PDF 1.4 MB - Dresdner Philharmonie

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8. / 9. APR 2017
Véronique Gens
ALBERTINUM
PHIL 2016/17
PROGRAMM
Olivier Messiaen (1908 –1992)
„Le tombeau resplendissant“ (Das leuchtende Grab)
für Orchester
Richard Strauss (1864 –1949)
„Tod und Verklärung“
Tondichtung für großes Orchester op. 24
PAUSE
Francis Poulenc (1899 –1963)
Gloria
für Sopran, Chor und Orchester
1. Gloria in excelsis Deo
2. Laudamus te
3. Domine Deus, Rex caelestis
4. Domine Fili unigenite
5. Domine Deus, Agnus Dei
6. Qui sedes ad dexteram Patris
Bertrand de Billy | Dirigent
Véronique Gens | Sopran
Philharmonischer Chor Dresden
Gunter Berger | Einstudierung
1
SPIRITUELLE ENTRÜCKUNG
OL I V I ER M E SSI A E N: L E TO MB E AU RE S P LE N D IS S A N T
Olivier Messiaens Komposition „Le tombeau
resplendissant“ („Das leuchtende/glänzende/
strahlende Grab“) entstand im Jahre 1931,
ist also ein sehr frühes Werk. Nach der
Uraufführung 1933 wurde das Stück vom
Komponisten zurückgezogen. Zeitlebens hat
sich Messiaen nicht mehr darum gekümmert,
erst nach seinem Tode wurde „Le tombeau
resplendissant“ erneut aufgeführt, inzwischen
existieren auch mehrere Aufnahmen.
Bereits in diesem frühen Orchesterwerk zeigt
sich die Faszination durch die christliche
Bildwelt, die Messiaens Schaffen durchgehend
bestimmen sollte. „Das leuchtende Grab“ ist
das Grab Christi, Ort nicht nur des Todes,
sondern auch der Auferstehung. Matthias
Grünewalds unvergessliche Darstellung der
Auferstehung im „Isenheimer Altar“ gibt
einen Eindruck davon, mit welcher Intensität
dieses Ereignis von der christlichen Seele
2
erlebt wird. Die Aureole des auferstehenden
Christus beleuchtet dort den vor das Grab
gewälzten großen Stein.
Messiaens Komposition schildert zunächst
in mehreren Abschnitten die Schrecken des
Todes. Die rhythmische Prägnanz erinnert
dabei manchmal an Strawinski, während die
Harmonik schon ganz eigenständig ist. Am
Schluss erklingt eine Musik der Verklärung.
Sie steht in E-Dur, einer Tonart, die bei
Messiaen oft einen Zustand der spirituellen
Entrückung bezeichnet.
Messiaen war als Komponist durchaus das
Produkt der strengen Schule des Pariser
Conservatoire. Anders als etwa Claude
Debussy oder Maurice Ravel geriet er nicht
in Konflikt mit seinen Lehrern; er hat den
meisten zeitlebens eine große Verehrung
bewahrt. Umso erstaunlicher ist die künst-
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„Als ein Wesen von Fleisch und Blut wehre ich mich im Namen von Emotion
und Empfindung gegen all das, was nichts anderes als interessant und intelligent
ist. Ich habe einen Horror vor intelligenten Leuten, die interessante Sachen
machen. Wenn ich ins Konzert gehe, dann will ich, dass mir die Tränen kommen;
wenn ich nicht weine, bedeutet das: Es war nicht gut.“
Olivier Messiaen
lerische Unabhängigkeit, die er schon sehr
früh erreichte. Eine wichtige Rolle spielte
dabei, dass seine Eltern ihm auch andere
künstlerische Welten als die der Musik nahebrachten: sie gingen oft mit ihm ins Theater und zeigten ihm die architektonischen
Sehenswürdigkeiten von Paris.
Als ein Künstler, der an den theologischen
Wahrheiten des Christentums nie zweifelte,
bildet Messiaen im 20. Jahrhundert eher eine
Ausnahme. Sein fester Glaube verleiht seiner
Musik jedoch eine Sicherheit des Ausdrucks,
die sich dem Hörer unmittelbar mitteilt und
auch für Nichtchristen anziehend wirkt.
Sowohl der bunte Reiz des spontan gelebten
Augenblicks als auch das Gefühl des Ewigen
finden in Messiaens Kompositionen ihren
Platz.
