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Pressemeldung | 28.3.2017 | acr
Mit Kristjan Järvi am Pult von Berlin über New York bis Hollywood
Daniel Hope spielt Korngolds Violinkonzert in D-Dur
Freitag, 7. April 2017 | 20 Uhr Konzert | 19:15 Uhr Einführung
Von Berlin über New York nach Hollywood führt die Reise im
Sinfoniekonzert unter der Leitung von Kristjan Järvi. Endpunkt des
Programms bildet Richard Strauss’ im Vergleich zu seinen übrigen Werken
selten gespielte Symphonia domestica, die zwischen 1902 und 1903 in seiner
Zeit als Preußischer Hofkapellmeister in Berlin entstand und 1904 in der
New Yorker Carnegie Hall uraufgeführt wurde. Weiter geht es nach
Hollywood. Dort konnten die beiden anderen Komponisten des Abends
große Erfolge feiern und für ihre Filmmusiken jeweils gleich mehrere
Oscars einheimsten: Max Steiner – übrigens ein Schüler von Richard
Strauss – und Erich Wolfgang Korngold.
King Kong, Casablanca – jeder kennt die Titel, der Name des Mannes aber,
der ihre Soundtracks schrieb, ist für viele wie »vom Winde verweht« – Max
Steiner. Seine Filmmusiken zu Vom Winde verweht und King Kong und die weiße
Frau erreichten Platz 2 und Platz 13 in der vom American Film Institute
(AFI) herausgegebenen Liste der 25 größten Filmmusiken aus 100 Jahren.
Steiner war der erste, der 1933 in King Kong und die weiße Frau Dialog mit
Musik unterlegte. Im Konzert sind Ausschnitte aus seiner Musik zu Gangster
in Key Largo (1948) zu erleben, arrangiert in einer hier erstmals zu hörenden
Suite des Komponisten Charles Coleman (*1968). Neben Steiner gilt Erich
Wolfgang Korngold, dessen Musik zu Robin Hood, König der Vagabunden
übrigens auf Platz 11 der bereits erwähnten Liste des AFI rangiert, als
Wegbereiter groß orchestrierter Hollywood-Filmmusik. Der Star-Violinist
und fünffache Echo-Preis-Gewinner Daniel Hope interpretiert Korngolds
Konzert für Violine und Orchester in D-Dur.. Das zwischen 1937 und 1945
entstandene Konzert, in dem Korngold teils mit Themen aus seinen
zeitgleich entstandenen Filmmusiken arbeitete, zeigt, wie sehr er sich
bemühte, sich auch jenseits seiner erfolgreichen Arbeit für die Leinwand
auch einen Namen im Konzertsaal zu machen.
Weitere Informationen zu Programmablauf und Werken sowie Biografien der Künstler
finden Sie auf den folgenden Seiten.
Stiftung Oper in Berlin/Komische Oper Berlin
Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin
Telefon +49 (0)30 202 60 370
Fax +49 (0)30 20260 366
Dr. Andrea C. Röber
Pressesprecherin
[email protected]
www.komische-oper-berlin.de
Programm
Charles Coleman (*1968)
The Keys, Suite nach Max Steiners (1888-1971) Key Largo
Erich Wolfgang Korngold (1897-1957)
Konzert D-Dur op. 35
für Violine und Orchester
Moderato nobile
Romance. Andante
Allegro assai vivace
Richard Strauss (1864-1949)
Symphonia domestica op. 53
Bewegt. 1. Thema – 2. Thema (Sehr lebhaft) – 3. Thema (Ruhig) – Scherzo (Munter)
– Wiegenlied (Mäßig langsam) – Adagio (Langsam) – Finale (Sehr lebhaft)
Mit
Musikalische Leitung: Kristjan Järvi
Solist: Daniel Hope, Violine
Es spielt das Orchester der Komischen Oper Berlin.
