Jürgen Roth Didaktik der Geometrie Modul 5: Fachdidaktische Bereiche Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.1 Inhalt Didaktik der Geometrie 1 Ziele und Inhalte 2 Begriffsbildung 3 Konstruieren 4 Argumentieren und Beweisen 5 Problemlösen 6 Entdeckendes Lernen Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.2 Didaktik der Geometrie Kapitel 2: Begriffsbildung Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.3 Inhalt Kapitel 2: Begriffsbildung 2.1 Was macht einen Begriff aus? 2.2 Wie lernt man einen Begriff? 2.3 Unterrichtsphasen beim Erarbeiten zentraler Begriffe 2.4 Begriffe klassifizieren 2.5 Maßbegriffe: Flächen- und Rauminhalt 2.6 Objektbegriffe: Dreieck und Viereck 2.7 Abbildungsbegriffe: Kongruenzabbildungen 2.8 Winkelbegriff Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.4 Kapitel 2: Begriffsbildung 2.1 Was macht einen Begriff aus? Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.5 Was ist ein Begriff? Begriffe sind die Bausteine des Wissens, charakterisieren eine ganze Klasse von Objekten, werden gewonnen durch Konstruktion (genetische Definition), Spezifikation aus einem Oberbegriff (charakterisierende Definition), verdichten Informationen, organisieren das Verhalten, sind die Grundlage der sprachlichen Kommunikation, beeinflussen die Leistungen des Gedächtnisses und das Problemlösen. Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.6 Rolle von Begriffen Vollrath, Roth (2012): Grundlagen des Mathematikunterrichts in der Sekundarstufe. Spektrum Akademischer Verlag, S. 227f Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.7 Begriffe und Problemlösen Begriffe als … Quelle von Problemstellungen Mittel zum Präzisieren von Problemstellungen Lösungshilfen für Probleme Begriff: Umkreis Welche Polygone besitzen einen Umkreis? „Wann sind Figuren ähnlich?“ Begriff: Ähnlichkeitsabbildung Dreieckskonstruktion Begriff: Ortslinie Lösungen von Problemen Schnittfläche beim Schneiden einer Wurst Begriff: Ellipse Mittel zur Sicherung von Problemlösungen Wo liegen die Orte, von denen man eine Strecke unter einem rechten Winkel sieht? Begriff: Thaleskreis Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.8 Kapitel 2: Begriffsbildung 2.2 Wie lernt man einen Begriff? Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.9 Modelle langfristigen Begriffslernens: Lernen … durch Erweiterung Neue Objekte beseitigen Grenzen, auf die man beim Operieren mit bisherigen Objekten stößt. → Vertrautes erscheint in neuem Licht. Beispiele: Erarbeitung des Flächeninhaltsbegriffs Drehung als doppelte Achsenspiegelung als Ersteigen von Stufen Reflexion und Analyse bereits erworbenen Wissens führt zu Wissen höherer Qualität. → Höhere Stufe Vgl. Stufen des Begriffsverständnisses Weigand et al. (2009): Didaktik der Geometrie für die Sekundarstufe I. Spektrum Akademischer Verlag, S. 119ff Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.10 Stufen des Begriffsverständnisses Weigand et al. (2009): Didaktik der Geometrie für die Sekundarstufe I. Spektrum Akademischer Verlag, S. 119ff Intuitives Begriffsverständnis Rechteck Der Begriff als Phänomen. Beispiele (er)kennen. Inhaltliches Begriffsverständnis Der Begriff als Träger von Eigenschaften Eigenschaften kennen. Seiten 1 2 3 4 5 Integriertes Begriffsverständnis 6 Größe 1 2 Der Begriff als Teil eines Begriffsnetzes Beziehungen von Eigenschaften untereinander und Beziehungen zu anderen Begriffen kennen. 