Architektonische Neugestaltung, Umbau u. Adaptierung der TS Carina Abb.: Carina – Landgut der Jesuiten um 1890 Die Therapiestation Carina ist das älteste Gebäude der Stiftung Maria Ebene. Das ehemalige Sommerhaus der Jesuiten, das ursprünglich ein Ort für Erholungsaufenthalte der Lehrer, Schüler und Patres des Kollegs Stella Matutina war, wurde 1981 von der Stiftung Maria Ebene angemietet, und im Jahr 1988 käuflich erworben. Anfänglich für 12 Patient/innen mit einer Therapiedauer von 2 ½ Jahren ausgelegten Grundkonzeption (mit integrierter WG), wurde die Carina ca. 15 Jahre ohne zusätzliche Räumlichkeiten für Verwaltung, Gruppensitzungen und Büros geführt. 1998 kam es zu einer therapeutischen Neuorientierung aufgrund einer erweiterten organisatorischen und konzeptionellen Ausweitung der Stiftung Maria Ebene betreffend der Therapiestation Carina. Es wurde eine grundlegende architektonische Konzeptüberarbeitung nach den Bedürfnissen der neuen erweiterten Therapie in Auftrag gegeben. In den Jahren 1998 bis 2002 konnten erste Umbau- und Adaptierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Abb.: Die Innenräume wurden nach einem gestalterischen Neukonzept von Mag. Johannes Rauch in Zusammenarbeit mit Architekt Robert Felber, den veränderten therapeutischen Anforderungen entsprechend umgebaut. In den therapeutischen Einrichtungen in Österreich, der angrenzenden Schweiz u. Liechtenstein hat in den letzten Jahren eine Wettbewerbsentwicklung in der Qualitätssicherung eingesetzt, die eine Anhebung des Patientenzimmerstandards bzw. erweiterte Hygienevorschriften und Sicherheitseinrichtungen wie z.B. Brandschutzvorrichtungen vorsieht. Weiters wurden neue Richtlinien bezüglich Zimmergröße, Nasszelleneinrichtungen und Barrierefreiheit vorgegeben. Im November 2003 fand in der Therapiestation Carina eine feuerpolizeiliche Begehung durch das Amt der Stadt Feldkirch statt. In der Folge kam es zu gravierenden feuerpolizeilichen Auflagen. Aus brandschutztechnischer Sicht wurde angeführt, dass die beiden Stiegenhäuser komplett als eigene brandschutz-technische Einheiten ausgeführt werden müssen. Das bedeutet, dass bei Umbaumaßnahmen anstelle der beiden Holzstiegen Stahlbetontreppen zu errichten sind. Dieser Umstand erforderte somit ein neues, den Brandschutzvorschriften entsprechendes Erschließungskonzept, in dem 3 Gebäudekomplexe nicht tangiert werden, damit auch der therapeutische Betrieb mit möglichst wenig Behinderungen während der Bauzeit weitergeführt werden kann. Baufälligkeit und Einsturzgefahr im Keller, der bei längeren Regenperioden bis zu 10 cm unter Wasser stand, die Stiegenhäuser, die nicht mehr der Brandschutzvorschriften entsprachen, sowie die provisorischen Container für die Werkstättenunterbringung, machten eine gründliche Sanierung und Neugestaltung der Carina-Gebäude notwendig. Abb.: Provisorische Werkstätten-Container für das „Umbau-Team“ (Arbeitsbereich in der Soziotherapie) Gemeinsam mit dem Architekten Robert Felber entwickelte der Leiter der Carina, Mag. Johannes Rauch, schließlich ein neues bauliches Konzept, das auch mit der ursprünglichen Architektur des alten Sommerhauses stimmig erscheinen sollte. Geplant wurde eine Adaption des bestehenden Gebäudes bzw. ein Zubau mit weiteren Räumlichkeiten, die zeitgemäß den derzeitigen Standards einer modernen Therapieeinrichtung entsprechen. Abb.: Neue Sanitäreinrichtungen Abb.: Möbelbau für das Wohnzimmer nach Entwürfen von Mag. Johannes Rauch u. Robert Felber Für das neue Bauvorhaben bildete sich ein Baukoordinationsausschuss, der sich in regelmäßigen Abständen zur Baubesprechung trifft: Abb.: Baubesprechung in der Carina Mag. Günter Amann, Verwaltungsdirektor für die Eigentümer (Stiftung ME) Mag. Johannes Rauch, Leitung Carina Baukonzeptentwicklung Robert Felber, Architekt Planung Josef Burtscher v. d. Stiftungsbeauftragter Bauleiter Herbert Reimann Landeshochbauamt Abb.: Baubeginn im Dez. 2007 Neben professionellen Baufirmen wird für die baulichen Maßnahmen auch ein Team von Patient/innen, die derzeit ihre Therapie in der Carina absolvieren, eingesetzt. Im Arbeitsbereich „Umbau“ werden Patient/innen von Mag. Johannes Rauch und Thomas Vogt (Soziotherapeut) handwerklich angeleitet zu verschiedenen Arbeiten, die auf der Baustelle in Eigenregie durchgeführt werden: • Stahlbauarbeiten • Möbelbau • Verlegung d. Stiegentritte • Malerarbeiten • Holzfußböden • Betonfertigteile f. Dacheinfassung • Spezialverputze wie div. Lehm- und Kalkputze • Sämtl. Spitzarbeiten f. Installationen Abb.: Baustelle Ende Sept. 2008 Zum gegenwärtigen Zeitpunkt (September - Oktober 2008) ist der Großteil der Baumeisterarbeiten abgeschlossen, Zimmermannarbeiten, elektrische und sanitäre Installationen sind in Arbeit. Das Umbauteam der Carina ist mit den Eigenleistungen für die Konstruktion der Fixverglasungen beschäftigt. Abb.: Mag. Johannes Rauch bei der Rücksprache mit Handwerkern und dem Bauleiter Abb.: Carina - Umbauteam bei Schweißerarbeiten