Karten
Preise: 19–39 €
Kartentelefon (030) 47 99 74 00
Mo bis Sa: 9 bis 20 Uhr, So- und Feiertage: 14 bis 20 Uhr
[email protected]
www.komische-oper-berlin.de
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Die Werke in Kürze
Charles Coleman: The Keys, Suite nach Max Steiners Key Largo
Der 1888 in Wien geborene, 1971 in Beverly Hills verstorbene Max Steiner war ein Pionier
der Filmmusik. In jungen Jahren u. a. von Gustav Mahler gefördert, übersiedelte er 1914 in
die Vereinigten Staaten, wo er am Broadway dirigierte, bevor er in Hollywood zu seiner
wahren Berufung fand: Über 300 Musiken schrieb der dreimal mit dem Oscar
ausgezeichnete Steiner für den Film – darunter Klassiker wie King Kong, Casablanca oder
Vom Winde verweht. Steiners Musik zu John Hustons 1948 entstandenem Gangsterfilm Key
Largo liegt dem Orchesterstück The Keys zugrunde, das der 1968 geborene Komponist,
Bariton und Musikproduzent Charles Coleman für dieses Konzert geschrieben hat und das
im Rahmen des 5. Sinfoniekonzerts erstmals aufgeführt wird.
Erich Wolfgang Korngold: Konzert D-Dur op. 35 für Violine und Orchester
Das ebenso klangschöne wie hoch virtuose Violinkonzert Korngolds zeugt von den
Bemühungen des Komponisten, die klanglichen Illustration von cineastischen Szenen tiefer
auszuloten. Das gespielte Werk ist ein Potpourri der schönsten für Hollywood
geschriebenen Melodien Korngolds: So zitiert der Kopfsatz mit seinem ersten Thema einen
kompositorischen Einfall aus dem 1937 entstandenen Melodram Another Dawn, mit dem
zweiten Thema Musik aus dem 1939 erstmals gezeigten Historienfilm Juarez. Die Grundlage
für das schwungvolle Finale findet seinen Vorgänger hingegen in Korngolds Musik zu dem
auf einer Erzählung von Mark Twain basierenden Abenteuerfilm The Prince and the Pauper aus
dem Jahr 1937.
Richard Strauss: Symphonia domestica op. 53
Eine Partitur wie jene der Symphonia domestica zu Papier zu bringen, ist mitnichten jedem
musikalischen Menschen gegeben – ebenso wenig aber die Fähigkeit, sich von häuslichem
Alltagsleben zu einer mit allen harmonischen Wassern gewaschenen und noch dazu opulent
instrumentierten Musik inspirieren zu lassen. Strauss gelang es, das Kompositionsprinzip
des Sonatenhauptsatzes und die zyklische Form der Symphonie miteinander zu vereinen –
kein Einzelfall im orchestralen Œuvre des Komponisten. Der Komponist leitete die
Uraufführung während einer mehrwöchigen Amerika-Tournee selbst: Der Abend des 21.
März 1904 an der New Yorker Carnegie Hall hatte solchen Erfolg, dass ihn das Kaufhaus
Wanamaker zu zwei Wiederholungen einlud.
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Biografien
Der britische Geiger Daniel Hope ist seit 25 Jahren als virtuoser Solist auf den Bühnen der
Welt unterwegs. Der Preisträger des Europäischen Kulturpreises 2015 ist weltweit bekannt
für seine musikalische Kreativität und für sein Engagement für humanitäre Zwecke. Mit
Beginn der Saison 2016/17 ist Daniel Hope Musikdirektor des Züricher Kammerorchesters.
Ab 2017/18 wird er als »Artistic Partner« des New Century Chamber Orchestra San
Francisco tätig sein. Daniel Hope war Schüler des legendären Geigen-Pädagogen Zakhar
Bron und Yehudi Menuhin, der ihn auch nach seinem Studienabschluss 1996 unterstützte.
