Architekt: Bauherrin: WERKGRUPPE 1 Andrea Wehrle Dorfstrasse 12/1 79261 Gutach i. Breisgau BÜRO FÜR ARCHITEKTUR UND STADTPLANUNG BEISPIELHAFTES BAUEN Dorfstrasse 12, 79261 Gutach i. Br. Tel.: 07685/9104-0, Fax: 07685/9104-40 I M LAN D K R E I S E M M E N D I N G E N 2 0 0 1 - 2 0 0 9 e-Mail: [email protected] Homepage: www.werkgruppe1.de Inhaber: Klaus Wehrle, Architekt und Stadtplaner DWB AN BAU B Ü R O G E B Ä U D E I N G UTAC H - B LE I BAC H Anbau Bürogebäude in Gutach- Bleibach Dorfstraße 12, 79261 Gutach i. Br. H O F M. 1:500 Städtebau In einem Dorf mit etwas mehr als 2000 Einwohner sollte zusätzliche Fläche für ein Büro- und Wohngebäude erstellt werden. Hofbebauungen prägen die ländliche Baustruktur und schaffen angenehme Räume. Aus diesem Bewusstsein heraus, haben die Entwurfsverfasser das bestehende Wohnhaus mit einem Holzgebäude ergänzt und den Neubau mit einem entsprechenden Abstand zum Bestandsbau platziert. Ein Verbindungsgang verknüpft die beiden Einheiten und schafft somit einen erlebbaren Übergang zwischen Alt und Neu. Der dadurch entstandene Hof bietet den Mitarbeitern eine Fläche für Pausen und Inspiration. Der das Grundstück begrenzende Bachlauf schafft eine natürliche rückwärtige Grenze. Das Gebäude nimmt an dieser Stelle in seiner Form Bezug auf den Verlauf des Baches. Der bestehende Gartenhof leitet über in die Landschaft. Funktion Im Neubau ist die Denkschmiede eines Architekturbüros unter-gebracht. Hier sitzen die Entwurfs- und Detailspezialisten. Die Bauleitungs- sowie die Kalkulationsabteilung und die Verwaltung befinden sich wie die Besprechungsräume im bestehenden Haus. Der Neubau ist natürlich barrierefrei. Aufgrund des direkt angrenzenden Baches musste das Niveau des Neubaus 0,35 Meter höher als der Bestand errichtet werden. LI BA GA CH RT EN HO Konstruktion Um eine schnelle Bauzeit sicherzustellen und die haptischen und optischen Qualitäten des Materials Holz auch erlebbar zu machen entschlossen sich Bauherr und Planer für die Verwendung von vorelementierten Wand- und Dachbauplatten aus Weißtannenholz. Die Dachelemente sind als Akustikplatten ausgeführt und erfüllen diese Funktion zur äußersten Zufriedenheit der Nutzer. F W O H N H A U S AU BÜ D AU U NT S H F N Ä OH H W ESC G S BÜ RO HO RO F WOHNHAUS ST US RF WOHNHOF RA O HA E ßß E WOHNHAUS DO W HN Material Holz ist der typische Baustoff für die ländliche Region im Süden Deutschlands. Gerade in Südbaden wird Holz als Primärbaustoff von den Rheinauen bis hoch in den Schwarzwald häufig verwandt. Dazu kommt, dass im bestehenden Gebäude früher eine Schreinerei untergebracht war. Somit stand für die Architekten, nicht zuletzt aufgrund der naturnahen Lage von Anfang an fest, das Gebäude als Holzbau zu errichten. Wichtig war es, das Material innen und außen bewusst zu zeigen. Die Architekten setzen sich seit Jahren mit dem Thema Holzbau auseinander. Gerade für kubische Gebäude aus Holz ist der konstruktive Holzschutz ein Problem. Aus diesem Grund entschloss man