Architekturpreis Farbe · Struktur · Oberfläche MURJAHN-MEDAILLE 2012: Capaul & Blumenthal Architects | HHF architekten | MURJAHN-MEDAILLE 2006:Schoger Fuhrimann Hächler Architekten I Hild Florian Nagler Architekten | Reuter Architekten Innenarchitekten | Enzmann K Architekten I Jorge Pardo I Barkow Leibinger Architekten +und Fischer Architekten | Knapkiewicz & Fickert | Staab Architekten ||| Marcin Wasag | Grüntuch Architekten I Carlos Architekten, Martin BlankErnst | Tobias Schneberger | AmengMartinez Zhang | Fabian RügemerPipilotti Rist 002 | Impressum Herausgeber Deutsche Amphibolin-Werke von Robert Murjahn Stiftung & Co. KG Geschäftsbereich CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz Ober-Ramstadt, D Verlag Verlagsanstalt Alexander Koch GmbH Leinfelden-Echterdingen, D Druck Offizin Scheufele Stuttgart, D Inhalt | 003 004 Vorwort von Dr. Ralf Murjahn Geschäftsführender Gesellschafter der Caparol-Firmengruppe Nominierungsjury 006 Axel Bienhaus, AS&P – Albert Speer & Partner, Frankfurt am Main, D 007 Julia Schneider, atelier sv, München, D 008 Markus Sporer, Benthem Crouwel Architekten, Aachen, D 009 Tiina Parkkinen, Berger + Parkkinen Architekten, Wien, A 010 Rüdiger Ebel, blauraum architekten, Hamburg, D 011 Lukas Huggenberger, huggenbergerfries Architekten, Zürich, CH 012 Konstantin Jaspert, JSWD Architekten, Köln, D 013 Kilian Kresing, kresings, Münster, D 014 Thorsten Krüger, KSV Krüger Schuberth Vandreike, Berlin, D 015 Mierta Lazzarini, Mierta & Kurt Lazzarini Architekten, Samedan, CH Preisgericht Lobende Erwähnungen 020 Susanne Brandherm, b-k-i Brandherm + Krumrey, Köln, D 038 Enzmann + Fischer Architekten, Zürich, CH Universität und PHZ, Luzern, CH 021 Johannes Ernst, Steidle Architekten, München, D 040 Knapkiewicz & Fickert, Zürich, CH Wohnüberbauung Klee, Zürich, CH 022 Christian Hellmund, gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg, D 042 Staab Architekten, Berlin, D Besucherzentrum am Herkules, Kassel, D 023 Daniele Marques, Marques AG, Luzern, D 044 Nominierungen 024 HG Merz, hg merz architekten museumsgestalter, Stuttgart/Berlin, D 025 Dr. Ralf Murjahn, Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH, Ober-Ramstadt, D 025 Dr. Dietmar Danner, Verlagsanstalt Alexander Koch, Leinfelden-Echterdingen, D Preisträger Studentenwettbewerb 116 Marcin Wasag, KIT Karlsruher Institut für Technologie, Prof. Daniele Marques Gösta und Gustav 118 Martin Blank, Universität Stuttgart, Prof. Arno Lederer Eingang Ost 025 Maic Auschrat, Caparol Planer- und Objektmanagement, Ober-Ramstadt, D 120 Tobias Schneberger, TU Darmstadt, Prof. Wolfgang Lorch 026 Preisverleihung Erweiterung der Akademie der schönen Künste auf der Mathildenhöhe Darmstadt, D Lobende Erwähnungen 029 Architektur-Exkursion nach Kiew, UA Studentenwettbewerb Preisträger 030 Capaul & Blumenthal Architects, Lumbrein, CH 016 Wencke Katharina Schoger, Reuter SchoCinema Sil Plaz, Illanz, CH ger Architekten Innenarchitekten, Berlin, D 032 HHF architekten, Basel CH 017 Veronika Kammerer, studio lot, Labels 2, Berlin, D Altötting, D 034 Florian Nagler Architekten, München, D 018 Jurysitzung in Ober-Ramstadt Besuchergebäude der KZ-Gedenkstätte, Dachau, D 122 Ameng Zhang, KIT Karlsruher Institut für Technologie, Prof. Daniele Marques Ein Hotel in Bad Gastein 123 Fabian Rügemer, Universität Kassel, D, Prof. Wolfgang Schulze Vulkan Museum auf Lanzarote, ES 124 Nominierungen Studentenwettbewerb 137 Service, Gestaltungskompetenz und 036 Reuter Schoger Architekten Innenarchitekten, Referenzobjekte der Caparol-Firmengruppe Berlin, D St. Jodokus, Bielefeld, D 142 Register und Bildnachweis 004 | Vorwort Alles andere als oberflächlich Zehn Jahre Caparol-Architekturpreis „Farbe - Struktur - Oberfläche“ Mit der Verleihung des Caparol-Architekturpreises konnten wir 2012 ein Jubiläum feiern: Seit nunmehr zehn Jahren prämiert unser Unternehmen Projekte von hoher architektonischer und gestalterischer Qualität, die im Hinblick auf Farbe, Struktur und Oberfläche als vorbildlich anzusehen sind. Die festliche Preisverleihung fand traditionell auf der Darmstädter Mathildenhöhe statt. Das Konzept dieses produkt- und herstellerunabhängigen Architekturpreises hat sich bewährt. Durch ein zweistufiges Verfahren mit unparteiischer Nominierungs- und Bewertungsjury, die jeweils mit namhaften Architekten besetzt sind, ist sichergestellt, dass die Projektauswahl allein unter architektonisch-gestalterischen Gesichtspunkten erfolgt. Zudem findet das gesamte Spektrum der Architektur und Innenarchitektur Berücksichtigung. Die Bandbreite von großen und – nicht weniger spannenden – kleinen Projekten sowie die Tatsache der Neutralität haben dazu geführt, dass der Architekturpreis eine hohe Akzeptanz genießt. Da die Teilnahme am Wettbewerb nicht davon abhängt, ob Produkte unserer Unternehmensgruppe verwendet wurden, können wir das gesamte kreative Gestaltungsspektrum aufgreifen und völlig unterschiedliche Oberflächenideen zeigen. Als einer der führenden Produzenten von Bautenfarben und Fassadensystemen bekennen wir uns mit dem Preis zu unserer Verantwortung für die Baukultur und wollen damit die außergewöhnliche Vielfalt des Bauens fördern. Wie überhaupt der gesamte Architekturpreis als Plädoyer für ein vielschichtiges, sinnlich erfahrbares Bauen zu verstehen ist, das durch die Oberflächengestaltung mittels Farben und Strukturen um eine weitere Dimension bereichert wird. Hinzu kommt, dass wir durch den Dialog mit Architekten, Planern und Gestaltern stetig unseren Blickwinkel verändern können, um so Impulse für neue Produkte, Verfahren und Designs zu erhalten. Mit dem Architekturpreis 2012 hat Caparol eine in die Zukunft gerichtete Neuerung auf den Weg gebracht. Erstmals wurden auch in der Kategorie „Studenten“ Diplom- bzw. Masterarbeiten nominiert und beurteilt. Dabei übernehmen die teilnehmenden Hochschulen die Funktion der Nominierungsjury und benennen bis zu vier Abschlussarbeiten der letzten beiden Prüfungssemester. Kriterium ist auch hier der besondere Umgang mit Farbe, Struktur und Oberfläche. Dadurch wollen wir die Planer von morgen für die konzeptionelle Bedeutung der Oberflächen sensibilisieren. Die große Resonanz und die Qualität der studentischen Arbeiten haben uns darin bestätigt, diesen Wettbewerb auch künftig fortzuführen. Vorwort | 005 Caparol steht für hohe Produktqualität, Innovationskraft und Nachhaltigkeit. Der Dialog mit Architekten gibt dem Unternehmen immer wieder wichtige Anregungen für Forschung und Produktentwicklungen. So konnten in den vergangenen Jahren stets Werkstoffe präsentiert werden, die auf Wünsche und Anregungen durch die planenden Architekten zurückgingen. Genannt seien hier nur die hochbelastbare Beschichtung für die rote Fassade des Pekinger Olympiastadions, eine neuartige Bindemitteltechnologie für hochwertigste Fassadenfarben sowie die „Edition Carbon Dark Side“, das Wärmedämm-Verbundsystem für sehr dunkle und intensive Farbtöne. Die jüngste Innovation besteht in der völlig neuartigen Dämmstoff-Generation „S 024“, bei der eine hervorragende Dämmwirkung mit der bekannten Gebrauchssicherheit einer Polystyrolplatte kombiniert wird. Bei Verwendung dieser Platte lassen sich die energetisch notwendigen Dämmstoffdicken deutlich reduzieren, was sowohl beim Bauen im Bestand als auch bei Neubauten neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet. Architekten bewegen sich bei ihrer Arbeit in einem Spannungsfeld zwischen Gestaltung, Kunst, Ästhetik, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und dem Wunsch nach Neuem. Je nach Bauprojekt und den damit verbundenen Anforderungen setzen sich diese Faktoren unterschiedlich zusammen, so dass der Architekt die Herausforderung von der Idee bis zur gebauten Realität stets neu annehmen muss. Wenn es dabei um den Bereich Farbe, Struktur und Oberfläche geht, möchten wir Sie auf diesem Weg gerne begleiten. Ihr Dr. Ralf Murjahn Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutsche Amphibolin-Werke von Robert Murjahn Stiftung & Co. KG 006 | Nominierungsjury AS&P – Albert Speer & Partner Frankfurt am Main, D | Inhaber Gerhard Brand, Friedbert Greif, Albert Speer Arbeitsphilosophie AS&P verbinden innovative Ansätze in Architektur, Stadt- und Verkehrsplanung mit über 40-jähriger internationaler Erfahrung. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt im Hoch- und Städtebau, in der konzeptionellen Verkehrsplanung und im Projektmanagement. Etwa 120 Mitarbeiter sind an Standorten in Frankfurt am Main, Shanghai und in verschiedenen Projektbüros tätig. Sie transportieren Kreativität und Wissen ins Ausland, nutzen umgekehrt aber auch die dort gesammelten Erfahrungen. Nachhaltigkeit im ökologischen, ökonomischen und sozialen Sinn bilden die Arbeitsgrundlage bei den Büros. Projektauswahl 2012 Erweiterung der Käthe-Kollwitz-Schule, Frankfurt am Main, D 2011 Celebration Hall für das Diplomatic Quarter, Riad, SA 2009 Station A, Flughafen Frankfurt am Main, D 2008 Commerzbank, Shanghai, CN Nominierungsjury | 007 atelier sv München, D | Inhaber Julia Schneider, Réka Visnyei Arbeitsphilosophie Das atelier sv betreut Projekte im Bereich Messe, Events, Shops und Showrooms sowie im privaten Wohnungsausbau. Es erfüllt außergewöhnliche und exklusive Wünsche der Kunden. Gewerberäume, Hotels, Gastronomie sowie Büroplanung gehören ebenso zu ihren vielfältigen Aufgaben wie die Entwicklung von CorporateIdentity-Konzepten für internationale Unternehmen. Die intensive Beschäftigung mit der Planung von Kindereinrichtungen, speziell die Planung von Kinderkrippen, rundet ihre abwechslungsreiche und spannende Arbeit ab. Projektauswahl 2010 Specialized Conceptstore, Neustadt/Dresden, D 2009 City Kita, München, D 2009 Büroausbau, Thalwil, CH 2007 Büro und Showroom, Budapest, H 2006 Ausbau eines Heimkinos, Eching, D 008 | Nominierungsjury Benthem Crouwel Architekten Aachen, D | Inhaber Markus Sporer, Marten Wassmann, Jan Benthem, Mels Crouwel, Joost Vos, Marcel Blom Arbeitsphilosophie Benthem Crouwel ist ein multidisziplinäres Architekturbüro, das 30 Jahre Erfahrung nutzt, um innovative Lösungen mit Liebe zum Detail zu konzipieren. Ihre Architektur ist kennzeichnet durch hohe Funktionalität, Flexibilität und Effizienz. Abwechslungsreiche Planungsaufgaben wie Museen, Shops, Hochschulbauten, Konzerthallen, Wohnkomplexe, städtebauliche Studien und Masterpläne werden mit Leidenschaft bearbeitet. Projektauswahl 2013 Hauptbahnhof, Rotterdam, NL 2013 Universitätsgebäude für die Radboud-Universität, Nimwegen, NL 2012 Ziggo Dome, Amsterdam, NL 2012 Amsterdam Museum, Amsterdam, NL 2008 Etrium, Köln, D Nominierungsjury | 009 Berger + Parkkinen Architekten Wien, A | Inhaber Alfred Berger, Tiina Parkkinen Arbeitsphilosophie Berger + Parkkinen entwerfen komplex verdichtete Architekturlandschaften, die stets mit ihrer Umgebung in Interaktion treten. In einer innovativen Umgebung handelt und lebt man anders. Ein Gebäude wird wie ein lebendiger Organismus konzipiert, der frei bespielt werden kann und sich in der Bewegung, den Ausblicken, dem Leben stets erneuert. Keineswegs ist er auf die Existenz einer ausgeprägten Topografie angewiesen. Wo keine Landschaft existiert, werden einfach umso mehr die Stadt und das Programm zum Ausgang genommen, eine künstliche Landschaft geschaffen. Projektauswahl 2012 Wohnbau Neubergerstraße, Ljubljana, SLO 2012 Competence Center, Salzburg, A 2009 Wohnhaus Silbergasse, Wien, A 2007 Residenz der Königlichen Norwegischen Botschaft, Wien, A 2005 Villa Veit 6, Wien, A 010 | Nominierungsjury blauraum architekten Hamburg, D | Inhaber Carsten Venus, Rüdiger Ebel, Volker Halbach Arbeitsphilosophie Ihre Arbeit zeichnet sich durch experimentierfreudige und interdisziplinäre Entwürfe sowie avantgardistische Formensprache aus. Beruhend auf analytischen Auswertungen einer Bauaufgabe und deren städtebaulichen Rahmenbedingungen sowie ökonomischen und energetischen Faktoren, entwickelt blauraum maßgeschneiderte Architektur, die Emotionen und Identität stiftet. Die Bearbeitung auf verschiedenen Bedeutungsebenen bietet vielschichtige Interpretationsansätze und zeigt dem Betrachter die eigene Perspektive auf. Projektauswahl 2013 Hansaterrassen, Hamburg, D 2013 Wesergärten, Bremen, D 2012 NRL, Leipzig, D 2010 Boardinghouse Köhlbrandbrücke, Hamburg, D 2010 Stationsgebäude HH Süd, Hamburg, D Nominierungsjury | 011 huggenbergerfries Architekten Zürich, CH | Inhaber Erika Fries, Adrian Berger, Lukas Huggenberger Arbeitsphilosophie Architektur verstehen huggenbergerfries Architekten als umfassende Disziplin. Die Integration von konzeptioneller Denkarbeit und handwerklichem Können sind die Basis ihrer Arbeit. Städtebauliche Entwicklungen und strategische Planungen bilden das erste Tätigkeitsfeld. In der Umsetzung von Bauprojekten bieten sie von der Entwicklung über die Planung, Kostenplanung und Bauleitung den gesamten Prozess an. Das integrative Architekturverständnis ermöglicht ihnen eine vernetzte Arbeitsweise. Projektauswahl 2015 Limmat Tower, Dietikon, CH 2011 Umbau eines Flaarzhauses, Pfäffikon, CH 2011 Stadthaus Waffenplatzstrasse, Zürich, CH 2010 Wohnüberbauung Gries, Volketswil, CH 2005 Schulhaus Mitte, Uetikon am See, CH 012 | Nominierungsjury JSWD Architekten Köln, D | Inhaber Frederik Jaspert, Olaf Drehsen, Jürgen Steffens, Konstantin Jaspert Arbeitsphilosophie Mit einem kleinen Team gestartet, sind heute über 60 Mitarbeiter für JSWD tätig. In den vergangenen Jahren wurden viele Projekte im Inland und zunehmend im europäischen Ausland verwirklicht. Konzeptionelle und formale Klarheit ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Bauvorhaben. Die Arbeit mit wenigen, definierten Elementen schafft eindeutige Gebäude- und Freiraumhierarchien. Die Identität eines Entwurfs entwickelt sich immer aus dem Spezifischen der Situation und aus dem Anspruch, das Selbstverständnis des Nutzers im Sinne einer Corporate Architecture widerzuspiegeln. Projektauswahl 2012 Parkhaus Campus Melaten, Aachen, D 2008 Speichergebäude Halle 11, Rheinauhafen Köln, D 2008 Maternus-Platz, Köln, D 2008 Grundschule Mainzer Straße, Köln, D 2005 Wohnhaus der Cellitinnen, Düren, D Nominierungsjury | 013 kresings Münster, D | Inhaber Rainer Maria Kresing, Kilian Vitalis Kresing Arbeitsphilosophie kresings sind Fachleute für visuelle Wahrnehmung und Umsetzung. Auf dieser Basis und mit Erfahrung in allen Hochbaukategorien und Leistungsphasen entwickeln sie nicht nur funktionelle Lebens- und Arbeitskonzepte, sondern erzählen bildliche Geschichten mit Räumen als Trägern und Menschen als Protagonisten. Denn nur eine Umwelt, die täglich neu interpretiert werden kann, bleibt spannend. Nur eine dynamische Umgebung wird dem Menschen gerecht. Deshalb bauen kresings keine Häuser, sondern erzählen Geschichten. Projektauswahl 2013 Volksbank, Erkelenz, D 2009 Stadtquartier Hanse-Carré, Münster, D 2008 Freiherr-vom-SteinGymnasium, Münster, D 2007 Spardabank, Osnabrück, D 2006 Max Planck Institut, Münster, D 2005 Brillux, Münster, D 014 | Nominierungsjury KSV Krüger Schuberth Vandreike Berlin, D | Inhaber Torsten Krüger, Christiane Schuberth, Bertram Vandreike Arbeitsphilosophie KSV Krüger Schuberth Vandreike, gegründet 1990, ist eine international tätige Agentur für Architektur, Design und Kommunikation. Architekten, Designer und Grafiker konzipieren und realisieren innovative Lösungen und arbeiten interdisziplinär an Projekten in Städtebau und Architektur, Corporate Design, Ausstellungs- und Eventdesign sowie visueller Kommunikation. Auf der Basis fundierter Kenntnisse der Bau-, Kunst-, und Mediengeschichte steht das Entdecken neuer Technologien, Materialien und Formen sowie die Verbindung dieser Erkenntnisse in einer medial vernetzten Welt im Mittelpunkt vieler Projekte. Projektauswahl 2011 Hauptverwaltung LBBW Immobilien, Stuttgart, D 2009 Zwillingshäuser An der Bucht, Berlin, D 2008 Revitalisierung Fliegerhorst, Oldenburg, D 2006 Stadthäuser an der Rummelsburger Bucht, Berlin, D Nominierungsjury | 015 Mierta & Kurt Lazzarini Architekten Samedan, CH | Inhaber Mierta Lazzarini, Kurt Lazzarini Arbeitsphilosophie Die Inspiration aus der Topografie der Bergwelt mit ihren unzähligen Facetten ist eine unerschöpfliche Quelle für die Projekte von Mierta & Kurt Lazzarini. Sinnlichkeit und Sinnhaftigkeit, Emotion, Eigenarten und Potenziale, welche einem Ort und einer Aufgabe innewohnen, fließen in den Entwurf ein und finden ihren Ausdruck in der Form, dem Raum, den Farben, dem Lichtspiel, den Ausblicken sowie der Beschaffenheit der Materialen. Damit öffnen sie mit ihren Projekten die Augen für die Landschaft und Kultur, in der ihre Architektur zu finden ist. Projektauswahl 2012 Umbau Engadinerhaus, Filisur, CH 2010 Ausstellungsturm La Tuor, Samedan, CH 2009 Umbau Hotel Zürcherhof, Zürich, CH 2007 Wohnüberbauung Giardin, Samedan, CH 016 | Nominierungsjury Reuter Schoger Architekten Innenarchitekten Berlin, D | Inhaber Johannes Reuter, Wencke Katharina Schoger Arbeitsphilosophie Im Berliner Büro sind neben den Inhabern diplomierte Architekten und Innenarchitekten tätig, die eng mit einem Netzwerkspezialisten, einer CAD-Trainerin und Grafikdesignern zusammenarbeiten. Darüber hinaus entwickeln Reuter Schoger Architekten Lichtgestaltungen und Einrichtungsplanungen mithilfe von Rendering, Animationen und Modellbau. Mit ihren Bauherren pflegen sie einen intensiven Austausch, in dem die inhaltlichen, strukturellen und funktionalen Ziele detailliert erarbeitet werden. Projektauswahl 2012 Wohnung Grunewald, Berlin, D 2011 Neugestaltung, Anbau und Restaurierung der katholischen Kirche St. Jodokus, Bielefeld, D 2011 Friedrichstadt-Palast, Berlin, D Nominierungsjury | 017 studio lot Altötting, D | Inhaber Achim M. Kammerer, Veronika Kammerer, Anke Lorber, Wolfgang Prabst Arbeitsphilosophie Bei der Gestaltung von Raum – Innenräumen, Außenräumen und Zwischenräumen – steht immer die ganzheitliche Betrachtung einer Aufgabe innerhalb eines gegebenen Kontextes im Vordergrund. Durch die Verknüpfung der unterschiedlichen Maßstäbe, vom Gebäude bis hin zum Möbeldetail, entstehen komplexe Lösungen, bei denen auch ungewöhnliche Ansätze und Fragestellungen mit einfließen. Projektauswahl 2012 Hotel Post, Altötting, D 2010 Golfclub Schloss Guttenburg, Mühldorf, D 2009 Hotel All Seasons, Aachen, D 2006 Komo Lounge, Vilsbiburg Achldorf, D 2004 Orangerie, Simbach bei Landau, D 018 | Jurysitzung Johannes Ernst, steidle architekten, München, D Susanne Brandherm b-k-i Brandherm + Krumrey, Köln/Hamburg, D Christian Hellmund gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg, D Jurysitzung | 019 Dr. Ralf Murjahn und Maic Auschrat Caparol, Ober-Ramstadt, D Prof. HG Merz hg merz architekten museumsgestalter, Stuttgart/Berlin, D Prof. Daniele Marques Marques AG, Luzern, CH 020 | Preisgericht Susanne Brandherm b-k-i Brandherm + Krumrey, Köln, D 1965 in Gütersloh geboren | Studium an der FH Detmold 1995 Büro für Innenarchitektur 1996 Zusammenarbeit mit Sabine Krumrey 1999 Gründung von b-k-i in Köln 2000 Gründung von b-k-i in Hamburg Arbeitsphilosophie Kreativität ist die schöpferische Kraft, aus der neue originäre Ideen entstehen. Sie ist der Motor, jedes Projekt stets mit neuen Augen zu betrachten und seinen Herausforderungen mit individuellen, aussagekräftigen und ungewöhnlichen Konzepten zu begegnen. Maßstab für die Planung aller Objekte sind die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden, mit dem in enger Zusammenarbeit die Lösung gefunden wird, die zu ihm passt. Zuverlässigkeit, realistisches Denken und Verantwortung lassen Visionen