Im Februar 2016 erschien sein zehntes Album für Deutsche Grammophon: My Tribute to
Yehudi Menuhin. Es ist eine sehr persönliche Hommage an Hopes Mentor, der am 22. April
2016 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte und mit dem Daniel Hope 60 Mal gemeinsam auf
der Bühne stand. Hope war federführend in der Gestaltung der Feierlichkeiten zum
Menuhin Jahrhundert. Es fanden aus diesem Anlass Konzerte von Seoul bis San Francisco
sowie im April 2016 ein 10tägiges Menuhin Festival im Konzerthaus Berlin statt. Im März
2017 erscheint sein neues Album For Seasons. Daniel Hope ist seit 2007 Exklusivkünstler der
Deutschen Grammophon.
Von 2002 bis 2008 war Daniel Hope jüngsten Mitglied des legendären Beaux-Arts Trios, mit
dem er in allen europäischen und nordamerikanischen Musikzentren konzertierte. Der
Boston Globe bezeichnete diese Formation als »vielleicht stärkste in der Geschichte des
Trios«. Für seine inzwischen mehr als 25 Aufnahmen erhielt Daniel Hope Auszeichnungen
wie den Deutschen Schallplattenpreis, den französischen Diapason d’Or des Jahres, den
Edison Classical Award, den belgischen Prix Caecilia, sechs ECHO-Klassik-Preise und
zahlreiche Grammy-Nominierungen. Seine Aufnahme des Mendelssohn-Violinkonzertes und
-Oktetts bezeichnete die New York Times als eine der besten des Jahres. Die preisgekrönte
Aufnahme von Alban Bergs Violinkonzert wählte das Gramophone Magazine zur »top choice
of all available recordings«. Die DG-Veröffentlichung von Max Richters Vivaldi Recomposed,
die es auf Platz 1 der internationalen Klassik-Charts in 22 Ländern schaffte – gehört mit
über 130.000 verkauften Exemplaren zu einer der meist-verkauften CDs eines klassischen
Künstlers.
Daniel Hope tritt regelmässig in den bedeutenden Konzertsälen, wie z.B. in der Alten Oper
Frankfurt, in der Carnegie Hall, dem Pariser Theatre-des-Champs-Elysés, der Londoner
Wigmore Hall, dem Amsterdamer Concertgebouw, auf. Er ist regelmässiger Gast bei allen
grossen internationalen Festspielen, u.a. BBC Proms, Lucerne Festival, Salzburger
Festspiele, Schleswig-Holstein Musik Festival, Festspiele Mecklenburg Vorpommern, wo er
von 2011 bis 2013 künstlerischer Direktor war, Verbier Festival, Aspen Music Festival,
Hollywood Bowl und Tanglewood.
Seit 2004 ist er Associate Artistic Director des Savannah Music Festivals. Daniel Hope
arbeitete mit Dirigenten wie Kurt Masur, Kent Nagano und Christian Thielemann
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zusammen und spielt mit den international renommiertesten Orchestern in Boston,
Chicago, Paris, London, Barcelona, Los Angeles und Tokyo. Sein Engagement für
zeitgenössische Musik brachte Daniel Hope in engen Kontakt zu Komponisten wie
Schnittke, Takemitsu, Turnage, Gubaidulina und Kurtág. Die künstlerische Vielseitigkeit
spiegelt sich auch in themenbezogenen Projekten mit Künstlern wie Klaus Maria Brandauer
oder Sting sowie in Rundfunk- und Fernsehmoderationen wieder. So moderiert er ab Januar
2016 wöchentlich eine Sendung auf WDR3. Mit Beginn der Saison 2016/17 findet im
Berliner Konzerthaus seine Reihe „Hope@9pm“ statt. Als Gastgeber lädt Daniel Hope
Talkgäste aus Kultur und Politik ein, um mit ihnen über ihre Beziehung zur Musik zu
sprechen oder mit ihnen zu musizieren.
