Michio l<omponiert erste Flamenco-Suite für Cembalo

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Michio l&lt;omponiert erste
Flamenco-Suite f&uuml;r Cembalo
VON CLAUDIA TR&Uuml;SCHLER
s ist eine Weltpremiere, so sagen jedenfalls die Kenner der Szene. Nicht der
Flamencoszene, sondern der Cembalo-Szene. Zum ersten Mal wurde eine
vollst&auml;ndige Flamenco-Suite speziell
f&uuml;r dIeses hlstonsche Tastenmstrument, dessen Bl&uuml;tezeit im Barock ihren H&ouml;hepunkt fand, geschrieben. Komponist ist der bekannte Gitarrist Michio, f&uuml;r den diese Aufgabe
nicht nur eine Herausforderung, sondern auch
die weitere Umsetzung einer grundlegenden
Idee war. Was den Komponisten Michio sofort
f&uuml;r diesen Auftrag begeistert hat, ist die Motivation, die Musik des Flamenco aus ihrem immer
noch eingeschr&auml;nktem Umfeld heraus weiterzuentwickeln. Dabei geht es nicht um trendige Effekte wie unterlegte Soundsampies oder aus dem
Jazz entliehene Instrumentierungen. Sein Ziel ist
es, den Flamenco bei aller Virtuosit&auml;t und Ausgestaltung in Farbe und Sprache so zu erhalten,
dass er dennoch auch f&uuml;r die Gitanos in den Bars
von Jerez de la Frontera intuitiv h&ouml;rbar und im
besten Fall sogar tanzbar bleibt - und sei es auf
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einem so ungewohnt klingenden Instrument
wie einem Cembalo gespielt.
Den Auftrag f&uuml;r die Flamencokomposition hat
der Schweizer Cembalist Vital Julian Frey, der
als Wegbereiter einer neuen Generation von
Cembalisten gilt, vergeben und sich damit direkt an Michio gewandt. Frey wurde bereits
mit einer Reihe von Preisen geehrt und wird in
der Schweiz als bester Cembalist gehandelt. Bei
dem Kompositionsauftrag ging es dem Musiker
nicht darum, eine Art Flamencomusik f&uuml;r sein
Instrument zu schreiben, sondern im Gegenteil
sollte Michio vom gitarristischen Spiel ausgehend eine Komposition entwickeln, die vor allem dem Flamenco als Kunst- und Klanggattung
gerecht wird. Das Instrument Cembalo soll dem
Geist des Flamenco folgen, nicht umgekehrt.
Als Ergebnis liegt jetzt nach mehrmonatiger
intensiver Arbeit die erste Flamenco-Suite f&uuml;r
Cembalo vor, bestehend aus den S&auml;tzen Buleria,
Taranta und Guajira.
Beim Cembalo werden, anders als beim Klavier,
die T&ouml;ne nicht durch Schlagen, sondern durch
Anrei&szlig;en der Saiten mit Kielen erzeugt. Eine
Saite klingt nur so lange, wie die entsprechende
Taste gehalten wird; das Halten eines Tons kann
nicht durch Pedaltechnik verl&auml;ngert werden. Der
Anschlag selbst beeinflusst die Tonlautst&auml;rke
nicht. &Auml;hnlich einer Orgel besitzt das Cembalo
jedoch Register, mit denen der Spieler einzelne
S&auml;tze von Saiten dazu- oder abschalten kann,
um das Klangbild zu beeinflussen. Dar&uuml;ber hinaus hat ein Cembalo meist einen sogenannten
Lautenzug, der durch spezielle D&auml;mpfung das
Zupfen einer Laute imitiert. So meint man den
im Flamenco typischen, perkussiven maurischen
Klang der arabischen Oud zu h&ouml;ren.
Vital Julian Frey wird die Flamenco-Suite im
kommenden Jahr auf CD einspielen und dann
hoffentlich auch das eine oder andere Mal im
Konzertsaal pr&auml;sentieren. Konzertveranstalter
sollten sich die Gelegenheit zu diesem au&szlig;ergew&ouml;hnlichen Vortrag nicht entgehen lassen
und schon jetzt buchen, denn eines ist sicher:
Ein solches Konzert hat es bisher noch nicht
gegeben.
janda!99
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