Wirklichkeit werden. Projektauswahl 2011 RheinPalais, Köln, D 2011 Baugenossenschaft Adlershorst, Norderstedt, D 2011 German General Hospital, Abu Dhabi, UAE 2010 Hotel ESTREL, Berlin, D 2009 Main-Taunus-Privatklinik, Bad Soden, D 2009 Radisson BLU, Leipzig, D Preisgericht | 021 Johannes Ernst steidle architekten, München, D 1966 in Baden-Baden geboren 1997 Architekturstudium an der Technischen Universität Berlin 1997 Freier Mitarbeiter bei Steidle + Partner 2005 Gründung von Steidle Architekten Arbeitsphilosophie Die Bauten von steidle architekten sind geprägt von der rationalen Planung, die nicht determinierend alle Lebensräume besetzt, sondern bewusst Freiräume offen hält. So bleibt trotz technischer Perfektion Platz für Individualität. Diesem Ansatz entspricht auch die architektonische Grundhaltung – einer Verknüpfung von Wohnen und Arbeiten im Zusammenhang mit dem städtischen Kontext. Projektauswahl 2012 Sozialbürgerhaus Meindlstraße, München, D 2011 Mittelbayerischer Verlag, Regensburg, D 2008 Angerhof, München, D 2008 Loft Wohnen Lenbachgärten, München, D 2007 Gerling Quartier, Köln, D 022 | Preisgericht Christian Hellmund gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg, D 1975 in Sömmerda geboren 2003 Diplom an der Technischen Universität Dresden 2004–2008 Mitarbeit im Büro rohdecan 2010 Mitarbeit im Büro gmp Architekten Arbeitsphilosphie Ihre Architekturauffassung ist geprägt durch die vitruvschen Kriterien der Festigkeit, Dauerhaftigkeit und Schönheit. Danach verdient Architektur das Attribut Nachhaltigkeit im Sinne von dauerhaft, wenn sie sowohl den klimatischen Bedingungen Rechnung trägt als auch materialgerecht ausgeführt ist und das Haus als Hülle für die Vielfalt des menschlichen Daseins möglichst selbstverständlich gestaltet ist. Über diesen Anspruch hinaus bauen sie in unterschiedlichen Kulturkreisen. Projektauswahl 2011 Olympiastadion, Kiew, UA 2010 Ausstellungs- und Veranstaltungshalle, Bielefeld, D 2009 Büro- und Geschäftshaus Hohe Bleichen 11, Hamburg, D 2008 Pionierschule, Ingolstadt, D 2007 Herzzentrum, Köln, D Preisgericht | 023 Prof. Daniele Marques Marques AG, Luzern, CH 1955 in Aarau geboren 1976 Studium an der ETH Zürich 1977 eigenes Büro in Luzern 1997–2000 Vizepräsident des BSA 2009–2011 Präsident Stadtbildkommission Baudepartement Stadt Zug Arbeitsphilosophie Der Luzerner Architekt Daniele Marques gehört zur Generation der Interventionisten. Seine Arbeiten gehen auf Distanz zu den radikalisierten Doktrinen eines „International Style“. Sie stellen innovative Versuche dar, das Spezifische im Unspezifischen, das Charakteristische im Uncharakteristischen zu entwickeln. Marques jongliert meisterhaft mit unterschiedlichen Typologien, spielt mit der Heterogenität des Materials und mit bewusster Farbgestaltung. In seinen Bauten vereinen sich Sinnlichkeit und höchste Präzision. Projektauswahl 2011 Stadtvillen Hitzlisberg, Luzern, CH 2009 Villa, Küssnacht am Rigi, CH 2009 Überbauung Grünegg, Meggen, CH 2008 Neubau Kirchenzentrum, Uetikon am See, CH 2007 Hotel Kurpark, Engelberg, CH 024 | Preisgericht Prof. HG Merz hg merz architekten museumsgestalter, Stuttgart/Berlin, D 1947 in Tailfingen geboren 1975 Studium an der TU Stuttgart 1981/1993 Gründung der Büros in Stuttgart und Berlin seit 2008 Professur an der TU in Darmstadt Arbeitsphilosophie Charakteristisch für die Arbeitsweise ist der Respekt vor dem Original. Beim Bauen im Bestand äußert sich dies im behutsamen Konservieren und Ergänzen. Die sachliche und funktionale Architektur nimmt sich zugunsten der ursprünglichen Gebäudeform bewusst zurück, befreit diese von nachträglich angebrachtem Dekor und versucht, das Wesen des Gebäudes freizulegen und seine altersbedingten Mängel einfühlsam zu beheben. Alt und Neu gehen dabei eine Symbiose ein, ohne sich gegeneinander auszuspielen. Projektauswahl 2012 Staatsbibliothek Unter den Linden, Berlin, D 2010 Ruhr Museum Zeche Zollverein, Essen, D 2009 Porsche Museum, Stuttgart, D 2005 European School of Management and Technology, Berlin, D 2001 Alte Nationalgalerie, Berlin, D Preisgericht | 025 Dr. Ralf Murjahn Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH, Ober-Ramstadt, D Juror beim Architektenwettbewerb 1967 geboren in Freiburg Ausbildung zum Chemiker und Betriebswirt seit 2002 Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Amphibolin-Werke von Robert Murjahn Stiftung & Co KG seit 2008 Vorsitzender der Geschäftsführung Dr. Dietmar Danner Verlagsanstalt Alexander Koch GmbH, Leinfelden-Echterdingen, D 1959 in Oberndorf am Neckar geboren 1984–1989 Architekturstudium an der Universität Stuttgart 1985–1992 Redakteur verschiedener Designzeitschriften 1992 Promotion seit 1992 Chefredakteur der Architekturzeitschrift AIT und xia Intelligente Architektur, Verlagsleiter der Verlagsanstalt Alexander Koch GmbH 1992 Aufbau und Verlagsleitung eines Corporate Publishing-Verlages sowie des Beratungsunternehmens GKT für Designmanagement, Produktentwicklung und Brandmarketing seit 1996 eigenes Beratungsunternehmen und Coaching von mehr als 80 Marken Maic Auschrat Leitung Planer- und Objektmanagement, Caparol Farbe Lacke Bautenschutz GmbH, Ober-Ramstadt, D Juror beim Studentenwettbewerb 1970 geboren 1992–1997 Architekturstudium an der Fachhochschule Lippe 1997–2009 Architekturstudium an der Universität Gesamthochschule Kassel 2006–2009 Berufsbegleitendes Studium des Wirtschaftsingenieurswesens an der Fachhochschule für Oekonomie & Management Köln 1997–2001 freiberufliche Tätigkeit in verschiedenen Architekturbüros 2001–2010 JSWD Architekten + Planer GmbH & Co. KG, Köln seit 2010 bei Caparol tätig 026 | Preisverleihung Per Pedersen (Staab Architekten) Dr. Ralf Murjahn (Caparol) und Daniele Marques (Marques AG) mit dem Sieger dest Studentenwettbewerbs Marcin Wasag Preisverleihung | 027 Giordan Blumenthal (Capaul & Blumenthal) Johannes Ernst (steidle architekten) 028 | Preisverleihung v.l.n.r., hintere Reihe: Johannes Ernst, Prof. Daniele Marques, Maic Auschrat, Susanne Brandherm, Konstantin Jaspert, Per Pedersen, Dr. Ralf Murjahn, Magnus Zwyssig, Fabian Rügemer, Wolfgang Lorch, Michael Ragalla, Prof. HG Merz; vordere Reihe: Ameng Zhang, Wencke Katharina Schoger, Marcin Wasag, Ramun Capaul, Giordan Blumenthal, Karolina Kilian, Martin Blank Architektur-Exkursion nach Kiew | 029 v.l.n.r., hintere Reihe: Ramun Capaul, Dr. Ralf Murjahn, Pavel Zmozhny, Matthias Müller, Wencke Katharina Schoger, Prof. Daniele Marques, Maic Auschrat, Marcin Wasag, Reinhard Franz, Susanne Brandherm, Roman Hepp; vordere Reihe: Alexej Nitschiporuk, Andrea Casparis, Johannes Ernst, Simon Frommen– wiler, Konstantin Jaspert, Giordan Blumenthal 030 | Preisträger Projekt Entwurf Cinema Sil Plaz, Ilanz, CH Capaul & Blumenthal Architects, Lumbrein, CH Seit dem Jahr 2004 mietet der Filmclub in Ilanz die Räumlichkeiten einer ehemaligen Schmiede und späteren Weinhandlung. Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert wurde in den 1980er-Jahren von Rudolf Olgiati umgebaut und 2010 von Capaul & Blumenthal Architects mit wenigen, aber präzisen baulichen Eingriffen an die Bedürfnisse eines permanenten Kulturbetriebs angepasst. Eine Besonderheit sind die Schallschutzmaßnahmen im Kinosaal, die als Raum-in-Raum Konstruktion mit Lehm aus der Region umgesetzt wurden. Die porige Oberfläche des verwendeten Stampflehms dämpft die Akustik und ist gleichzeitig atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend, wodurch auf eine Klimaanlage verzichtet werden konnte. Der vorgelagerte Barraum mit Bühne dient den Kinobesuchern als Treffpunkt. In unregelmäßigen Abständen finden dort auch Konzerte, Theateraufführungen und Lesungen statt. In diesen Räumen wurde der originale Kalkverputz freigelegt und ergänzt. Notwendige Einbauten wie die Bartheke, der Projektionsraum oder die Toiletten wurden aus schwarzen Rohstahltafeln und massiver unbehandelter Eiche gefertigt. Juryurteil Die Qualität des Gebäudes und der rohe Charakter mit seiner einladenden Offenheit sollte durch möglichst wenige Eingriffe erhalten und verstärkt werden, dies umso mehr um den finanziellen Möglichkeiten des Filmclubs gerecht zu werden. Entstanden ist ein hervorragendes Beispiel für einen behutsamen Umgang mit der gebauten Kultur eines Ortes und wirkt mit seinen kulturellen neuen Möglichkeiten aktiv an der Revitalisierung der Gegend in den Bündner Bergen. Die atmosphärische Qualität des Ortes wird auf subtile Weise weitergelebt! Preisträger | 031 Mit gezielten Eingriffen gelang es Capaul & Blumenthal ein modernes Kino in das alte Gebäude zu integrieren und gleichzeitig dessen historischen Charakter zu erhalten. 032 | Preisträger Projekt Entwurf Labels 2, Berlin, D HHF architekten, Basel, CH Bereits im Jahr 2006 entstand mit dem Ausbau einer ehemaligen Berliner Lagerhalle das Modehaus „Labels 1“ als erster Baustein für den Fashionstandort an der Spree. Aufgrund des großen Erfolgs wurde im Januar 2010 mit „Labels 2“ ein weiteres Gebäude eröffnet, in dem rund zwanzig verschiedene Modelabels Ihre Kollektionen präsentieren. Die innere Tragstruktur aus Sichtbeton sowie die grün lasierte Fassade des Neubaus orientieren sich in ihrer Gestaltung mit zwei unterschiedlich steilen Sinuskurven an den Bogenfenstern des angrenzenden, historischen Baus von „Labels 1“. Hierdurch ist eine große Flexibilität der Flächeneinteilung und ein individueller Ausbau durch die Mieter möglich. Im Erdgeschoss wird die Spannweite der geschwungenen Stützelemente zugunsten eines möglichst großzügigen Eventbereichs und eines kleinen Restaurants noch weiter ausgereizt. Über eine skulptural geformte, stählerne Wendeltreppe, deren Form sich ebenfalls an der Sinuskurve orientiert, werden die Showrooms in den Obergeschossen erschlossen. Juryurteil Fashion gemischt mit etwas Rock´n Roll – eine gelungene Melange, die dieses Gebäude auszeichnet. Ein stringenter Entwurfsansatz leitet aus der Strukur des Nachbargebäudes eine ungewöhnliche Symbiose von Tragstruktur und Fassade ab. Die tradierte Schottenbauweise wird durch Verwendung zweier unterschiedlicher Sinuskurven auf eine andere Ebene transferiert. Dadurch ergeben sich unterschiedlichste Möglichkeiten, die Ebenen auf ungewöhnliche Weise zu teilen. Die Jury würdigt den frischen und intelligenten Umgang mit tradierten Bauweisen, deren Einbettung in ein Industriegebiet und die Ausstrahlung, die das Gebäude für die Modeszene Berlins vermittelt. Preisträger | 033 Die außergewöhnliche Tragstruktur im Innenraum und an der Fassade ist stilprägendes Element von „Labels 2“. 034 | Preisträger Projekt Entwurf Besuchergebäude der KZ-Gedenkstätte, Dachau, D Florian Nagler Architekten, München, D Das Besuchergebäude der KZ-Gedenkstätte Dachau sollte kein Haus werden, das sich einfach nur in die umliegende Bebauung einfügt, vielmehr schufen Florian Nagler Architekten einen Ort der Begegnung, der langfristig Teil der Landschaft werden soll. Über einen von zwei Seiten begehbaren Eingangshof, gelangen die Besucher ins Foyer mit Informationsbereich und Audioguideausgabe sowie in die Buchhandlung und die Cafeteria. Das Erscheinungsbild des Gebäudes wird durch die Sockel- und Dachplatte aus sandgestrahltem Sichtbeton sowie einer Vielzahl von Vollholzstützen aus sägerauer Douglasie mit silbriggrauer Lasur bestimmt. Längs- und Querwände im Innern steifen die Konstruktion aus, der Raumabschluss wird durch großformatige Verglasungen dominiert. Der breite Dachüberstand und die dichte Stellung der Stützen dienen zusätzlich als Sonnenschutz. Mehrere kleine Innenhöfe sorgen für ein natürliche Belichtung und ein angenehmes Klima im Innern des Gebäudes. Juryurteil Das Besuchergebäude schmiegt sich in die landschaftliche Gestaltung unauffällig ein. Der Aufenthalt wirkt nicht bedrückend, denn der Besucher fühlt sich in keiner Situation „eingeschlossen“. Durch die Anordnung der Holzstützen wird die „Durchsehbarkeit“ in Teilbereichen unterbrochen und prägt somit das gesamte Erscheinungsbild des Gebäudes. Die Materialwahl – Sichtbeton und Douglasie – unterstützt die Thematik des Eingliederns in die Landschaft. Das natürliche Lichtspiel wirkt wohltuend. Die Jury zeichnete die Arbeit für den sachten Umgang mit dieser schwierigen Thematik und der gelungenen Umsetzung aus. Preisträger | 035 Die besondere Fassade dominiert das Besuchergebäudes der KZ-Gedenkstsätte Dachau und erzeugt im Innern ein Spiel aus Licht und Schatten. 036 | Preisträger Projekt Entwurf St. Jodokus, Bielefeld, D Reuter Schoger Architekten Innenarchitekten, Berlin, D Veränderungen eines historischen Gebäudes, noch dazu eines Gotteshauses, erfordern eine besondere Sensibilität. Die einschiffige, katholische Jodukus-Kirche in Bielefeld mit ihrem barocken Anbau stammt aus der Epoche der Spätgotik und wurde von Reuter Schoger Architekten behutsam restauriert und neu gestaltet. Gemeinsam mit dem Berliner Bildhauer Norbert Radermacher wurde eine einfühlsame und doch spürbare Modernisierung der sakralen Räume entwickelt. Die ruhige, sensible Lichtgestaltung orientiert sich an den wichtigen Momenten der Liturgie und rückt die Schätze der Kirche in den Fokus. Reuter Schoger inszenierten die in St. Jodokus bedeutsamen Heiligenskulpturen in separaten Seitenkapellen, die mit Variationen schlichter Messingnischen für Opferlichter versehen wurden. Ein speziell entwickeltes Lüftungssystem saugt den Ruß geräuschlos und unsichtbar ab. Besondere Sorgfalt legten die Architekten auf die Gestaltung der Franziskus-Kapelle für kleinere Andachten und Schulgottesdienste. Die Bankreihen sind konzentrisch um den Altar geformt und auf eine Ikonenwand ausgerichtet, um einen besonderen Nähe- und Gemeinschaftsgeist aufkommen zu lassen. Juryurteil Die Architekten Reuter Schoger haben mit diesem Werk das Auslobungsanliegen des Architekturpreises „Farbe, Material, Oberfläche“ in ganz außerordentlicher Weise erfüllt. Die historische Heterogenität der Kirche wird von ihnen respektiert und als Reichtum wahrgenommen. Mit sehr feinfühligen Eingriffen an der Kirchenoberfläche sorgen sie für Kontemplation und Konzentration. Das Projekt nutzt die Möglichkeiten von Farben, Strukturen und Oberflächen, um auf höchst unaufdringliche und dennoch intensive Weise die Spiritualität des Raumes zu steigern. Preisträger | 037 Die neue Farb- und Materialgestaltung mit Weiß, Grau, ortstypischem violetten Sandstein und Messingelementen, schafft ein stimmiges, ruhiges Gesamtbild. 038 | Lobende Erwähnung Projekt Entwurf Universität und PHZ, Luzern, CH Enzmann + Fischer Architekten, Zürich, CH Das alte Postgebäude in zentraler Lage zwischen Bahnhof und Luzerner See hat seine einstige Funktion längst verloren. In die leer stehenden Räume ziehen jetzt die Pädagogische Hochschule und Teilbereiche der Universität ein. Zum Programm der grundlegenden Sanierung, unter Beibehaltung der Treppenhäuser und der statischen Grundstruktur, gehörte auch eine neue Fassade, die in ihrer plastisch stark modellierten Ansicht dem nüchternen Altbau eine Identität als öffentliches Gebäude verschafft. Die leicht aus der Achse gedrehten, vorgefertigten Fassadenelemente lenken den Blick direkt auf den See. Mit der fast weißen Farbe verstärkt der Bau seine Präsenz innerhalb der umgebenden Bebauung zusätzlich. Das Gebäudekonzept erlaubt eine einfache und übersichtliche Nutzungsverteilung sowohl der öffentlichen als auch der internen Bereiche. Gezielte farbliche Eingriffe unterstreichen die architektonische Qualität, dienen aber auch der Orientierung innerhalb des Hauses. Zusammen mit dem Haupttreppenhaus bildet die Eingangshalle die Erschließung der Räume mit mehrheitlich öffentlichem Charakter wie Mensa/Cafeteria, Hörsäle und Bibliothek. Juryurteil Umbau und Umnutzung des Postbetriebsgebäudes stärkt Stadtraum und Gebäude gleichermaßen. Durch die Ergänzung von Höfen wird die großmaßstäbliche Kubatur gegliedert, die neue Treppenanlage ermöglicht eine flexible Erschließung. Die Überformung der Fassade erhöht die Aufenthaltsqualität der Räume, die Ausblicke werden auf die Umgebung fokussiert. Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit der Fassade sind zu hinterfragen. Die Neugestaltung des Innenraums wurde mit überraschenden Mitteln und mit hoher Präzision überzeugend vorgenommen. Die Klarheit der Konzeption wird durch die hohe Vielfalt der gewählten Mittel etwas geschwächt. Lobende Erwähnung | 039 Die veränderten Funktionen in Verbindung mit einer zeitgenössischen Fassade geben dem alten Postgebäude eine neue Identität im öffentlichen Raum. 040 | Lobende Erwähnung Projekt Entwurf Wohnüberbauung Klee, Zürich, CH Knapkiewicz & Fickert, Zürich, CH Im neuen, schnell wachsenden und heterogenen Quartier „Ruggächer“ an der nördlichen Stadtgrenze von Zürich verteilte das Büro Knapkiewicz & Fickert 340 Wohneinheiten in einem kleeblattförmigen Gebäude. Der Hof, bepflanzt mit niederstämmigen Baumgruppen, ist einerseits gemeinsamer Park mit Spielplätzen und erschließt andererseits alle Wohnungen. Eine Einheit besteht aus zwei Wohnungen, die wechselweise mit einer großzügigen, zweigeschossigen Loggia oder einem weit auskragenden Balkon ausgestattet sind. Die Wohnungen teilen sich häufig unter zwei Genossenschaften auf, die ihrem Profil entsprechend verschiedene Anforderungen an Standard und Größe haben. Die Architekten meisterten die Herausforderung, verschiedene Ansprüche in einem Haus und hinter der gleichen Fassade unterzubringen. Einen hohen Stellenwert räumten sie dabei der Gliederung und Proportionierung der Fassade ein. Dabei fanden sie unter anderem Inspirationen bei jeminitischen Lehmfassaden. Insbesondere werden die netzartige Bemalung, die an textile Muster erinnert, und die darunter liegende Fassade optisch straff gegliedert. Juryurteil Im Maßstab des Städtebaus führen die Struktur und die räumliche Differenziertheit der drei Hofbereiche einen schönen Dialog. Das innere Organisationsprinzip spiegelt sich in der Fassade wider: zweigeschossig zusammengefasste Loggien und Balkone prägen das Bild und überspielen gleichzeitig die tatsächliche Gebäudehöhe. Die Behandlung der Wandoberfläche mit differenzierten Putzstrukturen nutzt auf spielerische Weise die strukturelle Vorgabe und verleiht dem schlichten Gebäudekörper eine fast textil anmutende Leichtigkeit. Alles in allem zeigt dieser Wettbewerbsbeitrag die konzeptionellen und gestalterischen Potenziale einer an sich alltäglichen Aufgabe. Lobende Erwähnung | 041 Mit einer überzeugend gegliederten Fassade integrierte das Züricher Büro Knapkiewicz & Fickert eine heterogene, neue Wohnstruktur. 042 | Lobende Erwähnung Projekt Entwurf Besucherzentrum am Herkules, Kassel, D Staab Architekten, Berlin, D Jedes Jahr lockt die Kupferstatue „Herkules“ in den Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Mit dem Umbau des Parkeingangs und dem Neubau des Besucherzentrums am Herkules sollte die Möglichkeit geschaffen werden, Besucher zu empfangen, zu informieren und in die vielfältigen Erlebnismöglichkeiten und Angebote des Parks einzuführen. Der von den Berliner Staab Architekten entworfene Baukörper überzeugt durch klar formulierte Eingänge und Blickachsen. Bereits nach dem Eintreten wird die Skulptur und das Bauwerk des Herkules durch ein großes, gerichtetes Panoramafenster sichtbar. Diese Blickbeziehung begleitet den Besucher beim Gang durch das Haus bis in die oberste Ebene. Als Teil der Topografie ist das Besucherzentrum innen wie außen mit einer homogenen steinernen Oberfläche in Sichtbeton versehen. Der Baukörper wird so zum landschaftlichen Element und erinnert an einen mächtigen, bearbeiteten Findling. Das Dach des Besucherzentrums wurde von den Architekten als fünfte Fassade von allen Aufbauten freigehalten. Bei den Fenstern entschieden sie sich für großflächige Wandöffnungen mit ungeteilter Verglasung. Juryurteil Das skulpturale Besucherzentrum am Herkules besticht durch seine prägnante Formgebung, die sich aus der Topografie und den städtebaulichen und historischen Achsen schlüssig entwickelt. Die Struktur der Außenhaut lehnt sich thematisch an die nachbarschaftlichen Reliefsockel des Herkulesdenkmals an und fügt sich, modern interpretiert, in den vorhandenen baulichen Kontext ein. Der Kontrast zwischen Innen- und Außenraum findet ausschließlich über die Strukturierung des Sichtbetons statt. Homogenität und skulpturale Formgebung des Bauwerks werden konsequent weitergeführt, antworten jedoch haptisch sensibel auf die Thematik innen und außen. Lobende Erwähnung | 043 Das neue Herkules-Besucherzentrum in Kassel konzipierten Staab Architekten als landschaftliches Element, das durch seine Blickachsen überzeugt. 