Technische Universität München Study Project – Umweltingenieurwesen Workload: 15 ECTS, 450 Stunden Thema: Klassifizierung hydrologischer und hydraulischer Modelle aus der wasserwirtschaftlichen Praxis Kooperation zwischen Fachgebiet Hydromechanik und Lehrstuhl Hydrologie (Prof. Disse) Ausgangslage: Nach Liebscher und Mendel (2010) werden in Deutschland derzeit rund 60 verschiedene hydrologische Modelle für wasserwirtschaftliche Fragestellungen verwendet. Auch eine Studie der englischen Umweltbehörde zum Einsatz von hydraulischen Modellen (Néelz und Pender, 2009) ergab ein breites Spektrum an eingesetzten Modellen. Viele hydrologische Untersuchungen finden in anthropogen stark überprägten Einzugsgebieten statt, daher ist es von Vorteil, zusätzlich zu den grundlegenden hydrologischen Prozessen, auch z.B. Aus- und Umleitungen oder Speicher simulieren zu können. Beim Einsatz hydraulischer Modelle für die Hochwassersimulation ist es bspw. für die korrekte Berechnung der Vorwarnzeiten wichtig zu wissen, welche Terme der zugrunde liegenden Flachwassergleichungen im Modell berücksichtigt werden. Ein Überblick über die Ansätze und Funktionalitäten verschiedener Modelle ist daher unerlässlich, um die Entscheidung über ein in der Praxis zu verwendendes Modell objektiv und zügig treffen zu können. Ebenso ist die bisherige Klassifikation v.a. hydrologischer Modelle in die Klassen black / gray / white – box für die Modellwahl zu ungenau. Ein verfeinertes Klassifikationsschema ist daher wünschenswert. Diese interdisziplinäre Arbeit läuft parallel zum Study Project „Umfrage zum Einsatz hydrologischer und hydraulischer Modelle in der wasserwirtschaftlichen Praxis“, eine enge Zusammenarbeit der jeweiligen ProjektbearbeiterInnen ist daher von Vorteil. Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Fachgebiet Hydromechanik 22. Semtember 2015 Technische Universität München Aufgabenstellung: Erstellen von Datenblättern zu den in Spiess (2015) vorgestellten Modellen o Kontaktaufnahme mit Entwicklern der jeweiligen Modelle zur Klärung der Funktionalität o Auswertung von Manuals Erstellen von Datenblättern zu den im Study Project „Umfrage zum Einsatz hydrologischer und hydraulischer Modelle in den Wasserwirtschaftsverwaltungen“ vorgestellten Modellen Aufbau einer gemeinsamen Datenbank (mit parallel laufendem Study Project) zur Funktionalität der Modelle (relationales Datenbankschema wie etwa SQL oder MS Access) Bearbeitungsbeginn: Ab sofort Kontakt: Florian Mintgen Jochen Scholtes ( [email protected]) ( [email protected]) Literatur: BfG (2002): Mathematisch-numerische Modelle in der Wasserwirtschaft. Handlungsempfehlungen für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Hg. v. BfG. Bundeanstalt für Gewässerkunde. Koblenz (BfG Mitteilung, Nr. 24). BMU (1997): Stand und Einsatz mathematisch-numerischer Modelle in der Wasserwirtschaft. Unter Mitarbeit von BMU-Arbeitskreis "Mathematische Flussgebietsmodelle". Hg. v. BMU. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Liebscher, Hans-Jürgen; Mendel, Hermann Gregor (2010): Vom empirischen Modell zum komplexen hydrologischen Flussgebietsmodell. Rückblick und Perspektiven. Hg. v. Bundeanstalt für Gewässerkunde. Koblenz. Néelz, S. und Pender, G. (2009): Desktop review of 2D hydraulic modelling packages. Science Report SC080035. Environment Agency, UK Spiess, Martina (2015): Hydrologische / Hydraulische Modelle in den Wasserwirtschaftsverwaltungen der Länder (Bachelorarbeit TU München) Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt Fachgebiet Hydromechanik