseinandersetzung ermöglicht es den Teilnehmern, einen lebendigen Zugang zu den verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen und Werken zu bekommen. Das Medium der Künste ermöglicht es den Kindern und Jugendlichen darüber hinaus, verschiedene Perspektiven einzunehmen, Innenund Außenwelten wahrzunehmen, zu reflektieren und sich selbst zu positionieren. Unsere Mitmachen!-Angebote umfassen alle künstlerischen Bereiche und richten sich an interessierte Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen. Sie sind teilweise an bestimmte Aufführungen aus unserem Kinder- und Jugendprogramm (siehe -8+x und -16+x) gekoppelt, aber auch davon unabhängig. Betreut wird der Bereich Mitmachen! von der Musikwissenschaftlerin, Sängerin und Theaterpädagogin Christine Hellweg. Alle Eltern, Lehrer und Interessenten werden gebeten, sich mit organisatorischen oder inhaltlichen Fragen sowie Anmeldungen direkt an Frau Hellweg zu wenden. Lehrer, die regelmäßig aktuelle Informationen über die Kinder- und Jugendveranstaltungen bekommen und zum Lehrertreff.Kultur eingeladen werden möchten, können sich bei Frau Hellweg anmelden. Musikalische Streiche – CD-Cover E. Percan V. Radutiu Die vier Jahreszeiten Das singende Cello Chor gesucht! Kaum ein Werk der Musikliteratur eignet sich besser dazu, Kinder mit klassischer Musik vertraut zu machen als Vivaldis Die vier Jahreszeiten. Gemalt, getanzt, gedichtet, gespielt – es gibt unzählige Möglichkeiten sich damit zu beschäftigen. Emilio Percan und seine Musikerkollegen von l’arte del mondo haben in der vergangenen Spielzeit mit viel Vergnügen für Schüler, Lehrer und Musiker mehrfach Schulklassen besucht und ihnen die Musik von Antonio Vivaldi nahe gebracht. Dieses Angebot besteht weiter: Die musikalische Umsetzung der Naturbeschreibungen steht im Mittelpunkt. Die Kinder entdecken, wie Vivaldi Wind, Gewitter, Glatteis oder flirrende Hitze vertont hat. Das Violoncello gilt als das Instrument, das der menschlichen Stimme am nächsten kommt. Es hat einen wunderschönen sonoren Klang – aber kann es wirklich singen oder atmen? Dieser Frage wird stART-Künstler Valentin Radutiu nachgehen. Er stellt den Kindern dieses Instrument kurzweilig vor und erzählt aus seinem Leben als Künstler. Der berühmte Schwan aus Saint-Saëns’ Der Karneval der Tiere wird dabei bestimmt nicht fehlen. Für alle Fragen der Schülerinnen und Schüler ist der junge Musiker ebenfalls offen – und wer weiß, vielleicht darf der ein oder andere das Instrument auch einmal selbst testen? Je nach Anzahl der interessierten Schulklassen wird die Veranstaltung in der jeweiligen Schule oder im Bayer Kulturhaus stattfinden. Für die Musikalischen Streiche der Schildbürger sucht das duo pianoworte einen Chor, der das Duo rappend auf der Bühne unterstützt. Die Musik ist bewusst so komponiert, dass ein Kinder- bzw. Schulchor oder eine engagierte Schulklasse die Anforderungen erfüllen kann. Der Chor singt im Stück Die Schildbürger sind dumm abwechselnd mit den Künstlern, so dass die Vorbereitung unabhängig vom duo pianoworte erfolgt. Notenmaterial und Ablauf kann bei Bayer Kultur angefordert werden. Für Schulklassen (3. bis 7. Klasse) Bewerbungen bis 16. Juni 2012 unter 0214.30-47452 oder [email protected] Emilio Percan, Violine Luca Quintavalle, Cembalo Für Schulklassen (1. bis 6. Klasse) Kontakt: Christine Hellweg Telefon 0214.30-47452 [email protected] Termine nach Vereinbarung Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452 oder [email protected] FR 14.09 | vormittags Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452 oder [email protected] Für Schulklassen (4. bis 7. Klasse) SA 22.09 SO 23.09 | | | | nach Vereinbarung | Probe Bayer Kulturhaus, Leverkusen 14:00 | Aufführung Bayer Kulturhaus, Leverkusen Siehe auch Seite 88 Mitmachen! 102 Musik TANZ A. Krichel Mozart und der … Barfuß auf dem Eise Barfuß auf dem Eise Die Regisseurin und die Bühnen- und Kostümbildnerin des Stücks Barfuß auf dem Eise über das Leben von Franz Schubert sind zugleich die Autorinnen. Eine nicht eben häufig vorkommende Konstellation. Diese Chance wollen wir natürlich auch im Rahmen unserer Mitmachen!-Projekte nutzen. Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont werden im Rahmen eines Autorinnen-Workshops über die Entstehung und die besondere Herangehensweise bei der Arbeit an diesem Theaterstück mit Musik berichten und zugleich die dramaturgischen Besonderheiten herausarbeiten. Orchesterprobe Das Gift im Lift Besuch einer Orchesterprobe mit Dirigentengespräch Wie entsteht eine Theaterproduktion? Das Tschechische Nationale Sinfonieorchester gastiert am 4. Dezember 2012 im Forum Leverkusen. Am Vormittag desselben Tages lädt Bayer Kultur Schulklassen zum Probenbesuch ein. Zu hören ist u. a. die Sinfonie Nr. 9 Aus der Neuen Welt von Antonin Dvorák ˇ – ein bekanntes Werk, das gut mit Kindern im Unterricht vorbereiten werden kann. Die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer lernen das Zusammenspiel der Instrumente im Orchester und die Aufgaben des Dirigenten kennen. Im Anschluss daran, freut sich Dirigent Israel Yinon auf ein Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern. Woher kommt das Bühnenbild? Welche Aufgabe hat ein Regisseur? Wie laufen Proben ab? All diesen Fragen können Schulklassen im Dezember nachgehen. In dieser Zeit finden die Wiederaufnahmeproben zu Das Gift im Lift – warum Orpheus ganz nach unten fuhr im Bayer Kulturhaus statt. Die Klassen lernen das Haus kennen, sie können bei einer Probe zu Gast sein und anschließend mit den Mitwirkenden diskutieren. Einige Tage später besteht dann Gelegenheit, das gesamte Stück im Rahmen einer Schulvorstellung zu sehen. Für Schulklassen (Mittel- und Oberstufe) DI 04.12 | vormittags | Forum, Leverkusen Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452 oder [email protected] DI-DO | 11.-13.12 | nach Vereinbarung | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452 oder [email protected] Siehe auch Seite 17 Siehe auch Seite 88 Das Erfolgsrezept von Laterna Musica – vormals Ohrwurm e. V. – besteht aus drei Phasen: In der ersten Phase, der Lehrerfortbildung, wird in einem halbtägigen Workshop das Unterrichtsmaterial vorgestellt und die Vermittlung mit den beteiligten Grundschullehrern geübt. In der nächsten Phase bereiten diese ihre Schülerinnen und Schüler im Unterricht auf die Konzerte vor. Abschließend besuchen die Klassen das Konzert im Bayer Kulturhaus und werden viel Bekanntes aber auch Neues entdecken. Eine anschließende Nachbereitung in den Klassen ist sinnvoll. Das Unterrichtsmaterial inkl. CD mit Musikbeispielen stellt Bayer Kultur kostenlos zur Verfügung. Für Kinder werden Lieder oft erst durch den dazugehörigen Text verständlich. Aber was passiert, wenn der Text entfällt und nur die Musik – gespielt von einem ganzen Orchester oder sogar nur einem Pianisten – bleibt? Sind dann zum Beispiel immer noch Forellen zu hören, wie sie pfeilschnell durchs Wasser schwimmen? Diesem Thema geht Pianist Alexander Krichel, neuer stART-Künstler von Bayer Kultur, mit Kindern bis zur 7. Klasse nach. Außerdem bleibt genug Zeit für Fragen an den jungen Musiker und einen ausführlichen Blick in den Flügel. Je nach Anzahl der interessierten Schulklassen wird die Veranstaltung in der jeweiligen Schule oder im Bayer Kulturhaus stattfinden. Durchführung: Laterna Musica (vormals Ohrwurm e. V.) Barbara Huche und Jacqueline Allers-Ullrich Geeignet für Fachlehrer und fachfremd Musikunterrichtende DI 15.01 | 15:00-18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452 oder [email protected] Für Schulklassen (1. bis 7. Klasse) MO 25.02 | Uhrzeit nach Vereinbarung | Schule oder | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452 oder [email protected] Workshop Zeitgenössischer Tanz Zeitgenössischer Tanz ist durch seine vielfältigen ästhetischen Formen sowie seine Offenheit und seine prozessorientierten, kollektiven Arbeitsweisen besonders für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geeignet. Wie beim erfolgreichen Schnupperworkshop vor zwei Jahren geht es nicht darum, eine perfekte Choreographie zu erarbeiten. Im Vordergrund steht vielmehr der Spaß am Erforschen und Entdecken von Bewegungsspielräumen. Durch die Begleitung eines Percussionisten werden gleichzeitig Rhythmusgefühl und musikalisches Empfinden geschult. Das Zusammenspiel von Musik und Bewegung und deren gegenseitige Beeinflussung sowie die Erarbeitung eigenen Bewegungsmaterials für kleinere Choreographien werden dabei im Vordergrund stehen. Für alle von 9 bis 12 Jahren Max. 20 Teilnehmer SA 27.04 | 10:00-14:00 | 1. Teil SO 28.04 | 10:00-13:00 | 2. Teil | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452 oder [email protected] Siehe auch Seite 88 Siehe auch Seite 60 bzw. 94 103 kultur.bayer.de Die launige Forelle – Liedtranskriptionen Für Schulklassen (1. bis 7. Klasse) Für Schulklassen (ab 1. Klasse) Termine nach Vereinbarung Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452 oder [email protected] Lehrerseminar zu: „Mozart und der Musikfantasiomat“ Tanz-Workshop Mitmachen! 