044 | Nominierungen Farbenfrohe Mosaike, Wandflächen und Leuchtelemente erzeugen eine lebendige Stimmung in der neu gestalteten Badehalle. Projekt Entwurf VitaSol Therme, Bad Salzuflen, D 4a Architekten, Stuttgart, D In Bad Salzuflen, einem der bekanntesten Kurorte Deutschlands, entstand in den 1970er-Jahren die Thermenanlage VitaSol am Rande des Kurparks. Um Besuchern ein möglichst umfangreiches Badeangebot bieten zu können, beauftragte der neue Betreiber 4a Architekten mit dem Umbau der Badehalle 1. Sie wurde komplett neu strukturiert und um zahlreiche Attraktionen erweitert. Gab es vorher nur ein großes Schwimmbecken, so kann der Gast seit dem Jahr 2009 zwischen vier Becken wählen, die mit Heiß-, Kalt-, Sprudel- und Sole-Intensiv-Wasser befüllt sind. Ein besonderes Highlight in der mit organischen Formen gestalteten Halle bildet das Regenfeld: Diese im Raum schwebende große Wolke wurde in Zusammenarbeit mit einem Lichtdesigner und einem Künstler entwickelt und fällt durch den kräftigen Regenguss und ein wechselndes, buntes Farbenspiel auf. Die Holz-Lamellen-Verkleidung umfließt den gesamten Innenraum mit geschwungenen Formen. Sie dient nicht nur als Schalldämmung, sondern verbindet Eingang, Restaurant, Badehalle und Außenbereich miteinander. Das einfallende Tageslicht erzeugt eine warme Atmosphäre in der Badehalle. Nominierungen | 045 Der neue Baukörper passt sich der Blockrandbebauung der Lilienstraße des Auer Mühlbachviertels in München an. Projekt Entwurf Neubau eines Wohngebäudes in der Lilienstraße, München, D a+p Architekten, München, D In zentraler Lage zur Innenstadt wurde 2010 unweit der Museumsinsel an der Isar dieser siebengeschossige Neubau fertiggestellt. Unterirdisch waren drei Geschosse notwendig, um die geforderten Stellplätze und Kellerabteile sowie den Technikraum unterzubringen. Hinter der Fassade aus Faserzementplatten verbergen sich insgesamt zehn Wohnungen – darunter drei Maisonettewohnungen – mit Wohnflächen zwischen 139 und 327 Quadratmetern. Durch raumhohe Aluminiumfenster werden die Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen mit Tageslicht durchflutet. Die Beschattung der Räume erfolgt durch Lamellenelemente mit integrierter Lüftung. Zum Innenhof sind die Geschosse terrassiert, um mehr einfallendes Licht sowie größere Freiflächen für die Wohnungen und einen Gemeinschaftsgarten zu erhalten. Die hohen Räume unterstützen das großzügige Wohngefühl. Alle Wohnungen sind mit hochwertigen Materialien ausgestattet wie beispielsweise durchgehendem Parkettboden. 046 | Nominierungen Die hellen Klassenräume unterstützen das konzentrierte Lernen, während die in einem kräftigen Gelb gestrichenen Flure und Bewegungszonen der Pause dienen. Projekt Entwurf Gemeinschaftsschule Anna Seghers, Berlin, D AFF Architekten, Berlin, D Aufgrund des bundesweiten Pilotprojekts zur Entwicklung von Gesamtschulen wurde die Anna-Seghers-Schule in Berlin erweitert. Um Unterrichtsräume für die Grundstufenklassen zu gewinnen, wurde im ehemaligen Schulgarten ein Neubau errichtet, wobei der Baumbestand weitestmöglich erhalten blieb. Das zweigeschossige Gebäude verfügt über unterschiedliche Klassen- und Gruppenräume und formiert sich um den Pausenhof der Gemeinschaftsschule. Auf diese Weise grenzt er die mit bunten Spielgeräten gestaltete Fläche zur benachbarten Wohnbebauung ab. Variierende Fensteröffnungen lassen von außen Einblicke in das Lernen und Spielen der Kinder zu. Die besondere Optik der Fassade zeigt ein Wechselspiel aus glatten und rauen Putzkörnungen. Hier wurden Texturen in unterschiedlichen Tiefen herausgearbeitet und eine Verbindung zum Tiefdruckverfahren des 17. Jahrhunderts und modernen Projektionen geschaffen. Die Klassen- und Gruppenräume sind mit einer feinkörnigen Putzoberfläche und hellen Fußböden gestaltet, während die Flure in einem einheitlich frischen Gelb gehalten sind und so als visuelle Pause dienen. Nominierungen | 047 Auf großen Spielflächen im Innen- und Außenbereich können sich die Kinder in den betreuten kleinen Gruppen austoben. Projekt Entwurf Kinderhaus, Garching, D aichner kazzer architekten, München, D Mit seinem begrünten Flachdach fügt sich der eingeschossige Baukörper der Kindertagesstätte unauffällig in die Landschaft des Naturraums Wiesäckerbach ein. Die vier Fassadenseiten des Holzbaus wurden mit Sichtbetonscheiben kombiniert. Das Gebäude ist zur bestehenden Straße ausgerichtet, um auf der abgewandten Seite großzügige Außenspielflächen zu erhalten. Über den halböffentlichen Hof werden die Bereiche der übergeordneten Funktionen wie Leitung, Küche und Mehrzwecksaal erreicht. Die Kinder gelangen über einen internen Erschließungsflur in die für sie vorgesehenen Gruppenräume. Die Tagesstätte kann jeweils zwei Gruppen in der Kinderkrippe und dem Kindergarten aufnehmen. Obwohl alle Räume gleich ausgebildet sind, kann dennoch flexibel auf den Bedarf beider Altersstufen reagiert werden. Die raumhoch verglasten Bereiche für die Kinder öffnen sich mit Blick in die umliegende Natur. Rückzugsmöglichkeiten bieten die in Teilbereichen eingezogenen Galerien mit einer Raumhöhe von 1,50 Meter. Farben und Materialien sind weitestgehend naturbelassen, wobei nur Farben innerhalb eines Spektrums verwendet wurden. 048 | Nominierungen Individuell veränderbare Wohnformen wurden in Wien unter einem Dach realisiert. Projekt Entwurf ERZ – Wohnbau Erzherzog-Karl-Strasse, Wien, A AllesWirdGut Architektur | feld72 architekten, Wien, A Um einer Vielzahl an unterschiedlichen Wohnanforderungen des städtebaulichen Ensembles Herzberg gerecht zu werden, entwickelten die Architekten von AllesWirdGut zusammen mit feld72 eine Anlage aus verschiedenen Wohntypen wie Maisonette-, Laubengangwohnungen sowie betreuten Wohngemeinschaften. Die Collage aus unterschiedlichen Bauten wurde auf einer Grünfläche um einen Platz mit Stadthaus errichtet. Die Wohngebäude sind in den Obergeschossen terrassiert, woraus sich unterschiedliche Wohn- und Freiflächen ergeben. Alle Wohnungen verfügen über Gärten, Terrassen, Loggien oder Balkone. Flexible Grundrisse ermöglichen eine variable Nutzung der Wohnflächen. Zugunsten des Wohnraumes wurde auf Erschließungsflächen wie Flure weitgehend verzichtet. Zudem lassen sich je nach Bedarf einzelne Zimmer vom Wohnraum temporär oder dauerhaft abtrennen. Die Innenräume wurden durch Einbaumöbel zusätzlich optimiert. Nominierungen | 049 Große, runde Leuchtkörper lassen die Decke in der Unterführung des Münchner Stachus erstrahlen. Projekt Entwurf Stachus-Passagen, München, D Allmann Sattler Wappner Architekten, München, D Der Stachus liegt zentral zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt und ist mit seinen Zugängen zu U-Bahn, S-Bahn und Tram ein wichtiger Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs in München. Das Untergrundbauwerk aus den 1970er-Jahren wurde zu einem öffentlich genutzten Stadtraum mit stark frequentierten Handels- und Gastronomiezonen umgebaut. In der Verlängerung der Stachus-Passagen, werden die Zugänge bei Nacht erleuchtet, ohne den denkmalgeschützten Raum des Platzes zu stören. Um das Stadtbild nicht zu beeinträchtigen, wurde auf Überdachungen an den Zugängen verzichtet. Die Formensprache des oberirdischen Rondells des StachusPlatzes wurde im Untergrund aufgenommen: Die multifunktionale Lichtdecke besteht aus kreisförmigen Elementen aus opaken Glasplatten unterschiedlicher Größe. Sie ist das wichtigste Gestaltungsmerkmal und erzeugt zusammen mit dem hellen, mit Epoxidharz versiegelten Terrazzoboden einen angenehmen Raum. Der Deckenzwischenraum dient gleichzeitig als Schallschutz und nimmt die Sprinkleranlage auf. 050 | Nominierungen Bei Tag fügt sich der unauffällige Bau in die Umgebung ein – nachts wird er, von innen beleuchtet, zum Blickfang. Projekt Entwurf Cafépavillon in Düren – Der profilierte Raum, Düren, D AMUNT Architekten Martenson und Nagel Theissen, Aachen, D Der neue Begegnungs- und Cafépavillon des städtischen Friedhofs im östlichen Stadtteil von Düren bietet den Besuchern einen Ort des Rückzugs. Unter einer Deckenlandschaft aus Tonnengewölbe, Pult- und Zeltdach sollen Trauernde Geborgenheit und Ruhe finden. Auf einer quadratischen Grundfläche wurden drei Bereiche definiert, von denen sich abwechslungsreiche Ausblicke in den umgebenden Park eröffnen. Die Bodenplatte wurde in der Optik eines Terrazzobodens geschliffen. Wände und Decken sind aus Holz gefertigt und erzeugen einen homogenen Innenraum. Daran angepasst wurde die Fassade mit Furnierschichtholzplatten ausgeführt. Sie gliedert sich mit der silbrig lasierten Oberfläche in den Park ein. Die eloxierten Aluminiumfenster mit grün gefärbtem Glas spiegeln am Tag die natürliche Umgebung wider und lassen kaum Einblicke ins Innere zu. Bei Nacht wird dieser Effekt umgekehrt und die Innenräume spiegeln sich in den verglasten Flächen als einzigartige geometrische Formen. Nominierungen | 051 Die markante Struktur der Außenhaut setzt sich im Innenbereich fort und bietet Einblicke in die Fertigungsprozesse der Obstverarbeitung. Projekt Entwurf Obstbau Leeb, St. Andrä, Burgenland, A Architects Collective, Wien, A Inmitten von grünen Feldern entstand der im Passivhausstandard errichtete Neubau der Firma Obstbau Leeb. In klarer Formensprache zeichnet der aus Fertigteilen errichtete Kubus einen Marktstand nach, der sich je nach Bedarf mit zwei fassadenhohen Schiebetoren öffnen oder schließen lässt. Sogar die hochklappbaren Aluminiumrahmen als Sonnenschutz vor dem Verkaufsraum erinnern an überdachte Stände auf dem Wochenmarkt. Ganz dem naturverbundenen Sprachduktus des Gesamtkonzepts folgend, wurde das Gebäude aus nachwachsenden Rohstoffen, Recyclingmaterialien und Upcycling-Möbeln errichtet. Alte Fahrradschläuche mutieren zu Lampenschirmen, Druckerplatten verkleiden das Verkaufspult und gebrauchte Werbeplanen dienen als Markisenstoff. Da scheint es folgerichtig, braun und grün lasierte Grobspanplatten als Gebäudehülle zu verwenden, denn ihre Oberflächenstruktur erinnert in Textur und Farbigkeit an die Holzstapel der ländlichen Umgebung. 052 | Nominierungen Die warmen Brauntöne der Hölzer im Außenbereich harmonieren hervorragend mit den steingrau verputzten Wänden. Projekt Entwurf Weingut Erich Sattler, Tadten, A Architects Collective, Wien, A Die Architekten beweisen mit unkonventionellen Raum- und Dachformen, dass sich das klassische Konzept eines Weinguts in einem typischen Angerdorf im österreichischen Burgenland auch anders realisieren lässt. Über der orthogonal strukturierten Weinhalle im Erdgeschoss liegt das Weinloft mit Präsentationsräumen und Verwaltung. Seine Wände folgen dem Grundriss eines Parallelogramms. Die daraus resultierenden Raumformen bilden einen spannungsreichen Innenraum, der mit raumhohen Glaselementen klimatisch, aber nicht optisch begrenzt wird. Es ergibt sich ein fließender Übergang zwischen innen und außen nach Ost und West. Die gedrehte und verformte Gebäudehülle folgt nicht von ungefähr dem Lauf der Sonne. Sie ist ein nicht unerheblicher Faktor für den Garant eines guten Weines und bestimmt somit den Tagesablauf eine Winzers. Vom begehbaren Dach bietet sich ein fulminanter Ausblick auf die umliegenden Weingärten, dem Herkunftsort der Fässer- und Flascheninhalte. Nominierungen | 053 Der Wohnkomplex zeigt viele Facetten und präsentiert sich mal introvertiert und mal offen. Projekt Entwurf Die Bremer Stadtmusikanten, Wien, A ARTEC Architekten Bettina Götz + Richard Manahl, Wien, A Den plakativen Namen „Die Bremer Stadtmusikanten“ trägt die Wohnanlage von ARTEC Architekten – obwohl nicht in Bremen stehend – aufgrund ihrer vier unterschiedlichen Gebäudeformen, die wie die Tiere im Grimm‘schen Märchen übereinanderstehen. In der unteren Ebene erwartet den Besucher ein offenes Raumkonzept mit Galerie im hinteren Bereich und einem vorgelagerten Garten. Darüber sind Maisonettewohnungen angeordnet, die sich zu einem Atrium orientieren. Den oberen Abschnitt des Wohnensembles bilden darüberliegende Reihenhäuser. Auf dem Dach wurden Kleingartenhäuser platziert. Der gestapelte Baukörper verfügt über 100 Wohnungen mit etwa 20 Grundrissvarianten und Flächen zwischen 40 und 115 Quadratmetern. Auf der Straßenseite befinden sich zweigeschossige Loggien, die aufgrund ihrer um 45 Grad geschwenkten Ausrichtung den Innenraum mit reichlich Tageslicht füllen. Der verwendete Ortbeton wurde in den verschiedenen Ebenen schlammgrau, rot oder leuchtend gelb eingefärbt. 054 | Nominierungen Die Fassade des Neubaus in der Königinstraße wird durch schmale, raumhohe Fenster sowie eine flächige Verglasung im Erdgeschoss bestimmt. Projekt Entwurf Erweiterung LfA Förderbank Bayern, München, D Auer+Weber+Assoziierte, München, D Das denkmalgeschützte Gebäude von 1904 in der Nähe des Englischen Gartens in München wurde umfangreich saniert und um einen Büroneubau erweitert. Vorrangiges Ziel war die Rekonstruktion des historischen Originalzustands der Farbschichten. Putz- und Stuckflächen wurden detailgetreu aufgearbeitet, historische Parkettböden rekonstruiert, Wandvertäfelungen, Tür- und Fensterkonstruktionen restauriert. Neben dem Altbau mit seiner aufwendig gegliederten Fassade zeigt sich der Neubau als schlichter Metallkubus. Im Innenraum dominieren reduzierte kubisch geformte Einbauten. Lediglich durch die restaurierten dunkelroten Funde im Altbau und das frische Gelbgrün als Bezug zum Garten im Neubau werden die sonst in Weiß gehaltenen Innenräume akzentuiert. Das ebenfalls weiße Büromobiliar schafft die Verbindung von den modernen Räumlichkeiten des Neubaus zur historischen Holzausstattung des Bestands. Nominierungen | 055 Das neue Schloss erhält durch die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen eine klare Struktur und erinnert an seine Entstehungszeit im 16. Jahrhundert. Projekt Entwurf Schloss Weinzierl, Weinzierl, A B&M Architektur, Wien, A Seit 1934 werden im Schloss Weinzierl Schüler in den Fachbereichen Landwirtschaft, Lebensmittel- und Biotechnologie sowie Landtechnik ausgebildet. Im Mai 2011 wurde die Residenz aus dem 16. Jahrhundert komplett saniert und durch das Entfernen des Zubaus an der Westseite in ihre einstige fast quadratische Grundform zurückgeführt. B&M Architektur befreiten den Renaissancebau im Eingangsbereich von einer Stahlbetondecke und legten einen inneren Aulabereich frei, den sie mit einer auffälligen Stahl-Glas-Konstruktion überdachten. Den ursprünglichen Festsaal verwandelten die Gestalter mithilfe einer schwebenden Akustikdecke in einen Veranstaltungsraum. Durch den Einbau von Rampen und eines behindertengerechten Lifts wird die Schlossanlage barrierefrei. Sämtliche Fenster und Türen wurden erneuert. In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt konnte die Fassade in historischer Technik mit einem Marmorsand-Kalkputz wiederhergestellt werden. 056 | Nominierungen Die für Berlin ungewöhnliche Ziegelfassade fügt sich mit ihrer grünen Oberfläche geschickt in die Umgebung ein. Projekt Entwurf Schuppen, Berlin, D brandt+simon architekten, Berlin, D Im Berliner Stadtteil Pankow entstand im Sommer 2009 ein kleines Einfamilienhaus. Die Bauherren wünschten sich genügend Platz für ihre Bücher, ein Arbeitszimmer und die Möglichkeit, Gäste zu empfangen. brandt+simon architekten setzten das dreigeschossige Gebäude, dessen Umrisse die benachbarte Bebauung aufnehmen, direkt an eine angrenzende Brandwand. Daraus ergibt sich ein trapezförmiger Baukörper mit einer Kombination aus Steil- und Flachdach, der in Holzständerbauweise gefertigt wurde. Großformatige Öffnungen mit Zinkblechrahmen und kleinere Fenster mit tiefen Laibungen erhellen die Innenräume. Besonderes Augenmerk gilt der Fassade, die aufgrund ihrer Farbe und Materialität Assoziationen an ein Gartenhaus weckt. Das gesamte Wohnhaus wird mit einer Hülle von Biberschwanzziegeln umhüllt, die allgemeinhin als Dachhaut verwendet werden. Diese variieren zwischen hellen und dunklen Grüntönen, die ein mosaikartiges Bild entstehen lassen, das an die optischen Eindrücke der Op-Art erinnert. Gedämmt wird die Außenhaut mit einer Schicht aus Zellulose. Nominierungen | 057 Das Museum Erding zeigt auf 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche die Geschichte und das Alltagsleben der Stadt. Projekt Entwurf Ausstellungsgestaltung Museum Erding, Erding, D Tido Brussig Szenerien, München, D In seiner über 150-jährigen Geschichte war das Museum Erding in verschiedenen Bauten untergebracht, bis es im ehemaligen städtischen Kindergarten eine dauerhafte Bleibe fand. Doch der Mangel an Depotflächen und an repräsentativen Räumen für Feierlichkeiten machten einen Anbau an das bestehende Museum notwendig. Den Auftrag zur Inszenierung der Ausstellung im neuen Gebäudeteil erhielt der Museumsgestalter Tido Brussig. Bereits vor dem Eingang des mit goldfarbenen Schindeln bekleideten Erweiterungsbaus trifft der Besucher auf die Geschichte der Stadt: Eine Bilderwand, die sich bis weit ins Erdgeschoss des Museums erstreckt, zeigt den Alltag der Erdinger in den letzten 150 Jahren. In der oberen Etage ist die Dauerausstellung untergebracht. Hier wird die Wirtschaftsgeschichte des Ortes präsentiert: das Handwerk der Glockengießer und das Gewerbe der Loderer. Im Sinne eines lebendigen Museums können die Besucher die verschiedenen Themen optisch und haptisch entdecken. So lädt zum Beispiel ein Glockenspiel zum Musizieren ein und auf Kugeln gezogene Wolle kann in ihrer Struktur erfühlt werden. 