Darstellung des LVKonzepts

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Darstellung des Lehrveranstaltungskonzepts
LV 2280 International Marketing Strategy, Dipl.-Kffr. Anja Schuster
Kurzbeschreibung und Rahmenbedingungen
Die Lehrveranstaltung ‚International Marketing Strategy‘ (LV2280) wird im Wahlblock der
Speziellen
Betriebswirtschaftslehre
‚International
Business‘
(IB)
im
Bachelorstudium
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften angeboten und ist auf ca. 30 Studierende pro Semester
ausgelegt. Voraussetzung für die Teilnahme ist der erfolgreiche Abschluss der Kurse ‚IB
Foundations‘ und ‚IB Applications‘, welche die Grundlagen des International Business
vermitteln. Der Unterricht findet in acht dreistündigen Einheiten statt, die über einen Zeitraum
von ca. 10 Wochen abgehalten werden. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Die Studenten
entwickeln in diesem Kurs ein vertieftes Verständnis der Themen und Herausforderungen im
Bereich ‚International Marketing Strategy‘, das auf den Kenntnissen aus der Pflichtveranstaltung
Marketing (LVP) aufbaut und in einen internationalen Kontext stellt. Die Lehrveranstaltung
basiert auf einer Methodenkombination, welche die Anwendung des Gelernten durch die
Einbindung von Rechenbeispielen, Gruppenarbeiten und Diskussionsrunden unterstützt.
Kursbegleitend erarbeiten die Studenten im Rahmen des sog. ‚Cross-Cultural Student Project‘
einen Businessplan. Diese Projektarbeit in virtuellen, internationalen Studententeams stellt
dabei eine inhaltliche, wie auch interkulturelle und technische Herausforderung dar, deren
Überwindung den Studenten wesentliche Kompetenzen für ein internationales Arbeitsumfeld
vermittelt. Eine Reflexion der Erfahrungen geschieht durch eine Präsentation der Ergebnisse
wie auch der erlebten Probleme und gefundener Lösungsansätze.
Lehrveranstaltungskonzept
Die inhaltliche Struktur der Lerninhalte basiert auf der logischen und chronologischen Abfolge
der Herausforderungen, die sich im Marketing eines international tätigen Unternehmens stellen.
Die Studenten lernen Prinzipien der Marktforschung und der Marktanalyse kennen, ebenso wie
unterschiedliche Marketingstrategien. Neben Ansätzen des internationalen Preis-, Produkt- und
Kommunikationsmanagements wird auch die Erfolgskontrolle des Marketings, die Marketing
Performance behandelt. Die Lernziele der Veranstaltung gehen dabei über die inhaltlichen
Lerninhalte hinaus. Wie im Qualifikationsprofil des Studiums (§1) beschrieben, sollen die
Studenten neben der Fachkompetenz weitere Fähigkeiten erlangen, die ihnen nach dem Studium
in ihrer beruflichen Entwicklung von Nutzen sein können. Im Rahmen der SBWL ‚International
Business‘ wird der Fokus dabei besonders auf solche Fähigkeiten gesetzt, die in einem
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internationalen Arbeitsumfeld benötigen werden.
Dazu zählen u.a. Kompetenzen wie
Sprachkompetenz, interkulturelle Aufgeschlossenheit, das eigenständige Erarbeiten einer
Aufgabenstellung,
Teamfähigkeit,
interkulturelle
Sensibilität
oder
der
Umgang
mit
entsprechender (Kommunikations-) Software.