104 Schauspiel Ehrensache KUNST J. Baesecke Ehrensache Papiertheater Der Theaterpädagoge Philipp Haines, zuständig für die Vor- und Nachbereitung der Produktionen der theaterperipherie Frankfurt, ist nicht nur regelmäßig in punkto Vermittlung an Frankfurter Schulen und im Umland unterwegs – er führt darüber hinaus Theater- und Tanzworkshops sowie Schreibwerkstätten in allen Schulformen durch, schreibt für das Theater und hatte in der Spielzeit 2011/2012 die Co-Regie bei der Produktion haymatlos – Ein Liederabend. Bei seinem Workshop mit spielpraktischen Übungen stehen Fragen aus dem Stück Ehrensache zum Begriff Ehre und zum Männerbild im Mittelpunkt. Das Kamishibai, das japanische Papiertheater, ist leicht herzustellen und einfach zu handhaben. Wort und Bild greifen ineinander und vermögen sich bei ausgewogener Abstimmung wechselseitig zu bereichern. Doch was muss ausgesprochen werden, was erzählt das Bild, wohin richten die Zuschauer ihre Aufmerksamkeit? Die Teilnehmer werden ein schlichtes Kamishibai aus Karton kennenlernen, selbst zu einem Märchen einfache Bildersequenzen anfertigen und dann damit experimentieren. Leitung: Philipp Haines Für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren Max. 15 Teilnehmer DO 20.09 | 11:00-13:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452 oder [email protected] Siehe auch Seite 92 105 kultur.bayer.de Leitung: Jörg Baesecke Für Kinder von 9 bis 12 Jahren Max. 15 Teilnehmer MO 01.10 | 10:00-12:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452 oder [email protected] G. Altenbach Das Krokodil und die Bauerntochter Auf einer indischen Hochzeit werden Geschichten erzählt, es wird gespielt und getanzt. Eine solche Hochzeit dient als Ausgangssituation für die indischen Märchen, die Gabi Altenbach zu Beginn des Workshops den Kindern erzählt und sie damit in eine bunte und aufregende Märchenwelt entführt. Danach beschäftigen sich die Kinder mit den einzelnen Geschichten, setzen sie in Bilder um, erzählen sie nach und setzen sie spielerisch in Szene. Und dabei wird jede Menge erzählt, gespielt und getanzt... Leitung: Gabi Altenbach Für Kinder ab 7 Jahren Max. 20 Teilnehmer MO 28.01 | 10:00-14:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Anmeldung erforderlich unter 0214.30-47452 oder [email protected] Siehe auch Seite 86 Siehe auch Seite 86 T. Nesch S. Fujimoto, Köln T. Cragg, Wuppertal Glauben und Wissen OUTSIDE I: Skulpturenpark Köln Thorsten Nesch ist der Prototyp einer neuen Generation von Autoren, die ihre Bücher nicht nur kreativ selbst vermarktet, sondern in und mit verschiedenen Medien arbeitet. Gegenwärtig plant der WDR die Realisierung seines Hörspiels School-Shooter. Für die Erstellung des Hörspielmanuskriptes erhielt er schon ein Stipendium der Medien- & Filmstiftung NRW auf Basis des Romans, der durch das Literaturstipendium des Landes NRW gefördert wurde. Mit einer Gruppe von acht hochmotivierten Jugendlichen hat Nesch in der letzten Spielzeit einen Schreibworkshop zum Thema Glauben und Wissen organisiert, der als Episodenroman mit dem Ziel erarbeitet wurde, ihn in diesem Jahr auf die Bühne zu bringen. Partner ist das Junge Theater Leverkusen, das allen Interessierten die Möglichkeit bietet, in eine Assistentenrolle in den Bereichen Regie, Dramaturgie und Produktion hinein zu schnuppern. Der Skulpturenpark Köln ist ein außergewöhnlicher Kunstgarten mit altem Baumbestand und junger Kunst. Der 25.000 m² große Park ist als Ort für die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Skulptur angelegt. Alle zwei Jahre wird ein neues Konzept entwickelt und ein Teil der ausgestellten Skulpturen durch neue ersetzt. Die Köln Skulptur 6 mit fast vierzig Skulpturen lädt zu „verweilendem Schauen“ ein. Der Besucher ist aufgerufen, sich selbst Sichtachsen zu erschließen, die sich je nach Position verändern und immer neue Konstellationen dieser einmaligen Landschaftsgalerie erscheinen lassen. Im September 2008 hat der international bekannte und in Wuppertal lebende Bildhauer Tony Cragg den Skulpturenpark Waldfrieden eröffnet. Zwischen den Wuppertaler Stadtzentren Elberfeld und Barmen gelegen befindet sich dieser verwunschene Garten, der als Ort der Begegnung mit zeitgenössischer und aktueller Skulptur in der Natur gedacht ist. Zu sehen sind Werke von Cragg sowie Dauerleihgaben bedeutender Bildhauer der Moderne und Gegenwart wie Deacon, Kricke, Mundt und Schütte. Das Areal bildet eine einmalige Symbiose aus Kunst und Natur. Für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren Für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren FR 19.10 | 10:00 | Treffpunkt Bayer Kulturhaus, Leverkusen | 11:00 | Beginn der Führung in Köln Verbindliche Anmeldung bis 01.10 unter 0214-30-41283 Weitere Informationen bei der Anmeldung DI 16.07 | 15:45 | Treffpunkt Bayer Kulturhaus, Leverkusen | 17:00 | Beginn der Führung in Wuppertal Verbindliche Anmeldung bis 16.06.2013 unter 0214-30-41283 Weitere Informationen bei der Anmeldung EUR 5 EUR 5 Kontakt: 0214.30-47452 oder [email protected] OUTSIDE II: Skulpturenpark Waldfrieden Wuppertal Mitmachen! 106 in der Kulisse Kulissen-Talk Prominente Gäste im Gespräch auf dem roten Sofa Gil Mehmert Jazz-Kulisse Mit Brunch (ab 10:00) für die ganze Familie und theaterpädagogischer Kinderbetreuung Im Gespräch mit Reiner Ernst Ohle SA 29.09 | ca. 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Zinnober: Schnee von gestern Burghardt Klaußner Lucía Martínez: Azulcielo Im Gespräch mit Reiner Ernst Ohle SA 10.11 | ca. 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 02.12 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Florian Martens, Achim Wolff und Walfriede Schmitt Im Gespräch mit Reiner Ernst Ohle FR 26.04 | ca. 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 28.10 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Martin Auer Quintett SO 17.02 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Romy Camerun SO 26.05 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Jan-Gregor Kremp Im Gespräch mit Volker Mattern SO 02.06 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Literatur-Kulisse Frank Schulz MI 26.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Stephan Brüggenthies MI 07.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Gisa Klönne MI 16.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Friedrich Ani MI 20.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen In der Kulisse 108 Kulissen-Talk Gil Mehmert Burghart Klaußner Florian Martens, Achim Wolff und Walfriede Schmitt Jan-Gregor Kremp Gil Mehmert, Regisseur des Abends über den Jazzmusiker Coco Schumann, gehört zu den interessantesten Regisseuren des deutschsprachigen Theaters. Er studierte Musik in Köln und Regie an der Musikhochschule in München. Seine Inszenierungen, die alle Genres des Musiktheaters und Schauspiels umfassen, sind im Ruhrgebiet, in Berlin, Hamburg, München, Zürich und Wien zu sehen. Ihr unverwechselbares Kennzeichen ist eine musikalischchoreographische Erzählweise, die mit den Mitteln des armen Theaters größte poetische Wirkungen erzielt. Der Regisseur ist mit renommierten Regiepreisen wie dem Preis des Impulse-Festival 2001 und dem Preis für die beste Inszenierung bei den Bayerischen Theatertagen 2005 ausgezeichnet worden. Seit den 1990er-Jahren sind seine Arbeiten in Leverkusen zu sehen. 