058 | Nominierungen Auffällig, aber sehr geschickt und gut gelungen verwob das atelier brückner Alt und Neu in dem wiederbelebten Fabrikgebäude. Projekt Entwurf TextilWerk Bocholt – Spinnerei, Bocholt, D atelier brückner, Stuttgart, D Im Jahr 2011 sanierten die Stuttgarter Architekten von atelier brückner ein ehemaliges Fabrikgebäude der Spinnerei Herding im westfälischen Bocholt. Bei ihrer Arbeit legten die Architekten besonderes Augenmerk auf den Umgang mit dem denkmalgeschützten Industriebestand, den sie im Zusammenspiel mit neuen Elementen in Szene setzten. Aus dem gewollten Kontrast zwischen Alt und Neu entstanden über fünf Geschosse verschiedene Bereiche wie ein Schaulager, Flächen für Ausstellungen und Veranstaltungen sowie ein Restaurant auf dem Dach. Die vorgehängte Fassade des Dachgeschosses ist mit Edelstahlfäden gestaltet und erinnert an die Geschichte der einstigen Spinnerei. Dem kontrastierenden Prinzip wird auch bei der Gestaltung der Funktionsräume Rechnung getragen: Ihre glatten Oberflächen heben sich von den heterogenen Wandflächen des Industriebestands ab. Verstärkt wird die Unterscheidung durch verschiedene Farbtöne in Grün, Rot, Schwarz, Weiß und Blau, wie beispielsweise bei der rot akzentuierten, offenen Treppe im Eingangsbereich. Nominierungen | 059 In einem goldenen „Schuhtresor“ lagern die Schätze des Schuhgeschäfts „The 6th Floor“, das sich über die gesamte Etage eines großen Kaufhauses erstreckt. Projekt Entwurf The 6th Floor, Shoeshop im Kaufhaus Steffl, Wien, A BWM Architekten und Partner, Wien, A In Wiens bekanntester Shoppingmeile, der Kärntner Straße, befindet sich das ehrwürdige Kaufhaus Steffl, das hochwertige Kleidung und Luxusartikel vertreibt. Die sechste Etage des Warenhauses wurde von BWM Architekten zu einem 600 Quadratmeter großen Shop für Luxusschuhe umgebaut. Das besondere Highlight des Stores ist der „Tresor“, ein inmitten des Ladens platziertes goldenes Schieberegal, in dem die „Schuhschätze“ gelagert werden. Rund um diesen Tresor sind unterschiedliche Themenbereiche angeordnet, wobei der größte Teil den Damenschuhen gewidmet ist. Ein mäanderndes, weiß glänzendes Deckenelement gliedert die Gesamtfläche und verbindet die verschiedenen Abteilungen. Die einzelnen Bereiche werden durch schwere, mit floralen Motiven gestaltete Teppiche betont. Die Möblierung wechselt von opulent im Damen-Luxus-Bereich über klassische Holzvitrinen im „Gentlemen Shoe Club“ bis hin zu umfunktioniertem Industriemobiliar in der zeitgenössischen „Sneaker Gallery“. 060 | Nominierungen Die Farb- und Materialwahl verleiht dem Mechatronik-Gebäude des neuen Science Parks in Linz ein futuristisches Aussehen. Projekt Entwurf Science Park Mechatronik, Linz, A caramel architekten, Wien, A caramel Architekten gewannen den umfangreichen Wettbewerb für einen Science Park aus fünf Gebäudeteilen, der in unmittelbarer Nähe zum Universitätscampus in Linz entstehen und Wirtschaft und Forschung näher zusammenrücken lassen soll. Bei der Entwicklung der Bürogrundrisse für den ersten Bauabschnitt wurde besonders auf freie Bereiche und Kommunikationszonen Wert gelegt, um den Austausch unter den Mitarbeitern zu fördern. Die Kubatur des langen Gebäuderiegels ist den Kanten und Traufhöhen der unterschiedlich hohen Bestandsgebäude geschuldet. Eine Unterführung verbindet das neue Gelände mit dem Campus, ein teilweise aufgeständertes, verglastes Erdgeschoss sorgt für Durchlässigkeit zur umgebenden Landschaft. Der asphaltierte Außenraum wird durch weiße Leuchtstreifen markiert, die sich unter dem aufgeständerten Gebäude zu Sitzbänken formen. Knicke und Faltungen, ob als Podeste, Wandverkleidung oder Treppe, setzen sich im Innenraum fort. Die reduzierte „technische“ Materialwahl aus Sichtbeton, Lochblechen und Metallgittern wird der Programmatik des Hauses – ein Forschungszentrum der Mechatronik – gerecht. Nominierungen | 061 Die Kombination der Farben verleiht den beiden Wohnriesen einen neuen Charakter und lässt sie zur Landmarke werden. Projekt Entwurf Hochhäuser Wohnsiedlung Glanzenberg, Dietikon, CH Galli Rudolf Architekten, Zürich, CH Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs wurden im schweizerischen Dietikon zwei Wohntürme von 1969 komplett saniert. Die Sieger des Wettbewerbs, Galli Rudolf Architekten, verwandelten die einstigen braungrauen und unspektakulär wirkenden Gebäude in ein imagebringendes, farbenfrohes Wohnensemble, dessen Fassade von einer roten Aluminiumfaltblechverkleidung und orangefarbenen Glasbrüstungen geprägt ist. Grund für die Sanierung war der Wunsch, die beiden 13-geschossigen Baukörper auf einen zeitgemäßen energetischen Stand zu bringen und die Lärmbelästigung, die durch die direkte Lage an der stark frequentierten Zuglinie Zürich–Bern gegeben ist, zu minimieren. Die Architekten erweiterten die Grundrisse der insgesamt 39 Wohnungen und statteten diese mit neuen Bädern und offenen Küchen aus. Die großzügige Raumaufteilung wird durch neue Loggien unterstützt, die zusätzlich zum Lärmschutz beitragen. 062 | Nominierungen Das skulpturale Gotteshaus besticht nicht nur durch seine Form, sondern auch durch seinen Materialmix. Projekt Entwurf Martin-Luther-Kirche, Hainburg an der Donau, A Coop Himmelb(l)au, Wien, A Ende April 2011 wurde die evangelisch-lutherische Kirche im niederösterreichischen Hainburg an der Donau feierlich eingeweiht. Die Gruppe von Coop Himmelb(l)au schuf mit ihrem Entwurf eines Gotteshauses einen skulpturalen Baukörper in dem kleinen Dorf. Besonders wichtig war für Wolf D. Prix, verantwortlicher Architekt des Bauvorhabens, das Spiel mit dem Licht, das über drei große, schneckenhausartige Dachöffnungen ins Innere dringt. Die Anzahl der Öffnungen ist durchaus auf die christliche Trinität zurückzuführen. Die Kirche beinhaltet einen Gottesdienstraum, einen Gemeindesaal und weitere Nutzräume. Auffällig ist die geradezu surreale Form der Dachhaut, die sich von einem in der Nähe befindlichen romanischen Karner (Friedhofskapelle) ableitet. Die Gestalter verwendeten hierfür eigens angefertigte Stahlplatten, die sie vor Ort zusammenschweißen ließen und per Kran zum Dach zusammenfügten. Der Glockenturm als prägendes Element bei jeder Kirche erscheint als 20 Meter hohe Skulptur, die sich autark von der Kirche an der Straße befindet. Nominierungen | 063 Kein Altpapierblock gleicht dem anderen, was den Wänden der temporären Halle innen und außen ein abwechslungsreiches Bild verleiht. Projekt Entwurf PHZ2 Welterbe Zollverein, Essen, D Dratz&Dratz Architekten, Oberhausen, D Mit dem Projekt PapierHaus-Zukunftsweisend2 (PHZ2) konnten die Oberhausener Architekten Dratz&Dratz 2007 den internationalen Architekturwettbewerb „mobile working space“ gewinnen, den die Entwicklungsgesellschaft Zollverein mbH sowie die Zollverein School of Management and Design ausgelobt hatte. Aufgabe war es, einen temporären Raum zu schaffen, der durch eine intelligente Aufteilung und die Verwendung innovativer Materialien einen außergewöhnlichen Ort für Ausstellungen, Pressekonferenzen, Produktpräsentationen oder auch Konzerte bietet. Bei ihrem Entwurf setzten die Architekten auf einen leicht erhältlichen Sekundärrohstoff: das Altpapier. Unter hohem Druck wurde es zu Ballen zusammengepresst; dabei entstanden Blöcke mit Abmessungen von 1,40 Meter mal 1,10 Meter mal 0,80 Meter. Insgesamt 550 dieser Ballen bildeten nach dem Vorbild altägyptischer Mastaba-Pyramiden einen rechteckigen Baukörper von etwa 40 mal 9 Metern. Die Bauweise mit den Altpapierstapeln haben die Entwickler aufgrund ihrer positiven Eigenschaften im Schallschutz und der Verarbeitung bereits international zum Patent angemeldet. 064 | Nominierungen Helle Flächen bestimmen die Fassade der neuen Schulanlage. Dies zeigt sich auch in der klaren Formsprache der umgestalteten Innenräume. Projekt Entwurf Schule „Obstgarten“, Stäfa, CH e2a eckert eckert architekten, Zürich, CH Das Schulgelände „Obstgarten“ liegt im schweizerischen Stäfa, einem kleinen Städtchen am Zürichsee. Die Anlage besteht aus verschiedenen Betonkuben, deren Bauweise typisch ist für die Architektur der 1970er-Jahre. Der Umbau der Züricher Architekten e2a beinhaltet eine neue Aula, eine Gemeindebibliothek im Erdgeschoss sowie Kurs- und Nebenräume im Untergeschoss. Für die Umgestaltung wurde das nicht mehr zeitgemäße Gebäude bis zum Sockel zurückgebaut und durch ein neues Volumen ersetzt, in dem sich das Auditorium, eine Catering-Küche und die Bibliothek befinden. Von einem rundum verglasten Sockelgeschoss hebt sich der massive Bau des Saalkörpers ab, der von raumhaltigen Stützen, die wie Atlanten den Hörsaal stemmen, getragen wird. Um den Bestand zu schonen, wurden die Lasten in das bestehende Fundament übertragen. Die Gebäudehülle wurde gedämmt und die bisherigen Fenster durch thermisch getrennte Holz-Aluminium-Systeme ausgetauscht. Das Fassadenrelief ist dem organischen Abbild einer Baumrinde nachempfunden und stammt vom Künstler Hans-Peter Kistler. Nominierungen | 065 Der weitläufige Eingangsbereich empfängt die Besucher mit großer Geste. Projekt Entwurf Auster Sport- und Wellnessbad, Eggenberg, A fasch&fuchs.architekten, Wien, A 2007 lobte die Holding Graz einen europaweiten Architekturwettbewerb für den Neubau eines Sport- und Wellnessbads in Eggenberg, einem Stadtbezirk im österreichischen Graz, aus. Die ortsansässigen Architekten fasch&fuchs konnten das Preisgericht mit ihrem Entwurf, der an eine leicht geöffnete Auster erinnert, überzeugen. Die neue Sportanlage wurde in knapp zwei Jahren Bauzeit realisiert und im Mai 2011 feierlich eröffnet. Die Assoziation an eine Auster rührt von der Ausrichtung des Gebäudes her, durch die unterschiedliche Erscheinungsbilder entstehen. Während sich der Neubau zum Außenbereich mit den verschiedenen Schwimmbecken offen zeigt, wirkt dessen rückwärtige, zur Straße gewandte Seite eher introvertiert. Hinter der geschuppten und unterschiedlich blau schimmernden Schale befindet sich eine klar definierte Funktionsabfolge, die sich in Wellness- und Sportbereich unterteilt. Transluzente Dachöffnungen und eine Membran in Form einer mikroperforierten, abgehängten Foliendecke gewährleisten eine optimale Raumakustik auch bei Schwimmbetrieb. 066 | Nominierungen Der auf Stelzen ruhende Baukörper erzeugt immer wieder überraschende Blickbeziehungen. Projekt Entwurf Bürogebäude Markas, St. Pölten, A feld72 architekten, Wien, A Markas ist eine Firma für Facility Services, die sich 2010 ein Bürogebäude im niederösterreichischen St. Pölten errichten ließ. Das Wiener Büro feld72 architekten entwickelte einen eingeschossigen, quadratischen Bau mit einer Nutzfläche von ca. 1.000 Quadratmetern, den sie auf Stützen stellten, um das Erdgeschoss als Parkfläche nutzen zu können. Der Wunsch der Bauherren war es, einen Firmensitz zu erhalten, der die Philosophie des Unternehmens verkörpert. Dies gelingt durch eine offene Raumanordnung, die die hierarchielose Unternehmensstruktur widerspiegelt. Zwei Innenhöfe belichten zusätzlich die Büros und sorgen gleichzeitig für angenehme Lichtverhältnisse in der Parkebene. Die Gebäudehülle mit unterschiedlich transparenten Glasplatten trägt ebenfalls dazu bei, dass die Fassade die Corporate Identity der Firma verkörpert. Das Glas wird zum Bedeutungsträger der Reinigungs- und Facility-Management-Firma. Attika und Fensterrahmen bleiben unter der Fassade verborgen. Nominierungen | 067 Das einst triste Bild der ostdeutschen Plattenbauten ist durch die Umgestaltung einer neuen, frischen Häuserlandschaft gewichen. Projekt Entwurf Plattenbautransformation Oleanderweg, Halle (Saale), D Stefan Forster Architekten, Frankfurt am Main, D Die zunehmende Bedeutung des demografischen Wandels veranlasste das Land Sachsen-Anhalt bereits 2002, die Internationale Bauausstellung Stadtumbau 2010 ins Leben zu rufen. Im Zuge dessen wurde in Halle ein Plattenbau vom Frankfurter Architekturbüro Stefan Forster umgestaltet. Der fünfgeschossige Plattenbau aus den 1970er-Jahren wurde modernisiert und den heutigen Wohnbedürfnissen angepasst. Große Teilbereiche im dritten und vierten Obergeschoss und die Dachkonstruktion wurden zurückgebaut, um Platz für Dachterrassen zu schaffen. Die auf der Südseite gelegenen Balkone wurden abgebrochen und mit einer vorgestellten Stahlbetonkonstruktion ersetzt. Die Wohnungen wurden entkernt, um neue Grundrisse entwickeln und neue Sanitär-, Lüftungs- und Heizungsanlagen einbauen zu können. Im Sockelbereich wird das Außenniveau bis auf die Erdgeschossebene angehoben, wodurch die dort liegenden Wohnungen einen Garten erhalten. Die Fassade erstrahlt in hellen, kräftigen Farben und grenzt sich von den umliegenden Plattenbauten ab. 068 | Nominierungen Der markante ziegelrote Bau des Kinderhauses ist auf einem großzügigen Grundstück positioniert, das viel Bewegungsfreiheit zulässt. Projekt Entwurf Katholisches Kinderhaus Sankt Martin, Tübingen, D Franke Seiffert Architekten, Stuttgart, D In der geschichtsträchtigen Universitätsstadt Tübingen realisierten die Stuttgarter Architekten Franke Seiffert im Jahr 2011 das katholische Kinderhaus Sankt Martin auf einem dreieckigen Grundstück. Die Kubatur des Baus stellt aufgrund des polygonalen Grundrisses in Kombination mit verschiedenen Dachneigungen eine starke Präsenz im Ortsbild dar. Zugleich orientiert sich der Bau an den Satteldächern der umliegenden Bebauung. Durch unregelmäßige quadratische Öffnungen entsteht ein lichtdurchfluteter Innenraum mit starkem Bezug zur Landschaft. Der Ziegelfarbton der Dachfläche geht in die Fassade über und spiegelt die Gestaltung der Nachbarbebauung wider. Ein natürlich eingefärbter Edelkratzputz, der auf Nachhaltigkeit, Natürlichkeit und Robustheit setzt, macht das Kinderhaus zu einem erdverbundenen Monolithen. Im Inneren erzeugt ein apfelgrüner Linoleumboden ein Gefühl von Offenheit und Freiheit. Nominierungen | 069 Wie ein länglicher Felsbrocken liegt das ungewöhnliche Tropenhaus in der rauen, steinernen Berglandschaft. Projekt Entwurf Tropenhaus, Frutigen, CH Gauer Itten Messerli Architekten, Bern/Zug, CH Ein Tropenhaus mitten in den Schweizer Alpen erscheint zunächst absurd. Die Idee allerdings entstand bei Bohrungsarbeiten zum Lötschberg-Basistunnel, bei denen eine Quelle mit etwa 20 Grad Celsius warmem Wasser entdeckt wurde. Dieses Wasser konnte jedoch nicht in die natürlichen Gewässer abgeführt werden, da die bereits bedrohte Seeforelle nicht zusätzlich gefährdet werden sollte. So entstand im Jahr 2009 ein Tropenhaus, das das Quellwasser für seine Warmwasserfischbecken und zum Heizen seiner Gewächshäuser nutzt. Die Schweizer Architekten Gauer Itten Messerli planten die Anlage in Anlehnung an einen lang gestreckten Gesteinsbrocken. Ihre Fassade erinnert an felsenähnliche Strukturen, wodurch die Umgebung widergespiegelt und gleichzeitig ein Kontrast zur allgemeinen Vorstellung eines Tropenhauses erzeugt wird. Die insgesamt 67 gegossenen, eingefärbten Betonfertigteile der Fassade wurden mit hohem Aufwand an den Kernbau angebracht. Im Inneren erwartet den Besucher eine großzügige Eingangshalle, gefolgt von einem dunklen Ausstellungsbereich und einem großen Panoramafenster, der den Blick auf die vor ihm liegende Berglandschaft ermöglicht. 070 | Nominierungen Die Architekten haben mit ihrem Entwurf einen naturbezogenen Kindergarten „im Wald“ geschaffen, der den Kleinen viel Platz zum Spielen und Toben lässt. Projekt Entwurf Kindergarten Freispiel, Guntramsdorf, A g.o.y.a. group of young architects, Wien, A In einem Kastanienwäldchen im niederösterreichischen Guntramsdorf baute das Architekturbüro g.o.y.a. einen Kindergarten für drei Gruppen mit je 25 Kindern. Die kleinteiligen Baukörper sind als offene, dörfliche Struktur auf dem Grundstück zwischen Bäumen, Sandkästen und Spielterrassen eingebettet. Das Foyer, der zentrale Punkt des Gebäudes, lässt sich multifunktional nutzen: Zum einen sind von hier alle Gruppenräume erschlossen, zum anderen erweitert der von einer mobilen Wand abgetrennte Bewegungsraum das Foyer bei Veranstaltungen zu einem großen Saal. Um den Blick ins Grüne zu ermöglichen, sind die Räume mit großen Fenstern in jede Himmelsrichtung ausgestattet. Im gesamten Kindergarten ist Holz das vorherrschende Material: Die Fassaden der Gruppenräume wurden mit Lärchenholz bekleidet, die tragenden Wände im Innern bestehen aus Fichten-Kreuzlagerholz. Ihre Sichtflächen sind mit weiß lasierten Fichten-Dreischichtplatten beplankt. Nur der Verwaltungstrakt setzt sich durch seine hell-dunkel gestreifte Fassade vom Gebäudekomplex ab. Nominierungen | 071 Die blockartigen Bauten werden durch hoch- und querformatige Fensteröffnungen gegliedert. Eine wellenförmige Struktur aus Travertin bildet die äußere Hülle. Projekt Entwurf Striped Living, Genf, CH group8, Genf, CH Das Schweizer Dorf Crans-près-Céligny im Kanton Waadt zwischen Nyon und Genf hat sich in den letzten Jahrzehnten aufgrund seiner reizvollen Lage am Genfer See zu einer beliebten Wohngegend entwickelt mit einer Mischung aus alten Bauernhöfen, Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Villen. Zur weiteren räumlichen Verdichtung entstehen zurzeit verschiedene Wohnhäuser in der Nähe des Ortskerns, zu denen auch die markanten Bauten des Büros group8 gehören. Die kompakten Baukörper fügen sich durch ihre Größe und Gestaltung in die vorhandene Architektur ein. Um jedoch die Strenge der Kuben aufzulockern, sind Außenräume in Form von Loggien in die Blöcke eingeschnitten, sodass sich ein differenziertes Fassadenbild ergibt. Dazu trägt auch die besondere Optik bei: Die Bauten sind komplett umhüllt von vertikal montierten Lamellen aus dem Naturstein Travertin, der als Baumaterial auch bei den alten Häusern im Dorf zu finden ist. Die Lamellen schützen die Bewohner vor zu viel Sonneneinstrahlung und unliebsamen Blicken der Nachbarn. 072 | Nominierungen Das Quadrat bildet die Grundform des Gebäudes, auf der die Struktur des Tragwerks und die Grundrissgestaltung basieren. Projekt Entwurf Neubau Pathologie und Rechtsmedizin, St. Gallen, CH Silvia Gmür Reto Gmür Architekten, Basel, CH Auf dem Gelände des innerstädtischen Kantonsspitals St. Gallen planten die Architekten Silvia und Reto Gmür den Neubau des Instituts für Pathologie und Rechtsmedizin. Dieser bildet den Schnittpunkt zwischen einem angrenzenden Wohnviertel und dem Spitalareal. Um die beiden Quartiere räumlich zu verbinden, ist das Gebäude als Quadrat gestaltet: Die Obergeschosse richten sich nach der Wohnbebauung aus, während das Erdgeschoss die Orientierung der Spitalbauten aufnimmt. Durch die versetzten Geschosse entstehen Höfe, Oberlichter und Überdachungen. Im Innern bildet ein quadratischer, tragender Kern das Zentrum des Baus. Hier sind die vertikale Erschließung, Nebenräume sowie Technikschächte untergebracht. Im zurückgesetzten Erdgeschoss sind Schulungs- und spezielle Untersuchungsräume um diesen Kern angeordnet, in der ersten und zweiten Etage befinden sich die Labore und Büros der Rechtsmedizin und der Pathologie. Die Autopsie- und Technikräume sowie eine Tiefgarage sind in den Untergeschossen situiert. Nominierungen | 073 Eine Kombination aus Zwillingsstützen und Unterzügen aus Stahl trägt den polygonal geschwungenen Verbindungsbau über dem Pilatusmassiv. Projekt Entwurf Neue Panoramagalerie Pilatus, Kulm, CH Niklaus Graber & Christoph Steiger Architekten, Luzern, CH Auf dem Gipfel des sagenumwobenen Pilatusmassivs, dem Hausberg von Luzern im Zentrum der Schweiz, entstand eine spektakuläre Panoramagalerie mit beiendruckendem Ausblick auf die umgebenden Berggipfel. Auf einer polygonalen, mäandernden Grundrissform erhebt sich der neue Verbindungsbau, der sich geschickt der kristallinen Silhouette des Höhenzuges anpasst. Weitläufige Treppen und Rampen überbrücken die naturgegebenen Niveausprünge und verbinden gleichzeitig bereits bestehende Höhenwege. Die daraus resultierenden Volumen geben Raum für Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten. Den Architekten ist es gelungen, mit sanften Übergängen zwischen künstlicher und natürlicher Landschaft eine neue Topografie zwischen den zwei bestehenden Hotelbauten und der markanten Felsnase des Pilatusgipfels herauszuarbeiten. Dabei erinnert das schimmernde Panoramafenster an eine neuentdeckte Kristallader im Schweizer Bergmassiv. 