8. / 9. APR 2017 Véronique Gens ALBERTINUM PHIL 2016/17 PROGRAMM Olivier Messiaen (1908 –1992) „Le tombeau resplendissant“ (Das leuchtende Grab) für Orchester Richard Strauss (1864 –1949) „Tod und Verklärung“ Tondichtung für großes Orchester op. 24 PAUSE Francis Poulenc (1899 –1963) Gloria für Sopran, Chor und Orchester 1. Gloria in excelsis Deo 2. Laudamus te 3. Domine Deus, Rex caelestis 4. Domine Fili unigenite 5. Domine Deus, Agnus Dei 6. Qui sedes ad dexteram Patris Bertrand de Billy | Dirigent Véronique Gens | Sopran Philharmonischer Chor Dresden Gunter Berger | Einstudierung 1 SPIRITUELLE ENTRÜCKUNG OL I V I ER M E SSI A E N: L E TO MB E AU RE S P LE N D IS S A N T Olivier Messiaens Komposition „Le tombeau resplendissant“ („Das leuchtende/glänzende/ strahlende Grab“) entstand im Jahre 1931, ist also ein sehr frühes Werk. Nach der Uraufführung 1933 wurde das Stück vom Komponisten zurückgezogen. Zeitlebens hat sich Messiaen nicht mehr darum gekümmert, erst nach seinem Tode wurde „Le tombeau resplendissant“ erneut aufgeführt, inzwischen existieren auch mehrere Aufnahmen. Bereits in diesem frühen Orchesterwerk zeigt sich die Faszination durch die christliche Bildwelt, die Messiaens Schaffen durchgehend bestimmen sollte. „Das leuchtende Grab“ ist das Grab Christi, Ort nicht nur des Todes, sondern auch der Auferstehung. Matthias Grünewalds unvergessliche Darstellung der Auferstehung im „Isenheimer Altar“ gibt einen Eindruck davon, mit welcher Intensität dieses Ereignis von der christlichen Seele 2 erlebt wird. Die Aureole des auferstehenden Christus beleuchtet dort den vor das Grab gewälzten großen Stein. Messiaens Komposition schildert zunächst in mehreren Abschnitten die Schrecken des Todes. Die rhythmische Prägnanz erinnert dabei manchmal an Strawinski, während die Harmonik schon ganz eigenständig ist. Am Schluss erklingt eine Musik der Verklärung. Sie steht in E-Dur, einer Tonart, die bei Messiaen oft einen Zustand der spirituellen Entrückung bezeichnet. Messiaen war als Komponist durchaus das Produkt der strengen Schule des Pariser Conservatoire. Anders als etwa Claude Debussy oder Maurice Ravel geriet er nicht in Konflikt mit seinen Lehrern; er hat den meisten zeitlebens eine große Verehrung bewahrt. Umso erstaunlicher ist die künst- 8./9. APR 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum „Als ein Wesen von Fleisch und Blut wehre ich mich im Namen von Emotion und Empfindung gegen all das, was nichts anderes als interessant und intelligent ist. Ich habe einen Horror vor intelligenten Leuten, die interessante Sachen machen. Wenn ich ins Konzert gehe, dann will ich, dass mir die Tränen kommen; wenn ich nicht weine, bedeutet das: Es war nicht gut.“ Olivier Messiaen lerische Unabhängigkeit, die er schon sehr früh erreichte. Eine wichtige Rolle spielte dabei, dass seine Eltern ihm auch andere künstlerische Welten als die der Musik nahebrachten: sie gingen oft mit ihm ins Theater und zeigten ihm die architektonischen Sehenswürdigkeiten von Paris. Als ein Künstler, der an den theologischen Wahrheiten des Christentums nie zweifelte, bildet Messiaen im 20. Jahrhundert eher eine Ausnahme. Sein fester Glaube verleiht seiner Musik jedoch eine Sicherheit des Ausdrucks, die sich dem Hörer unmittelbar mitteilt und auch für Nichtchristen anziehend wirkt. Sowohl der bunte Reiz des spontan gelebten Augenblicks