2003 übernahm Gil Mehmert eine Professur im Studiengang Musical an der Folkwang-Universität Essen und lehrt daneben an der Bayerischen Theaterakademie. Auf dem roten Sofa stellt er sich den Fragen von Reiner Ernst Ohle. Burghart Klaußner, der Willy Loman aus Der Tod eines Handlungsreisenden, ist einer der renommiertesten Theater- und Filmschauspieler seiner Generation, der im Lauf seiner Bühnenkarriere, in der er neuerdings auch als Regisseur auftritt, am Hamburger Schauspielhaus, dem SchillerTheater, dem Maxim-Gorki-Theater in Berlin sowie an den Bühnen in Frankfurt am Main, Bochum und Zürich gearbeitet hat. 2005 wurde Klaußner für seine Nebenrolle in Die fetten Jahre sind vorbei mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet, 2006 erhielt er beim Filmfestival von Locarno den Goldenen Leoparden als bester Darsteller und 2010 den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller für Das weiße Band. Er ist Mitglied im Vorstand der Deutschen Filmakademie. Auf dem roten Sofa führt Reiner Ernst Ohle ein Gespräch mit ihm über Leben und Arbeit. Alle drei sind bekannt aus Film und Fernsehen – und alle drei haben ihre Wurzeln im Theater. Das Ensemble des Theaters am Kurfürstendamm, das mit der Farce Das Ende vom Anfang im Bayer Kulturhaus gastiert, vereint drei Hochkaräter niveauvoller Boulevardkunst: Florian Martens, 1990 noch im festen Engagement an der Volksbühne Berlin, ist in Fernsehdeutschland der Berliner Dosenbierbulle, Achim Wolff, Berliner von Geburt, hat neben unzähligen Fernsehproduktionen, auch an der sehr beliebten Boulevardbühne im Friedrichstadtpalast gearbeitet. Last but not least Walfriede Schmitt. Sie gehörte zum Ensemble der Volksbühne Berlin, das sie 1994 nach 22 Jahren verließ. Am Theater arbeitete sie mit Regisseuren wie Benno Besson, Frank Castorf, Christoph Schlingensief und Johann Kresnik. Was das Trio eint, was sie antreibt und umtreibt, erörtern sie gemeinsam mit Reiner Ernst Ohle auf dem roten Sofa. Schauspieler Jan-Gregor Kremp ist in der Öffentlichkeit vor allen Dingen als Kommissar Thomas Keller aus der Serie Polizeiruf 110 bekannt. Darüber hinaus hat der Schauspieler auch internationale Rollen angenommen – wie beispielsweise neben Catherine Deneuve die Rolle des Musketiers Athos in der Neuverfilmung des DumasKlassikers The Musketeer. Der in Leverkusen aufgewachsene Jan-Gregor Kremp ist mit der Schauspielerin Johanna Gastdorf verheiratet. Seit 2003 lebt er als freier Schauspieler mit Frau, Sohn, Hund und zwei Meerschweinchen wieder in seiner Heimatstadt und ist Ehrenmitglied bei Bayer 04 Leverkusen. Gesprächspartner ist Volker Mattern. SA 10.11 | ca. 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 26.04 | ca. 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 | Eintritt frei für Besucher der vorangehenden Veranstaltung Der Tod eines Handlungsreisenden auf der Hauptbühne (Zählkarten erforderlich) EUR 8 | Eintritt frei für Besucher der beiden Veranstaltungen Das Ende vom Anfang auf der Hauptbühne am 18.04 und am selben Abend (Zählkarten erforderlich) SA 29.09 | ca. 22:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 | Eintritt frei für Besucher der vorangehenden Veranstaltung Der Ghetto Swinger auf der Hauptbühne (Zählkarten erforderlich) SO 02.06 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 | Eintritt frei für Besucher der Studio-Veranstaltung Kremp – Ist mir so passiert… am 22.03 (Zählkarten erforderlich) F. Martens G. Mehmert 109 kultur.bayer.de B. Klaußner A. Wolff W. Schmitt J. Kremp In der Kulisse 110 Literatur-Kulisse Frank Schulz Stephan Brüggenthies Gisa Klönne Friedrich Ani Onno Viets ist Mitte 50, Hartz-IV-Empfänger und ungekrönter König einer Tischtennis-Gang. Vieles hat er versucht – mit allem ist er gescheitert. Das Finanzamt sitzt ihm im Nacken, seine Frau hat Geburtstag und so beschließt er, Privatdetektiv zu werden. Seine Kumpel von der Tischtennisplatte ahnen Schlimmes, doch sie verhelfen dem selbst ernannten Ermittler zu seinem ersten Fall… Der Autor Frank Schulz, der als brillanter literarischer Querkopf für seine wild wuchernde Phantasie und Sprachlust bekannt ist, legte mit Onno Viets und der Irre vom Kiez seinen ersten Thriller vor, der so überzeugend ist, dass seine Leser vollkommen hingerissen sind, wenn sie in diesen Strudel aus Verrat und aberwitzigen Dialogen, unvergesslichen Figuren und viel Situationskomik hineingezogen werden. Der Kölner Filmemacher und Drehbuchautor ist Garant für spannende Krimiunterhaltung. Seine berührenden Geschichten um den originellen Ermittler Zbigniew Meier leben von ihrem klaren, kompakten Aufbau und vielen überraschenden Wendungen. Stephan Brüggenthies ist geschäftsführender Vorstandsvorsitzender des Filmbüro NW e. V., dem Verband der Filmemacher in NordrheinWestfalen mit fast 200 Mitgliedern. In diesem Zusammenhang ist er auch im Vorstand des Kulturrats NRW. Daneben hat er regelmäßig Lehraufträge, so unterrichtete er z. B. an der Internationalen Filmschule Köln und an der Macromedia Fachhochschule der Medien Köln. Gisa Klönne war vor ihrer Zeit als freischaffende Autorin Redakteurin bei verschiedenen Zeitschriften (u. a. bei Emma) und lehrte in der Aus- und Weiterbildung von Journalisten. Bekannt geworden ist sie mit ihren Kriminalromanen um das Ermittlerteam Judith Krieger – die wie ein Schlot raucht, sich mit beständiger Regelmäßigkeit in die falschen Männer verliebt und regelmäßig an sich selbst zweifelt – und den sympathischen Macho Manni Korzilius: Zwei starke Charaktere, deren Fälle regelmäßig einen aktuellen gesellschaftlichen Bezug haben. MI 07.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 Ob in dem Zyklus um den Kommissar Tabor Süden, der für ein Münchner Kriminaldezernat nach vermisst gemeldeten Personen sucht, oder den Romanen mit dem ehemaligen Mönch Polonius Fischer als Ermittler oder in den Fällen des erblindeten Kommissars Jonas Vogel mit seinem Sohn Max, der in der Mordkommission arbeitet – die Bücher von Friedrich Ani, der drei Mal mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet wurde, bestechen durch ihren Realismus. Seit 1995 schreibt er auch Drehbücher für Fernsehspiele und Fernsehserien wie den ARD-Tatort. 2001 erhielt er den erstmals ausgeschriebenen Krimipreis von Radio Bremen. Im Februar 2010 wurde der in München lebende Autor in den Kreis der Münchner Turmschreiber berufen. MI 26.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 MI 16.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MI 20.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 EUR 8 F. Schulz 111 kultur.bayer.de S. Brüggenthies G. Klönne F. Ani In der Kulisse 112 Jazz-Kulisse Zinnober L. Martínez Martin Auer Quintett R. Camerun Zinnober: Schnee von gestern Lucía Martínez: Azulcielo Martin Auer Quintett Romy Camerun Melancholisch zauberhafte Liebeslieder, teilweise recht bissige, auch mal bewusst sinnfreie Zeilen und eine ordentliche Prise Großstadtblues – ein Schelm, wer dabei an Köln denkt – präsentieren Albrecht Zummach (Komposition und Gitarre), Joe Knipp (Texte und Gesang) sowie Clemens Dreyer am Vibraphon unter dem Ensemblenamen Zinnober. Eine Portion Nostalgie ist natürlich auch dabei – aber der Schnee von gestern ist dennoch ziemlich taufrisch. „Wortwitz, Wärme und Intelligenz, eine freie schwebende Leichtigkeit“ bescheinigte die Kölnische Rundschau dem Trio, das seit rund einem Vierteljahrhundert in unveränderter Besetzung auftritt. Der CD Schnee von gestern wurde der renommierte Preis der Deutschen Schallplattenkritik in der Sparte Chanson verliehen. Poetisch besingt Knipp sein Leiden am Mittelmaß, verschüttete Gefühle und Liebesnächte ohne besondere Vorkommnisse. Zummachs Musik changiert farbenreich zwischen Blues, Calypso, Chanson und Tango und nimmt lockere Anleihen bei Kurt Weill und Hanns Eisler. Eine reife Leistung. Azulcielo ist ein spanisches Wortspiel: Der wunderschöne, seltene Marmor aus Argentinien, der diesen Namen trägt, trägt Farben wie der „blaue Himmel“. Die Perkussionistin Lucía Martínez hat eines ihrer Projekte Azulcielo genannt, weil es aus einer besonders glücklichen Situation hervorging – aus Lucías Masterabschluss am Jazzinstitut in Berlin. Hier hatte die vielseitige Musikerin ihre klassische Schlagzeugausbildung in Richtung Jazz ergänzt, nachdem sie von Anfang an in großen Orchestern und Jazzensembles gleichermaßen gespielt hatte. Ihre Kompositionen stützen sich auf die Traditionen der spanischen Musikkultur, orientieren sich aber auch an der Gegenwart des Jazz. Mit großer Vielfalt vom Kontrapunkt bis zur Improvisation wird dieses deutsch-spanische Jazzprojekt Azulcielo zu einem Erlebnis, das den alles umspannenden „blauen Himmel“ – sozusagen musikalisch gesehen – ebenso abbildet wie die individuellen Persönlichkeiten der Musiker. Lucía Martínez und Azulcielo wurden bei den Leverkusener Jazztagen mit dem 2. Preis der future sounds 2011 ausgezeichnet und stellen sich nun im Rahmen der Kooperation mit Bayer Kultur in der Jazz-Kulisse vor. Kann man der Musik eines legendären Albums vom vielleicht berühmtesten aller Jazzmusiker heutzutage noch einen eigenen Stempel aufdrücken? Der Trompeter Martin Auer ist so kühn: Er hat sich mit Miles Davis’ meistverkauftem Album Kind of Blue intensiv auseinandergesetzt und dessen Musik komplett neu arrangiert. Auer, in Köln ausgebildet und unter anderem Mitglied der HR-Bigband, nimmt mit seiner großen Erfahrung inzwischen selbst Legenden wie Miles Davis nicht so sehr als Vorbild, sondern als Anregung zum eigenen musikalischen