Oekum 19.8

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Oekum. Gottesdienst an der Bergchilbi Samstagern, 19. August 2012 Pastoralassistent A. Berlinger und Pfrn. Andrea Spörri Lesung Psalm 150 Hallelujah! Lobt Gott in seinem Heiligtum,
lobt ihn in der Ausdehnung seiner Macht!
2Lobt ihn wegen seiner mächtigen Taten,
lobt ihn wegen seiner großen Herrlichkeit!
3Lobt ihn mit Hörnerschall,
lobt ihn mit Harfe und Laute!
4Lobt ihn mit Tamburin und Reigen,
lobt ihn mit Saitenspiel und Flöte!
5Lobt ihn mit hellen Zimbeln,
lobt ihn mit wohlklingenden Zimbeln!
6Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Hallelujah!
Predigt Liebe Chilbi-­‐Gemeinde Eben hat uns der Musikverein ganz toll gezeigt, wie schön und wichtig Musik in einem Gottesdienst ist! Auch eine Chilbi ist immer voller Töne, voller Musik und verschiedenster Geräusche: Die alte Orgel des Rösslispiels, das Lachen der Kinder auf der Schifflischaukel, die Musik aus dem Feststzelt... An der Chilbi ist manchmal ganz schön laut!! Nun feiern wir hier einen Gottesdienst – die Kirche an der Chilbi. Eine Kirche ist ja nicht gerade das, was man mit laut sein in Verbindung bringt: im Gegenteil – In der Kirche heisst es immer: psst, leise sein! Eine Kirche ist ein ruhiger Ort. An und für sich ist das schon gut so. Aber bei Gott darf es durchaus auch einmal laut sein!! Herr Berlinger hat den 150. Psalm vorgelesen, ein Gebet, in dem ganz viele Instrumente vorkommen, mit welchem die Menschen Gott loben sollen: Hörner und Trommeln zum Beispiel – das sind nicht die leisesten Instrumente. Und an einem anderen Ort in der Bibel heisst es sogar, dass für Gott das Gebrüll eines Babys wie Lobgesang tönt... Gut, dass wir also heute nicht in der Kirche sind, sondern an der Chilbi: Da können auch wir einmal etwas lauter sein! Ich habe hier einen Korb mitgebracht mit Instrumenten. Regeln abmachen, Verteilen an Kinder und Erwachsene, Erwachsene bitten, Regeln durchzusetzten... Test machen: Super, jetzt haben wir nicht nur dem Orchester zugehört, sondern sind selber eines geworden!! Um es symbolisch zu sagen : eigentlich waren wir ja schon immer eines, denn wir alle zusammen bilden das grosse Orchester, welches die Melodie des Lebens spielt. Jede und jeder von uns bringt da seine Klangfarbe ein, stimmt mit seinem Lebenston ins Gotteslob mit ein. Schauen wir doch einmal etwas genauer hin, was wir da so für Melodien haben. Wir machen ein kleines Spiel. Ich mache einige Aussagen, und immer, wenn Sie finden, dass es auf Sie zutrifft, lassen sie Ihr Instrument kurz ertönen. (Bitte gebt doch die Instrumente untereinander weiter.) Chilbi finde ich super, da kann ich wunderbar eine Pause machen vom Alltag! Ich habe etwas, das ich besonders gut kann und auch sehr gerne mache. In diesen Sommerferien habe ich etwas ganz speziell Tolles erlebt. Ich finde, ich habe ganz viele Gründe, um Gott „Danke“ zu sagen. Natürlich wäre es ganz spannend, alle die Geschichten zu hören, die Sie zu diesen Fragen zu erzählen haben... Sie schwingen mit bei den Tönen, welche wir erklingen liessen. Im Psalm, den wir gehört haben, werden nicht nur die lauten Instrumente genannt, sondern es ist auch von feinen, leisen die Rede, wie zum Beispiel von der Harfe. Auch sie gehören zu einem guten Orchester dazu: Können wir das auch? Mit unseren Instrumenten feinere, leisere Töne machen? Wieder das gleiche Spiel, diesmal aber ganz sanft... Manchmal bin ich nachdenklich und mache mir über Gott, die Welt und den Sinn des Lebens Gedanken. In der letzten Woche habe ich etwas erlebt, das mich traurig gemacht hat. Manchmal geniesse ich Momente, in denen es ganz still ist und ich das Zwitschern der Vögel hören kann. Ein Orchester, das nur aus Pauken und Trompeten besteht, kann nur eine sehr eingeschränkte Auswahl an Stücken spielen, genauso, wie ein Harfe nicht alle Musik spielen kann. Wenn wir daher die ganze Palette an Musik hören möchten, dann brauchen wie beides. Das ist auch im Leben so: Zum Leben gehören viele Facetten. Und so, wie die Dirigentin beim Orchester dafür schaut, dass alle den richtigen Einsatz geben, so hält Gott unser Leben zusammen und begleitet uns bei lauten und bei leisen Melodien. In der Bibel gibt es 150 Psalmen. Das sind ziemlich viele. Heute haben wir den letzten gehört. Es ist sehr spannend, diese Psalmen zu lesen: In ihnen findet sich alles, was uns das Leben bringen kann: Freude und Dankbarkeit, Angst und Neid, Krankheit und Krieg. Es sind Lobgebete für Gott voller Staunen und Dankbarkeit, aber auch vielfach Klagerufe voller Verzweiflung und Schmerz!! Psalmen wurden immer wieder vertont und als Lieder gesungen – mit den verschiedensten Melodien. Da liest sich der 150. und letzte ein bisschen wie eine Zusammenfassung: Lobt Gott mit allen Tönen und Melodien, die ihr zur Verfügung habt, den lauten und den leisen, den fröhlichen und den traurigen, den klagenden und den dankbaren. In allen diesen Tönen lässt sich nach Gott horchen: In der Stille genauso wie an der Chilbi. Gott ist überall zu finden, wenn wir die Ohren und die Augen aufmachen, wir treffen ihn mitten im Leben. Bei ihm und in ihm treffen sich alle unseren Lebensmelodien und –töne und werden zu einer unvergleichlichen Musik. Amen 
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