OLIVIER MESSIAEN
* 10. Dezember 1908, Avignon (Frankreich)
† 27. April 1992, Clichy (Frankreich)
» L E T O M B E A U R E S P L E N D I S S A N T«
FÜR ORCHESTER
Entstehung
1931
Uraufführung
12. Februar 1933 in Paris
Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt
5. Februar 2006, Dirigent: Antoni Wit
Spieldauer
ca. 16 Minuten
Besetzung
3 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten,
Bassklarinette, 3 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten,
3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug, Streicher
Véronique Gens
3
ORCHESTERZAUBERER
RI C HAR D ST R AUSS: TO D UND VE RK LÄ RU N G
Seinen frühen Ruhm verdankte Richard
Strauss vor allem seinen sinfonischen Dichtungen. Der Schöpfer dieser musikalischen
Gattung war Franz Liszt. Im Streit zwischen
den Vertretern der „reinen“, „absoluten“
Musik – wie Johannes Brahms – und den
„Programm-Musikern“ stellte sich Strauss
eindeutig auf die Seite der Letzteren. In
mancher Hinsicht kann man in Strauss’ sinfonischen Dichtungen Vorstudien zu seinen
Opern sehen.
„Tod und Verklärung“ entstand in den Jahren 1888 und 1889. Vorangegangen waren
„Macbeth“ und „Don Juan“, in denen Strauss
seine persönliche Konzeption der sinfonischen Dichtung zuerst gültig verwirklichte.
Als Vorbild für „Tod und Verklärung“ kommt
vor allem Liszts „Tasso“ in Frage, mit dem
Untertitel „Lamento e trionfo“. Einige Jahre
4
nach der Vollendung seiner Komposition hat
Strauss das Programm des Werkes formuliert:
„Der Kranke liegt im Schlummer, schwer und
unregelmäßig atmend, zu Bette; freundliche
Träume zaubern ein Lächeln auf das Antlitz
des schwer Leidenden; der Schlaf wird leichter, er erwacht, grässliche Schmerzen beginnen
ihn wieder zu foltern, das Fieber schüttelt
seine Glieder – als der Anfall zu Ende geht
und die Schmerzen nachlassen, gedenkt er
seines vergangenen Lebens: seine Kindheit
zieht an ihm vorüber, seine Jünglingszeit mit
seinem Streben, seinen Leidenschaften und
dann, während schon wieder Schmerzen sich
einstellen, erscheint ihm die Leuchte seines
Lebenspfades, die Idee, das Ideal, das er zu
verwirklichen, künstlerisch darzustellen versucht hat, das er aber nicht vollenden konnte,
weil es von einem Menschen nicht zu vollen-
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den war, die Todesstunde naht, die Seele verlässt den Körper, um im ewigen Weltenraum
das vollendet, in herrlichster Gestalt zu finden,
was es hienieden nicht erfüllen konnte.“
Alexander Ritter, Strauss’ väterlicher Freund,
verfasste zu „Tod und Verklärung“ ein programmatisches Gedicht, das der Komponist
der Partitur voranstellte. Dieses Poem ist
von beträchtlicher Schwülstigkeit und atmet
ganz den Geist des Fin de Siècle. Was aber
als sprachliche Formulierung unerträglich ist,
gewinnt in der Musik durch Strauss’ Gestaltungskunst große Überzeugungskraft.
Ebenso wie die Meister der „absoluten“ Musik
beriefen sich die Programmkomponisten auf
Beethoven. Schon die Tonartwahl in „Tod
und Verklärung“ deutet auf dieses Vorbild
hin: der Wechsel von c-Moll nach C-Dur war
ein entscheidendes Merkmal von Beethovens
fünfter Sinfonie gewesen, damit verbunden
die Idee „durch Nacht zum Licht“. Strauss’
Musik ist allerdings sehr viel theatralischer als
die Beethovens, in vielem steht sie Wagners
„Parsifal“ nahe, der erst wenige Jahre zuvor
seine Uraufführung erlebt hatte. Der englische
Musikkritiker Ernest Newman beschrieb „Tod
und Verklärung“ als eine Musik, zu der man
weder sterben noch auferweckt werden wolle.