Experimentieren. In bewährter Quintettformation mit dem Saxophonisten Florian Trübsbach, dem Pianisten Jan Eschke, Andreas Kurz am Bass und Bastian Jütte am Schlagzeug wird Auer in der Jazzkulisse von Bayer Kultur aber nicht nur seine Reflexionen auf Miles Davis unter dem Titel Kind of Blue – today vorstellen, sondern zusätzlich auch aktuelle Stücke präsentieren. Die Presse ist vom Martin Auer Quintett regelmäßig begeistert: „Perfekte Homogenität der Musiker“ in Verbindung mit Lässigkeit und Virtuosität nannte kürzlich ein Kritiker als die Voraussetzungen für pures „Hörvergnügen“. Romy Camerun ist international als herausragende Jazzsängerin bekannt. Offen für musikalische Einflüsse aus unterschiedlichen Richtungen, steht sie in der Tradition des blues-beeinflussten Jazzgesangs. Sie begeistert mit ihrer unverkennbaren, leidenschaftlichen Stimme und ihrem virtuosen, kreativen Scat. Gemeinsam mit dem Pianisten Joe Dinkelbach, Ingo Senst am Bass und Christian Schönefeld (Drums) würdigt sie in ihrem Programm für Bayer Kultur den großen amerikanischen Pianisten und Komponisten Thelonious Monk. Der 1982 gestorbene Mitbegründer des Bebop ist einer der erfindungsreichsten Gestalter des Jazz im 20. Jahrhundert und wurde dafür noch 2006 posthum mit dem Pulitzer-Preis geehrt. Viele Musikerinnen und Musiker setzen sich seit Jahrzehnten mit Monks Nachlass auseinander oder sind ganz grundsätzlich von ihm beeinflusst. Die kreative Beschäftigung mit großen Kollegen ist auch für Romy Camerun eine immer wieder neue Herausforderung. In diesem Fall ist es zugleich eine Erinnerung an den Start ihrer Karriere, als sie 1994 Semifinalistin beim International Thelonious Monk Contest in Washington war. SO 28.10 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Lucía Martínez, Schlagzeug und Vibraphon Ludwig Hornung, Klavier | Viktor Wolf, Klarinette und Saxophon Silke Lange, Akkordeon | Marc Muellbauer, Kontrabass EUR 8 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 14 | 7 SO 02.12 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Martin Auer, Trompete Florian Trübsbach, Saxophon Jan Eschke, Klavier Andreas Kurz, Bass Bastian Jütte, Schlagzeug EUR 8 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 14 | 7 SO 17.02 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Albrecht Zummach, Komposition und Gitarre Joe Knipp, Texte und Gesang Clemens Dreyer, Vibraphon Romy Camerun, Gesang Joe Dinkelbach, Klavier Ingo Senst, Bass Christian Schönefeld, Drums SO 26.05 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 14 | 7 EUR 8 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 14 | 7 113 kultur.bayer.de In der Kulisse 114 Film Von Angst essen Seele auf zum Locked-In-Syndrom Fontane Effi Briest Deutschland 1972-74 | Regie: Rainer Werner Fassbinder Angst essen Seele auf LE N S E v E Rk u Deutschland 1973/1974 | Regie: Rainer Werner Fassbinder Jeder für sich und Gott gegen alle Deutschland 1974 | Regie: Werner Herzog Basquiat USA 1996 | Regie: Julian Schnabel Schmetterling und Taucherglocke Frankreich 2007 | Regie: Julian Schnabel Psychologie und Persönlichkeitsstudien in der Sicht der europäischen Autorenfilmer Abend der Gaukler Schweden 1953 | Regie: Ingmar Bergman La Strada – Das Lied der Straße Italien 1954 | Regie: Federico Fellini Es regnet auf unsere Liebe Schweden 1946 | Regie: Ingmar Bergman Bellissima Italien 1951 | Regie: Luchino Visconti Der Fremde Italien 1967 | Regie: Luchino Visconti Auf Liebe und Tod Frankreich 1983 | Regie: François Truffaut Wahrnehmungen politischer Kultur bei In- und Out-Groups in aller Welt Die Frau, die singt Kanada 2009 | Regie: Denis Villeneuve Das Lied in mir Deutschland / Argentinien 2009 | Regie: Florian Cossen XXY Argentinien 2007 | Regie: Lucía Puenzo Atmen Österreich 2011 | Regie: Karl Markovics Kurz davor ist es passiert Österreich 2006 | Regie: Anja Salomonowitz Die fetten Jahre sind vorbei Deutschland/Österreich 2004 | Regie: Hans Weingartner Die Summe meiner einzelnen Teile Deutschland 2011 | Regie: Hans Weingartner Atmosphärisch dichte Capriccios der Bilder Die Frau des Leuchtturmwärters Frankreich 2004 | Regie: Philippe Lioret Mahler auf der Couch Deutschland/Österreich 2010 | Regie: Percy Adlon, Felix Adlon Willkommen bei den Sch’tis Frankreich 2008 | Regie: Dany Boon Ouaga Saga Burkina Faso 2005 | Regie: Dani Kouyaté Tausendschönchen Tschechien 1966 | Regie: Vera Chytilová Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben. In Kooperation mit dem Kommunalen Kino der VHS Leverkusen finden alle Veranstaltungen im Filmstudio im Forum statt. Film 116 Innenwelten – Außenwelten im Kommunalen Kino Die Kooperation von Kommunalem Kino der VHS Leverkusen und Bayer Kultur wird auch 2012/13 fortgesetzt und präsentiert eine filmische Betrachtung von Innenwelten – Außenwelten. Die Filme setzen sich mit verschiedenen menschlichen Phänomenen auseinander: Aufgrund von bestimmten Begabungen oder körperlichen Einschränkungen der Menschen erfolgt eine besondere Sichtweise auf die Welt. Diese kann utopisch sein oder aus einem psychologischen Blickwinkel geschehen, wobei menschliche Abgründe immer wieder im Fokus stehen. Von Angst essen Seele auf zum Locked-In-Syndrom Fassbinders Weltsicht ist geprägt von einer speziellen Wahrnehmung der Welt als Zeitgeist der 70er-Jahre und spiegelt sich in seinen Filmen kritisch wider. In seiner Interpretation von Fontane Effi Briest oder Angst essen Seele auf erfolgt ein entlarvendes bis sezierendes Studium der Hauptfiguren in Bezug zur Betrachtung und Wahrnehmung ihrer Umwelt. An diese atmosphärische Verdichtung knüpft Werner Herzog mit seinem Film über Kaspar Hauser Jeder für sich und Gott gegen alle an, der die Bleierne Zeit von Margarethe von Trotta auf seine Weise vorwegnimmt. Julian Schnabels Debüt war im Jahre 1996 der Film über den amerikanischen Künstler Basquiat. 2007 inszenierte er nach dem autobiografischen Roman von Jean-Dominique Bauby den vielfach ausgezeichneten Film Schmetterling 117 kultur.bayer.de und Taucherglocke. Bauby kann nach einem Schlaganfall nur noch das linke Auge bewegen und diktiert mit dessen Blinzeln seine Memoiren. Angst essen Seele auf Die Summe meiner einzelnen Teile Bellissima Der Leopard Auf Liebe und Tod Psychologie und Persönlichkeitsstudien in der Sicht der europäischen Autorenfilmer Europäische Autorenfilmer wie Ingmar Bergman, Luchino Visconti und François Truffaut eröffnen besondere Sichtweisen auf ihre Welt und schaffen eine dichte Atmosphäre, von Leidenschaft und Gefühlen geprägt. Abend der Gaukler, einer der früheren Filme Bergmans aus den 50er-Jahren, eröffnet einen Fokus auf die Zirkuswelt mit all ihren emotionalen Konsequenzen. Die Welt des Zirkus wird ebenfalls in Fellinis Drama La Strada zum Thema. Es regnet auf unsere Liebe von Bergman nimmt die Wahrnehmungen eines Paares in den Fokus, das aus ökonomischen Gründen aufs Land ziehen muss und dort argwöhnisch als Außenseiter betrachtet wird. Die Geschlossenheit der italienischen Gesellschaft zeichnet Luchino Visconti in Bellissima aus dem Jahre 1951, geprägt vom Ehrgeiz einer Mutter, die ihr Kind beim Film unterbringen will, um selbst der Armut entfliehen zu können. Visconti eröffnet mit den Filmen Der Leopard und Der Fremde einen speziellen Einblick in Dramen, die eine dichte und beklemmende Atmosphäre aufweisen. François Truffaut nimmt gerne die Welt des Scheins und Seins in der Gesellschaft aufs Korn. Im Thriller Auf Liebe und Tod deckt er genial unangenehme Wahrheiten auf. Wahrnehmungen politischer Kultur bei In- und Out-Groups in aller Welt Von Kanada aus richtet Denis Villeneuve den Blick in den Nahen Osten. In Die Frau, die singt eröffnet er den Kindern einer Emigrantin die ihnen bis dahin unbekannte politische Vergangenheit. Einen ähnlichen Weg von Deutschland nach Argentinien beschreibt Florian Cossen mit dem Streifen Das Lied in mir. Eine junge Frau entdeckt ihre verdrängte Herkunft – als kleines Mädchen wurde sie illegal von einem deutschem Ehepaar adoptiert. Lucía Puenzo aus Argentinien zeigt in XXY die Desorientierung eines jungen Menschen, der trotz einer anderen Chromosomeninformation gerade versucht, erste sexuelle Erfahrungen zu sammeln und eine Identität zu finden. In Österreich traut sich eine junge Generation von Filmemachern, Tabuthemen anzugehen. Karl Markovics inszeniert in Atmen den Gefängnisaufenthalt des 19-jährigen Roman Kogler, der in einer Sonderstrafanstalt für Jugendliche eine achtjährige Freiheitsstrafe wegen Totschlags verbüßen muss. Anja Salomonowitz untersucht in ihrem Film Kurz davor ist es passiert die Wege des Frauenhandels aus dem Osten. Ein wichtiger Regisseur bezüglich dieser