als auch das Gefühl des Ewigen finden in Messiaens Kompositionen ihren Platz. OLIVIER MESSIAEN * 10. Dezember 1908, Avignon (Frankreich) † 27. April 1992, Clichy (Frankreich) » L E T O M B E A U R E S P L E N D I S S A N T« FÜR ORCHESTER Entstehung 1931 Uraufführung 12. Februar 1933 in Paris Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt 5. Februar 2006, Dirigent: Antoni Wit Spieldauer ca. 16 Minuten Besetzung 3 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten, Bassklarinette, 3 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug, Streicher Véronique Gens 3 ORCHESTERZAUBERER RI C HAR D ST R AUSS: TO D UND VE RK LÄ RU N G Seinen frühen Ruhm verdankte Richard Strauss vor allem seinen sinfonischen Dichtungen. Der Schöpfer dieser musikalischen Gattung war Franz Liszt. Im Streit zwischen den Vertretern der „reinen“, „absoluten“ Musik – wie Johannes Brahms – und den „Programm-Musikern“ stellte sich Strauss eindeutig auf die Seite der Letzteren. In mancher Hinsicht kann man in Strauss’ sinfonischen Dichtungen Vorstudien zu seinen Opern sehen. „Tod und Verklärung“ entstand in den Jahren 1888 und 1889. Vorangegangen waren „Macbeth“ und „Don Juan“, in denen Strauss seine persönliche Konzeption der sinfonischen Dichtung zuerst gültig verwirklichte. Als Vorbild für „Tod und Verklärung“ kommt vor allem Liszts „Tasso“ in Frage, mit dem Untertitel „Lamento e trionfo“. Einige Jahre 4 nach der Vollendung seiner Komposition hat Strauss das Programm des Werkes formuliert: „Der Kranke liegt im Schlummer, schwer und unregelmäßig atmend, zu Bette; freundliche Träume zaubern ein Lächeln auf das Antlitz des schwer Leidenden; der Schlaf wird leichter, er erwacht, grässliche Schmerzen beginnen ihn wieder zu foltern, das Fieber schüttelt seine Glieder – als der Anfall zu Ende geht und die Schmerzen nachlassen, gedenkt er seines vergangenen Lebens: seine Kindheit zieht an ihm vorüber, seine Jünglingszeit mit seinem Streben, seinen Leidenschaften und dann, während schon wieder Schmerzen sich einstellen, erscheint ihm die Leuchte seines Lebenspfades, die Idee, das Ideal, das er zu verwirklichen, künstlerisch darzustellen versucht hat, das er aber nicht vollenden konnte, weil es von einem Menschen nicht zu vollen- 8./9. APR 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum den war, die Todesstunde naht, die Seele verlässt den Körper, um im ewigen Weltenraum das vollendet, in herrlichster Gestalt zu finden, was es hienieden nicht erfüllen konnte.“ Alexander Ritter, Strauss’ väterlicher Freund, verfasste zu „Tod und Verklärung“ ein programmatisches Gedicht, das der Komponist der Partitur voranstellte. Dieses Poem ist von beträchtlicher Schwülstigkeit und atmet ganz den Geist des Fin de Siècle. Was aber als sprachliche Formulierung unerträglich ist, gewinnt in der Musik durch Strauss’ Gestaltungskunst große Überzeugungskraft. Ebenso wie die Meister der „absoluten“ Musik beriefen sich die Programmkomponisten auf Beethoven. Schon die Tonartwahl in „Tod und Verklärung“ deutet auf dieses Vorbild hin: der Wechsel von c-Moll nach C-Dur war ein entscheidendes Merkmal von Beethovens fünfter Sinfonie gewesen, damit verbunden die Idee „durch Nacht zum Licht“. Strauss’ Musik ist allerdings sehr viel theatralischer als die Beethovens, in vielem steht sie Wagners „Parsifal“ nahe, der erst wenige Jahre zuvor seine Uraufführung erlebt hatte. Der englische Musikkritiker Ernest Newman beschrieb „Tod und Verklärung“ als eine Musik, zu der man weder sterben noch auferweckt werden wolle. „Sie ist zu spektakulär, zu hell erleuchtet, zu voll vom Gepränge der Masse; wohingegen dies [das Sterben] eine Reise ist, die man sehr still machen muss, und allein.