„Sie ist zu spektakulär, zu hell erleuchtet, zu
voll vom Gepränge der Masse; wohingegen
dies [das Sterben] eine Reise ist, die man sehr
still machen muss, und allein.“
Die unbestreitbare Brillanz von „Tod und Verklärung“ hat allerdings, auch unabhängig vom
Sujet, den Erfolg dieses Werkes sehr begünstigt. Strauss, der Orchesterzauberer, kann hier
Véronique Gens
5
„Merkwürdig, Alice, das mit dem Sterben
ist genauso, wie ich‘s in ‚Tod und Verklärung’
komponiert hab‘. Merkwürdig ist das.“
Strauss auf dem Totenbett zu seiner Schwiegertochter
aus dem Vollen schöpfen. Die orchestralen
Gedanken gewinnen ein Eigenleben, das sie
unabhängig von thematischen Strukturen und
auch vom literarischen Programm macht. In
gewisser Weise ist „Tod und Verklärung“ dann
doch auch ein Stück absolute Musik, eine
Orchesterfantasie, deren Wirkung wesentlich
auf ihrer technischen Virtuosität beruht. Und
es ist bewundernswert, wie Strauss über eine
halbe Stunde hinweg einen großen Spannungsbogen schafft, bis hin zum weihevollen
Schluss. Wie er selbst es sagte:
„Es ist schwer, Schlüsse zu schreiben. Beethoven und Wagner konnten es. Es können nur
die Großen. Ich kann’s auch.“
6
RICHARD STRAUSS
* 11. Juni 1864, München
† 8. September 1949, Garmisch-Partenkirchen
»T O D U N D V E R K L Ä R U N G «
Tondichtung für großes Orchester op. 24
Entstehung
1888–1889
Uraufführung
21. Juni 1890 in Eisenach
Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt
2. Februar 2014, Dirigent: Yutaka Sado
Spieldauer
ca. 25 Minuten
Besetzung
3 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten,
Bassklarinette, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner,
3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug,
2 Harfen, Streicher
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Das der Partitur vorangestellte Gedicht
ALEXANDER RITTER
»TOD UND V E R KL Ä R U N G «
In der ärmlich kleinen Kammer,
Matt vom Lichtstumpf nur erhellt,
Liegt der Kranke auf dem Lager. –
Eben hat er mit dem Tod
Wild verzweifelnd noch gerungen.
Nun sank er erschöpft in Schlaf,
Und der Wanduhr leises Ticken
Nur vernimmst du im Gemach,
Dessen grauenvolle Stille
Todesnähe ahnen läßt.
Um des Kranken bleiche Züge
Spielt ein Lächeln wehmutsvoll.
Träumt er an des Lebens Grenze
Von der Kindheit goldner Zeit?
Doch nicht lange gönnt der Tod
Seinem Opfer Schlaf und Träume.
Grausam rüttelt er ihn auf,
Und beginnt den Kampf aufs neue.
Lebenstrieb und Todesmacht!
Welch entsetzenvolles Ringen! –
Keiner trägt den Sieg davon,
Und noch einmal wird es stille!
Kampfesmüd zurückgesunken,
Schlaflos, wie im Fieberwahn,
Sieht der Kranke nun sein Leben,
Zug um Zug und Bild um Bild,
Inn’rem Aug vorüberschweben.
Erst der Kindheit Morgenrot,
Hold in reiner Unschuld leuchtend!
Dann des Jünglings keckres Spiel –
– Kräfte übend und erprobend –
Bis er reift zum Männerkampf,
Der um höchste Lebensgüter
Nun mit heißer Lust entbrennt. –
Was ihm je verklärt erschien,
Noch verklärter zu gestalten,
Dies allein der hohe Drang,
Der durchs Leben ihn geleitet.
Kalt und höhnend setzt die Welt
Schrank’ auf Schranke seinem Drängen.
Glaubt er sich dem Ziele nah,
Donnert ihm ein „Halt“ entgegen.
„Mach die Schranke dir zur Staffel!
Immer höher nur hinan!“
Also drängt er, also klimmt er,
Läßt nicht ab vom heil’gen Drang.
Was er so von je gesucht
Mit des Herzens tiefstem Sehnen,
Sucht er noch im Todesschweiß,
Suchet – ach! und findet’s nimmer.
Ob er’s deutlicher auch faßt,
Ob es mählich ihm auch wachse,
Kann er’s doch erschöpfen nie,
Kann es nicht im Geist vollenden.
