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10/14-43-Solingen
Umgebaut und aufgestockt: Vom 70er Jahre
Bestandsbau zum eleganten Einfamilienhaus
Wie aus einem Guss
Was die Architekten auf einem reizvollen Grundstück in
Solingen antrafen, war ein geradezu typisches Wohnhaus
aus den 1970er Jahren: Eingeschossig, winkelförmig, dabei
alles andere als elegant und zeitgemäß. Der Bauherr
wünschte sich mehr Wohnraum und Großzügigkeit. Doch
war das mit diesem Haus überhaupt möglich? Die Planer
beantworteten diese Frage mit einem fein austarierten
Konzept für eine Erweiterung, das mit wenigen gezielten
Eingriffen überraschende Qualitäten schuf.
Beim ersten Blick auf den eher schwerfällig erscheinenden,
gedrungenen Bestandsbau, der als flacher Körper deutlich die
Horizontale betonte, hätte wohl mancher Architekten spontan an
Abriss und Neubau gedacht. Vor allem, da sich die Bauherren
nicht nur mehr Fläche, sondern auch ein modernes Haus mit
offenem Grundriss – am liebsten eine Bauhausvilla – wünschten,
stand die Frage im Raum, ob nicht ein Neubau die effizientere
Lösung wäre. Die Berliner Architekten von archequipe entschieden sich jedoch dagegen und versuchten vielmehr, durch ein
sensibles Einfühlen in die Besonderheiten des Bestands die
QR-Code zur Meldung:
Wünsche der Bauherren zu realisieren. Und das mit großen
Einschränkungen, da beispielsweise aufgrund des geltenden
Baurechts ein Flachdach nicht möglich war.
Wer jetzt das umgebaute Wohnhaus sieht, kann feststellen, dass
ihnen der kreative Umgang mit dem Vorhandenen rundum
gelungen ist. Durch eine geschickte Aufstockung des in die Jahre
gekommenen Eigenheims ist ein gestalterisch kohärentes,
großes Ganzes entstanden, das zwar die baulichen Dimensionen
der benachbarten Einfamilienhäuser respektiert, gleichwohl aber
dem Haus ein vollkommen neues Aussehen verleiht.
Wärmereflektierende Fassade
Gestärkt wird dieser Ansatz durch die monochrome Gestaltung
mit einer hochgedämmten Putzfassade (StoTherm Classic) in
Anthrazit, die die Teile des Hauses optisch zusammenbindet. Die
auffallend dunkle, wärmereflektierende Farbe (StoColor X-black)
ist inspiriert von den alten, teilweise vollständig mit Schiefer
verkleideten Häusern, die typisch für die Region rund um Solingen sind. Auch die direkten Nachbarn bedienen sich teilweise
dieses Motivs, jedoch weniger konsequent mittels dunkler Dacheindeckungen und mit Schiefer verkleideter Giebel.
Statt eines additiven Zusammenfügens von Alt und Neu entstand
ein Haus, das wie aus einem Guss erscheint und längst nicht
mehr den Eindruck erweckt, als wäre es rund vierzig Jahre alt.
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Während die kleineren Nachbarbauten, die überwiegend auch
aus den 1970er Jahren stammen, noch den Charme einer längst
vergangenen Epoche versprühen, hat die Erweiterung das
Wohnhaus in die Gegenwart geholt: In seiner ebenso klaren wie
reduzierten Architektursprache, in den raumhohen Fenstern und
dem stringenten Rhythmus der Vierkantstützen, die das Thema
der Vertikalen betonen, wurden zwei kleinere Volumen zu einem
Haus mit zwei Giebeln verbunden. Mit seinen gereihten Stützen,
die an den Archetypus eines Portikus erinnern, wirkt das
Gebäude nun beinahe klassisch und zeitlos modern.
In den Kontext integriert
Um die Körnung und Maßstäblichkeit dieses Ortes zu wahren,
entsprechen die beiden Giebelflächen, die sich selbstbewusst
zur Straße präsentieren, nahezu denen der Nachbarbebauung.
Nur in dieser baukörperlichen Differenzierung kann sich das
zuvor schon vergleichsweise große Haus in seinen baulichen
Kontext integrieren. Entscheidend für den Entwurf ist aber der
spürbar neue Habitus: Aus dem ehemals horizontal geprägten
Körper entstand durch die Aufstockung eine deutlich elegantere
Architektur. Die gewählten Mittel und die klare Formensprache
unterstützen diesen Ansatz.