politischen, psychischen und sozialen Sicht ist Hans Weingartner mit den Filmen Das weiße Rauschen, Die fetten Jahre sind vorbei und seinem neuesten Werk Die Summe meiner einzelnen Teile. Die Frau, die singt Das Lied in mir Atmen Kurz davor ist es passiert Atmosphärisch dichte Capriccios der Bilder Die Frau des Leuchtturmwärters von Philippe Lioret zeigt die beeindruckende Atmosphäre, wenn man sich mitten im Meer in einem Leuchtturm aufhält. Percy und Felix Adlon thematisieren die dramatischen Details der gewaltigen Liebe des Musikers Gustav Mahler in Mahler auf der Couch. In Willkommen bei den Sch’tis von Dany Boon wird ein französischer Postbeamter vom Süden in den kalten Norden mit seinem schwer verständlichen Dialekt versetzt. Dany Kouyaté begibt sich mit Ouaga Saga an den Ort, an dem die Menschen nicht nur in Afrika Filme anschauen: Das Kino ist hier einer der wichtigen Treffpunkte, ein Ort der Emotionen, denen man freien Lauf lassen kann. Vera Chytilová geht in ihrem Tausendschönchen aus den 60er-Jahren bis an die Grenzen der Belastbarkeit. Ihr Film wurde nach dem Prager Frühling verboten, denn die beiden Mädchen Jezinka und Jarmila toben spielerisch durch die Gesellschaft und hinterlassen eine Spur der Zerstörung, der sie schließlich selbst zum Opfer fallen. Ute Mader Kommunales Kino VHS Leverkusen Forum Am Büchelter Hof 9, 51373 Leverkusen Tel. 0214-4064184 [email protected] www.vhs-leverkusen.de In der Regel findet vor allen Filmvorführungen eine Einführung des Filmjournalisten Lutz Gräfe statt. Die fetten Jahre sind vorbei EUR 4 Film 118 Kultur achse berlin Achsen sind gemeinhin starr. Müssen sie auch sein. Kulturachsen aber glücklicherweise nicht. Im Gegenteil: Beweglichkeit, Flexibilität, Entwicklungsfähigkeit sind wichtig, um neue Impulse setzen zu können. Mit dem RIAS Kammerchor und dem Jungen DT haben wir zwei neue Partner gefunden, die für unsere mittelfristigen Pläne und Vorhaben von großer Bedeutung sind. Der RIAS Kammerchor deshalb, weil er hinsichtlich seiner künstlerischen Ausrichtung unter seinem Chefdirigenten Hans-Christoph Rademann ein schlichtweg idealer Partner für l’arte del mondo ist. Schon die erste Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Top-Ensembles setzt programmatisch ein weithin vernehmbares Signal, denn die Ausgrabung von Joseph-Martin Kraus’ Trauersinfonie und Trauermusik für Gustav III. ist auch für Berlin eine veritable Entdeckung. Nach der Leverkusener Premiere werden l’arte del mondo und der RIAS Kammerchor unter Werner Ehrhardt dieses Werk 2013/14 zusammen mit Schuberts As-Dur Messe auch in der Berliner Philharmonie zur Aufführung bringen, womit l’arte del mondo auch zum ersten Mal als Kulturbotschafter der Bayer AG in Berlin in Erscheinung treten wird. Mitmachen! heißt das education-Programm von Bayer Kultur. Wir wollen es verbessern und weiter ausbauen. Dazu brauchen wir Partner. Daher sind wir sehr glücklich, dass wir in dieser Spielzeit zum ersten Mal mit dem Jungen DT, der Jugendsparte des Deutschen Theaters Berlin, zusammenarbeiten. Tschick, der Roman von Wolfgang Herrndorf, ist Kult. „Man lacht viel, wenn man Tschick liest, aber ebenso oft ist man gerührt, gelegentlich zu Tränen“, schreibt Gustav Seibt in der Süddeutschen Zeitung. Die Adaption für die Bühne von Robert Koall wurde vom Ensemble des Jungen DT eingerichtet, inszeniert hat Alexander Riemenschneider. Wir werden mehrere Aufführungen dieser wunderbaren Bühnenversion in unserem Studio spielen und hoffen, dass sich auch das grandiose Konzept der „Herbstcamps“ des Jungen DT auf Leverkusen übertragen lässt. Natürlich setzen wir auch die Zusammenarbeit mit der „HfS“, der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, fort. Die Uraufführung von Barfuß auf dem Eise von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont wird mit Studentinnen und Studenten der „HfS“ sowie der Hochschule für Musik und Tanz Köln besetzt. Einen ganz besonderen Stellenwert nimmt im Bayer-Jubiläumsjahr 2013 natürlich die Ausstellung Sammlung Bayer im Martin-Gropius-Bau ein. Im Ostflügel der ersten Etage werden rund 240 Exponate aus der weit über 2000 Werke umfassenden Sammlung gezeigt werden. Der Vorsitzende des Vorstandes der Bayer AG, Dr. Marijn Dekkers, wird die Ausstellung im Rahmen einer Vernissage am 21. März 2013 eröffnen. Die Uraufführung der Musikalischen Bildreflexion zu Gerhard Richters Abstract Picture (555) von Walter Steffens wird am 12. bzw. 13. April 2013 in Leverkusen und im Radialsystem Berlin stattfinden. Bei diesem Auftragswerk von Bayer Kultur handelt es sich um ein Violinkonzert. Alina Pogostkina (Bild links) ist die Solistin, es spielt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Martyn Brabbins. Die Berlin-Partner von Bayer Kultur www.gropiusbau.de www.hfs-berlin.de www.deutschestheater.de/junges_dt www.rias-kammerchor.de Kulturachse Leverkusen-Berlin 120 L’art e del mondo Neben unseren stART-Künstlern sind auch die Musikerinnen und Musiker von l’arte del mondo mittlerweile nicht mehr aus dem Erscheinungsbild des Bayer Kulturhauses wegzudenken. Das Orchester unter der künstlerischen Leitung von Werner Ehrhardt probt und konzertiert im Bayer Kulturhaus, nimmt hier CDs auf und beteiligt sich an unserem education-Projekt Mitmachen!. Der eine oder andere der Instrumentalisten, wie z. B. Petar Mancev, Emilio Percan oder Luca Quintavalle, sind darüber hinaus auch an anderen Produktionen von Bayer Kultur beteiligt. Außergewöhnliche Projekte werden gemeinsam entwickelt und tragen einerseits maßgeblich zum inhaltlichen Profil des Bayer Kultur-Spielplans bei, während für das Orchester die Arbeitsbedingungen im Bayer Kulturhaus sowie die Partizipation von Bayer Kultur an den wichtigsten Konzert-, Opern- und CD-Projekten diese überhaupt erst möglich machen. Werner Ehrhardt und sein Ensemble erobern mit Solisten wie Viktoria Mullova, Xavier de Maistre, Daniel Hope oder Edita Gruberová nach und nach die wichtigsten Konzertpodien der Welt. In der Spielzeit 2012/13 wird es vier gemeinsame Projekte geben, drei davon in unserem neuen Opernabonnement angesiedelt: Schon 2011 feierte Karsten Gundermanns Bearbeitung von Christoph Willibald Glucks Le Cinesi bei den Musikfestspielen Potsdam-Sanssouci einen sensationellen Erfolg, an dem neben den hervorragenden jungen Solisten maßgeblich auch der Regisseur Igor Folwill sowie Werner Ehrhardt und sein Orchester beteiligt waren. Das Besondere an der Bearbeitung: Karsten Gundermann hat zwei neue Rollen integriert, die mit Künstlern der National Peking Opera Company besetzt sind; auch die Orchesterpartitur Glucks ist durch etliche traditionelle chinesische Instrumente der Peking-Oper erweitert. In der Bayer Kultur-Ausgrabungsreihe Opern aus den Archiven der Welt stellen wir in dieser Spielzeit zum ersten Mal einen deutschen Komponisten vor: Johann Abraham Peter Schulz, der Komponist des Volksliedes Der Mond ist aufgegangen. Er wirkte als Hofkapellmeister am dänischen Hofe in Kopenhagen und komponierte dort etliche, zu seiner Zeit sehr bekannte Opern, wie z. B. Peters Bryllup (Peters Hochzeit). In Kooperation mit den Musikfest- spielen Potsdam-Sanssouci und l’arte del mondo wird dieses Stück als Erstaufführung des 20./21. Jahrhunderts szenisch in Potsdam und Leverkusen zu sehen sein. Eine spannende Entdeckung. Edita Gruberová singt wieder Mozart – nach langen Jahren der Abstinenz. Und darauf freut sich eine weltweite Fangemeinde. Die Premiere findet im Bayer Kulturhaus Leverkusen statt! Begleitet von l’arte del mondo und unter der Leitung von Werner Ehrhardt ist auch dieses Konzert mit Arien und Orchesterwerken des Salzburger Genius Bestandteil des neuen Opernabos. Im Rahmen der Sinfoniekonzert-Reihe arbeitet l’arte del mondo auf Anregung von Bayer Kultur und im Kontext der Kulturachse Leverkusen-Berlin zum ersten Mal mit dem weltweit geschätzten RIAS Kammerchor zusammen. Auch hier wird kein Standardprogramm erarbeitet, denn die Trauersinfonie und Trauermusik für Gustav III. von Joseph Martin Kraus darf als veritable Ausgrabung bezeichnet werden. Stilistisch weist dieses Stück zum Teil deutlich über die Klassik hinaus in Richtung Romantik, weshalb ihm Schuberts As-Dur Messe gegenüber gestellt wird: der l’arte del mondo-Beitrag zu unserer Schubert-Spielzeit. www.lartedelmondo.de l’arte del mondo 122 stART Valentin Radutiu (Violoncello) und Alexander Krichel (Klavier) heißen unsere beiden neuen stART-Künstler. Es beginnt eine dreijährige, intensive Zusammenarbeit und wir freuen uns sehr auf diese beiden jungen, außergewöhnlichen Musiker und heißen sie bei Bayer Kultur herzlich willkommen! Gleich zu Beginn unserer ersten