Da erdröhnt der letzte Schlag
Von des Todes Eisenhammer,
Bricht den Erdenleib entzwei,
Deckt mit Todesnacht das Auge.
Aber mächtig tönet ihm
Aus dem Himmelsraum entgegen
Was er sehnend hier gesucht:
Welterlösung, Weltverklärung!
Véronique Gens
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BRILLANTES KONZERTSTÜCK
FR A NC I S PO UL E NC : G LO RIA
In kaum einem anderen Land ist der
Katholizismus in der Moderne so lebendig
geblieben wie in Frankreich. Francis Poulenc
hat zahlreiche geistliche Werke geschaffen,
in denen die katholische Tradition mit großer
Selbstverständlichkeit fortgeführt wird. Das
Gloria für Sopran, Chor und Orchester folgt
dem lateinischen Messetext. Gleichzeitig
ist es aber auch ein brillantes Konzertstück.
Bereits in zahlreichen älteren Vertonungen
hatte der Gloria-Text Anlass zur Entfaltung
von beträchtlicher Virtuosität gegeben. Die
Ehre Gottes sollte auf möglichst strahlende
Weise verkündet werden. Das Gloria aus
Bachs h-Moll-Messe etwa kann sich nicht
genug tun in koloraturen-reichen Arien und
glanzvollen Chören.
Poulencs Gloria verdankt seine Entstehung
einem Auftrag der Koussevitzky Foundation.
1959 geschrieben, wurde es am 21. Januar
1961 in Boston uraufgeführt, das Sopransolo
sang Adele Addison. Das Werk verbreitete
sich schnell, bald entstanden auch Schallplattenaufnahmen. Heute gilt es als eine von
Poulencs repräsentativsten Kompositionen.
Poulenc gliedert den Text in sechs Abschnitte.
Der erste beginnt mit einem feierlichen
Akkordmotiv, das auf den Anfang von Igor
Strawinskis „Serenade in A“ zurückgeht. Der
Einfluss Strawinskis – eines anderen großen
Meisters moderner geistlicher Musik – ist
auch in den anderen Sätzen des Gloria bemerkbar. Die Grundtonart G-Dur wechselt
oft mit h-Moll ab, es entsteht eine charakteristische, zwischen Dur und Moll schwankende Doppeltonalität.
Der zweite Satz ist von einer manchmal geradezu das Vulgäre streifenden Gutgelauntheit.
Es heißt, Poulenc habe einst einer Gruppe
von Benediktinermönchen beim Fußballspielen zugesehen und daraus die Inspiration
zu dieser Musik geschöpft. Die Lobpreisung
Gottes geschieht spontan und freudig, ohne
sich um stilistische Bedenken viel zu kümmern.
Das Sopransolo des dritten Satzes ist ergreifend und hat dramatische Qualität. Poulencs
melodische Begabung lässt ihn hier eine Linie
von vollendeter Anmut und Ausdruckskraft
erfinden.
Der kurze vierte Satz wirkt fast wie ein fröhlicher Rundtanz. Mit seinen pentatonischen
Véronique Gens
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Motiven erinnert er bisweilen an Kinderlieder.
In gewisser Weise ist der fünfte Satz das
Herzstück des gesamten Werkes. Er bietet
geheimnisvolle, fast mystische Klänge.
Der Sopranpart enthält ungewöhnliche
Intervalle, verliert aber dabei nie kantable
Geschmeidigkeit.
Der abschließende sechste Satz greift in
manchem auf den ersten Satz zurück. Die
Coda auf das Textwort „Amen“ bringt erneut
den Solosopran ins Spiel, zum Beschluss
tritt aber dann der Chor hinzu.
In vieler Hinsicht war Francis Poulenc der
musikalische Antipode von Olivier Messiaen.
Eine tiefe katholische Gläubigkeit besaßen
sie aber beide. Und „katholisch“ bedeutet
eben „allumfassend“; in der Kirche ist Platz
für vieles – auch für vielerlei Arten von
Musik. Das Singen des Gotteslobs mit den
Mitteln der ganz alltäglichen Musiksprache
ist nicht weniger wertvoll als die Subtilitäten
einer raffinierten, theologisch unterfütterten
Kunst. Beides hat seine Berechtigung: Die
Seelen sind verschieden, und so sind es die
Wege, die zu Gott führen.