Die
didaktisch-methodische
der
Umsetzung
Lehrveranstaltung
basiert
auf
einer
Methodenkombination, welche die Vermittlung der verschiedenen Kompetenzen sicherstellen
soll. Während alle Kurseinheiten von den Studenten durch Selbststudium der entsprechenden
Buchkapitel vorbereiten werden, geschieht die Vermittlung von Theorien und Inhalten durch
den Lehrveranstaltungsleiter. Techniken wie Brainstorming, Rechenbeispiele, Gruppenarbeiten
und Präsentationen sind dabei wesentlicher Bestandteil des Unterrichts. Besonderes
Augenmerk wird dabei auf die Arbeit der Studenten in ihren internationalen Teams gelegt. So
beginnt jede Einheit mit einem kurzen Projektupdate, bei dem die Studenten die Möglichkeit
haben, Probleme jeder Art zur Sprache zu bringen. Weiter Details zur Umsetzung des Projekts
folgen im unteren Abschnitt.
Die konsequente Weiterentwicklung und Qualitätssicherung der LV wird durch mehrere
Faktoren sichergestellt. Zum einen werden Beispiele und Zahlen stets auf dem neusten Stand
gehalten und aktuelle Fälle im Kurs diskutiert. Die inhaltliche Weiterentwicklung ist durch die
Einbindung der Lehrperson in das wissenschaftliche Feld sichergestellt. Besonderer Wert wird
auf das studentische Feedback gelegt, welches in die Vorbereitungen für das Folgesemester mit
einbezogen wird. Die Weiterentwicklung des ‚Cross-Cultural Student Projects‘ wird ebenfalls
durch die Einholung von Feedback gesichert. Vor und nach der aktiven Projektarbeitsphase
nehmen die Studenten verpflichtend an einer Online-Umfrage teil, die zur Erhebung
verschiedener Daten, wie z.B. den Erwartungen und Problemen, dient. Diese Daten werden von
den Lehrpersonen genutzt um Vorschläge aufzugreifen, zu diskutieren und Änderungen zu
beschließen. So wird es z.B. ab dem kommenden Semester ein Online-Tutorial für die Nutzung
von Dropbox und Google+ geben um eine sinnvolle Anwendung durch die Studenten
sicherzustellen. Eventuell wird das Projekt zukünftig in Kooperation mit verschiedenen
multinationalen Unternehmen durchgeführt, die den Studenten reale Aufgaben stellen könnten
und damit den Praxisbezug erhöhen würden. Der amerikanische Gesamtprojektleiter ist
diesbezüglich momentan im Gespräch mit potentiellen Kooperationspartnern.
Die Anwendbarkeit des Projektkonzepts ist dabei keinesfalls auf Lehrveranstaltungen der SBWL
IB beschränkt, es kann prinzipiell von jedem anderen Institut übernommen werden, welches die
internationale Zusammenarbeit von Studenten als sinnvoll und kompetenzfördernd erachtet.
LV-Leiter aus dem IB-Bereich können der bestehenden Kollaborationsgruppe jederzeit
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beitreten, in anderen Bereichen müssten eventuell ähnliche Zusammenschlüsse gesucht oder
neu formiert werden.
Maßnahmen zur Erreichung von überfachlichen Kompetenzen
Neben der Erlangung von Fachkompetenzen dient die Lehrveranstaltung auch der Vertiefung
der englischen Sprachkompetenz. Einerseits wird die gesamte Veranstaltung komplett auf
englisch abgehalten und fördert damit das Sprachverständnis der Studierenden ebenso wie
deren Ausdrucksfähigkeit. Bei der Kommunikation mit den internationalen Teamkollegen im
Rahmen des ‚Cross-Cultural Projects‘ sind die Studenten auf ihre englischen Sprachfähigkeiten
angewiesen. Englisches Wirtschaftsvokabular wird somit erlernt und angewandt. Weiter
umfasst die Veranstaltung die Anfertigung eines ‚Business Proposals‘ und eine 15-minütige
Präsentation der Ergebnisse in englischer Sprache.