gemeinsamen Spielzeit wird es sehr interessante Projekte geben: Schon im August spielt Alexander Krichel im Bayer Kulturhaus – Bezug nehmend auf unser Spielzeitthema – seine erste SONY-CD mit Werken von Robert Schumann und Franz Schubert ein. Mit diesem Repertoire stellt er sich auch bei seinem Recital am 26. Februar 2013 seinem Leverkusener Publikum vor. Schon am 13. September 2012 präsentiert sich Valentin Radutiu mit seinem Klavierpartner Per Rundberg in der Kammermusik-Reihe, wobei die Sonate seines rumänischen Landsmanns George Enescu eine veritable Entdeckung darstellt. In der Sinfoniekonzert-Reihe wird Valentin Radutiu am 12. März 2013 neben dem Schumann-Konzert auch das exorbitant schwierige Konzert für Violoncello und Kammerorchester Über die Grenze von Peter Ruzicka interpretieren, das unser Spielzeitthema idealtypisch fokussiert und das im übrigen auch auf CD dokumentiert werden wird. Dass sich die beiden neuen stART-Künstler auch in unserem education-Projekt Mitmachen! engagieren werden, ist sozusagen „Ehrensache“. Wir dürfen also gespannt sein und wir laden Sie, liebe Musikfreunde, sehr herzlich ein, diese beiden fantastischen jungen Musiker in den nächsten drei Jahren auf ihrem Weg bei Bayer Kultur zu begleiten! Nach drei Jahren galt es am Ende der Saison 2011/12 aber auch „Adieu“ zu sagen, und zwar zu Hardy Rittner und dem Signum Quartett, unseren stART-Künstlern der ersten Generation. Leichtgefallen ist das nicht. Denn die drei Jahre einer sehr intensiven und produktiven Zusammenarbeit waren nicht nur künstlerisch bereichernd, sondern auch menschlich sehr angenehm. Wir sind als Freunde auseinandergegangen. Und wir werden uns ganz sicher nicht aus den Augen verlieren! Tschüss und „Toi Toi Toi“ für den weiteren künstlerischen Weg! stART ist ein Förderprojekt für den hochtalentierten künstlerischen Nachwuchs aller Bayer Kultur-Sparten, neben MUSIK also auch OPER, SCHAUSPIEL, KUNST und TANZ (nebenstehendes Foto zeigt eine Szene aus der Uraufführung von Milla Koistinens Choreographie No one escapes the spectacle of hapiness in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin). Auch in diesen Sparten wird es weiterhin Förderprojekte geben. In der aktuellen Spielzeit etwa die Uraufführung von Barfuß auf dem Eise von Julia Riegel und Caroline Neven Du Mont in Kooperation mit der Busch-Hochschule und der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Das Benjamin Schaefer Trio wird in seinem letzten Förderjahr seine musikalischen Erfahrungen einer SüdafrikaTournee vorstellen: Zusammen mit der südafrikanischen Sängerin Melanie Scholtz werden Benjamin Schaefer, Robert Landfermann und Markus Rieck in der Jazz at midnight-Reihe am 3. November 2012 ihren letzten stARTAuftritt haben. Auch in der neuen Abo-Reihe Junge Oper Leverkusen ist mit der zeitgenössischen Kammeroper Leinen aus Smyrna in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln ein stART-Projekt enthalten. Das gilt ebenso für die Zusammenarbeit mit den Leverkusener Jazztagen bei den future sounds, wo wir die zwei interessantesten jungen Formationen Azulcielo und Mo’ Blow zur Jazz-Kulisse bzw. zu Jazz at midnight eingeladen haben. A propos baldiges Wiedersehen: Die bei seinen Fans sehr beliebten öffentlichen Generalproben des Signum Quartetts wird es weiterhin geben. Valentin Radutiu Alexander Krichel Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin Benjamin Schaefer Trio Junge Oper Leverkusen future sounds | Seiten 9, 20, 99 | Seiten 9, 26, 101 | | | | Seiten 60, 94 Seite 30 Seiten 34 f. Seiten 28, 31, 110 stART 124 zugabe Bayer Kulturhaus Schloss Morsbroich Konzerte Leverkusener Musiker 2012/13 KLM 214: Blaupause KLM 218: Im Volkston Jazz Quartett Gregor Schor, Saxophon | Volker Heuken, Vibraphon Henri Lossignol, E-Bass | Falk Zimmermann, Schlagzeug Werke von Shorter, Coltrane, Davis, Heuken SO 30.09 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen KLM 215: Vielsaitig Stefan Seehausen, Gitarre | Werke von Simon, Guimaraes (genannt „Pernambuco“), Villa-Lobos, Bonfa, Pascoal SO 11.11 | 17:00 | Kirche St. Antonius, Leverkusen KLM 216: Wer zählt die Völker, nennt die Namen – Weihnachten ist überall! Ein musikalisch-literarisches Adventsprogramm mit den Rheinnixen Camille van Lunen, Sopran | Juliane Berg, Mezzosopran Elke Schäfer-Ludin, Klavier | Vreneli Busmann, Schauspielerin Werke von Cornelius, Reger, Britten, Debussy, Ravel, Nin u. a. SO 09.12 | 11:00 | Schloss Morsbroich, Leverkusen Judith Ermert, Violoncello | Falko Steinbach, Klavier Werke von Schumann, Prokofiev, Hindemith, Steinbach SO 17.03 | 11:00 | Schloss Morsbroich, Leverkusen KLM 219: Junge Talente Rafael Lipstein, Klavier Werke von Bach, Ravel, Chopin SO 14.04 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen KLM 220: Mein Leverkusen – eine musikalische Stadtreise UA Kinderkonzert für alle ab 6 Jahren Stefan Esser, Komponist | Clapstick, Percussion-Ensemble unter Leitung von Heinz-Reiner Schiefer | Schülergruppen der Hugo Kükelhaus-Schule und der GGS Erich-Klausener-Schule In Zusammenarbeit mit „Leverkusen ein starkes Stück Rheinland e. V.“ SO 30.06 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen KLM 217: Grenzen überschreiten Ensemble con Marimba je EUR 8,50 | 6 (Kinder bis 14 Jahren: EUR 4,50 – nur am 30.06) Simon Roloff, Marimbaphon | Martina Schultze, Flöte Peter Stein, Violine | Matthias Wehmer, Violoncello Werke von Sweelinck, Bach, Haydn, Debussy, Anderson u. a. Die Konzerte Leverkusener Musiker (künstlerische Leitung: Camille van Lunen) sind eine Kooperation von Bayer Kultur und KulturStadtLev. SO 13.01 | 11:00 | Schloss Morsbroich, Leverkusen 125 kultur.bayer.de Siegerbild 2011 Theaterführung Bayer-Blasorchester UNEP-Bayer-Kindermalwettbewerb Theaterführungen Die kulturellen Vereine Der internationale UNEP-Kindermalwettbewerb, der nun schon zum 20. Mal stattfand, ist seit 2004 Bestandteil einer Partnerschaft, die Bayer und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) mit einer Vielzahl von Maßnahmen rund um den Globus umsetzen. Der Wettbewerb hatte das Motto Das Leben in den Wäldern und lehnte sich an das von den Vereinten Nationen ausgerufene „Internationale Jahr der Wälder 2011“ an. Rund 600.000 Mädchen und Jungen von sechs bis 14 Jahren aus 99 Ländern reichten ihre Bilder ein. In China wurde mithilfe der Unterstützung eines lokalen Partners außerdem ein spezieller chinesischer Malwettbewerb veranstaltet, an dem 3,4 Millionen junge Chinesen teilnahmen, so dass die Gesamtteilnehmerzahl die absolute Rekordmarke von 4 Millionen Bildern erreichte. Die Bilder dieses Wettbewerbs touren durch verschiedene Städte und erfreuen sich größter Beliebtheit. Grüne Lebenswelten lautet übrigens das diesjährige Motto. Wie viele Personen passen in einen Orchestergraben? Wo halten sich die Künstler vor und nach ihrem Auftritt auf? Das Bayer Kulturhaus mit seiner über 100-jährigen Geschichte ist nicht nur ein traditionsreicher Musentempel, sondern ein moderner Theaterbetrieb, und wird jedes Jahr von weit über 40.000 Menschen besucht. Mit dem neuen Angebot der Theaterführungen werden interessierte Besucher an die Stellen des Hauses geführt, die sonst nicht sichtbar und zugänglich sind. Darüber hinaus gibt es einen Einblick in die Kultur- und Sozialgeschichte der Bayer AG, die mit Bayer Kultur seit über 100 Jahren eine eigene Abteilung zur Organisation ihres Kulturlebens unterhält. Termine für Schulklassen ab Jahrgangsstufe 8 und Gruppen können im Kartenbüro gebucht werden. Schauspiel, Fotografie, Chorgesang, Instrumentalmusik – das künstlerische Engagement der Bayer-Mitarbeiter ist vielseitig. In 17 Vereinen an den Standorten Leverkusen, Wuppertal, Dormagen und Krefeld können sowohl Mitarbeiter als auch nicht werksangehörige Personen ihre Talente entfalten. Die Unterstützung der Vereine, die seit 2012 alle eigenständige e. V.s sind, ist wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Engagements der Bayer AG. Von den insgesamt sieben kulturellen Vereinen am Standort Leverkusen können die Bayer-Philharmoniker, der Männerchor und das Bayer-Blasorchester auf ein mehr als 100-jähriges Bestehen zurückblicken. Die Konzerte der Leverkusener Ensembles gehören fest zum kulturellen Leben der Stadt. Zahlreiche Konzertreisen machten die Orchester und Chöre weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Teilnehmerzahl: max. 20 Personen bzw. eine Schulklasse pro Führung Dauer: 1,5 bis 2 Stunden Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41283 bayer.de/de/ kultur-und-hobby-vereine.aspx unep.bayer.de Zugabe 126 service Erholungshaus – Kulturhaus der Bayer AG Kloster Knechtsteden