Auch als Buchautor ist Daniel Hope sehr erfolgreich. Er ist inzwischen Verfasser von vier
Büchern, erschienen beim Rowohlt-Verlag, die alle in die deutschen Bestseller-Listen
kamen. Sein erstes Buch „Familienstücke“ – Eine Spurensuche - erzählt die Geschichte
seiner weitverzweigten Familie – seinen jüdischen Vorfahren. Aus diesem Grund legt Daniel
Hope auch grossen Wert darauf, bei Projekten jüdischer Komponisten mitzuwirken, wie z.B.
in dem Album Terezín mit Anne-Sofie Otter. Er ist ausserdem Koproduzent eines
Dokumentarfims über Theresienstadt mit dem Titel Refuge in Musik, der 2013 bei DGG
erschien.
Kommunikation mit und für die Musik ist für Daniel Hope sehr wichtig und so engagiert er
sich auch gesellschaftlich in Zusammenarbeit mit Live Music Now sowie Amnesty
International.
Er spielt die Guarneri del Gesù »Ex-Lipinski« von 1742, die ihm zur Verfügung gestellt wird.
Seit Januar 2016 lebt Daniel Hope mit seiner Familie in Berlin.
www.danielhope.com
Kristjan Järvi besitzt den Ruf einer der »geschicktesten und innovativsten
Programmgestalter der klassischen Szene« zu sein. Als Dirigent und Gestalter von
originellen und genreübergreifenden Projekten bringt er seine individuelle Einstellung und
einen Stil zum Tragen, die seine Konzerte zu »lebensaufwertenden Erfahrungen« machen.
Kristjan Järvi verwirklicht seine bahnbrechenden Ideen mit vier Ensembles: als Chefdirigent
des MDR Sinfonieorchesters und des Gstaad Festival Orchestra, als Gründer und Dirigent
des New Yorker Absolute Ensembles, das Klassik, Hip-Hop und Jazz verbindet, und des
Baltic Sea Philharmonic, das dem Baltic Sea Music Education System zugrunde liegt.
Im Jahr 2016 wurde Kristjan Järvi offizielles Mitglied des Estnischen Olympiakomitees, das
erste Mal, dass diese Stelle nicht durch einen Sportler oder Regierungsbeamten besetzt
wurde. Kristjans Initiative »Sound Estonia« zielt darauf ab, die Verbindung zwischen einem
gesunden Körper und Geist zu fördern und ihre Bedeutung zu betonen.
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Bisher veröffentlichte Kristjan Järvi mehr als 60 Alben, die von Filmmusik wie Cloud Atlas,
Hologram for the King, Sense 8 über mehrfach ausgezeichnete Alben bei den Labels Sony
Classical und Chandos bis hin zu seiner gleichnamigen Serie »Kristjan Järvi Sound Project«
reichen - einer 2014 ins Leben gerufenen Reihe, die Aufnahmen aller seiner Ensembles
beinhalten wird. Sie ist geprägt durch die unverwechselbare Herangehensweise des
Dirigenten, eine neue Sicht auf alte Werke zu richten, die die Grenzen der klassischen Musik
transzendiert. Seine neuesten Alben »Wagner: The Ring« und „»Steve Reich Duet«
erschienen beide im September 2016 bei Sony Classical.
Järvi arbeitet weiterhin mit einigen der herausragendsten und kreativsten Persönlichkeiten
der Kunstszene, von Filmregisseuren Tom Tykwer und den Wachowski-Schwestern, bis hin
zu Komponisten und Musikern wie Arvo Pärt, Steve Reich, Tan Dun, Hauschka, Dhafer
Youssef, Anoushka Shankar und Esa-Pekka Salonen, bei dem er seine Dirigentenlaufbahn als
Assistent beim Los Angeles Philharmonic begann.
Geboren in Estland, emigrierte Kristjan Järvi mit seiner Familie als Kind in die USA, wo er
in New York City aufwuchs. Einem Klavierstudium an der Manhattan School of Music
folgten Dirigierstudien an der Universität von Michigan.
www.kristjanjarvi.com
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