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FRANCIS POULENC
* 7. Januar 1899, Paris
† 30. Januar 1963, Paris
„ G LO R I A“ F Ü R S O P R A N ,
CHOR UND ORCHESTER
Entstehung
1959–1960
Uraufführung
21. Januar 1961 in Boston
Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt
4. Januar 2001, Dirigent: Roderich Kreile,
Dresdner Kreuzchor
Spieldauer
ca. 25 Minuten
Besetzung
2 Flöten (mit Piccoloflöte), Piccoloflöte, 2 Oboen,
Englischhorn, 2 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte,
Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba,
Pauken, Harfe, Streicher, Sopran, Chor
8./9. APR 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum
GLORIATEXT
DER LATEINISCHEN MESSE
Gloria in excelsis Deo Ehre sei Gott in der Höhe
et in terra pax hominibus und Friede auf Erden den Menschen,
bonae voluntatis. die guten Willens sind.
Laudamus te, benedicimus te,
adoramus te,glorificamus te.
Gratias agimus tibi
propter magnum gloriam tuam.
Wir loben dich, wir preisen dich,
wir beten dich an, wir verherrlichen dich,
wir sagen dir Dank
ob deiner großen Herrlichkeit.
Domine Deus, Rex coelestis, Herr und Gott, König des Himmels,
Deus pater omnipotens. Gott, allmächtiger Vater.
Domine Fili unigenite, Jesu Christe. Herr Jesus Christus, eingeborener Sohn.
Domine Deus, Agnus Dei, Filius patris.
Qui tollis peccata mundi,
miserere nobis.
Qui tollis peccata mundi,
suscipe deprecationem nostram.
Qui sedes ad dexteram patris,
miserere nobis.
Quoniam tu solus sanctus,
tu solus dominus,
tu solus altissimus,
Jesu Christe.
Cum sancto spiritu
in gloria Dei patris. Amen.
Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters.
Der du die Sünden der Welt hinwegnimmst,
erbarme dich unser.
Der du die Sünden der Welt hinwegnimmst,
nimm unser Flehen gnädig auf.
Der du sitzest zur Rechten des Vaters,
erbarme dich unser.
Denn du allein bist der Heilige,
du allein der Herr,
du allein der Höchste,
Jesus Christus.
Mit dem Heiligen Geiste
in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen.
Véronique Gens
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21. MAI 2017, SO, 11.00 UHR | KULTURPALAST
Marek Janowski dirigiert das
Philharmonische Kammerorchester
Strawinski | Haydn | Schönberg
Marek Janowski | Dirigent, Sophia Jaffé | Violine
Philharmonisches Kammerorchester Dresden
17. JUN 2017, SA, 19.30 UHR | KULTURPALAST
Brahms
PHIL 2017 / 18
HIGHLIGHTS
IM NEUEN KONZERTSAAL
www.dresdnerphilharmonie.de
© gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Michael Sanderling | Dirigent, Kirill Gerstein | Klavier
GROSSE KUNST BRAUCHT GUTE FREUNDE
WIR DANKEN DEN FÖRDERERN DER DRESDNER PHILHARMONIE
Heide Süß & Julia Distler
BERTRAND DE BILLY
Bertrand de Billy ist seit der Spielzeit 2014/15
Erster Gastdirigent der Dresdner Philharmonie. Er wurde in Paris geboren, erhielt in
seiner Heimatstadt seine Ausbildung und
trat hier zuerst als Orchestermusiker, sehr
bald aber auch als Dirigent in Erscheinung.
1993 – 95 war er erster Kapellmeister und
stellvertretender GMD am Anhaltischen
Theater in Dessau, 1996 – 98 in gleicher Position an der Wiener Volksoper. In den Jahren
1999 – 2004 war er Chefdirigent des Gran
Teatro del Liceu in Barcelona, von 2002–2010
Chefdirigent des Radio-Symphonieorchesters
Wien. Bertrand de Billy war bis Dezember
2015 erster Gastdirigent des Frankfurter
Opern- und Museumsorchesters und ist erster
Gastdirigent des Orchestre de Chambre de
Lausanne und seit 2014 / 15 auch der Dresdner Philharmonie.