3 4 5 1 6 2 3 Größe 4 5 1 6 2 3 Größe 4 5 6 Größe 1 1 2 2 3 Formales Begriffsverständnis 3 4 4 5 5 6 6 Größe Einbettung des Begriffs in einen axiomatischen Aufbau der Geometrie. Größe 1 2 3 4 5 6 Beispiele: (1) Gesetzmäßigkeiten bewiesen. (2) Gleichwertigkeit verschiedener Definitionen erkennen. Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie Größe 2.11 Vorgänge beim Lernen geometrischer Begriffe Weigand et al. (2009): Didaktik der Geometrie für die Sekundarstufe I. Spektrum Akademischer Verlag, S. 103-111 Aufbau angemessener Vorstellungen (mentaler Modelle) durch Handlungen an konkreten Objekten Wahrnehmungen an Gegenständen und Bildern Beschreibungen von geometrischen Objekten (z.B. Kopfgeometrie) Erwerb von Kenntnissen Kenntnis charakteristischer Eigenschaften. Aneignung von Fähigkeiten Konstruieren von Figuren Berechnen von Längen, Flächen- & Rauminhalten Fähigkeit zum Problemlösen Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.12 Verstehen eines Begriffs Lernende haben einen Begriff verstanden, wenn sie Bezeichnung des Begriffs kennen, Beispiele angeben und jeweils begründen können, warum es sich um ein Beispiel handelt, Gegenbeispiele angeben und begründen können, weshalb etwas nicht unter den Begriff fällt, charakteristische Eigenschaften des Begriffs kennen (Dies umfasst die Fähigkeit zur Angabe von Definitionen.), Ober-, Unter- und Nachbarbegriffe kennen, mit dem Begriff arbeiten können (z. B. beim Konstruieren und beim Problemlösen). Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.13 Erarbeiten eines Begriffs Erfahrungen zum Begriff sammeln Handlungen (enaktive Repräsentation) Objekte darbieten Beispiele für Begriffe (ikonische Repräsentation) Merkmale entdecken Prinzip der Variation Prinzip des Kontrasts Sprache (benennen, beschreiben) Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.14 Weigand et al. (2009): Didaktik der Geometrie für die Sekundarstufe I. Spektrum Akademischer Verlag, S. 111-115 Definition erarbeiten Genetische Definition Charakterisierende Definition Oberbegriff angeben Definierende Eigenschaft ο³ notwendige und hinreichende Bedingung für den Begriff Präsenzübung: Geben Sie für den Begriff Parallelogramm mehrere verschiedene Definitionen an. Kritisch Reflektieren Definition durch möglichst „schwache“ Forderung Bezeichnung Herkunft evtl. Abgrenzung gegen Umgangssprache Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.15 Kapitel 2: Begriffsbildung 2.3 Unterrichtsphasen beim Erarbeiten zentraler Begriffe Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.16 Unterrichtsphasen bei zentralen Begriffen Einstieg In einem geeigneten Problemkontext können erste Vorstellungen vom Begriff entwickelt werden. Erarbeitung Umfang und Inhalt des Begriffs herausarbeiten. Sicherung Ergebnisse festhalten Lernerfolg überprüfen (z. B. Beispiele und Gegenbeispiele für den Begriff identifizieren lassen) Vertiefung Querverbindungen zu anderen Begriffen herstellen Spezialfälle (insbesondere Grenzfälle) betrachten (Z. B. auch Variation der definierenden Eigenschaften) Anwendungen … Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.17 Relationsbegriff Tangente an einen Kreis https://www.geogebra.org/m/WWf7MvD3 Einstieg Wie viele Punkte können ein Kreis und eine Gerade gemeinsam haben? Erarbeitung Lagemöglichkeiten von Gerade und Kreis untersuchen. Sicherung Ergebnisse festhalten Passante Tangente Sekante (Zentrale ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ keine gem. Punkte ein Berührpunkt 2 Schnittpunkte Sekante durch M) Lernerfolg überprüfen Tangente zeichnen! Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.18 Beispiel: Tangente an einen Kreis Vertiefung: Besitzt die Figur aus Kreis und Tangente eine Symmetrieachse? Ja! ⇒ Tangente steht senkrecht auf dem Berührpunktradius. Wie kann man die Tangente konstruieren? https://www.geogebra.org/m/WWf7MvD3 Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.19 Beispiel: Tangente an einen Kreis Vertiefung: Wie viele Tangenten an den Kreis verlaufen durch den Punkt P? Skizziere Sie! Wie kann man die Tangenten konstruieren? M Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie P 2.20 Kapitel 2: Begriffsbildung 2.4 Begriffe klassifizieren Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.21 Welche Arten geometrischer Begriffe gibt es? Inhaltliche Einteilung Figurenbegriffe Abbildungsbegriffe Maßbegriffe Logische Einteilung Objektbegriffe (bzw. Eigenschaftsbegriffe) Strukturelle Einteilung Ein geometrischer Objektoder Abbildungsbegriff heißt invariant gegenüber einer Abbildungsgruppe πΊ, falls jede Abbildung aus πΊ den Umfang des Begriffs auf sich abbildet. Relationsbegriffe Funktionsbegriffe Axiomatische Einteilung Grundbegriffe Kein Grundbegriff sollte mit Hilfe anderer Grundbegriffe definiert werden können! definierte Begriffe Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.22 Inhaltliche Einteilung geometrischer Begriffe Ebene Begriffe Räumliche Begriffe Figurenbegriffe Abbildungsbegriffe Maßbegriffe Gerade Strecke Vieleck Kreis parallel kongruent achsensymmetrisch Geradenspiegelung Drehung (Punkt) Kongruenzabbildung zentrische Streckung Länge Winkelgröße Flächeninhalt Ebene Ebenenspiegelung Drehung (Achse) Kongruenzabbildung zentrische Streckung Volumen Kugel parallel kongruent ebenensymmetrisch Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.23 Logische Einteilung geometrischer Begriffe Objektbegriffe Relationsbegriffe Funktionsbegriffe Objekte einer Grundmenge G beschreiben Beziehungen zwischen geometrischen Figuren. Die wichtigsten Funktionsbegriffe in der Geometrie sind die Maßbegriffe. (z. B. ebene Figuren, räumliche Figuren, bijektive Abbildungen) die gemeinsame Eigenschaften besitzen lassen sich zu einer Untermenge zusammenfassen, die den Umfang eines Objektbegriffs in G bildet. Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie Relation in einer Figurenmenge Relation zwischen zwei Figurenmengen (Länge, Winkelmaß, Flächeninhalt & Volumen) Sie sind Funktionen, deren Definitionsbereich eine spezielle Figurenmenge und deren Zielmenge eine Menge von Größen ist. 2.24 Relationsbegriffe in einer Figurenmenge (Beispiele) Relation Figurenmenge ist kongruent zu Figuren der Ebene oder des Raumes ist ähnlich zu Figuren der Ebene oder des Raumes ist zerlegungsgleich zu Vielecke oder Körper ist parallel zu Geraden der Ebene oder des Raumes; Ebenen des Raumes ist orthogonal zu Geraden der Ebene oder des Raumes; Ebenen des Raumes ist Wechselwinkel zu Winkel der Ebene Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.25 Relationsbegriffe zwischen zwei Figurenmengen Relation Vorbereich Nachbereich ist orthogonal zu Geraden im Raum Ebenen ist Tangente an Geraden Kreise hat als Tangente