“ Die unbestreitbare Brillanz von „Tod und Verklärung“ hat allerdings, auch unabhängig vom Sujet, den Erfolg dieses Werkes sehr begünstigt. Strauss, der Orchesterzauberer, kann hier Véronique Gens 5 „Merkwürdig, Alice, das mit dem Sterben ist genauso, wie ich‘s in ‚Tod und Verklärung’ komponiert hab‘. Merkwürdig ist das.“ Strauss auf dem Totenbett zu seiner Schwiegertochter aus dem Vollen schöpfen. Die orchestralen Gedanken gewinnen ein Eigenleben, das sie unabhängig von thematischen Strukturen und auch vom literarischen Programm macht. In gewisser Weise ist „Tod und Verklärung“ dann doch auch ein Stück absolute Musik, eine Orchesterfantasie, deren Wirkung wesentlich auf ihrer technischen Virtuosität beruht. Und es ist bewundernswert, wie Strauss über eine halbe Stunde hinweg einen großen Spannungsbogen schafft, bis hin zum weihevollen Schluss. Wie er selbst es sagte: „Es ist schwer, Schlüsse zu schreiben. Beethoven und Wagner konnten es. Es können nur die Großen. Ich kann’s auch.“ 6 RICHARD STRAUSS * 11. Juni 1864, München † 8. September 1949, Garmisch-Partenkirchen »T O D U N D V E R K L Ä R U N G « Tondichtung für großes Orchester op. 24 Entstehung 1888–1889 Uraufführung 21. Juni 1890 in Eisenach Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt 2. Februar 2014, Dirigent: Yutaka Sado Spieldauer ca. 25 Minuten Besetzung 3 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug, 2 Harfen, Streicher 8./9. APR 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum Das der Partitur vorangestellte Gedicht ALEXANDER RITTER »TOD UND V E R KL Ä R U N G « In der ärmlich kleinen Kammer, Matt vom Lichtstumpf nur erhellt, Liegt der Kranke auf dem Lager. – Eben hat er mit dem Tod Wild verzweifelnd noch gerungen. Nun sank er erschöpft in Schlaf, Und der Wanduhr leises Ticken Nur vernimmst du im Gemach, Dessen grauenvolle Stille Todesnähe ahnen läßt. Um des Kranken bleiche Züge Spielt ein Lächeln wehmutsvoll. Träumt er an des Lebens Grenze Von der Kindheit goldner Zeit? Doch nicht lange gönnt der Tod Seinem Opfer Schlaf und Träume. Grausam rüttelt er ihn auf, Und beginnt den Kampf aufs neue. Lebenstrieb und Todesmacht! Welch entsetzenvolles Ringen! – Keiner trägt den Sieg davon, Und noch einmal wird es stille! Kampfesmüd zurückgesunken, Schlaflos, wie im Fieberwahn, Sieht der Kranke nun sein Leben, Zug um Zug und Bild um Bild, Inn’rem Aug vorüberschweben. Erst der Kindheit Morgenrot, Hold in reiner Unschuld leuchtend! Dann des Jünglings keckres Spiel – – Kräfte übend und erprobend – Bis er reift zum Männerkampf, Der um höchste Lebensgüter Nun mit heißer Lust entbrennt. – Was ihm je verklärt erschien, Noch verklärter zu gestalten, Dies allein der hohe Drang, Der durchs Leben ihn geleitet. Kalt und höhnend setzt die Welt Schrank’ auf Schranke seinem Drängen. Glaubt er sich dem Ziele nah, Donnert ihm ein „Halt“ entgegen. „Mach die Schranke dir zur Staffel! Immer höher nur hinan!