sich für eine Schutzhaut (Hülle) aus Bauglas. Die Rasterung der gehobelten Zedernholzlatten wurde auf die Bauglastafeln abgestimmt. Durch diese Materialkombination entstehen interessante Effekte. Das vergängliche Material Holz wird durch die Glastafeln geschützt. Innen sind die Holzbautafeln von Wand und Dach aus Weißtanne nur mit einer Lasur über-zogen. Der Fußboden ist mit schwarzen Asphaltfliesen belegt. Energie Der Neubau ist als Passivhaus ausgeführt. Eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt für ein gutes Raumklima. Zum Bach hin sind im Erdreich Ansaugleitungen für den Zuluftkreislauf verlegt. Somit wird die Luft im Sommer durch die geringen Umgebungstemperaturen abgekühlt. Im Winter kehrt sich dieser Effekt um. Die Bauglastafeln vor der Holzverschalung sorgen dafür, dass sich die Fassade im Sommer nicht zu sehr aufheizt, da die Hinterlüftung vor der Holz-fassade eine optimale Wärmezirkulation und somit ein natürliches Ablüften der Fassade durch Konvektion sicherstellt. ND US N- U SHA W O HC H Ä F T GES Außenanlage Der grob gebrochene Gneisschotter aus einem regionalen Steinbruch, welcher die Fläche zwischen Gebäude und Bach bedeckt, soll zum einen optische Spannung zu den Bauglastafeln aufbauen hat aber auch eine ökologische Funktion für die am Bach lebenden Tiere (Reptilien und Insekten). Die nun im Frühjahr zu ergänzende Pflanzung mit Schilfen und Weiden schafft Rückzugsraum für Vögel und andere Tiere. Im Innenhof wurde das gleiche Steinmaterial nur deutlich feiner verwendet. Unser Fazit: Bauen mit Holz ist angenehm, flexibel, ökologisch, nachhaltig und individuell anwendbar. STÄDTEBAU - TRADITION - HOFRAUM F A S S A D E N S C H N I T T M. 1:50 WANDAUFBAU/ BAUTEILSCHICHTEN Dachaufbau: LUFTSCHICHT - Extensive Begrünung 80mm - Schutzschichtfolie - Sarnafilabdichtung - Gefälledämmung 035 mind. 300mm 1,5% Gefälle - Dampfsperre - Brettsperrholzelementdecke 200mm mit schalldämmender und absorbierender Unterseite LUFTSCHICHT VERBINDUNGSGANG FASSADE INNEN L AU Fußbodenaufbau Büroräume 170mm: H AC IB Hinterlüftung DECKE - Naturasphaltbelag 20mm - Mittelbett 10mm - Fließestrich 45mm - Trennfolie - Trittschalldäm. 30/32 040 30mm - Ausgleichsdämmung 035 60mm - Schweißbahn V60S4 5mm - Stahlbetonbodenplatte 300mm - Perimeterdämmung 180mm - Sauberkeitsschicht 50mm - Kiesschicht 160mm S Ü D O S T M. 1:200 + 0,32 + 0,15 INNENWAND Fassadenaufbau, von innen nach aussen: SICHTHOLZ SCHALUNG - Brettsperrholz Wandelement 116mm - Dampfbrems- und Luftdichtungsbahn - Holzrahmenbau-Ständer 300mm - Mineralwolle WLG 035 300mm - dampfdiffussionsoffene Fassadenbahn schwarz - senkrechte Lattung 40x60mm - waagerechte Lattung 2x30x60mm - senkrechte Sichtschalung 30x56mm mit 10mm Fuge - senkrechte Bauglasvorsatzschale Glasstärke 6mm Flanschlänge 60mm AUSSEN FUSSBODEN NEUBAU B E STAN D E R D G E S C H O S S M. 1:200 BA UG LA SS C HA LE S C H Ü T Z T D I E S I C H T H O LZ S C HA LU N G N O R D W E S T M. 1:200 PASSIVHAUS - REGENERATIV - NACHHALTIG