Kreise Geraden ist Mittelsenkrechte von Geraden Strecken hat als Mittelsenkrechte Strecken Geraden ist Umkreis von Kreise Dreiecke hat als Umkreis Dreiecke Kreise Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.26 Funktionsbegriffe Funktion Definitionsmenge Zielmenge hat als Mittelsenkrechte Menge d. Strecken Menge d. Geraden hat als Umkreis Menge d. Dreiecke Menge d. Kreise Längenmaßfunktion Winkelmaßfunktion Menge d. Strecken Menge d. Winkel Flächeninhaltsfunktion Menge d. Vielecke Volumenmaßfunktion Polyeder Menge d. Längen Menge der Winkelmaße Menge der Flächeninhalte Menge der Volumina Für diese Maßfunktionen ist in den jeweiligen Mengen eine Addition „+“ und eine Kleinerrelation „<“ definiert. Diese Struktur ist zur Struktur der nichtnegativen reellen Zahlen bzgl. Addition und Kleinerrelation isomorph. ο¨ Zahlnamen können zur Bezeichnung der Größen benutzt werden. Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.27 pingo.upb.de ο° 9877 Kapitel 2: Begriffsbildung 2.5 Maßbegriffe: Flächen- und Rauminhalt Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.28 Beispiel: Themenkreis Flächeninhalt Flächeninhalt?! Axiome des Flächeninhalts Flächenmessung Seitenlängen aus β Flächenvergleich Ergänzungsgleichheit Zerlegungsgleichheit Seitenlängen aus β+ Seitenlängen aus β+ Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.29 Stufen bei der Behandlung von Größen Franke, M. (2003): Didaktik des Sachrechnens in der Grundschule. Spektrum Akademischer Verlag, S. 201-215 1. Stufe: Erfahrungen in Sach- und Spielsituationen sammeln 2. Stufe: Direktes Vergleichen von Repräsentanten 3. Stufe: Indirektes Vergleichen mit Hilfe selbst gewählter Maßeinheiten ein drittes Objekt als Vermittler benutzen ein Objekt als selbst gewählte Einheit benutzen 4. Stufe: Indirektes Vergleichen mit Hilfe standardisierter Maßeinheiten, Messen mit verschiedenen Messgeräten 5. Stufe: Umrechnen: Verfeinern und Vergröbern der Maßeinheiten 6. Stufe: Aufbau von Größenvorstellungen 7. Stufe: Rechnen mit Größen Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.30 Axiome des Flächeninhalts Nichtnegativität Die Maßzahl π΄ des Flächeninhalts ist nichtnegativ. (π΄ ≥ 0) Normierung Ein Quadrat der Seitenlänge 1 LE hat den Flächeninhalt π΄ ο½ 1 LE 2. 1 LE 1 LE2 1 LE Additivität Der Flächeninhalt einer Figur ist gleich der Summe der Flächeninhalte der Teilfiguren, in die die Fläche zerlegt werden kann. Kongruenzaxiom Kongruente Figuren haben denselben Flächeninhalt. Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.31 Rechtecksflächeninhalt π, π ∈ β Flächenmessung Auslegen mit Einheitsquadraten π Reihen, zu je π Einheitsquadraten ⇒π΄=π·π π Grundvorstellung zum Messen (1) Festlegen einer Maßeinheit (2) Auslegen mit der festgelegten Maßeinheit (3) Anzahl der zum Auslegen benötigten Maßeinheiten → Maßzahl der gesuchten Größe 1 LE² π Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.32 Rechtecksflächeninhalt π π , π π ∈ β+ Idee Ein Rechteck mit den Kantenπ π längen π , π οβ lässt sich nicht mit Einheitsquadraten auslegen. Verfeinern der Einteilung beider πβπ πβπ Kantenlängen führt zu πβπ , π βπ οβ. π 2 = π 3 2β5 = 3β5 πβπ = πβπ In das Einheitsquadrat passen folglich π β π β π β π = π β π 2 kleine Teilquadrate. (Im Beispiel: 3β5 β 3β5 = 3β5 2 = 152 = 225) π 4 4β3 πβπ = = = π 5 5β3 π βπ Ein Teilquadrat besitzt also den 1 1 Flächeninhalt πβπ 2 LE² = 