“ Also drängt er, also klimmt er, Läßt nicht ab vom heil’gen Drang. Was er so von je gesucht Mit des Herzens tiefstem Sehnen, Sucht er noch im Todesschweiß, Suchet – ach! und findet’s nimmer. Ob er’s deutlicher auch faßt, Ob es mählich ihm auch wachse, Kann er’s doch erschöpfen nie, Kann es nicht im Geist vollenden. Da erdröhnt der letzte Schlag Von des Todes Eisenhammer, Bricht den Erdenleib entzwei, Deckt mit Todesnacht das Auge. Aber mächtig tönet ihm Aus dem Himmelsraum entgegen Was er sehnend hier gesucht: Welterlösung, Weltverklärung! Véronique Gens 7 ZWEI NEUE DAUERAUSSTELLUNGEN IM RENAISSANCEFLÜGEL · RESIDENZSCHLOSS DRESDEN AB 9. APRIL 2017 www.skd.museum BRILLANTES KONZERTSTÜCK FR A NC I S PO UL E NC : G LO RIA In kaum einem anderen Land ist der Katholizismus in der Moderne so lebendig geblieben wie in Frankreich. Francis Poulenc hat zahlreiche geistliche Werke geschaffen, in denen die katholische Tradition mit großer Selbstverständlichkeit fortgeführt wird. Das Gloria für Sopran, Chor und Orchester folgt dem lateinischen Messetext. Gleichzeitig ist es aber auch ein brillantes Konzertstück. Bereits in zahlreichen älteren Vertonungen hatte der Gloria-Text Anlass zur Entfaltung von beträchtlicher Virtuosität gegeben. Die Ehre Gottes sollte auf möglichst strahlende Weise verkündet werden. Das Gloria aus Bachs h-Moll-Messe etwa kann sich nicht genug tun in koloraturen-reichen Arien und glanzvollen Chören. Poulencs Gloria verdankt seine Entstehung einem Auftrag der Koussevitzky Foundation. 1959 geschrieben, wurde es am 21. Januar 1961 in Boston uraufgeführt, das Sopransolo sang Adele Addison. Das Werk verbreitete sich schnell, bald entstanden auch Schallplattenaufnahmen. Heute gilt es als eine von Poulencs repräsentativsten Kompositionen. Poulenc gliedert den Text in sechs Abschnitte. Der erste beginnt mit einem feierlichen Akkordmotiv, das auf den Anfang von Igor Strawinskis „Serenade in A“ zurückgeht. Der Einfluss Strawinskis – eines anderen großen Meisters moderner geistlicher Musik – ist auch in den anderen Sätzen des Gloria bemerkbar. Die Grundtonart G-Dur wechselt oft mit h-Moll ab, es entsteht eine charakteristische, zwischen Dur und Moll schwankende Doppeltonalität. Der zweite Satz ist von einer manchmal geradezu das Vulgäre streifenden Gutgelauntheit. Es heißt, Poulenc habe einst einer Gruppe von Benediktinermönchen beim Fußballspielen zugesehen und daraus die Inspiration zu dieser Musik geschöpft. Die Lobpreisung Gottes geschieht spontan und freudig, ohne sich um stilistische Bedenken viel zu kümmern. Das Sopransolo des dritten Satzes ist ergreifend und hat dramatische Qualität. Poulencs melodische Begabung lässt ihn hier eine Linie von vollendeter Anmut und Ausdruckskraft erfinden. Der kurze vierte Satz wirkt fast wie ein fröhlicher Rundtanz. Mit seinen pentatonischen Véronique Gens 9 Motiven erinnert er bisweilen an Kinderlieder. In gewisser Weise ist der fünfte Satz das Herzstück des gesamten Werkes. Er bietet geheimnisvolle, fast mystische Klänge. Der Sopranpart enthält ungewöhnliche Intervalle, verliert aber dabei nie kantable Geschmeidigkeit. Der abschließende sechste Satz greift in manchem auf den ersten Satz zurück. Die Coda auf das Textwort „Amen“ bringt erneut den Solosopran ins Spiel, zum Beschluss tritt aber dann der Chor hinzu. In vieler Hinsicht war Francis Poulenc der musikalische Antipode von Olivier Messiaen. Eine tiefe katholische Gläubigkeit besaßen sie aber beide. Und „katholisch“ bedeutet eben „allumfassend“; in der Kirche ist Platz für vieles – auch für vielerlei Arten von Musik. Das Singen des Gotteslobs mit den Mitteln der ganz alltäglichen Musiksprache ist nicht weniger wertvoll als die Subtilitäten einer raffinierten, theologisch unterfütterten Kunst. Beides hat seine Berechtigung: Die Seelen sind verschieden, und so sind es die Wege, die zu Gott führen. 