8. Jänner 2015 Pressemitteilung: Österreichische Erstaufführung von „Yellow Line“ von Charlotte Roos & Juli Zeh am Schauspielhaus Salzburg YELLOW LINE // Von Charlotte Roos & Juli Zeh Regie: Marion Rothhaar // Premiere: Sonntag, 11. Januar 2015 // Studio, S Am Sonntag, 11. Januar feiert das Stück „Yellow Line“ der beiden vielbeachteten Gegenwartsautorinnen Charlotte Roos und Juli Zeh am Schauspielhaus Salzburg seine österreichische Erstaufführung. Die satirisch verfassten Episoden sind ein bitterböser Blick auf politische Korrektheit, soziale Normen und zivilrechtliche Sicherheitspolitik vor dem Hintergrund des Arabischen Frühlings und der Migration- und Grenzpolitik der Europäischen Union. Die Inszenierung ist für die Regisseurin Marion Rothhaar sowie Ausstatterin Barbara Pfyffer eine doppelte Premiere: für beide ist es ihre erste Arbeit am Schauspielhaus Salzburg. Eine Kuh fällt vom Himmel und versenkt das Boot eines nordafrikanischen Fischers im Mittelmeer. Der wird daraufhin von der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex verhaftet und von dieser und einem Menschenrechtsaktivist festgehalten. Die Künstlerin Helene versteigert sich zum Amüsement selbsternannter Kunstkenner in einem Käfig zugunsten der Revolution in Libyen. Anschließend im All-inclusive-Urlaub mit ihrem Freund Paul möchte dieser aus den engen Abläufen und Verhaltensvorgaben des Pauschaltourismus ausbrechen. Die beiden deutschen Autorinnen Charlotte Roos und Juli Zeh verknüpfen diese scheinbar zusammenhanglosen Momentaufnahmen westlicher Kultur zu einer bissigen Komödie über politisch-soziale Strukturen. Die deutsche Regisseurin Marion Rothhaar, die derzeit vor allem in der Schweiz und Luxemburg tätig ist, und die Schweizer Ausstatterin Barbara Pfyffer geben mit der Inszenierung ihr Debüt am Schauspielhaus Salzburg. Die Ensemblemitglieder Simon Ahlborn, Ute Hamm, Sebastian Martin Rehm, Michaela Schmid und Olaf Salzer, die zuletzt in der vielbeachteten Produktion „Der Geizige“ begeisterten sowie Christiane Warnecke sind allesamt in wechselnden Rollen zu sehen Der Text ist eine gnadenlose Befragung herrschender Systemumstände, welche im Alltag oft unreflektiert mit dem Prädikat „normal“ versehen werden. Standardisierte Abläufe und unterhaltsame Zerstreuung werden als manipulative Mittel des Wirtschaftsliberalismus enttarnt, die vor allem Zivilgehorsam und in Folge sozialen Frieden generieren sollen. Verhaltensmanagement als Protestprävention. Die kühl-klare Sprache des Stücks, gespickt mit vielen modischen Unworten wie Nachhaltigkeit, bedient sämtliche Klischees: der kleinbürgerliche Traum vom Einfamilienhaus wird ebenso wenig geschont wie die deprimierte Wellnessgesellschaft, die versessene Kontrollsucht westlicher Rechtssysteme oder die zur anstaltungen. narzisstischen Selbstpräsentation verkommenen Wohltätigkeitsver- Die Zusammenarbeit der beiden befreundeten Autorinnen Charlotte Roos und Juli Zeh entstand im Rahmen eines Schreibauftrages des Staatstheaters Braunschweig und feierte beim Festival „Theaterformen“ im Juni 2012 Uraufführung. Ausgangspunkt für das Stück war eine Zeitungsente über eine vom Himmel gefallene Kuh, deren Sturz ein Fischerboot im Mittelmeer versenkt haben soll. Außerdem diente Bernhard Kathans Bestseller „Schöne neue Kuhstallwelt“, in dem modernes Herdenmanagement systematischer Gesellschaftsorganisation