074 | Nominierungen Die markante und orthogonale Form des Stadthauses fügt sich dezent in die Umgebung ein, die durch hohe Fenster ins Innere geholt wird. Projekt Entwurf Townhouse mit Atelier, Zürich, CH Bob Gysin + Partner BGP Architekten, Zürich, CH Im Züricher Quartier Hottingen in der Englischviertelstraße wurde 2010 ein fünfgeschossiges Wohn- und Atelierhaus fertiggestellt, für dessen Realisierung BGP Architekten verantwortlich zeichnen. Direkt am Hottingerplatz gelegen, fügt sich der Neubau subtil in das Stadtgefüge ein und besticht dennoch durch eine eigene Formensprache. Im Erdgeschoss präsentiert das Gebäude seine Ateliernutzung über große Fenster der Öffentlichkeit. Die darüber liegenden Geschosse erscheinen mit Ausnahme von zwei großzügigen Öffnungen eher zurückhaltend. Der gestockte Beton verleiht dem Wohnhaus ein Fassadenrelief, das an die verputzten Außenflächen der umliegenden Nachbarbebauung erinnern soll. Ein rot lasierter Betonkern, in dem sich ein Lift und die sanitären Bereiche befinden, bildet den zentralen Punkt des Gebäudes. Die fugenlosen Böden und die farbliche Abgrenzung der einzelnen Flächen erzeugen offene Räume. Dachterassen und Loggien bilden private Außenbereiche, die den Wohnraum mit der städtischen Umgebung verbinden. Nominierungen | 075 Der Wechsel aus horizontalen Fensterbändern mit Schallschutzelementen und Alupaneelen im Brüstungsbereich erzeugt eine lebendige Fassade. Projekt Entwurf Erweiterung des Landratsamts, Heilbronn, D Hascher Jehle Architektur, Berlin, D Um die bisher verstreut gelegenen Ämter des Landratsamts Heilbronn an einem Standort zu vereinen, plante das Büro Hascher Jehle einen neuen Bürokomplex als Erweiterung des vorhandenen Verwaltungsgebäudes aus den 1970er-Jahren. Entlang der angrenzenden Straße bildet der in horizontaler Schichtung entwickelte, rechteckige Körper eine klare Kante und gliedert sich in Maßstab und Höhe in die benachbarte Wohnbebauung ein. Am östlichen Gebäudeende setzten die Architekten einen würfelförmigen Turm als weit sichtbares Zeichen auf den viergeschossigen Riegel. Dieser scheint durch seine taillenartige Einschnürung über dem lang gestreckten Bau zu schweben. Da das Landratsamt an einer stark befahrenen Straße liegt, wurden hohe Schallschutzanforderungen an die Fassade gestellt, die letztlich auch die Gestaltung bestimmten: Im Bereich der Fensterbänder wechseln sich feststehende Verglasungen, Aluminiumpaneele mit integrierten Lüftungsflügeln und schallabsorbierende Lamellen unregelmäßig ab. Die Seitenflächen der Schallschutzelemente sind in Gelb und Grün gehalten, sodass sie auf den Betrachter wie ein farbiger Barcode wirken. 076 | Nominierungen Die zeitgemäße Interpretation historischer Zierelemente ist ein wiederkehrendes Motiv des Münchner Büros Hild und K Architekten. Projekt Entwurf Wohnhaus Reichenbachstraße, München, D Hild und K Architekten, München, D Das Gärtnerviertel in München, erbaut gegen Ende des 19. Jahrhunderts, steht heute unter Ensembleschutz und erfreut sich – gerade bei jungen Menschen – immer größerer Beliebtheit. Entwurfsgedanke der Sanierung eines Altbaus in der Reichenbachstraße war es, das historische Erbe mit der momentanen Lebensrealität des Viertels in Einklang zu bringen. Der Blockrand mit fünf Vollgeschossen und einem Dachgeschoss wurde von Andreas Hild und Dionys Ottl gestalterisch aktualisiert. Die Fassade zur Straße ziert eine Neuinterpretation sogenannter Bossen, im Spätklassizismus übliche Gipselemente. Die neue Fassade aus wellenförmigen Putzstreifen ermöglicht ein leicht wirkendes Licht- und Schattenspiel. An der rückwertigen Fassade zum Innenhof hingegen bringt ein dynamisches Balkongeländer Bewegung in die Gebäudeansicht. Im Innern vereinen eine moderne Stuckdecke und Leuchten die Vergangenheit mit der Gegenwart. Zum einen ist die Fassade energetisch optimiert, zum anderen sorgt die Solarthermieanlage für die nachhaltige Warmwasserversorgung des Wohnhauses. Nominierungen | 077 Der strenge, funktionale Institutsbau bekommt durch eine dynamisch-bewegte Fassade einen unverwechselbaren Charakter. Projekt Entwurf TU München (Umbau und Sanierung Gebäude 0505), München, D Hild und K Architekten, München, D Hild und K Architekten entwickelten für den schlichten, funktionalen Universitätsbau 0505 der TU München eine neue plastische Haut. Das aus dem Jahr 1963 stammende Institutsgebäude in Stahlbeton-Skelettbauweise nach den Plänen von Franz Hart entsprach längst nicht mehr den aktuellen Energie- und Brandschutzbestimmungen. Die vorhandenen Fassadenstützen wurden zu dynamisch auskragenden Pfeilern weiterentwickelt, die in Bodennähe ein eindrucksvolles Relief bilden und sich zur Traufe hin glätten. Ein titangrauer, im Licht schimmernder Vormauerklinker soll optisch zwischen den Sichtziegeln der Gebäude aus den 1950er- und 1960er-Gebäude auf dem Nordgelände und den Aluminiumfassaden der technischen Neubauten auf dem Südgelände der TU vermitteln. Mit der neuen Fassade erfüllt der Bau 0505 nun die aktuellen Wärmedämmstandards eines Neubaus. Im Innern fand ein radikaler Rückbau statt, der das Gebäude auf seine funktionale Struktur reduziert. In den Laborräumen und Hörsälen sind die erforderlichen technischen Leitungen sichtbar zwischen den Unterzügen verlegt und unterstreichen den minimalistisch-funktionalen Charakter des Gebäudes. 078 | Nominierungen Nach der Sanierung ist das mehr als 70 Jahre alte Wohnhaus außen wie innen von einer zeitgemäßen und klaren Architektursprache geprägt. Projekt Entwurf Umbau/Modernisierung Wohnhaus Elsaweg, Stuttgart, D Kathrin + Thilo Holzer, Stuttgart, D Das Einfamilienhaus wurde 1938 als Fachwerkhaus mit Holzbalkendecken und ausgefachtem Mauerwerk errichtet. Im Laufe der Jahrzehnte gab es, bis auf die Dämmung der Außenwände und die Fassadenbekleidung mit Eternitplatten, nur wenige Modernisierungen. Erst jetzt erfolgte eine umfassende Sanierung des Gebäudes. So wurde nicht nur die Haustechnik erneuert, sondern auch die Energiebilanz verbessert und das Erscheinungsbild des Hauses grundlegend verändert. Hierfür ließen die Architekten unter anderem das Dach neu dämmen sowie ein Wärmedämmverbundsystem auf die Außenwände aufbringen mit einem fast schwarzen Putz als äußerem Abschluss. Die dunkle Fassadenfarbe steht im Kontrast zu den eichefarbenen Holzfenstern. Im Innern wurden im Erdgeschoss die Ausfachungen zwischen den Holzständern entfernt. Aus den vorher kleinteiligen, engen Räumen entstand so ein großer, offener Wohn- und Essbereich. Zudem erweitert sich die Wohnebene durch die neue Glasfassade optisch über die angrenzende Terrasse in den Außenraum und Garten. Nominierungen | 079 Alle Materialien und Gestaltungselemente des Klinikgebäudes wurden so gewählt, dass sie behaglich und sicher auf die Patienten wirken. Projekt Entwurf Zentrum für Alterspsychiatrie St. Pirminsberg, Pfäfers, CH huggenbergerfries architekten, Zürich, CH Seit über 150 Jahren wird die ehemalige Benediktinerabtei St. Pirminsberg im Schweizer Dorf Pfäfers als Psychiatrie genutzt. Der 2010 hinzugekommene Neubau des Zentrums für Alterspsychiatrie erweitert und vervollständigt das campusähnliche Klinikareal. Um auf die kleinteilige Dorfstruktur zu reagieren, ist der Bau in drei Flügel gegliedert. Vor- und Rücksprünge in der Fassade lassen ihn optisch nicht so massiv erscheinen. Die Stationen organisieren sich um drei Innenhöfe, die durch ihre unterschiedliche Gestaltung Patienten, Personal und Gästen die Orientierung im Gebäude erleichtern. Besonders markant ist die äußere Hülle des Klinikneubaus. Sie besteht aus speziell entwickelten hellen Klinkersteinen, die so vermauert wurden, dass das Bild eines Flechtwerks entsteht. Die horizontal strukturierte Fassade integriert Loggien und eine Dachterrasse. Durch die Schattenwirkung und Geometrie der Steine verändert sich im Laufe des Tages die äußere Erscheinung der Gebäudehülle. 080 | Nominierungen Tagsüber präsentiert sich das neue Hörsaal- und Seminarzentrum in einer markanten Hülle aus hochglänzenden Lamellen, in der Nacht „glüht“ es in Orange. Projekt Entwurf HEW – Umbau des ehemaligen Heizkraftwerks der RWTH Aachen, D IP arch – Büro für integrale Planung, Aachen, D Für das schon seit Jahren stillgelegte Heizkraftwerk der RWTH Aachen, eine robuste Stahlarchitektur aus den 1950er-Jahren, wurde schon lange eine neue Nutzung gesucht. Mit dem erhöhten Platzbedarf der Hochschule entstand schließlich die Idee, den zentral gelegenen Bau in ein Hörsaal- und Seminargebäude umzuwandeln. Die vorhandene Tragkonstruktion war für die schweren technischen Anlagen der Kohlefilteranlage ausgelegt und somit ausreichend dimensioniert, um neue Geschossdecken einfügen zu können. Die Architekten planten alle Räume so, dass das Bestandstragwerk mitverwendet werden konnte. Es ist im ganzen Haus sichtbar und erinnert an seine industrielle Geschichte. Nach dem Umbau konnten zwei Hörsäle mit jeweils 200 Sitzplätzen untergebracht werden, mehrere Seminar- und Multifunktionsräume, Toiletten sowie das Treppenhaus. Die Fassade besteht aus weißen, horizontal verlaufenden Alu-Lamellen, die das Gebäude umhüllen. Die neue Außenhaut dient am Tag sowohl als Sonnen- als auch als Sichtschutz, nachts jedoch strahlt gelb-rotes Licht durch die entstehenden Schlitze und lässt den Bau wie ein glühendes Stück Kohle erscheinen. Nominierungen | 081 Die Konstruktion des Hauptgebäudes besticht durch dünne Sichtbetondecken, zierliche Stahlstützen und raumhohe Verglasungen im Restaurantbereich. Projekt Entwurf Lido und Camping, Sarnen, CH Joos & Mathys Architekten und Patrik Seiler Architekten, Zürich, CH Nach der Zerstörung ihrer Strandbad- und Campingflächen durch ein Hochwasser im Jahr 2005 beschloss die Gemeinde Sarnen im Kanton Obwalden, die gesamte Freizeitanlage neu zu bauen. 2007 gewannen Joos & Mathys Architekten den hierfür ausgeschriebenen Projektwettbewerb mit einer gelungenen Komposition aus Park, Campingbereich, Tennisplätzen und Strandbad, die ganzjährig für Fußgänger frei zugänglich ist. Zusätzlich wurde die gesamte Anlage um einen Meter angehoben und befindet sich heute auf hochwassergeschütztem Niveau. Ein zweigeschossiges Hauptgebäude mit dünnen auskragenden Betondecken beherbergt alle Nutzungen des Campingplatzes, eines Freibads und des Restaurants. Eingestellte, mit braunem Holz verkleidete Boxen gliedern den zierlichen Baukörper, in dessen Obergeschoss sich das 25 Meter lange Schwimmbecken mit Ausblick auf die umgebenden Bergketten befindet. Durch die Anhebung des Beckens konnte die ebenerdige Liegewiese zu einem frei zugänglichen Teil der Parkanlage werden. Eine Grundwasserwärmepumpe sowie Sonnenkollektoren erwärmen das Badewasser auf umweltfreundliche Weise. 082 | Nominierungen Das Transferzentrum verkörpert einen neuen Typ für Forschungsbauten: Im Mittelpunkt des Raumkonzepts steht die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern. Projekt Entwurf Fraunhofer Transferzentrum Adaptronik, Darmstadt, D JSWD Architekten, Köln, D Die Adaptronik-Forschung beschäftigt sich mit selbstanpassenden, mechanischen Systemen, etwa im Maschinenbau. Dieses Thema greifen die Architekten in ihrem Entwurf für das neue Transferzentrum Adaptronik des Darmstädter Fraunhofer-Instituts auf und vermitteln es durch Raumgefüge, Materialwahl und Fassadengestaltung nach außen. So präsentiert sich der dreigeschossige Bau als kompakter Quader, der sich in die Struktur des Institutscampus einfügt. In Längsrichtung ist er in drei Nutzungseinheiten gegliedert: in eine Versuchshalle mit Nebenräumen, eine Erschließungszone und den Show- und Seminarbereich. Da der Austausch von Wissen überall im Haus erlebbar sein soll, sind die Funktionen räumlich miteinander verzahnt. Trennwände aus Glas ermöglichen enge visuelle Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Arbeitsfeldern. Während im Innern die Farbe Weiß und ein reduziertes Materialspektrum vorherrschen, zeigt sich das Äußere gold glänzend: Schimmernde Messingbondplatten bilden die Fassade. Ihre Oberfläche wird in einem unregelmäßigen Raster quadratischer Öffnungen durchbrochen und belebt. Nominierungen | 083 Der markante Kubus, das Hauptquartier des ThyssenKrupp-Konzerns, bildet den räumlichen Mittelpunkt des campusartig gestalteten Areals. Projekt Entwurf Q1 im ThyssenKrupp-Quartier, Essen, D JSWD Architekten, Köln, D Das neue ThyssenKrupp-Quartier in Essen besteht aus mehreren Einzelbauten, die durch kurze Wege und kleine Plätze entlang einer 220 Meter langen Wasserachse miteinander verbunden sind. Das Herzstück der Campus-Anlage bildet das 50 Meter hohe Hauptgebäude des Konzerns, genannt Q1, welches nicht nur durch seine Größe, sondern vor allem durch seine markante Form die Blicke auf sich zieht. Wie seine niedrigeren Nachbarn ist das Q1 aus L-förmigen Baukörperteilen zusammengesetzt, die ineinander verschränkt ein großes Atrium im Zentrum umschließen. Der gewaltige Luftraum erstreckt sich über zehn Geschosse und wird durch zahlreiche Zwischenebenen und Stege gegliedert. Zwei 700 Quadratmeter große Panoramafenster an der nördlichen und südlichen Stirnseite des Gebäudes schaffen einen fließenden Übergang zwischen innen und außen. Im Kontrast dazu entwickelten die Planer für die Stahl-Glas-Fassade der Büroetagen ein spezielles Sonnenschutzsystem aus drehbaren, unterschiedlich geformten Edelstahlelementen, die der Architektur durch das Spiel von Licht und Schatten einen lebendigen, künstlerisch anmutenden Ausdruck verleihen. 084 | Nominierungen Im Außenbereich stimuliert das Gebäude den weitschweifenden Blick in die Ferne – im Innern lassen sich Geheimnisse in Nischen und Löchern entdecken. Projekt Entwurf Keltenmuseum, Glauberg, D kadawittfeldarchitektur, Aachen, D Bei Grabungen in den 1990er-Jahren wurden in der Wetterau bei Glauburg mit dem „Keltenfürsten“, einer nahezu vollständig erhaltenen Sandsteinfigur, und weiteren Siedlungsresten spektakuläre Funde gemacht. Die Gegend gilt heute als eine der wichtigsten keltischen Fundstätten Mitteleuropas. In einem eigens konzipierten Museum für keltische Kunst sind diese Exponate nun der Öffentlichkeit zugänglich. kadawittfeldarchitektur stellten einem rekonstruierten Grabhügel, Fundort des Keltenfürsts, eine vom Boden abgelöste, monolithische Kubatur gegenüber, die den Grabhügel über eine große Panoramascheibe in den Fokus rückt. Unter dem auskragenden Baukörper beginnt und endet ein archäologischer Lehrpfad, die Aussichtsplattform auf dem Dach bietet einen Rundumblick über die Landschaft und über früheren Siedlungen. Die Materialität der Fassade aus rotem Corten erinnert an die hoch entwickelte Metallbearbeitungskunst der Kelten. In den Ausstellungsräumen sind in bandartigen Verkleidungen Gesteinsschichten nachempfunden und erlauben vielfältige Ausstellungsmöglichkeiten durch eine wechselnde Integration von Vitrinen, Bildschirmen und Schaukästen. Nominierungen | 085 Frische und doch ruhige Grüntöne bestimmen den Kindergarten im österreichischen Sighartstein, der mit seiner stilisierten „Grasfassade“ Identität stiftet. Projekt Entwurf Kindergarten, Sighartstein, A kadawittfeldarchitektur, Aachen, D Im ländlichen Sighartstein bei Salzburg passt sich der Kindergarten mit einer Fassade aus abstrahierten Grashalmen der dörflichen Struktur an und bietet den Kleinsten einen naturnahen Spiel- und Lernort. Der zweigeschossige, kubische Baukörper mit Flachdach verteilt die Nutzungen eines Kindergartens optimal: Im Erdgeschoss befinden sich die Räume für zwei Kindergartengruppen; die Kinderkrippe ist im geschützten Obergeschoss untergebracht. Während unten großzügige, raumhohe Fensterflächen den Innenraum optisch in den Garten vergrößern, erzeugt im Obergeschoss die pulverbeschichtete grüne Fassade ein spannendes Schattenspiel. Herzstück des Gebäudes ist ein multifunktionaler Bewegungsraum mit großer Treppe, ein kommunikatives Zentrum für Kinder und Betreuer, Raum für Gemeinschaft, Theaterspiel und allgemeine Ausweichfläche für Schlechtwetter-Aktivitäten. Der Innenausbau des Gebäudes ist in verschiedenen zarten Grüntönen gehalten und greift das Thema „Gras“ auch in seinen Strukturen und Oberflächen immer wieder auf. 086 | Nominierungen Transparente Glasfassaden mit vielfältigem Bezug zum Außenraum bestimmen die neue Hauptzentrale eines großen Versicherungsunternehmens in Aachen. Projekt Entwurf Direktionsgebäude AachenMünchener-Versicherung, Aachen, D kadawittfeldarchitektur, Aachen, D Für die AachenMünchener Versicherung planten kadawittfeld Architekten eine neue Hauptverwaltung auf einem städtebaulich brisanten Areal zwischen Bahnhof und der Aachener Innenstadt. Die Architekten schlugen daher eine öffentliche Durchwegung des Geländes mit einer breiten Freitreppe vor, die auch die problematische Verödung innerstädtischer Büroviertel außerhalb der Arbeitszeiten geschickt löst und das Unternehmen bei den Aachener Bürgern positiv verankert. Auch die interne Erschließung des bestehenden Altbaus durch drei neue, separate Gebäude folgt der Forderung nach Transparenz und Kommunikation. Ein erhöhter „Boulevard“ fügt in einem verbindenden Raumfluss die verschiedenen Verwaltungseinheiten über Brücken zusammen, ermöglicht vielfältige Blickbeziehungen zum öffentlichen Raum und schafft Kontakt- und Besprechungszonen im Innern. Patiogärten in den Innenhöfen bieten den Mitarbeitern ruhige Pausenzonen. Die schlichte Stahl-Glas-Fassade der Neubauten wird durch golden eloxierte Aluminiumpaneele gegliedert, die auch die Sockelzonen großflächig verkleiden und dem Ensemble eine warme Note verleihen. Nominierungen | 087 Gestaltung durch Teilhabe – mit den Bewohnern des umgebenden Quartiers entwickelten die Architekten Organisation und Kubatur des „Lesezeichens“. Projekt Entwurf Lesezeichen und Stadtregal Salbke, Magdeburg, D KARO* architekten, Leipzig, D Dass schrumpfende Strukturen nicht nur schleichenden Niedergang städtischen Lebens bedeuten, sondern auch als Chance verstanden werden können, zeigen KARO* Architekten in Salbke, einem Stadtteil von Magdeburg. Hier, auf dem Gelände der schon in den 1980er-Jahren abgebrannten Stadtbücherei, entstand in intensiver Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung eine offene Bibliothek, die allen Bewohnern Salbkes offen steht. Die Kubatur wurde anhand eines Modells aus gestapelten Bierkisten im Maßstab 1:1 in einem partizipativen Verfahren mit der Bevölkerung entwickelt. Heute kann man sich aus den stets unverschlossenen Regalen rund um die Uhr Bücher ausleihen, unbürokratisch und rein auf Vertrauensbasis. Stilprägendes Merkmal des „Lesezeichens Salbke“ bilden die markanten Horten-Kacheln Egon Eiermanns, die den Architekten durch den Abriss eines ehemaligen Horten-Kaufhauses im westfälischen Hamm zur Verfügung standen. Die wiederverwerteten Reste des Strukturwandels stehen hier exemplarisch für einen Neubeginn. 