10 FRANCIS POULENC * 7. Januar 1899, Paris † 30. Januar 1963, Paris „ G LO R I A“ F Ü R S O P R A N , CHOR UND ORCHESTER Entstehung 1959–1960 Uraufführung 21. Januar 1961 in Boston Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt 4. Januar 2001, Dirigent: Roderich Kreile, Dresdner Kreuzchor Spieldauer ca. 25 Minuten Besetzung 2 Flöten (mit Piccoloflöte), Piccoloflöte, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Harfe, Streicher, Sopran, Chor 8./9. APR 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum GLORIATEXT DER LATEINISCHEN MESSE Gloria in excelsis Deo Ehre sei Gott in der Höhe et in terra pax hominibus und Friede auf Erden den Menschen, bonae voluntatis. die guten Willens sind. Laudamus te, benedicimus te, adoramus te,glorificamus te. Gratias agimus tibi propter magnum gloriam tuam. Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an, wir verherrlichen dich, wir sagen dir Dank ob deiner großen Herrlichkeit. Domine Deus, Rex coelestis, Herr und Gott, König des Himmels, Deus pater omnipotens. Gott, allmächtiger Vater. Domine Fili unigenite, Jesu Christe. Herr Jesus Christus, eingeborener Sohn. Domine Deus, Agnus Dei, Filius patris. Qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram. Qui sedes ad dexteram patris, miserere nobis. Quoniam tu solus sanctus, tu solus dominus, tu solus altissimus, Jesu Christe. Cum sancto spiritu in gloria Dei patris. Amen. Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters. Der du die Sünden der Welt hinwegnimmst, erbarme dich unser. Der du die Sünden der Welt hinwegnimmst, nimm unser Flehen gnädig auf. Der du sitzest zur Rechten des Vaters, erbarme dich unser. Denn du allein bist der Heilige, du allein der Herr, du allein der Höchste, Jesus Christus. Mit dem Heiligen Geiste in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen. Véronique Gens 11 21. MAI 2017, SO, 11.00 UHR | KULTURPALAST Marek Janowski dirigiert das Philharmonische Kammerorchester Strawinski | Haydn | Schönberg Marek Janowski | Dirigent, Sophia Jaffé | Violine Philharmonisches Kammerorchester Dresden 17. JUN 2017, SA, 19.30 UHR | KULTURPALAST Brahms PHIL 2017 / 18 HIGHLIGHTS IM NEUEN KONZERTSAAL www.dresdnerphilharmonie.de © gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner Michael Sanderling | Dirigent, Kirill Gerstein | Klavier GROSSE KUNST BRAUCHT GUTE FREUNDE WIR DANKEN DEN FÖRDERERN DER DRESDNER PHILHARMONIE Heide Süß & Julia Distler BERTRAND DE BILLY Bertrand de Billy ist seit der Spielzeit 2014/15 Erster Gastdirigent der Dresdner Philharmonie. Er wurde in Paris geboren, erhielt in seiner Heimatstadt seine Ausbildung und trat hier zuerst als Orchestermusiker, sehr bald aber auch als Dirigent in Erscheinung. 