225 LE². Flächenmessung Auslegen mit Teilquadraten ergibt π β π Zeilen mit je π β π Quadraten. π΄= πβπ β πβπ β Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 1 πβπ 2 = πβπ β πβπ πβπ 2 = πβπ βπβπ πβπ βπβπ = πβπ πβπ π π =πβπ 2.33 Rechtecksflächeninhalt π, π ∈ β+ π΅1 π΅2 π΅3 π΅4 π4 π π3 π 2 π1 π = ππ ; π΄ π π = {[ππ; π΅π]} mit ππ, ππ, π΄π, π΅ποβ+ ο {[ππππ; π΄ππ΅π]} = ππ ist eine Intervallschachtellung für den Flächeninhalt Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie π1 π π2 π3 π4 π΄2 π΄1 π΄4 π΄3 2.34 Tangram Zerlegungsgleichheit http://www.juergen-roth.de/dynageo/tangram/katze.html Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.35 Tangram Zerlegungsgleichheit Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.36 hen Flächeninhaltsbestimmung Rechteck Flächenmessung, d. h. Auslegen mit Einheitsquadraten (bzw. Intervallschachtelung) C C h h A g B A B Das Dreieck kann an den Eckpunkten verändert werden Dreieck Flächenvergleich mit dem Rechteck R Regler nach rechts ziehen --------------> Polygon Triangulierung (Einteilen in Dreiecke) Kreis Intervallschachtellung http://www.juergen-roth.de/dynama/AKGeoGebra/dreiecke/6-f.html Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.37 Kreisinhaltsbestimmung http://www.geogebratube.org/student/m279 Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.38 Fläche der Antarktis Schätze die Fläche der Antarktis, indem du den Maßstab der Karte benutzt. Schreibe deine Rechnung auf und erkläre, wie du zu deiner Schätzung gekommen bist. (Du kannst in der Karte zeichnen, wenn dir das bei deiner Schätzung hilft.) PISA-Aufgabe Kilometer 200 400 600 800 0 Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 1000 2.39 Idee: „Auslegen“ mit Einheitsquadraten Fläche mit Schelfeistafeln: 13 975 000 km2 Schätze die Fläche der Antarktis, indem du den Maßstab der Karte benutzt. Schreibe deine Rechnung auf und erkläre, wie du zu deiner Schätzung gekommen bist. (Du kannst in der Karte zeichnen, wenn dir das bei deiner Schätzung hilft.) PISA-Aufgabe Kilometer 200 400 600 800 0 Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 1000 2.40 Idee: Vergleichen mit einer einfachen Fläche Fläche mit Schelfeistafeln: 13 975 000 km2 Schätze die Fläche der Antarktis, indem du den Maßstab der Karte benutzt. Schreibe deine Rechnung auf und erkläre, wie du zu deiner Schätzung gekommen bist. (Du kannst in der Karte zeichnen, wenn dir das bei deiner Schätzung hilft.) PISA-Aufgabe Kilometer 200 400 600 800 0 Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 1000 2.41 Parallelogramm D A C B D A Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie C B 2.42 Parallelogramm Parallelogrammflächen, die in der Länge einer Seite und der zugehörigen Höhe übereinstimmen sind zerlegungsgleich. Beweisidee: ΔADF ~ ΔBCE Voraussetzung: [CD] ο [EF] οΉ ο F E C E B A C D A Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie D F B 2.43 Parallelogramm π« π¨ Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie πͺ π© 2.44 Flächeninhaltsbestimmung beim Trapez Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.45 Flächeninhaltsbestimmung beim Trapez π΄ππππππ§ = π΄ππππππππππππππ + π΄π·ππππππ π 1 π π π Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie = π ⋅ π + 2 (π − π) ⋅ π 1 2 1 2 = π⋅π+ π⋅π− π⋅π 1 2 1 2 = π⋅π+ π⋅π = π+π ⋅π 2 2.46 Flächeninhaltsbestimmung beim Trapez π π΄ππππππ§ = π΄π·ππππππ1 + π΄π·ππππππ2 π π π Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 1 1 = 2π⋅ π + 2π⋅ π = π+π ⋅π 2 2.47 Rauminhaltsbegriff Videos aus: www.madin.net → Grundbegriffe der Geometrie Herleitung Volumen Dreiecksprisma Weitgehend analog zum Flächeninhaltsbegriff Aber: Satz von Dehn beachten! Satz von Dehn (vgl. Text!) Zwei rauminhaltsgleiche Polyeder sind im Allgemeinen weder zerlegungs- noch ergänzungsgleich. Quadervolumen Volumen gerades Prisma http://www.juergen-roth.de/lehre/skripte/did_geometrie/cavalieri_dehn_pyramidenvolumen.pdf Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.48 Rauminhaltsbegriff Videos aus: www.madin.net → Grundbegriffe der Geometrie Zylindervolumen Pyramidenvolumen Vgl. Text! http://www.juergen-roth.de/lehre/skripte/did_geometrie/cavalieri_dehn_pyramidenvolumen.pdf Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.49 Rauminhaltsbegriff Videos aus: www.madin.net → Grundbegriffe der Geometrie Satz von Cavalieri (vgl. Text!) Zwei Körper gleicher Höhe sind volumengleich, wenn sie in jeweils gleicher Höhe flächengleiche Querschnitte haben. Text lesen! Prinzip von Cavalieri Satz von Dehn Volumen der Pyramide Kugelvolumen/Kugeloberfläche Kugelvolumen Herleitung über den Satz von Cavalieri (vgl. Text) http://www.juergen-roth.de/lehre/skripte/did_geometrie/cavalieri_dehn_pyramidenvolumen.pdf Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.50 Kugelvolumen Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.51 Kugelvolumen r r Es muss noch gezeigt werden, dass die Flächeninhalte der Schnittflächen in der Höhe h in beiden Körpern gleich groß sind. π΄Schnittfläche = π 2 ⋅ π = π 2 − β2 ⋅ π π΄Schnittfläche = π 2 ⋅ π − β2 ⋅ π = π 2 − β2 ⋅ π Nach dem Prinzip von Cavalieri gilt also: 1 πHalbkugel = πZylinder − πKegel = πΊ ⋅ π − ⋅ πΊ ⋅ π 3 2 3 2 2 2 = ⋅πΊ⋅π = ⋅π π⋅π = ⋅π π 3 3 3 Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie ⇒ πKugel 2 3 = ⋅π π 3 2.52 Exkurs: Netze von Körpern Videos aus: www.madin.net → Grundbegriffe der Geometrie http://www.juergen-roth.de/lehre/skripte/did_geometrie/cavalieri_dehn_pyramidenvolumen.pdf Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.53 Kapitel 2: Begriffsbildung 2.6 Objektbegriffe: Dreieck und Viereck Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.54 Objektbegriffe Ein Haus der Vierecke Viereck Trapez symmetr. Trapez Parallelogramm Rechteck Drachenviereck Raute Quadrat http://www.juergen-roth.de/dynageo/vierecke/viereck_begriffshierarchie.html Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.55 Objektbegriffe Dreiecksgrundformen Dreiecksbegriffe rechtwinklig spitzwinklig stumpfwinklig gleichschenklig gleichseitig als „bewegliche“ Strukturen aufbauen. „Merkbild“ Im Merkbild sind Bewegungen kondensiert. Wissensabruf benötigt Bewegliches Denken Ziel Begriffe deutlich flexibler verfügbar machen als mit statischen Prototypen http://www.juergen-roth.de/dynageo/dreiecksgrundformen/index.html Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.56 Gleichschenklige Dreiecke 1) Bewege den Punkt πΆ so, dass Dreiecke entstehen, die a) gleichschenklig mit |π΄πΆ| = |π΅πΆ| sind, b) gleichschenklig mit |π΄πΆ| = |π΄π΅| sind, c) gleichschenklig mit |π΅πΆ| = |π΄π΅| sind. 2) Angabe von Kurven (Begründung) 3) Widerlegen bzw. vertrauensbildende Maßnahme durch Binden von πΆ an die Kurven. 