088 | Nominierungen Ein Ensemble aus Farben und Mustern taucht das Wiener Appartement in eine sinnliche Atmosphäre. Projekt Entwurf Appartement Sch, Wien, A ´ Wien, A Denis Košutic, Mit „Mut zur Farbe“ beschreibt der Wiener Interieur-Designer seine Arbeiten. Innerhalb von vier Monaten sanierte der in Zagreb geborene Architekt 2010 komplett das Apartment eines Geschäftsmanns. Dass bei seinen Projekten der Umgang mit Farben und Kontrasten wichtig ist, fällt direkt ins Auge. In den vier Räumen hängen rote und grüne Vorhänge vor den Fenstern, auf den Böden liegt mal ein hellblauer, mal ein pinkfarbener Teppich. Die Wände tragen Ornamente – regelrechte Tattoos – mit Motiven aus der Antike oder dem Wiener Prater. Und auch hier kommt den Farben eine wichtige Rolle zu. Die sanitären Räume sind in Orange und Gelb ausgearbeitet, die Küche dagegen hat blaue Wände. Das Spiel mit dem Kontrast wird im Bodenbelag fortgeführt: Parkett wechselt sich mit kleinteiligen Fliesen ab. Auch für die Möblierung der Wohnung zeichnet der Gestalter verantwortlich. Diese wirkt gelegentlich grotesk, was aber durchaus gewollt ist, denn denn ihre skulpturale Formensprache soll die Atmosphäre eines Theaters evozieren und die Räume zu getrennten Bühnen werden lassen. Nominierungen | 089 Die Sporthallenfassade leuchtet in Gelbgrün, während im Innern Sichtbeton, Sperrholzplatten und Kunststoffbeschichtungen in Gelb und Blau dominieren. Projekt Entwurf Mehrzweck-Zweifach-Sporthalle „Im Zentrum Eichi“, Niederglatt, CH L3P Architekten, Regensberg, CH Das Ortszentrum des schweizerischen Niederglatt, bestehend aus Oberstufenschule, Sporthalle, Gemeindehaus und Altenheim, wurde 1985 eingeweiht. Bereits 2007 erweiterten L3P Architekten das Schulhaus um einen neuen Trakt. Da auch die Sporthalle zu klein geworden war, erhielten sie kurz darauf den Auftrag, eine MehrzweckTurnhalle an die vorhandene Bausubstanz anzugliedern. Das Schulareal, das sich aus einfachen rot-braun verputzten Kuben zusammensetzt, sollte durch den Anbau einen Abschluss in Süd-West-Richtung finden. Als architektonische und optische Ergänzung ist das neue Sportgebäude als kompakter Körper mit einer gelben Vorhangfassade gestaltet. Die innere Struktur unterteilten die Architekten in zwei Ebenen: An der Westseite befindet sich der zweistöckige Erschließungsriegel mit einem großen Foyer und den nötigen Funktionsräumen, im Osten schließt die Halle an. Wände und Decken wurden in Sichtbeton belassen oder mit Seekiefer-Platten bekleidet. Ausgewählte Flächen erhielten eine farbige Beschichtung. In der Turnhalle selbst sollen eingefräste Kreise in den Wänden und Decken an springende Sportbälle erinnern. 090 | Nominierungen Eine Reise durch die Erdgeschichte: Das Besucherzentrum Grube Messel vermittelt unterhaltsam Informationen über den Ort und die gefundenen Fossilien. Projekt Entwurf Besucher- und Informationszentrum UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel, Messel, D landau + kindelbacher architekten – innenarchitekten, München, D Die UNESCO-Weltnaturerbestätte Grube Messel ist ein stillgelegter Tagebau in der Nähe von Darmstadt, der durch zahlreiche sehr gut erhaltene Fossilienfunde eine große Bekanntheit in Europa erlangte. In ihrem Entwurf für das Besucher- und Informationszentrum an der Grube Messel nahmen die Architekten Ölschiefer und dessen charakteristische Schichtungen als Bild auf und übersetzten es in eine architektonische Form: Monolithische Wandscheiben aus Sichtbeton gestalten eine Abfolge von Räumen aus, die zur Grube ausgerichtet sind. In ihrer Gesamtheit sollen sie wie eine Erdscholle wirken. Ein langer Steg ragt weit aus dem größtenteils eingeschossigen Bau heraus, um den Besuchern einen Rundblick über die Grube und die umgebende Landschaft zu ermöglichen. Zwischen den Sichtbetonscheiben spannen sich die Ausstellungsräume, die durch einen Wechsel von Enge und Weite, Hell- und Dunkeleffekten sowie durch unterschiedliche Raumhöhen die Besucher auf ihrer Wanderung durch die Erdgeschichte atmosphärisch begleiten. Die verwendeten Farben, Materialien und die abwechslungsreich gestalteten Exponate unterstützen diese Wirkung. Nominierungen | 091 Die Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt des Designs für das neue Google office. Die Raumgestaltung soll stimulierend wirken und zu neuen Ideen anregen. Projekt Entwurf Google Office, Düsseldorf, D Lepel & Lepel Architektur Innenarchitektur, Köln, D Für die Düsseldorfer Dependance des Google-Konzerns entwarfen Lepel & Lepel ein Gebäude, das Großraumbüros, temporäre Arbeitsplätze sowie Konferenz- und Kommunikationsbereiche beherbergt. Hierzu war eine Umgestaltung des Gebäudes – weg von klassischen Zellenbüros hin zu einem Open-Space-Konzept – notwendig. So entstanden Büros, die Freiräume zulassen und die Kreativität fördern. Für ihren Entwurf ließen sich die Architekten von Assoziationen zum Standort Düsseldorf wie „Fröhliches Rheinland“, „Stahl“ oder „Kunst“ inspirieren und fassten diese in der Leitidee „Men of Steel & Girls of Pleasure“ zusammen. Dabei soll die Unternehmensphilosophie von Google nicht plakativ, sondern über thematische Räume vermittelt werden. Die Open-Space-Arbeitsbereiche interpretieren die Architekten als Werkstatt und inszenieren sie durch Licht und Materialien. Hier ist die eigene Gestaltung der Arbeitsplätze ausdrücklich erlaubt: Men of Steel. Die gemeinschaftlich genutzten Räume stehen unter einem speziellen Design-Motto, zum Beispiel der Schulungsraum „Kö“ oder das Bistro „Brauhaus“, und sind in bunten Farben gehalten: Girls of Pleasure. 092 | Nominierungen Farbenfroh, funktional und vor allem kindgerecht wurde die neue Kinderkrippe in Altötting-Süd vom Büro studio lot gestaltet. Projekt Entwurf Kinderkrippe Pfarrei St. Josef, Altötting, D studio lot Architektur / Innenarchitektur, München, D In direkter Nachbarschaft zu dem Ensemble aus Kindergarten, Pfarrheim und großer Kirche aus den 1970er-Jahren entstand in der Gemeinde St. Josef in Altötting-Süd eine neue Kinderkrippe. Prägend für den Bestand ist die Verwendung von Kupfer, weshalb auch der Neubau in einem kupferfarbenen Braunton gestaltet wurde. Der langgestreckte, schmale, eingeschossige Baukörper mit Satteldach wird im Innern von funktionalen, farbig gestalteten Boxen dominiert. Zwei große Gruppenräume an den Stirnseiten des Gebäudes sind durch einen länglichen Erschließungs- und Spielflur miteinander verbunden. Von dort gelangen Kinder und Erzieher in die angrenzenden Räume wie die Bäder mit Wickeltisch oder die Schlafräume, in denen im unteren Bereich der Einbauschränke kleine Alkoven-Bettchen integriert wurden. Überhaupt wurden die Möbel kindgerecht gestaltet: So können aus dem Küchenblock im Eingangsbereich, der gleichzeitig als Raumteiler dient, Podeste herausgeschoben werden, die es den Kindern ermöglichen, mitzuarbeiten. Das große Regal hingegen dient gleichzeitig als Spielturm zum Hineinkriechen, Hinaufklettern, Durchkriechen und Verstecken. Nominierungen | 093 Auf 2.000 Meter Höhe bietet die Bergstation der Ahornbahn für Touristen einen Ort der Entspannung und für den Seilbahnbetrieb funktionale Räumlichkeiten. Projekt Entwurf Freiraum Ahorn, Mayrhofen, A M9 Architekten Senfter + Lanzinger, Innsbruck, A Für die Bergstation der Ahornbahn am Eingang des Naturparks Zillertaler Alpen planten und realisierten M9 Architekten einen Neubau als Erweiterung der bestehenden Seilbahnhalle. Dieser nimmt nicht nur die für den Betrieb der Seilbahn notwendigen Einrichtungen auf, wie Werkstätten, Lager, Garagen für die Pistenfahrzeuge, ein Ski-Depot und Personalräume für die etwa 40 Mitarbeiter, sondern bietet durch einen öffentlichen Bereich mit einem Restaurant und dem angrenzenden Tagungsraum auch einen touristischen Mehrwert. Die seilbahninternen Funktionsräume sind in einem massiven Sockelgeschoss untergebracht, das einem überdimensionalen Findling gleich im Almboden liegt. Darauf setzten die Architekten den multifunktional nutzbaren Gebäudeteil für die Besucher der Bergstation. Dieser 7 Meter breite und 70 Meter lange Brückenbaukörper ist großflächig verglast, um vom Gastraum einen Panoramablick über die Bergwelt zu ermöglichen. Mit dem dunkelgrau eingefärbten Beton der Tragkonstruktion und den schwarzen Blechverkleidungen fügt sich der Bau auch farblich in die Landschaft mit ihren Grün-, Grau- und Brauntönen ein. 094 | Nominierungen Im Münchner Stadtteil Schwabing entstand ein Büro- und Wohnstandort, der auf die Architektur der Umgebung reagiert und diese fortführt. Projekt Entwurf Städtebauliche Neuordnung und Bestandsertüchtigung sowie Neu- und Umbau einer teils denkmalgeschützten Büro- und Wohnbebauung, München, D meck architekten, München, D 2005 lud die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft zu einem Wettbewerb ein: In unmittelbarer Nähe zum Englischen Garten sollte ein Grundstück städtebaulich neu geordnet werden. Auf dem hauptsächlich durch Brachflächen und ältere Bürobauten geprägten Areal befanden sich auch zwei denkmalgeschützte Gebäude, die in das Bauprogramm einbezogen werden mussten. meck architekten stellten einen der beiden denkmalgeschützten Altbauten in Anlehnung an seine frühere Nutzung als Wohnhaus wieder her und ergänzten einen in Maßstab und Position an der umliegenden Bebauung orientierten Wohnriegel. Das neue Bürogebäude der Münchener Rück dagegen setzt die Reihe der bestehenden Solitärbauten fort und reagiert auf die Bezugskanten seiner Umgebung. Zusammen mit dem zweiten renovierten Bestandsbau, einer Jugendstilvilla, bildet er das Entree zur angrenzenden Straße. Im Kontrast zu der üppig dekorierten Villa präsentiert sich der Neubau in seinem Erscheinungsbild sehr reduziert, glänzt jedoch mit edlen Materialien: außen dunkel eingefärbter Beton und brünierte Bronze, innen Terrazzoböden und Holz. Nominierungen | 095 Durch die Verbindung natürlicher und lokaler Materialien mit zeitgenössischem Design schuf Nils Holger Moormann einem besonderen Ort am Fuße der Alpen. Projekt Entwurf berge, Aschau im Chiemgau, D Nils Holger Moormann, Aschau im Chiemgau, D Aschau, am Fuße der bayrischen Alpen und in direkter Nähe zum malerischen Chiemsee gelegen, ist die Heimat des preisgekrönten Möbeldesigners und -produzenten Nils Holger Moormann. Dass sich der moormann‘sche Gestaltungswille nicht allein im Möbel- und Objektdesign erschöpft, beweist er mit seinem Vor-Ort-Projekt „berge“ – eine kleine, aber besondere Almhütte. Der britische Guardian verstieg sich gar zu der Aussage, dass es sich bei „berge“ um „the coolest lodge in the alps“ handeln würde. Was aber macht sie so besonders? Es ist der Verzicht. Weder Rezeption, noch Telefon, noch Internet bietet die Hütte, sondern Raum für Kontemplation und Besinnung. Das Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert wurde liebevoll restauriert, ohne dabei in die große Pose zu verfallen. Dort wo es notwendig war, wurden stilvolle, moderne Einbauten ergänzt. Überraschend und simpel sind die Lösungen die Moormann anbietet. Sie zeigen sein ausgeprägtes Gespür für Gestaltung, das weit über das hinausgeht, was Architekten im Normalfall leisten. 096 | Nominierungen Die klare Gebäudekonzeption sowie die präzise Gestaltung der Hülle und des Innenraums schaffen einen Firmensitz mit hoher architektonischer Qualität. Projekt Entwurf „Metallwerkstück“ – Neubau eines Firmensitzes, Bad Laasphe, D ms ah : m. schneider a. hillebrandt architektur, Köln, D Als Ersatz für das Unternehmensgebäude aus den 1980er-Jahren baute das Büro msah für einen Dachtechnikbetrieb in Bad Laasphe einen neuen, zweigeschossigen Firmensitz mit Büros, einer Ideenwerkstatt, Lagerflächen und einem Werkhof im Freien. Der einfache Baukörper ist komplett in Cortenstahl gehüllt. Das Fassadenmaterial dient dabei nicht nur als Wetterschutz, sondern verweist auch auf die Baustoffe, mit denen das metallverarbeitende Unternehmen täglich zu tun hat. Um die Klarheit des Baus zu unterstreichen, wurden die Fenster zu schmalen Bändern zusammengefasst und liegen bündig in der Fassade. Im Gegensatz dazu ist der Eingang markant in den Quader eingeschnitten und geschosshoch verglast. Auch im Inneren legten die Planer großen Wert auf Materialien, die ähnlich wie Cortenstahl in Würde altern sowie optisch und haptisch anregend wirken. So ist die Treppe aus gewachstem, walzblauem Stahl gefertigt, Wände und Decken bestehen aus unterschiedlich geschaltem Sichtbeton, für die Böden wurde geölte Räuchereiche verwendet und Türen sowie einige Wandflächen sind mit Wollfilz bespannt. Nominierungen | 097 Der anthrazitfarbene Stahlbetonbau steht in einem mit Kräutern der Zahnheilkunde bepflanzten Kiesbeet, die sich an den Innenwänden wiederfinden. Projekt Entwurf Praxisklinik Liebel & Suntov, Ingolstadt, D nbundm* architekten, München, D Im Norden von Ingolstadt zwischen Gewerbe- und Wohnbauten realisierte das Architekturbüro nbundm eine Dentalpraxis mit der Maßgabe, neben den herkömmlich benötigten Behandlungs- und Wartebereichen auch Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Fortbildung zu konzipieren. Entstanden ist ein zweigeschossiger, rechteckiger Baukörper mit einem markanten äußeren Erscheinungsbild. Dieses resultiert aus blockweise zusammengefassten Raumtypen, die dunkle Flure vermeiden. Im Erdgeschoss sind die gängigen Praxisräume untergebracht, im Obergeschoss erlaubt die geschickte Anordnung der Seminarräume fünf terrassenähnliche Rücksprünge in der Fassade. Mit seiner großzügigen, raumhohen Verglasung öffnet sich das Praxisgeschoss werbewirksam zur Umgebung. Über Eck verlängerte Faschen unterstreichen diesen Effekt. Die Fenster des Seminargeschosses hingegen orientieren sich ausschließlich zu den Terrassen, was eine klare Geste zu mehr Privatsphäre bedeutet. 098 | Nominierungen Großflächig aufgetragene Farben und Materialien unterstreichen den optisch weiten Charakter des umgebauten Einfamilienhauses. Projekt Entwurf Haus S – Umstrukturierung und energetische Sanierung, Frankfurt am Main, D o5 architekten, Frankfurt am Main, D Eine klare Formensprache kombiniert mit reduzierter Materialvielfalt prägen die Neustrukturierung des Mehrparteienhauses im Osten Frankfurts in ein Einfamilienhaus. Wenige bauliche Veränderungen an der Außenhaut, aber eine „neue Welt im Innern“ waren die Vorgaben des Bauherrn. Diesem Wunsch konnten o5 architekten mit einer grau angelegten Filzputz-Fassade, einem Wärmedämmverbundsystem mit daraus resultierenden tiefen Fensterlaibungen und deren Rahmung mit weißen Faschen im Außenbereich nachkommen. Im Innern hingegen überrascht eine offene, weitläufige Raumfolge mit geschossübergreifenden Lufträumen. Dank Reduzierung der Materialien auf weiße Oberflächen, mit Kiefernholz umrahmte Öffnungen und durchgängigen Sichtbeton-Estrich wird die bauliche Großzügigkeit zusätzlich hervorgehoben. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, eine raumlufttechnische Anlage, eine Wasserzisterne sowie eine geplante Fotovoltaik-Anlage führen darüber hinaus zur großen Metamorphose des Gebäudes aus den 1960er-Jahren. Nominierungen | 099 Eine geordnete Verteilung der Einbauten sowie ein klarer Umgang mit unterschiedlichen Farben tragen zu der wohltuenden Atmosphäre des Shops bei. Projekt Entwurf COEO, Berlin, D dan pearlman, Berlin, D dan pearlman ist bekannt für innovative Raumideen. Für das Unternehmen COEO haben sie ein Konzept entwickelt, das 2011 mit dem Preis „Stores of the year“ ausgezeichnet wurde. Ein Jahr zuvor eröffnete COEO – abgeleitet von dem lateinischen Wort coire für Zusammenkommen – das „Haus der guten Taten“ in Berlin. Dieses gliedern die Gestalter, angelehnt an die Verkaufsphilosophie der Filiale, in vier Zonen. Jeder einzelnen ist eine bestimmte Farbe zugeordnet. Mit großen Fotos, die in einem hinterleuchteten Glaskasten hängen, soll den Kunden das Produktangebot nähergebracht werden. Diese Plakativität wird durch gedruckte Schlagworte in großen und bunten Lettern untermauert. Das Zentrum des Ladens hebt sich durch einen braunen Teppichboden vom hellen Bambusparkett des restlichen Verkaufsraums ab. Hier stehen den Kunden ein Café und ein Lesebereich zur Verfügung. Ein leuchtender, in den Firmenfarben gehaltener Stoffrahmen überspannt vier verschiedene Podeste, auf denen die neuesten Produkte angepriesen und ausgelegt werden. 100 | Nominierungen Zwei Basismodule, die mehrere Ebenen umfassen können, geben den Bewohnern des Wiener Wohngebäudes viel Gestaltungsfreiheit. Projekt Entwurf Wohnbau Erzherzog-Karl-Straße, Wien, A pool Architektur, Wien, A Im Nordosten von Wien prägt seit 2011 ein Gebäudeensemble mit einer sehr eigenwilligen Fassadenstruktur die Umgebung. Das ganz in Weiß gehaltene Bauwerk besticht von außen durch den sich ständig verändernden Schattenwurf der aus der Orthogonale ausbrechenden Wandscheiben. Er scheint das Gebäude in Bewegung zu bringen. Erst auf den zweiten Blick werden die kräftigen, fröhlichen Farben an den Loggiaunterseiten der 107 Wohneinheiten sichtbar. Im Innern hingegen prägen weiße Wände und Wärme vermittelnde Holzböden das Bild. Lebendigkeit erzielen verschiedene Ebenen und Raumaufteilungen, die die Bewohner selbst bestimmen können. Die geschickte Ausnutzung der Kubatur verhalf einem Großteil der Wohnungen zu Deckenhöhen von bis zu fünf Metern. In Verbindung mit der Nord-Süd-Ausrichtung des Gebäudekomplexes entstanden helle, lichtdurchflutete Wohneinheiten. Nominierungen | 101 Als sichtbares Zeichen und dennoch nicht in Konkurrenz zur berühmten Müngstener Brücke fügt sich das Besucherzentrum in den Brückenpark ein. Projekt Entwurf Besucherzentrum im Brückenpark, Müngsten, D Pool 2 Architekten, Kassel, D Zwischen Remscheid und Solingen spannt sich die höchste deutsche Eisenbahnbrücke, die bald 120 Jahre alte Müngstener Brücke, über das Wuppertal. Im Rahmen der Regionale 2006 entwickelten die Landschaftsarchitekten Atelier Loidl einen Brückenpark im darunter liegenden, geschützten Flora-Fauna-Habitat-Gebiet, der nun mit einem Besucherzentrum und Restaurantgebäude von Pool 2 Architekten ergänzt wurde. Das mit Cortenstahl verkleidete „Haus Müngsten“ fügt sich in die Natur ein und spielt mit Farbgebung und Materialität auf die industrielle Vergangenheit des Tals und der Region an. Der schlichte Baukörper wird zum erkennbaren Zeichen im lang gezogenen Park. Auf vier Geschossen vereint das Gebäude ein Café, den Biergarten zum Flussstrand, verschiedene Betriebsräume sowie hochwertig ausgestattete Veranstaltungsflächen und eine luxuriöse Ferienwohnung. Drei separat zu bespielende Terrassen vervollständigen den flexiblen Gastronomiebau, der trotz geschlossen wirkendem Charakter vielfältige Ausblicke auf die lebhafte Wupper, den Wald oder die breite Liegewiese bietet. 102 | Nominierungen Verschiedene Zonen mit farbigen Tischen von Morgan, einer langen roten Bank und Fundstücken vom Flohmarkt schaffen einen gemütlichen Aufenthaltsbereich. Projekt Entwurf Treiber Bäckerei & Café, Bernhausen, D RaiserLopes Architekten/Innenarchitekten, Stuttgart, D Mit der eigenen Vorgabe, die Kunden mit einem neuartigen Konzept zu beeindrucken, setzten sich die Architekten RaiserLopes bei der Planung des Verkaufsraums der Bäckerei hohe Maßstäbe. Es sind Bereiche entstanden, die unterschiedliche Verweildauer und Kommunikationsbedarf respektieren. Zum einen offeriert der rechteckige Raum kleine Tische mit individuellen „Hartz-IV“-Sesseln, eine langgezogene Ladentheke und eine lange Bank mit Berliner Hockern, wahlweise als Kinderstuhl oder Tisch verwendbar. Dem gegenüber steht ein in sich abgeschlossenes Holzhaus, dessen Lärchenholzwände im Innern mit grünem Filz bezogen sind. Nur an einer Seite öffnet es sich zum Ladenmittelpunkt. Dank schallabsorbierender Wände entstand eine Zone für persönliche Gespräche und konzentriertes Arbeiten. Gebündelt aufgehängte bunte Leuchten unterstreichen den solitären Charakter dieses Möbelstücks im sonst eher offenen, weitläufigen Raumgefüge, das durch seine unkonventionelle Gestaltung beeindruckt. Nominierungen | 103 Die einzelnen Farbfelder werden als verbindende Übergänge zwischen architektonischen Elementen und Einrichtungen verwendet. Projekt Entwurf Manus Klinik, Krefeld, D Raumkontor Innenarchitektur Architektur, Düsseldorf, D Mit einem progressiven Farbkonzept revolutionierten die Architekten des Düsseldorfer Büros Raumkontor das räumliche Erscheinungsbild der Klinik für ambulante und kurzstationäre Operationen im Zentrum Krefelds. In der Beletage der Alten Hauptpost aus den 1890er-Jahren entstanden auf 830 Quadratmetern Untersuchungsräume, Operationssäle und Patientenzimmer. Ganz dem Sprachduktus der präsenten, sich aber doch zurücknehmenden Farbmischungen verhaftet, leiten rechtwinklige, kolorierte Felder den Besucher durch die Klinik. Das dabei entstehende positive Gefühl wirkt sich auf die Rekonvaleszenz der Patienten aus. Ferner lassen sich mit der Farbigkeit viele historisch gegebene Einbauten galant in das Gesamtkonzept integrieren, ohne zu stören. Farbfamilien bilden thematische Zonen, die nach ihrer vermuteten Wirkung ausgewählt wurden. 