1993 – 95 war er erster Kapellmeister und stellvertretender GMD am Anhaltischen Theater in Dessau, 1996 – 98 in gleicher Position an der Wiener Volksoper. In den Jahren 1999 – 2004 war er Chefdirigent des Gran Teatro del Liceu in Barcelona, von 2002–2010 Chefdirigent des Radio-Symphonieorchesters Wien. Bertrand de Billy war bis Dezember 2015 erster Gastdirigent des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters und ist erster Gastdirigent des Orchestre de Chambre de Lausanne und seit 2014 / 15 auch der Dresdner Philharmonie. Engagements führten ihn bereits früh u. a. an die Staatsopern in Wien, Berlin, Hamburg und München, an das Royal Opera House Covent Garden, das Gran Théâtre de la Monnaie, die Opéra National de Paris sowie an die Opernhäuser in Washington und Los Angeles. Er war ab 1997 regelmäßiger Gast an der Metropolitan Opera in New York sowie ab 2002 bei den Salzburger Festspielen. Weltweit gastierte er auch mit führenden Orchestern wie dem Cleveland Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Staatskapelle Dresden, dem Orchestre de 14 Paris, den Wiener Symphonikern, weiters: Museumsorchester Frankfurt, Hamburger Philharmoniker, RSB Berlin, Konzerthausorchester Berlin, Königliche Kapelle Kopenhagen, NHK Symphony Orchestra, Tokyo Philharmonic Orchestra, Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra, u.v.a. Bertrand de Billy dirigiert ein breites Repertoire von Bach bis hin zu zahlreichen Ur- und Erstaufführungen. Mit dem Theater an der Wien, dem Wiener Musikverein und dem Wiener Konzerthaus verbindet ihn heute eine ebenso enge Zusammenarbeit wie mit der Münchner Staatsoper. Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren sein künstlerisches Schaffen. Bertrand de Billy ist Träger mehrerer hoher Auszeichnungen in Frankreich und Österreich. 8./9. APR 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum VÉRONIQUE GENS Nachdem Véronique Gens über zehn Jahre zu den führenden Barockinterpretinnen zählte, gilt sie heute als eine der angesehensten Künstlerinnen und besten Mozartinterpretinnen weltweit. Durch ihren triumphalen Auftritt als Donna Elvira (Don Giovanni) in der Produktion von Claudio Abbado/Peter Brook beim Festival in Aix-en-Provence wurde sie international bekannt. Es folgten zahlreiche Engagements auf den großen Bühnen der Welt, wie z.B. Covent Garden, Wiener Staatsoper, Opéra de Paris, Bayerische Staatsoper, La Monnaie in Brüssel, Liceu Barcelona, Nederlandse Opera Amsterdam, Salzburg und Glyndebourne mit einigen der bedeutendsten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Age of Enlightenment, dem Orchestre National de France, dem Balthasar-Neuman-Ensemble, dem Mahler Chamber Orchestra oder dem Boston Symphony Orchestra, um nur einige zu nennen. Ihr Repertoire umfasst die wichtigsten Mozart-Partien (Donna Elvira, Contessa, Vitellia, Fiordiligi etc.) und die großen Rollen der Tragédie lyrique (wie z.B. Iphigénie en Tauride, Iphigénie en Aulide, Alceste), aber auch ihre späteren Rollen wie Hanna Glawari (Die Lustige Witwe), Madame Lidoine (Dialogues des Carmélites), Alice (Falstaff ) oder Eva (Meistersinger von Nürnberg). Sie gibt ebenfalls zahlreiche Konzerte, vor allem in Paris, Dresden, Berlin, Beijing, Wien, Prag, London, Tanglewood, Stockholm, Moskau, Genf und Edinburgh sowie regelmäßige Liederabende mit französischem Repertoire weltweit. Zukünftige Projekte sind insbesondere Alceste und Desdemona/Otello in Wien, Iphigénie en Tauride in Paris und Dialogues des Carmélites in Brüssel. Véronique Gens wurde 1999 bei den „Victoires de la Musique“ als „Sängerin des Jahres“ ausgezeichnet. Ihre zahlreichen Einspielungen – über 80 CDs und