Mit der Wahl der SBWL ‚International Business‘ sollen die Studenten nicht nur in ihrer
Sprachkompetenz gefördert werden, sondern auch auf einen späteren Einsatz in einem
internationalen Arbeitsumfeld vorbereitet werden. Dies lässt sich in der regulären
Kursumgebung nur bedingt erreichen, so dass die Teilnahme der Studenten am ‚Cross-Cultural
Student Project‘ in den Kurs integriert wurde. Durch die Kollaboration von 26 Kollegen
verschiedener Universitäten ist es möglich, ca. 1150 IB-Studenten aus ca. 20 unterschiedlichen
Ländern (siehe Anhang) in Teams zusammenarbeiten zu lassen und dadurch eine
Kernproblematik im internationalen Management, nämlich die Schwierigkeiten, die durch
kulturelle und auch geografische Distanz entstehen, am eigenen Beispiel kennenzulernen.
Das Lehrveranstaltungsdesign hebt sich von vergleichbaren Veranstaltungen ab, da ein
Schwerpunkt auf die von den Studenten eigenständig durchgeführte Projektarbeit gelegt wird.
Dabei geschieht keine direkte persönliche Zusammenarbeit mit den Kommilitonen vor Ort, die
Leistung muss stattdessen durch die Zuhilfenahme von technischen Mitteln in Abstimmung mit
Kommilitonen aus aller Welt geschehen. Die Arbeit in solchen sog. virtuellen Teams gewinnt in
der Praxis zunehmen an Relevanz und sollte daher auch in der universitären Ausbildung
Beachtung finden. Das Projekt ist über die gesamte Laufzeit des Kurses ausgedehnt, so dass die
Studenten eine aktive Phase von ca. 8 Wochen haben, welche ihnen für die Teamarbeit zur
Verfügung steht. Durch einen weltweit einheitlichen Abgabetermin und der Abstimmung der
Betreuer in der Notenvergabe wird dabei sichergestellt, dass die Zusammenarbeit der Studenten
einheitlich und zielgerichtet funktionieren kann. Aufgrund der geographischen Distanzen
müssen die Studenten hierbei auf verschiedene Kommunikationsmittel und unterstützende
Software zurückzugreifen, um sich in ihren virtuellen Teams zu organisieren. Die frei wählbare
Zuhilfenahme moderner Software soll den Studenten dabei einen Überblick über die
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Möglichkeiten der virtuellen Teamarbeit geben und erste Erfahrungen damit ermöglichen. Das
Projekt fließt für alle beteiligten Studenten einheitlich zu 30% in die Gesamtnote des Kurses ein.
Neben der Projektarbeit, die hauptsächlich außerhalb der Lehrveranstaltung vorangetrieben
wird, werden relevante Inhalte zur Bearbeitung der Aufgabe im Unterricht besprochen. Dazu
haben die Studenten in jeder Veranstaltungseinheit die Möglichkeit, Fragen an die Lehrperson
zu stellen und sich mit ihren Kommilitonen vor Ort über den Verlauf der Projektarbeit
auszutauschen.
Das Projekt stellt dreierlei Herausforderungen für die teilnehmenden Studierenden dar.
1. Inhaltliche Herausforderungen
Am Ende der aktiven Projektphase ist von jedem Team ein ausgearbeiteter Report
abzugeben. Inhalt des Reports ist ein Business Plan/ Business Proposal für ein
internationales Unternehmen, das über Punkte wie den Zielmarkt, erwartete
Herausforderungen im Marketing und Personalentscheidungen Auskunft geben muss.
Die Studenten sollen hierbei auf Inhalte der Vorlesung, wie auch der Vorlesungen
International Business Foundations und International Business Applications
zurückgreifen, die sie laut Studienplan zuvor absolviert haben.
2. Kulturelle Herausforderungen
Teamfähigkeit ist heutzutage eine fast selbstverständliche Qualifikation, welche auch in
vielen kleineren Case Studies während der LV weiterentwickelt wird. Die erfolgreiche
Zusammenarbeit im Team erschwert sich jedoch wesentlich, sobald Teammitglieder mit
unterschiedlichen kulturellen Hintergründen aufeinandertreffen. Die häufig unbewusste
kulturelle Prägung unserer Erwartungen und Herangehensweise an die Teamarbeit wird
die Bewältigung der Aufgabe erwartungsgemäß zwar erschweren, den Studenten aber
wertvolle Erkenntnisse bieten. Neben dem Kennenlernen anderer Kulturen geht dieser
Prozess mit einer Reflexion des eigenen kulturellen Hintergrunds einher.