Erweitert haben die Architekten das Gebäude nach Süden in
Richtung der angrenzenden Straße. Den dahin orientierten
Wohnraum ergänzten sie durch eine Veranda. Diese stellt sich
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als halboffener, lediglich von Vierkantstützen gefasster Raum,
wie ein optischer Filter vor die eigentliche Fassade. Vor dem
Essbereich endet die Stützenreihe, hier öffnet sich das Haus
nach Süden großzügig zum Garten.
Innenausbau: Mehr als ein Face-Lifting
Auch im Inneren wird deutlich, dass es sich bei dem Umbau nicht
nur um ein Face-Lifting handelt. Das zeitgenössisch-moderne
Erscheinungsbild im Erdgeschoss kontrastierten die Architekten
im Innern mit einer überraschend neuen Raumfigur. Den Wunsch
nach einem offenen Grundriss haben sie mithilfe einer eingestellten „Möbelbox“, genau im Zentrum des 270 Quadratmeter
großen Hauses, umgesetzt. Um diese markant bordeauxrote
Box, die den Kamin, die Garderobe, Einbauschränke sowie die
bestehende Treppe ins Untergeschoss aufnimmt, arrondieren
sich die Haupträume und ermöglichen so eine großzügige,
offene Struktur. Die spürbare Offenheit des Grundrisses vermittelt zusammen mit den raumhohen Fenster, die viel Tageslicht
nach innen lassen, ein vollkommen neues Raumgefühl.
Der zwei Stufen tiefer liegende Wohnraum empfängt die Besucher und leitet über in den offenen Essbereich in der südöstlichen Ecke des Hauses. Auf der gegenüberliegenden Seite des
Entrees befinden sich die eher privateren Räume, zu denen ein
Schlafraum, ein Bad und eine kleine Bibliothek zählen. Schon im
Windfang führt eine einläufige Treppe ins Obergeschoss. Dort
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haben die Architekten eine separat nutzbare Gästewohnung
entworfen, die über eine eigene Dachterrasse verfügt. Insgesamt
ist den Architekten damit nicht nur ein aus der individuellen Situation entwickeltes Haus gelungen, sondern ein durchweg überzeugendes Plädoyer für den Umgang mit vorhandener Bausubstanz.
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Bautafel
Architekt:
archequipe, Berlin
Fachhandwerker:
Ceranski GmbH, Bergisch Gladbach
Sto-Produkte:
Fassadendämmsystem (StoTherm
Classic), wärmerefklektierende
Fassadenfarbe (StoColor X-black)
Rückfragen beantwortet gern
pr nord. neue kommunikation.
Jan Birkenfeld
Tel.: 0531 / 7 01 01-0 / Fax: -50
E-Mail: [email protected]
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Abdruck honorarfrei,
Belegexemplar erbeten an:
pr nord. neue kommunikation.
Braunschweig
Bilder
[14-43-Solingen-01]
Selbstbewusst präsentiert sich das
Wohnhaus mit seinen neuen,
unterschiedlich großen Giebeln zur
Straße.
[14-43-Solingen-02]
[14-43-Solingen-03]
Detail der Südfassade: Eine
Klare und reduzierte Architektur-
Stützenreihe vor dem
sprache: Die raumhohen
Wohnraum und der großzügig
Fenster und die Vierkantstützen
verglasten Gästewohnung im
betonen das Thema der
Obergeschoss.
Vertikalen.
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[14-43-Solingen-04]
Optisch angepasst: Der anthrazitfarbene, wärmereflektierende Putz
(StoColor X-black) verweist auf die
mit Schiefer verkleideten Häusern
der Solinger Region.
[14-43-Solingen-05]
Auch Energieeffizienz spielt bei dem
An- und Umbau-Projekt eine
bedeutende Rolle. Zum Einsatz
kommt die hochgedämmte Putzfassade StoTherm Classic.
[14-43-Solingen-06]
Lichtdurchflutet: Der Wohn- und
Esstrakt steht für die neue, offene
Gestaltung des Grundrisses.
Alle Fotos: Guido Erbring, Köln /
Sto SE & Co. KGaA, Stühlingen
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