DVDs – wurden international ausgezeichnet. Sowohl vom französischen Künstlerorden „L’Ordre des Arts et des Lettres“ als auch von der französischen Ehrenlegion „Légion d’honneur“ wurde sie zum „Chevalier“ ernannt. Véronique Gens 15 PHILHARMONISCHER CHOR DRESDEN Der Philharmonische Chor wurde 1967 vom damaligen Chefdirigenten Kurt Masur an der Philharmonie mit dem Ziel gegründet, als bürgerschaftlicher Konzertchor gemeinsam mit dem Orchester auf professionellem Niveau zu konzertieren. Das Ensemble konzertiert regelmäßig mit der Dresdner Philharmonie unter Leitung derer Chef- und Gastdirigenten, pflegt Kooperationen mit anderen Ensembles und Orchestern und gastiert mit A-cappella-Programmen inner- und außerhalb Dresdens. Konzertreisen führten den Chor durch das In- und Ausland; Rundfunkmitschnitte und CD-Aufnahmen zeugen von Anspruch und Vielfältigkeit der Aufgaben des Philharmonischen Chores. 1989 wurde der Chor mit dem Kunstpreis der Stadt Dresden ausgezeichnet. Die Chorchronik verzeichnet mehr als 500 Aufführungen mit über 150 chorsinfonischen Werken, Oratorien und konzertant aufgeführten Opern. Über 70 Komponisten aller Epochen sind vertreten. Im Mittelpunkt des Repertoires des Philharmonischen Chores steht die klassischromantische Chorsinfonik, die ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte der Philharmonischen Chöre, aber zugleich auch eine immer wieder neu zu bewältigende Aufgabe für jeden Chorsänger ist. Auch die Begegnung mit neuem, noch unbekanntem Repertoire ist eine spannende Herausforderung für den Philharmonischen Chor. Seit Beginn der Spielzeit 2012/13 ist Prof. Gunter Berger Chordirektor der Philharmonischen Chöre bei der Dresdner Philharmonie. GUNTER BERGER Gunter Berger erhielt seine musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Seit 1990 widmet sich er hauptsächlich der Chormusik. Leidenschaftlich und mit hohem Engagement führte er den MDR Kinderchor als dessen Leiter von 1990 bis 2011 zu europäischer Geltung. Darüber hinaus arbeitete er u.a. mit dem Gewandhauschor Leipzig, mit der Berliner Cappella und vielen anderen Ensembles. Seit Beginn der Spielzeit 2012/13 leitet Gunter Berger als Chordirektor die Philharmonischen Chöre Dresden. Seit vielen Jahren unterrichtet Gunter Berger an Musikhochschulen und Universitäten, u.a. von 2009 bis 2012 als Professor für Chor – und Ensembleleitung an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar. Seit 2015 unterrichtet er Chor- und Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Darüber hinaus ist er häufig Gast bei besonderen Chorprojekten wie z. B. der „Liederbörse“, einem Projekt des Berliner Rundfunkchores. Der Philharmonische Chor im heutigen Konzert SOPRAN TENOR Antje Braun, Deike Burkhardt, Johanna Halsch, Liane Hörl, Annett Jahnke, Jeannette Keßler, Kitty Lahde, Silke Lenk, Anne Leuschke, Mandy Müller, Johanna Nentwig, Uta Oelkers, Izabela Osuch-Hinow, Carly Power, Sophia Reichel, Sophie Reschke, Ulrike Schael, Irene Schüring, Regine Teske, Gerit Thomas, Tina Wiedemann, Victoria-Luise Zorn ALT Sabine Alex, Katrin Arlt, Lina Bischoffberger, Susanne Blechschmidt, Rebekka Büngener, Uta Clausen, Kerstin Döring, Carina Ehrig, Angelika Ernst, Franziska Ernst, Regina Hanusch, Claudia Howitz, Evelyn Janke, Cornelia Jubelt, Angela Kockisch, Romina Kühn, Elisabeth Langner, Elke Noack, Hakbum Ahn, Andreas Krell, René Michel, Martin