3.
Geografisch/technische Herausforderungen
Aufgrund der geografischen Entfernungen müssen die Studenten bei ihrer Projektarbeit
wesentlich auf moderne Kommunikationstechnik zurückgreifen. Von Seiten der
Lehrveranstaltungsleitung werden dazu einige Möglichkeiten, wie z.B. Skype,
GoogleDocs oder Dropbox aufgezeigt, die Wahl der Mittel wird den Studenten allerdings
selbst überlassen. Bei der gemeinsamen Wahl der Kommunikationsmittel müssen die
Studenten auch mögliche länderspezifische, rechtliche Bedingungen und mögliche
Beeinträchtigungen durch unterschiedliche Zeitzonen berücksichtigen.
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Durch die Überwindung dieser Herausforderungen sollen die Studierenden die angestrebten
überfachlichen Kompetenzen erwerben. Dabei ist eine solche Projektarbeit die richtige
Umgebung um persönliche Erfahrungen zu ermöglichen und den Studenten die Möglichkeit zu
geben, eigene Lösungsstrategien zu entwickeln. Alle oben genannten überfachlichen
Kompetenzen, wie z.B. interkulturelle Sensibilität, können durch die Projektarbeit ausgebildet
und vertieft werden.
Reflexion und Viabilität
Studierende der SBWL ‚International Business‘ signalisieren durch ihre Fächerwahl die
Bereitschaft, ihre spätere Berufs- und Lebenswelt in einem internationalen Umfeld zu
positionieren. Unsere universitäre Ausbildung sollte daher nicht nur Fachkompetenzen
vermitteln, sondern auch eine Vorbereitung der Studenten auf kommende Aufgaben in einem
solchen Umfeld beinhalten. Da sich besonders internationale Umfelder häufig sehr komplex und
dynamisch gestalten, ist die Entwicklung von Reflexionskompetenz und die Hinterfragung der
Viabilität des Erlernten von wesentlicher Relevanz. Studenten müssen in der Lage sein,
Lösungsstrategien
situationsabhängig
zu
entwickeln
und
somit
ein
Repertoire
an
Handlungsalternativen aufzubauen.
Die
Lehrveranstaltung
beinhaltet
dazu
die
Erstellung
und
Vorstellung
einer
‚Reflexionspräsentation‘, die im Anschluss an das Hauptprojekt erarbeitet wird und 20% der
Kursnote ausmacht. Die Studierenden vergleichen und diskutieren dabei paarweise ihre im
Projekt gewonnenen Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungen (siehe Anhang). So wird
sichergestellt, dass die Studenten über den Projektverlauf nachdenken, Fehler und
Verbesserungspotentiale erkennen und durch den Austausch mit Anderen auch unterschiedliche
Herangehensweisen und Lösungswege hinsichtlich der gemeisterten Herausforderungen
kennenlernen. Besonders im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Menschen anderer
Nationalitäten sind die gewonnenen Erfahrungen für die Studenten wesentlich. Das eigene
Handeln muss vor Kollegen gerechtfertigt werden, die häufig aufgrund anderer kultureller
Prägung eine andere Herangehensweise gewählt hätten. Dabei lernen die Studenten, ihr
Handeln aus einer weiteren Perspektive zu betrachten und die Konsequenzen zu überdenken.
Wie auch im Feedback ausgedrückt, erkennen die Studenten den kompetenzerweiternden
Charakter der Projektarbeit und können die gemachten positiven und negativen Erfahrungen
somit in einen sinnvollen Rahmen stellen.
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