PAS I Aufbau der gesamten Vorlesung s. Handout und siehe auch: http://www.iup.uniheidelberg.de/institut/studium/lehre/AquaPhys/PAS1.html Physik Aquatischer Systeme I Kapitel: 1. Physikalische Eigenschaften des Wassers 2. Der Wärmehaushalt von Gewässern 1. Einführung 3. Strömungen in Oberflächengewässern 4. Transport in Oberflächengewässern 5. Gasaustausch W. Aeschbach-Hertig Institut für Umweltphysik 6. Einführung in Hydrogeologie Universität Heidelberg 2 Inhalt 1. Sitzung 1.1 Der Globale Hydrologische Kreislauf • Hydrosphäre: Flüssiges Wasser auf/unter Erdoberfläche – Ozean, Seen, Flüsse, Grund- u. Bodenwasser – nicht direkt: Wasserdampf, Eis, Schnee, Biosphäre – der Kreislauf durchdringt alle Sphären der Umwelt (inkl. Atmosphäre, Biosphäre, Kryosphäre) • Hydrologie und aquatische Physik – Hydrologie: Wasserbilanzen, Speicherung, Abfluss, ... – AP: Interne Physik der Teilsysteme Kap. 1. Physikalische Eigenschaften des Wassers 1.1 Der globale hydrologische Kreislauf • Hydrologische Wasserbilanz • Kompartimente der Hydrosphäre • Globale Wasserverteilung 1.2 Bedeutung des Wassers in der Umwelt • Besonderheit der Eigenschaften des Wasers • Ursache und Auswirkungen 1.3 Spezifische Wärme, Umwandlungswärme 3 4 Der hydrologische Kreislauf (detailliert) Der hydrologische Kreislauf (elementar) Flüsse in 103 km3/a 40 71 385 111 425 40 Flächen 361.106 km2 149.106 km2 Gesamter Wasserfluss: 496.103 km3/a. Pro m2: 973 mm/a aus Bear, 1979 5 6 1 Hydrologische Grundeinheit: Einzugsgebiet Hydrologische Wasserbilanz ET(t) Hydrologisches System: Reservoir mit - Input P (precipitation) - Output R (runoff) - Output ET (evapotranspiration) Kontinuität/Massenerhaltung: Input – Output = Änderung der Speicherung P − R − ET = dS dt 7 8 Kompartimente der Hydrosphäre Salzwasser und Süsswasser Wasservolumen in 103 km3 Salzwasser: 1'365'000 davon Ozeane: 1'365'000 Salzseen (Kasp. Meer): 80 Süsswasser: davon Eis: Grundwasser: Bodenwasser: Seen: 35'000 24'000 10'800 70 110 (davon Baikalsee 23) Atmosphäre: Flüsse: Biosphäre: 16 2 2 nach Mook, 2001, Environmental Isotopes in the Hydrological Cycle http://www.unep.org/vitalwater/index.htm 9 Grundwasser und Oberflächenwasser 10 Globale Niederschlagsverteilung Grundwasser: • Bei weitem größtes Süsswasserreservoir • Meist sauber und sicher als Trinkwasser • zum Teil schwer zugänglich Oberflächenwasser: • Eher limitierte Ressource, bes. in ariden Regionen • Leicht zugänglich • Der Verschmutzung ausgesetzt http://www.unep.org/vitalwater/index.htm 11 12 2 Globale Verteilung von Wasserressourcen-Stress Globale Verteilung des Wasserangebots 1995 DIA/Q = Totaler (Domestic, Industrial, Agricultural) Wasserbedarf zu totalem nachhaltigem Angebot (Abfluss Q) Vorosmarty et al, Science, 2000 13 Globale Verteilung des Wasserangebots 2025 14 Globaler Wasserbedarf 15 Globaler Wasserbedarf http://www.unep.org/vitalwater/index.htm 16 1.2 Bedeutung des Wassers in der Umwelt • Wasser durchdringt alle Sphären der Umwelt – Wichtiges Transportmedium (Wärme, Stoffe) • Grundlage des Lebens – anorganisch, aber häufigstes Molekül der Biosphäre • Bedeutung des Wassers im Klimasystem – Ozean: Wärmespeicher und -verteiler – Wasserdampf: Treibhausgas, Wolken, lat. Wärme – Schnee, Eis: hohe Albedo 17 18 3 Eigenschaften von Wasser Rolle des Ozeans im Klimasystem Wasser besitzt viele bemerkenswerte physikalische Eigenschaften Zahlen zum Ozean: – Fläche: 361.106 km2 (70 % der Erdoberfläche) – Volumen: 1.365.109 km3 ⇒ mittlere Tiefe 3800 m – Masse: 1.4.1021 kg (~ 280x matm) • Größter Wärmespeicher, Temperaturregulator – Stoff- und Wärmetransport durch Strömungen • Große Oberfläche mit niedriger Albedo • Größtes mobiles CO2-Reservoir Eigenschaft Vergleich Spez. Wärme 4180 J kg-1 K-1 Höchste aller Festk. und Wärmetransport durch WasserFlüssigk. außer fl. NH3 strömung, Temperaturpufferung Schmelzwärme 3.34.105 J kg-1 Höchste außer NH3 Thermostatischer Effekt beim Gefrierpunkt Verdampfungswärme 2.25.106 J kg-1 Höchste aller Stoffe Transfer von Wärme und Wasser in die Atmosphäre ρmax bei T > Tgefrier (~4 °C bei 0%, 1 atm) anomal Dichteschichtung von Seen, erleichtert Gefrieren an Oberfläche ρfest < ρflüssig anomal Eis schwimmt auf Wasser, Gefrieren nur an Oberfläche, Verwitterung Oberfächenspannung 7.27.10-2 J m-2 Höchste aller Flüssigkeiten Tropfenbildung, Kapillarkräfte, Bodenwasserspeicherung, Zellphysiologie Dielektrizitätskonstante Höchste aller Flüssigk. 80 außer H2O2 und HCN Bedeutung, Konsequenzen Hohe Dissoziation gelöster Salze, Transport gelöster Stoffe 19 20 1.3 Spezifische Wärme, Umwandlungswärmen Molekulare Ursachen der Eigenschaften H2O-Molekül: • H-O-H mit 104.5o Bindungswinkel • Polar • Wasserstoffbrücken! 22 Temperaturabhängigkeit einiger Größen 23 4