Engagements führten ihn bereits früh u. a. an
die Staatsopern in Wien, Berlin, Hamburg
und München, an das Royal Opera House
Covent Garden, das Gran Théâtre de la
Monnaie, die Opéra National de Paris sowie
an die Opernhäuser in Washington und Los
Angeles. Er war ab 1997 regelmäßiger Gast an
der Metropolitan Opera in New York sowie ab
2002 bei den Salzburger Festspielen. Weltweit
gastierte er auch mit führenden Orchestern
wie dem Cleveland Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,
der Staatskapelle Dresden, dem Orchestre de
14
Paris, den Wiener Symphonikern, weiters:
Museumsorchester Frankfurt, Hamburger
Philharmoniker, RSB Berlin, Konzerthausorchester Berlin, Königliche Kapelle Kopenhagen, NHK Symphony Orchestra, Tokyo
Philharmonic Orchestra, Tokyo Metropolitan
Symphony Orchestra, u.v.a. Bertrand de Billy
dirigiert ein breites Repertoire von Bach bis
hin zu zahlreichen Ur- und Erstaufführungen.
Mit dem Theater an der Wien, dem Wiener
Musikverein und dem Wiener Konzerthaus
verbindet ihn heute eine ebenso enge Zusammenarbeit wie mit der Münchner Staatsoper.
Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen
dokumentieren sein künstlerisches Schaffen.
Bertrand de Billy ist Träger mehrerer hoher
Auszeichnungen in Frankreich und Österreich.
8./9. APR 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum
VÉRONIQUE GENS
Nachdem Véronique Gens über zehn Jahre zu
den führenden Barockinterpretinnen zählte,
gilt sie heute als eine der angesehensten
Künstlerinnen und besten Mozartinterpretinnen weltweit.
Durch ihren triumphalen Auftritt als Donna
Elvira (Don Giovanni) in der Produktion von
Claudio Abbado/Peter Brook beim Festival
in Aix-en-Provence wurde sie international
bekannt. Es folgten zahlreiche Engagements
auf den großen Bühnen der Welt, wie z.B.
Covent Garden, Wiener Staatsoper, Opéra de
Paris, Bayerische Staatsoper, La Monnaie in
Brüssel, Liceu Barcelona, Nederlandse Opera
Amsterdam, Salzburg und Glyndebourne mit
einigen der bedeutendsten Orchestern wie
den Berliner Philharmonikern, dem Age of
Enlightenment, dem Orchestre National de
France, dem Balthasar-Neuman-Ensemble,
dem Mahler Chamber Orchestra oder dem
Boston Symphony Orchestra, um nur einige
zu nennen.
Ihr Repertoire umfasst die wichtigsten
Mozart-Partien (Donna Elvira, Contessa,
Vitellia, Fiordiligi etc.) und die großen Rollen
der Tragédie lyrique (wie z.B. Iphigénie en
Tauride, Iphigénie en Aulide, Alceste), aber
auch ihre späteren Rollen wie Hanna Glawari
(Die Lustige Witwe), Madame Lidoine
(Dialogues des Carmélites), Alice (Falstaff )
oder Eva (Meistersinger von Nürnberg).
Sie gibt ebenfalls zahlreiche Konzerte, vor
allem in Paris, Dresden, Berlin, Beijing,
Wien, Prag, London, Tanglewood, Stockholm,
Moskau, Genf und Edinburgh sowie
regelmäßige Liederabende mit französischem
Repertoire weltweit.
Zukünftige Projekte sind insbesondere Alceste
und Desdemona/Otello in Wien, Iphigénie en
Tauride in Paris und Dialogues des Carmélites
in Brüssel.
Véronique Gens wurde 1999 bei den „Victoires
de la Musique“ als „Sängerin des Jahres“ ausgezeichnet. Ihre zahlreichen Einspielungen –
über 80 CDs und DVDs – wurden international
ausgezeichnet. Sowohl vom französischen
Künstlerorden „L’Ordre des Arts et des
Lettres“ als auch von der französischen Ehrenlegion „Légion d’honneur“ wurde sie zum
„Chevalier“ ernannt.
Véronique Gens
15
PHILHARMONISCHER CHOR DRESDEN
Der Philharmonische Chor wurde 1967 vom
damaligen Chefdirigenten Kurt Masur an der
Philharmonie mit dem Ziel gegründet, als
bürgerschaftlicher Konzertchor gemeinsam
mit dem Orchester auf professionellem Niveau
zu konzertieren.