4) Beobachtung der Innenwinkel → Basiswinkelsatz 5) Gleichseitige Dreiecke 75 ° 3,6 cm C ο§ 4,5 cm ο‘ A 60 ° ο’ 5 cm B 45 ° http://www.juergen-roth.de/dynageo/dreiecksgrundformen/ Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.57 Dreiecksgrundformen „Merkbild“ http://www.juergen-roth.de/dynageo/dreiecksgrundformen/dreiecksgrundformen_zusammenschau.html Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.58 Eckpunkt wandert auf einer Kurve http://www.juergen-roth.de/dynageo/dreiecksgrundformen/eckpunkt_auf_parabel.html Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.59 Prüfungsaufgabe Roth (2011). Computerwerkzeuge und Prüfungen – Probleme, Lösungsansätze und Chancen. Aufgabe π½ Der Punkt π½ wird entlang der eingezeichneten Kurve nach links unten bewegt. πΎ Welche Dreiecksgrundformen nimmt das Dreieck πΌπ½πΎ dabei der Reihe nach an? πΌ In: Kortenkamp et al. (Hrsg.): Computerwerkzeuge und Prüfungen (S. 67-79). Hildesheim: Franzbecker Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.60 Kongruenzabbildungen http://www.mcescher.com/ Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.61 Kongruenzabbildungen http://www.uni-koeln.de/math-nat-fak/didaktiken/mathe/Projekte/VisuPro/ http://www.juergen-roth.de/dynageo/bewegungen/bewegungen.html Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.62 Kongruenzabbildungen Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.63 Kongruenzabbildungen Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.64 Kongruenzabbildungen? Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.65 Typen von Kongruenzabbildungen A ο‘ A' g ο‘ A Z A A′ Drehung Z Geradenspiegelung → v → v A′ → v Punktspiegelung → v ο‘ 2 A* A s A' A Parallelverschiebung Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie Schubspiegelung A′ 2.66 Kongruenzabbildungen? http://www.juergen-roth.de/dynageo/bewegungen/bewegungen.html Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.67 Kongruenzabbildungen? http://www.juergen-roth.de/dynageo/bewegungen/bewegungen.html Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.68 Hierarchie der Ähnlichkeitsabbildungen Ähnlichkeitsabbildung zentr. Streckung Kongruenzabbildung (echte) Bewegung Umwendung (gleichsinnig) (ungleichsinnig) Drehung Punktspiegelung Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie Verschiebung Geradenspiegelung (echte) Gleitspiegelung 2.69 Kapitel 2: Begriffsbildung 2.8 Winkelbegriff Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.70 Winkelbegriffe goniometrisch elementargeometrisch analytischgeometrisch stereometrisch Winkel eines geordneten Paares von Halbgeraden in orientierter Ebene, bestimmt mod 2ο° Winkel eines ungeordneten Paares von Halbgeraden in unorientierter Ebene, bestimmt zwischen 0° und 180° Winkel eines geordneten Paares von Geraden in orientierter Ebene, bestimmt mod ο° Winkel eines ungeordneten Paares von Geraden in unorientierter Ebene, bestimmt zwischen 0° und 90° Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie 2.71 Winkelbegriffe Durch eine Gerade π werden in der Zeichenebene zwei Halbebenen bestimmt. Eine Halbebene ist die Menge aller Punkte, die auf einer Seite von π liegen, einschließlich π selbst. Die Schnitt- bzw. Vereinigungsmenge zweier Halbebenen, deren Randgeraden sich in einem Punkt πΊ schneiden, heißt spitzer bzw. überstumpfer Winkel. Eine Halbgerade nennt man auch Nullwinkel, eine Halbebene auch gestreckter Winkel. πΊ Jürgen Roth • Didaktik der Geometrie πΊ 2.72