Basilika Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Abendkasse 0214.30-65973 Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Nobelstraße 37 51373 Leverkusen Forum Am Büchelter Hof 9 51373 Leverkusen Wienand-Kayser-Straße 123 41540 Dormagen Altenberger Dom Eugen-Heinen-Platz 51519 Odenthal Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Abendkasse 0214.4064157 Schloss Morsbroich Historische Stadthalle Johannisberg 40 42103 Wuppertal Gustav-Heinemann-Straße 80 51377 Leverkusen Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Kirche St. Antonius Burg Linn Rheinbabenstraße 85 47809 Krefeld Große Kirchstraße 36 51373 Leverkusen Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Kartenbüro 02151.583611 Kreismuseum Zons Schloßstraße 1 41541 Dormagen (Zons) Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Service 128 Bitte nehmen Sie platz Forum Leverkusen Erholungshaus Kulturhaus der Bayer AG Leverkusen Bühne 1 38 16 0 17 8 18 84 80 16 8 16 9 25 9 26 0 34 8 34 9 43 9 44 0 52 8 75 6 74 85 163 255 263 345 351 438 01 174 254 264 86 162 175 02 03 04 05 06 344 352 07 437 09 08 33 34 44 117 130 43 118 12 9 209 219 220 300 9 9 2 307 308 392 391 396 7 9 3 208 10 52 9 11 61 9 62 0 70 8 70 9 12 13 14 15 79 80 88 894 972 19 20 21 1 1 1 1 1 1 1 1 1 16 19 20 23 26 25 26 26 25 26 27 28 10 1 1 11 12 19 20 1 1 13 14 19 20 1 15 19 14 20 14 1 16 20 1 1 17 18 19 20 1 19 19 4 1 20 20 1 1 21 22 23 24 19 20 1 1 1 01 22 02 21 03 20 21 1 04 05 06 07 20 20 1 1 15 19 1 1 1 1 23 08 09 1 1 22 D 01 02 15 06 07 1 15 927 938 A B C 03 04 05 1 Seitenbalkon l. 9 39 3 12 4 12 4 21 5 21 3 30 4 30 4 39 5 39 3 48 4 48 4 57 5 57 3 66 4 66 4 5 7 5 75 3 84 5 Kleiner Saal 79 1 Großer Saal 1 Seitenbalkon r. Bühne 20 21 22 Empore MUSIK | TANZ Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3 Preisgruppe 4 Reihe 1-11 Seite Reihen 1-10 | Reihen 12-16 Reihe 17-20 Reihe 21-22 Großer Saal Kleiner Saal MUSIK | OPER | SCHAUSPIEL MUSIK | SCHAUSPIEL Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3 Preisgruppe 4 Preisgruppe 1 Reihe 1-13 Preisgruppe 2 Reihe 14-15 Preisgruppe 3 Seitenbalkon Reihe A-D | Reihe 1-13 Reihe 14-24 Reihe 1-4 Empore | Seitenbalkon Reihe 5-7 Empore TANZ | MUSIK (Sinfoniekonzerte) Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3 Preisgruppe 4 129 kultur.bayer.de Reihe A-D | Reihe 1-17 Reihe 18-24 | Reihe 1-2 Empore Reihe 13-4 Empore | Seitenbalkon Reihe 5-7 Empore Nehmen Sie Platz 130 Preise karten | abos 12/13 Einzelkarten Abonnements PG 1PG 2PG 3PG 4 MUSIK Sinfoniekonzerte Kammermusik Klavier Neujahrskonzert Altenberg Knechtsteden Coup de Cœur Jazz at midnight Leverkusener Jazztage Konzerte Leverkusener Musiker WDR Big Band 33 € 30 € 25 € 19 € 25 € 19 € 22 € 17 € 29 € 26 € 23 € 20 € 25 € 20 € 15 € 10 € 40 € 32,50 € 25 € 15 € 15 € 8€* Preis wird bekannt gegeben 8,50 | 6 € (Kinder bis 14 Jahren: 4,50 € nur am 30.06) 20 € OPER Oper im Großen Saal Oper im Studio 43 € 20 € 38 € SCHAUSPIEL klassisch | modern heute Boulevard & Broadway Studio 23 € 18 € 33 € 17 € 21 € 15 € 30 € 18 € 16 € 25 € 19 € TANZ 33 € 30 € 25 € 19 € -8+x | Kinder 7|4€ 30 € Bei vier Personen, die eine -8+x-Vorstellung besuchen, erhält ein Kind (bis zu 14 Jahren) freien Eintritt. -16+x | Jugend Einzelkarte 18 | 8 € In der Kulisse 8€* * freier Eintritt für Besucher der Vorstellung auf der Hauptbühne am gleichen Tag (nach Verfügbarkeit – Zählkarten erforderlich) Mitmachen! Exkursion 5€ KUNST Der Eintritt zu den Ausstellungen und Vernissagen sowie die Teilnahme an allen öffentlichen Führungen ist kostenlos. Sonderführungen sind auf Anfrage (Tel. 0214.30-41283/-84) für Gruppen möglich. 131 kultur.bayer.de 20 € PG 1PG 2PG 3PG 4 MUSIK 132 € 120 € 99 € 75 € Sinfoniekonzerte (6x) 105 € 78 € Kammermusik (6x) Klavier (6x) 96 € 72 € Oper Junge Oper Leverkusen (4x) 105 € 95 € 77 € 56 € SCHAUSPIEL klassisch | modern (5x) heute (5x) Boulevard & Broadway (5x) Studio (5x) 87 € 70 € 110 € 65 € 80 € 67 € 60 € 100 € 85 € 65 € TANZ (5x) 110 € 100 € 85 € 65 € -16+x | Jugend (6x) 24 € Wahl-Abonnement (5x) 70 € Die Wahl-Abonnements setzen sich aus fünf Veranstaltungen zusammen. Es gibt drei verschiedene Kombinationsmöglichkeiten: -Wahl-Abonnement BUNT: Aus den Reihen Sinfoniekonzerte, Klavier, Kammermusik, SCHAUSPIEL und TANZ je eine Veranstaltung. -Wahl-Abonnement MUSIK: Alle fünf Termine müssen aus den drei Reihen Sinfoniekonzerte, Klavier und Kammermusik (jeweils mind. einmal) ausgewählt werden. -Wahl-Abonnement THEATER: Aus den drei SCHAUSPIEL-Reihen klassisch, modern und heute, TANZ und Studio je eine Veranstaltung. Ihr Kartentelefon bei Bayer Kultur 0214.30-412 83/-84 Ihr Karten-/Abonnementbüro im Bayer Kulturhaus Leverkusen Nobelstraße 37 | 51373 Leverkusen Telefon 0214.30-41283/84 Telefax 0214.30-41285 [email protected] Öffnungszeiten MO-DO 9:00-16:00 FR 9:00-13:00 Kurzparkmöglichkeit (max. 15 Min.) am Kartenbüro vor dem Theaterbistro Kulisse. Abendkasse Bayer Kulturhaus Leverkusen 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn Telefon 0214.30-65973 Abendkasse Forum Leverkusen Am Büchelter Hof 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn Telefon 0214.406-4157 Karten gibt es auch im Netz unter kultur.bayer.de und bei Die Abo-Reihe Junge Oper Leverkusen bietet vier hochkarätige Musiktheaterproduktionen an. Abonnenten anderer Abo-Reihen erhalten 10% Ermäßigung bei zusätzlicher Buchung des Opern-Abos. Jazz at midnight ist eine Veranstaltungsreihe, die jeweils im Anschluss an eine SCHAUSPIEL- oder MUSIK-Vorstellung beginnt. Für Besucher dieser vorangehenden Veranstaltungen ist der Eintritt zu Jazz at midnight frei (nach Verfügbarkeit – Zählkarten erforderlich). Bei den Veranstaltungen der Jazz-Kulisse wird eine kostenlose Betreuung für Kinder ab 3 Jahren angeboten (Anmeldung erforderlich). Der Brunch kostet zusätzlich 14/7 € und muss im Kartenbüro reserviert werden. Preise Karten Abonnements 132 Das kleingedruckte Abonnements-/Kartenbedingungen Neue Abonnements Zur Neuanmeldung dienen die Bestellkarten, die der Spielzeitbroschüre beigefügt sind. Neuanmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet und nach Verfügbarkeit der vorhandenen Plätze gebucht. Sind in der gewünschten Preisgruppe keine Plätze mehr vorhanden, nehmen wir mit Ihrem Einverständnis eine Zuweisung in der nächstmöglichen Preisgruppe vor. Zu diesem Zweck erbitten wir die entsprechende Angabe auf der Bestellkarte. Die Anmeldefrist endet am 30. Juni 2012. Kündigungen Kündigungen bestehender Abonnements müssen bis spätestens 30. Juni 2012 schriftlich eingereicht werden. Ersatzausweis Bei Verlust des Abonnementausweises wird für die Ausstellung eines Ersatzausweises eine Bearbeitungsgebühr von 2,50 € pro Ausweis erhoben. Wahl-Abonnement Wir bieten drei Wahl-Abonnements an. Sie bestehen jeweils aus fünf Veranstaltungen (siehe Seite 129). Das Kontingent hierfür ist begrenzt; die Vergabe erfolgt nach dem zeitlichen Eingang der Bestellung. Die Platzzuteilung erfolgt nach Verfügbarkeit freier Plätze in allen Preiskategorien (MischAbo). Das Wahl-Abonnement gilt für eine Spielzeit. Gutscheine für Abonnenten Alle Abonnenten von Bayer Kultur erhalten einen Gutschein für eine Eintrittskarte außerhalb der eigenen Veranstaltungsreihe zum Tarif von 5,00 €. Der Gutschein wird zusammen mit der Rechnung für das Abonnement versandt und ist nur für die laufende Spielzeit gültig. Jugend-Abo Der Abo-Flyer ist im Kartenbüro erhältlich. Zur Bestellung dient die Bestellkarte Jugend-Abo. Im Jugend-Abonnement werden nach Verfügbarkeit Karten an Auszubildende, Schüler, Studenten, Wehrpflichtige und Zivildienstleistende (bis zu 27 Jahren) ausgegeben. Jugend-Abonnenten sind verpflichtet, am Eingang ihren Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen. Die Anmeldefrist für das Jugend-Abo endet am Mittwoch, 12. September 2012. Das Abonnement gilt für eine Spielzeit. 