Das Ensemble konzertiert regelmäßig mit der
Dresdner Philharmonie unter Leitung derer
Chef- und Gastdirigenten, pflegt Kooperationen mit anderen Ensembles und Orchestern
und gastiert mit A-cappella-Programmen
inner- und außerhalb Dresdens. Konzertreisen
führten den Chor durch das In- und Ausland;
Rundfunkmitschnitte und CD-Aufnahmen
zeugen von Anspruch und Vielfältigkeit der
Aufgaben des Philharmonischen Chores. 1989
wurde der Chor mit dem Kunstpreis der Stadt
Dresden ausgezeichnet.
Die Chorchronik verzeichnet mehr als 500
Aufführungen mit über 150 chorsinfonischen
Werken, Oratorien und konzertant aufgeführten Opern. Über 70 Komponisten aller
Epochen sind vertreten.
Im Mittelpunkt des Repertoires des Philharmonischen Chores steht die klassischromantische Chorsinfonik, die ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte der Philharmonischen Chöre, aber zugleich auch eine
immer wieder neu zu bewältigende Aufgabe
für jeden Chorsänger ist. Auch die Begegnung
mit neuem, noch unbekanntem Repertoire
ist eine spannende Herausforderung für den
Philharmonischen Chor.
Seit Beginn der Spielzeit 2012/13 ist Prof.
Gunter Berger Chordirektor der Philharmonischen Chöre bei der Dresdner Philharmonie.
GUNTER BERGER
Gunter Berger erhielt seine musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik Franz
Liszt in Weimar und an der Hochschule
für Musik und Theater Felix Mendelssohn
Bartholdy in Leipzig. Seit 1990 widmet sich er
hauptsächlich der Chormusik. Leidenschaftlich
und mit hohem Engagement führte er den
MDR Kinderchor als dessen Leiter von 1990
bis 2011 zu europäischer Geltung. Darüber hinaus arbeitete er u.a. mit dem Gewandhauschor
Leipzig, mit der Berliner Cappella und vielen
anderen Ensembles. Seit Beginn der Spielzeit
2012/13 leitet Gunter Berger als Chordirektor
die Philharmonischen Chöre Dresden.
Seit vielen Jahren unterrichtet Gunter Berger
an Musikhochschulen und Universitäten, u.a.
von 2009 bis 2012 als Professor für Chor –
und Ensembleleitung an der Hochschule für
Musik „Franz Liszt“ in Weimar. Seit 2015
unterrichtet er Chor- und Orchesterdirigieren
an der Hochschule für Musik Carl Maria
von Weber in Dresden. Darüber hinaus ist er
häufig Gast bei besonderen Chorprojekten
wie z. B. der „Liederbörse“, einem Projekt des
Berliner Rundfunkchores.
Der Philharmonische Chor im heutigen Konzert
SOPRAN
TENOR
Antje Braun, Deike Burkhardt, Johanna Halsch,
Liane Hörl, Annett Jahnke, Jeannette Keßler,
Kitty Lahde, Silke Lenk, Anne Leuschke, Mandy Müller,
Johanna Nentwig, Uta Oelkers, Izabela Osuch-Hinow,
Carly Power, Sophia Reichel, Sophie Reschke,
Ulrike Schael, Irene Schüring, Regine Teske,
Gerit Thomas, Tina Wiedemann, Victoria-Luise Zorn
ALT
Sabine Alex, Katrin Arlt, Lina Bischoffberger,
Susanne Blechschmidt, Rebekka Büngener, Uta Clausen,
Kerstin Döring, Carina Ehrig, Angelika Ernst,
Franziska Ernst, Regina Hanusch, Claudia Howitz,
Evelyn Janke, Cornelia Jubelt, Angela Kockisch,
Romina Kühn, Elisabeth Langner, Elke Noack,
Hakbum Ahn, Andreas Krell, René Michel,
Martin Obendorf, Junho Oh, Maximilian Rothe,
Carl Rowek, Seongsoo Ryu, Richard Schlenzig,
Johannes Schneider, Werner Werz, Yichi Xu
BASS
Christfried Ada, Friedemann Beyer, Thomas Gläßer,