104 | Nominierungen Die klare Gestaltung der Innenräume wird durch ausgewählte, schlichte Materialien unterstützt. Projekt Entwurf Fußballakademie, Klagenfurt, A Raumkunst, Wien, A Im österreichischen Klagenfurt konnte in den letzten fünf Jahren ein Sportpark von internationaler Bedeutung errichtet werden. Neben Wörthersee-Stadion und Ballsportkompetenz-Zentrum zählt die Fußballakademie dazu. Nach der Rohbaufertigstellung 2007 wurde die Akademie im Rahmen der EURO 2008 übergangsweise als Pressezentrum genutzt. Heute bietet sie bis zu 40 Nachwuchsspielern die Chance, im Rahmen eines Internatsaufenthalts ihr Können zu vervollkommnen. Dafür wurde das Bauwerk in öffentliche und private Bereiche gegliedert, ohne jedoch auf Transparenz zu verzichten. Flächen für sportnahe Nutzungen und Gastronomie befinden sich im Erdgeschoss. Darüberliegend schließt sich der Schulungs- und Trainingstrakt an. Das oberste Stockwerk nimmt das Internat mit separater Erschließung und Büros der städtischen Sportämter auf. In allen Bereichen unterstreichen die vorherrschenden Materialien Eichenholz und Glas den klaren, offenen Kommunikationscharakter der Akademie. Nominierungen | 105 Die rötlich schimmernden Metallfassaden in Kombination mit den großen Glasflächen erzeugt ein klares Bild im Hafengebiet der Hansestadt Hamburg. Projekt Entwurf Columbia Twins, Hamburg, D Carsten Roth Architekt, Hamburg, D Der Architekt Carsten Roth sieht die beiden Columbia Twins, die im September 2009 fertiggestellt wurden, als Fortsetzung der Hamburger Perlenkette. Über die städtebaulichen Projekte von HafenCity und IBA ist die Perlenkette fast in Vergessenheit geraten. Es handelt sich um den Versuch einer Rückkehr an die Elbe, der längst noch nicht abgeschlossen ist. Auffällig ist der Rotton der beiden Türme, der von den sanft schimmernden Metallverkleidungen herrührt und sich an dem Ziegelfarbton des nahe gelegenen Kaispeichers orientiert. Balkone auf der Wasser- und Landseite im zweiten und dritten Obergeschoss sowie Blendgiebel an den Seitenfassaden gliedern die beiden Gebäude klassisch in Sockel, Hauptgeschoss und Dachbereich. Im Innern der Bürotrakte gruppieren sich großzügige Freiflächen um einen innen liegenden, tragenden Kern, in dem die Erschließungs-, Sanitär- und Nebenräume platziert wurden. Zwar stehen die Bürohauszwillinge wie fast jedes Hamburger Hafenprojekt in der Kritik, doch der Architekt will damit keine Sensation, sondern eine städtebauliche Gesamtkomposition schaffen. 106 | Nominierungen Schützend nach außen, offenbart die Erweiterung der Pestalozzischule in Leonberg in ihrem Innern farbige Lebendigkeit. Projekt Entwurf Pestalozzischule, Leonberg, D SOMAA., Stuttgart, D | Gabriele Dongus, Leonberg, D In Leonberg, einer Kleinstadt in der Nähe von Stuttgart, hat das Architekturbüro SOMAA. in Zusammenarbeit mit der Leonberger Architektin Gabriele Dongus einen Erweiterungsbau für die ortsansässige Pestalozzischule realisiert. Dieser ersetzt den maroden und bereits im Jahre 2009 abgerissenen Vorgängerpavillon. Das zu bebauende Hanggrundstück zwischen dem Bahnhof und der Leonberger Innenstadt macht sich der Entwurf dabei geschickt zunutze. Durch seine geschlossene Struktur zur angrenzenden Straße bei gleichzeitiger Öffnung zum bestehenden, hangabwärts gelegenen Altbau der Schule entsteht ein gefasster Schulhof, der die beiden Gebäudeteile zu einer Einheit verbindet. Drei eingestellte Körper gliedern das Innere des Gebäudes in Klassenzimmer und einen großzügigen Flur, der auch als Aufenthaltsbereich für die Schüler dient. Hier dominiert im Gegensatz zum klaren und strengen Äußeren farbige Lebendigkeit. Fliederfarbene Wände und ein grüner Linoleumboden erweitern den begrünten Hofbereich durch den Flur bis an die Schwelle der drei Klassenzimmer. Nominierungen | 107 Die Holzschindeln verleihen dem kantigen Baukörper seinen ortstypischen und doch individuellen Charakter. Projekt Entwurf Neubau Wirtschaftsgebäude für den Forstbezirk 14, Eibenstock bei Leipzig, D atelier st, Leipzig, D Beim Bau des neuen Forstamtsgebäudes war es den Architekten von atelier st wichtig, die traditionelle Architektur der Bergumgebung zeitgemäß fortzuführen. Angelehnt an die Steildächer der benachbarten Bauten, entwickelten sie einen scharfwinkligen, polygonalen Baukörper mit unterschiedlich geneigten Dachflächen, der über ein Lager, eine Wildkühlzelle mit Zerwirkraum sowie einen Hausanschlussraum und einen kleinen Sanitärbereich verfügt. Großzügige Einschnitte im Baukörper markieren die Hauptnutzungsbereiche und Eingänge. Wegen der Nähe zu den Wäldern des Erzgebirges entschieden sich die Architekten für eine Ständerbauweise mit Holzrahmen. Das Gesamtfundament bildet eine Stahlbetonplatte, die durch Flügelglättung gleichzeitig auch den Fußboden bildet. Das extravagante Auftreten des Gebäudes entsteht durch die Außenverkleidung. Hierfür wurde der Bau ortstypisch mit Rotzedern-Holzschindeln umhüllt, die mit rostfreien Stahlnägeln auf einer Unterkonstruktion befestigt sind. 108 | Nominierungen Die Fassade aus gefaltetem, rotem Aluminium dominiert den markanten Neubau der Textilfirma Nya Nordiska. Projekt Entwurf Erweiterung Nya Nordiska, Dannenberg, D Staab Architekten, Berlin, D Die Erweiterung der Textilfirma Nya Nordiska im niedersächsischen Dannenberg stellte Staab Architekten vor eine Herausforderung, da der Neubau nicht nur in den Kern der Kleinstadt mit seiner differenzierten, kleinteiligen Struktur passen, sondern sich auch in die bestehende Anlage aus zwei alten Fachwerkgebäuden, einem dahinter liegenden Büroriegel sowie großen Lagerhallen integrieren sollte. Dabei wurden die beiden alten Fachwerkhäuser teilweise entkernt und saniert, weitere Büro- und Präsentationsräume sowie Produktionshallen wurden in die bestehende Bebauung eingeflochten. Neue Sheddächer mit individuell abgestimmten Geometrien greifen die unterschiedlichen Höhen des Bestands auf und sorgen für eine optimale Belichtung. Im Innern der Produktionshalle sorgen ein freier Blick auf die Sheds, abgehängte Beleuchtung und sichtbar verlegte Versorgungsleitungen für ein angenehmes Industrieflair, obwohl der Bau von außen betrachtet eher an ein Kulturgebäude erinnert. Das warme Rot der gefalteten Aluminiumfassade fügt sich neben den Grautönen der Fachwerkhäuser und den hellen Rottönen der Backsteingebäude in das Ensemble ein. Nominierungen | 109 Die klare und schlichte Gestaltung des neuen Foyerbereichs und der Ausstellungssäle kontrastieren mit der historischen Fassade. Projekt Entwurf Neue Galerie Kassel (Sanierung und Instandsetzung), Kassel, D Staab Architekten, Berlin, D Seit ihrer Eröffnung 1877 durchlebte die Neue Galerie Kassel eine wechselhafte Geschichte. Ursprünglich als reine Gemäldegalerie geplant, verlor sich durch Teilzerstörung im Zweiten Weltkrieg, Rekonstruktion, Umbau und Sanierung das ursprüngliche Gesamtkonzept. Im Zuge der Neuordnung der Kasseler Museumslandschaft wurde auch die Sanierung und Instandsetzung der Neuen Galerie beschlossen. Sie wurde 2006 geräumt und ihre Bestände wurden eingelagert. Volker Staab und seinem Büro ist es mit ihrem Entwurf gelungen, die Gebäudeteile durch Versetzen des Haupttreppenhauses und die Neugestaltung des Eingangsbereichs wieder zu einer funktionalen Einheit zu verbinden. Die Planung verzahnt – räumlich eindrucksvoll – die drei Ausstellungsebenen über ein Foyer und eine offene Treppenanlage miteinander. Gleichzeitig öffnen Staab Architekten das Gebäude zum Park der Karlsaue, indem die Loggia im Obergeschoss und die Wandelhalle im Erdgeschoss frei bleiben und bewusst nicht als Ausstellungsbereiche konzipiert wurden. Mit diesen reduzierten, aber wirksamen Maßnahmen wird aus der Neuen Galerie ein zeitgemäßer Ort der Kunstvermittlung. 110 | Nominierungen Helle und offen gestaltete Lesebereiche wechseln sich mit geschlossenen Bibliotheksräumen ab, was sich auch in der Fassade widerspiegelt. Projekt Entwurf Universität Potsdam – Neubau Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum Golm, Potsdam, D Staab Architekten, Berlin, D Die klassische Hochschulbibliothek hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem Informations-, Kommunikations- und Arbeitsort entwickelt. Das Team von Staab Architekten reagierte mit einem kubischen Neubau für die Universität Potsdam auf diese Veränderung, indem sie Bereiche sowohl für Gruppenarbeit, individuelles Arbeiten als auch Besprechung und Kommunikation, aber auch für konzentriertes Lesen integrierten. Zwei kaskadenartige Treppen verbinden das zentrale Foyer mit den Lesebereichen in den oberen Ebenen. Hierbei wechseln sich Räume mit Ausblick über den Campus mit innen liegenden, über Oberlichter beleuchtete Leseplätze ab. Zwei eingeschnittene Innenhöfe bringen zusätzlich Tageslicht in das Gebäude. Im Gegensatz zu den hell und luftig gestalteten Lesebereichen fällt in die Bibliotheksräume nur wenig Tageslicht, um die Bücher zu schonen. Dieses Spiel zwischen ex- und introvertierten Räumen zeichnet sich auch an der Fassade ab: Die Lesebereiche machen mit großen Öffnungen auf sich aufmerksam, während die Bibliotheksräume von Naturstein und dunklen Glasflächen dominiert werden. Nominierungen | 111 Edel gedeckt oder schnörkellos am Resopaltisch: Der traditionsreiche Gmoakeller ist auf vielfältige Situationen vorbereitet. Projekt Entwurf Gmoakeller, Wien, A SUE Architekten, Wien, A Der Gmoakeller ist eine Institution unter den Wiener Wirtshäusern. Seit 154 Jahren werden hier klassische Speisen der Wiener Küche serviert. Eine Erweiterung des seit 1858 bestehenden und immer nur sehr behutsam umgebauten Lokals, das insbesondere für seinen als authentisch empfundenen Charme beliebt ist, erforderte daher großes Fingerspitzengefühl. SUE Architekten erweiterten und modernisierten den Keller der Gaststätte in schlichtem, zurückhaltendem Design. Das Kellergewölbe des großen Gastraums wurde weiß getüncht. Entlang einer mit dunklem Holz vertäfelten Wand reihen sich die Tische, die zur großen Tafel, aber auch zu privaten Zweiertischen arrangiert werden können. Die Raumeinteilung erlaubt auch im laufenden Betrieb ein flexibles Um- und Zusammenstellen der Tische, ein großer Vorhang unterteilt den schlauchartigen Raum und schafft ein Separee. Die Architekten legten großen Wert darauf, die erforderlichen Lüftungsrohre unsichtbar zu verlegen. Einzig die ausgewählten Leuchten, die im Hauptraum zur Seite geschwenkt werden können, sowie der expressive Stoff der Bezüge und des Theatervorhangs akzentuieren den Raum. 112 | Nominierungen Der Farbton Venato 45 verleiht den historischen Innenwänden ein besonderes Erscheinungsbild und sorgt für überraschende Licht- und Farbeffekte. Projekt Entwurf Umgestaltung Fashion-Gallery im Ullsteinhaus, Berlin, D Renate Wende Architektin, Berlin, D Im ehemaligen Verlagshaus aus den 1820er-Jahren im Süden Berlins wurde eine „Fashion Gallery“ eingerichtet. Die dafür nötige Umgestaltung der öffentlichen Bereiche, Flure und Sanitärräume im denkmalgeschützten Gebäude oblag der Berliner Architektin Renate Wende. Dabei differenzierte sie klar zwischen thematisch unterschiedlichen Bereichen. Flure erhielten mit silbernem Wandanstrich, dunklem Holzboden und lebensgroßen Fashionclips einen eher Lounge-ähnlichen Charakter. Die Bäder laden dagegen mit granatroten WC-Trennwänden und einem sanften Ginstergelb an den Wänden zur Besinnung und Entspannung ein. Historische Türen, weiße Wand- und braune Bodenfliesen sind dem Denkmalschutz geschuldet und konnten in das neue Konzept integriert werden. Der daraus resultierende Kontrast zwischen öffentlichen Fluren und persönlichen Bädern bildet einen spannungsreichen Innenraum, der hinter der expressionistischen Backsteinfassade nicht zu vermuten ist. Nominierungen | 113 Die wie Gold erscheinende Treppe lässt das hochwertige Ambiente des Restaurants bereits im Eingangsbereich erahnen. Projekt Entwurf Restaurant Hof 18 im Brauhaus „Früh am Dom“, Köln, D büro für innenarchitektur beate wild, Köln, D Anfang des 20. Jahrhunderts entstand in direkter Nachbarschaft zum berühmten Kölner Dom das bekannte Brauhaus der Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG. Seit Februar 2011 befindet sich hier im ersten Geschoss des Hauses das Restaurant Hof 18, dessen Räume früher einmal das Zuhause der Familie Früh waren. Für die Umgestaltung konnte das ortsansässige Innenarchitekturbüro von Beate Wild gewonnen werden, das bei seiner Arbeit hochwertige Materialien verwendet hat. Der hochwertige Eindruck entsteht bereits im Eingangsbereich, den eine mit Messingblech belegte Treppe kennzeichnet, die die Gäste in das Restaurant führt. Dieses besteht aus zwei Haupträumen, dem Kaminzimmer und dem einstigen Wohnzimmer. Auffallend ist hier das Spiel mit den Kontrasten, die sich zwischen Neu und Alt sowie Hell und Dunkel finden lassen. So wechselt sich das tiefbraune Holz des bestehenden, wiederbelebten Räuchereichebodens mit dem Weiß der Wände ab. Zusätzlich werden neue Elemente wie die Wandvorbauten farblich dem alten Kamin nachempfunden. An der Decke hängen eigens angefertigte Filzkronleuchter, die passend zu den Esstischen den Gästebereich gliedern. 114 | Nominierungen Qualitativ hochwertiges Wohnen im Zusammenspiel mit optimalem Schallschutz zeichnet den Entwurf aus. Projekt Entwurf Wohnen am Mittleren Ring, München, D Léon Wohlhage Wernik, Berlin, D Die Nachverdichtung unserer Städte, besonders in direkter Nähe zu stark befahrenen Straßen, stellt Planer und Architekten vor eine gewaltige Herausforderung. Wie kann in Gegenden mit hoher Lärmemission ruhiges und qualitativ hochwertiges Wohnen möglich werden? Durch den Entwurf einer Wohnbebauung in direkter Nähe des Mittleren Rings in München löste das Architekturbüro Léon Wohlhage Wernik den scheinbaren Widerspruch zwischen Ort und Anspruch auf und schuf eine überraschende und raumprägende Architektur. Eine Kette aus fünf Wohngebäuden und einem Bürobau schließt die Lücken zwischen der aufgefächerten Kammstruktur einer bestehenden Wohnsiedlung. Die neuen Wohnungen und Arbeitsplätze orientieren sich mit ihren Loggien zu den neu entstandenen Innenhöfen, während das Gebäude sich zur Straßenseite hin hermetisch verschließt. Hier dominieren großformatige Putzflächen in Grün- und Gelbtönen und verwandeln die Rückseite zur eigentlichen Schauseite. Ihre versetzte Anordnung weckt dabei Assoziationen an ein Schuppenkleid und gab dem Gebäude unter der Bevölkerung schon nach kurzer Zeit den Beinamen „Krokodil“. Nominierungen | 115 Das Wohnhaus mit klassischer Lochfassade bekam einen neuen, anthrazitgrauen Putzanstrich – und zwei weitere Stockwerke mit textiler Fassade. Projekt Entwurf Tridom Puzzle (Aufstockung und Modernisierung MFH), München, D WUDA* wurfbaum dantas architects, München, D Eine beliebte Strategie städtebaulicher Nachverdichtung ist die Aufstockung auf Bestandsgebäude. Das Tridom Puzzle von WUDA* architects beweist auch die architektonische Modernisierung bestehender Stadtsituationen. Auf ein Wohnhaus von 1904 wurden zwei zusätzliche Geschosse mit drei wie ein Puzzle verschränkten MaisonetteWohnungen gesetzt. Die von den Architekten „Miniaturhäuser“ genannten Appartements nutzen den vorhandenen Platz raffiniert aus, indem jeder Wohnung Fassadenflächen nach Norden, Süden und Westen zugestanden wurden. Zusätzliche Oberlichter schaffen jeweils besondere Raumsituationen, die notwendigen Erschließungen sind geschickt miteinander verschränkt. Nicht mehr benötigte Kaminschächte des Bestands wurden zu Stützen für die Lastabtragung umfunktioniert. Die Aufstockung konnte so statt in Leichtbauweise in einer schallschutzförderlichen Konstruktion umgesetzt werden. Die neuen, vollverglasten Fassadenflächen mit umlaufenden Balkonen können durch textile Vorhänge geschlossen werden und führen damit die klaren Kanten und den monolithischen Charakter des Bestandes – zumindest temporär – fort. 116 | Preisträger | Studenten Entwurf Projekt Hochschule Professor Marcin Wasag Gustav und Gösta Karlsruher Institut für Technologie, D Prof. Daniele Marques Preisträger | Studenten | 117 Der Entwurf für das neue Kunstmuseum, das aus drei verschiedenen Gebäudeteilen besteht, setzt sich mit der charakteristischen Landschaft auseinander. 118 | Preisträger | Studenten Entwurf Projekt Hochschule Professor Martin Blank Eingang Ost Universität Stuttgart, D Prof. Arno Lederer Preisträger | Studenten | 119 Die monolithische Bauweise aus raugeschaltem Dämmbeton unterstreicht die skulpturale Form. Im Inneren weist jede Wohnung eine eigene Farbgebung auf. 120 | Preisträger | Studenten Entwurf Projekt Hochschule Professor Tobias Schneberger Erweiterung der Akademie der schönen Künste Technische Universität Darmstadt, D Prof. Wolfgang Lorch Preisträger | Studenten | 121 Gläserne Fassadenelemente mit aufgebrachtem Steinfurnier sorgen für eine besondere Lichtstimmung im Innern, ohne die monolithische Erscheinung zu stören. 