133 kultur.bayer.de Garderobe Bei allen -8+x- und -16+x-Veranstaltungen ist die Garderobe kostenlos. Einzelkarten im Vorverkauf Zur Bestellung von Einzelkarten dient die EinzelkartenBestellkarte. Einzelkartenbestellungen werden erst nach der Abonnementeinteilung, jedoch in der Reihenfolge des Eintreffens, bearbeitet. Einzelkarten können auch bei allen Vorverkaufsstellen von KölnTicket.DERTICKETSERVICE und über das Internet (kultur.bayer.de) erworben werden. Für die Bearbeitung von Rechnungen, Eintrittskarten u. a. wird eine Gebühr von je 1 € erhoben. Ermäßigungen Auszubildende und Schüler zahlen für alle Vorstellungen von Bayer Kultur nur 8 €. Studenten, Wehrpflichtige, Zivildienstleistende (bis zu 27 Jahren), Schwerbehinderte (ab 60%) und Inhaber des Ausweises „Leverkusen für alle“ erhalten auf Einzelkarten eine Ermäßigung von 50%. Inhaber ermäßigter Eintrittskarten sind verpflichtet, am Eingang ihren Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen. Familienkarte 3 plus 1 Bei vier Personen, die eine -8+x-Vorstellung besuchen, erhält ein Kind (bis zu 14 Jahren) freien Eintritt. Zahlungsmodalitäten Für alle Kartenbestellungen gelten folgende Regelungen: • Mit Einzugsermächtigung Falls Sie uns eine Einzugsermächtigung erteilt haben, werden Ihnen Ihre Eintrittskarten mit Rechnung zugeschickt. • Ohne Einzugsermächtigung Falls Sie uns keine Einzugsermächtigung erteilt haben, wird Ihnen eine Rechnung/Reservierungsbestätigung zugesandt. Nach Zahlungseingang werden Ihnen die Karten zugeschickt; sie können aber auch im Kartenbüro gegen Baroder EC-Kartenzahlung abgeholt werden. AGB Hinweise Allgemeine Geschäftsbedingungen Die nachstehenden allgemeinen Geschäftsbedingungen werden mit einer Kartenbestellung und durch die automatische Verlängerung des Abonnements anerkannt. Die personenbezogenen Daten der Eintrittskartenkäufer werden unter Einhaltung des Datenschutzrechtes in dem für die Durchführung des Vertrages erforderlichen Umfang im automatisierten Verfahren erhoben, bearbeitet und genutzt. Bayer Kultur behält sich Programm- und Besetzungsänderungen vor. Einzel- und Abonnementkarten können grundsätzlich nur gegen Umtauschscheine zurückgegeben werden. Für die Bearbeitung berechnen wir eine Gebühr von 1,50 €. Tickets werden dann von Bayer Kultur zurückgenommen, wenn die Veranstaltung abgesagt und das Programm geändert wird. Eine Rücknahme der Karten erfolgt im Regelfall nur bis zu vier Wochen nach dem Veranstaltungstermin. Die Vorschriften über Fernabsatzverträge finden gemäß § 312 b Abs. 3 Nr. 6 BGB auf Verträge über Dienstleistungen im Bereich der Freizeitgestaltung keine Anwendung. Dem Ticketkäufer steht daher kein zweiwöchiges Widerrufsrecht zu. Bei -8+x-Veranstaltungen im Studio sind die ersten vier Reihen für Kinder freizuhalten. Spielplan-Informationen Der Leporello mit den aktuellen Spielplan-Informationen wird den Abonnenten und Einzelkartenbestellern (auf Wunsch auch allen weiteren Interessenten) alle zwei Monate kostenlos zugesandt. Termin- und Programmänderungen sowie Zusatzveranstaltungen werden im Leporello bekannt gegeben. Kurzfristige Änderungen werden in der Tagespresse und auf kultur.bayer.de veröffentlicht. Nur in Ausnahmefällen erfolgt eine schriftliche Mitteilung. Parken Rund um das Kulturhaus gibt es nur wenige Parkmöglichkeiten. Nutzen Sie bitte die Parkhäuser Kaufhof oder Deutsche Bank/P&C. Die Zufahrt für diese beiden Parkhäuser erfolgt über die Wöhlerstraße. Die Tiefgarage Forum liegt direkt im Gebäudekomplex. Ab 18:00 Uhr gilt in allen drei Parkhäusern ein Abendtarif von 2 €. Taxi-Vorbestellung Bei den Veranstaltungen im Bayer Kulturhaus und im Forum können Sie vorher und in der Pause ein Taxi für Ihre Heimfahrt bestellen. Eintrittskarten = Fahrkarten VRS Auch in der Spielzeit 2012/13 gelten Ihre Abonnement- bzw. Eintrittskarten als Fahrkarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS). Die Gültigkeit beginnt jeweils vier Stunden vor der Veranstaltung. Die Rückfahrt muss bis Betriebsschluss (03:00 Uhr des Folgetages) beendet sein. Abendkasse An der Abendkasse ist keine Beratung und kein Vorverkauf für andere Veranstaltungen möglich. Umtausch Bereits gekaufte Karten können nur bis 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn zurückgegeben werden. Das Kleingedruckte 134 impressum Impressum Bildnachweis | © Herausgeber Bayer AG Communications Bayer Kultur Verantwortlich Dr. Volker Mattern Redaktion Silke Schenk Texte Jürgen Hartmann, Volker Mattern, Reiner Ernst Ohle, Carolin Sturm, Bettina Welzel, Rike Zoebelein und Ute Mader (Filmstudio) Redaktionelle Mitarbeit/ Organisation Regina Bernt, Doris Joosten, Rainer Konertz, Rita Lattka, Petra Pietsch, Marnie Schreiber Designkonzept Büro Kubitza, Leverkusen Layout und Realisation wedeldesign, Bochum Lithografie seventi Lichtbildmanufaktur oHG, Bochum Druck Kunst- und Werbedruck GmbH, Bad Oeynhausen Auflage 25.000 Redaktionsschluss 05. April 2012 © Bayer AG Communications | Bayer Kultur 2012 Heike Weber, VG Bild-Kunst Bonn 2012, Titelseite und S. 2 | Pedro Malinowski, S. 6 | René Ledrado, S. 8 | Collage: Caroline Neven Du Mont S. 10 | Pedro Malinowski, S. 14 | Christian Jungwirth, S. 16/17 | Kevin Shaw, S. 17 | Christian Schneider, S. 18 | Christine Longère, S. 19 | Matthias Heyde, S. 19 | Rüdiger Breitbach, S. 20 | Irène Zandel, S. 21 | Uwe Arens , S. 21 | Keith Pattison, S. 22 | Christina Feldhoff, S. 22 | Marco Borggreve, S. 23 | fotoweinwurm.at, S. 23 | Susie Knoll, S. 24 | Akira Muto, S. 24 | Marion Koell, S. 25 | Uwe Arens, S. 25 | Steven Haberland, S. 26 | Gela Megrelidze, S. 27 | Reiner Leigraf, S. 28 | Ines Kaiser, S. 29 (2x) | Raphael Sprenger, S. 30 | Kevin Gray, S. 36 | Lutz Voigtländer, S. 31 | Martin Roos, S. 32 | Hanne Engwald, S. 37 | Kreismuseum Zons, S. 33 | Pedro Malinowski, S. 34 | peuserdesign.de, S. 38 | Hochschule für Musik und Tanz Köln, S. 39 | Michael Poehn, S. 40 | peuserdesign.de, S. 41 | Julieta Cervantes, S. 42 | Pedro Malinowski, S. 44 | Urban Jörén, S. 46 | Sakari Viika, S. 46 | Emanuel Gat Dance, S. 47 | Hermann Sorgeloos, S. 48 | Sandrine Penda, S. 48 | Julieta Cervantes, S. 49 | Tine Edel, S. 50 | Pedro Malinowski, S. 54 | Silke Winkler, S. 56 | Matthias Horn, S. 57 | Andreas Köhring, S. 56 | Matthias Dreher, S. 58 | Birgit Hupfeld, S. 59 | Mayk Azzato, S. 60 | Caroline Neven Du Mont, S. 60 | Silke Winkler, S. 61 | Bo Lahola, S. 62 | Marion Bührle, S. 31 | Max Messer, S. 64 | Hermann Posch, S. 64 | Kerstin Schomburg, S. 65 | Bo Lahola, S. 66 | KantTheaterBerlin, S. 67 | Das Ballaststofforchester, S. 68 | Kai-Uwe Schulte-Bunert, S. 69 | Traumtheater SALOME, S. 70 | Xavier Bonnin, S. 70 | Wolfgang Fuchs, S. 71 | Bernhard Fuchs, S. 72 | Dani Schnoer, S. 73 | Carsten Nuessler, S. 74 | Dirk van Uden, S. 74 | Janine Guldener, S. 75 | Margarita Broich, S. 76 | Pedro Malinowski, S. 78 | Margarita Broich, S. 80 (2x) | Kurt Wanski, S. 81 (2x) | Hanne Engwald (2x), S. 80 | Pedro Malinowski, S. 84 | DigiPott, S. 86 | o.A., S. 86 | Patrick Pfeiffer, S. 86 | Meyer Originals, S. 87 | Joachim Dette, S. 87 | Ursula Kaufmann, S. 87 | Random House, S. 88 | Pedro Malinowski, S. 88 | Laterna Musica, S. 88 | Theater Kontra-Punkt, S. 89 | Hanne Engwald, S. 89 (2x) | Arno Declair, S. 90 | Vladimir Majdandzic, S. 92 | Hilda Lobinger, S. 92 | Arno Declair, S. 93 | Hilda Lobinger, S. 93 | Caroline Neven Du Mont, S. 94 | Hermann Sorgeloos, S. 94 | Christine Hellweg, S. 95 | Annette Lynen, S. 95 | Hanne Engwald, S. 97 | Pedro Malinowski, S. 98 | Iva Dimovska, S. 99 | Rüdiger Breitbach, S. 99 | Random House, S. 99 | Caroline Neven Du Mont, S. 100 | Jan Malý, S. 100 | Pedro Malinowski, S. 100 | Laterna Musica, S. 101 | Steven Haberland, S. 101 | Christine Hellweg, S. 101 | Vladimir Majdandzic, S. 102 | Patrick Pfeiffer, S. 102 | Stefan Müller, S. 103 | Charles Duprat, S. 103 | Hanne Engwald, S. 104 | Iko Freese, S. 106 | Andreas Rentz, S. 106 | Xavier Bonnin, S. 107 | Thomas Lueders, S. 107 | Agentur Tatsch, S. 107 | Christine Ferstl, S. 107 | Gunter Glücklich, S. 108 | Angelika Huber, S. 108 | Felix Brüggemann, S. 109 | Volker Albers, S. 109 | Mario Burbano, S. 110 | Illustration: Büro Kubitza, S. 112 | Matthias Heyde, S. 116 | peuserdesign.de, S. 118 | Ursula Kaufmann, S. 120 | Pedro Malinowski, S. 122 | KulturStadtLev, S. 122 | Bayer AG, S. 123 | Hanne Engwald, S. 123 | Bayer AG, S. 123 | Pedro Malinowski, S. 124 | Pedro Malinowski, Umschlagseiten innen (vorne und hinten) Für die Überlassung der übrigen Fotos danken wir den Künstlern und Künstleragenturen. 135 kultur.bayer.de team kulturhaus Team Besucherempfang Team Technik & Ausstellungsaufsicht Hinten vlnr: Marita Welt, Ingrid Zabelberg, Bettina Lucas, Denise Skoko, Doris Strack, Nina Raulf, Manuela Jiritschka, Telse Bartsch, Ingrid Krinis Vorn vlnr: Mechthild Haber, Germaine Bähr, Silvia Weyh, Elfi Grimm, Aruna Lass | Es fehlen: Kerstin Lass, Sylvia Lass, Helga Sando 1. Reihe vlnr: Dieter Pogadl, Stephan Teschke, Sven Jurgeit, Bettina Welzel (Referat TANZ) | 2. Reihe vlnr: Bärbel Schadwinkel, Jan Bednarski, Heinz Wirtz, Paul Strehlow, Horst Krohn, Hans-Peter Fetten, Guido Paulus, Alexander Kruska, Michael Kalis, Stefan Kuhbrügge (Aushilfe) | 3. Reihe: Sönke Feuser | Es fehlen: Roland Tebarth, Klaus-Dieter Kuhn, Hans Büchel, Joachim Buczynski, Manfred Thunig, Peter Aschenbroich, Ulrich Schenzer, Peter Friedrichs, Tobias Hambitzer (Azubi) sowie Uwe Hoffmann, Martin Sandkühler, Paul Reichenbach, Heinz Polak (alle Ausstellungsaufsicht) kultur.bayer.de