Obendorf, Junho Oh, Maximilian Rothe, Carl Rowek, Seongsoo Ryu, Richard Schlenzig, Johannes Schneider, Werner Werz, Yichi Xu BASS Christfried Ada, Friedemann Beyer, Thomas Gläßer, Johannes Hochrein, Lukas Köpcke, Martin Krüger, Maik Mende, Johannes Plundrich, Wilfried Schneider, Dietrich Schulz, Claudius Siegert, Erik Simon, Peter Vanselow, Clemens Weichard, Gerry Zimmermann Simona Seifert-Dersin, Luise Sitzlack, Ellen Uhlmann Véronique Gens 17 Die Dresdner Philharmonie im heutigen Konzert 1. VIOLINEN BRATSCHEN Prof. Wolfgang Hentrich KV Matan Gilitchensky Dalia Richter KV Beate Müller KV Julia Suslov-Wegelin Ute Kelemen KV Steffen Seifert KV Steffen Neumann KV Antje Becker KV Hans-Burkart Henschke KV Annegret Teichmann KM Joanna Szumiel KM Johannes Groth KV Juliane Kettschau KM Thomas Otto Deborah Jungnickel Xianbo Wen Andreas Kuhlmann KV Tilman Baubkus Sonsoles Jouve del Castillo Harald Hufnagel Franziska Schwarz Elgita Polloka Maria Helen Körner** Christin Uhlemann VIOLONCELLI Eunjung Jang** Victor Meister KV Johanna Buckard Annekathrin Rammelt Ulf Prelle KV Thomas Bäz KV 2. VIOLINEN Rainer Promnitz KV Markus Gundermann Karl-Bernhard von Stumpff KV Reinhard Lohmann KV Daniel Thiele KV Denise Nittel Clemens Krieger KV Viola Marzin KV Steffen Gaitzsch KV Dr. phil. Matthias Bettin KV Heiko Seifert KV Alexander Will KM Friedemann Herfurth** Andreas Hoene KV Andrea Dittrich KV Constanze Sandmann KV Jörn Hettfleisch Dorit Schwarz KM Susanne Herberg KM Christiane Liskowsky KM 18 Bruno Borralhinho 8./9. APR 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum KONTRABÄSSE HÖRNER Prof. Benedikt Hübner KM Hanno Westphal Olaf Kindel KM Torsten Gottschalk Bringfried Seifert KV Dietrich Schlät KV Johannes Max KV Norbert Schuster KV Thilo Ermold KV TROMPETEN Donatus Bergemann KV Matthias Bohrig KV Christian Höcherl KV Ilie Cozmaţchi Björn Kadenbach Nikolaus von Tippelskirch FLÖTEN POSAUNEN Karin Hofmann KV Birgit Bromberger KV Matthias Franz KM Lea Villeneuve** Dietmar Pester KV Götz Bammes KV Joachim Franke KV OBOEN TUBA Undine Röhner-Stolle KM Prof. Jörg Wachsmuth KV Prof. Guido Titze KV HARFE Isabel Kern Nora Koch KV KLARINETTEN Antje Gräupner* Prof. Hans-Detlef Löchner KV PAU K E | S C H L A GW E R K Prof. Henry Philipp KV Klaus Jopp KV Oliver Mills KM Gido Maier KM FAG OT T E Alexej Bröse Nikolas Keller* Ulrich Hermann* Johannes Wippermann* Robert-Christian Schuster KV Sihao Cheng** KM Kammermusiker · KV Kammervirtuos · * Gast · ** Substitut Véronique Gens 19 Orchester der Landeshauptstadt Dresden Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Bild- und Tonaufnahmen jeglicher Art während des Konzertes durch Besucher grundsätzlich untersagt sind. IMPRESSUM DRESDNER PHILHARMONIE Postfach 120 424 01005 Dresden BESUCHERSERVICE Telefon 0351 4 866 866 [email protected] CHEFDIRIGENT: Michael Sanderling EHRENDIRIGENT: Kurt Masur † ERSTER GASTDIRIGENT: Bertrand de Billy INTENDANTIN: Frauke Roth TEXT: Albert Breier Der Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft; Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors. REDAKTION: Adelheid Schloemann GRAFISCHE GESTALTUNG: büro quer DRUCK: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH BILDNACHWEIS Wikimedia commons: S. 2, 5 Editions Salabert: S. 10 Marco Borggreve: S. 14 Franck Juery, Alpha Classics: S. 15 Nikolaj Lund: S. 16, 17 Preis: 2,50 €