122 | Lobende Erwähnung | Studenten Das Gebäude spielt mit der Landschaft und ermöglicht seinen Besuchern von allen Zimmern des Hotels aus einen idealen Ausblick in das Tal. Entwurf Projekt Hochschule Professor Ameng Zhang Ein Hotel in Bad Gastein, A Karlsruher Institut für Technologie, D Prof. Daniele Marques Lobende Erwähnung | Studenten | 123 Das Museum im Timanfaya National Park fügt sich in Form und Material harmonisch in die vulkanische Landschaft und besondere Stimmung des Ortes ein. Entwurf Projekt Hochschule Professor Fabian Rügemer Vulkan Museum auf Lanzarote, ES Universität Kassel, D Prof. Wolfgang Schulze 124 | Nominierungen | Studenten Entwurf Michael Albertshofer Sebastian Awick Steffen Winkler Projekt Knotenpunkt und Gravitationszentrum des Campus Charlottenburg, Berlin, D Hochschule Technische Universität Berlin, D Professor Prof. Finn Geipel Entwurf Projekt Hochschule Professor Dana Dehnhardt Besucherzentrum Marfa, US Universität Kassel, D Prof. Maya Reiner Nominierungen | Studenten | 125 Entwurf Jasmin Delic Projekt Roter Stein Hochschule Hochschule RheinMain, Wiesbaden, D Professor Prof. Andreas Fuchs Entwurf Yvonne Fritsch Projekt CUMULUS Hochschule Technische Universität Darmstadt, D Professor Prof. Johannes Eisele 126 | Nominierungen | Studenten Entwurf Joachim Haug Projekt Stadtbad für Ingolstadt, D Hochschule Karlsruher Institut für Technologie, D Professor Prof. Ludwig Wappner, Prof. Henri Bava Entwurf Projekt Christian Huber Kunsthalle und Bibliothek für Dresden, D Hochschule Technische Universität Darmstadt. D Professor Prof. Wolfgang Lorch Nominierungen | Studenten | 127 Entwurf Tabea Huth Projekt Die neue Mitte von Carrara, IT Hochschule Technische Universität Darmstadt, D Professor Prof. Wolfgang Lorch Entwurf Karolina Kilian Projekt IANUS Hochschule Technische Universität Darmstadt, D Professor Prof. Wolfgang Lorch 128 | Nominierungen | Studenten Entwurf Martin Kirsch Projekt Konzertsaal für München, D Hochschule Karlsruher Institut für Technologie, D Professor Prof. Ludwig Wappner Entwurf Carolin Kuhn, Paul Künzel, Johanna Streicher Projekt Ein Ort der Zerstreuung auf dem Ernst-Reuter-Platz in Berlin, D Hochschule Technische Universität Berlin, D Professor Prof. Finn Geipel Nominierungen | Studenten | 129 Entwurf Projekt Zlatan Kukic Heimat, ein Ort, der wie zu Hause ist Hochschule Hochschule Darmstadt, D Professor Prof. Anke Mensing Entwurf Projekt Jessica Mazur Kleinod – Tor zum Odenwald und Rückzugsort für immer mal wieder Hochschule Hochschule Darmstadt, D Professor Prof. Anke Mensing 130 | Nominierungen | Studenten Entwurf Projekt Lena Milz Schwimmendes Sommerhaus in Lemkenhafen, D Hochschule Hochschule Ostwestfalen-Lippe, D Professor Prof. Carmen Muñoz de Frank, Prof. Carsten Wiewiorra Entwurf Martina Morawe Projekt Stadt_Kloster in Landau, D Hochschule Technische Universität Darmstadt, D Professor Prof. Henning Baurmann Nominierungen | Studenten | 131 Entwurf Projekt Natalia Reinke Umbau und Sanierung der Friedhofskapelle St. Ursula, D Hochschule Hochschule Ostwestfalen-Lippe, D Professor Prof. Martin Hoelscher Entwurf Anna Schlebbe, Sebastian Wattenberg Projekt Natur + Artefakt Hochschule Technische Universität Berlin, D Professor Prof. Regine Leibinger 132 | Nominierungen | Studenten Entwurf Projekt Christian Schreiber Wissenschaftszentrum Piemont, IT Hochschule Hochschule Cottbus, D Professor Prof. Jörg Kühn, Prof. Norbert Kling Entwurf Projekt Hochschule Professor Jun Tan Anstoßeck Universität Stuttgart, D Prof. Arno Lederer Nominierungen | Studenten | 133 Entwurf Projekt Vino Theivendran Bahnhofs-Hotel Darmstadt-West, D Hochschule Hochschule Darmstadt, D Professor Prof. Astrid Schmeing Entwurf Projekt Oliver Walkiewicz Jugendbildungszentrum Offenbach am Main, D Hochschule Technische Universität Darmstadt, D Professor Prof. Frank Oppermann 134 | Nominierungen | Studenten Entwurf Julia-Verena Wend Projekt T-Cubes Würzburg, D Hochschule Hochschule Ostwestfalen-Lippe, D Professor Prof. Marco Hemmerling, Prof. Ernst Thevis Entwurf Projekt Vanessa Zeng Bionische Architektur Himmlischer Zeltplatz Hochschule Hochschule Ostwestfalen-Lippe, D Professor Prof. Marco Hemmerling, Prof. Ernst Thevis Nominierungen | Studenten | 135 Entwurf Projekt Sascha Daum FOKUS_Die Welt der Leica Kamera Hochschule Hochschule Rhein-Main, Wiesbaden, D Professor Prof. Andreas Fuchs Entwurf Projekt Daniela Linsenmayer Kulturpark Wiesbaden, Stadtmuseum, D Hochschule Hochschule Rhein-Main, Wiesbaden, D Professor Prof. Norbert Moest 136 | Nominierungen | Studenten Entwurf Monica Sanelli Projekt Sportzentrum Steindorf Hochschule Hochschule Rhein-Main, Wiesbaden, D Professor Prof. Dieter Müller Caparol | 137 Service Gestaltungskompetenz Referenzobjekte 138 | Service Gedämmt mit der Erfahrung von Caparol: Bürogebäude in Friedrichshafen von Dittel Architekten, Stuttgart/Berlin, D Der Caparol Planer-/Objektservice Die technische Unterstützung für Planer und Architekten Die Planer- und Objektberater von Caparol stehen Planern und Architekten als Dienstleister vor Ort zur Verfügung. Das Spektrum der Dienstleistungen deckt sowohl die spezifischen Anforderungen im Neubau-Bereich als auch die im Bereich des Bauens im Bestand ab. Schwerpunkte sind die Gewerke Maler- und Lackierarbeiten, Fassaden- und Dämmtechnik sowie der Bautenschutz. Unser Ziel ist es, Architekten bei der Umsetzung von Planungsideen sachkundig zu unterstützen. Hierbei berät Sie ein Team aus Architekten, Bauingenieuren und Malermeistern in allen Fragen rund um die Caparol-Produkte. Wir unterstützen Sie bei der Umsetzung Ihrer Gestaltungskonzepte und begleiten den Übergang vom Entwerfen und Gestalten hin zur Materialisierung, zur Definition von Farbe, Struktur und Oberfläche. Sie erhalten technische Unterstützung in Form von objektbezogenen Leistungsverzeichnissen und Detailzeichnungen in CAD, Verarbeiterempfehlungen von entsprechend qualifizierten Fachbetrieben sowie eine Betreuung in der Ausführungsphase. Die Ausschreibungs- und Informationssoftware CapaDATA-online stellt Ihnen auf www.capadata.de neben VOB-konformen Ausschreibungstexten auch technische Informationen und Sicherheitsdatenblätter über das komplette Sortiment online zur Verfügung. Ausschreibungs-Assistenten unterstützen Sie hier bei der Zusammenstellung der Leistungspositionen. Zugeordnete RichtpreisInformationen ermöglichen eine unmittelbare Budgetkontrolle und vermitteln Kostensicherheit in der Planungsphase. Planerseminare mit namhaften externen Referenten sowie den Experten von Caparol werden bundesweit angeboten. Die CaparolInformations- und Schulungszentren in Ober-Ramstadt und Berlin stehen allen Architekten offen, die an den angebotenen Fachvorträgen und Workshops teilnehmen möchten. Gestaltungskompetenz | 139 Rendering nach dem LEBENSRÄUME-Farbkonzept für einen Gemeinschaftsbereich Das Caparol-FarbDesignStudio Architektur mit Farbe und Material interpretieren Die Aufgabenschwerpunkte des FarbDesignStudios liegen in der farblichen Konzeption von Architektur sowie der Produkt- und Farbtonkollektionierung, aber auch in der wissenschaftlich fundierten Bearbeitung von Themenschwerpunkten. Aktuell stehen Lösungen speziell für die ganzheitliche Innenraumgestaltung für ältere Menschen mit gesundheitlichen und altersbedingten Einschränkungen im Fokus. Ob privat, gemeinschaftlich oder institutionell genutzte Wohnräume – sie lassen sich durch barrierefreie Architektur und eine gezielte Farbkonzeption so gestalten, dass ein eigenständiges Leben im Alter möglichst lange funktioniert. Besonders bei Seheinschränkungen kann die Farbgebung ganz wesentlich dazu beitragen, Alltagskompetenzen länger zu erhalten und die Lebensqualität positiv zu beeinflussen. Die Wahl von Farbe – Struktur – Oberfläche ist abhängig von der Raumfunktion und sonstigen Rahmenbedingungen. Die Materialauswahl hat nicht nur funktionale Aspekte, sie muss auch einen wohnlichen Charakter vermitteln. Das Wohlbefinden zu fördern hat oberste Priorität. Farbe sollte zudem für Anregung sorgen und die Orientierung erleichtern – insbesondere für Demenzkranke. Studien und Erfahrungswissen aus der Altenpflege bestätigen den positiven Effekt einer durchdachten Farbgebung. In diesem Zusammenhang nimmt auch die Bedeutung der „visuellen Barrierefreiheit“ zu, seit 2009 verankert in der DIN 32975. Der zum Thema Farbe + Alter entwickelte Fächer LEBENSRÄUME beinhaltet 45 Farbkombinationen für Wohn-, Flur- und Gemeinschaftsbereiche. Ergänzt wird das Angebot durch 15 Sonderseiten zu barrierefreien Farbkontrasten. In der Broschüre gleichen Titels sind Forschungsergebnisse und Basiswissen zur Gestaltung zusammengefasst. Fächer und Broschüre bieten vielfältige Anregungen und erleichtern Farb- und Materialentscheidungen. 140 | Referenzobjekte Projekt Manus-Klinik, Krefeld, D Entwurf raumkontor Innenarchitektur Architektur, Düsseldorf, D Caparol-Kompetenzen Premium-Innen-Dispersionsfarben Projekt Erweiterungsbau Städel Museum, Frankfurt, D Entwurf Schneider + Schumacher, Frankfurt, D Caparol-Kompetenzen Innen-Dispersionsfarben Referenzobjekte | 141 Projekt Hyatt Regency Hotel, Düsseldorf, D Entwurf JSK Architekten, Düsseldorf, D Caparol-Kompetenzen Innen-Dispersionsfarben, Spachtelmassen Projekt Passivhaus, Neu-Kranichstein, D Entwurf Bauverein AG, Darmstadt, D Caparol-Kompetenzen Wärmedämm-Verbundsystem 142 | Register | Bildnachweis Nominierungsjury AS&P - Albert Speer & Partner Hedderichstraße 108-110 D-60596 Frankfurt am Main T +49 69 60 50 11 0 www.as-p.de Fotos: Albert Speer & Partner GmbH, Uwe Dettmar atelier sv Müllerstrasse 20 D-80469 München T +49 89 72 63 28 69 www.ateliersv.de Fotos: Christine Schaum Benthem Crouwel Architekten Bendstraße 50-52 D-52066 Aachen T +49 241 55 94 50 Generaal Vetterstraat 61 NL-1059 BT Amsterdam T +31 20 64 20 10 5 www.benthemcrouwel.nl Fotos: Udo Kowalski, Gerhard Hagen Berger + Parkkinen Architekten Schönbrunnerstraße 213-215 A-1120 Wien T +43 1 58 14 93 5 Tallberginkatu 1/101 FI-00180 Helsinki T +358 96 85 46 43 www.berger-parkkinen.com Fotos: Berger + Parkkinen Architekten, Gerald Zugmann, Christian Richters blauraum architekten Paul-Nevermann-Platz 5 D-22765 Hamburg T +49 40 41 91 66 91 0 www.blauraum.eu Fotos: Christian Schaulin, Martin Schlüter huggenbergerfries Architekten Badenerstrasse 156 CH-8004 Zürich T +41 44 29 88 87 0 www.hbf.ch Fotos: Beat Bühler JSWD Architekten Maternusplatz 11 D-50996 Köln T +49 221 93 55 50 0 www.jswd-architekten.de Fotos: Felix Krumbholz, Christian Richters, Thomas Lewandowski kresings Lingener Straße 12 D-48155 Münster T +49 251 98 77 80 www.kresings.com KSV Krüger Schuberth Vandreike Brunnenstraße 196 D-10119 Berlin T +49 30 28 30 31 0 www.ksv-network.de Fotos: Rene Riller, Karsten Pagel, Frank Neumann, Rostock und BBL-MV (Betrieb für Bau und Liegenschaften MecklenburgVorpommern) Mierta & Kurt Lazzarini Architekten Cho d‘Punt 10 CH-7503 Samedan T +41 81 85 11 07 0 www.lazzarinis.com Fotos: Mierta & Kurt Lazzarini Architekten Reuter Schoger Architekten Innenarchitekten Reichsstraße 108 D-14052 Berlin T +49 30 30 10 75 42 www.reuterschoger.de Fotos: Werner Huthmacher, Hiepler Brunier studio lot Architektur / Innenarchitektur Entenbachstraße 35 D-81541 München T +49 89 55 26 42 42 Neuöttinger Straße 32 D-84503 Altötting T +49 8671 95 75 20 www.studiolot.de Fotos: Antje Hanebeck, studio lot Preisgericht b-k-i Brandherm + Krumrey Aachener Straße 23 D-50674 Köln T +49 221 93 21 03 6 Donnerstraße 20 D-22763 Hamburg T +49 40 65 04 46 50 www.b-k-i.de Fotos: Philipp Brohl, Joachim Grothus, Krister Engström steidle architekten Genter Straße 13 D-80805 München T +49 89 36 09 07 0 www.steidle-architekten.de Fotos: Stefan Müller-Naumann, Franziska von Gagern Reuter Schoger Architekten Innenarchitekten Reichsstraße 108 D-14052 Berlin T +49 30 30 10 75 42 www.reuterschoger.de Fotos: Werner Huthmacher gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner Elbchaussee 139 D-22763 Hamburg T +49 40 88 15 10 www.gmp-architekten.de Fotos: gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Busam/ Richter, Marcus Bredt, Christian Gahl, Annette Koroll Lobende Erwähnung Marques AG Rankhofstrasse 3 CH-6006 Luzern T +41 41 42 01 91 9 www.marques.ch Fotos: Rueti Walti, Heinz Unger hg merz architekten museumsgestalter Charlottenstraße 68-71 D-10117 Berlin T +49 30 27 87 77 0 Ostendstraße 110 D-70188 Stuttgart T +49 711 70 71 28 0 www.hgmerz.com Fotos: Brigida Gonzàlez, Udo Meinel Preisträger Capaul & Blumenthal Architects Villa dalla Posta 1 CH-7130 Ilanz T +41 81 92 51 09 0 Fotos: Laura Egger, Bruno Augsburger HHF architekten Allschwilerstrasse 71A CH-4055 Basel T +41 61 75 67 01 0 www.hhf.ch Fotos: Iwan Baan Florian Nagler Architekten Theodor-Storm-Straße 16 D-81245 München T +49 89 82 00 51 0 www.nagler-architekten.de Fotos: Stefan Müller-Naumann Enzmann + Fischer Architekten Seebahnstrasse 109 CH-8003 Zürich T +41 44 45 57 77 7 www.enzmannfischer.ch Fotos: Roger Frei, Michale Enzmann Knapkiewicz & Fickert Zweierstrasse 35 CH-8004 Zürich T +41 44 24 00 54 5 www.axka.ch Fotos: Ruedi Walti Staab Architekten Schlesische Straße 27 D-10997 Berlin T +49 30 61 79 14 0 www.staab-architekten.com Fotos: Jens Achtermann Nominierungen 4a Architekten Hallstraße 25 D-70376 Stuttgart T +49 711 38 93 00 00 www.4a-architekten.de Fotos: Uwe Dietz Photographie AFF Architekten Wedekindstraße 24 D-10243 Berlin T +49 30 27 59 29 20 www.aff-architekten.com Fotos: Hans-Christian Schink, Sven Fröhlich a+p Architekten Kapellenweg 6 D-81371 München T +49 89 74 13 03 0 www.ap-architekten.de Fotos: Michael Voit aichner kazzer architekten Schillerstraße 40 C D-80336 München T +49 89 30 90 53 97 0 www.aichner-kazzer.de Fotos: Henning Koepke Register | Bildnachweis | 143 AllesWirdGut Architektur Josefstädter Straße 74/B A-1080 Wien T +43 1 96 10 43 70 www.alleswirdgut.cc Fotos: Hertha Hurnaus brandt + simon architekten Auerstraße 14 D-10249 Berlin T +49 30 24 72 80 30 www.brandtundsimon.de Fotos: Michael Nast Allmann Sattler Wappner Architekten Nymphenburger Straße 125 D-80636 München T +49 89 13 99 25 0 www.allmannsattlerwappner.de Fotos: Brigida González Tido Brussig Szenerien Dachauer Straße 14 D-80335 München T +49 89 54 86 29 90 www.tidobrussig.com Fotos: Peter Franck AMUNT Architekten Martenson und Nagel Theissen Schervierstraße 66 D-52066 Aachen T +49 241 99 71 57 4 www.amunt.info Fotos: Brigida González B&M Architektur Invalidenstraße 3 A-1030 Wien T +43 1 71 29 33 10 www.bm-architektur.at Fotos: Manfred Seidl architects collective Hohlweggasse 2/25 A-1030 Wien T +43 1 58 16 28 0 www.architectscollective.net Fotos: Wolfgang Thaler ARTEC Architekten Bettina Götz + Richard Manahl Am Hundsturm 5 A-1050 Wien T +43 1 58 68 67 0 www.artec-architekten.at Fotos: Margherita Spiluttini atelier brückner Krefelder Straße 32 D-70376 Stuttgart T +49 711 50 00 77 0 www.atelier-brueckner.de Fotos: mac tanó atelier st Kochstraße 28 D-04275 Leipzig T +49 341 30 86 35 8 www.atelier-st.de Fotos: Werner Huthmacher Auer+Weber+Assoziierte Sandstraße 33 D-80335 München T +49 89 38 16 17 0 www.auer-weber.de Fotos: Roland Halbe Fotografie BWM Architekten und Partner Margaretenplatz 4/L1 A-1050 Wien T +43 1 20 59 07 0 www.bwm.at Fotos: BWM Architekten caramel architekten Schottenfeldgasse 72/II/3 A-1070 Wien T +43 1 59 63 49 0 www.caramel.at Fotos: Hertha Hurnaus Coop Himmelb(l)au Spengergasse 37 A-1050 Wien T +43 1 54 66 0 www.coop-himmelblau.at Fotos: Duccio Malagamba dan pearlman Kiefholzstraße 1-2 D-12435 Berlin T +49 30 53 00 05 60 www.danpearlman.com Fotos: diephotodesigner.de Dratz&Dratz Architekten Paul-Reusch Straße 56 D-46045 Oberhausen T +49 208 27 03 5 www.dratz-architekten.de Fotos: Tomas Riehle, Anja Bäcker, Dratz&Dratz Architekten e2a eckert eckert architekten Hardturmstrasse 76 CH-8005 Zürich T +41 43 44 44 01 0 www.e2a.ch Fotos: Radek Brunecky, Rasmus Norlander g.o.y.a. group of young architects Reisnerstraße 2/7 A-1030 Wien T +43 1 89 00 68 6 www.goya.at Fotos: Kurt Hörbst fasch&fuchs.architekten Stumpergasse 14/25 A-1060 Wien T +43 1 59 73 53 2 www.faschundfuchs.com Fotos: Paul Ott, Michael Sprachmann Niklaus Graber & Christoph Steiger Architekten Alpenstrasse 1 CH-6004 Luzern T +41 24 85 01 0 www.graberundsteiger.ch Fotos: Dominique M. Wehrli feld 72 architekten Schottenfeldgasse 72 A-1070 Wien T +43 1 92 40 49 9 www.feld72.at Fotos: Hertha Hurnaus group8 Philibert-de-Sauvage 37 CH-1219 Châtelaine T +41 22 56 08 88 8 www.group8.ch Fotos: group 8 Stefan Forster Architekten Hedderichstraße 108-110 D-60596 Frankfurt am Main T +49 69 24 74 80 00 www.stefan-forster-architekten.de Fotos: Jean-Luc Valentin Bob Gysin + Partner BGP Architekten Ausstellungsstrasse 24 CH-8021 Zürich T +41 44 27 84 04 0 www.bgp.ch Fotos: Roger Frei Franke Seiffert Architekten Böheimstraße 62 D-70199 Stuttgart T +49 711 63 38 19 1 www.frankeseiffert.de Fotos: Brigida González Hascher Jehle Architektur Kantstraße 17 D-10623 Berlin T +49 30 34 79 76 50 www.hascherjehle.de Fotos: Svenja Bockhop Galli Rudolf Architekten Zweierstrasse 100 CH-8003 Zürich T +41 44 24 13 70 0 www.galli-rudolf.ch Fotos: Hannes Henz Hild und K Architekten Lindwurmstraße 88 D-80337 München T +49 89 38 37 71 0 www.hildundk.de Fotos: Michael Heinrich Gauer Itten Messerli Architekten Altenbergstrasse 28 CH-3013 Bern T +41 31 33 36 16 1 www.gim.ch Fotos: Peter Leuenberger, Remo Zehnder Kathrin + Thilo Holzer Elsaweg 22 D-70597 Stuttgart T +49 172 76 28 55 1 Fotos: Andrea Nuding Silvia Gmür Reto Gmür Architekten Pfluggässlein 3 CH-4001 Basel T +41 61 26 12 46 2 www.gmuerarch.ch Fotos: Hélène Binet huggenbergerfries Architekten Badenerstrasse 156 CH-8004 Zürich T +41 44 29 88 87 0 www.hbf.ch Fotos: Kim Zwarts, Beate Bühler 144 | Register | Bildnachweis IP arch Lochnerstraße 1 D-52064 Aachen T +49 241 40 95 55 0 www.ip-arch.de Fotos: Thomas Stachelhaus (IP arch) Léon Wohlhage Wernik Leibnizstraße 65 D-10629 Berlin T +49 30 32 76 00 00 www.leonwohlhagewernik.de Fotos: Christian Richters pool Architektur Weyringergasse 36/1 A-1040 Wien T +43 1 50 38 23 1 www.pool-arch.at Fotos: Hertha Hurnaus SUE Architekten Kaiserstraße 119 A-1070 Wien T +43 1 94 15 26 50 www.sue-architekten.at Fotos: Hertha Hurnaus Joos & Mathys Architekten mit Patrik Seiler Architekten Sihlfeldstrasse 10 CH-8036 Zürich T +41 44 45 16 18 1 Fotos: Franz Rindlisbacher Lepel & Lepel Architektur Innenarchitektur Eupener Straße 74 D-50933 Köln T +49 221 94 99 16 00 www.lepel-lepel.de Fotos: Jens Kirchner Pool 2 Architekten Querallee 36 D-34119 Kassel T +49 561 50 62 55 40 www.pool2-architekten.de/ Fotos: Dirk Krüll studio lot Architektur / Innenarchitektur Entenbachstraße 35 D-81541 München T +49 89 55 26 42 42 JSWD Architekten Maternusplatz 11 D-50996 Köln T +49 221 93 55 50 0 www.jswd-architekten.de Fotos: Christian Richters, Lukas Roth, Günter Wett/Frener+Reifer, Karl Huber Fotodesign kadawittfeldarchitektur Aureliusstraße 2 D-52064 Aachen T +49 241 94 69 00 www.kadawittfeldarchitektur.de Fotos: Angelo Kaunat KARO* architekten Pfaffendorfer Straße 26 B D-04105 Leipzig T +49 341 56 41 50 1 www.karo-architekten.de Fotos: Anja Schlamann, Thomas Völkel Denis Košutic Florianigasse ´7/8 A-1080 Wien T +43 699 19 47 99 90 www.deniskosutic.com Fotos: Lea Titz M9 Architekten Senfter + Lanzinger Maria-Theresien-Straße 9 A-6020 Innsbruck T +43 512 57 31 98 www.m9-architekten.at Fotos: David Schreyer RaiserLopes Architekten/Innenarchitekten Hauptmannsreute 69 D-70193 Stuttgart T +49 711 24 83 91 90 www.raiserlopes.com Fotos: Frank Kleinbach meck architekten Kellerstraße 39 D-81667 München T +49 89 61 45 89 0 www.meck-architekten.de Fotos: Florian Holzherr raumkontor Innenarchitektur Architektur Oberrather Straße 12 D-40472 Düsseldorf T +49 211 48 69 67 www.raumkontor.com Fotos: Hans Jürgen Landes Fotografie Nils Holger Moormann An der Festhalle 2 D-83229 Aschau im Chiemgau T +49 80 52 90 45 0 www.moormann.de Fotos: Jäger & Jäger Raumkunst Mondscheingasse 7 A-1070 Wien T +43 1 95 69 83 8 www.raumkunst.at Fotos: Franz Ebner ms ah : m. schneider a. hillebrandt architektur Ubierring 43 D-50678 Köln T +49 221 93 21 87 9 www.hillebrandt-architektur.de Fotos: Christian Richters Carsten Roth Architekt Waterloohain 5 D-22769 Hamburg T +49 40 41 12 55 60 www.carstenroth.com Fotos: Klaus Frahm L3P Architekten Unterburg 33 CH-8158 Regensberg T +41 44 85 31 00 0 www.l3p.ch Fotos: Vito Stallone nbundm* architekten neuburger, bohnert und müller Eduard-Schmid-Straße 2 D-81541 München T +49 89 21 96 65 93 0 www.nbundm.de Fotos: Henning Koepke, Katrin Eibner landau + kindelbacher Architekten – Innenarchitekten Thierschstraße 17 D-80538 München T +49 89 24 22 89 0 www.landaukindelbacher.de Fotos: Jan Bitter Fotografie o5 architekten Schleusenstraße 9 D-60327 Frankfurt am Main T +49 69 26 09 34 04 www.o5-architekten.de Fotos: Eibe Sönnecken Sauerbruch Hutton Lehrter Straße 57 D-10557 Berlin T +49 30 39 78 21 0 www.sauerbruchhutton.de Fotos: Annette Kisling, Jan Bitter SOMAA. Vogelsangstraße 16 B D-70176 Stuttgart T +49 711 91 24 35 79 www.somaa.de Fotos: Patricia Neligan Neuöttinger Straße 32 D-84503 Altötting T +49 8671 95 75 20 www.studiolot.de Fotos: Anja Hanebeck Renate Wende Welterpfad 38 D-12277 Berlin T +49 30 72 01 89 57 www.renatewende-immobilien.de Fotos: Matthias Zipser, Renate Wende büro für innenarchitektur beate wild Große Telegraphenstraße 34-36 D-50676 Köln T +49 221 60 60 11 4 www.beate-wild.de Fotos: Susanne Fern WUDA* wurfbaum dantas architects Blumenstraße 11 D-80331 München T +49 89 95 47 45 25 www.wuda.eu Fotos: Henning Köpke, Peter Neusser Jurysitzung | Preisverleihung Fotos: Britta Hüning Architekturexkursion nach Kiew Fotos: GKT Service, Gestaltungskompetenz und Referenzobjekte der CarparolFirmengruppe Fotos: Martin Baitinger, Hans Jürgen Landes, Norbert Miguletz, Andreas Bretz, Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH/ Claus Graubner