gegenübergestellt wird, als systemkritische Vorlage. Dieser, auf den ersten Blick absurde Vergleich, wurde als Wasserzeichen in den Stücktext übernommen. „Yellow Line“ ist das erste Gemeinschaftswerk der promovierten Juristin und Autorin Juli Zeh und der Dramatikerin Charlotte Roos. 2014 folgte „Mutti“, eine Persiflage auf das Kabinett I der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Uraufführung war bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen im vergangenen Jahr. Premiere: Sonntag, 11. Januar 2015 // 19:30 Uhr // Studio Dernière: Sonntag, 15. Februar 2015 // 19:30 Uhr // Studio Weitere Spieltermine: (jeweils 19:30 Uhr // Studio) So. 11. Jan. (Premiere) // Di. 13. Jan. // Mi. 14. Jan. // Fr. 16. Jan. // Sa. 17. Jan. // Mo. 19. Jan. // Do. 22. Jan. // Fr. 23. Jan. // Sa. 24. Jan. // Do. 29. Jan. // Fr. 30. Jan. // Sa. 31. Jan. Mo. 02. Feb. // Di. 03. Feb. // Do. 05. Feb. // So. 08. Feb. // Sa. 14. Feb. // So. 15. Feb. (Dernière) Medienkontakt Mag. Verena Schweiger // Presse & Öffentlichkeitsarbeit Telefon +43-662-8085-43 [email protected] YELLOW LINE // Von Charlotte Roos & Juli Zeh Mit Ute Hamm, Michaela Schmid, Christiane Warnecke, Simon Ahlborn, Sebastian Martin Rehm, Olaf Salzer In den Rollen Paul, Helene, Clara, Frontex, Auktionatorin, Dolmetscherin, Asch-Schamich, Herdenmanager, Security-Beamte, Aufräumerin, Spa-Angestellte, Menschenrechtsaktivist, Anwältin, Zaunbauer, Mubarak, Pilotin Regie Marion Rothhaar Ausstattung Barbara Pfyffer Sounddesign Marion Rothhaar, Christopher Biribauer Licht Marcel Busa Regieassistenz Eva Weingärtler Österreichische Erstaufführung: 11. Januar 2015 // Studio Uraufführung: 10. Juni 2012 Staatstheater Braunschweig (R: Ivica Buljan) Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag Marion Rothhaar (Regie) studierte Germanistik, Theater-, Film- und Medienwissenschaft und ist ausgebildete Rundfunkredakteurin. Als Jugendliche war sie Rhythmische Sportgymnastin und erhielt später Engagements als Darstellerin bei Musik- und Tanztheaterproduktionen. Seit 2008 arbeitet sie als freie Regisseurin und inszenierte am Theater an der Effingerstraße in Bern Thomas Bernhards „Am Ziel“ sowie eine Adaption des Films „Die fetten Jahre sind vorbei“. Sie arbeitet in ihren Inszenierungen oft interdisziplinär und realisierte mit der Luxemburger Künstlergruppe „Maskénada“ mehrere TheaterProjekte außerhalb des Theaterraumes. Zuletzt inszenierte sie den Schnitzler- Theaterabend „Fräulein Else und Leutnant Gustl“ in der Fassung von Boris C. Motzki in einem Luxus-Hotel und David Harrowers „Black Birds“ am Théâtre des Capucins in Luxemburg. Seit 2013 arbeitet sie als Dramaturgin bei der Tanzcompany „betweenlines“ am Theater Biel Solothurn. „Yellow Line“ ist ihre erste Inszenierung am Schauspielhaus Salzburg. Barbara Pfyffer (Ausstattung) studierte Religionsgeschichte und Komparatistik an der Universität Genf sowie Szenografie und Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste. In Zürich entwickelte sie ihre ersten ortspezifischen Video- und Performancearbeiten und machte Bühnenbilder für das Tanzhaus Zürich und das Theater der Künste. Am Schauspielhaus Zürich war sie von 2010 - 2012 als Bühnenbildassistentin tätig. Weiters arbeitete sie in Luzern, Bern und Baden Baden. „Yellow Line“ ist die erste Zusammenarbeit mit Marion Rothhaar sowie ihr Debüt am Schauspielhaus Salzburg.