Johannes Hochrein, Lukas Köpcke, Martin Krüger,
Maik Mende, Johannes Plundrich, Wilfried Schneider,
Dietrich Schulz, Claudius Siegert,
Erik Simon, Peter Vanselow, Clemens Weichard,
Gerry Zimmermann
Simona Seifert-Dersin, Luise Sitzlack, Ellen Uhlmann
Véronique Gens
17
Die Dresdner Philharmonie
im heutigen Konzert
1. VIOLINEN
BRATSCHEN
Prof. Wolfgang Hentrich KV
Matan Gilitchensky
Dalia Richter KV
Beate Müller KV
Julia Suslov-Wegelin
Ute Kelemen KV
Steffen Seifert KV
Steffen Neumann KV
Antje Becker KV
Hans-Burkart Henschke KV
Annegret Teichmann KM
Joanna Szumiel KM
Johannes Groth KV
Juliane Kettschau KM
Thomas Otto
Deborah Jungnickel
Xianbo Wen
Andreas Kuhlmann KV
Tilman Baubkus
Sonsoles Jouve del Castillo
Harald Hufnagel
Franziska Schwarz
Elgita Polloka
Maria Helen Körner**
Christin Uhlemann
VIOLONCELLI
Eunjung Jang**
Victor Meister KV
Johanna Buckard
Annekathrin Rammelt
Ulf Prelle KV
Thomas Bäz KV
2. VIOLINEN
Rainer Promnitz KV
Markus Gundermann
Karl-Bernhard von Stumpff KV
Reinhard Lohmann KV
Daniel Thiele KV
Denise Nittel
Clemens Krieger KV
Viola Marzin KV
Steffen Gaitzsch KV
Dr. phil. Matthias Bettin KV
Heiko Seifert KV
Alexander Will KM
Friedemann Herfurth**
Andreas Hoene KV
Andrea Dittrich KV
Constanze Sandmann KV
Jörn Hettfleisch
Dorit Schwarz KM
Susanne Herberg KM
Christiane Liskowsky KM
18
Bruno Borralhinho
8./9. APR 2017, SA / SO, 19.30 Uhr | Albertinum
KONTRABÄSSE
HÖRNER
Prof. Benedikt Hübner KM
Hanno Westphal Olaf Kindel KM
Torsten Gottschalk Bringfried Seifert KV
Dietrich Schlät KV Johannes Max KV
Norbert Schuster KV
Thilo Ermold KV
TROMPETEN
Donatus Bergemann KV
Matthias Bohrig KV
Christian Höcherl KV
Ilie Cozmaţchi
Björn Kadenbach
Nikolaus von Tippelskirch
FLÖTEN
POSAUNEN
Karin Hofmann KV
Birgit Bromberger KV
Matthias Franz KM
Lea Villeneuve**
Dietmar Pester KV
Götz Bammes KV
Joachim Franke KV
OBOEN
TUBA
Undine Röhner-Stolle KM
Prof. Jörg Wachsmuth KV
Prof. Guido Titze KV
HARFE
Isabel Kern
Nora Koch KV
KLARINETTEN
Antje Gräupner*
Prof. Hans-Detlef Löchner KV PAU K E | S C H L A GW E R K
Prof. Henry Philipp KV Klaus Jopp KV
Oliver Mills KM
Gido Maier KM
FAG OT T E
Alexej Bröse
Nikolas Keller*
Ulrich Hermann*
Johannes Wippermann*
Robert-Christian Schuster KV Sihao Cheng**
KM Kammermusiker · KV Kammervirtuos · * Gast · ** Substitut
Véronique Gens
19
Orchester der
Landeshauptstadt
Dresden
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Bild- und Tonaufnahmen
jeglicher Art während des Konzertes durch Besucher grundsätzlich
untersagt sind.
IMPRESSUM
DRESDNER PHILHARMONIE
Postfach 120 424
01005 Dresden
BESUCHERSERVICE
Telefon 0351 4 866 866
[email protected]
CHEFDIRIGENT: Michael Sanderling
EHRENDIRIGENT: Kurt Masur †
ERSTER GASTDIRIGENT: Bertrand de Billy
INTENDANTIN: Frauke Roth
TEXT: Albert Breier
Der Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft; Abdruck nur mit
ausdrücklicher Genehmigung des Autors.
REDAKTION: Adelheid Schloemann
GRAFISCHE GESTALTUNG: büro quer
DRUCK: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH
BILDNACHWEIS
Wikimedia commons: S. 2, 5
Editions Salabert: S. 10
Marco Borggreve: S. 14
Franck Juery, Alpha Classics: S. 15
Nikolaj Lund: S. 16, 17
Preis: 2,50 €
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